DE19839058A1 - Hubladebühnensystem - Google Patents
HubladebühnensystemInfo
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Abstract
Bei einem Hubladebühnensystem (10) zur Befestigung an Fahrzeugen, mit einer Plattform (18) und einem im wesentlichen parallelogrammförmigen Hubwerk, welches zwei horizontal beabstandete Tragwerke, eine Parallelzylindereinrichtung (Parallelzylinder 16) für das Verschwenken der Plattform (18) von ihrer vertikalen Fahrstellung in ihre horizontale Arbeitsstellung und umgekehrt sowie eine Hubzylindereinrichtung (Hubzylinder 15) zum Heben und Senken der Plattform (18) in ihrer Arbeitsstellung, umfaßt, greift die Hubzylindereinrichtung (Hubzylinder 15) an einem Hubzylinderhebel (14), der um die Drehachse (26) der beiden Tragwerke schwenkbar gelagert ist, an und bildet mit diesem ein Kräftedreieck. Das horizontal näher am Hubzylinderhebel (14) liegende (erste) Tragwerk ist mit dem Hubzylinderhebel (14) unmittelbar und das horizontal weiter vom Hubzylinderhebel (14) beabstandete andere (zweite) Tragwerk über ein Torsionsprofil (17) mittelbar drehfest verbunden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hubladebühnensystem
zur Befestigung an Fahrzeugen, mit einer Plattform und einem
im wesentlichen parallelogrammförmigen Hubwerk, welches zwei
horizontal beabstandete Tragwerke, eine Parallelzylinderein
richtung für das Verschwenken der Plattform von ihrer verti
kalen Fahrstellung in ihre horizontale Arbeitsstellung und
umgekehrt sowie eine Hubzylindereinrichtung zum Heben und
Senken der Plattform in ihrer Arbeitsstellung umfaßt.
Hubladebühnensysteme zum Be- und Entladen von Straßenfahr
zeugen mit verschiedenen Antriebskinematiken sind bekannt.
Im wesentlichen handelt es sich um parallelogrammgeführte
Hubladebühnen mit Tragarmen (englisch: Cantilever-System)
und Hubladebühnen, die eine reine Vertikalbewegung ausführen
(englisch: Columnlift). Innerhalb der ersten Kategorie
sind Hubladebühnen mit einem Hub- und einem Parallelzylin
der, einem Hub- und zwei Parallelzylindern, zwei Hub- und
zwei Parallelzylindern bekanntgeworden, wobei das in dieser
Anmeldung als Parallelzylinder bezeichnete Bauteil in der
Praxis auch als Neig-, Klappen-, Kipp- und Schließzylinder
bezeichnet wird.
Die kostengünstigsten Hubladebühnen sind naturgemäß diejeni
gen mit zwei Zylindern. Diese haben in der Regel den Nach
teil, daß die Kräfte sowohl für die Hub- als auch die Paral
lelführungsfunktion einseitig eingeleitet werden. Dies führt
trotz meist schwerer Bauweise zu dem Nachteil, daß diese Sy
steme gegen ungleiche Beladung empfindlich sind und beim An
fahren der Plattform an den Heckschweller ein Spalt und/oder
Absatz entsteht. Die jüngste Entwicklung auf dem Gebiet der
Zweizylinder-Hubladebühnen ist in der EP 0 808 747 A1 be
schrieben.
Hubladebühnen im Verteilerverkehr werden zum Be- und Entla
den verwendet, wobei das Be- und Entladen vorzugsweise mit
Gabelhubwagen oder Rollbehälter erfolgt. Die Lasten werden
häufig aus äußeren Zwängen heraus oder aus Bequemlichkeit
nicht mittig auf die Plattform aufgebracht. Auch ist es not
wendig, z. B. die letzte Palette des voll beladenen Fahrzeu
ges aufgrund ihres Standplatzes einseitig auf die Plattform
zu ziehen oder von der Plattform auf den noch einzigen frei
en Platz zu verfahren. Hierbei ist der Bediener auf einen
möglichst ebenen Übergang zwischen Plattform und Heckschwel
ler bzw. Ladeboden angewiesen. Entstehen hier Spalte oder
Absätze durch das elastische Wegfedern der Hubarme, ist sei
ne Körperkraft bei weiterem überfordert, und es müssen wei
tere für die Hubladebühne belastende Hilfsmittel in Anspruch
genommen werden. Dies führt zu einem Sicherheitsrisiko für
den Bediener, zusätzliche Personen und das Ladegut, weiter
hin zu Zeitverlust und zusätzlichem Verschleiß der Hublade
bühne.
