DE19828900C2 - Gliederfahrzeug - Google Patents
GliederfahrzeugInfo
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- DE19828900C2 DE19828900C2 DE19828900A DE19828900A DE19828900C2 DE 19828900 C2 DE19828900 C2 DE 19828900C2 DE 19828900 A DE19828900 A DE 19828900A DE 19828900 A DE19828900 A DE 19828900A DE 19828900 C2 DE19828900 C2 DE 19828900C2
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- B61D3/00—Wagons or vans
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61F—RAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
- B61F5/00—Constructional details of bogies; Connections between bogies and vehicle underframes; Arrangements or devices for adjusting or allowing self-adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves
- B61F5/38—Arrangements or devices for adjusting or allowing self- adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves, e.g. sliding axles, swinging axles
- B61F5/386—Arrangements or devices for adjusting or allowing self- adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves, e.g. sliding axles, swinging axles fluid actuated
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- B61—RAILWAYS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gliederfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Es sind Gliederzüge mit Großraumwaggons bekannt, die aus grundsätzlich
trennbaren, aber im regulären Betrieb zusammenhängend eingesetzten Teilen
(Segmenten) bestehen, von denen jeweils zwei ein gemeinsames, ein- oder
mehrachsiges Drehgestell und über diesem einen Übergangsbereich haben. Da sich
hier jeweils zwei Fahrzeugglieder einige Konstruktionselemente teilen, ist mit den
Gliederzügen eine gewisse Verringerung des baulichen Aufwandes und des
Gewichts - bezogen auf die Transportkapazität - erreicht worden.
In dem genannten Übergangsbereich ist der für Schwenkbewegungen der
Fahrzeugglieder gegeneinander erforderliche Spalt seitlich und oben tunnelförmig
mit einer flexiblen Gummibalgenkonstruktion verschlossen. Diese wird üblicherwei
se so ausgelegt, daß sie die durch den Fahrbahnverlauf aufgeprägten Relativbewe
gungen der Zugteile möglichst wenig beeinflußt, während der Fahrzeuglauf durch
seitliche Puffer oder zusätzliche Kupplungsglieder (neben der Mittelkupplung)
stabilisiert wird.
Die Ausführung der Wagenkasten-Übergangseinrichung, insbesondere der
Balgenkonstruktionen, ist Gegenstand ständiger Weiterentwicklung gewesen, die
jedoch wenig am Prinzip geändert hat.
Aus der DE-OS 22 32 279 ist eine Modifikation der
klassischen Gummibalgenkonstruktion bekannt, mit der Relativbewegungen
zwischen den Fahrzeuggliedern dämpfend stabilisiert werden sollen. Hierzu dient
eine Ausführung der Seitenteile als nut- und federartig ineinandergreifende
Hohlgummiprofile in Verbindung mit einem einstellbaren Innendruck.
Hierbei handelt es sich lediglich um die Veränderung eines passiven Dämpfer
elementes nach Art eines verstellbaren Stoßdämpfers.
Aus der DE 31 24 682 A1 ist eine Wagenüber
gangseinrichtung für ein spurgeführtes Hochgeschwindigkeitsfahrzeug bekannt, bei
der mehrteilige, aufblasbare Hohlkammerprofile mit über den Innendruck variabel
einstellbarer Steifigkeit vorgesehen sind. Hiermit soll eine in allen Fahrzuständen
aerodynamisch vorteilhafte, schmutzdichte und wirksam geräuschdämmende
Verkleidung des Übergangsbereiches gesichert werden.
Auch hierdurch wird nur das Profil in seiner Eigenschaft als Übergangsbegrenzung
verändert, ohne daß eine grundsätzliche Beeinflussung der fahrdynamischen
Eigenschaften des Gliederfahrzeuges beabsichtigt wäre.
Die US 4,233,908 offenbart ein Gliederfahrzeug, das zum Betrieb auf
einem auf beiderseits des Fahrzeugs verlaufenden Hochgleis zwischen dessen
Schienen eingehängt ist. Das Fahrzeug ist in kurze Segmente von etwa einem
halben Meter Länge unterteilt. Zur Verbindung benachbarter Segmente sind
elastische Verbindungselemente vorgesehen, die sich über die Stirnseiten der
Segmentschale erstrecken. Die Verbindungselemente übertragen lediglich längs des
Zuges gerichtete Kräfte. Es werden seitlich angebrachte Stützrollen benötigt, um
das Fahrzeug im Spurkanal zu halten. Für konventionelle Gleise ist ein solches
System nicht geeignet.
Die gattungsbildende DE 42 13 948 A1 offenbart ein Schienenfahrzeug, bei dem
zwischen zwei benachbarten, mit Tragarmen nach Jakobs-Bauart auf einem
gemeinsamen Drehgestell aufliegenden Wagenkästen ein starres Zwischenstück
vorgesehen ist, wobei die Tragarme des einen Wagenkastens an dem Zwischen
stück um eine vertikale Achse und die Tragarme des anderen Wagenkastens an
dem Zwischenstück um eine Querachse drehbar gelagert sind. Die Überleitung des
Kraftflusses zwischen den Wagenkästen erfolgt konzentriert im Bodenbereich über
die Tragarme und eine Anschlagstange.
Nachteilig ist bei dieser Lösung zum einen, daß eine entsprechend robuste und
schwere Konstruktion der den Kraftfluß leitenden Breiche des Wagenkastens
erforderlich ist. Zum anderen erfolgt die Spurführung bei einem derartigen
Schienenfahrzeug allein durch die Wechselwirkung der Räder mit dem Gleis. Dies
hat zur Folge, daß Gleisunebenheiten und durch die Fahrdynamik entstehende,
seitlich veränderliche Kräfte vom Rad über das Fahrwerk auf den Wagenkasten
übertragen werden und eine entsprechend unruhige, für Fahrgäste unkomfortable
Fahrt bewirken. Alternativ sind aufwendige Maßnahmen zur gedämpften Lagerung
des Wagenkastens auf dem Fahrgestell erforderlich, die wiederum das Gewicht des
Fahrzeugs weiter erhöhen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gliederfahrzeug mit einer
fahrdynamisch verbesserten Konstruktion anzugeben, die insbesonders vorteilhaft
in Leichtbauweise auszuführen ist.
Die Aufgabe wird durch ein Gliederfahrzeug mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Die Erfindung beinhaltet die aktive Einstellung der Position oder Bewegung von
Rumpfsegmenten relativ zueinander, die ausschließlich durch
Stellglieder oder Aktivatoren erfolgen.
Es wird also nicht über die
Schnittstelle lediglich eine zusätzliche Kraft ausgeübt,
welche die Kraftüberleitung über Puffer, Kupplungselemente
oder sonstige zentrale Krafteinleitungsvorrichtungen wie
Lenker oder lokale Dämpfer bewirkt. Vielmehr wird
die Kraftüberleitung aktiv dadurch bestimmt, daß die Kopp
lung und gegenseitige Einstellung der benachbarten Segmen
te im wesentlichen über ihren gesamten Stirnquerschnitt
beeinflußt wird. Dabei kann es sich um Dämpfungsmittel
oder um in ihrer Elastizität - gegebenenfalls richtungsab
hängig - veränderliche Elemente - oder aber um Aktivatoren
in Form von aktiv antreibbaren Stellmitteln handeln. Zu
sätzlich sind auch energieverzehrende Mittel im Falle ei
nes Stoßes aktiv auslösbar.
