DE19831940A1 - Verfahren zur Herstellung einer Gewindetriebmutter und Gewindetriebmutter - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Gewindetriebmutter und GewindetriebmutterInfo
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Abstract
Es wird eine Gewindetriebmutter (1) für einen linearen Gewindetrieb, insbesondere ein Spindelhubgetriebe, beschrieben, die im Bereich ihres Innengewindes (6) eine Beschichtung (10) hat, die zumindest im spindelzugewandten Oberflächenbereich aus einem gleitfähigen, druckfesten Kunststoffmaterial, wie Polytetrafluorethylen, besteht. Die Beschichtung kann durch Innenausspritzen eines mit einem Roh-Innengewinde versehenen Mutterkörpers hergestellt werden. Es ist auch möglich, die Beschichtung als gesonderten, eigensteifen Kunststoff-Einsatz vorzufertigen und in den zu beschichtenden Mutterkörper der Gewindetriebmutter einzuschrauben und festzukleben. Gewindetriebe mit erfindungsgemäßen Gewindetriebmuttern sind kostengünstig herstellbar, laufruhig und haben einen hohen Wirkungsgrad.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Gewindetriebmutter, insbesondere einer Arbeitsmutter, für
einen linearen Gewindetrieb sowie eine Gewindetriebmutter.
Spindelbetriebene lineare Gewindetriebe werden vorwiegend zum
linearen Vorschub von Lasten eingesetzt, insbesondere zum
Heben von Lasten. Sie haben mindestens eine zur Verbindung
mit einer zu verschiebenden, insbesondere zu hebenden Last
vorgesehene Arbeitsmutter oder Lastmutter, die zum Zusammen
wirken mit einer motorisch oder manuell antreibbaren Spindel
des Gewindetriebes ausgebildet und verdrehsicher entlang der
Spindel geführt ist. Eine Gewindetriebmutter hat einen
beispielsweise zylindrischen oder quaderförmigen, zur Verbin
dung mit der Last vorgesehenen Körper, der ein Innengewinde
hat, das zum Zusammenwirken mit einem Außengewinde der
Spindel des Gewindetriebs vorgesehen ist. Normalerweise
sollen die Gewinde möglichst leichtgängig zusammenwirken, um
einen möglichst hohen Wirkungsgrad des Gewindetriebes zu
erreichen.
Zur Minimierung der Gleitreibung zwischen der normalerweise
aus Stahl bestehenden Spindel und der Gewindetriebmutter ist
es schon vorgeschlagen worden, die Gewindetriebmutter aus
einem typischen Lagerwerkstoff, beispielsweise Bronze, Rotguß
oder einem geeigneten Kunststoff zu fertigen. Gewindetrieb
muttern aus Lagerwerkstoffen sind in der Regel teuer in der
Herstellung und/oder sie können ggf. aufgrund nicht aus
reichender Festigkeit nicht ohne weiteres für Gewindetriebe
zum Heben schwererer Lasten eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung einer Gewindetriebmutter und eine Gewindetrieb
mutter vorzuschlagen, durch die Nachteile des Standes der
Technik vermieden werden. Insbesondere soll die Gewindetrieb
mutter kostengünstig herstellbar sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren
mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie eine Gewindetriebmut
ter mit den Merkmalen von 5 vor.
Gemäß der Erfindung wird zunächst ein Mutterkörper der
Gewindetriebmutter hergestellt, der ein Innengewinde hat, das
zum Zusammenwirken mit dem Spindelaußengewinde vorgesehen
ist. Anschließend wir das Innengewinde mindestens bereichs
weise mit mindestens einer im wesentlichen aus druckstabilem,
gleitfähigem Kunststoff bestehenden Beschichtung beschichtet.
