DE19837409A1 - Verfahren zur Trägerrückgewinnung in einem optischen PSK-Homodyn-Empfänger - Google Patents
Verfahren zur Trägerrückgewinnung in einem optischen PSK-Homodyn-EmpfängerInfo
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Abstract
Zur Trägerrückgewinnung in einem PSK-modulierte optische Signale eines optischen Senders nach einer Übertragung empfangenden optischen PSK-Homodyn-Empfänger wird eine Lokaloszillator-Schwingung erzeugt, die mit dem empfangenen optischen PSK-modulierten Signal zur Bildung eines im Basisband liegenden Detektionssignals gemischt und unter Verwendung eines Phasenfehlersignals mit dem Trägersignal des empfangenen optischen Signals phasensynchronisiert wird. Dieses Phasenfehlersignal wird aus einer durch bauteilbedingt bereits vorhandene und/oder bewußt durch gezielte Maßnahmen eingefügte Bandbegrenzungen auf dem Signalweg bis zum sendeseitigen optischen Phasenmodulator und eine systeminhärente nichtlineare Abbildung entstehenden Asymmetrie des Signalverlaufs des Detektionssignals gewonnen, indem Abtastwerte, die symmetrisch um das zeitliche Mittel der Datenabtastzeitpunkte in einem Abstand DELTAt einschließlich des Grenzfalls DELTAt = 0 aus dem Detektionssignal oder durch Signalverarbeitung daraus hervorgegangenen Signalen gewonnen werden, mit den entschiedenen Daten oder daraus abgeleiteten Daten bzw. daraus abgeleiteten Signalen verknüpft und ausgewertet werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trägerrückgewinnung in
einem PSK(Phase Shift Keying)-modulierte optische Signale eines
optischen Senders nach einer Übertragung empfangenden optischen
PSK-Homodyn-Empfänger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im optischen PSK-Homodyn-Empfänger wird ein phasenmoduliertes
Signal mit der Schwingung eines Lokaloszillators überlagert und
so direkt ins Basisband heruntergemischt. Die Phasenlage des
Lokaloszillators muß dazu mit der Referenzphase der Empfangs
lichtwelle übereinstimmen. Dies macht eine Phasenregelung zwin
gend erforderlich. Hierzu ist aus dem empfangenen Signal ein
geeignetes Fehlersignal zu gewinnen. Die bisher in der opti
schen Nachrichtentechnik verfügbaren Verfahren weisen dabei
gravierende Nachteile auf.
Zunächst soll ein grober Überblick über die optische Nachrich
tentechnik und speziell den optischen Überlagerungsempfang ge
geben werden; die bekannten Phasenregelungsverfahren Costas
Loop-, Syncbit- und Restträger-Verfahren werden danach kurz er
läutert.
Der steigende Bedarf an Kommunikations- und Multimediadiensten
und die damit verbundene Frequenzknappheit im Mikrowellenbe
reich einerseits und einige schwerwiegende Vorteile der opti
schen Übertragung andererseits lassen diese Technik in Zukunft
unverzichtbar werden. Die fasergebundene Übertragung - derzeit
mittels Intensitätsmodulation - ist bereits weit verbreitet. Es
besteht aber auch großes Interesse am Einsatz dieser Technolo
gien zur Freiraumübertragung in kommerziellen Satellitensyste
men. Ein wesentliches Merkmal dieser Satellitennetze ist die
direkte Datenübertragung zwischen den einzelnen Satelliten mit
tels sogenannter Intersatellitenlinks.
Die binäre Phasenumtastung (BPSK, binary phase shift keying)
mit homodynem Überlagerungsempfänger bietet die Möglichkeiten,
die angestrebten Bitfehlerraten mit kleinstmöglichem Energie
aufwand zu erreichen. Ein wesentlicher Vorteil der optischen
Übertragung gegenüber einer Mikrowellenübertragung ist die Mög
lichkeit, das Licht sehr eng zu bündeln. Es wird dadurch eine
höhere Übertragungseffizienz erreicht, allerdings ist dabei ei
ne sehr exakte Strahlführung notwendig.
Der optische Überlagerungsempfang kann auch bei der Frei
raumübertragung durch die Atmosphäre angewendet werden. Dabei
treten durch deren Inhomogenitäten jedoch starke Störungen auf.