Diese Anforderungen erfüllen am besten Vierzylinder-Hublade
bühnen, weil sie naturgemäß eine symmetrische Krafteinlei
tung in die Plattform haben. Eine weitere ideale Bauform von
den Krafteinleitung her sind auch Hubladebühnen mit einem
Hub- und zwei Parallelzylindern. Diese haben allerdings den
Nachteil, daß der Hubzylinder in der Mitte des Hubwerkes
angreift und dort fahrzeugbedingt häufig kein Platz vorhan
den ist.
Bekannte Zweizylinder-Hubladebühnen haben gesamthaft gesehen
diese Eigenschaft nicht. Der Nachteil der asymmetrischen
Krafteinleitung wird in der Regel durch eine schwere Dimen
sionierung der Bauteile, insbesondere der Tragarme und der
Verbindung der Tragarme, erzielt. Zusätzlich zu der ungün
stigen Krafteinleitung für die Hubfunktion haben herkömmli
che Zweizylinder-Hubladebühnen den zusätzlichen Nachteil,
daß der Parallelzylinder gegenüber dem Paralleltragarm bau
artbedingt außerhalb sitzt und somit weiter entfernt von der
Symmetrieachse der Hubladebühne an der Plattform angreift.
Dieser Nachteil ist bei der aus EP 0 808 747 A1 bekannten
Hubladebühne zwar beseitigt, jedoch um den Preis einer auf
wendigen Schweißkonstruktion von als Doppeltragarm
ausgebildeten Tragwerken.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei ei
nem Hubladebühnensystem der eingangs genannten Art die
Kraftübertragung von der Hubzylindereinrichtung auf die bei
den Tragwerke auf einfache Art und Weise zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Hubzylindereinrichtung an einem Hubzylinderhebel, der um dies
Drehachse der beiden Tragwerke schwenkbar gelagert ist, an
greift und mit diesem ein Kräftedreieck bildet und daß das
horizontal näher am Hubzylinderhebel liegende (erste) Trag
werk mit dem Hubzylinderhebel unmittelbar und das horizontal
weiter vom Hubzylinderhebel beabstandete andere (zweite)
Tragwerk über ein Torsionsprofil mittelbar drehfest verbun
den sind.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, den aus Platzgründen
asymmetrisch zum Hubwerk sitzenden Hubzylinder zunächst auf
einen Hubzylinderhebel einwirken zu lassen. Durch die asym
metrische Lage des Hubzylinders sind zur Krafteinleitung in
den naheliegenden ersten Tragarm und in den sehr viel weiter
entfernten zweiten Tragarm unterschiedliche elastische Ver
formungen gegeben. Diese unterschiedliche elastische Verfor
mung, die sich in einem Differenzdrehwinkel der beiden Trag
werke auswirkt, wird erfindungsgemäß berücksichtigt. Zwar
ist es möglich, durch eine schwere Dimensionierung, insbe
sondere des Torsions- und Biegeprofils, die elastische
Durchfederung zu reduzieren und damit einen kleinen Diffe
renzdrehwinkel zu erzielen. Dies wirkt sich aber auf das Ei
gengewicht und damit auf die Nutzlast äußerst negativ aus.
Die erfindungsgemäße Konstruktion erlaubt die volle festig
keitsmäßige Ausnutzung des Werkstoffes, d. h., es können
Werkstoffe mit hoher Festigkeit gewählt, mit hohen Spannun
gen gearbeitet werden und dadurch sehr gewichtsgünstig ge
baut werden. Erfindungsgemäß ist die Konstruktion so gestal
tet, daß alle Bauteile festigkeitsmäßig optimal ausgelegt
werden können, d. h., daß die zulässigen Spannungen des Werk
stoffen voll ausgenutzt werden. Dabei auftretende elastische
Verformungen werden durch die erfindungsgemäße Konstruktion
entsprechend ausgeglichen. Der Nachteil der hohen elasti
schen Durchfederung, die bei Hubladebühnen in ihrer Auswir
kung auf der Plattform nicht akzeptiert werden kann, ist
durch die erfindungsgemäße Konstruktion eliminiert.
