DE19840652A1 - Lageunabhängiger Kunststoffkryostat - Google Patents
Lageunabhängiger KunststoffkryostatInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen lageunabhängigen Kunststoffkryostat, der vorzugsweise zur Kühlung von HTSL-SQUID-Sensoren in HTSL-SQUID-Vektor-Mikroskopen eingesetzt wird. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kryostat zu schaffen, der in allen Betriebslagen eine nahezu konstante Kühlung des Sensors ermöglicht und bei dem der Abstand zwischen Sensor und Kryostataußenwand einstellbar ist. DOLLAR A Der erfindungsgemäße Kryostat besteht aus einem inneren und äußeren Behälter und einem bis zur Hälfte in den Innenbehälter 2 stirnseitig hineinragenden Halsrohr 1. Das Halsrohr 1 ist mit dem Innenbehälter 2 und einem axial beweglichen Zwischenboden 4 fest verbunden. Der Zwischenboden 4 ist über axial wirkende Verstelleinrichtungen 6 an der dem Sensorhalter 18 gegenüberliegenden Außenbehälterstirnwand 3 verankert. Der Vakuumraum 17 zwischen Innenbehälter 2 und Außenbehälter 9 ist an der Durchführung des Halsrohres durch die Außenbehälterstirnwand 3 mittels eines Federbalgs 5 vakuumdicht verschlossen.
Description
Die Erfindung betrifft einen lageunabhängigen Kunststoffkryostat, der vorzugsweise zur
Kühlung von HTSL-SQUID-Sensoren in HTSL-SQUID-Vektor-Mikroskopen eingesetzt wird.
Kryostate bestehen im wesentlichen aus einem Innen- und Außenbehälter, die nur durch
ein dünnes, schlecht wärmeleitendes Halsstück miteinander verbunden sind. Zwischen den
beiden Behältern befindet sich meist eine Vakuumvielschichtisolation. Die zu kühlenden
Sensoren oder Proben befinden sich bei den sogenannten Badkryostaten in der kryogenen
Flüssigkeit im Inneren des Innenbehälters oder bei den Verdampferkryostaten an der äuße
ren Wand des Innenbehälters. Zusätzlich können die Kryostate mit optischen Fenstern oder
Wärmeübertragern ausgerüstet werden. Eine sichere Funktion dieser Kryostate ist jedoch
nur im senkrechten Zustand bzw. bei Neigungen bis 30° möglich.
In der DE 43 20 803 A1 wird ein lageunabhängiges Sensor-Kühlsystem vorgeschlagen, bei
dem der Innenbehälter mit konzentrisch angeordneten Rohren für die Stickstoffzuführung
und Abgasführung ausgestattet ist. Diese Rohre münden etwa bis zur Hälfte in den Innenbe
hälter hinein und bewirken damit, daß mit dem bis zur Hälfte mit kryogener Flüssigkeit ge
füllten Innenbehälter in jeder beliebigen Lage die Kühlung des Sensors erfolgen kann, ohne
daß kryogene Flüssigkeit in die Nachfülleitung zurückfließt bzw. die Abgasleitung durch
Flüssigkeit verschlossen ist.
Alle diese Kryostate haben aber den Nachteil, daß nach dem Einbau des Sensors in den
Kryostat eine örtliche Veränderung, d. h. Justierung, nicht mehr möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kryostat zu schaffen, der in allen Betriebslagen eine
nahezu konstante Kühlung des Sensors ermöglicht und bei dem der Abstand zwischen
Sensor und Kryostataußenwandung einstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst. Es
wird damit erreicht, daß durch den Einsatz von überwiegend nichtmetallischen Werkstoffen
die Störbeeinflussung des Sensors minimiert, die geforderte maximale Temperaturverände
rung von 0,1 K eingehalten und eine gute Justierung des Sensors im Bereich von 2 . . . 20
mm gegenüber der Kryostataußenwand mit einer reproduzierbaren µm-Genauigkeit ermög
licht wird.
An nachfolgendem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. Die Abbildung
zeigt die schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäß ausgestatteten Kryosta
ten.
Der Außenbehälter des Kryostaten besteht aus der Kryostataußenwand 9, der Außenbehäl
terstirnwand 3 und meßkopfseitig aus dem Kryostataußenwandboden 8, dem Abschlußdec
kel 10 und der Hülse 11. Diese Teile bestehen aus nichtmetallischem Werkstoff, vorzugs
weise glasfaserverstärktem Epoxidharz. Im Bereich der Durchführung des Halsrohres 1
durch die Außenbehälterstirnwand 3 ist ein Federbalg 5 vakuumdicht gegenüber der Au
ßenbehälterwand 3 und dem Zwischenboden 4 angebracht. Mit diesem Federbalg 5 wird
die durch die Verstelleinrichtungen 6 ausgeführte vorwiegend axiale Einstellbewegung aus
geglichen. Die Durchführung für das Halsrohr 1 durch die Außenbehälterstirnwand 3 ist so
bemessen, daß auch eine gewisse radiale Beweglichkeit des Halsrohres 1 möglich ist. Die
se radiale Beweglichkeit ist erforderlich, um bei der Justierung des Sensors 7 die Verstel
leinrichtungen 6 unterschiedlich betätigen zu können.
