DE19828298A1 - Zusammensetzung aus zerkleinertem Getreide, ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents
Zusammensetzung aus zerkleinertem Getreide, ihre Herstellung und VerwendungInfo
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Abstract
Offenbart wird eine Zusammensetzung aus zerkleinertem Getreide, insbesondere Brotgetreide, mit einer Feuchte von 10 bis 15% und einer Partikelgröße von 5 bis 350 mum, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie bei direkter Führung mit Wasser, Salz und Hefe backaktiv ist, einen Säuregrad von mehr als 4 aufweist und erhältlich ist aus Getreidekörnern mit einer Restfeuchte von 11 bis 16% durch die Verarbeitungsstufen Zerkleinerung auf Partikelgrößen von etwa 5 bis 350 mum, Trennung der überwiegend schalenenthaltenden Passagen von den überwiegend endospermhaltigen Passagen, Versäuern wenigstens eines Teils der schalenenthaltenden Passage, Trocknung der versäuerten Passage auf eine Feuchte von 10 bis 15%, Zusammenführung der versäuerten Passage mit den restlichen Passagen sowie die Herstellung und Verwendung einer derartigen Zusammensetzung.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung aus zerkleinertem
Getreide mit einem Säuregrad von mehr als 4, die sowohl lagerstabil als auch
backaktiv ist. Weiterer Gegenstand ist die Herstellung einer derartigen
Zusammensetzung sowie die Verwendung dieser Zusammensetzung zur
Herstellung von Lebensmitteln, insbesondere gelockerten Gebäcken und
Heißextrudaten.
Gemäß Standard-Methoden für Getreide, Mehl und Brot, 7. Aufl., Detmold, 1994, S.
135-137 weisen übliche Zusammensetzungen aus zerkleinertem Getreide, je nach
Ausmahlungsgrad bei Weizenmehl durchschnittliche Säuregrade nach der Methode
Schulerud von 1,6 (Type 405) bis 3, 3 (Type 1600) und bei Roggenmehl 3,0 (Type
1150) bis 4,1 (Type 1740) auf. Säuregrade oberhalb dieser Werte lassen auf
verdorbene Mehle schließen, die also für die Brot- und Backwarenherstellung als
ungeeignet angesehen werden.
Zusammensetzungen aus gemahlenen Getreidekorn, insbesondere aus
Roggenkorn sind als gut backfähig oder auch backaktiv zu bezeichnen, wenn es bei
der üblichen Verarbeitung ein dem Brottyp entsprechendes, gut gelockertes Brot bei
gutem Volumen mit guter Krumenelastizität ergibt. Dieses Ergebnis kann bei
Roggenmahlerzeugnissen nur durch führungstechnische Maßnahmen erzielt
werden.
Roggenmahlerzeugnisse müssen in Gegenwart von Säure verarbeitet werden. In
der Art der Säurezugabe stehen dem Backbetrieb verschiedene Möglichkeiten zur
Verfügung. Wird diese notwendige Säuerung durch Heranführung eines Sauerteigs
sichergestellt, spricht man von indirekter Führung. Folgt eine direkte
Säuerungszugabe (Teigsäuerungsmittel), liegt eine sogenannte Direkte Führung
vor. Einige Backverfahren vereinigen beide Maßnahmen miteinander, wobei eine
kombinierte Führung vorliegt.
Die Verfahren zur Herstellung von Sauerteig sind hinlänglich bekannt. Es wird auf
die Monographie Roggen: Anbau, Verarbeitung, Markt von W. Seibel und W.
Steller, Hamburg, 1988, Seite 148 folgend sowie auf das Handbuch Sauerteig von
Spicher und Stephan, 4. Auflage 1993 und dort die Seiten 223 bis 440 verwiesen.
Bei einer direkten Führung setzt man als Säuerungsmittel organische Genußsäuren
(Milchsäure, Essigsäure, Weinsäure, Zitronensäure bzw. deren saure Salze) oder
saure Natrium- oder Kaliumsalze der Ortho- und Pyrophosphorsäure ein. Hier wird
ergänzend auf die vorgenannte Monographie von Seibel und Steller, Seite 150,
verwiesen.
Verwendet man die sogenannte kombinierte Führung, so ergeben sich gewisse
Nachteile gegenüber den einzelnen Methoden, nämlich gegenüber der indirekten
Führung eine Minderung des Brotaromas; mitunter machen sich auch
backtechnische Mängel bemerkbar, wie eine kürzere Krume, eine schnellere
Alterung des Brotes und ein verminderter Schimmelschutz.
