DE19842173A1 - Befestigungselement mit selbstfurchender Schraubverbindung - Google Patents
Befestigungselement mit selbstfurchender SchraubverbindungInfo
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Abstract
Das Befestigungselement mit selbstfurchender Schraubverbindung wird bevorzugt als Koppelglied zwischen einem Beschleunigungsaufnehmer und einem Maschinengehäuse verwendet. Mit diesem können große Kräfte in axialer Richtung übertragen werden, und es gelangt eine zuverlässige Übertragung von Körperschallsignalen. Die Schall-Übertragungseigenschaften der Schraubverbindung bleiben langfristig konstant.
Description
Die Erfindung betrifft ein Befestigungselement mit selbstfur
chender Schraubverbindung, insbesondere eine zugehörige
selbstfurchende Spezialschraube. Die erfindungsgemässe
Schraubverbindung ist insbesondere dazu vorgesehen, als
Koppelglied zwischen einem Maschinengehäuse und einem Schwin
gungsaufnehmer (Accelerometer) zu dienen.
Ein vergleichbarer Stand der Technik erscheint derzeit unbe
kannt. Im Umfeld der Erfindung sind folgende Bereiche der
Verbindungstechnik von technisch allgemeiner Bedeutung:
- - Schrauben und zugehörige Gewindebohrungen mit konischer Form, z. B. standardisiert für sog. Drahtauslöser bei Fotoap paraten
- - Holz- und Blechschrauben mit konisch geformtem Kern.
Als nächstkommender Stand der Technik wird die Klebeverbin
dung nach WO 96/36855 angesehen, bei welcher unter anderem
ein gewindefurchender Stift zu Hilfe genommen wird, der
jedoch keine eigentliche Schraubverbindung darstellt und im
wesentlichen nur dazu dient, die für eine Verklebung erfor
derlichen Anpresskräfte bereitzustellen.
Die genannten schraubenförmigen oder -ähnlichen Verbindungselemente
zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder
- - bis zu einem vordefinierten Anschlag geschraubt werden müssen, damit eine stabile mechanische Verbindung erreicht wird, oder
- - nur mit einer zugehörigen Gewindebohrung verwendet werden können, oder
- - ein bleibendes Gewinde in eine Bohrung oder in ein Sackloch schneiden, oder
- - nur geringe Kraftübertragungen in axialer Richtung der Verschraubung zulassen.
Diese Randbedingungen sind für verschiedene Anwendungen von
praktischem Nachteil. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein
Koppelglied zwischen einem Maschinengehäuse und einem Schwin
gungsaufnehmer bereitgestellt werden soll. Entweder ist die
Vorbehandlung einer Gegenfläche zu aufwendig, z. B. bei der
Erstellung einer Gewindebohrung, oder die gewünschte Funkti
on, die zum Beispiel dazu dient, auftretenden Körperschall
definiert weiterzuleiten, muss mittels einer Klebeverbindung
abgesichert oder überhaupt bereitgestellt werden. In einem
weiteren Falle kann es unerwünscht sein, dass ein späterer
Austausch eines Sensors oder Gegenstandes durch ein bereits
vorhandenes Gewinde mit unbekannten mechanischen Eigenschaf
ten erschwert wird. Bei einem solchen ist nämlich nicht
sichergestellt, dass dessen akustische Übertragungseigen
schaften für die entsprechende Schraubverbindung als dauer
haft angesehen werden könnten.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schraubverbin
dung bereitzustellen, welche
- - eine hohe Kraftübertragung in axiale Richtung zulässt
- - eine zuverlässige Übertragung von Körperschallsignalen mit langfristiger Konstanz der Übertragungseigenschaften ermög licht
- - keine bleibende Verformung grösseren Ausmasses an einem Bohrloch verursacht, welches für die Befestigung eines Gegen standes oder Sensors herangezogen wird
- - mit einfachen Mitteln bereitgestellt und montiert werden kann und die
- - kostengünstig ist.
Diese Aufgabe wird mit den Mitteln des Anspruches 1 gelöst.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird speziell darauf
abgestellt, dass die Schraube einen Oberteil aufweist, wel
cher einen Schwingungsaufnehmer beinhaltet, so dass die
Schraube an eine auf Körperschall zu untersuchende Maschine
angeschraubt werden kann. Weiterhin kann die Schraube auch
als Adapter ausgestaltet sein. Insbesondere kann sie einen
Adapter darstellen, an welchen ein Schwingungsaufnehmer
ansetzbar oder anschliessbar ist. Von besonderem Vorteil
gemäss der Erfindung ist es, wenn die äussere Form der
Schraube eine helikale Struktur ähnlich der eines Gewindes
aufweist, welche sich konisch verjüngt und am Ende der
Schraube den kleinsten Durchmesser aufweist. Bevorzugt ist
der Konuswinkel dabei kleiner als 10°. Die helikale Struktur
wird vorteilhafterweise mit einem Profil ausgestattet, wel
ches im Querschnitt der erfindungsgemässen Schraube eine
sägezahnähnliche Form aufweist. Die helikale Struktur wird
mit Vorteil durch eine oder mehrere Aussparungen auf der
Schraube unterbrochen. Bei der Montage der erfindungsgemä
ssen Schraubverbindung wird mit Vorteil ein Gleitmittel auf
die helikale Struktur gegeben. Von praktischem Vorteil ist
es dabei, wenn das Gleitmittel aus einer Substanz besteht,
welche zunächst flüssig oder pulverförmig ist und später eine
feste Konsistenz einnimmt. Weiterhin kann die benötigte
Bohrtiefe für ein für die Schraubverbindung vorgesehenes
Bohrloch kleiner sein als der zugehörige Bohrungsdurchmesser.