Einstellbar ist damit eine aktive Streckung oder Minimie
rung der Krümmung des Fahrzeugs, ein aktiver, gesteuerter
Sinuslauf oder eine Verlagerung der Belastung von einzel
nen Rädern oder Radpaaren. Es kann entweder eine zusätzli
che Belastung oder aber eine gezielte Entlastung einzelner
Räder oder Radpaare dadurch erfolgen, daß die unteren oder
oberen Bereich der Segmentverbindungen, welche das jewei
lige Rad oder Radpaar enthalten, verkürzt oder gestreckt
werden. Durch entsprechende Veränderung lediglich der Fe
dersteifigkeiten in den Segmentverbindungen kann auch die
Elastizität beeinflußt werden, so daß sich unterschiedli
che Komforteigenschaften einstellen lassen.
Auf diese Weise arbeiten die die Fahrdynamik des Fahrzeugs be
einflussenden Elemente in Abhängigkeit von der
Geometrie der Fahrbahn. Hierbei können die für die Fahrbahn
relevanten Daten entweder - bevorzugt an der Zugspitze -
aktuell ermittelt werden oder aber bei einer früheren
Fahrt desselben oder eines anderen Fahrzeugs aufgenommen
worden sein. Dabei ist die Übertragung über den Funkweg
ebenfalls eingeschlossen. Die die Geometrie des Gleiska
nals betreffenden Daten sind bevorzugt zusammen mit einer
Ortsinformation in einem Speicher abgelegt, welche durch
eine aktuelle Ortsinformation ausgewählt wird, die bei
der Fahrt entweder über ein Satellitennavigationssystem
(GPS) ermittelt oder aber mit Hilfe von Kennmarken im Gleiska
nal abgelesen wird.
Die Erfindung schließt weiterhin die grundsätzliche tech
nische Lehre ein, eine neue Qualität der Fahrdynamik durch
eine Gliederung des Fahrzeuges in relativ kurze, starre
Einheiten bzw. Fahrzeugglieder in Verbindung mit einer ak
tiv gesteuert elastischen Ausbildung der Übergangs- und
Verbindungsabschnitte zwischen diesen sowie einer aktiven
Steuerung der Fahrdynamik in Anpassung an Verlauf und Pro
fil der Fahrbahn (der Spur) zu erreichen. Damit ist auch
eine neue Qualität hinsichtlich der Interaktivität von
Fahrzeug und Fahrweg unter weitestgehender Fahrbahnschonung
verbunden.
Die Rumpfsegmente weisen jeweils ein Spurführungselement
auf, das primär die laterale Position der jeweiligen Ein
heit relativ zur Spur bestimmt. Sie sind über im wesentli
chen querschnittsgleiche Segmentverbindungen mit steuerba
rem Längs- und Querelastizitätsprofil miteinander verbun
den, durch die in aktiv kontrollierter Weise für jede Ein
heit über ein entsprechendes Drehmoment die Orientierung
der vorhergehenden und der nachfolgenden Einheit zur Wir
kung gebracht wird. Hierdurch werden - im Zusammenwirken
mit einer aktiven Steuerung des jeweiligen Spurführungs
elementes - die Einheiten relativ zueinander und zur Spur
ausgerichtet. Das spezielle, veränderliche Elastizitäts-
oder Ausrichtungsprofil der Segmentverbindungen sichert
bei Geradeausfahrt eine gegenüber herkömmlichen Gliederzü
gen erhöhte Quersteifigkeit des Fahrzeugverbandes und -
zusammen mit der relativ flexiblen Spurführung der starren Einheiten - wie sie
weiter unten näher dargestellt ist -
- bei Kurvenfahrt eine verbesserte Anpassung der Fahrzeug
form an den Fahrbahnverlauf und -profil. Beide Wirkungen
ermöglichen letztlich eine wesentliche Verbesserung des
Fahrzeuglaufes und somit eine Erhöhung des Fahrkomforts
und der Grenzgeschwindigkeiten.
Die Steuerung der mechanischen Eigenschaften und gegebe
nenfalls der Geometrie der Segmentverbindungen kann ins
besondere durch die Steuerung des Fluiddrucks in flexiblen
Hohlprofilen oder unter Nutzung magnetischer Anziehungs-
oder Abstoßungskräfte zwischen benachbarten Teilen der
Segmentverbindungen oder aber auch durch aktive Steueran
triebe in Form von Hydraulik oder Linearantrieben erfol
gen. Im Interesse einer präzisen Steuerung des Kurvenver
haltens können auf beiden Seiten des Fahrzeuges bevorzugt
getrennte elastische Elemente mit separater Ansteuerung
vorgesehen sein, so daß das Fahrzeug- bzw. Zuglängsprofil
vorausschauend dem Fahrbahnverlauf angepaßt werden kann.
Unerwünschte Schwingungen werden dabei durch eine geeigne
te Steuerung der Dämpfungscharakteristik der Segmentver
bindungen sowie der Verbindungen zwischen Wagenkasten und
Spurführungselement unterbunden.
Von wesentlicher Bedeutung ist dabei, daß einerseits ein
der Fahrbahn angepaßtes Verhalten in der Weise erzeugt wer
den kann, daß durch eine aktive Beeinflussung der Segment
verbindungen zwischen den relativ starren Rumpfsegmenten
des Gliederfahrzeugs eine aktive Anformung des Glieder
fahrzeugs an den Fahrweg erfolgen kann. Dadurch, daß in
Abhängigkeit vom Fahrweg eine bestimmte geometrische Ein
stellung der Segmente mit Kraftüberleitung im wesentlichen
über den gesamten Segmentring vorgebbar ist, erhält das
erfindungsgemäße Gliederfahrzeug eine segmentübergreifende
Steifigkeit, welche auch eine weitgehende dynamische Ent
kopplung des Gliederfahrzeugs von der Fahrbahn ermöglicht.
Darüber hinaus ist zur Verringerung von ungewollten dyna
mischen Eigenbewegungen des Gliederfahrzeugs, welche zu
Schlinger- oder Schaukelbewegungen führen können, vorgese
hen, die damit einhergehende relative Fehlstellung der
Segmente dadurch auszurichten, daß die resultierende
Spaltbreite der Übergangsbereiche zwischen Elementen abge
fragt und in ein Steuersignal zur Beeinflussung der Spalt
breite benachbarter Elemente im Sinne eines Ausgleichs um
gesetzt wird. Dadurch erfolgt eine Ausrichtung des Glie
derfahrzeugs auf einer Optimallinie. Insbesondere wird ei
ne mögliche Tendenz eliminiert, unkontrollierte Krümmungen
einzunehmen. Eine derartige Steuerung läßt sich sowohl für
Bewegungen um die Hochachse als auch für Bewegungen um die
Querachse einsetzen. Ein derartig geführter Gliederfahr
zeug erhält eine über die einzelnen Segmente hinausgehende
Steifigkeit und erhält Fahreigenschaften, welche sich von
denjenigen eines Gliederfahrzeugs vollständig unterschei
den, das lediglich über elastische Elemente verbunden
ist. Wichtig ist dabei auch, daß die Elemente des Glieder
fahrzeugs ganzheitlich derart verbunden sind, daß die
Kraftüberleitung im wesentlichen über die gesamte Kante
der Segmentringe und die anschließenden Segmentverbindung
selemente erfolgt.
Die Spurführungselemente sind bei der Ausführung des Fahr
zeuges als Schienenfahrzeug als Radpaare, insbesondere mit
Einzelradaufhängung der Räder, ausgebildet und bevorzugt
im wesentlichen mittig unter den starren Rumpfsegmenten
angeordnet. Sie umfassen bevorzugt mit kurzen Ansprechzei
ten über hydraulische oder pneumatische Aktuatoren ver
stellbare Dämpfungs- und Federelemente, mit denen auch die
Vertikalposition der Rumpfsegmenten gesteuert werden kann.