Durch die in unmittelbaren Gleitkontakt mit dem Spindelaußen
gewinde tretende Beschichtung kann eine reibungsarme Lauf
partnerschaft zwischen Spindel und Gewindetriebmutter ge
schaffen werden. Während der Körper der Gewindetriebmutter
aus einem kostengünstig bereitstellbaren und einfach und
kostengünstig bearbeitbaren Werkstoff mit einer für die
Auslegung des Gewindetriebs ausreichenden mechanischen
Festigkeit bestehen kann, beispielsweise aus insbesondere
rostfreiem Stahl, kann das Material der Beschichtung im
Hinblick auf die niedrige Gleitreibung zum Spindelmaterial
und ausreichende Festigkeit gewählt werden. Eine Beschichtung
aus druckstabilem, aber dennoch elastisch geringfügig kompri
mierbarem Kunststoff kann zudem als mechanischen Schwingungen
entgegenwirkende Dämpfungsschicht zu einer größeren Laufruhe
des Gewindetriebs beitragen.
Die Beschichtung, die entweder unmittelbar oder über Zwi
schenschaltung einer oder mehrerer, ggf. haftungsfördernder
Zwischenschichten auf das Grundmaterial des Mutterkörpers
aufgebracht werden kann, kann im wesentlichen aus einem
einzigen Kunststoffmaterial bestehen, oder aber aus einer
Kunststofflegierung oder einer Legierung auf Kunststoffbasis,
in der auch keramische und/oder metallische Beimischungen,
vorliegen. Bei einem bevorzugten Verfahren wird zur Beschich
tung das das Innengewinde aufweisende Innere des Mutterkör
pers mindestens bereichsweise mittels eines Spritzgußverfah
rens unter Bildung der Beschichtung ausgespritzt. Durch ein
mit geeigneten Thermoplasten kostengünstig durchführbares
Innenausspritzen ist eine besonders kostengünstige Möglich
keit geschaffen, eine auf dem Substrat gut haftende und gegen
Ablösen vom Substrat gesicherte Beschichtung zu schaffen.
Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn die die Beschichtung
tragende Oberfläche des Innengewindes mindestens bereichs
weise aufgerauht und/oder strukturiert ist. Das während des
Einspritzens fließfähige Beschichtungsmaterial kann sich der
aufgerauhten Mikrostruktur der Gewindeoberfläche anpassen.
Durch den formschlüssigen Eingriff der Beschichtung in die
aufgerauhte Oberfläche ist ein zusätzlicher Ablöseschutz für
die Beschichtung gegeben, der insbesondere einem Herausdrehen
der gewindeartig geformten Beschichtung aus dem Grundkörper
der Mutter entgegenwirkt. Eine vorteilhaft aufgerauhte
Oberfläche des Innengewindes läßt sich kostengünstig insbe
sondere dadurch erreichen, daß dieses bei der Herstellung des
Mutterkörpers nur grob bearbeitet wird, was zusätzlich Kosten
bei der Herstellung der Gewindetriebmutter spart.
Bei einem anderen Verfahren wird für die Beschichtung min
destens ein eigensteifer Einsatz aus Beschichtungsmaterial
hergestellt, dessen Form im wesentlichen der für die Be
schichtung vorgesehenen Form entspricht, und dieser Einsatz
wird in das Innengewinde eingeschraubt. Durch diese Art der
Beschichtungsherstellung werden nicht nur thermoplastische
Kunststoffe, sondern auch Duroplaste als Beschichtungsmaterial
einsetzbar. Der Einsatz kann im eingeschraubten Zustand
durch formschlüssige Verdrehsicherungsmittel, beispielsweise
Schrauben und/oder in Ausnehmungen eingreifende Vorsprünge
gegen Herausdrehen aus dem Mutterkörper während des Betriebs
des Gewindetriebes gesichert werden. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn der Einsatz, alternativ oder zusätzlich zu
formschlüssigen Verdrehsicherungsmitteln, in den Mutterkörper
eingeklebt wird. Hierzu kann vor dem Einschrauben der dem
Innengewinde zugewandte Bereich des Einsatzes und/oder der
dem Einsatz zugewandte Bereich des Innengewindes mindestens
bereichsweise mit Klebstoff versehen werden, der sich dann
bei Einschrauben des Einsatzes als normalerweise sehr dünne
Schicht zwischen Einsatz und Mutterkörper verteilt und nach
Einschrauben des Einsatzes aushärtet. Dem Einschrauben kann
ein Wärmebehandlungsschritt nachgeschaltet sein.
