DE19833953C2 - Verfahren zum Optimieren des Energieverbrauchs von dauermagneterregten Synchronmotoren im Teillastbereich und entsprechende Regelungsvorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Optimieren des Energieverbrauchs von dauermagneterregten Synchronmotoren im Teillastbereich und entsprechende RegelungsvorrichtungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Optimieren des Energieverbrauchs eines Synchronmotors im Teillastbereich mit den Schritten: Ermitteln des Arbeitsbereichs des Synchronmotors in Abhängigkeit von der Winkelgeschwindigkeit (omega) und dem Drehmoment (T); Vorgeben einer Soll-Winkelgeschwindigkeit (omega¶S¶) und eines Solldrehmoments (T¶S¶), wobei das Solldrehmoment (T¶S¶) kleiner als das maximale Drehmoment (T¶max¶) bei der Soll-Winkelgeschwindigkeit (omega¶S¶) ist; Bestimmen eines q-Phasenstrom-Sollwerts (i¶q,S¶) gemäß dem Solldrehmoment (T¶S¶); und Berechnen eines unter der Bedingung optimierten d-Phasenstroms (i¶d,opt¶), daß die elektrishe Verlustleistung (P) bei der Soll-Winkelgeschwindigkeit (omega¶S¶) und dem Solldrehmoment (T¶S¶) im wesentlichen minimiert ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Opti
mieren des Energieverbrauchs von dauermagneterregten Synchronmotoren im Teil
lastbereich und eine entsprechende Regelungsvorrichtung zum
Regeln eines Synchronmotors, und insbesondere eines bür
stenlosen Gleichstrommotors oder Schrittmotors mit perma
nentmagnetischem Rotor für Roboteranwendungen.
Aus Tong, Y.; Morimoto, S.; Takeda, Y. und Hirasa, T.:
"Maximum Efficiency Control for Permanent Magnet Synchronous
Motors" in proceedings with IECON '91, 1991 International Con
ference on Industrial Electronics, Control and Instrumenta
tion, New York, USA: IEEE 1991, Seite 283-288, Band 1 von 3,
ist ein analytisches Optimierungsverfahren für dauererregte
Synchronmotoren bekannt. Dort wird die Spannungs- und Strom
grenze im Optimierungsverfahren nicht berücksichtigt. Vernach
lässigt man die Magnetisierungsverluste, findet gar keine
wirkliche Optimierung statt.
Aus Colby, R. S. und Novotny, D. W.,: "An Efficiency Optimiz
ing Permanent-Magnet Synchronous Motor Drive", in IEEE Trans.
on Industry Appl. 1988, H. 3, Seite 462-469 ist ein langsa
mes, iteratives Optimierungsverfahren für einen dauermagneter
regten Synchronmotor bekannt.
Aus Chan, C. C.; Jiang, J. Z.; Xia, W.; Chau, K. T. und
Zhu, M. L.: "Optimal-Efficiency Control for Constant-Power Op
eration of Phase-Decoupling Permanent-Magnet Brushless Motor
Drives" in APEC'96, 11th annual applied power electronics con
ference in exposition, conference proceedings, New York, IEEE
1996 Seite 751-757, Band 2 ist ebenfalls ein solches langsa
mes, iteratives Optimierungsverfahren für dauermagneterregte
Synchronmotoren bekannt.
Synchronmotoren gehören zu elektrischen Maschinen, bei de
nen das synchrone Drehmoment der sogenannten Grundwellen
drehfelder wirksam ist. Das Grundwellendrehfeld des Stators
wird mit Hilfe einer gleichstromgespeisten Erregerwicklung
oder bei kleineren Motoren auch mit Hilfe von Dauermagneten
aufgebaut. Diesem Erregerfeld des Stators überlagert sich
das von den Ankerströmen aufgebaute Ankerfeld zum resultie
renden Drehfeld.
Synchronmotoren wurden früher zunächst regelmäßig für grö
ßere Leistungen und vornehmlich bei Dauerbetrieb verwendet,
wo keine Winkelgeschwindigkeitverstellung gefordert ist,
z. B. für den Antrieb von Pumpen und Verdichtern, vor allem
in der chemischen Industrie sowie als Antriebsmotoren für
Drehrohröfen u. ä. Sie haben den Vorteil, daß prinzipiell
eine Blindleistungskompensation möglich ist.