Die Schraube kann teilweise mit einem weichen Material umman
telt werden, welches diese vor Korrosion schützt. Von beson
derer Bedeutung ist es, wenn die Schraube selbst mit einer
axial verlaufenden Bohrung versehen ist, so dass ihre
Kompressibilitäts-Eigenschaften in radialer Richtung modifi
ziert werden. Anstelle einer solchen Bohrung können auch ein
oder mehrere schlitzförmige Ausnehmungen vorgesehen sein.
Ein bevorzugtes Beispiel der Erfindung wird in Fig. 1 ge
zeigt, welche zur besseren Darstellung der Wirkungsweise der
Erfindung überhöhte Winkelwerte ausweist. In der zugehörigen
Einzelheit Z, welche in vergrösserter Darstellung wiedergege
ben ist, werden jedoch die Winkelwerte im wesentlichen mass
stäblich wiedergegeben.
Die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung kann insbesondere dazu
verwendet werden, bolzenartige Gegenstände direkt, fest und
dauerhaft mit einem Grundkörper 1 zu verbinden.
Dazu weist der Grundkörper 1, der z. B. durch eine Maschine,
ein Bauwerk oder eine Gesteinsfläche konkretisiert wird, eine
im wesentlichen zylinderförmige Ausnehmung, Bohrung oder
Sackloch 11 auf. Die Bohrungen 11 können auch per Hand,
d. h. bevorzugt mittels einer Handbohrmaschine hergestellt
werden und weisen dann typischerweise merkliche Abweichungen
von einer zylindrischen Idealform ab. So können solche
Bohrungen 11 bereits leicht konisch sein, oder aber Rüttel
marken aufweisen usw. Abweichungen dieser Art sind für einen
erfolgreichen Befestigungsvorgang gemäss der Erfindung im
allgemeinen nicht schädlich. Das dargestellte Befestigungse
lement in schraubenähnlicher Form ist beispielsweise mit
einem Sechskant 21 ausgestattet, so dass es vermittels eines
Werkzeuges in Drehung um seine Längsachse versetzt werden
kann. Der konusförmige Kern 22 der Schraube weist eine
helikale Struktur auf, welche sich über mehrere Windungen
erstreckt, wie gezeichnet. Gemäss der dargestellten Einzel
heit Z wird die helikale Struktur aus Riefen 23 gebildet,
welche bevorzugt einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt
aufweisen, sowie aus an die Riefen anschliessende Anpressflä
chen 24, welche im Querschnitt bevorzugt von sägezahnähnli
cher Gestalt sind. Dadurch wird einerseits beim Einschrauben
der Schraube eine erhöhte Vortriebskraft erzeugt, da der
Anpressdruck der Schraube an ein Bohrloch 11 im Bereich der
scharfkantigen und gegebenenfalls gehärteten Zahn-Kante 25
besonders hoch ist, andererseits kann durch diese Massnahme
die Schraube verstärkt auf Zug belastet werden.
Die Anpressfläche 24 weist gegenüber der Schraubenachse einen
Winkel von etwa 1° bis 5° auf. Dieser Winkel ist bevorzugt
grösser als derjenige halbe Kegelwinkel, der zu einem einhül
lenden Kegel gehört, welcher auf den Zahnkanten 25 aufliegt.
Wie in Fig. 1 gezeigt, kann die helikale Struktur mittels
eines weichen Materials 4, z. B. in Form eines O-Ringes oder
eines Kupferringes, gegen korrosive Einflüsse geschützt
werden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Schraubverbindungen, auch
solchen mit selbstschneidenden Eigenschaften, ist für das
Einschrauben der hier vorgestellten Schraube bis zu einem
festen Sitz kein Anschlag in axialer oder winkelmässiger
Richtung vorgesehen. Vielmehr steigt beim Befestigen der
Schraube das erforderliche Einschraub-Drehmoment stetig an.