Bevorzugt sind die Fahrwerke unmittelbar am Rumpf angeord
net.
In einer bevorzugten Ausführung haben die Segmentverbin
dungen eine Hybridstruktur aus einer Mehrzahl im wesentli
chen mit den Wagenkastenabschnitten querschnittsgleicher,
ringförmiger, starrer Elemente und aus elastischen Elemen
ten mit steuerbarer Steifigkeit bzw. Flexibilität und
ggfs. auch steuerbarer Geometrie, die an jeweils zwei be
nachbarte starre Elemente angeformt sind. Deren konkrete
Dimensionierung und Ansteuerung ist in Abstimmung auf die
im einzelnen zu realisierenden Funktionen und Parameter
(Elastizitätsmodul, Härte, innere Reibung etc.) zu wählen.
In einer Leichtbau-Ausführung unter Einsatz faserverstärk
ter Kunststoffe mit vorteilhaftem Versagensverhalten
(sogenanntem "feil-safe"-Verhalten) umfassen die starren
Elemente einen ersten und einen zweiten Abschnitt mit un
terschiedlichen lateralen Abmessungen, mindestens ein ge
steuert flexibler Abschnitt verbindet jeweils den ersten
Abschnitt des einen angrenzenden Elementes mit dem zweiten
Abschnitt des anderen Elementes. Die Segmentverbindungen
verkürzen sich bei Einwirkung einer Druckkraft in Längs
richtung (z. B. bei einem Frontalaufprall oder Auffahren)
in kontrollierter Weise selbstzentrierend und energieab
sorbierend, so daß ein Teleskopieren der starren Fahrzeug
einheiten weitestgehend ebenso vermieden wird wie ein Aus
knicken einzelner Einheiten aus dem Längsverbund. Eine
noch günstigere Kurvendynamik ist speziell auch bei dieser
Ausgestaltung durch Vorsehen mehrerer, in Umfangsrichtung
aneinandergereihter Abschnitte mit einzeln steuerbarer
Flexibilität erzielbar.
In einer alternativen Ausführung sind jeweils erste und
zweite starre Elemente mit unterschiedlichen lateralen Ab
messungen in Längsrichtung des Segmentverbindungens anein
andergereiht, und ein zwei benachbarte starre Elemente
verbindendes elastisches Segment überbrückt die Differenz
der lateralen Abmessungen in radialer Richtung derart, daß
die Segmentverbindungen sich auch hier bei Einwirkung ei
ner Druckkraft in Längsrichtung selbstzentrierend und
energieverzehrend verkürzen.
Die starren Elemente sind zur Gewichtsminimierung bevor
zugt aus einem faserverstärkten oder selbstverstärkenden
Polymeren, insbesondere mit Vorzugsorientierung, herge
stellt. Grundsätzlich sind aber auch Leichtmetallegierun
gen einsetzbar.
Die flexiblen Segmente sind möglichst großflächig mit je
weils einem Außen- bzw. Innenflächenabschnitt der angren
zenden starren Elemente verbunden, wodurch eine hohe
Schubfestigkeit der Hybridstruktur in Längsrichtung er
zielt wird. Technologisch vorteilhaft ist hier der Einsatz
von hochgradig schubfesten Klebverbindungen, ggfs. ergänzt
durch formschlüssige Verbindungsmittel.
In Realisierung des oben beschriebenen Verbundprinzips ha
ben die Rumpfsegmenten eine deutlich geringere Länge als
herkömmliche Drehgestellwagen, nämlich insbesondere Längen
von deutlich unter 10 Metern, bevorzugt sogar von nur 3
bis 6 Metern. Die durch den Fahrbahnverlauf aufgeprägten
Winkel und Winkeländerungsgeschwindigkeiten zwischen den
Wagenlängsachsen und die dadurch bedingten Stellkräfte und
-zeiten halten sich dabei in steuerungstechnisch ohne wei
teres beherrschbaren Grenzen.
Die eigentliche Steuereinrichtung ist bevorzugt als zen
trale Steuerung für das gesamte Fahrzeug (den Zug) ausge
führt, kann aber auch einzelne, vernetzte Steuermodule für
die einzelnen Einheiten umfassen. In jedem Fall ist sie
zur Auswertung gespeicherter oder aktuell erfaßter Fahr
wegsdaten zur Gewinnung der Steuersignale für die einzel
nen Rad- bzw. Achsaufhängungen und Segmentverbindungen
ausgebildet. Im Falle einer Steuerung aufgrund von vorab
erfaßten und gespeicherten Fahrwegsdaten ist ein hochprä
zise (direkte oder indirekte) Positionsbestimmung im ver
laufe der aktuellen Fahrt erforderlich. Hingegen erfordert
die aktuelle Ausmessung der Fahrbahn bei jeder Benutzung
durch Fühler im Frontbereich eine besonders schnelle Si
gnalverarbeitung, kommt aber ohne Positionserfassung aus.
Im
einzelnen handelt es sich um die aktive Beeinflussung von die Fahrdynamik
des Fahrzeugs beeinflussenden Elementen in Zuordnung zu
oder in Abhängigkeit von Positionsdaten bzw. Geometrischen
Daten des Fahrwegs bei einem Schienenfahrzeug. Des weite
ren wird als neu und erfinderisch die Speicherung dieser
Daten in einem Schienenfahrzeug angesehen, wenn diese wäh
rend der Fahrt zur aktiven Beeinflussung von Fahreigen
schaften oder von die Fahrdynamik beeinflussenden Elemen
ten bei Erreichen der zugehörigen Position auf dem Fahrweg
ausgelesen werden. Schließlich ist auch die aktive Anfor
mung eines Gliederfahrzeuges an die Geometrie des Schie
nenverlaufs eine unabhängige erfinderische Lösung. Dies
gilt auch für eine "Vergleichmäßigung" der Verformung ei
nes Gliederfahrzeugs zu "Weitergabe örtlicher Verformung"
an benachbarte Gliederelement durch entsprechende Sensor-
und Steuerelemente unter Einschluß entsprechender Signal
verarbeitungsmittel.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1a und 1b zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele
des Gliederfahrzeuges in
Seitenansicht,
Fig. 2a bis c eine bevorzugte konstruktive Ausbildung
der Segmentverbindungen bei dem Gliederfahrzeug
nach den Fig. 1a und b in verschiedenen Be
triebszuständen im Längsschnitt,
Fig. 2d eine weitere Ausführung der Segmentverbindungen
bei dem Gliederfahrzeug nach den Fig. 1a und b
mit einem Aktivator als Antriebselement,
Fig. 2e und f eine andere konstruktive Ausbildung der
Segmentverbindungen bei dem Gliederfahrzeug nach
den Fig. 1a und b mit Aktivierungsmöglichkeit
in zwei verschiedenen Betriebszuständen im Längs
schnitt,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Fahrdynamik-Steuer
systems für einen Gliederfahrzeug,
Fig. 3a ein Blockschaltbild einer detaillierten Schaltung
zur Umsetzung der ermittelten oder gespeicherten
Fahrwegdaten in Steuergrößen zur Ansteuerung von
Elementen, welche ihrerseits die Fahrdynamik be
einflussen.