Die fortschreitende Entwicklung der Leistungselektronik hat
es ermöglicht, daß heutzutage auch winkelgeschwindigkeits
variable Antriebe unter Verwendung von Synchronmotoren rea
lisiert werden. Zwischen das verfügbare Netz und den Syn
chronmotoren ist dazu ein Umrichter zu schalten. Derartige
Antriebe werden im Bereich kleinerer Leistungen als Stell
motoren und im Bereich größerer Leistungen als Stromrich
termotoren ausgeführt.
Aus der Abhandlung von A. Verl mit dem Titel Methoden und
Realisierungen zur nichtlinearen Gelenkregelung des DLR-
Leichtbauroboters, Fortschrittsberichte, VDI Reihe 8 Nr.
671, Düsseldorf, VDI Verlag 1997, ist bekannt, wie man die
Drehmomentausbeute von Motoren dieser Bauart maximiert.
Zu dieser Berechnung werden die dynamischen Vorgänge des
Antriebs im Rotorsystem anstatt im Statorsystem betrachtet.
Dadurch sind die dynamischen Zusammenhänge einfacher zu be
schreiben, denn von einem rotorfesten Koordinatensystem aus
betrachtet, ist das elektrische Feld bei stationärer Win
kelgeschwindigkeit konstant. Zur Überführung des Glei
chungssystems vom Stator- ins Rotorsystem bedient man sich
der aus der einschlägigen Literatur bekannten D/Q-
Transformation.
Hierbei werden die Phasenströme iu, iv und iw zunächst mit
Hilfe von den Fachleuten bekannten Transformationen in ein
zweiphasiges System mit den Phasenströmen ia und ib über
führt.
Dieses wiederum wird in das D/Q-System mit den Phasenströ
men id und iq überführt. Mit den Phasenspannungen vd und vq
verfährt man analog, so daß man für den stationären Betrieb
des Motors schließlich folgende Gleichungen erhält:
vd = R . id - np . ω . L . iq (1)
vq = R . iq + np . ω . L . id + Km . ω (2)
T = Km . iq (3)
In Gleichungen (1) bis (3) bezeichnen R den Ohmschen Pha
senwiderstand, L die Induktivität, np die Polpaarzahl, ω
die Winkelgeschwindigkeit, Km die Momentenkonstante und T
das Drehmoment.
Aus Gleichung (1) und (2) ergibt sich durch Umformen:
id = 1/Z . (R . vd + np . ω . L . (vq - Km . ω)) (4)
iq = 1/Z . (-np . ω . L . vd + (vq - Km . ω)) (5)
mit Z = R2 + (np . ω . L)2
Als Randbedingungen gelten die Strom- und Spannungsbegren
zung für den maximalen Strom Imax und die maximale Spannung
Vmax:
(id 2 + iq 2)1/2 ≦ Imax (6)
(vd 2 + vq 2)1/2 ≦ Vmax (7)
Für die elektrische Leistung P gilt:
P = idvd + iqvq (8)
Unter Berücksichtigung von Gleichung (1) bis (5) erhält
man:
P = R(id 2 + iq 2) + Km . ω . iq (9)
bzw.
P = Pel + Pmech (10)
mit Pel = R (id 2 + iq 2) und Pmech = Tω
wobei Pel die elektrische Verlustleistung im Motor und Pmech
die mechanische Leistung, die erzeugt wird, bezeichnet.
Will man dem Motor das maximale Drehmoment Tmax abfordern,
gibt es zu jedem Drehmoment T genau ein bestimmtes Werte
paar iq * und id *, welche diese Bedingung erfüllt, wie A.
Verl in seiner oben erwähnten Abhandlung zeigt.
Bei üblichen Verfahren, wie z. B. in W. Leonhard, Control of
Electrical Drives, Berlin, Springer Verlag, 1985, beschrie
ben, wird id üblicherweise auf dieses id * eingestellt, also
auch bei geringeren erforderlichen Drehmomenten. Dies sorgt
bei Teillastbedingungen für eine unnötig hohe elektrische
Verlustleistung.