Eine erfindungsgemäße Gewindetriebmutter hat also ein Innen
gewinde, das mindestens bereichsweise eine im wesentlichen
aus druckstabilem, gleitfähigem Kunststoff bestehende Be
schichtung aufweist. Diese besteht bei einer bevorzugten
Ausführungsform zumindest im spindelzugewandten Oberflächen
bereich im wesentlichen aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder
einer Kunststofflegierung auf Basis von PTFE. Eine derartige
Beschichtung, die bis zu Temperaturen von ca. 250° bis 280°C
beständig sein kann, hat sich als sehr abriebsfest und durch
eine speckartig glatte Oberfläche sehr gleitfähig insbesonde
re auf Stahlspindeln erwiesen. Das Material ist zudem druck
stabil und elastisch und weist gute, die Laufruhe des Gewin
detriebs fördernde Dämpfungseigenschaften auf. Die Schmier
stoffbeständigkeit des Materials ermöglicht den Einsatz
derartiger Gewindetriebmuttern auch bei geschmierten Gewinde
trieben. Auch die Verwendung anderer Kunststoffe, beispiels
weise Polyoxymethylen(POM) und/oder Polyamid (PA) bei der
Herstellung der Beschichtung ist möglich.
Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn
die Beschichtung eine mittlere Schichtdicke von mehr als
0,1 mm und vorzugsweise weniger als 1 mm hat. Insbesondere
kann die mittlere Schichtdicke zwischen 0,4 und 0,5 mm
betragen. Vorteilhafte Beschichtungsdicken können beispiels
weise zwischen ca. 1% bis 2% und ca. 10% bis 20% des
Gewindedurchmessers liegen. Nicht zu dünne Beschichtungen
behalten auch nach längerem Einsatz und abriebsbedingt
verminderter Schichtdicke ihre vorteilhaften Gleit- und
Dämpfungseigenschaften. Möglichst dünne Beschichtungen neigen
entsprechend der geringen Materialmenge weniger zu Form
änderungen durch Feuchtigkeitsaufnahme und/oder Wärmeausdeh
nung, so daß die Gewindegeometrie des beschichteten Gewindes
im wesentlichen unabhängig von den Umgebungsbedingungen
bleibt.
Erfindungsgemäße Gewindetriebmuttern können jedes geeignete
Gewindeprofil aufweisen, beispielsweise ein Steilgewinde.
Bevorzugt ist das Innengewinde als Trapezgewinde ausgebildet.
Während jedoch bei herkömmlichen Trapezgewindetrieben im
wesentlichen nur die Flanken der ineinandergreifenden Gewinde
aneinander abgleiten, während die radialen Außen- bzw.
Innenflächen ohne Berührungskontakt aneinander vorbeilaufen,
kann durch eine geeignete Formgebung der Beschichtung er
reicht werden, daß sowohl die Flanken, als auch die radialen
Außenflächen des beschichteten Innengewindes Führungsfunktio
nen übernehmen, insbesondere auch Radiallast aufnehmen
können. Das kann dadurch erreicht werden, daß die Dicke der
Beschichtung entlang der Außenkontur des beschichteten
Gewindes derart bemessen ist, daß die der Spindel zugewandte
Außenfläche der Beschichtung im wesentlichen axial und radial
spielfrei in das Außengewinde der Spindel paßt. Damit kann
unter anderem auch einer Verkantung der zusammenwirkenden
Gewinde und damit ggf. verbundenen Betriebsstörungen des
Gewindetriebes entgegengewirkt werden.
Durch die Verwendung erfindungsgemäßer Gewindetriebmuttern,
insbesondere als lasttragende Arbeitsmutter des Gewindetrie
bes, ist es insbesondere möglich, kostengünstig herstellbare,
lineare Gewindetriebe zu schaffen, die einen hohen Wirkungs
grad für die Umsetzung der Antriebskraft in eine Vorschub
kraft aufweisen und sich weiterhin durch hohe Laufruhe
auszeichnen.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu
mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausfüh
rungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein und vorteilhafte Ausführungsformen darstellen können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine mit kunststoff
beschichtetem Innengewinde versehene Arbeits
mutter eines Spindelhubgetriebes,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen gewindeartig
geformten, eigensteifen Kunststoff-Einsatz,
Fig. 3 einen gebrochenen, schematischen Schnitt durch
den Innengewindebereich einer Arbeitsmutter
mit eingeklebtem Kunststoffeinsatz und
Fig. 4 einen gebrochenen, schematischen Schnitt durch
den Innengewindebereich einer Arbeitsmutter
mit eingespritzter Kunststoffbeschichtung.
