DE19835334A1 - Antriebsstrang, insbesondere für eine unter Tage eingesetzte Gewinnungs- oder Fördermaschine - Google Patents
Antriebsstrang, insbesondere für eine unter Tage eingesetzte Gewinnungs- oder FördermaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Antriebsstrang, insbesondere für eine unter Tage eingesetzte Gewinnungs- oder Fördermaschine, mit einem Getriebe (8), welches zwischen einen Antrieb (2) und einen Abtrieb geschaltet ist und welches von einem Leerlaufzustand in einen Kraftübertragungszustand mittels einer Kupplung (40) schaltbar ist, die gegen ein momentbelastetes Widerlager (406) wirkt. Bei einem solchen Antriebsstrang wird die Erfassung der wirksamen Belastungen erfindungsgemäß dadurch vereinfacht, daß eine Momenterfassungseinrichtung vorgesehen ist, welche die durch die Momentbelastung verursachte Formänderung des Widerlagers (406) erfaßt und ein Signal an eine Auswerteeinrichtung abgibt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Antriebsstrang, insbesondere
für eine unter Tage eingesetzte Gewinnungs- oder
Fördermaschine, mit einem Getriebe, welches zwischen
einen Antrieb und einen Abtrieb geschaltet ist und
welches von einem Leerlaufzustand in einen
Kraftübertragungszustand mittels einer Kupplung schaltbar
ist, die gegen ein momentbelastetes Widerlager wirkt.
Ein Antriebsstrang der voranstehend genannten Art ist
beispielsweise aus der DE 38 21 319 A1 bekannt. Der
bekannte Antriebsstrang weist einen Antriebsmotor, ein
von dem Antriebsmotor angetriebenes Planetengetriebe und
eine druckbeaufschlagbare Lamellenkupplung auf. Die
Lamellenkupplung bildet mit dem Planetengetriebe eine in
einem gemeinsamen Gehäuse untergebrachte Baueinheit. Sie
ist bezogen auf die Sonnenradachse des Planetengetriebes
zentrisch angeordnet und überträgt das Stützmoment des
Sonnenrades auf das Gehäuse, wenn sie in Eingriff ist.
Ist die Lamellenkupplung dagegen außer Eingriff, so wird
kein Drehmoment an das angetriebene Aggregat übertragen.
Antriebsstränge dieser Art werden beispielsweise unter
Tage an Ketten- oder Bandförderern eingesetzt, deren
Länge beträchtlich ist. Diese Maschinen werden unter
anderem aufgrund der ungleichmäßigen Verteilung des zu
transportierenden Guts stark wechselnd belastet. Darüber
hinaus wird ein erhebliches Antriebsmoment benötigt, um
die Maschinen aus dem Stillstand anzufahren.
Als Antriebsaggregate werden bei bekannten
Antriebssträngen in der Regel Elektromotoren eingesetzt.
Um deren Zerstörung aufgrund von Überlastung zu
vermeiden, wird die Belastung der Antriebsmaschinen
laufend überwacht. Zu diesem Zweck wird der von den
Motoren aufgenommene Motorstrom erfaßt und daraus die
jeweilige Belastung ermittelt. Wird dabei eine den
Förderer bedrohende Überlastung festgestellt so wird die
Stromzufuhr des Motors abgestellt.
Ein Nachteil dieser Art der Belastungsüberwachung besteht
darin, daß die eingesetzten Motoren hinsichtlich ihrer
Stromaufnahme aufgrund voneinander abweichender
Kennlinien toleranzbehaftet sind. Ebenso sind die ggf.
kaskadierten Strommeßaufnehmer selbst toleranzbehaftet.
Daher läßt sich aus der Messung der Stromaufnahme nur mit
vermindert er Sicherheit eine Aussage über die
tatsächliche momentane Belastung des Motors ableiten.
Darüber hinaus besteht kein linearer Zusammenhang
zwischen der Stromaufnahme und der jeweiligen Belastung.
Beides führt dazu, daß sich nur stark toleranzbehaftete,
wenig verläßliche Angaben über die jeweilige Belastung
der Motoren aus ihrer Stromaufnahme ableiten lassen.