Fig. 4a eine Querschnittsdarstellung einer ersten Ausfüh
rung eines Segments des Ausführungsbeispiels gemäß
den Fig. 1a und 1b als Erste-Klasse-Version, sowie
Fig. 4b eine entsprechende Querschnittsdarstellung einer
ersten Ausführung eines Segments des Ausführungs
beispiels gemäß den Fig. 1a und 1b als Zweite-
Klasse-Version
Fig. 1a zeigt die schematische (und unmaßstäblich ver
kürzte) Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines auf einem Gleis 1 verkehrenden Gliederfahrzeugs 3,
das aus gelenkig miteinander verbundenen Segmenten be
steht, welche als Rumpfsegmenten 5 bis 9 bezeichnet sind.
Diese ruhen jeweils auf einem einzelnen, bezogen auf ihre
Längserstreckung, mittig angeordneten Radpaar 11 mit in
ihren fahrdynamischen Eigenschaften beeinflußbarer Radauf
hängung und sind
jeweils über steuer
bar flexibel ausgeführte Segmentverbindungen 13 unter Bil
dung eines mit den Wagensegmenten im wesentlichen quer
schnittsgleichen Übergangs miteinander verbunden. Mit "1"
ist die Länge eines Segments bezeichnet. Die Laufrichtung
der Radpaare fällt mit der Längsrichtung des zugehörigen
Segments zusammen.
Fig. 1b zeigt hingegen eine andere Ausführung des erfin
dungsgemäßen Gliederzuges mit einander benachbarten Antriebseinheiten in der Zugmitte,
wodurch das Fahrzeug in zwei Halbzüge teilbar
ist. Die Bedeutung der verwendeten Bezugszeichen ent
spricht derjenigen gemäß Fig. 1a.
Funktionen, Zahl und Anordnung der in der Figur skizzier
ten Einheiten sind variierbar, und es können - bei Ver
zicht auf die Möglichkeit der umbaufreien betriebsseitigen
Teilung des Zuges - auch sämtliche Einheiten über steuer
bar elastische Segmentverbindungen miteinander verbunden
sein.
In bevorzugter Leichtbauausführung haben die Verbindungse
lemente eine Hybridstruktur, bestehend aus einer Mehrzahl
im wesentlichen mit den Rumpfsegmenten querschnittsglei
cher, d. h. U- oder ringförmiger starrer Elemente, deren
Abmessung in Längsrichtung größer ist als ihre laterale
Abmessung, und aus an jeweils zwei benachbarte starre Ele
mente angeformten Elastomerabschnitten. Deren Längser
streckung ist zur Gewährleistung eines kontrollierten
Fahr- und Crashverhaltens bevorzugt kleiner ist als dieje
nige der starren Elemente, die konkrete Dimensionierung
hat aber natürlich an den spezifischen Materialparametern
(Elastizitätsmodul, Härte, innere Reibung etc.) anzuset
zen.
In einer Leichtbau-Ausführung unter Einsatz faserverstärk
ter Kunststoffe mit vorteilhaftem Versagensverhalten
(sogenanntem "fail-safe"-Verhalten) umfassen die starren
Elemente einen ersten und einen zweiten Abschnitt mit un
terschiedlichen lateralen Abmessungen, und der Elasto
merabschnitt verbindet den ersten Abschnitt des einen an
grenzenden Elementes in im wesentlichen radialer Richtung
mit dem zweiten Abschnitt des anderen Elementes. Die Ver
bindungselemente verkürzen sich bei Einwirkung einer
Druckkraft in Längsrichtung (z. B. bei einem Frontalauf
prall oder Auffahren) in kontrollierter Weise selbstzen
trierend und energieabsorbierend, so daß ein Teleskopieren
der starren Einheiten weitestgehend ebenso vermieden wird
wie ein Ausknicken einzelner Einheiten aus dem Längsver
bund.
In den Fig. 2a bis 2c ist eine bevorzugte konstruktive
Ausbildung des Verbindungselementes 13 bei dem Glieder
fahrzeug 3 nach Fig. 1 in drei verschiedenen Positionen
bzw. Zuständen der angrenzenden Rumpfsegmente 7 und 9
skizziert, und zwar in Fig. 2a bei längsachsenparalleler
Ausrichtung (Geradeausfahrt) ohne Längskrafteinwirkung, in
Fig. 2b bei geneigter Ausrichtung der Längsachsen
(Kurvenfahrt) und in Fig. 2c bei längsachsenparalleler
Ausrichtung und Druckkrafteinwirkung in Längsachsenrich
tung (verzögerter Geradeausfahrt). Der Verbindungselement
13 ist aus mit Abstand gereihten, starren, zweifach stumpf
abgewinkelten Duromerelementen 13a und aus diese radial
verbindenden, angeklebten Elastomerbrücken 13b aufgebaut.
An die Wandungen 7a, 9a der Segmenten 7, 9 grenzen bei der
hier skizzierten Ausführung jeweils Duromerabschnitte 13
an, und diese sind mit der angrenzenden Wandung durch Ver
kleben stoffschlüssig und zusätzlich zur Sicherung über
Nieten 13c formschlüssig verbunden. (Alternativ kann die
Verbindung zwischen den Segmentwandungen und das Verbin
dungselementen auch über Elastomerabschnitte hergestellt
sein, und die zusätzliche Sicherung kann ggfs. entfallen.)
In Fig. 2b ist zu erkennen, wie sich bei einer Neigung der
Längsachsen A7, A9 der Segmente 7 und 9 relativ zueinander
um einen kleinen Winkel α eine Dehnung des Aufbaus des
Verbindungselementes 13 auf einer Seite (im oberen Bild
teil), hingegen eine Stauchung auf der anderen Seite (im
unteren Bildteil) ergibt, wobei sich die Elastomerab
schnitte unter Ausübung einer Zugkraft F1 auf die Segment
enden im gedehnten Bereich bzw. einer Druckkraft F2 im ge
stauchten Bereich und mit über die Materialwahl vorbe
stimmbarer, die Verformung dämpfender innerer Reibung ver
formen. Die Kräftepaare F1, F2 erzeugen auf die Rumpfseg
mente 7, 9 einwirkende Drehmomente um eine vertikale Ach
se, die im Zusammenspiel mit einer in gewissem Grade ela
stischen Ausbildung der Spurführung bzw. der Verbindung
zwischen den Radpaaren 11 und den Segmenten 7, 9 jeweils
eine "vorausschauende" Orientierung der einzelnen Rumpf
segmente in Bezug auf den Fahrbahnverlauf bewirken.
"Vorausschauend" ist die Orientierung dabei deshalb, weil
der den nachfolgenden Segmenten der Fahrbahnverlauf von
den vorausfahrenden dadurch "mitgeteilt" wird, daß sich
das Fahrzeug an die Fahrbahn "anschmiegt". Dieses
"Anschmiegen" erfolgt segmentübergreifend. Eine Kombinati
on mit einer weich geführten Einzelradaufhängung ist inso
fern besonders vorteilhaft.
Fig. 2c zeigt das Verbindungselement 13 im unter Einwir
kung einer längsachsenparallelen Kraft F gleichmäßig stark
gestauchten Zustand. Die Duromerelemente 13a sind unter
entsprechender Verformung der Elastomerelemente 13b, die
wegen der inneren Reibung in hohem Maße stoßenergieverzeh
rend wirkt, entgegen der Kraftrichtung nahezu bis zum An
schlag aufeinander aufgelaufen. In diesem Zustand ist der
Verbindungselement hochgradig querversteift, so daß ein
Ausknicken - auch bei nicht völlig paralleler Orientierung
der Segmentachsen A7, A9 - ebenso weitgehend verhindert
wird wie das gefürchtete ungedämpfte "Teleskopieren" der
Einheiten in Laufrichtung. Das Verhalten im Überlastungs
fall der gezeigten Hybridstruktur ist aufgrund der spezi
ellen Formgebung auch bei Einsatz von faserverstärkten Ma
terialien ohne weiteres simulierbar, so daß eine Optimie
rung der Material- und Verbindungsmittelauswahl im Hin
blick auf das Crashverhalten relativ leicht möglich ist.