Eine sich unmittelbar anbietende Lösung dieses Problems wä
re das empirische Vermessen der elektrischen Verlustlei
stung bei vorgegebenem Drehmoment und vorgegebener Winkel
geschwindigkeit und das Ableiten einer Beziehung für id in
Abhängigkeit vom dem erforderlichen Drehmoment bzw. der
Lastbedingung. Diese Vorgehensweise ist jedoch sehr um
ständlich und praxisfern.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb
darin, ein Verfahren zum Optimieren des Energieverbrauchs
eines Synchronmotors im Teillastbereich und eine entspre
chende Regelungsvorrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das in Anspruch 1
angegebene Verfahren bzw. durch die in Anspruch 4 angegebe
ne Regelungsvorrichtung gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den bekann
ten Lösungsansätzen den Vorteil auf, daß immer dann, wenn
nicht das maximale Drehmoment des Motors gefordert wird,
auch der Energieverbrauch minimiert werden kann.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee be
steht darin, daß eine Berechnung eines optimierten d-
Phasenstroms derart erfolgt, daß die elektrische Verlust
leistung bei der Soll-Winkelgeschwindigkeit und dem Soll
drehmoment im wesentlichen minimiert ist.
In den jeweiligen Unteransprüchen finden sich vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen des in Anspruch 1 ange
gebenen Verfahrens bzw. der in Anspruch 4 angegebenen Rege
lungsvorrichtung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild zur Erläuterung einer Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen Regelungsvor
richtung zum Regeln eines beispielhaften Syn
chronmotors;
Fig. 2 eine Darstellung des Arbeitsbereiches des bei
spielhaften Synchronmotors und zweier entspre
chender Optimierungsbereiche;
Fig. 3 eine Darstellung der optimierten Verlustleistung
über Soll-Winkelgeschwindigkeit und Soll-Dreh
moment bei einem weiteren beispielhaften Syn
chronmotor; und
Fig. 4 eine Darstellung der Differenz der Verlustlei
stungen über Soll-Winkelgeschwindigkeit und Soll-
Drehmoment zwischen dem weiteren beispielhaften
Synchronmotor mit optimierter Regelung und mit
üblicher Regelung.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche
oder funktionsgleiche Komponenten.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild zur Erläuterung einer Aus
führungsform einer erfindungsgemäßen Regelungsvorrichtung
zum Regeln eines beispielhaften Synchronmotors.
In Fig. 1 bezeichnen 10 einen Synchronmotor, 20 einen
Stromsensor, 30 eine erste Transformationseinrichtung, 40
eine zweite Transformationseinrichtung, 50 eine Optimie
rungseinrichtung, 60 eine dritte Transformationseinrich
tung, 70 eine vierte Transformationseinrichtung und 80 eine
steuerbare Spannungsquelle.
Die Regelungsvorrichtung zum Regeln des Synchronmotors 10
gemäß dieser Ausführungsform hat die steuerbaren Spannungs
quelle 80 zum Anlegen der Phasenspannungen vu, vv, vw an die
Ankerwicklungen des Synchronmotors 10.
Der Stromsensor 20 dient zum Erfassen der tatsächlichen
Phasenströme iu, iv, iw in den Ankerwicklungen des Synchron
motors 10. Mit der Transformationseinrichtung 30, 40 werden
die erfaßten Phasenströme iu, iv, iw des Synchronmotors 10
in einen q-Phasenstrom-Istwert iq und einen d-Phasenstrom-
Istwert id überführt. Die erste Transformationseinrichtung
20 sorgt dabei für eine 3-Phasen-auf-2-Phasen-Transforma
tion (auf ia, ib, siehe A. Verl) und die zweite Transforma
tionseinrichtung 30 für eine 2-Phasen-auf-D/Q-Transforma
tion.
Der wesentliche Bestandteil der Regelungsvorrichtung ist
die Optimierungs- und Regelungseinrichtung 50, die zum Emp
fangen einer Soll-Winkelgeschwindigkeit ωS und eines Soll
drehmoments TS als Eingabe von außen, z. B. von einem Benut
zer oder einem Controller, sowie zum Empfangen des q-Pha
senstrom-Istwerts iq und des d-Phasenstrom-Istwerts id ein
gerichtet ist.