Auch dort, wo der Einsatz von Regenerativ-Verstärkern nicht
oder nur schwer möglich ist, wie beispielsweise bei Unterseeka
beln, ist der Einsatz höchstempfindlicher optischer Übertra
gungsverfahren sinnvoll.
In der fasergebundene Übertragung, bei der zur Zeit nur Inten
sitätsmodulationsverfahren zur Anwendung kommen, ist langfri
stig mit Sicherheit mit dem Einsatz kohärent-optischer Verfah
ren zu rechnen, da die Übertragungskapazitäten beim momentan
eingesetzten Wellenlängenmultiplex nicht mehr ausreichen. Die
hohe Selektivität der kohärent-optischen Verfahren mit BPSK-
Modulation läßt hier wesentlich geringere Kanalabstände zu.
Wie bereits beschrieben, wird mit einer BPSK-Modulation und ho
modynem Überlagerungsempfänger die maximale Empfindlichkeit bei
optischen Empfängern erreicht. Dieses Verfahren soll daher nä
her erläutert werden. Bei binärer Phasenumtastung sind zwei
verschiedene Phasenlagen möglich; pro Symbol kann also ledig
lich ein Bit übertragen werden. Dabei gilt für die Daten u1
einer binären Quelle
u1 ∈ {-1; +1}
Das Sendesignal in normierter komplexer Basisbanddarstellung
lautet damit
STP (t) = ejϕ (t)
mit
wobei mit m der Modulationshub bezeichnet ist. Er kann zunächst
zu 1 angenommen werden; es ergibt sich somit eine Modulation
mit den Phasenzuständen ±π/2. g(t) gibt die Impulsform an.
In der optischen Nachrichtentechnik ist die Verwendung von
Rechteckimpulsen üblich, da auf dem Kanal normalerweise keiner
lei Bandbreitenprobleme auftreten. Durch die immer höheren Da
tenraten und nicht ideale Bauelemente im Sender und Empfänger,
wie etwa Verstärker und Phasenmodulatoren, ergeben sich aller
dings dennoch Bandbegrenzungen.
Ein Datensignal wird in der Praxis mittels eines Phasenmodula
tors, der durch geringfügige Änderungen seines Brechungsindexes
unter Einfluß eines elektrischen Feldes die Durchlaufverzöge
rung einer Lichtwelle verändern und somit deren Phasenlage dre
hen kann, auf die Phasenlage der Sendelichtwelle aufmoduliert.
Die Dämpfung bleibt dabei konstant, so daß man sich in einer
normierten Basisbanddarstellung auf dem Einheitskreis bewegt.
Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Mikrowellenübertra
gung, bei der üblicherweise die Phasenmodulation durch eine
Quadratur-Amplituden-Modulation ersetzt wird. In Fig. 1 ist eine
Modulationsebene mit Inphase-(I) und Quadratur-Komponente (Q)
bei einer binären Phasenmodulation dargestellt.
In der analytischen Betrachtung wird das Signal STP mit einer
Trägerschwingung f0 multipliziert, um das normierte Bandpaßsi
gnal zu erhalten. Damit ergibt sich:
x(t) = Re{STP (t).exp[j.2πf0.t]}
Im Empfänger wird das Empfangssignal durch Überlagerung mit der
Schwingung des Lokallasers direkt ins Basisband herunter ge
mischt. Dabei wird die quadratische Kennlinie der Empfangs
photodioden ausgenützt, deren Durchlaßstrom von der einfallen
den Lichtleistung abhängig ist. Es entstehen keine höheren
Mischprodukte, so daß sich als meßbare Nutzamplitude des Emp
fangssignals ergibt:
r(t) = Re{STP (t)} = cos(ϕ(t))
Dieses Signal entspricht der Projektion des komplexen Signals
auf die Inphase(I)-Achse (siehe Fig. 1). Voraussetzung dafür
ist, daß der Lokaloszillator in seiner Phasenlage mit der Refe
renzphase des Empfangslichts übereinstimmt. Der Kanal kann als
ideal angenommen werden. Störungen treten allerdings durch die
Photodioden und die Empfangsverstärker auf.