Erfindungsgemäß greift die Hubzylindereinrichtung an keinem
Tragwerk unmittelbar an, sondern es ist stattdessen ein Hub
zylinderhebel, der mit dem Hubzylinder ein Kräftedreieck
bildet, zwischen den beiden Tragwerken - aus Platzgründen
nah am ersten Tragwerk - angeordnet. Von der Hubzylinderein
richtung aus werden die Kräfte einmal direkt aufgrund der
drehfesten Verbindung von Hubzylinderhebel und erstem Trag
werk in das erste Tragwerk eingeleitet. Hier wirkt sich also
die Elastizität einerseits des Hubzylinderhebels und ande
rerseits des ersten Tragwerkes aus.
Die Kräfteweiterleitung zum zweiten Tragwerk erfolgt durch
das Torsions- und Biegeprofil. Sofern dieses noch zusätzlich
die Funktion des Unterfahrschutzes übernimmt, kann es nicht
im Bereich der Tragwerke liegen. Naturgemäß hat diese Kräf
teumleitung eine viel größere Elastizität und gibt daher im
Ergebnis eine größere elastische Durchfederung mit der Aus
wirkung eines größeren Drehwinkels des zweiten Tragwerkes
um dessen Drehpunkt, gegenüber dem ersten-Tragwerk um des
sen Drehpunkt. Laienhaft vereinfachend ausgedrückt kann man
auch das Prinzip des einfachen Waagbalkens vergleichend her
anziehen, bei dem der Drehpunkt des Waagbalkens außermittig
liegt.
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist das er
ste Tragwerk durch einen einzigen (ersten) Tragarm gebildet,
der nach außen mit horizontalem Abstand zum Hubzylinderhebel
angeordnet ist, wobei auch die Drehpunkte des ersten Trag
arms und des Hubzylinderhebels um die gemeinsame Drehachse
voneinander horizontal beabstandet sind. Dieser einzelne
Tragarm läßt sich vorzugsweise einstückig als einfacher,
ausgebrannter Formzuschnitt aus einer Blechtafel fertigen
und muß nur noch gebohrt werden, so daß keine Schweißarbei
ten anfallen.
Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist am
Hubzylinderhebel eine Anlage für eine am ersten Tragarm be
findliche Anschlagfläche vorgesehen, die sich zumindest in
einer mittleren Arbeitsstellung der unbelasteten Plattform
oberhalb der Anlage befindet und die zumindest in der oberen
Arbeitsstellung der Plattform, in der das erste Tragwerk am
Heck anschlägt, an der Anlage anliegt. Diese Maßnahme ermög
licht es, daß in den beiden Fällen extrem einseitiger Bela
stung der Plattform in deren oberer Arbeitsstellung stets
ein absatz- und spaltfreier Übergang von der Plattform zum
Heckschweller gegeben ist.
Damit wird eine Hubladebühne bereitgestellt, die in hohem
Maße die praxisbedingten einseitigen Beladungen konstruktiv
vorbestimmt aufnimmt und im Rahmen der zulässigen Tragfähig
keit immer spalt- und absatzfrei den Ladeboden erreicht.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Hubladebühnensystems sind in den weiteren Unteransprüchen
beschrieben.