Aus den empfangenen Parametern berechnet die Optimierungs-
und Regelungseinrichtung 50 einen q-Phasenstrom-Sollwert
iq,S gemäß dem empfangenen Soll-Drehmoment TS und einen op
timierten d-Phasenstrom-Sollwerts id,opt und gibt einen je
weiligen entsprechenden Stellwert gemäß einer Ist/Soll
wert-Differenz aus.
Die Rücktransformationseinrichtung 60, 70 überführt den je
weiligen Stellwert in einen Steuerwert für die Spannungs
quelle 80 und legt diesen an die Spannungsquelle 80 an. Da
bei führt die erste Rücktransformationseinrichtung 60 eine
D/Q-auf-2-Phasen-Rücktransformation aus und die zweite
Rücktransformationseinrichtung 70 eine 2-Phasen-auf-3-
Phasen-Rücktransformation.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des von der Opti
mierungs- und Regelungseinrichtung 50 durchgeführten Ver
fahrens näher erläutert.
Um zum gewünschten Soll-Drehmoment TS und der Soll-
Winkelgeschwindigkeit ωS das optimale id,opt finden, muß zu
erst geprüft werden, ob der damit definierte Arbeitspunkt
erreicht werden kann. Dazu bestimmt man das maximal und mi
nimal mögliche Drehmoment bei der spezifizierten Soll-
Winkelgeschwindigkeit ωS.
A. Verl (Kapitel 6.1, Drehmomentmaximierung) zeigt, wie ge
sagt, in seiner Arbeit, wie man das maximale Drehmoment Tmax
bestimmt. Dabei sind drei Bereiche zu unterscheiden: Von ω
= 0 an zu ansteigenden Werten von ω hin ist zunächst nur
die Strombegrenzung zu berücksichtigen, ab einer ersten
Übergangswinkelgeschwindigkeit ω1 sind Strom- und Span
nungsbegrenzung wirksam, ab einer zweiten Übergangswinkel
geschwindigkeit ω2 dann nur die Spannungsbegrenzung. Der
letztgenannte Bereich kann je nach Aufbau des Motors auch
wegfallen. Es ergeben sich schließlich zwei Grenzkurven G1,
G2 für das maximal bzw. minimal mögliche Drehmoment T bei
positiver und negativer Winkelgeschwindigkeit ω, die
punktsymmetrisch zum Ursprung des Koordinatensystems sind.
Alle möglichen Arbeitspunkte liegen in dem umschlossenen
Gebiet.
Ist so die Zulässigkeit des Arbeitspunktes geklärt, muß zum
Berechnen des optimierten d-Phasenstroms id,opt ein Optimie
rungsproblem mit dem Gütekriterium
P = R(id,opt 2 + iq,S 2) + Km . ωS . iq,S = Minimum
und dem freien Parameter id sowie den Ungleichungsnebenbe
dingungen für den maximalen Strom Imax und die maximale Spa
nung Vmax gemäß Gleichung (6) und (7) gelöst werden, wobei
vd,opt und vq,S nach Gleichung (1) und (2) gegeben sind.
Der mathematische Lösungsweg wurde von Papageorgiou in Op
timierung: Statische, dynamische und stochastische Verfah
ren für die Anwendung, München, Wien, Oldenburg Verlag
1991, vorgezeichnet.
Da es sich hier um ein Minimierungsproblem mit Unglei
chungsnebenbedingungen handelt, kann man die Ungleichungs
nebenbedingungen mittels Lagrange-Parametern zu Gleichungs
nebenbedingungen umformen (Papageorgiou, Kapitel 7, Mini
mierung einer Funktion unter Gleichungs- und Ungleichungs
nebenbedingungen).
Bei der Lösung ergibt sich, daß der Arbeitsbereich einen
ersten Bereich I aufweist, in dem unter der Bedingung, daß
m < Vmax 2 gilt, id,opt = 0 ist, wobei
Z = R2 + (np . ωS . L)2
und
m = Z . TS 2/Km 2 + 2 . R . ωS . TS + (Km . ωS)2
und einen zweiten komplementären Bereich II aufweist, in
dem
ist, wobei
n = -Z . TS 2/Km 2 - (2 . R . Z . ωS . TS) + (np . ωS 2 . L . Km)
- (Z . ωS 2 . Km 2) + (Z . Vmax 2)
gilt.