Der Nutzanteil des Photodiodenstroms in Abhängigkeit von der
auftreffenden Lichtleistung lautet:
wobei mit PE die Leistung der Empfangslichtwelle und mit PL die
Leistung der Lokaloszillatorwelle bezeichnet sind.
In dem Blockschaltbild eines optischen Überlagerungsempfängers
von Fig. 2 erkennt man ein additives Rauschen LÜ, das nicht auf
dem Kanal, sondern erst im elektrischen Teil des Empfängers
auftritt. Es setzt sich zusammen aus dem Schrotrauschen LS der
Photodioden und dem thermischen Verstärkerrauschen LT.
LÜ = LS + LT = e.(R.PL + 2ID) + LT
wobei mit R die Empfindlichkeit der Photodiode und mit ID der
Dunkelstrom der Photodiode bezeichnet sind.
Es ergibt sich somit für das Signal-Rausch-Verhältnis
wobei mit B die Bandbreite des Detektionsfilters bezeichnet
ist.
Ist PL»PE, so erreicht das Signal-Rausch-Verhältnis (S/N)Ü eine
Sättigung; man spricht von Schrotrauschbegrenzung. Durch hohe
Lokaloszillator-Leistungen kann dieser Zustand und damit der
optimale Signalrauschabstand erreicht werden.
Wird die Empfangslichtleistung auf zwei Empfängerzweige aufge
teilt, wie es beispielsweise bei der Detektion einer QPSK-
Modulation oder dem später beschriebenen Costas Loop Verfahren
notwendig ist, so wird an Hand der angegebenen Gleichung klar,
daß das optimale Signal-Rausch-Verhältnis (S/N) nicht erreicht
werden kann. Daraus folgt auch, daß bei der binären Phasenumta
stung (BPSK) eine höhere Empfindlichkeit erreicht werden kann
als bei QPSK.
Wie bereits beschrieben, ist eine Phasenregelung im homodynen
Überlagerungsempfänger zwingend erforderlich. Frequenzdrift und
Phasenrauschen der verwendeten Laser würden sonst eine sinnvol
le Detektion unmöglich machen. Für diese Phasenregelung stehen
diverse Verfahren zur Verfügung, die jedoch mit gewissen Nach
teilen behaftet sind; sie werden im folgenden kurz dargestellt.
Eine bekanntes und weit verbreitetes Verfahren zur Trägerrück
gewinnung ist das sogenannte Costas-Loop-Verfahren, dessen
Funktionsweise anhand von Fig. 3 verdeutlicht wird. Die ankom
mende Welle wird in Inphase-(I) und Quadraturkomponente (Q) de
moduliert; die Nutzanteile der beiden Zweige werden miteinander
multipliziert und somit der Einfluß der Datenfolge eliminiert.
So wird ein vom Phasenfehler abhängiges Signal proportional
sin(Δϕ) erhalten, das als Führungsgröße für eine Regelung die
nen kann.
Nachteilig für den Einsatz des Costas-Loop-Verfahrens in einem
optischen Überlagerungssystem ist die Notwendigkeit einer Demo
dulation der Q-Komponente. Die Empfangslichtwelle muß dazu in
zwei Zweige aufgeteilt werden. Damit kann, wie bereits erklärt,
das optimale Signal-Rausch-Verhältnis (S/N) nicht erreicht wer
den. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der benötigten Pha
senverschiebung der Lokaloszillatorwelle um 90° oder π/2. Ent
sprechende Hybride sind nur schwierig und sehr verlustbehaftet
realisierbar.
Das Problem des 90°-Hybrids kann mit dem Syncbit-Verfahren um
gangen werden. (Siehe Fig. 4a und 4b) Hier wird für einen be
stimmten Prozentsatz einer Bitdauer am Ende jedes Bits oder re
gelmäßig am Ende eines Blocks von Bits die Phasenlage des Sen
delasers oder des Lokaloszillators um 90° gedreht. Somit kann,
obwohl nur die I-Komponente demoduliert wird, anstelle eines
Datenbits eine Phasenfehlerinformation proportional sin(Δϕ)
durch Abtastung gewonnen werden. (Siehe Fig. 4b) Die Phasendre
hung wird zumeist sendeseitig realisiert, da hier ohnehin ein
Phasenmodulator vorhanden ist.