Beispielhaft wird auf folgenden die indirekte Führung näher betreffenden Stand der
Technik verwiesen:
Die Reichspatentschrift 509 033 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot, bei dem nach dem Ausmahlen der 25 bis 30%-ige Kleieanteil des Mehls durch Zusatz eines Enzyms und einer Milchsäurestarterkultur enzymatisch aufgeschlossen und dann getrocknet und dann sogleich mit dem weißen Restanteil des Mehls vereint verbacken wird. Werter wird dort von einem Kleieaufschluß unter Druck mittels Säurebehandlung gefolgt von einer Ätzalkalibehandlung berichtet, die allerdings das Kleieeiweiß schädigt und auch sehr vitaminschädigend sein soll. Das vom gleichem Anmelder stammende schweizer Patent 151948 stellt ein Verfahren zur Herstellung der vorgenannten enzymatisch aufgeschlossenen Kleie gesondert unter Schutz, die hellem Roggenmehl beigemischt, als Backmittel für Vollkornbrot dient. Hierdurch wird die erfindungsgemäße lagerstabile, backaktive saure Zusammensetzung aus gemahlenem Getreide weder vorbeschrieben noch nahegelegt.
Die Reichspatentschrift 509 033 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot, bei dem nach dem Ausmahlen der 25 bis 30%-ige Kleieanteil des Mehls durch Zusatz eines Enzyms und einer Milchsäurestarterkultur enzymatisch aufgeschlossen und dann getrocknet und dann sogleich mit dem weißen Restanteil des Mehls vereint verbacken wird. Werter wird dort von einem Kleieaufschluß unter Druck mittels Säurebehandlung gefolgt von einer Ätzalkalibehandlung berichtet, die allerdings das Kleieeiweiß schädigt und auch sehr vitaminschädigend sein soll. Das vom gleichem Anmelder stammende schweizer Patent 151948 stellt ein Verfahren zur Herstellung der vorgenannten enzymatisch aufgeschlossenen Kleie gesondert unter Schutz, die hellem Roggenmehl beigemischt, als Backmittel für Vollkornbrot dient. Hierdurch wird die erfindungsgemäße lagerstabile, backaktive saure Zusammensetzung aus gemahlenem Getreide weder vorbeschrieben noch nahegelegt.
Die DE-A 35 04 686 betrifft ein Herstellungsverfahren für eine lagerfähige
Sauerteig-Mehl-Mischung, bei der zunächst aus Mehl, insbesondere Roggenmehl,
Wasser und Sauerteigstarterkultur ein Vorteig erzeugt, dieser gegart und der
fertige Vorteig mit weiterem Mehl, vorzugsweise einer Mischung von Weizen- und
Roggenmehl, zu einer rieselfähigen Masse umgesetzt, wasserentzogen und
schließlich bis zur Mehlfeinheit zerkleinert worden ist. Hierdurch wird die
erfindungsgemäße lagerstabile Zusammensetzung aus gemahlenem Getreide
weder vorbeschrieben noch wird es nahegelegt, bei einer Zusammensetzung
spezielle Passagen nach der Vermahlung abzutrennen, anzusäuern und dem
gleichen Mehl wieder zuzufügen.
Die DE-A 195 30 890 beschreibt die Verwendung einer Reinkultur eines speziellen
Lactobacillus amylovorus zur Fermentation eines feinstvermahlenen mineralstoft
reichen Getreidemahlerzeugnisses, insbesondere Weizenspeisekleie und I oder
Roggenkleie, mit einer Partikelgröße von bevorzugt maximal 200 µm, zu einem
Sauerteig, gefolgt von einer schonenden Trocknung, wobei das Produkt einen
Säuregrad von wenigstens 180 aufweist. Dieser Trockensauerteig kann mit han
delsüblichen Mehlen, Salz, Hefe und Wasser zu Backwaren verarbeitet werden.