In Fig. 2d sind zusätzlich Antriebselemente 301 und 302
zur Veränderung der die fahrdynamischen Eigenschaften ver
ändernden Abstände zwischen den Profilelementen 13a' und
13b' wiedergegeben, wie es anhand von Fig. 2d weiter un
ten beschrieben ist. Im übrigen weicht die Gestaltung der
Elastomerelemente ab. Die in dieser Figur gezeigte Ausfüh
rung ist spiegelsymmetrisch. Die Antriebselemente können
als hydraulische oder magnetische Aktivatoren ausgestaltet
sein, wie sie weiter unten näher dargestellt sind.
Die Kombination mit Mitteln zur Verstellung der Radaufhän
gungen, speziell der dieser zugehörigen Feder- und Dämp
fungselemente, ist insofern vorteilhaft, als sie eine ko
ordinierte sequentielle Lagesteuerung der Rumpfsegmenten
in der Vertikalen ermöglicht. Verstellbare Feder- und
Dämpferelemente mit kurzen Ansprechzeiten für die Radauf
hängung von Fahrzeugen sind aus der Kraftfahrzeugtechnik
bekannt und können
grundsätzlich auch für ein Schienenfahrzeug einge
setzt werden.
In den Fig. 2e und 2f ist darge
stellt, wie die in Fig. 2a dargestellte Ausführung eines
Verbindungselements 13 mittels hohler Profilelemente 13b
aktiv verformt werden kann. Während in Fig. 2e die ent
spannte, gerade gerichtete Situation der Verbindungsele
ments 13" wiedergegeben ist, wird in Fig. 2f durch Ein
blasen von Druckluft in die Profilelemente 13b" eine Ex
pansionskraft F3 erzeugt, welche eine gesteuerte Krümmung
des Fahrzeugs an dieser Stelle hervorruft. Durch entspre
chende weitere Unterteilung der Luftkammern und kann durch
Be- und Entlüften eine aktive Kontrolle des Fahrzeugs aus
geübt werden, wie sie weiter unten näher beschrieben ist.
Fig. 3 zeigt ein Funktions-Blockschaltbild der wesentli
chen Komponenten eines Fahrwegprofilerfassungs- und Fahr
dynamiksteuersystems 100 für einen Gliederfahrzeug mit dem
in Fig. 1 skizzierten grundsätzlichen Aufbau. Das Gesamt
system 100 umfaßt eine Erfassungsbaugruppe 100 und eine
Steuerbaugruppe 100B und ist so konzipiert, daß die Erfas
sungsbaugruppe 100A nicht für den normalen Zugbetrieb,
sondern nur für die (einmalige oder in größeren Abständen
periodische) Aufnahme eines Fahrwegprofils benötigt wird
und daher nur während Meßfahrten zur Aufnahme der geome
trischen Daten bzw. in einem speziellen Meßfahrzeug in
stalliert sein muß. Die Steuerbaugruppe 100B muß jedoch in
jedem Fahrzeug bzw. Zug dauerhaft installiert sein.
Beiden Baugruppen gemeinsam ist eine Satellitenempfangsan
tenne 101 mit nachgeschalteter Positionsbestimmungseinheit
102, wie sie von Satelliten-Navigationsystemen (GPS) be
kannt sind, und eine Zeitbasiseinheit 103, die zur exakten
Positionszuordnung des Fahrzeuges bzw. der Aufnehmer zur
Erfassung des geometrischen Fahrwegprofils auf der Gesam
terstreckung des Fahrweges (der Spur) dienen. Eine raster
artige Grobzuordnung erfolgt hierbei unter Nutzung der Na
vigationsbaugruppen 101, 102, während eine interpolierende
Feinpositionsbestimmung und ggfs. Verifizierung der Navi
gationsergebnisse aufgrund der Zeitsignale der Zeitbasi
seinheit 103 vorgenommen wird.
Am Meßrad bzw. Meßradpaar M sind ein Quertaster 104a und
ein Vertikaltaster 104b angeordnet, die mit den Eingängen
einer Horizontalprofil-Berechungseinheit 105a bzw. einer
Vertikalprofil-Berechnungseinheit 105b verbunden sind, die
weiterhin mit dem Ausgang der Positionsbestimmungseinheit
102 verbunden sind und aufgrund der während einer Meßfahrt
aufgenommenen Beschleunigungssignale die Horizontal- bzw.
Vertikalkomponente des Fahrwegprofils errechnen. In einem
den Berechnungseinheiten 105a, 105b nachgeschalteten
Fahrwegsyntheserechner 106, der zudem Zeitsteuersignale
von der Zeitbasiseinheit 103 erhält, wird hieraus eine
aufgrund der Zeitsteuersignale verifizierte und in der
Auflösung verbesserte dreidimensionale Darstellung des
Fahrweges erzeugt. Diese wird über eine Speicher
schreibsteuerung 107 in einem dem Fahrwegsyntheserechner
106 nachgeschalteten, als überschreibbarer oder austausch
barer Festwertspeicher (z. B. als CD-ROM) ausgeführten
Fahrwegspeicher 108 gespeichert.
Die im Fahrwegspeicher 108 gespeicherten dreidimensional
erfaßten Fahrwegdaten bilden die Grundlage für die Steue
rung der mechanischen Parameter und Geometrie der Wagen
segment-Verbindungsabschnitte und der Achsen bzw. Radauf
hängungen in der Steuerkomponente 100B. Diese umfaßt hier
zu neben den schon erwähnten Funktionselementen eine Spei
cherlesesteuerung 109, einen FIFO-Arbeitsspeicher 110 zur
Zwischenspeicherung jeweils eines aktuellen, begrenzten
Fahrwegsabschnittes und eine eingangsseitig mit dem Ar
beitsspeicher 110 sowie mit der Positionsberechnungsstufe
102 und der Zeitbasiseinheit 103 verbundene Dynamikberech
nungsstufe 111 mit einer nachgeschalteten Horizontal-
Steuerstufe 112a und einer Vertikal-Steuerstufe 112b. Der
Horizontal-Steuerstufe 112a ist ein Verrbindungsabschnitt-
Kenndatenspeicher 113a zugeordnet, in dem die für die An
steuerung der Wagensegment-Übergangs- bzw. Verbindungs
abschnitte 13 relevanten Betriebsprogrammdaten etc. ge
speichert sind. Analog ist der Vertikal-Steuerstufe 112b
ein Radaufhängungs-Kenndatenspeicher 113b zugeordnet, in
dem die für die Ansteuerung der Feder- und Dämpferelemente
der Radaufhängungen 11 relevanten Programmdaten gespei
chert sind. Ausgangsseitig sind die Horizontal-Steuerstufe
112a und die Vertikal-Steuerstufe 112b mit entsprechenden
Stellgliedern 114a bzw. 114b (Fluidpumpen, Ventile etc.)
eines den Verbindungsabschnitten 13 zugeordneten Pneuma
tiksystems bzw. eines den Feder- und Dämpferelementen der
Radsätze 11 zugeordneten Hydrauliksystems verbunden, über
die - sukzessive für die in Zuglängsrichtung aufeinander
folgenden Segmentverbindungen und Radsätze - die berechne
te Verstellung entsprechend dem momentanen Fahrwegprofil
vorgenommen wird.