Die nach der Lehre der Erfindung gebaute Hubladebühne ermög
licht eine äußerst billige Bauweise mit einem Hub- und einem
Parallelzylinder. Die erfindungsgemäße Konstruktion ist auch
in den Herstellungskosten äußerst günstig. Für beide Trag
werke und für den Hubzylinderhebel können einfache, ausge
brannte Formzuschnitte aus Blechtafeln verwendet werden, die
nur gebohrt werden müssen, also keine Schweißteile sind. Die
anderen Bauteile, wie Torsions- und Biegeprofil und die bei
den Anschraub- bzw. Anschlußkonsolen haben herkömmlichen
Schweißaufwand.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und
beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaf
ten Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch das erfindungsgemäße Hubladebühnensy
stem mit der Plattform in einer mittleren Arbeits
stellung zwischen dem Ladeboden des LKWs und dem
Erdboden, in der sich die beiden Tragarme in einer
etwa waagerechten Position befinden;
Fig. 2 die Draufsicht des kompletten Hubladebühnensystems
ohne Plattform, in seiner Befestigungsposition am
Fahrgestellrahmen;
Fig. 3 die Seitenansicht auf das Hubladebühnensystem ent
sprechend Richtung III in Fig. 1, wobei die Platt
form in ihrer oberen und unteren Arbeitsstellung
(gestrichelt) dargestellt ist;
Fig. 4 die Seitenansicht auf das Hubladebühnensystem ent
sprechend Richtung IV in Fig. 1, wobei die Platt
form in ihrer oberen und unteren Arbeitsstellung
(gestrichelt) dargestellt ist; und
Fig. 5 die Seitenansicht auf das Hubladebühnensystem ent
sprechend Richtung V in Fig. 2, wobei die Plattform
in ihrer oberen und unteren Arbeitsstellung (ge
strichelt) dargestellt ist.
Bei dem in Fig. 1 schematisch gezeigten Hubladebühnensystem
10 ist auf die Darstellung der Befestigung am Fahrgestell
rahmen 11 (Fig. 2) aus Übersichtsgründen verzichtet. Die die
Plattform 18 tragenden Systempunkte sind A1 und B1, A2 und
B2 sowie D1 und D2.
Die Basiselemente des parallelogrammförmigen Hubwerkes sind
die zwei Tragarme 12 und 13, die um die gemeinsame Drehachse
26 in den Drehpunkten A1 bzw. A2 fahrzeugseitig schwenkbar
gelagert sind. Neben dem ersten Tragarm 12 sind, nach innen
um den Abstand E1 horizontal beabstandet, ein Hubzylinderhebel
14 und ein Hubzylinder 15 angeordnet. Fahrzeugseitig sind der
Hubzylinder 15 um den Drehpunkt C1 und der Hubzylinderhebel
14 bei C3 um die Drehachse 26 der beiden Tragarme 12, 13
schwenkbar gelagert, wobei der Hubzylinder 15 am Hubzylin
derhebel 14 bei C2 angreift und so mit diesem ein Kräfte
dreieck C1, C2, C3 bildet. Die Kraft des Hubzylinders 15
wird im Punkt C2 in den Hubzylinderhebel 14 eingeleitet, der
eine Radiusbewegung um seinen Drehpunkt C3 beschreibt.
Die Übertragung der Drehbewegung und der Kräfte vom Hubzy
linderhebel 14 erfolgt auf den ersten Tragarm 12 über eine
unmittelbar zwischen ihnen gebildete drehfeste Verbindung
und auf den zweiten Tragarm 13 mittelbar durch das relativ
lange Torsions- und Biegeprofil 17. Da dieses noch zusätz
lich die Funktion eines Unterfahrschutzes hat, kann es nicht
im Bereich der beiden Tragarme 12, 13 liegen und ist daher
unter ihnen jeweils über eine Anschlußplatte 170, 171 am
Hubzylinderhebel 14 bzw. am zweiten Tragarm 13 drehfest be
festigt. Aufgrund der relativ großen Länge des Torsions- und
Biegeprofils 17 resultiert bei gleicher Belastung ein großer
Torsionswinkel. Naturgemäß hat diese Kräfteumleitung eine
viel größere Elastizität und gibt daher im Ergebnis eine
größere elastische Durchfederung mit der Auswirkung eines
größeren Drehwinkels des zweiten Tragarmes 13 um seinem
Drehpunkt A2, gegenüber dem ersten Tragarm 12 um seinen
Drehpunkt A1.
Der erste Tragarm 12 ist ein reiner Biegeträger, der sich
bei Belastung in etwa um den Punkt A1 drehend verformt. Der
Hubzylinderhebel 14 seinerseits ist ebenfalls ein Biegeträ
ger mit dem Drehpunkt in etwa C3, d. h. die Gesamtelastizität
resultiert aus der Addition der beiden Verdrehwinkel des er
sten Tragarmes 12 und des Hubzylinderhebels 14. Da am Hubzy
linderhebel 14 das Torsions- und Biegeprofil 17 befestigt
ist, welches je nach Belastung dem Drehwinkel des ersten
Tragarmes 12 vorauseilt, wird dadurch der große Torsionswin
kel und die Elastizität der Anschlußplatte 170 und 171 kom
pensiert. Damit wird erreicht, daß sich in der Konsequenz
der erste und zweite Tragarm 12, 13 synchron zueinander be
wegen.