Hierdurch wird die erfindungsgemäße lagerstabile Zusammensetzung aus
zerkleinertem Getreide weder vorbeschrieben noch nahegelegt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zusammensetzung
aus zerkleinertem Getreide bereitzustellen, die einen Säuregrad von mehr als 4
aufweist, aber nichtsdestoweniger kein verdorbenes Mehl darstellt, sondern eine
backaktive, lagerstabile Zusammensetzung.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man im Rahmen des Mahlprozesses
spezielle schalenhaltige Passagen von den restlichen endospermhaltigen Passagen
abtrennt, wenigstens einen Teil hiervon - ggf. nach einer zusätzlichen
Zerkleinerung - säuert, bis auf eine Feuchte von 10 bis 15% trocknet, die so
behandelten Passagen den restlichen Passagen wieder zuführt.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine Zusammensetzung aus zerkleinertem
Getreide, vorwiegend Brotgetreide, mit einer Feuchte von 10 bis 15% und einer
Partikelgröße von 5 bis 350 µm, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie bei
direkter Führung mit Wasser, Salz und Hefe backaktiv ist, einen Säuregrad nach
der Methode Schulerud von mehr als 4 aufweist und erhältlich ist aus
Getreidekörnern mit einer Restfeuchte von 11 bis 16% durch die Verarbei
tungsstufen Zerkleinerung auf Partikelgrößen von etwa 5 bis 350 µm, Trennung der
überwiegend schalenenthaltenden Passagen von den überwiegend
endospermhaltigen Passagen, Versäuern wenigstens eines Teiles der
schalenenthaltenden Passagen, Trocknung der versäuerten Passagen auf eine
Feuchte von 10 bis 15%, Zusammenführung der versäuerten Passagen mit den
restlichen Passagen.
Hierbei wird im Gegensatz zur üblichen Sauerteigführung eine Schädigung hoher
Anteile an Stärke und Protein im Mehl weitgehend vermieden, wodurch straff
elastische Krumenstrukturen gebildet werden. Diese Zusammensetzung kann
unmittelbar direkt allein mit Wasser, Hefe und Salz zu gelockerten Backwaren und
Heißextrudaten weiterverarbeitet werden. Weiter kann direkt im Mühlenbetrieb eine
Passagenauswahl der optimal geeigneten Kornqualitäten erfolgen und der
insbesondere bei Roggenqualitäten übliche Transport zu den Sauerteig-Betrieben
entfällt. Weiterhin kann eine bessere Produktqualität erzeugt werden, und es ist
möglich, Qualitätsschwankungen in den Weiterverarbeitungsprodukten gering zu
halten.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße
Zusammensetzung 3 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 6 Gew.-%, der
überwiegend schalenenthaltenden Passagen und 90 bis 97 Gew.-%, vorzugsweise
94 bis 96 Gew.-% schalenarme Mehlpassagen.
Weiter ist es bevorzugt, daß der Säuregrad der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung 5 bis 20, vorzugsweise 7 bis 16, insbesondere 10 bis 15
beträgt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße
Zusammensetzung entweder kein zusätzliches Teigsäuerungsmittel oder der Anteil
zusätzlicher Teigsäuerungsmittel beträgt bis zu einem Drittel der gesamten
Säuerungsmenge.
Der vorliegenden Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung der vorgenannten backaktiven Zusammensetzung bereitzustellen.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Herstellungsverfahren für diese Zusam
mensetzung, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Brotgetreide mit einer
Feuchte von 10 bis 15% auf Partikelgrößen von etwa 5 bis 350 µm in an sich be
kannter Weise vermahlt, die schalenarmen Passagen in an sich bekannter Weise
von den schalenhaltigen Passagen abtrennt, wenigstens einen Teil der Schalen
partikel bis zu einem Säuregrad von mehr als 4 bis etwa 240 in an sich bekannter
Weise versäuert, anschließend auf eine Feuchte von 10 bis 15% trocknet, die
getrockneten Passagen mit den restlichen Passagen zusammenführt und ver
mischt.
Bevorzugt erfolgt die Vermahlung beispielsweise durch Schroten des Korns und
Mahlen der Grieße.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt die Abtrennung der Endospermpartikel von den Schalenpartikeln
beispielsweise durch Sieben, Sichten und ggf Putzen.
Es ist weiterhin bevorzugt, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Säuerung der
Schalenpartikel durch Fermentation vorzunehmen. Dies geschieht beispielsweise
insbesondere mittels Milchsäuregärung in an sich bekannter Weise. Die Säuerung
durch Fermentation kann in beliebiger Weise beispielsweise durch spontane
Säuerung, durch isolierte Starterkulturen, Kurzsauerführungen,
Schaumsauerführungen erfolgen. Beispielsweise sei hier auf die fermentative
Säuerung mittels des Mikroorganismus Lactobaccillus amylovorus SB33 gemäß DE-
A 195 30 890 verwiesen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt die Trocknung der behandelten Schalenpartikel mittels aus der
Lebensmitteltechnologie bekannter schonender Trocknungsverfahren, wie
beispielsweise Gefrier,- Sprüh-, Vakuum-, oder Walzentrocknung, vorzugsweise
durch Sprühtrocknung.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens weisen die erhaltenen schalereichen Partien einen Mineralstoffgehalt
von 1,5 bis 6 Gew.-%, vorzugsweise 3-4 Gew.-% auf.
