DE19840618A1 - Passive Wankdämpfung mit einem Dämpfer pro Fahrzeugachse - Google Patents
Passive Wankdämpfung mit einem Dämpfer pro FahrzeugachseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine passive Wankdämpfung, bei der u. a. ein Drehstabstabilisator mit nur einem Hebelarm mit einem verdrehsteifen, als Träger bezeichneten Bauteil kombiniert wird, das zwei Hebelarme aufweist. Beide Hebelarme des Trägers, die als erster und zweiter Hebelarm benannt werden, sind im wesentlichen parallel zueinander angeordnet und über ein Verbindungsteil miteinander verbunden. Der Drehstab, an dem der dritte Hebelarm ausgebildet oder starr befestigt ist, ist im oder am Verbindungsteil entlang geführt und am Ende des Verbindungsteils im Bereich der Befestigungsstelle des ersten Hebelarms drehstarr fixiert. Am zweiten Hebelarm ist ein vertikal oder annähernd vertikal angeordnetes Dämpferelement gelenkig befestigt, das an seinem freien Ende mit der Koppelstange direkt oder über ein Achsteil gelenkig verbunden ist. DOLLAR A Mit der vorliegenden Erfindung wird eine passive Wankdämpfung geschaffen, die weitgehend unabhängig von der Fahrzeughubdämpfung abgestimmt werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine passive Wankdämpfung für Starr
achsen und Einzelradaufhängungen mit einem am Fahrzeugaufbau
schwenkbar gelagerten, annähernd quer zur Fahrzeuglängsrichtung
ausgerichteten Drehstabstabilisator, dessen Drehstab an den En
den mindestens zwei in der Fahrzeugneutrallage horizontale oder
annähernd horizontale Hebelarme aufweist, wovon am einen Ende
ein erster Hebelarm drehstarr am Drehstab fixiert ist, während
am zweiten Ende ein dritter angeordnet ist, der gegenüber einem
zweiten drehstarren Hebelarm schwenkbar ist, wobei die horizon
talen oder annähernd horizontalen Hebelarme über vertikale oder
annähernd vertikale Koppelstangen mit dem freien Ende der
Starrachse oder radführenden Teilen der Einzelradaufhängungen
einer Fahrzeugachse in Wirkverbindung stehen.
Eine Wankdämpfung, die unabhängig von der Hubdämpfung abge
stimmt werden kann, ist für alle Achs- und Radaufhängungstypen
wünschenswert. Beispielsweise kann bei Hinterachsen nach dem
Vorbild von Starrachsen ein geometrisches Verhältnis zwischen
der Hub- und Wankdämpfung hergestellt werden. Für Einzelradauf
hängungen muß durch einen geometrischen Vergleich zuerst der
Zustand von gleich- und wechselseitiger Federung unterschieden
werden, bevor eine Wankdämpfung realisiert werden kann. Da für
viele Achstypen ein Drehstabstabilisator weiterhin erforderlich
ist, bietet sich dieser für die Einbindung in eine Wankdämpfung
an.
Eine derartige Einbindung ist für aktive Wankkontrollsysteme
u. a. aus den Druckschriften EP 0 783 986 A2 und WO 90/11200
bekannt. Bei der erstgenannten Druckschrift sind ein erster ho
rizontaler und ein zweiter, vertikaler Hebelarm direkt über den
Drehstab des Stabilisators miteinander verbunden. Ein dritter,
horizontaler Hebelarm, der auf dem Drehstab schwenkbar gelagert
ist, stützt sich am zweiten, vertikalen Hebelarm über ein
Stellglied ab. Das Stellglied und der Drehstab sind hinterein
ander geschaltet.
Die zweitgenannte Druckschrift beschreibt ein vergleichbares
Prinzip, nur daß hier der Drehstab mit einem Mantelrohr umgeben
ist, über das der Stabilisator pendelnd am Fahrzeugaufbau gela
gert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine
passive Wankdämpfung zu schaffen, die weitgehend unabhängig von
der Fahrzeughubdämpfung abgestimmt werden kann.
Das Problem wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Dazu wird u. a. ein Drehstabstabilisator mit nur einem Hebelarm
mit einem verdrehsteifen, als Träger bezeichneten Bauteil kom
biniert, das zwei Hebelarme aufweist. Beide Hebelarme des Trä
gers, die als erster und zweiter Hebelarm benannt werden, sind
im wesentlichen parallel zueinander angeordnet und über ein
Verbindungsteil miteinander verbunden. Der Drehstab, an dem der
dritte Hebelarm ausgebildet oder starr befestigt ist, ist im
oder am Verbindungsteil entlang geführt und am Ende des Verbin
dungsteils im Bereich der Befestigungsstelle des ersten Hebel
arms drehstarr fixiert. Am zweiten Hebelarm ist ein vertikal
oder annähernd vertikal angeordnetes Dämpferelement gelenkig
befestigt, das an seinem freien Ende mit der Koppelstange di
rekt oder über ein Achsteil gelenkig verbunden ist.