In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine Gewindetriebmutter
1 gezeigt, die als Arbeits- bzw. Lastmutter eines Spindelhub
getriebes eingesetzt werden kann. Sie hat einen aus rostfreiem
Stahl gefertigten, einstückigen Mutterkörper 2 mit einem
zylindrischen Abschnitt 3 und einem an einer Stirnseite daran
angrenzenden, ebenfalls zylindrischen Flanschabschnitt 4.
Dieser bildet einen radial zum Abschnitt 3 vorspringenden
Ringbund, in dem, in gleichen radialen Abständen zur zentra
len Längsachse 5 der Mutter 1 und mit gleichmäßigen Umfangs
abständen zueinander sechs (nicht gezeigte), parallel zur
Achse 5 verlaufende Durchgangslöcher vorgesehen sind, die der
Befestigung von zu befördernden, insbesondere zu hebenden
Lasten an der Arbeitsmutter dienen.
Die Gewindetriebmutter 1 hat ein als Trapezgewinde ausgebil
detes Innengewinde 6, bei dem die Flanken 7 der Gewindegänge
einen Flankenwinkel von 30° zu einer Ebene senkrecht zur
Achse 5 haben und die radialen Innenflächen 8 im Spitzenbe
reich und 9 im Gewindegrund im Querschnitt gerade abgeflacht
sind. Die nicht gezeigte Spindel des Gewindetriebes hat ein
Trapez-Außengewinde.
Das Innengewinde 6, dessen axiale Länge etwa seinem Durchmes
ser entspricht, der im gezeigten Beispiel ca. 30 mm beträgt,
ist vollflächig mit einer ca. 0,4 mm dicken Beschichtung 10
abgedeckt, die fest auf dem Mutterkörper 2 haftet. Die
Beschichtung 10 besteht vollständig und homogen aus Polyte
trafluorethylen (PTFE) und bildet eine sich speckartig
anfühlende, sehr glatte und auf dem glatten Außengewinde der
Stahl-Spindel mit nur geringer Gleitreibung gleitende,
spindelzugewandte Oberfläche 11. Die im Vergleich zu den
Dimensionen der Gewindegänge sehr dünne Beschichtung 10 ist
druckstabil, jedoch geringfügig elastisch nachgiebig und kann
neben der Verbesserung der Gleiteigenschaften der Arbeits
mutter auf der Spindel auch zur Schwingungsdämpfung des
Gewindetriebes beitragen. Das Beschichtungsmaterial ist bis
ca. 250° bis 280°C temperaturstabil und chemisch resistent,
insbesondere auch gegen alle üblicherweise bei Spindeltrieben
verwendeten Schmierstoffe, so daß eine beschichtete Gewinde
triebmutter dieser Art anstelle der meisten üblichen Gewin
detriebmuttern eingesetzt werden kann. Aufgrund der recht
dünnen Schichtdicke der Beschichtung 10 unterliegt sie bei
Temperaturschwankungen nur geringfügigen Dimensionsänderungen
und kann nur geringe Mengen von Feuchtigkeit aufnehmen, so
daß die durch die freie Oberfläche 11 der Beschichtung
gegebene wirksame Innengeometrie des Gewindes im wesentlichen
unabhängig von den Umgebungsbedingungen am Einsatzort im
wesentlichen unveränderlich ist.
