DE19835790A1 - Atmosphärischer Gasbrenner und Verfahren zur Regelung der Primärluftzahl - Google Patents
Atmosphärischer Gasbrenner und Verfahren zur Regelung der PrimärluftzahlInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen atmosphärischen Gasbrenner mit mindestens einem Mischrohr (3), gegen dessen Eintritt eine Gasdüse (2) gerichtet ist. Ferner betrifft sie ein Verfahren zum Regeln der Primärluftzahl eines solchen Brenners. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird der Zustand der Verbrennung erfaßt und in Abhängigkeit hiervon die Primärluftzahl eingestellt, indem der Eintritts- oder Austrittsquerschnitt des Mischrohres (3) verstellt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen atmosphärischen Gasbrenner mit mindestens einem Misch
rohr, gegen dessen Eintritt eine Gasdüse gerichtet ist. Ferner betrifft sie ein Verfahren
zum Regeln der Primärluftzahl des Gasbrenners.
Injektorbrennerwerden im haushaltlichen Bereich in großem Umfang in Umlaufwas
serheizern, Kombiwasserheizern, Spezialheizkesseln oder Raumheizern eingesetzt.
Bei Injektorbrennern wird das Gas in das Mischrohr eingedüst, wobei es Luft aus der
Umgebung mitreißt. Die Verbrennungsqualität läßt unter ungünstigen Betriebsbedin
gungen häufig zu wünschen übrig. Dies gilt für den Kaltstart, wechselnde Gasbeschaf
fenheiten oder für Veränderungen des Schornsteinzuges. Es besteht die Gefahr, daß
infolge unvollständiger Verbrennung umweltschädliche Abgasbestandteile, insbeson
dere CO entstehen. Außerdem kann die Verbrennungsstabilität schwanken.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, umweltschädigende Abgasbestand
teile zu vermeiden und gleichzeitig die Verbrennungsstabilität unter ungünstigen Be
triebsbedingungen zu verbessern.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das gattungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeich
net, daß der Zustand der Verbrennung erfaßt und in Abhängigkeit hiervon der Eintritts- oder
Austrittsquerschnitt verstellt wird. Vorrichtungstechnisch besteht die Lösung der
gestellten Aufgabe darin, daß am Eintritt oder am Austritt des Mischrohres eine Vorrich
tung zum Verstellen des Durchtrittsquerschnittes angeordnet ist.
Während des Brennerbetriebes kann somit die Zufuhr der Primärluft verändert und
damit das Brenngas/Luft-Gemisch den geforderten optimalen Verbrennungsbedingun
gen angepaßt werden. Ein schadstoffarmer Betrieb ist damit gewährleistet. Außerdem
wird die Verbrennungsstabilität unter ungünstigen Betriebsbedingungen verbessert.
Vorzugsweise wird der Zustand der Verbrennung dadurch erfaßt, daß im Flammenbe
reich ein Ionisationsstrom gemessen wird. Der Ionisationsstrom ist zur Regelung der
Primärluftzahl gut geeignet, da er mit relativ geringem Aufwand gemessen werden
kann. Von dem Ionisationssignal kann zuverlässig der jeweilige Zustand der Verbren
nung abgeleitet werden.
Alternativ dazu kann auch der Zustand der Verbrennung dadurch erfaßt werden, daß
im Abgas die Konzentration von O2, CO2 oder CO gemessen wird.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung am Eintritt oder am Austritt des
Mischrohres eine Irisblende auf, deren Durchtrittsquerschnitt mittels mechanischer
Lamellen einstellbar ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Brenner ein
Sensor zugeordnet ist, der den Zustand der Verbrennung erfaßt, ein entsprechendes
Sensorsignal liefert und daß die Vorrichtung in Abhängigkeit von dem Sensorsignal
steuerbar ist.