Nachteilig bei dem Syncbit-Verfahren ist die Bandbreitenerwei
terung, die durch das Einfügen der sogenannten Syncbits in den
Datenstrom eintritt und zu einem schlechteren Signal-Rausch-
Verhältnis führt. Zudem ist die erforderliche Taktratenumset
zung bei hochratigen Systemen schwer zu realisieren.
Wie in Fig. 5a und 5b dargestellt, ist als weitere Möglichkeit
das Restträger- oder Pilottonverfahren zu nennen. Hier wird der
Modulationshub m geringfügig vermindert. Dadurch wird konstant
ein gewisser Trägeranteil mitübertragen, allerdings wird da
durch auch die Augenöffnung geringer. Gewonnen werden kann die
Phasenfehlerinformation im Empfänger durch einfache Tiefpaßfil
terung. Dies macht freilich eine Gleichstrom-Kopplung notwendig
und damit scheidet dieses Verfahren für hochratige Realisierun
gen aus.
Ohne Gleichstrom-Kopplung kommt dagegen eine Variante des Rest
trägerverfahrens, das sogenannte "Switched Residual Carrier" -
Verfahren, aus. Es beruht darauf, daß die Polarität des Rest
trägers nach einer halben Bitdauer umgeschaltet wird. Für
hochratige Realisierungen entstehen allerdings auch hier tech
nologische Probleme. Eine Bandbreitenerweiterung durch das
schnelle Umschalten, eine Reduzierung der Augenöffnung auch bei
idealer Synchronisation und eine zwangsweise nicht ideale Fil
terung im nicht-linearen System beim Auftreten von Phasenfeh
lern führen zu Verlusten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren für
optische PSK Homodynempfänger zu schaffen, welches die Gewin
nung eines Phasenfehlersignals erlaubt, ohne daß
die verlustbehaftete Aufteilung des Empfangslichts wie im Co stas-Loop Empfänger notwendig ist,
zusätzliche teuere und verlustbehaftete optische Komponenten, wie das optische 90°-Hybrid im Costas-Loop-Empfänger benötigt werden,
eine Bandbreitenerweiterung und zusätzliche hochratige Digital logik mit Ratenumsetzung, wie im Syncbitverfahren sowie eine zusätzliche breitbandige Analogelektronik wie im "Switched Re sidual Carrier"-Verfahren erforderlich sind.
die verlustbehaftete Aufteilung des Empfangslichts wie im Co stas-Loop Empfänger notwendig ist,
zusätzliche teuere und verlustbehaftete optische Komponenten, wie das optische 90°-Hybrid im Costas-Loop-Empfänger benötigt werden,
eine Bandbreitenerweiterung und zusätzliche hochratige Digital logik mit Ratenumsetzung, wie im Syncbitverfahren sowie eine zusätzliche breitbandige Analogelektronik wie im "Switched Re sidual Carrier"-Verfahren erforderlich sind.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Verfahren nach
dem Oberbegriff der Ansprüche 3 und 6 durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 bzw. alternativ des An
spruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der auf den Anspruch 1 unmittelbar oder mittelbar rückbezogenen
Ansprüche.
Die Verwendung des sogenannten Augenmusters ist aus der Über
tragungstechnik zur Darstellung pulsmodulierter Signale be
kannt. (Siehe Fig. 6) Daraus wird gemäß der Erfindung ein Pha
senfehlersignal abgeleitet. Im Augenmuster des Detektionssigna
les wird bei BPSK mit homodynem Überlagerungsempfänger deutlich
eine Asymmetrie erkannt, sobald ein Phasenfehler auftritt.
Voraussetzung dafür ist das Auftreten einer sendeseitigen Band
begrenzung, die dazu führt, daß das Sendesignal nicht von einem
Signalräumpunkt zum anderen springen kann, sondern sich mit ei
ner endlichen Winkelgeschwindigkeit auf dem Einheitskreis be
wegt. Durch eine systeminhärente nicht-lineare Abbildung, die
sich aus der sendeseitigen Phasenmodulation und der empfangs
seitigen Demodulation der Inphase-Komponente (I) ergibt, ent
steht so die angesprochene Asymmetrie.