Der Parallelzylinder 16, der fahrzeugseitig im Punkt D1 und
an der Plattform 18 bei D2 angelenkt ist, hat Funktionen,
wie das Schließen der Plattform etc., die allgemein bekannt
sind und auf die daher hier nicht eingegangen wird. Er dient
außerdem zur Parallelführung und ist dazu, nach innen um den
Abstand E2 horizontal versetzt, parallel zum zweiten Tragarm
13 angeordnet. Bei der Hub- und Senkbewegung wirkt der Pa
rallelzylinder 16 als statische Druckstrebe. Der Versatz des
Parallelzylinders 16 um den Abstand E2 gegenüber dem zweiten
Tragarm 13 vermindert die Torsionsbelastung der entsprechend
torsionssteif ausgebildeten Plattform 18 und übt daher eine
stabilisierende Wirkung auf diese aus.
Wie in Fig. 2 gezeigt, sind der erste Tragarm 12 und der
Hubzylinderhebel 14 auf eine um die gemeinsame Drehachse 26
(Drehpunkte A1, C3) schwenkbare Lagerbuchse 27 aufgepreßt
und miteinander in einem radialen Abstand von der gemeinsa
men Drehachse 26 über einen Distanzpaßbolzen 24 mit zugehö
riger Schraubverbindung drehfest verbunden. Der zweite Trag
arm 13 ist mit dem Hubzylinderhebel 14 ebenfalls drehfest
durch den Kräftestrang, bestehend aus zweiter Anschlußplatte
171, Torsions- und Biegeprofil 17 und erster Anschlußplatte
170 drehfest verbunden. Die Befestigung an letzterer erfolgt
an zwei Punkten mittels des Distanzpaßbolzen 24 und eines
Distanzauges 25 mit den zugehörigen Schrauben. Die Befesti
gung der zweiten Anschlußplatte 171 am zweiten Tragarm 13
erfolgt direkt mit einem Schraubenpaar.
Die Lagerbuchse 27 sowie die Lager (Drehpunkte A2, D1) für
den zweiten Tragarm 13 und den Parallelzylinder 16 sind am
Fahrzeugrahmen 11 über zwei Anschlußkonsolen 19, 20 gehal
ten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegen der Hubzy
linder 15 und der Hubzylinderhebel 14 in einer gemeinsamen
Mittelebene 28.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen, daß bei in ihre obere Arbeitsstel
lung angehobener Plattform 18 die Lageraugen 21, 23 der bei
den Tragarme 12, 13 am Heckschweller 22 des Fahrzeugs an
liegen, wodurch auch die Plattform 18 den Heckschweller 22
absatz- und spaltfrei erreicht.
Wie am deutlichsten in Fig. 5 gezeigt, ist am Hubzylinderhe
bel 14 eine Anlage 140 für einen am ersten Tragarm 12 be
findlichen Anschlagzapfen 120 vorgesehen. Zumindest in der
in Fig. 1 gezeigten mittleren Arbeitsstellung der unbelaste
ten Plattform 18 befindet sich der Anschlagzapfen 120 um ein
Maß F ungleich 0 oberhalb der Anlage 140. Bei Belastung der
Plattform 18 bewegen sich die Drehwinkel des ersten Tragar
mes 12 und des Hubzylinderhebels 14 gegenläufig. Hier wirkt
sich also die Elastizität einerseits des Hubzylinderhebels
14 und andererseits des ersten Tragarmes 12 aus. Die Größe
des Gesamtverdrehwinkels wird durch den Anschlagzapfens 120
und die Anlage 140 begrenzt.
Bei gleichmäßiger bzw. mittiger Belastung der Plattform 18
mit dem Gewicht G werden die Kräfte über den Punkt B1 in den
ersten Tragarm 12 und über den Punkt B2 in den zweiten Trag
arm 13 gleichmäßig eingeleitet, so daß die beiden Lageraugen
21, 23 gleichzeitig am Heckschweller 22 anschlagen.