Fig. 2 zeigt eine Darstellung des Arbeitsbereiches des bei
spielhaften Synchronmotors und der zwei Optimierungsberei
che I und II, wobei die gestrichelten bzw. strichpunktier
ten Linien G1, G2 das maximal bzw. minimal mögliche Drehmo
ment darstellen. Mit ω1 ist der Punkt bezeichnet, an dem
man von der ausschließlichen Strombegrenzung in den Bereich
fährt, in dem sowohl Strom- als auch Spannungsbegrenzung
wirksam sind. Mit ω2 ist der Punkt bezeichnet, an dem man
in den Bereich übergeht, in welchem nur die Spannungsbe
grenzung aktiv ist. Links der durchgezogenen Grenzlinie K
kann id zu Null geregelt werden, während rechts davon durch
Einstellen eines negativen id nach obiger Formel (11) das
Feld geschwächt werden muß.
Die hier gefundene mathematische Lösung ist schließlich in
Form entsprechender Rechnerprogramme (z. B. in C, Fortran,
oder Pascal) implementierbar. Diese berechnen dann zu jedem
Betriebszustand des Motors die idealen Einstellwerte für
id,opt und iq,S. Der Programmcode wird nun in eine geeignete
Motorregelung eingebunden, so daß gewährleistet wird, daß
id und iq am Motor sich so einstellen, wie es numerisch-
analytisch vorgegeben ist.
Fig. 3 zeigt eine Darstellung der optimierten Verlustlei
stung über Soll-Winkelgeschwindigkeit und Soll-Drehmoment
bei einem weiteren beispielhaften Synchronmotor, und Fig. 4
eine Darstellung der Differenz der Verlustleistungen über
Soll-Winkelgeschwindigkeit und Soll-Drehmoment zwischen dem
weiteren beispielhaften Synchronmotor mit optimierter Rege
lung und üblicher Regelung.
Wie folgende Fig. 3 zeigt, nimmt die optimierte Verlustlei
stung ungefähr quadratisch mit dem Drehmoment TS und nähe
rungsweise linear ab einer bestimmten Winkelgeschwindigkeit
ωS zu.
Wie Fig. 4 entnehmbar, lassen sich besonders bei höheren
Winkelgeschwindigkeiten ab 300 rad/s bei diesem Beispiel
deutliche Einsparungen erzielen, wenn der Sollwert von id
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren optimiert wird.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevor
zugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie dar
auf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise
modifizierbar.
Insbesondere ist die Lösung des Optimierungsproblems nicht
auf den obigen Algorithmus beschränkt, sondern beliebig
verallgemeinerbar.
Auch kann die Regelschleife anforderungsgemäß umgestaltet
werden und ist nicht auf die gezeigte Ausführungsform be
schränkt.
10
Synchronmotor
20
Stromsensor
30
erste Transformationseinrichtung
40
zweite Transformationseinrichtung
50
Optimierungseinrichtung
60
erste Rücktransformationseinrichtung
70
zweite Rücktransformationseinrichtung
80
steuerbare Spannungsquelle
G1, G2 Grenzkurven Drehmoment
iu
G1, G2 Grenzkurven Drehmoment
iu
, iv
und iw
Phasenströme
vu
vu
, vv
und vw
Phasenspannungen
K Bereichsgrenzen
K Bereichsgrenzen
Claims (6)
1. Verfahren zum Optimieren des Energieverbrauchs eines
dauermagneterregten Synchronmotors im Teillastbereich mit
den Schritten:
Ermitteln des Arbeitsbereichs des Synchronmotors in Abhän gigkeit von der Winkelgeschwindigkeit (ω) und dem Drehmo ment (T);
Vorgeben einer Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) und eines Solldrehmoments (TS) innerhalb des ermittelten Arbeitsbe reichs, wobei das Solldrehmoment (TS) kleiner als das maxi male Drehmoment (Tmax) bei der Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) ist;
Bestimmen eines q-Phasenstrom-Sollwerts (iq,S) gemäß dem Solldrehmoment (TS); und
Berechnen eines unter der Bedingung optimierten d-Phasen stroms (id,opt), daß die elektrische Verlustleistung (P) bei der Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) und dem Solldrehmoment (TS) minimiert ist;
wobei die Nebenbedingungen hinsichtlich Strommaximum und Spannungsmaximum im Rahmen eines Variationsansatzes berück sichtigt werden.