Der vorliegenden Erfindung liegt schließlich die Aufgabe zugrunde, die vorgenannte
Zusammensetzung oder nach vorbeschriebenen Verfahren erhältliche
Zusammensetzungen zur Herstellung von Lebensmitteln, insbesondere gelockerten
Gebäcken oder Heißextrudaten, Backwaren, Feinen Backwaren und
Getreideextrudaten, zu verwenden.
Hier ist die Verwendung der vorgenannten Zusammensetzung oder der vorgenannt
erhältlichen Zusammensetzung insbesondere zur Herstellung von Brot und
Kleingebäck geeignet. Beispielhaft sei hier die Herstellung von Roggenbrot,
Roggenvollkornbrot, Roggenmischbrot, Roggenschrotbrot, Roggentoast, Roggen
kleingebäck, Roggen-Trockenflachbroten, Weizenbrot, Weizenmischbrot, Weizen
schrotbrot, Weizentoast und Pumpernickel genannt.
Natürlich kann man die vorgenannte Zusammensetzung oder nach vorgenanntem
Verfahren erhältliche Zusammensetzung auch in Kombination mit
Teigsäuerungsmitteln zur Herstellung von Lebensmitteln; insbesondere gelockerten
Gebäcken und Heißextrudaten einsetzen.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend durch Herstellungs- und
Anwendungsbeispiele näher erläutert. Hierbei beziehen sich Teile stets auf
Gewichtsteile.
Der Säuregrad wird als verbrauchte Menge 1/10 n Natriumhydroxid gegen
Phenolphthalein in ml bestimmt, die Feuchte wird nach ICC-Standard Nr. 110/1
durch Bestimmung des Masseverlustes der Probe durch Trocknung bei einer
Temperatur von 130°C bis 133°C unter genau festgelegten Bedingungen bestimmt.
Die vorgenannten Bestimmungsmethoden sind in der Monographie Standard-
Methoden für Getreide, Mehl und Brot, 7. Auflage auf den Seiten 21, 67 folgend,
135 folgend sowie 139 folgend im einzelnen definiert.
Die Brotqualitätsprüfung nach DLG wurde als beschreibende und bewertende
Prüfung nach DIN 10952 durchgeführt.
Die sensorische Beurteilung der Frischhaltung (nach 4 Tagen) durch ein DLG-
Prüferteam wurde gemäß DIN 10963 ermittelt.
4000 g eines Roggenmischmehls wurde durch Umsetzung von 2800 g des
erfindungsgemäß hergestellten Roggenmehls unter Zusatz von 1200 g von
Weizenmehl Type 812 hergestellt.
Hierzu wurden dann zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Roggenmischbrotes
3280 ml Schüttwasser sowie 60 g, d. h. 1,5 Gew.-% Hefe hinzugefügt. Die
Umsetzung der Komponenten erfolgte mittels eines Spiralkneters Diosna 4 Minuten
bei Stufe I und 1 Minute bei Stufe II bei einer Soll-Teigtemperatur von 28°C +/-
1°C. Die Teigruhe betrug in Abhängigkeit von der Teigtemperatur etwa 15 bis 25
Minuten, die Teigeinlage betrug 900 g, es wurde freigeschoben, 2 Schnitte quer und
dann bemehlt. Die End- bzw. Stückgare betrug etwa 65 Minuten. Das so erzeugte
Brot zeigte folgende analytischen Werte: Der Teig nach der Knetung wies einen pH-
Wert von etwa 4,3 entsprechend einem Säurewert nach Schulerud von 7,1 auf, der
Teig nach der Endgare einen pH-Wert von 4,1 entsprechend einem Säurewert nach
Schulerud von 7,6. Das Brotvolumen nach 6 Stunden betrug etwa 1840 ml bei einer
Volumenausbeute vom 368 ml. Das entstandene Brotgewicht betrug 757 g,
entsprechend einem Backverlust von 15,9%. Das fertige Brot wies einen pH-Wert
von 4,3 und einen Säuregrad nach Schulerud von 8,3 auf.