In einer (nicht gezeigten) Abwandlung des oben skizzierten
Systems kann auf die Baugruppen zur Positionsbestimmung
zugunsten von Mitteln zur hochpräzisen Erfassung der
Fahrtgeschwindigkeit verzichtet werden, und das Auslesen
der Fahrwegdaten aus dem hierfür vorgesehenen Speicher
(bzw. einem Pufferspeicher) kann in Abhängigkeit vom Ver
hältnis der aktuellen momentanen Fahrtgeschwindigkeit zu
der beim Einschreiben der Daten gegebenen momentanen
Fahrtgeschwindigkeit erfolgen. Auch mit dieser Variante
erfolgt die Bereitstellung der aktuell für die Steuerung
der Fahrdynamik benötigten Daten grundsätzlich fahrzeugpo
sitionsgerecht.
In Fig. 3a ist ein Blockschaltbild wiedergegeben, welches
eine Ansteuereinheit 300 für die aktive Steuerung eines
Segmentverbindungselements um die Hochachse zeigt. Hier
durch lassen sich fahrdynamische Eigenschaften des Glie
derfahrzeugs verändern. Es wird damit einerseits eine An
passung an Bögen des Fahrwegs erreicht und andererseits
einer möglichen Tendenz entgegengewirkt, Schwingungen auf
zubauen, welche Stöße und Schleuderbewegungen sowie Nicken
und Wanken hervorrufen könnten. Aus Gründen der Übersicht
lichkeit befaßt sich die nachfolgende Darstellung ledig
lich mit der Steuerung, welche eine Ausrichtung (Krümmung)
des Gliederfahrzeugs um eine Vertikalachse betrifft. Die
entsprechenden Überlegungen sind in gleicherweise für
Krümmungen um die Horizontalachse anwendbar, wobei sich
die Steuerung um beide Achsen durch zwei entsprechende Sy
stem zu einem Konzept vereinigt, welches eine volle Kon
trolle über die fahrdynamische Form und Ausrichtung des
Gliederfahrzeugs entlang des Fahrwegs ermöglicht.
Im Bereich der Segmentverbindungselemente sind an einander
gegenüberliegenden Fahrzeugseiten linear wirkende Antrieb
selemente 301 und 302 jeweils an den zugeordneten festen
Segmenten angelenkt. Diese Antriebselemente sind so ausge
wählt, daß sie schnell in ihrer Reaktion sind und große
Kräfte übertragen können. Bei der praktischen Ausführung
ist hier ein hydraulisch oder elektromagnetisch wirkendes
Element günstig. Da die zur Verfügung gestellte Antriebs
kraft gewöhnlich nicht eine vollständige Kompensation der
fahrdynamisch hervorgerufenen Veränderungen bewirken kann
- hierzu wäre im Grenzfall eine unendlich große Kraft er
forderlich - reagiert das System, (welches analog elek
trisch betrachtet einen "endlichen" Ausgangswiderstand
aufweist) in Wechselwirkung mit den fahrdynamisch auftre
tenden Kräften des Gliederfahrzeugs im Sinne eines Regel
systems mit Rückführung.
Die ursächlichen und trotz Krafteinwirkung verbleibenden
Veränderungen in der relativen Position der Segmentverbin
dungselemente werden von Sensorelementen 303 und 304 abge
fragt, um anschließend weiterverarbeitet zu werden. Ziel
des in Fig. 3a dargestellten Systems ist, fahrdynamische
Veränderungen der Spaltbreite zwischen den Segmenten zu
erfassen und dadurch zu kompensieren, daß diese geometri
sche Änderung an Nachbarelemente weitergeben wird, was zu
einer Rückstellung des ursprünglich in seiner Spaltbreite
veränderten Elements führt, um so eine Vergleichmäßigung
der geometrischen Form des Gliederfahrzeugs im Sinne der
Vermeidung von abrupten Geometrieänderungen - wie relativ
starken Abknickungen - zu erreichen. Statt dessen wird
Harmonisierung der Gesamtform entsprechend dem Fahrbahn
verlauf angestrebt. Auch plötzliche Tendenzen zur Formän
derung werden unterdrückt. Auf diese Weise erhält das Sy
stem eine stabile, d. h. "steife" möglichst gestreckte Form
mit minimierter Krümmungsänderung, bei der eine Abweichung
der Krümmung benachbarter Elemente von einer vorgegebenen,
dem Fahrweg entsprechenden Soll-Linie möglichst weitgehend
unterdrückt wird.
Bei der Ansteuerung der Antriebselemente handelt es sich
um eine Differentialsteuerung, da die einander gegenüber
liegenden Antriebselemente 301 und 302 nicht unabhängig
voneinander sind. Eine Vergrößerung des Abstands der
Segmenteinheiten auf der einen Seite geht einher mit einer
Verkleinerung des Abstands auf der gegenüberliegenden Sei
te, so daß sich eine Pendelbewegung um eine imaginäre Ach
se ergibt, die in Fahrzeugmitte gelegen ist. In Falle der
seitlich angebrachten Antriebselemente ist dies eine ver
tikale Achse. Die Ansteuerung der Antriebselemente erfolgt
also mit einer Differenzsteuerstufe 305 als Treiberstufe,
welche mit Differentialausgängen versehen ist. Die Ein
gangssignale werden auch addiert, wobei verschiedene Steu
ersignale auf den Eingang der Differenzsteuerstufe wirken.
Um eine relativ steife Streckung der Gliederelemente zu
bewirken und insoweit die Dynamik aufeinanderfolgender
Gliederelemente zu "koppeln" werden die Ausgangssignale
der Sensorelemente von benachbarten Segmentverbindungsele
menten zwischen Rumpfsegmenten bzw. -segmenten über Bewer
tungselemente 306a bis 306d verarbeitet und summierend
ausgewertet. Dabei werden die Signale einander gegenüber
liegender Sensorelemente 303, 304 mit umgekehrtem Vorzei
chen bewertet. Außerdem erfolgt noch eine Umkehrung der
Vorzeichen in Bezug auf benachbarte Elemente. Dies hat zur
Folge, daß zwei aufeinanderfolgende Segmente die Tendenz
erhalten, ihre Krümmung zu "harmonisieren". Unterschiedli
che Krümmungen aufeinanderfolgender Elemente führen zu ei
ner gleichmäßigen Krümmung, da eine starke "Verstellung"
eines benachbarten Segmentverbindungselements dazu führt,
daß sich das benachbarte Element ebenfalls verstellt und
sich damit im Mittel eine vergleichmäßigte Bogenformung
über alle Segmente ergibt. Entsprechendes ist der Fall,
wenn aufeinanderfolgende Elemente gegensinnig eingestellt
sind. Dies führt zu einer im wesentlichen geraden Ausrich
tung beider Elemente und damit zu einer "Streckung" des
Zugs. Erreicht wird dies damit, daß die Steuerleitungen
als Ausgänge der Schaltung 312 jeweils den entsprechenden
Steuerleitungen von (beim hier dargestellten Beispiel)
zwei vorangehenden (-1, -2) und zwei folgenden Segmenten
(+1, +2) zugeführt werden. Eingangssignale für die Diffe
renzsteuerstufe werden ebenfalls von den beiden vorange
henden (-1, -2) und den beiden folgenden (+1, +2) Segmenten
bezogen. Die Signale vom vorigen Segment werden noch an
das folgende weitergeleitet und umgekehrt.