Ermitteln des Arbeitsbereichs des Synchronmotors in Abhän gigkeit von der Winkelgeschwindigkeit (ω) und dem Drehmo ment (T);
Vorgeben einer Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) und eines Solldrehmoments (TS) innerhalb des ermittelten Arbeitsbe reichs, wobei das Solldrehmoment (TS) kleiner als das maxi male Drehmoment (Tmax) bei der Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) ist;
Bestimmen eines q-Phasenstrom-Sollwerts (iq,S) gemäß dem Solldrehmoment (TS); und
Berechnen eines unter der Bedingung optimierten d-Phasen stroms (id,opt), daß die elektrische Verlustleistung (P) bei der Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) und dem Solldrehmoment (TS) minimiert ist;
wobei die Nebenbedingungen hinsichtlich Strommaximum und Spannungsmaximum im Rahmen eines Variationsansatzes berück sichtigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Berechnen des optimierten d-Phasenstroms (id,opt) ein
Optimierungsproblem mit dem Gütekriterium
P = R(id,opt 2 + iq,S 2) + Km . ωS . iq,S = Minimum
und dem freien Parameter id sowie den Ungleichungsnebenbe dingungen für den maximalen Strom Imax und die maximale Spa nung Vmax
(id,opt 2 + iq,S 2)1/2 ≦ Imax
(vd,opt 2 + vq,S 2)1/2 ≦ Vmax
gelöst wird, wobei
vd,opt = R . id,opt - np . ωS . L . iq,S
vq,S = R . iq,S + np . ωS . L . id,opt + Km . ωS
gilt und wobei R den Ohmschen Phasenwiderstand, L die In duktivität, np die Polpaarzahl und Km die Momentenkonstante bezeichnen.
P = R(id,opt 2 + iq,S 2) + Km . ωS . iq,S = Minimum
und dem freien Parameter id sowie den Ungleichungsnebenbe dingungen für den maximalen Strom Imax und die maximale Spa nung Vmax
(id,opt 2 + iq,S 2)1/2 ≦ Imax
(vd,opt 2 + vq,S 2)1/2 ≦ Vmax
gelöst wird, wobei
vd,opt = R . id,opt - np . ωS . L . iq,S
vq,S = R . iq,S + np . ωS . L . id,opt + Km . ωS
gilt und wobei R den Ohmschen Phasenwiderstand, L die In duktivität, np die Polpaarzahl und Km die Momentenkonstante bezeichnen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Synchronmotor derart gestaltet ist, daß der Arbeitsbe
reich einen ersten Bereich aufweist, in dem unter der Be
dingung, daß m < Vmax 2 gilt, id,opt = 0 ist, wobei
Z = R2 + (np . ωS . L)2
und
m = Z . TS 2/Km 2 + 2 . R . ωS . TS + (Km . ωS)2
und einen zweiten komplementären Bereich aufweist, in dem
ist, wobei
n = -Z . TS 2/Km 2 - (2 . R . Z . ωS . TS) + (np . ωS 2 . L . Km) - (Z . ωS 2 . Km 2) + (Z . Vmax 2)
Z = R2 + (np . ωS . L)2
und
m = Z . TS 2/Km 2 + 2 . R . ωS . TS + (Km . ωS)2
und einen zweiten komplementären Bereich aufweist, in dem
ist, wobei
n = -Z . TS 2/Km 2 - (2 . R . Z . ωS . TS) + (np . ωS 2 . L . Km) - (Z . ωS 2 . Km 2) + (Z . Vmax 2)
4. Regelungsvorrichtung zum Regeln eines dauermagneter
regten Synchronmotors (10), und insbesondere eines bürsten
losen Gleichstrommotors oder Schrittmotors mit permanentma
gnetischem Rotor für Roboteranwendungen, mit:
einer steuerbaren Spannungsquelle (80) zum Anlegen der Pha senspannungen (vu, vv, vw) an den Synchronmotor (10);
einem Stromsensor (20) zum Erfassen der Phasenströme (iu, iv, iw) des Synchronmotors (10);
einer Transformationseinrichtung (30, 40) zum Überführen der erfaßten Phasenströme (iu, iv, iw) des Synchronmotors (10) in einen q-Phasenstrom-Istwert (iq) und einen d- Phasenstrom-Istwert (id);
einer Optimierungs- und Regelungseinrichtung (50) zum Emp fangen einer Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) und eines Solldrehmoments (TS) sowie des q-Phasenstrom-Istwerts (iq) und des d-Phasenstrom-Istwerts (id), zum Berechnen eines q- Phasenstrom-Sollwerts (iq,opt) gemäß dem emfangenen Soll- Drehmoment (TS) und eines optimierten d-Phasenstrom-Soll werts (id,opt) gemäß dem Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3 und zum Ausgeben eines jeweiligen ent sprechenden Stellwerts gemäß einer Ist/Sollwert-Differenz; und
einer Rücktransformationseinrichtung (60, 70) zum Überfüh ren des jeweiligen Stellwertes in einen Steuerwert für die Spannungsquelle (80) und Anlegen desselben an die Span nungsquelle (80).