Um dennoch sicherzugehen, daß es zu keiner Störung durch
aufgrund von Überlastung unvorhergesehen ausfallenden
Förderern kommt, werden in der Praxis Anlagenteile
verwendet, deren Leistungsfähigkeit weit über der
Leistung liegt, die ihnen im Normalbetrieb abverlangt
wird. Auf diese Weise kann zwar die Betriebssicherheit
der Maschinen gewährleistet werden. Nachteilig sind
jedoch die hohen Kosten, welche durch den Einsatz der
überdimensionierten Anlagenteile verursacht werden.
Vergrößert werden diese Kosten zusätzlich dadurch, daß
der Abgriff für die Erfassung der Stromaufnahme nur mit
großem Aufwand hergestellt werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen
Antriebsstrang der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem die Erfassung der jeweiligen Belastung
vereinfacht ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein solcher
Antriebsstrang eine Momenterfassungseinrichtung aufweist,
welche die durch die Momentbelastung verursachte
Formänderung des Widerlagers erfaßt und ein Signal an
eine Auswerteinrichtung abgibt.
Gemäß der Erfindung wird diejenige Momentenbelastung
erfaßt, die bei in Eingriff befindlicher Kupplung von dem
Widerlager aufgenommen wird, gegen welches die Kupplung
wirkt. Da sämtliche Belastungen des Getriebes und, damit
einhergehend, des Motors über die im Eingriff befindliche
Kupplung auf das Widerlager übertragen werden, werden auf
diese Weise unmittelbar, ohne Zeitverzögerung alle
Belastungsschwankungen erfaßt, die auf den Antriebsstrang
wirken, wenn sich das Getriebe im
Kraftübertragungszustand befindet.
Durch die Erfassung der Momente am Widerlager der
Kupplung können die tatsächlich vom Antrieb aufgenommenen
Belastungen präzise ermittelt werden, so daß die den
Förderer bedrohenden Überlasten mit ebenso hoher
Präzision erkannt werden können. Diese hohe Genauigkeit
bei der Ermittlung der tatsächlichen Belastung und die
gegen Null gehende Zeitverzögerung, mit der die
Ermittlung durchgeführt werden kann, ermöglichen es, die
Verbindung zwischen dem Antrieb und dem Abtrieb des
Antriebsstrangs im Fall einer Überbelastung stets so
rechtzeitig zu unterbrechen, daß die Gefahr einer
Beschädigung vermieden wird. Aus diesem Grund ist es bei
erfindungsgemäß ausgebildeten Antriebssträngen nicht mehr
erforderlich, stark überdimensionierte
Maschinenkomponenten einzusetzen. Statt dessen können
kostengünstige Antriebskomponenten verwendet werden,
deren Leistungsfähigkeit an den tatsächlichen Bedarf
angepaßt ist. Zusätzlich kann die Drehmomenterfassung für
Regelungsaufgaben genutzt werden, wie beispielsweise zur
Leistungs-Synchronisation bei solchen Maschinen,
insbesondere Förderern, die durch mehrere gemeinsam
wirkende Antriebsstränge angetrieben sind. Bei diesen
sog. "Mehrmotorantrieben" ermöglicht die Erfindung auf
einfache Weise die Synchronisation der Antriebsleistungen
durch eine entsprechende Veränderung des
Kraftübertragungsverhalten der Kupplung.
Zum Erfassen der auf das Widerlager wirkenden Momente
können sämtliche zu diesem Zweck geeignete Sensoren
eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft lassen sich
kostengünstig Dehnungsmeßstreifen einsetzen, da sie bei
geringem Raumbedarf montiert werden können und
ausreichend genaue Meßergebnisse liefern.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung eine
Lammellenkupplung ist. Derartige Kupplung sind in der
Lage, bei geringem Raumbedarf große Kräfte aufzunehmen.
Darüber hinaus kann das Widerlager einer
Lammellenkupplung auf einfache Weise gehäusefest so
angeordnet werden, daß die auf dem Widerlager lastenden
Momente auf einfache Weise erfaßt werden können.