Im Extremfall kann daher ein übermässig angewendetes Schraubdrehmoment
dazu führen, dass entweder der Sechskant 21 ver
schlissen wird oder die Schraube durch torsionsmässige Über
beanspruchung zerstört wird. Dies gilt insbesondere für
Schrauben mit harter Oberfläche, wie z. B. aus Stahl oder
rostfreiem Stahl.
Eine wichtige Abwandlung der Schraube besteht darin, in diese
eine axiale Bohrung 32 einzubringen, welche auch durchgän
gig sein kann. Anstelle dieser Bohrung kann auch ein Längs
schlitz durch die Schraube vorgesehen sein, welcher deren
Elastizität ähnlich vorteilhaft ändert.
Eine Aussparung 31, welche auch mehrfach in die Oberfläche
der helikalen Struktur eingebracht werden kann, wird bevor
zugt durch Fräsen oder Sägen hergestellt. Mit einer solchen
Aussparung werden die elastischen Eigenschaften der Schraube
verbessert, so dass ein fester Sitz auch bei geringfügigem
Zurückschrauben der Schraube gegeben ist. Darüberhinaus
ergibt sich mit der gezeichneten Kontur der Aussparung der
Vorteil, dass eine progressive Zunahme des Einschraubdrehmomentes
mit zunehmender Einschraubtiefe bereitgestellt
wird. Auf diese Weise wird es vereinfacht, ein vorgegebenes
Einschraub-Drehmoment einzuhalten. Durch diese Eigenschaft
unterscheidet sich die erfindungsgemässe Schraubvorrichtung
in vorteilhafter Weise von normalen Schraubverbindungen.
Durch die spezielle Konstruktion der gewindeähnlichen helika
len Struktur wird erreicht, dass kein eigentlicher Gewindeschneidvorgang
stattfindet, sondern dass sich die benötigten
Klemmkräfte bevorzugt durch elastische Verformungen an
Schraube 2 und Bohrloch 11 einstellen, so dass keine markante
bleibende Verformung des Bohrloches erfolgt.
1
Grundkörper
2
Befestigungselement, Schraube
3
Sensor oder Adapter
4
Ring
11
Bohrung
21
Sechskant
22
Kern der Schraube
23
Riefe
24
Anpressfläche
25
Zahn-Kante
31
Aussparung
32
Bohrung
Z siehe vergrösserte Einzelheit Z
Z siehe vergrösserte Einzelheit Z
Claims (12)
1. Befestigungselement mit einer selbstfurchenden Schraubverbin
dung zum Einbringen in ein Bohrloch oder in eine Ausnehmung
eines Grundkörpers (1), dadurch gekennzeichnet, dass das
Befestigungselement (2) mit im wesentlichen rein kraftschlüs
sig wirkenden Oberflächenbereichen versehen ist, mit welchen
in vorrangiger Weise die mechanische Verbindung zwischen
Befestigungselement (2) und Grundkörper (1) bewirkt wird, und
wobei formschlüssig wirkende Oberflächen des- Befestigungsele
mentes (2) entweder nicht vorhanden sind oder nur nachrangige
Funktionen ausführen.
2. Befestigungselement (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass ein sich konisch verjüngender End-Bereich vorhanden
ist, welcher mit einer helixartigen Oberflächenstruktur (23,
24, 25) versehen ist.
3. Befestigungselement (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass der Konuswinkel des End-Bereiches kleiner als 10°
ist.
4. Befestigungselement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass die helixartige Oberflä
chenstruktur (23, 24, 25) einen sägezahnförmigen Querschnitt
aufweist.
5. Befestigungselement (2) nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass in die helixartige Oberflä
chenstruktur (23, 24, 25) eine oder mehrere Aussparungen (31)
eingearbeitet sind.
6. Befestigungselement nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine in seiner
Längsrichtung verlaufende Bohrung (32) aufweist oder ge
schlitzt ist.
7. Befestigungselement und Schraubverbindung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein zugehöri
ges gewindeloses Bohrloch (11), dessen Tiefe kleiner als sein
Durchmesser ist.
8. Schraubverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch einen Korrosionsschutz, insbesonde
re in Form eines komprimierbaren Ringes einem plastisch oder
elastisch verformbaren Material.
9. Kombination eines Befestigungselementes (2) gemäss einem
der vorhergehenden Ansprüche mit einem an diesem angebrachten
Schwingungsaufnehmer (3).
10. Kombination einer Schraubverbindung, die ein Befesti
gungselement (2) und ein zugehöriges Bohrloch (11) gemäss
einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist, und eines aus
härtbaren, in seinem Grundzustande flüssigen und als Gleit
mittel einsetzbaren Klebstoffes.
11. Adapter zur Befestigung oder Aufnahme eines ersten
Gegenstandes an einem zweiten Gegenstand, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Adapter mit einem Befestigungselement (2)
gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche versehen ist.
12. Adapter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Gegenstand ein Schwingungsaufnehmer
(Accelerometer) ist oder einen solchen enthält.
Priority Applications (1)
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