Die Verstelleinrichtungen 6 sind über Zwischenhülsen 19 mit der Außenbehälterstirnwand 3
und dem Zwischenboden 4 fest verbunden. Das äußere Ende des Halsrohres 1 ist eben
falls mit dem Zwischenboden 4 fest verbunden. Bevorzugt werden als Verstelleinrichtungen
6 drei Mikrometerschrauben eingesetzt. Durch eine Abstandsänderung zwischen Außenbe
hälterstirnwand 3 und Zwischenboden 4 wird über das Halsrohr 1 eine Ortsveränderung des
gesamten Innenbehälters 2 und damit die Justierung des Sensors 7 erreicht.
Der Innenbehälter 2 besteht ebenfalls aus glasfaserverstärktem Epoxidharz. Der Boden 12
des Innenbehälters 2 besitzt eine vakuumdichte, tieftemperaturfeste Metalldurchführung 13,
die im Flüssigkeitsraum 14 mit einer geschlitzten Scheibe 15 und einem geschlitzten Zylin
der 16 aus Kupfer und im Vakuumraum 17 mit einem Sensorhalter 18, z. B. aus Saphir, und
dem Sensor 7 gut wärmeleitend verbunden ist.
Das Halsrohr 1, ebenfalls aus glasfaserverstärktem Epoxidharz bestehend, ist mit dem In
nenbehälter 2 fest verbunden und ragt genau bis in die Mitte des Innenbehälters in diesen
hinein. Dadurch wird erreicht, daß der eingefüllte flüssige Stickstoff bei Verkippung des
Kryostaten bis zu 180° nicht auslaufen, der verdampfte Stickstoff immer durch das Halsrohr
1 entweichen kann. Durch die Scheibe 15 und den Zylinder 16 wird in jeder Lage des
Kryostaten eine gute metallische Wärmeleitung zwischen dem flüssigen Stickstoff und der
Metalldurchführung 13 und damit dem Sensor gewährleistet.
Im Vakuumraum 17 befindet sich eine Vakuumvielschichtisolation 20 und ein Adsorbens 21.
Mit 22 ist der Vakuumstutzen bezeichnet, der dem Anschluß an eine Vakuumpumpe dient.
1
Halsrohr
2
Innenbehälter
3
Außenbehälteroberteil
4
Zwischenboden
5
Federbalg
6
Verstelleinrichtung
7
Sensor
8
Kryostataußenwandboden
9
Kryostataußenwand
10
Abschlußdeckel
11
Hülse
12
Innenbehälter
13
Metalldurchführung
14
Flüssigkeitsraum
15
Scheibe
16
Zylinder
17
Vakuumraum
18
Sensorhalter
19
Zwischenhülse
20
Vakuumvielschichtisolation
21
Adsorbens
22
Vakuumstutzen
Claims (4)
1. Lageunabhängiger Kunststoffkryostat bestehend aus einem inneren und äußeren Behäl
ter und einem bis zur Hälfte in den Innenbehälter stirnseitig hineinragenden Halsrohr, da
durch gekennzeichnet, daß das Halsrohr (1) mit dem Innenbehälter (2) und einem axial be
weglichen Zwischenboden (4) fest verbunden ist und daß der Zwischenboden (4) über axial
wirkende Verstelleinrichtungen (6) an der dem Sensorhalter (18) gegenüberliegenden Au
ßenbehälterstirnwand (3) verankert ist.
2. Lageunabhängiger Kunststoffkryostat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vakuumraum (17) zwischen Innenbehälter (2) und Außenbehälter (9) an der Durchführung
des Halsrohres (1) durch die Außenbehälterstirnwand (3) mittels eines Federbalgs (5) vaku
umdicht verschlossen ist.
3. Lageunabhängiger Kunststoffkryostat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Verstelleinrichtungen (6) vorzugsweise drei gleichmäßig verteilte Mikrometerschrauben ein
gesetzt sind.
4. Lageunabhängiger Kunststoffkryostat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenbehälter (2) aus nichtmetallischem Werkstoff, vorzugsweise glasfaserver
stärktem Epoxidharz besteht und mit einem geschlitzten Zylinder (16) und an der vakuum
dichten Metalldurchführung (13) mit einer geschlitzten Scheibe (15) aus Kupfer ausgeklei
det ist und daß sich an der Metalldurchführung (13) der im Vakuumraum (17) befindliche
Sensorhalter (18) befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998140652 DE19840652A1 (de) | 1998-09-05 | 1998-09-05 | Lageunabhängiger Kunststoffkryostat |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998140652 DE19840652A1 (de) | 1998-09-05 | 1998-09-05 | Lageunabhängiger Kunststoffkryostat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19840652A1 true DE19840652A1 (de) | 2000-03-09 |
Family
ID=7879997
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1998140652 Withdrawn DE19840652A1 (de) | 1998-09-05 | 1998-09-05 | Lageunabhängiger Kunststoffkryostat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19840652A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008014005A1 (de) * | 2008-03-13 | 2009-09-17 | Bundesrepublik Deutschland, vertr.d.d. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, d.vertr.d.d. Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt | Positioniervorrichtung und kryostatische Anlage |
-
1998
- 1998-09-05 DE DE1998140652 patent/DE19840652A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008014005A1 (de) * | 2008-03-13 | 2009-09-17 | Bundesrepublik Deutschland, vertr.d.d. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, d.vertr.d.d. Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt | Positioniervorrichtung und kryostatische Anlage |
DE102008014005B4 (de) * | 2008-03-13 | 2010-08-12 | Bundesrepublik Deutschland, vertr.d.d. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, d.vertr.d.d. Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt | Positioniervorrichtung und kryostatische Anlage |
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