Das Auftreten einer sendeseitigen Bandbegrenzung kann vorausge
setzt werden, da reale Bauelemente, wie Treiberverstärker oder
Phasenmodulatoren, keine idealen Frequenzgänge aufweisen. Da
die Asymmetrie bei geringer Bandbegrenzung sehr schwach ausge
prägt sein kann, ist auch das Einfügen einer künstlichen Band
begrenzung unter Umständen sinnvoll. Allerdings wird dadurch
die Augenöffnung beeinträchtigt.
Fig. 7 verdeutlicht die Entstehung der Asymmetrie anhand der be
kannten komplexen Basisbanddarstellung. Die beschriebene Asym
metrie wirkt sich in vielfältiger Weise aus. Zum einen unter
scheiden sich die Abtastwerte für gesendete +1 bzw. -1 im Be
trag der Amplitude. Zum anderen verschieben sich die Flanken
bei Symbolwechseln, so daß sich auch die Zeitpunkte verschie
ben, zu denen das Signal eine bestimmte Schwelle über- oder un
terschreitet. Damit verändern sich auch die Momentanwerte des
Signals zu beliebigen Zeitpunkten zwischen den für die Daten
optimalen Abtastzeitpunkten. Um daraus eine Phasenfehlerinfor
mation zu gewinnen, ist stets ein Symbolwechsel von +1 nach -1
oder umgekehrt Voraussetzung.
Alle genannten Effekte können zur Gewinnung eines Phasenfehler
signals, das für die Phasenregelung notwendig ist, herangezogen
werden. Ähnliche Effekte werden in linearen Übertragungssyste
men zur Taktrückgewinnung verwendet. Läuft beispielsweise die
Phase des Taktes im Empfänger gegenüber der des Empfangssigna
les vor, so erkennt man stets verspätete Nulldurchgänge. Läuft
die Referenzphase des Sendesignals beim optischen Überlage
rungsempfänger gegenüber der Phase des Lokaloszillators vor, so
erkennt man, je nachdem, ob eine positive oder negative Flanke
im Empfangssignal auftritt, verfrühte oder verspätete Null
durchgänge. Ähnliche Analogien lassen sich für einige weitere,
gängige Taktrückgewinnungsverfahren finden.
Aufgrund dieser Erkenntnisse wird es nun möglich eine Vielzahl
von Taktrückgewinnungsverfahren auf den Anwendungsfall der Pha
senregelung im optischen PSK-Homodynempfänger zu übertragen. Im
folgenden werden diese neuartigen Phasenregelungsverfahren an
Hand einiger Beispiele vorgestellt.
Beim "Early-Late-Gate" Verfahren handelt es sich nicht wirklich
um ein Taktrückgewinnungsverfahren; es ermöglicht lediglich die
Synchronisation zweier Taktsignale, die in Fig. 8 mit C1 und C2
bezeichnet sind. Zur Taktrückgewinnung ist hier zunächst eine
Signalverarbeitung zur Erzeugung geeigneter Taktsignale notwen
dig, die für das Verständnis der folgenden Phasenregelung al
lerdings nicht notwendig ist. Fig. 8 zeigt die prinzipielle
Funktionsweise des Early-Late-Gate Verfahrens. Je nachdem bei
welchem Eingangssignal früher eine Flanke auftritt, wird dem
Ausgangssignal eine entsprechende Polarität zugewiesen.
Die Übertragung auf den Anwendungsfall der Phasenregelung ist
in Fig. 9 dargestellt. Besteht beispielsweise ein positiver Pha
senfehler, so treten die führenden Flanken alternierend in den
beiden Eingangssignalen C1 und C2 auf. Hierbei ist das Ein
gangssignal C1 das auf größer oder kleiner Null entschiedene
Detektionssignal, während das Eingangssignal C2 die durch Abta
stung (hier zum optimalen Zeitpunkt) entschiedenen Datenbits
bezeichnet. Zur Polaritätszuordnung für das Regelsignal ist
hier noch eine zusätzliche Logik notwendig.
Die in Fig. 9 wiedergegebene Schaltung läßt sich durch Verwen
dung eines EX-OR-Gatters wesentlich vereinfachen und ist auch
für hochratige Realisierungen geeignet. Treten keine Vorzei
chenwechsel im Datensignal auf, so kann allerdings auch keine
Phasenfehlerinformation gewonnen werden. Solche Zustände sind,
wie bereits erwähnt, zu vermeiden.