Da auch - mit entsprechend unterschiedlicher Bewertung -
die Positionen von weiteren "n" Gliedern übermittelt werden und
in die aktuelle Positionierung eines Übergangsbereichs
eingehen, ergibt sich trotz der Segmentierung eine
"Aussteifung" des Gliederfahrzeugs über seine Länge, in
der Weise, daß ein Bestreben besteht, eine möglichst große
Streckung einzunehmen und insbesondere schlangenförmige
Verformungen zu unterdrücken. Um tatsächlich an benachbar
te Segmentverbindungselemente nur solche Signale weiterzu
geben, welche aus fahrdynamischen Verformungen resultie
ren, wird das Steuersignal des eigenen Antriebselements an
dem Segmentverbindungselement, an dem sich der Sensor be
findet, durch Subtraktion eliminiert. Hierzu dienen zwei
Differenzverstärker 307 und 308, welche als Operationsver
stärker ausgestaltet sind. Die Ausgangssignale der Diffe
renzverstärker 307 und 308 werden einem weiteren Diffe
renzverstärker 309 zugeführt, welcher ein Summensignal
bildet, das ein Maß für die Verstellung der beiden an dem
zugeordneten Übergangsbereich anschließenden Segmente um
eine (hier vertikale) Achse bildet. Dieses Summensignal
ist beispielsweise positiv für Rechtsverdrehung und nega
tiv für Linksverdrehung und wird von in benachbarten Segment
verbindungselementen vorhandenen entsprechenden Steuerbau
gruppen im vorstehend beschriebenen Sinn ausgewertet.
Eine Differenzierstufe 310 und eine weitere Bewertungsstu
fe 311 für das nicht differenzierte Signal vom Ausgang des
Differenzverstärkers 309 ermöglichen eine Hervorhebung der
dynamischen Anteile der von den Sensoren aufgenommenen Si
gnale im Sinne eines D-Gliedes, so daß auch bereits sich
erst aufbauende Verformungen tendenziell ausgewertet und
innerhalb des Steuerkonzepts herangezogen werden können.
Mit den beschriebenen Maßnahmen wird das dargestellte
Gliederfahrzeug auf gerader Strecke optimal und mit großer
segmentübergreifender Steifigkeit gestreckt geführt. Bei
zu befahrenden Gleisbögen müßte die entsprechende Krümmung
des Gliederfahrzeugs jedoch noch ausschließlich von den
Führungskräften des Gleiskanals aufgebracht werden. Um
dies zu vermeiden, wird der Differenzsteuerstufe 305 zu
sätzlich eine fahrwegabhängige Größe zugeführt, welche ein
Maß für die aktuelle horizontale Krümmung des Gleiskanals
bildet. Auch hierbei wird für eine Rechtskrümmung ein po
sitives Signal angenommen und für eine Linkskrümmung ein
negatives. Das fahrwegabhängige Signal wird von einem
Signalaufnehmer (oder Speicher) 313 abgeleitet. Im Falle
eines Signalaufnehmers ist dieser in der Zugspitze vorge
sehen und gibt ein dem dort ermittelten aktuellen Schie
nenverlauf entsprechendes Signal ab. Dieses Signal wird zu
den einzelnen Steuereinheiten 300 der Segmentverbindungse
lemente jeweils derart (geschwindigkeitsabhängig) verzö
gert zugeführt, daß das Signal sozusagen "ortsfest" inner
halb des Zugs an der Stelle der zugeordneten Krümmung ver
bleibt, da die dargestellte "Fahrtrichtung" entgegenge
setzt zur Verzögerungsrichtung gerichtet ist.
Die Verzögerungseinheiten 314 und 315, welche jeweils ei
nem Segment zugeordnet und somit nur für zwei aufeinander
folgende Segmente in der Zeichnung dargestellt sind, wer
den der Fahrgeschwindigkeit des Zuges entsprechend ver
stellt. Jeder einem Segmentverbindungselement zugeordneten
Steuereinheit wird somit das dem Schienenverlauf entspre
chende Signal genau dann zugeführt, wenn der entsprechende
Übergangsbereich den Ort mit der Krümmung erreicht, die
dem Signal entspricht.
Damit nimmt das Gliederfahrzeug ohne wesentliche Aufwen
dung von Spurkräften insgesamt eine Form an, die derjeni
gen des Gleiskanals auch über seine Länge genau angepaßt
ist.
Des weiteren kann hierbei zusätzlich die Berücksichtigung
von Krümmungen um eine horizontale Achse und die Neigung
in Kurven zusätzlich ausgelöst werden, wenn entsprechende
Steuer- und Rechenelemente vorgesehen sind.
Von großer Bedeutung ist aber insbesondere, daß das Glie
derfahrzeug mit diesen Maßnahmen eine die einzelnen Ele
mente übergreifende Steifigkeit erhält, welche seine fahr
dynamischen Eigenschaften wesentlich verbessert. Damit er
scheint für den Reisenden nicht mehr das einzelne Segment
als Einheit, sondern das Gliederfahrzeug insgesamt bildet
eine fahrdynamische Einheit, welche sich dem Fahrweg nach
einer Art Servosteuerung und unter Ausgleich von Stößen
oder ruckartigen Beschleunigungen selbsttätig aktiv an
paßt.
Auf diese Weise kann das Fahrzeug z. B. in präziser Weise
nicht nur auf Fahrbahnkurven, sondern auch auf erhebliche
lokale Defekte des Fahrweges durch sequentielle Anhebung
oder zumindest "Weich-Einstellung" der einzelnen Radsätze
reagieren, wodurch der Defekt sozusagen übersprungen wird,
erhebliche Komforteinbußen für die Fahrgäste vermieden
werden und ggfs. sogar der Gefahr einer Entgleisung entge
gengewirkt wird.
Ein mit dem Ausgang der Längsbeschleunigungs-Auswertungs
stufe 203b verbundener mehrstufiger Schwellwertdiskrimina
tor 211 ist mit einem zusätzlichen Steuereingang der Hori
zontalsteuerstufe verbunden und führt dieser bei Über
schreitung vorgegebener (intern gespeicherter) Schwellwer
te für die Beschleunigung bzw. Verzögerung in Fahrtrich
tung eines von mehreren Notsteuersignalen zu. Hierdurch
wird bei einer Notbremsung bzw. einem Frontal- oder Heck
aufprall beschleunigungsabhängig eine von mehreren pro
grammierten Verstellkennlinie für die Segmentverbindungen
realisiert, mit der die Notbrems- bzw Crashdynamik des
Schienenfahrzeugs im Sinne der obigen Erläuterungen opti
miert wird.
In den Fig. 4a und b sind zwei Rumpfquerschnitte mit
möglicher Bestuhlung für die zuvor beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele dargestellt. Es zeigt sich, daß sowohl bei
einer Ausstattung für die erste Klasse (Fig. 4a) wie auch
bei einer Ausstattung für die zweite Klasse (Fig. 4b) ge
gegenüber herkömmlichen Vollbahn-Fahrzeugen der Normalspur
ein erheblicher Raumgewinn erzielt wird. Die Breite b des
dargestellten Fahrzeugssegments 400 beträgt beispielsweise
3,30 m, was deshalb besonders bemerkenswert ist, weil die
se Breite praktisch über die ganze Länge des Zugs zur Ver
fügung steht. Hierdurch lassen sich auch Salons im Restau
rantwagen mit beidseitiger Zweier-Bestuhlung (401, 402)
einrichten, was eine verbesserte Nutzbarkeit mit sich
bringt, da die Zahl der Fahrgäste pro Zuglänge vergrößert
ist. Dabei ist der Komfort sogar noch vergrößert. Bei der
dargestellten Ausführung ist das Radpaar 403 lediglich
schematisch dargestellt. Es ist aber ersichtlich, daß die
Laufrichtung des Radpaares mit der Längsrichtung des dar
gestellten Fahrzeugsegments 400 übereinstimmt. Drehgestel
le oder Drehschemel kommen nicht zur Anwendung.