Letzteres gilt insbesondere dann, wenn das Widerlager
koaxial zu einer Drehachse des Getriebes angeordnet und
hülsenartig ausgebildet ist und wenn das auf das
Widerlager wirkende Moment ein Drehmoment ist. Dabei ist
es günstig, wenn das Widerlager einen radial umlaufenden
stegförmigen Abschnitt aufweist. Dessen Dicke ist
vorzugsweise so verringert, daß ein im gesamten Bereich
der zu erwartenden Lastmomente ein auswertbares Signal
erzeugt wird. Im Bereich dieses stegförmigen Abschnittes
stellen sich bei einer Momentenbelastung besonders große
Verformungen ein, die sich durch geeignete Sensoren,
insbesondere durch die schon erwähnten
Dehnungsmeßstreifen, besonders wirkungsvoll erfassen
lassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der stegförmige
Abschnitt bezogen auf die Dicke der an ihn angrenzenden
Abschnitte mittig ausgerichtet ist, wobei im Fall der
Verwendung von Dehnungsmeßstreifen diese auf einer
Oberfläche des stegförmigen Abschnitts angeordnet werden
sollten. Diese Anordnung ermöglicht nicht nur eine genaue
Erfassung der Momentenbelastung, sondern die Meßsensoren
können auch auf einfache Weise gegen äußere Einflüsse
geschützt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Ansicht:
Fig. 1 einen zum Antrieb eines Kettenförderers
verwendeten Antriebsstrang in seitlicher Ansicht;
Fig. 2 eine in dem Antriebsstrang eingesetzte Kupplung im
Schnitt.
Der Antriebsstrang 1 umfaßt einen Antriebsmotor 2, eine
Kupplungseinrichtung 3, eine Bremseinrichtung 7 und ein
Getriebe 8. An das Getriebe 8 ist die nicht dargestellte
Antriebswelle des ebenfalls nicht dargestellten
Kettenförderers angeschlossen.
Die Kupplungseinrichtung 3 weist ein Gehäuse 30 auf. In
dem Gehäuse 30 ist eine Kupplungseingangswelle 31
gelagert, welche mit der Antriebswelle 20 des
Antriebsmotors 2 verbunden ist. Die
Kupplungseingangswelle 31 trägt an ihrem vorderen, von
dem Antriebsmotor 2 abgewendeten Ende ein Zahnrad 311.
Das Zahnrad 311 bildet das Sonnenrad für ein erstes
Planetenzahnrad 32, welches auf einer Achse 33 drehbar
gelagert ist. Zusätzlich kämmt das Planetenzahnrad 32 mit
einem ersten drehfest mit dem Gehäuse 30 verbundenen
Hohlrad 34, welches zentrisch zur zentralen Drehachse D
der Kupplungseinrichtung 3 angeordnet ist.
Die Achse 33 ist in einem Planetenträger 35 gehalten,
welcher um die zentrale Drehachse D der
Kupplungseinrichtung 3 dreht. Auf der Achse 33 ist ein
zweites Planetenzahnrad 36 drehbar gelagert, welches mit
einem zweiten Hohlrad 37 kämmt. Das dem zweiten
Planetenzahnrad 36 zugeordnete Sonnenrad ist durch ein
Zahnrad 381 gebildet, welches am freien Ende der
Kupplungsausgangswelle 38 ausgebildet ist.
Das zweite Hohlrad 37 ist drehbar auf dem Planetenträger
35 gelagert und mit einem Ring 401 verbunden, welcher
koaxial zur Drehachse D der Kupplungseinrichtung 3
ausgerichtet ist. Der Ring 401 trägt an einem seiner
vorderen freien Stirn zugeordneten Abschnitt seiner
Innenseite ringförmige und beabstandet zueinander
angeordnete Lamellen 402, die drehfest, jedoch in einer
auf der Innenseite des Rings 401 ausgebildeten
Längsverzahnung 403 achsial verschiebbar mit dem Ring 401
verbunden sind. In jedem Zwischenraum zwischen den
Lamellen 402 ist jeweils eine ringförmige Lamelle 404
angeordnet. Die Lamellen 404 sind drehfest und ebenfalls
in einer auf dessen Außenseite ausgebildeten
Längsverzahnung 405 in achsialer Richtung verschiebbar
mit einem als Widerlager der Lamellenkupplung 40
wirkenden hülsenartig ausgebildeten Zangenring 406
verbunden.