Beispielsweise haben das Verbindungsteil, das ggf. ein Rohr
ist, und der Drehstab dieselbe Schwenkachse. Diese Lösung spart
erheblich Bauraum. Auch können hier in der Regel die für den
bisher verwendeten U-Stabilisator eingesetzten Koppelstangen
weiterverwendet werden, da sich an der Geometrie der Stabilisa
torschenkel bzw. -hebelarme nur wenig ändert. Damit kann die
Wankdämpfung mit einfachen Mitteln an vielen Einzelradauf
hängungen und Starrachsen angebracht werden.
Selbstverständlich kann das Verbindungsteil auch versetzt zum
Drehstab angeordnet sein.
Die vorgestellte Vorrichtung hat aufgrund der besonderen Aggre
gation von Stabilisator und Träger eine Wankfederung mit einer
parallel geschalteten unabhängigen Dämpfung. Das hat den Vor
teil, daß auch bei einem verbrauchten Dämpferelement die Stabi
lisatorwirkung bezüglich des Federweges uneingeschränkt erhal
ten bleibt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nicht
zitierten Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
einer schematisch dargestellten Ausführungsform:
Fig. 1: Stabilisator mit einem Wankdämpfer.
Die Fig. 1 zeigt eine Wankdämpfung, die einen zweiteiligen U-
Stabilisator umfaßt. Der Stabilisator besteht zum einen aus ei
nem Drehstab (11) mit angeformtem Schenkel als Hebelarm (12)
und zum anderen aus einem u-förmig gestalteten Träger (20).
Der tordierbare Drehstab (11) ist z. B. ein federnder Stahldraht
mit rundem Querschnitt. Er ist an seinen Enden am Fahrzeugauf
bau (5) um eine Schwenkachse (19) schwenkbar gelagert. Die Sta
bilisatorenschwenklager (16) und (17) können Gummielemente ent
halten. Die Schwenkachse (19) ist in der Regel quer zur Fahr
zeuglängsrichtung (4) und parallel zur Fahrbahnoberfläche ange
ordnet.
Der Drehstab (11) geht in Fig. 1 an seinem linken Ende in den
Hebelarm (12) über. Der Hebelarm (12) ist bei einem in Neutral
lage stehenden Fahrzeug beispielsweise horizontal oder annä
hernd horizontal ausgerichtet. An seinem freien Ende ist er ge
lenkig mit einer Koppelstange (31) verbunden. Letztere ist z. B.
vertikal ausgerichtet und stützt sich ebenfalls gelenkig auf
einem Achsteil (1), z. B. einem Querlenker, einem Radträger oder
dergleichen ab.
Der Träger (20) ist aus einem torsionssteifen Verbindungs
teil (21) und zwei an dessen Enden starr abstehenden Kragar
men (22) und (23) gebildet. Das Verbindungsteil (21) ist hier
ein Rohr, das koaxial zu dem es tragenden Drehstab (11) ange
ordnet. Die Kragarme (22, 23) sind beispielsweise ebene, oder
profilierte Platten, die an ihren freien Enden als Gelenkstel
len ausgebildet sind. Das Verbindungsteil (21) ist - nach Fig.
1 - am rechten Ende des Drehstabes (11) in der Nähe des
Stabilisatorenschwenklagers (17) in einer Verbindungs
stelle (29) drehstarr, z. B. durch Schweißen, fixiert. Das linke
Ende des Verbindungsteils (21) sitzt auf dem Drehstab mittels
eines Schwenklagers (16) oder eines drehweichen Gummielements.
Der rechte Kragarm (23) des Trägers (20), er wird auch mit er
ster Hebelarm bezeichnet, stützt sich über eine Koppel
stange (32) an einem beispielsweise als Querlenker ausgebilde
ten Achsteil (2) ab. Der andere Kragarm (22), auch als zweiter
Hebelarm benannt, steht über einen Wankdämpfer (33) mit dem
Achsteil (1) in Wirkverbindung. Der Wankdämpfer (33), der bei
spielsweise als langhubiger, druckloser Zweirohrdämpfer ausge
führt ist, ist am Achsteil (1) und am Kragarm (22) gelenkig
gelagert. Jedes Gelenk hat in der Regel mindestens einen Frei
heitsgrad. Bei der Neutrallage des Fahrzeugs steht der Kolben
des Dämpfers auf seiner halben Hubhöhe.
Um für den Wankdämpfer (33) und die Koppelstange (31) annähernd
die gleiche Wegübersetzung zu erzielen, werden nach Fig. 1 die
unteren Gelenkstellen (8) und (6) des Wankdämpfers (33) und der
Koppelstange (31) so nah wie möglich am Lenker (1) beieinander
angeordnet. Die Gelenkstellen (6, 8) haben dann quer zur Fahrt
richtung (4) zumindest annähernd den gleichen Abstand zur Achs
mitte.