In der Praxis muß von einer nicht mittigen Beladung ausge
gangen werden. Bei nicht mittiger Beladung hebt jede Hubla
debühne in einer gewissen Schrägneigung in Richtung der ein
seitigen Beladung, d. h., die Schrägneigung der Plattform ist
so lange gegeben, wie die Plattform nicht am Boden aufliegt
bzw. die Lageraugen der Tragarme in oberer Arbeitsposition
der Plattform nicht am Heckschweller des Ladebodens anlie
gen. Beim Anfahren an den Heckschweller des LKWs wird aber
durch die Kraftreserve der Hubzylinder bei bekannten Hubla
debühnen mit zwei Hub- und zwei Parallelzylindern der nach
eilende Tragarm nachgeführt, so daß ein spalt- und absatz
freier Übergang gegeben ist.
Liegt die Last einseitig in Richtung B1, ist der erste Trag
arm 12 stärker belastet als der zweite Tragarm 13. Die ela
stische Verformung des Tragarmes 12 ist deshalb größer als
die des zweiten Tragarmes 13. Der Hubzylinderhebel 14 er
fährt ebenfalls eine elastische Verformung, und der Abstand
F verringert sich dadurch je nach Belastung bis hin zum Ex
trem, daß F = 0 wird. Dabei kann fast die ganze Hubzylinder
kraft übertragen werden. Der hier vorauseilende zweite Trag
arm 13 schlägt zuerst am Heckschweller 22 an. Die Rest-Hub
zylinderkraft reicht aus, um das Torsions- und Biegeprofil
17 und den zweiten Tragarm 13 soweit elastisch zu verformen,
daß auch der erste Tragarm 12 mit seinem Lagerauge 21 am
Heckschweller 22 anschlägt.
Ist die einseitige Beladung in Richtung B2, erfolgt die
Kräfteübertragung durch den Kräftestrang Hubzylinderhebel
14, Anschlußplatte 170, Torsions- und Biegeprofil 17, An
schlußplatte 171 in den zweiten Tragarm 13. Durch die ela
stische Verformung dieses Kräftestranges ist der darauffol
gende Drehwinkel des zweiten Tragarmes 13 größer als der des
Hubzylinderhebels 14. Das Maß F reduziert sich. Eine gewisse
Schräglage der Plattform 18 wird aber spätestens dann ausge
glichen, wenn der vorauseilende erste Tragarm 12 mit seinem
Lagerauge 21 voreilend am Heckschweller 22 anschlägt. Durch
die weitere Kräfteentwicklung des Hubzylinders 15 und die
weitere elastische Verformung des Hubzylinderhebels 14 re
duziert sich das Maß F auf 0, wobei die Konstruktion so ge
wählt ist, daß vorher der zweite Tragarm 13 mit seinem La
gerauge 23 ebenfalls am Heckschweller 22 anschlägt.
Damit ist in beiden Fällen ein absatz- und spaltfreier Über
gang von der Plattform 18 zum Heckschweller 22 gegeben. Da
mit nimmt dieses Hubladebühnensystem 10 in hohem Maße die
praxisbedingten einseitigen Beladungen konstruktiv vorbe
stimmt auf und erreicht im Rahmen der zulässigen Tragfähig
keit immer spalt- und absatzfrei den Ladeboden des Fahr
zeugs.
Diese Konstruktion ist auch in den Herstellungskosten un
übertroffen, denn bei den Tragarmen 12, 13 sowie bei dem
Hubzylinderhebel 14 können einfache, ausgebrannte Formzu
schnitte aus Blechtafeln verwendet werden. Diese Teile müs
sen nur gebohrt werden, sind also keine Schweißteile, und
ihre zugehörigen Lager und Lagerbuchsen können eingepreßt
werden. Die anderen Bauteile, wie Torsions- und Biegeprofil
17 und die beiden Anschlußkonsolen 19, 20, haben herkömmli
chen Schweißaufwand.