Der Sensor erkennt eine unvollständige Verbrennung oder einen instabilen Verbren
nungszustand und sorgt mit einem entsprechenden Sensorsignal dafür, den Verstell
vorgang auszulösen bzw. aufzuheben. Sobald der Sensor ein Signal abgibt, wird der
Durchtrittsquerschnitt verändert - vorzugsweise reduziert -, bis sich ein optimaler Ver
brennungszustand einstellt.
Eine bevorzugte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner als Sen
sor eine im Flammenbereich angeordnete Ionisationselektrode aufweist. Mit dieser
kann bekanntlich der Ionisationsstrom gemessen werden, wenn an die Elektrone eine
Spannung angelegt wird.
Aus der DE 44 33 425 C2 ist beispielsweise bekannt, zum verbesserten Auswerten
des über die Ionisationselektrode fließenden Stromes auf diese eine Wechselspannung
aufzuschalten, der sich ein vom Strom der Ionisationselektrode abhängiger Gleich
stromanteil überlagert. Es wird daraus eine Ionisationsspannung abgeleitet, die eine
Funktion der jeweiligen Flammentemperatur und der Luftzahl ist. An die Ionisations
elektrode ist eine Regelschaltung angeschlossen, die ein Regelsignal erzeugt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im
Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
in:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Regelkreises zur Durchführung des
Verfahrens;
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Gasbrenner in schematischer Darstellung;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Verstellen des Durchtritts
querschnittes.
In Fig. 1 ist schematisch ein Regelkreis dargestellt, dessen wesentliche Komponenten
ein Düsenstock 1 mit Gasdüse 2, ein Mischrohr 3, eine Vorrichtung 4 zum Verstellen
des Durchtrittsquerschnittes, eine Ionisationselektrode 5, eine Spannungsquelle 6 und
ein Meßwertumformer 7 sind. Auf die Ionisationselektrode 5 wird mittels der Gleich
spannungsquelle 6 eine Gleichspannung aufgeschaltet. Es kann ebenso eine Wech
selspannung, beispielsweise einfach die Netzwechselspannung, benutzt werden. Die
Ionisationselektrode 5 liefert ein für den Ionisationsstrom charakteristisches Ionisati
onssignal. Dieses wird im Meßwertumformer 7 mit einem Ionisations-Sollwert vergli
chen. Die Regeldifferenz stellt die Eingangsgröße für einen Antrieb 8 der Vorrichtung 4
zum Verstellen des Durchtrittsquerschnittes des Mischrohres dar.
Die zu regelnde Größe ist die Primärluftzahl. Diese wird nicht direkt gemessen, sondern
mittels der Ionisationselektrode als Ionisationsstrom bestimmt. Die Ionisationsstrom
stärke ist bekanntermaßen in charakteristischer Weise von der Luftzahl der Verbren
nung abhängig. Die Ausgangsgröße der Regelstrecke ist also ein meßbarer Ionisati
onsstrom in der Flamme. Der Sollwert des Regelkreises ist ebenfalls ein Ionisations
strom, wodurch bei der Rückkopplung ein direkter Vergleich von Soll- und Istwert er
folgt.
Anstelle des Ionisationsstroms kann auch die Konzentrationsmessung einer Abgas
komponente (O2, CO2 oder CO) im Abgasweg über einen Gassensor zur Ermittlung
der Luftzahl benutzt werden.
Der schematisch dargestellte Injektorbrenner nach Fig. 2 weist mehrere Gasdüsen 2
auf, die jeweils gegen den Eintritt des Mischrohres 3 gerichtet sind. Die Gasdüsen 2
sitzen auf dem Düsenstock 1, der an eine nicht dargestellt Gasleitung angeschlossen
ist. Das Gas wird von den Gasdüsen 2 in die Mischrohre 3 eingedüst, wobei Verbren
nungsluft mitgerissen wird. Im Mischrohr mischt sich das Gas mit der Verbrennungsluft.
Dieses Gemisch wird einem nicht dargestellten Brennerstab oder einer Brennerplatte
zugeführt. Jedem Mischrohr ist eine Irisblende 9 vorgeschaltet.