Es gibt mehrere unterschiedliche Möglichkeiten, eine derar
tige laufruhige, gut gleitende Gewindetriebmutter herzustel
len. Bei einem im Zusammenhang mit Fig. 2 und 3 erläuter
ten Verfahren wird ein in Fig. 2 gezeigter, in sich zusammen
hängender, eigensteifer Kunststoffeinsatz 15 aus Beschich
tungsmaterial hergestellt. Der dünnwandige Einsatz hat ein
Einsatz-Außengewinde 16, dessen Formgebung im wesentlichen
der Formgebung des Mutterkörpers 2 im Bereich des Innengewin
des 6 entspricht. Entsprechend kann der Einsatz 15 in den
unbeschichteten Mutterkörper 2 im wesentlichen paßgenau und
spielfrei eingeschraubt werden. Das Einsatz-Innengewinde 17
entspricht in seiner Formgebung dem Außengewinde der Spindel.
Anstatt der gezeigten, etwa gleichförmigen Dicke der Wandung
18 des Einsatzes kann die Schichtdicke entlang des Gewindes
auch variieren, beispielsweise im Bereich der abgeflachten
Spitzen 8 dicker oder dünner sein als im Bereich der den
Hauptteil der Axiallast übernehmenden Flanken 7.
Zur Herstellung der beschichteten Gewindetriebmutter unter
Verwendung des gesonderten Kunststoff-Einsatzes 15 wird die
Innenseite des noch unbeschichteten Mutterkörpers 2 flächig
oder gemäß einer vorgebbaren räumlichen Verteilung punktweise
mit Klebstoff versehen. Dieser kann teilweise in Oberflächen
ausnehmungen an der Innenseite des Mutterkörpers 2, sogenann
ten Klebstofftaschen 20, vorliegen. Alternativ, vorzugsweise
aber zusätzlich wird auch die Außenseite 16 des Einsatzes 15
mit Klebstoff versehen. Ggf. kann eine Komponente eines
Mehrkomponentenklebers auf den Einsatz und eine andere
Komponente in den Mutterkörper eingebracht werden, so daß die
noch voneinander getrennten Teile länger gehandhabt werden
können, ohne daß es zu einer Aushärtung des Kunststoffklebers
kommt. Anschließend wird der Einsatz in den Mutterkörper bis
in die in Fig. 1 gezeigte Einführstellung eingeschraubt, in
der die Stirnseiten des Einsatzes mit den Stirnseiten des
Mutterkörpers fluchten. Ggf. kann der Einsatz auch länger
sein als die zu beschichtende Mutter und erst nach Einschrau
ben und Aushärtung des Klebers gemeinsam mit der Mutter
endbearbeitet werden. Das beschriebene Verfahren führt zu der
in Fig. 3 gezeigten, zumindest im Bereich der Klebstoffta
schen 20 zweilagigen Beschichtung mit einer in der Figur
überproportional dick gezeigten, vor allem im Bereich der
Klebstofftaschen 20 vorliegenden Klebstoffschicht 19 und
einer durch die Wandung 18 des Einsatzes bzw. den Einsatz
selbst gebildeten Kunststoffschicht. Im Bereich zwischen den
quasi punktförmigen Befestigungsstellen bildenden Klebstoff
taschen liegen vorteilhaft der Einsatz und das Innengewinde
direkt aufeinander auf, was eine besonders verformungsstabile
Befestigung des Einsatzes im Innengewinde sicherstellt.
In Fig. 4 ist ein Schnitt durch eine nach einem anderen
Verfahren hergestellte Gewindetriebmutter mit kunststoff
beschichtetem Innengewinde 24 gezeigt. Während das Innenge
winde des Mutterkörpers der Ausführungsform nach Fig. 4 im
wesentlichen glatte, fein bearbeitete Oberflächen, beispiels
weise mit mittleren Rauhtiefen zwischen 0,1 und 1 Mikrometer
aufweist, ist der Mutterkörper 25 der in Fig. 4 gezeigten
Ausführungsform im Bereich des Innengewindes 24 nur sehr grob
vorbearbeitet, so daß die Innenoberfläche 26 aufgerauht ist,
beispielsweise mit mittleren Rauhtiefen zwischen ca. 1
Mikrometer und 10 Mikrometer. Auf die derart grob vorbe
arbeitete und von Bearbeitungsrückständen befreite Innenober
fläche 26 wird direkt eine Spritzguß-Beschichtung 27 auf
gespritzt. Das während des Innenausspritzens noch flüssige
Beschichtungsmaterial füllt die aufgerauhte Struktur der
Oberfläche 26 im wesentlichen vollständig aus und schafft auf
diese Weise einen formschlüssigen Eingriff zwischen Beschich
tung 27 und Unterlage 25, der einem Ablösen der Beschichtung
27, insbesondere auch einem Herausdrehen des nach Einspritzen
erstarrten, zusammenhängenden Beschichtungskörper 27 aus dem
Mutterkörper 25 entgegenwirkt. Eine derartige Ausführung ist
also nicht nur kostengünstig, weil auf eine Feinbearbeitung
der Mutterkörperinnenseite verzichtet werden kann, sondern
zeichnet sich auch durch besonders gute Haftung der Beschich
tung am metallischen Grundkörper der Gewindetriebmutter aus.