Fig. 4b zeigt eine 2. Klasse Ausführung in der Darstel
lung entsprechend Fig. 4a. Die Bestuhlung 403/404 ent
spricht einer 2-3-Aufteilung, wie sie auch in Flugzeugka
binen Verwendung findet.
Die Länge der Segmente entspricht einer maximalen Länge
für Aggregate oder Einzelabteilen, so daß in variabler
Ausgestaltung unterschiedlichste Nutzungen möglich sind.
So läßt sich ein einem Segment beispielsweise eine Küche
oder auch ein Fahrradabteil unterbringen. Die Zahl der mit
Türen versehenen Segmente läßt sich nach den individuellen
Verkehrsgegebenheiten konfigurieren. Im Nahverkehr wird
die Zahl der Türbereiche mit Stehgelegenheiten entspre
chend größer bemessen. Für den Nachtverkehr lassen sich
geräumige Schlafabteile vorsehen.
Bemerkenswert ist insbesondere noch, daß das dargestellte
Fahrzeug bis in den Radbereich hinein - die Räder seitlich
mindestens teilweise überdeckend - aerodynamisch verklei
det sein kann, da eine Auslenkung der Räder nicht vorgese
hen ist. Gegebenenfalls kann eine Verkleidung sogar auch
den gesamten Bodenbereich mit Ausnahme der Raddurchlässe
einschließen.
Claims (15)
1. Gliederfahrzeug (3, 3') zum Betrieb auf einem unterhalb des Gliederfahre
zeuges verlaufenden Eisenbahngleis (1), mit einem Rumpf umfassend eine
Mehrzahl gelenkig miteinander verbundener, starrer Rumpfsegment (5 bis
9), die sich jeweils mit mindestens einem Radpaar (11) auf dem Gleis (1)
abstützen, und an den Enden der Rumpfsegmente vorgesehenen Verbin
dungselementen (13, 13"), welche die Kontur der Rumpfsegmente (5 bis 9)
zwischen diesen fortsetzen und einen Distanzausgleich beim Befahren von
Gleisbögen bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß über den Querschnitt
der Hohlprofilkontur der Rumpfsegmente (5 bis 9) verteilte, aktive Elemente
aufweisende Verbindungselemente (13, 13") zwischen den Rumpfsegmen
ten vorgesehen sind, wobei die querschnittsgleichen Verbindungselemente
(13, 13") mit steuerbarem Längs- und Querelastizitätsprofil und/oder steu
erbarer Geometrie miteinander verbunden sind, daß die Ausrichtung des
Radpaars (11) zusammen mit dem zugeordneten Rumpfsegment (5 bis 9) erfolgt
und daß ein Fahrdynamiksteuersystem (100) zur Erzeugung von Steuersi
gnalen zur Veränderung des Längs- und Querelastizitätsprofils und/oder der
steuerbaren Geometrie der Verbindungselemente (13, 13") und wahlweise
auch der Elastizitäts- und Dämpfungsprofile der Verbindungen zwischen den
Rumpfsegmenten (5 bis 9) und den zugehörigen Radpaaren (11) aufgrund
von in einem Fahrwegspeicher (108) gespeicherten oder von extern über
mittelten Daten zum Quer- und Vertikalverlauf der Spur (1) vorgesehen ist.
2. Gliederfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Radpaa
re (11), insbesondere über Achsen, derart mit den Rumpfsegmenten (5 bis
9) verbunden sind, daß die Laufrichtung jedes Radpaares (11) bei der Fahrt
mit der Längsrichtung des zugeordneten Rumpfsegments zusammenfällt.
3. Gliederfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauf
richtung oder Ausrichtung des Radpaares (11) in Bezug auf die Gleisrich
tung durch mindestens ein entsprechendes Steuerelement einstellbar ist.
4. Gliederfahrzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausrichtung des Radpaares (11) oder von mindestens Teilen des Glieder
fahrzeugs entsprechend dem von einer Sensorvorrichtung ermittelten oder
in einem Speicher (108) festgehaltenen und von dort abgefragten oder von
extern übermittelten Verlauf der Gleisrichtung erfolgt.
5. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine gesteuerte Be- oder Entlastung einzelner Räder oder Radpaare
(11).
6. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein Sensor (303, 304) zur Erzeugung eines der
relativen Position benachbarter Rumpfsegmente (7, 9) zueinander entspre
chenden ersten Meßsignals vorgesehen ist und daß das Meßsignal auch an
die Steuermittel (300) der aktiven Verbindungselemente (13b") mehrerer
weiterer Rumpfsegmente (7, 9) übertragen wird.
7. Gliederfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
angetriebene Bewegung der aktiven Verbindungselemente (13b") einer
jeweiligen Segmentverbindung (13") das Einstellen der dort aneinander
grenzenden Rumpfsegmente (5 bis 9) in diejenige relative Position zuein
ander gehemmt wird, die das erste Meßsignal der in Fahrtrichtung des
Gliederfahrzeugs vorangehenden Segmentverbindung (13") anzeigt.
8. Gliederfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Antriebsbewegung der aktiven Verbindungselemente (13b") einer Segment
verbindung (13") jeweils eine relative Position entsprechend einem Mittel
wert der an mehreren in Fahrtrichtung vorangehenden Segmentverbindun
gen (13") erzeugten ersten Meßsignale eingestellt wird.
9. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die aktiven Verbindungselemente (13, 13b") der jeweiligen
Segmentverbindung (13") an gegenüberliegenden Querseiten der Rumpf
segmente (5 bis 9) oder an den Ober- oder Unterseiten der Rumpfsegmente
(5 bis 9) zu einer Bewegung in entgegengesetze Richtungen angetrieben
werden.
10. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Führung im Gleis (1) die Radpaare (11), insbesondere als
einzeln geführte Räder ausgebildet, mit den Rumpfsegmenten (5 bis 9) steu
erbar elastisch und gedämpft verbunden sind.
11. Gliederfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuer
system (100B) im Speicher (108) festgehaltene Fahrwegdaten einer frühe
ren Fahrt zur Erzeugung der Signale nutzt.
12. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen ersten (113a) und einen zweiten (113b) Kenndatenspeicher für
Betriebsprogrammdaten zur Steuerung der Verbindungselemente (13, 13")
oder der Radpaare (11).
13. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rumpfsegmente (5 bis 9) eine starre Baulänge haben, bei
der bei einem Gleisbogenradius bis herab zu 150 m ein seitlicher Über
stand im Bereich der Stirnseiten und im mittleren Bereich der Rumpfsegmen
te (5 bis 9) resultiert, der beiderseits des Gleises jeweils annähernd konstant ist.
14. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die starren Rumpfsegmente (5 bis 9) eine Länge von weniger
als 20 m, insbesondere von zwischen 3 und 8 m haben.
15. Gliederfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein Teil der Rumpfsegmente (5 bis 9) genau ein
Radpaar (11) hat, das in Längsrichtung des Gleises mittig unterhalb des
jeweiligen Rumpfsegmentes (5 bis 9) angeordnet ist.
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1998
- 1998-06-18 DE DE19828900A patent/DE19828900C2/de not_active Expired - Fee Related
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