Claims (12)
1. Hubladebühnensystem (10) zur Befestigung an Fahrzeugen,
mit einer Plattform (18) und einem im wesentlichen pa
rallelogrammförmigen Hubwerk, welches zwei horizontal
beabstandete Tragwerke, eine Parallelzylindereinrich
tung (Parallelzylinder 16) für das Verschwenken der
Plattform (10) von ihrer vertikalen Fahrstellung in ih
re horizontale Arbeitsstellung und umgekehrt sowie eine
Hubzylindereinrichtung (Hubzylinder 15) zum Heben und
Senken der Plattform (18) in ihrer Arbeitsstellung um
faßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubzylindereinrichtung (Hubzylinder 15) an ei nem Hubzylinderhebel (14), der um die Drehachse (26) der beiden Tragwerke schwenkbar gelagert ist, angreift und mit diesem ein Kräftedreieck bildet und
daß das horizontal näher am Hubzylinderhebel (14) lie gende (erste) Tragwerk mit dem Hubzylinderhebel (14) unmittelbar und das horizontal weiter vom Hubzylinder hebel (14) beabstandete andere (zweite) Tragwerk über ein Torsionsprofil (17) mittelbar drehfest verbunden sind.
daß die Hubzylindereinrichtung (Hubzylinder 15) an ei nem Hubzylinderhebel (14), der um die Drehachse (26) der beiden Tragwerke schwenkbar gelagert ist, angreift und mit diesem ein Kräftedreieck bildet und
daß das horizontal näher am Hubzylinderhebel (14) lie gende (erste) Tragwerk mit dem Hubzylinderhebel (14) unmittelbar und das horizontal weiter vom Hubzylinder hebel (14) beabstandete andere (zweite) Tragwerk über ein Torsionsprofil (17) mittelbar drehfest verbunden sind.
2. Hubladebühnensystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das erste Tragwerk durch einen einzigen
(ersten) Tragarm (12) gebildet ist, der nach außen mit
horizontalem Abstand (E1) zum Hubzylinderhebel (14) an
geordnet ist, wobei auch die Drehpunkte (A1, C3) des
ersten Tragarms (12) und des Hubzylinderhebels (14) um
die gemeinsame Drehachse (26) voneinander horizontal
beabstandet sind.
3. Hubladebühnensystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Hubzylinderhebel (14) und der erste
Tragarm (12) mittels einer gemeinsamen Lagerbuchse (27)
gelagert sind.
4. Hubladebühnensystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hubzylinderhebel (14) und der er
ste Tragarm (12) in einem radialen Abstand von der ge
meinsamen Drehachse (26) miteinander verbunden sind.
5. Hubladebühnensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Torsionsprofil
(17) am Hubzylinderhebel (14) über eine nur an diesem
gehaltene (erste) Anschlußeinrichtung (Anschlußplatte
170) befestigt ist.
6. Hubladebühnensystem nach Anspruch 2 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hubzylinderhebel (14), der erste
Tragarm (12) und die Anschlußeinrichtung (Anschlußplat
te 170) über eine gemeinsame Verbindung (Distanzpaßbol
zen 24) miteinander befestigt sind.
7. Hubladebühnensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste An
schlußeinrichtung (Anschlußplatte 170) nach innen mit
horizontalem Abstand zum Hubzylinderhebel (14) angeord
net ist.
8. Hubladebühnensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechte
Mittelebene der Hubzylindereinrichtung (Hubzylinder 15)
mit der senkrechten Mittelebene des Hubzylinderhebels
(14) zusammenfällt.
9. Hubladebühnensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Hubzylinderhe
bel (14) eine Anlage (140) für eine am ersten Tragarm
(12) befindliche Anschlagfläche (Anschlagzapfen 120)
vorgesehen ist, die sich zumindest in einer mittleren
Arbeitsstellung der unbelasteten Plattform (18) ober
halb der Anlage (140) befindet und die zumindest in der
oberen Arbeitsstellung der Plattform (18), in der das
erste Tragwerk am Heck (Heckschweller (22) anschlägt,
an der Anlage (140) anliegt.
10. Hubladebühnensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Parallelzylin
dereinrichtung (Parallelzylinder 16) nach innen mit ho
rizontalem Abstand (E2) zum zweiten Tragwerk angeordnet
ist.
11. Hubladebühnensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Torsionsprofil
(17) mit dem zweiten Tragwerk über eine nur an diesem
gehaltene (zweite) Anschlußeinrichtung (Anschlußplatte
171) verbunden ist.
12. Hubladebühnensystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Trag
werk durch einen einzigen (zweiten) Tragarm (13) gebil
det ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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