Es ist selbstverständlich auch möglich, auch bei einer
Ausführungsform der in Fig. 3 gezeigten Art mit eingeklebtem
Kunststoffeinsatz statt der dort gezeigten glatten Oberfläche
eine bewußt aufgerauhte Oberfläche nach Art der Oberfläche 26
vorzusehen, wodurch zumindest der Halt zwischen normalerweise
metallischem Substrat 7 und dem Klebstoff verbessert wird.
Bei der Auswahl eines geeigneten Klebstoffes kann dann wegen
der durch die Aufrauhung mechanisch unterstützen, guten
Haftung zwischen Klebstoff und Mutterkörper 7 das Klebstoff
material im Hinblick auf gute Haftung zum Kunststoffmaterial
optimiert werden. Außerdem kann die mit dem Klebstoff in
Kontakt tretende Außenfläche 16 des Kunststoffeinsatzes
entweder schon bei der Herstellung des Einsatzes oder durch
einen Nachbearbeitungsschritt aufgerauht werden.
Alternativ zu den beschriebenen Beschichtungsverfahren können
auch andere Beschichtungsverfahren, beispielsweise das
Blasformen, eingesetzt werden.
Eine erfindungsgemäße Innenbeschichtung einer Gewindetriebs
mutter stellt nicht nur eine sehr kostengünstige Möglichkeit
dar, den Wirkungsgrad von Gewindetrieben zu erhöhen und deren
Laufruhe zu verbessern. Durch die Beschichtung mit Kunststoff
ist auch die Möglichkeit gegeben, ein und denselben, ggf. in
der Herstellung teuren Gewindemutterkörper nach Verschleiß
der Beschichtung wieder zu verwenden, indem Reste der Be
schichtung einer verschlissenen Mutter mechanisch und/oder
chemisch beseitigt werden und der danach unbeschichtete
Mutterkörper erneut als Substrat für eine neue Beschichtung
verwendet wird.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung einer Gewindetriebmutter,
insbesondere einer Arbeitsmutter, für einen linearen
Gewindetrieb mit folgenden Schritten:
Herstellung eines Mutterkörpers mit einem Innengewinde, das zum Zusammenwirken mit einem Außengewinde einer Spindel des Gewindetriebs vorgesehen ist;
Beschichtung des Innengewindes mindestens bereichsweise mit mindestens einer im wesentlichen aus druckstabilem, gleitfähigem Kunststoff bestehenden Beschichtung.
Herstellung eines Mutterkörpers mit einem Innengewinde, das zum Zusammenwirken mit einem Außengewinde einer Spindel des Gewindetriebs vorgesehen ist;
Beschichtung des Innengewindes mindestens bereichsweise mit mindestens einer im wesentlichen aus druckstabilem, gleitfähigem Kunststoff bestehenden Beschichtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Beschichtung das Innengewinde der Gewindetriebmutter
mittels eines Spritzgußverfahrens unter Bildung einer
das Innengewinde mindestens bereichsweise bedeckenden
Beschichtung mit thermoplastischem Kunststoff ausge
spritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß für die Beschichtung mindestens ein mit seiner
Form der Form der Beschichtung im wesentlichen entspre
chender, eigensteifer Einsatz aus Beschichtungsmaterial
hergestellt wird und daß der Einsatz in das Innengewinde
eingeschraubt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz in dem Mutterkörper ausdrehsicher befestigt
wird, wobei vorzugsweise der Einsatz in den Mutterkörper
eingeklebt wird, insbesondere dadurch, daß vor dem
Einschrauben der dem Mutterkörper zugewandte Bereich des
Einsatzes und/oder dem Einsatz zugewandte Bereiche des
Mutterkörpers mit mindestens einem Klebstoff versehen
werden.