Ausgenützt wird bei diesem Verfahren zur Phasenregelung das
durch die Asymmetrie des Augenmusters bedingte, verfrühte bzw.
verspätete Auftreten von Nulldurchgängen des Detektionssignals.
Diese müssen nicht unbedingt mit den entschiedenen Daten in
Verbindung gesetzt werden; eine Verknüpfung mit daraus abgelei
teten Signalen kann unter Umständen ebenfalls sinnvoll sein.
Neben den Nulldurchgängen des Detektionssignals lassen sich
auch Durchgänge durch beliebige Schwellen auswerten. Sinnvol
lerweise sollten diese symmetrisch um null liegen. Fig. 10 zeigt
hierfür ein Beispiel. Das Eingangssignal C1 ist dabei 1, wenn
das Detektionssignal zwischen den gezeigten, als grauer Bereich
wiedergegebenen zwei Schwellen liegt; sonst ist das Signal C1
null. Das Eingangssignal C2 bezeichnet die entschiedenen Daten.
Auch aus den regulären Abtastwerten lassen sich aufgrund der
Asymmetrie des Augenmusters Phasenfehlerinformationen gewinnen,
da bei Auftreten eines Phasenfehlers die Amplitudenbeträge der
analogen Abtastwerte für +1 und -1 nicht mehr gleich sind. Nach
der Beziehung
yk = xk-1, -sign(xk).sign(xk-1).xk
können die Abtastwerte adäquat ausgewertet werden. Das Block
schaltbild in Fig. 11 entspricht nahezu dem der einfachsten Rea
lisierung des Taktrückgewinnungsalgorithmus von Müller/Mueller.
Ein Regelsignal entsteht nur, wenn ein Vorzeichenwechsel im Da
tensignal auftritt.
Die Verwendung der zur Datenentscheidung optimalen Abtastzeit
punkte ist naheliegend, aber nicht die einzige Möglichkeit eine
adäquate Information über den Phasenfehler zu erhalten. Bedingt
durch die Verschiebung der Flanken des Detektionssignals, läßt
sich jedes im Abstand Δt und sinnvollerweise symmetrisch um das
zeitliche Mittel zweier Abtastzeitpunkte gewonnene Wertepaar
entsprechend auswerten. Einen Grenzfall stellt das "Wertepaar"
mit Δt = 0 dar, d. h. ein Wert, der aus einer Abtastung genau zwi
schen Daten-Abtastzeitpunkten gewonnen ist. Ein solches Verfah
ren wäre äquivalent zum Taktrückgewinnungsverfahren nach Gard
ner. (Siehe Fig. 12). Voraussetzung ist dabei ebenfalls das Auf
treten eines Vorzeichenwechsels im Detektionssignal. Im Gegen
satz zur Taktrückgewinnung ist zur Phasenregelung keine Gewich
tung dieses Wertes nötig.
Vorteilhaft bei den aufgeführten Verfahren ist insbesondere,
daß der Phasenregelung keine Signalenergie zugeführt werden
muß, sondern ohnehin durch Bandbegrenzungseffekte vorhandene
Verluste ausgewertet werden. Obwohl ein derart gewonnenes Re
gelsignal im Bezug auf seinen Signal-Rausch-Abstand stets
schlechter sein wird als beispielsweise beim Costas-Loop- oder
Syncbit-Verfahren, ist dennoch die Qualität immer noch gut ge
nug, um bei geringem Laserphasenrauschen bessere Ergebnisse zu
erzielen, da zur Datenregeneration über die gesamte Zeit die
volle Empfangsleistung zur Verfügung steht.