Der Zangenring 406 ist koaxial zur Drehachse D
ausgerichtet und drehfest mit dem Gehäuse 30 der
Kupplungseinrichtung 3 verkoppelt. Er weist etwa an der
Grenze des ersten Drittel s seiner Längserstreckung einen
umlaufenden stegförmigen Abschnitt 407 auf, dessen Dicke
wesentlich geringer ist als die Dicke der übrigen beiden
Abschnitte des Zangenrings 406.
Der stegförmige Abschnitt 407 ist bezogen auf die Dicke
der ihn angrenzenden Abschnitte des Zangenrings 406
mittig angeordnet. Auf seiner äußeren Oberfläche sind
über den Umfang verteilt z. B. insgesamt acht
Dehnungsmeßstreifen 408 aufgeklebt, die durch eine nicht
gezeigte Abdeckschicht gegen Verschmutzung geschützt
sind. Über ebenfalls nicht gezeigte Bohrungen des
Zangenrings 406 sind die Anschlußleitungen der
Dehnungsmeßstreifen 408 mit einer ebenfalls nicht
gezeigten Auswerteinrichtung verbunden.
Die Dehnungsmeßstreifen 408 sind zu einer Meßbrücke
zusammengeschaltet, so daß die mit einer Längenänderung
der Dehnungsmeßstreifen 408 einhergehende Veränderung der
über der Meßbrücke abfallenden Spannung ein Maß für die
Ermittlung des momentan wirksamen Drehmoments darstellen.
Dieses Maß wird von der Auswerteinrichtung zur Ermittlung
der momentan auf dem Antriebsstrang und speziell dem
Motor lastenden Belastung genutzt. Stellt die
Auswerteinrichtung fest, daß die von ihr festgestellte
Belastung oberhalb einer maximal zulässigen Belastung
liegt, so löst die Auswerteinrichtung ein Notsignal aus,
aufgrund dessen der Antriebsmotor 2 abgeschaltet wird.
Claims (9)
1. Antriebsstrang, insbesondere für eine unter Tage
eingesetzte Gewinnungs- oder Fördermaschine, mit
einem Getriebe (8), welches zwischen einen Antrieb
(2) und einen Abtrieb geschaltet ist und welches von
einem Leerlaufzustand in einen
Kraftübertragungszustand mittels einer Kupplung (40)
schaltbar ist, die gegen ein momentbelastetes
Widerlager (406) wirkt, gekennzeichnet
durch eine Momenterfassungseinrichtung, welche
die durch die Momentbelastung verursachte
Formänderung des Widerlagers (406) erfaßt und ein
Signal an eine Auswerteinrichtung abgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kupplung
eine Lammellenkupplung (40) ist.
3. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Widerlager (406) unbeweglich, gehäusefest
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Momenterfassungseinrichtung mit
Dehnungsmeßstreifen (408) zum Erfassen des Moments
ausgestattet ist.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Widerlager (406) koaxial zu einer Drehachse des
Getriebes (8) angeordnet und hülsenartig ausgebildet
ist und daß das auf das Widerlager (406)
wirkende Moment ein Drehmoment ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Widerlager
(406) einen radial umlaufenden stegförmigen
Abschnitt (407) aufweist, dessen Dicke verringert
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der
stegförmige Abschnitt (407) bezogen auf die Dicke
der an ihn angrenzenden Abschnitte mittig
ausgerichtet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 und einem der Ansprüche
6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Dehnungsmeßstreifen (408) auf einer Oberfläche des
stegförmigen Abschnitts (406) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Getriebe ein Planetengetriebe (8) ist.
Priority Applications (3)
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