Bekanntermaßen ist bei einem Injektorbrenner der Volumenstrom der vom Treibstrahl
mitgerissenen Luft abhängig vom Abstand der Düse zum Mischrohr, vom Verhältnis
des Düsendurchmessers zum Mischrohrdurchmesser und von dem Verhältnis von
Treibgasdichte zur Dichte der Umgebungsluft.
Bei der geometrischen Auslegung des Brenners ist daher insbesondere darauf zu
achten, daß für alle zu verwendenden Brenngasarten eine hinreichende Luftzufuhr rea
lisiert werden kann. Dies ist dann gelungen, wenn bei niederkalorischen Gasen eine
hinreichend kleine, bei hochkalorischen Gasen eine hinreichend große Luftmenge zur
Verfügung gestellt wird, so daß immer eine Luftzahl eingestellt werden kann, mit der ein
schadstoffarmer Betrieb gewährleistet ist.
Moderne Injektorbrenner werden in der Regel vollvormischend ausgelegt, so daß sie
nur sehr wenig Sekundärluft benötigen. Da die Primärluftzahl direkt beeinflußt wird,
eignet sich die Erfindung besonders für diese Brennerbauart.
In Fig. 3 ist dargestellt, daß der jeweilige Durchtrittsquerschnitt der Irisblende 9 mittels
Lamellen 10 verstellt werden kann. Jede Blende 9 wird von einem Einstellhebel 11
betätigt. Die Einstellhebel 11 sind mit einem Kopplungshebel 12 verbunden, der mit
Hilfe des Antriebes 8 horizontal bewegbar ist.
Mittels dieser mechanischen Lamellenverstellung wird ein freier Strömungsquerschnitt
vorgegeben und damit die Luftvormischung eingestellt. Mittels nicht dargestellter An
schläge kann eine unterstöchiometrische Verbrennung verhindert werden.
Die physikalischen Zusammenhänge sowohl zwischen dem Ionisationsstrom und der
Primärluftzahl als auch zwischen dem Blendendurchmesser bzw. dem Durchtrittsquer
schnitt und dem Ionisationsstrom sind jeweils durch Übertragungsfunktionen beschrie
ben. Daraus ergibt sich dann der funktionelle Zusammenhang zwischen der Primärluft
zahl und der Blendenverstellung.
Claims (7)
1. Verfahren zum Regeln der Primärluftzahl eines atmosphärischen Gasbrenners
mit mindestens einem Mischrohr (3), gegen dessen Eintritt eine Gasdüse (2) ge
richtet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zustand der Verbrennung erfaßt und in Ab
hängigkeit davon der Eintritts- oder Austrittsquerschnitt des Mischrohres (3) ver
stellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zustand der Verbrennung dadurch erfaßt wird,
daß im Flammenbereich ein Ionisationsstrom gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Abgas die Konzentration von O2, CO2 oder CO
gemessen wird.
4. Atmosphärischer Gasbrenner mit mindestens einem Mischrohr (3), gegen des
sen Eintritt eine Gasdüse (2) gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß am Eintritt oder am Austritt eine Vorrichtung (4)
zum Verstellen des Durchtrittsquerschnittes angeordnet ist.
5. Gasbrenner nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (4) eine Irisblende (9) aufweist,
deren Durchtrittsquerschnitt mittels mechanischer Lamellen (10) einstellbar ist.
6. Gasbrenner nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Brenner ein Sensor (5) zugeordnet ist, der
den Zustand der Verbrennung erfaßt und ein entsprechendes Sensorsignal lie
fert und daß die Vorrichtung (4) in Abhängigkeit von dem Sensorsignal steuerbar
ist.
7. Gasbrenner nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner als Sensor eine im Flammenbereich
angeordnete Ionisationselektrode (5) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19835790A DE19835790A1 (de) | 1998-08-07 | 1998-08-07 | Atmosphärischer Gasbrenner und Verfahren zur Regelung der Primärluftzahl |
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Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19835790A1 (de) |
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