Bei einem idealen gleichseitigen Ein- oder Ausfedern der Len
ker (1) und (2) werden die Hebel- und Kragarme (12, 22, 23) um
den gleichen Winkel um die Schwenkachse (19) geschwenkt, so daß
der Stabilisator (10) und der Träger (20) als Block ein
schwenkt. Eine Rückwirkung auf die Hubfederung des Fahrzeugs
ist ausgeschlossen.
Bei einem ein- oder wechselseitigen Ein- oder Ausfedern der
Lenker (1) und (2) schwenkt beispielsweise der Kragarm (23)
nach unten, während der Hebelarm (12) nach oben schwenkt. Dabei
wird der Drehstab (11) zwischen der Verbindungsstelle (29) und
dem Hebelarm (12) tordiert. Der Drehstab (11) wirkt als Tor
sionsfeder. Da der linke Kragarm (22) wegen dem drehsteifen
Verbindungsteil (21) sich gegenüber dem rechten Kragarm (23)
nicht verschwenkt, schwenkt dieser ebenfalls nach oben. Auf
grund der Kopplung des Hebelarms (12) und Kragarms (22) über
die Koppelstange (31), den Lenker (1) und den Wankdämpfer (33),
muß letzterer bei dieser Ein- und Ausfederbewegung unter der
Wirkung seiner Dämpferkraft im Extremfall auf seine voll aus
fahrbare Länge auseinandergezogen werden. Die Dämpfwirkung des
Wankdämpfers (33) ist hier von der Dämpfwirkung der nicht dar
gestellten Fahrzeughubdämpfer entkoppelt.
1
,
2
Lenker, Querlenker, radführendes Teil
3
Lenkerschwenkbereich, vertikal
4
Fahrzeuglängsachse, vertikale Fahrzeuglängs
ebene, Fahrtrichtung
5
Fahrzeugaufbau
6
Koppelstangenanlenkstelle an (
1
)
8
Wankdämpferanlenkstellen an (
1
)
10
Drehstabstabilisator
11
Drehstab
12
Hebelarm, dritter
16
,
17
Stabilisatorenschwenklager
19
Schwenkachse
20
Träger
21
Verbindungsteil
22
Kragarm
23
Kragarm
27
Trägerschwenklager
29
drehstarre Verbindungsstelle zwischen
(
10
) und (
20
)
31
,
32
Koppelstange
33
Wankdämpfer, Stoßdämpfer, Dämpferelement
Claims (5)
1. Passive Wankdämpfung für Starrachsen und Einzelradauf
hängungen mit einem am Fahrzeugaufbau schwenkbar gelagerten,
annähernd quer zur Fahrzeuglängsrichtung ausgerichteten Dreh
stabstabilisator, dessen Drehstab an den Enden mindestens zwei
in der Fahrzeugneutrallage horizontale oder annähernd horizon
tale Hebelarme aufweist, wovon am einen Ende ein erster Hebel
arm drehstarr am Drehstab fixiert ist, während am zweiten Ende
ein dritter angeordnet ist, der gegenüber einem zweiten dreh
starren Hebelarm schwenkbar ist, wobei die horizontalen oder
annähernd horizontalen Hebelarme über vertikale oder annähernd
vertikale Koppelstangen mit den freien Enden der Starrachse
oder radführenden Teilen der Einzelradaufhängungen einer Fahr
zeugachse in Wirkverbindung stehen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der erste (23) und der zweite Hebelarm (22) im wesent lichen parallel zueinander angeordnet und über ein drehstei fes Verbindungsteil (21) miteinander verbunden sind,
- - daß der Drehstab (11), an dem der dritte Hebelarm (12) aus gebildet oder starr befestigt ist, im oder am Verbindungs teil (21) entlang geführt ist und am Ende des Verbindungs teils (21) im Bereich der Befestigungsstelle des ersten He belarms (23) drehstarr fixiert ist und
- - daß am zweiten Hebelarm (22) ein vertikal oder annähernd ver tikal angeordnetes Dämpferelement (33) gelenkig befestigt ist, das an seinem freien Ende mit der Koppelstange (31) di rekt oder über ein Achsteil (1) gelenkig verbunden ist.
2. Passive Wankdämpfung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Verbindungsteil (21) und der Drehstab (11) die
selbe Schwenkachse (19) haben.
3. Passive Wankdämpfung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Verbindungsteil (21) ein den Drehstab (11) umge
bendes Rohr ist.
4. Passive Wankdämpfung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Dämpferelement (33) ein hydraulischer Stoßdämpfer
ist.
5. Passive Wankdämpfung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Wegübersetzungen für die Koppelstange (21) und den
Wankdämpfer (33) annähernd gleich groß sind.
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