Die angegebenen Verfahren und alle weiteren, die sich aus der
Asymmetrie des Augenmusters ableiten lassen, sind darüber hin
aus leicht zu implementieren, da weder optische 90°-Hybride
noch Ratenumsetzung noch Gleichstrom-Kopplung erforderlich
sind. Mit geringem Aufwand ist sogar eine Kombination von Takt
rückgewinnung und Phasenregelung möglich. Damit kann eine er
hebliche Reduktion der Komplexität eines optischen PSK-Homodyn-
Systems erreicht werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Trägerrückgewinnung in einem PSK(Phase Shift
Keying)-modulierte optische Signale eines optischen Senders
nach einer Übertragung empfangenden optischen PSK-Homodyn-
Empfänger, in dem eine Lokaloszillator-Schwingung erzeugt wird,
die mit dem empfangenen optischen PSK-modulierten Signal zur
Bildung eines im Basisband liegenden Detektionssignals gemischt
wird und die unter Verwendung eines Phasenfehlersignals mit dem
Trägersignal des empfangenen optischen Signals phasensynchroni
siert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Phasenfehlersignal
aus einer durch bauteilbedingt bereits vorhandene und/oder be
wußt durch gezielte Maßnahmen eingefügte Bandbegrenzungen auf
dem Signalweg bis zum sendeseitigen optischen Phasenmodulator
und eine systeminhärente nichtlineare Abbildung entstehenden
Asymmetrie des Signalverlaufs des Detektionssignals gewonnen
wird, indem Abtastwerte, die symmetrisch um das zeitliche Mit
tel der Datenabtastzeitpunkte in einem Abstand Δt einschließ
lich des Grenzfalls Δt = 0 aus dem Detektionssignal oder durch
Signalverarbeitung daraus hervorgegangenen Signalen gewonnen
werden, mit den entschiedenen Daten oder daraus abgeleiteten
Daten bzw. daraus abgeleiteten Signalen verknüpft und ausgewer
tet werden.
2. Verfahren zur Trägerrückgewinnung in einem PSK(Phase Shift
Keying)-modulierte optische Signale eines optischen Senders
nach einer Übertragung empfangenden optischen PSK-Homodyn-
Empfänger, in dem eine Lokaloszillator-Schwingung erzeugt wird,
die mit dem empfangenen optischen PSK-modulierten Signal zur
Bildung eines im Basisband liegenden Detektionssignals gemischt
wird und die unter Verwendung eines Phasenfehlersignals mit dem
Trägersignal des empfangenen optischen Signals phasensynchroni
siert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Phasenfehlersignal
aus einer durch bauteilbedingt bereits vorhandene und/oder be
wußt durch gezielte Maßnahmen eingefügte Bandbegrenzungen auf
dem Signalweg bis zum sendeseitigen optischen Phasenmodulator
und eine systeminhärente nichtlineare Abbildung entstehenden
Asymmetrie des Augenmusters des Detektionssignals gewonnen
wird, indem Zustände des Detektionssignals oder von durch Si
gnalverarbeitung daraus hervorgehenden Signalen in bezug auf
eine oder mehrere beliebige Schwellen mit den entschiedenen Da
ten oder daraus abgeleiteten Signalen verknüpft und ausgewertet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Phasenfehlerinformation das verfrühte bzw. verspätete Auftreten
von Nulldurchgängen des Detektionssignals zur Auswertung ausge
nützt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Phasenfehlerinformation Durchgänge des Detektionssignals durch
beliebige Schwellen zur Auswertung ausgenützt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Phasenfehlerinformation Durchgänge des Detektionssignals durch
symmetrisch um null liegende Schwellen zur Verwertung ausge
nützt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998137409 DE19837409B4 (de) | 1998-08-18 | 1998-08-18 | Verfahren zur Phasenregelung in einem optischen PSK-Homodyn-Empfänger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998137409 DE19837409B4 (de) | 1998-08-18 | 1998-08-18 | Verfahren zur Phasenregelung in einem optischen PSK-Homodyn-Empfänger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19837409A1 true DE19837409A1 (de) | 2000-03-02 |
DE19837409B4 DE19837409B4 (de) | 2007-01-18 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998137409 Expired - Fee Related DE19837409B4 (de) | 1998-08-18 | 1998-08-18 | Verfahren zur Phasenregelung in einem optischen PSK-Homodyn-Empfänger |
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Title |
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Tietze-Schenk, Halbleiterschaltungstechnik, 6. Aufl., Springer Verlag Berlin... 1983, S. 109, Kap. 9, Logische Grundschaltungen, @9.1, 1. Abs., ISBN 3-540-09848-8 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19837409B4 (de) | 2007-01-18 |
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