Herstellungsbeispiel 1 wurde wiederholt, aber anstelle von 2800 g des
erfindungsgemäßen Roggenmehls ein übliches Roggenmehl der Type 1150 sowie
zusätzlich 1120 g entsprechend 28% des Sauerteigs DEF zugefügt und dieses mit
3000 ml Wasser sowie 30 g entsprechend 0,75 Gew.-% Hefe vermengt. Die
Knetung, Teigtemperatur, Teigruhe, Teigeinlage und End- und Stückgare sowie das
Backen erfolgte wie beim Herstellungsbeispiel 1.
Das eingesetzte Roggenmehl 1150 wies selbst einen Feuchtigkeitsgehalt von 13,8
Gew.-%, eine Fallzahl von 160 Sekunden und ein Amylogramm mit einem Maximum
von 470 AE bei einer Temperatur von 68,1°C auf. Die entsprechenden Werte für
die erfindungsgemäß eingesetzte Roggenmehlzusammensetzung lagen demgegen
über bei einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 12,7%, bei einer Fallzahl von 180
Sekunden und einem Amylogramm-Maximum von 360 AE bei einer Temperatur von
70,5°C. Das als weitere Komponente eingesetzte Weizenmehl 812 wies einen
Feuchtigkeitsgehalt von 14,0 Gew.-%, eine Fallzahl von 310 Sekunden und einen
Mineralstoffgehalt in der Trockenmasse von 0,78% auf bei einem Amylogramm mit
einem Maximum von 12,8 AE bei einer Temperatur von 36°C.
Das gemäß Vergleichsbeispiel 1 hergestellte Brot wies nach 6 Stunden ein
Brotvolumen von 1760 ml bei einer Volumenausbeute von 352 ml auf. Das
entsprechende Brotgewicht betrug 759 g, entsprechend einem Backverlust von
15,7%.
Vergleichsbeispiel 1 wurde wiederholt, allerdings anstelle des Sauerteigs 28 g
entsprechend 0,7% des Teigsäurungsmittels Boerol (Handelsprodukt der
Boehringer Ingelheim Backmittel GmbH) zusammen mit 3160 ml Wasser, 72 g
entsprechend 1,8 Gew.-% Salz sowie 60 g entsprechend 1,5 Gew.-% Hefe
umgesetzt. Knetung, Teigtemperatur, Teigruhe, Teigeinlage, End- und Stückgare
sowie das Backen selbst wurde wie in Herstellungsbeispiel 1 beschrieben,
durchgeführt. Das so erhaltene Brot wies nach 6 Stunden ein Brotvolumen von 1660
ml auf, bei einer Volumenausbeute von 332 ml. Das entsprechende Brotgewicht
betrug 752 g entsprechend einem Backverlust von 16,45%.
Die Eigenschaften der gemäß Herstellungsbeispiel 1 bzw. gemäß
Herstellungsvergleichsbeispielen 1 und 2 hergestellten Brote wurden mittels der
vorgenannten Brotqualitätsprüfung nach DLG und einer sensorischen Beurteilung
der Frischhaltung nach 4 Tagen nach DLG beurteilt. Die Ergebnisse sind in den
nachfolgenden Tabellen 1 und 2 wiedergegeben.
Tabelle 1 Brotqualitätsprüfung nach DIN 10952
Tabelle 2 Sensorische Beurteilung der Frischhaltung nach DIN 10963
Die vorgenannte Rangfolge gibt mit 1 die beste Frischhaltung und mit 3 die
geringste Frischhaltung an.
Claims (17)
1. Zusammensetzung aus zerkleinertem Getreide, vorwiegend Brotgetreide, mit
einer Feuchte von 10 bis 15% und einer Partikelgröße von 5 bis 350 µm,
dadurch gekennzeichnet, daß sie bei direkter Führung mit Wasser, Salz
und Hefe backaktiv ist, einen Säuregrad nach der Methode Schulerud von
mehr als 4 aufweist und erhältlich ist aus Getreidekörnern mit einer
Restfeuchte von 11 bis 16% durch die Verarbeitungsstufen Zerkleinerung auf
Partikelgrößen von etwa 5 bis 350 µm, Trennung der überwiegend
schalenenthaltenden Passagen von den überwiegend endospermhaltigen
Passagen, Versäuern wenigstens eines Teiles der schalenenthaltenden
Passagen, Trocknung der versäuerten Passagen auf eine Feuchte von 10 bis
15%, Zusammenführung der versäuerten Passagen mit den restlichen
Passagen.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese
3 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 6 Gew.-% der überwiegend scha
lenenthaltenden Passagen und 90 bis 97 Gew.-%, vorzugsweise 94 bis 96
Gew.-% schalenarmen Passagen enthält.
3. Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Säuregrad 5 bis 20, vorzugsweise 7 bis 16, insbesondere 10 bis 15
beträgt.
4. Zusammensetzung nach vorstehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie kein zusätzliches Teigsäuerungsmittel enthält.
5. Zusammensetzung nach vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil zusätzlicher Teigsäuerungsmittel bis zu einem Drittel der
gesamten Säuerungsmenge ausmacht.
6. Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man Brotgetreide mit einer Feuchte von 10
bis 15% auf Partikelgrößen von etwa 5 bis 350 µm in an sich bekannter
Weise vermahlt, die schalenarmen Passagen in an sich bekannter Weise von
den schalenhaltigen Passagen abtrennt, wenigstens einen Teil der Schalen
partikel bis zu einem Säuregrad von mehr äls 4 bis etwa 240 in an sich be
kannter Weise versäuert, anschließend auf eine Feuchte von 10 bis 15%
trocknet, die getrockneten Passagen mit den restlichen Passagen zusam
menführt und vermischt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Vermahlung der Brotgetreidepartien durch Schroten des Korns und Mahlen
der Grieße vornimmt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trennung der schalereichen Partien von den schalenarmen Partien durch
Sieben, Sichten und ggf. Putzen erfolgt.
9. Verfahren nach Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Säuerung der schalenreichen Passagen durch Fermentation erfolgt.
10. Verfähren nach Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß nur die
feinen Anteile der schalenreichen Passagen, die vorzugsweise eine
Partikelgröße von 80 bis 300 µm aufweisen, versäuert werden.
11. Verfahren nach Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trocknung der versäuerten Passagen mittels Gefrier,- Sprüh-, Vakuum- oder
Walzentrocknung, vorzugsweise durch Sprühtrocknung erfolgt.
12. Verfahren nach Ansprüchen 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die er
haltenen schalereichen Partien einen Mineralstoffgehalt von 1, 5 bis 6 Gew.-
%, vorzugsweise 3-4 Gew.-% aufweisen.
13. Verwendung der Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 6 oder erhältlich
nach Ansprüchen 7 bis 12 zur Herstellung von Lebensmitteln, insbesondere
Backwaren.
14. Verwendung der Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 6 oder erhältlich
nach Ansprüchen 7 bis 12 zur Herstellung von Brot und Kleingebäck.
15. Verwendung der Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 6 oder erhältlich
nach Ansprüchen 7 bis 12 zur Herstellung von Feinen Backwaren und
Getreideextrudaten.
16. Verwendung der Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 6 oder erhältlich
nach Ansprüchen 7 bis 12 zur Herstellung von Roggenbrot, Roggenvollkorn
brot, Roggenmischbrot, Roggenschrotbrot, Roggentoast, Roggenkleinge
bäck, Roggen-Trockenflachbroten, Weizenbrot, Weizenmischbrot, Weizen
schrotbrot, Weizentoast und Pumpernickel.
17. Verwendung der Zusammensetzung nach Ansprüchen 1 bis 6 oder erhältlich
nach Verfahrens-Ansprüchen 7 bis 12 in Kombination mit Teigsäuerungs
mitteln zur Herstellung von Lebensmitteln, insbesondere gelockerten
Gebäcken und Heißextrudaten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19828298A DE19828298A1 (de) | 1998-06-26 | 1998-06-26 | Zusammensetzung aus zerkleinertem Getreide, ihre Herstellung und Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19828298A DE19828298A1 (de) | 1998-06-26 | 1998-06-26 | Zusammensetzung aus zerkleinertem Getreide, ihre Herstellung und Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19828298A1 true DE19828298A1 (de) | 1999-12-30 |
Family
ID=7871967
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19828298A Withdrawn DE19828298A1 (de) | 1998-06-26 | 1998-06-26 | Zusammensetzung aus zerkleinertem Getreide, ihre Herstellung und Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19828298A1 (de) |
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- 1998-06-26 DE DE19828298A patent/DE19828298A1/de not_active Withdrawn
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