einer steuerbaren Spannungsquelle (80) zum Anlegen der Pha senspannungen (vu, vv, vw) an den Synchronmotor (10);
einem Stromsensor (20) zum Erfassen der Phasenströme (iu, iv, iw) des Synchronmotors (10);
einer Transformationseinrichtung (30, 40) zum Überführen der erfaßten Phasenströme (iu, iv, iw) des Synchronmotors (10) in einen q-Phasenstrom-Istwert (iq) und einen d- Phasenstrom-Istwert (id);
einer Optimierungs- und Regelungseinrichtung (50) zum Emp fangen einer Soll-Winkelgeschwindigkeit (ωS) und eines Solldrehmoments (TS) sowie des q-Phasenstrom-Istwerts (iq) und des d-Phasenstrom-Istwerts (id), zum Berechnen eines q- Phasenstrom-Sollwerts (iq,opt) gemäß dem emfangenen Soll- Drehmoment (TS) und eines optimierten d-Phasenstrom-Soll werts (id,opt) gemäß dem Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3 und zum Ausgeben eines jeweiligen ent sprechenden Stellwerts gemäß einer Ist/Sollwert-Differenz; und
einer Rücktransformationseinrichtung (60, 70) zum Überfüh ren des jeweiligen Stellwertes in einen Steuerwert für die Spannungsquelle (80) und Anlegen desselben an die Span nungsquelle (80).
5. Regelungsvorrichtung zum Regeln eines Synchronmotors
(10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transformationseinrichtung (30, 40) zum Überführen der er
faßten Phasenströme (iu, iv, iw) des Synchronmotors (10) in
einen q-Phasenstrom-Istwert (iq) und einen d-Phasenstrom-
Istwert (id) aufweist:
eine erste Transformationseinrichtung (20) zum Durchführen einer 3-Phasen-auf-2-Phasen-Transformation; und
eine zweite Transformationseinrichtung (30) zum Durchführen einer 2-Phasen-auf-D/Q-Transformation.
eine erste Transformationseinrichtung (20) zum Durchführen einer 3-Phasen-auf-2-Phasen-Transformation; und
eine zweite Transformationseinrichtung (30) zum Durchführen einer 2-Phasen-auf-D/Q-Transformation.
6. Regelungsvorrichtung zum Regeln eines Synchronmotors
(10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rücktransformationseinrichtung (60, 70) zum Überführen
des jeweiligen Stellwertes in einen Steuerwert für die
Spannungsquelle (80) und Anlegen desselben an die Span
nungsquelle (80) aufweist:
eine erste Rücktransformationseinrichtung (60) zum Durch führen einer D/Q-auf-2-Phasen-Rücktransformation; und
eine zweite Rücktransformationseinrichtung (70) zum Durch führen einer 2-Phasen-auf-3-Phasen-Rücktransformation.
eine erste Rücktransformationseinrichtung (60) zum Durch führen einer D/Q-auf-2-Phasen-Rücktransformation; und
eine zweite Rücktransformationseinrichtung (70) zum Durch führen einer 2-Phasen-auf-3-Phasen-Rücktransformation.
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DE19833953A DE19833953C2 (de) | 1998-07-28 | 1998-07-28 | Verfahren zum Optimieren des Energieverbrauchs von dauermagneterregten Synchronmotoren im Teillastbereich und entsprechende Regelungsvorrichtung |
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Cited By (1)
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1998
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