5. Gewindetriebmutter, insbesondere Arbeitsmutter, für
einen linearen Gewindetrieb, die Gewindetriebmutter mit
einem Mutterkörper, der ein Innengewinde hat, das zum
Zusammenwirken mit einem Außengewinde einer Spindel des
Gewindetriebs vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Innengewinde (6; 24) mindestens bereichsweise
mindestens eine im wesentlichen aus druckstabilem,
gleitfähigem Kunststoff bestehende Beschichtung (10; 18;
27) aufweist.
6. Gewindetriebmutter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Beschichtung (10; 18; 27) zumindest im
spindelzugewandten Oberflächenbereich (11) im wesent
lichen aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder einer
Kunststofflegierung auf Basis von PTFE besteht.
7. Gewindetriebmutter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung (10; 18; 27) eine
mittlere Schichtdicke von mehr als 0,1 mm, und vorzugs
weise weniger als 1 mm, hat, wobei die mittlere Schicht
dicke insbesondere zwischen 0,4 mm und 0,5 mm beträgt
zwischen ca. 1% und 20%, insbesondere zwischen ca. 2%
und 10% des Gewindedurchmessers hat.
8. Gewindetriebmutter nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mutterkörper (25) im
Bereich des Innengewindes (24) eine mindestens bereichs
weise aufgerauhte und/oder strukturierte Oberfläche (26)
hat, in die die Beschichtung (27) oder eine die Be
schichtung tragende Zwischenschicht formschlüssig
eingreift.
9. Gewindetriebmutter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Mutterkörper (25) im Bereich der aufgerauh
ten Oberfläche (26) eine mittlere Rauhtiefe von mehr als
1 Mikrometer, insbesondere zwischen 1 Mikrometer und 10
Mikrometer aufweist.
10. Gewindetriebmutter nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Beschichtung
(18) und dem Mutterkörper (2) mindestens eine, vorzugs
weise haftvermittelnde, Zwischenschicht, insbesondere
ein Klebstoffschicht (19) mindestens bereichsweise
angeordnet ist, wobei vorzugsweise die Klebstoffschicht
im wesentlichen ausschließlich im Bereich von klein
flächigen Klebstofftaschen (20) des Mutterkörpers (25)
angeordnet ist.
11. Gewindetriebmutter nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung durch eine
unmittelbar auf den Mutterkörper (25) oder auf eine auf
dem Mutterkörper vorgesehene Zwischenschicht aufge
spritzte Kunststoffschicht (27) gebildet ist.
12. Gewindetriebmutter nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (10)
mindestens einen zusammenhängenden, eigensteifen Kunst
stoffkörper aufweist, insbesondere durch einen in den
Mutterkörper (2) einschraubbaren Kunststoffeinsatz (15)
gebildet ist.
13. Gewindetriebmutter nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (6; 24) als
Trapezgewinde ausgebildet ist, wobei vorzugsweise die
Schichtdicke der Beschichtung derart bemessen ist, daß
die der Spindel zugewandte Außenfläche der Beschichtung
im wesentlichen axial und radial spielfrei in das
Außengewinde der Spindel paßt.
14. Linearer Gewindetrieb, insbesondere Spindelhubgetriebe,
mit einer drehbar antreibbaren Spindel und mindestens
einer mit der Spindel zusammenwirkenden Gewindetrieb
mutter, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindetrieb
mutter gemäß einem der Ansprüche 5 bis 13 ausgebildet
ist.
15. Linearer Gewindetrieb nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gewindetriebmutter die Arbeitsmutter
des Gewindetriebes ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998131940 DE19831940A1 (de) | 1998-07-16 | 1998-07-16 | Verfahren zur Herstellung einer Gewindetriebmutter und Gewindetriebmutter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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