DE19827049A1 - Filtertasche für kontaminierte Räume - Google Patents
Filtertasche für kontaminierte RäumeInfo
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Abstract
Eine Filtertasche für kontaminierte Räume, wie einem Operationssaal oder dgl., mit einem Trägerelement, das den Grundkörper bildet, weist auf einer Anströmseite des Trägerelements einen elektrisch geladenen ersten Metallbinder auf, und an dem Trägerelement ist ein Masseanschluß zur Verbindung mit Masse vorgesehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Filtertasche für
kontaminierte Räume wie einen Operationssaal oder dgl., mit
einem Trägerelement, das den Grundkörper bildet.
Ein solche Filtertasche ist aus dem allgemeinen Stand der
Technik bekannt. Zum Beispiel ist das Trägerelement ein Fa
servlies.
Als Metallbinder ist z. B. der Amalgambildner Gold für Mund
schutzfilter bekannt. Bei solchen Mundschutzfiltern ist eine
Anströmseite des Faservlieses mit einer Goldschicht bedampft,
um dadurch ein ansprechendes Aussehen des Ambiente der Be
handlung zu unterstreichen. Darüber hinaus soll der Filter
des Standes der Technik eine Stützschicht aus Aktivkohle, aus
einem Verbundvlies aus Fasern und Aktivkohle oder aus geweb
ten Aktivkohlewhiskern umfassen. Gemäß der Lehre des Standes
der Technik ist es wichtig (erfindungsgemäß), ein geeignetes
Adsorbens mit Gold zu kombinieren.
Der aus dem vorstehenden Stand der Technik bekannte Mund
schutzfilter hat verschiedene Nachteile und ist nicht als
Filtertasche in kontaminierten Räumen zu verwenden.
Einer der wesentlichen Nachteile beruht darin, daß der Mund
schutzfilter seine Filterleistung durch atmungsbedingte An
strömung von Umgebungsluft, d. h., durch Erzeugung eines Un
terdrucks erzielt, was bei einer Filtertasche nicht der Fall
ist. Eine Filtertasche wird vielmehr angeblasen und muß dabei
ein hohe Filterleistung erzielen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Fil
tertasche für kontaminierte Räume zu schaffen, die bei guter
Verformbarkeit eine optimale Metallbindung gewährleistet.
Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, daß auf ei
ner Anströmseite des Trägerelements ein elektrisch geladener
erster Metallbinder aufgebracht ist.
Der elektrisch geladene Metallbinder hat neben der Eigen
schaft z. B. Schwermetalle chemisch umzubilden auch die Ei
genschaft, staubförmige Metalle physikalisch anzuziehen und
auf diese Weise die Filterleistung zu optimieren.
Gemäß Anspruch 2 ist es von Vorteil, daß das Trägerelement
einen Anschluß für ein Ladegerät zur elektrischen Aufladung
des Metallbinders aufweist. Dadurch kann der Metallbinder
kontinuierlich aufgeladen werden. Auch die Polarität (+ oder
-) kann je nach anfallender Kontamination wahlfrei einge
stellt werden.
Gemäß Anspruch 3 ist es von Vorteil, daß der erste Metallbin
der ein erster Amalgambildner ist. Eine häufige schwerwiegen
de Kontamination in Räumen erfolgt durch Quecksilber. Ein
Amalgambildner wandelt Quecksilber vorteilhaft in Amalgam um.
Gemäß Anspruch 4 ist es von Vorteil, daß ein zweiter Metall
binder als zweiter Amalgambildner in Flächenkombination mit
dem ersten Metallbinder ausgebildet ist, der eine gegenüber
dem ersten Metallbinder unterschiedliche Wirkung aufweist.
Dadurch können die Metallbinder durch Kombination unter
schiedlicher Wirkungsweisen zu einer Optimierung der Filter
tasche führen.
Gemäß Anspruch 5 ist es von Vorteil, daß der zweite und drit
te Amalgambildner ein amalgambildendes Metall aus der Gruppe
Silber, Kupfer, Zinn, Zink ist. Diese Metalle haben sich für
die zusätzlichen Funktionen und Wirkungsweisen als günstig
herausgestellt.
Ein weiterer Vorteil gemäß Anspruch 6 besteht darin, daß der
erste Amalgambildner amalgambildendes Gold ist.
Eine weiterer Vorteil gemäß Anspruch 7 besteht darin, daß der
zweite Amalgambildner stromabwärts des ersten Amalgambildners
angeordnet ist. Durch die anströmseitige Anordnung von Gold
und ausströmseitigen Anordnung von einem anderen Amalgambild
ner als Gold, wird eine optimale Quecksilberabsorbierung er
reicht und die quecksilberfreie Luft im Nachgang durch den
zweiten und dritten Amalgambildner auch von Keimen, Pilzspo
ren oder Bakterien befreit.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
den Merkmalen der Unteransprüche 8 bis 10.
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im fol
genden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Filter
tasche gemäß vorliegender Erfindung mit drei Me
tallbindern;
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Filtertasche in ei
nem Strömungskanal.
In Fig. 1 ist ein Trägerelement 1, z. B. ein Faservlies),
dargestellt, das anströmseitig A mit einem ersten Metallbin
der 3, z. B. einem ersten Amalgambildner, und einem zweiten
Metallbinder 5, z. B. einem zweiten Amalgambildner, versehen
ist. Der erste Metallbinder 3 besteht aus amalgambildendem
Gold, der zweite Metallbinder 5 besteht aus amalgambildendem
Silber, Kupfer, Zinn oder Zink. Der zweite Metallbinder 5 ist
vorzugsweise Kupfer oder Silber mit bakterizider bzw. fungi
zider oder keimtötender Wirkung. Der zweite Metallbinder 5
kann in beliebiger Weise auf das Trägerelement 1 aufgebracht
sein. Eine günstige Verfahrensweise ist das Bedampfen des
Trägerelements 1 mit dem zweiten Metallbinder 3. Dadurch wird
eine gleichmäßige Verteilung des ersten Metallbinders 3 er
zielt. Es sind aber auch andere bekannte Verfahren zur Auf
bringung des Metallbinders denkbar.
Der zweite Metallbinder 5 aus einem relativ kostengünstigen
Material wie Kupfer oder Silber wird so auf das Trägerelement
1 aufgebracht, das die anströmseitige Oberfläche 5.1 glatt
ist. Auf die glatte Oberfläche 5.1 wird dann der erste Me
tallbinder 3 aufgebracht, z. B. durch Aufdampfung. Durch die
glatte Oberfläche 5.1 kann die Aufdampfung materialsparend
erfolgen, was durch die Verwendung von Gold als erstem Me
tallbinder 3 von großer Bedeutung ist.
In Fig. 2 ist auf dem Trägerelement 1 anströmseitig ein drit
ter Metallbinder 7 aus Silber, Kupfer, Zinn oder Zink z. B.
durch Bedampfung, aufgebracht. Auf der Anströmseite ist dann
der zweite Metallbinder 5 aufgebracht und auf dessen Anström
seite wiederum der erste Metallbinder 3. Bevorzugt wird die
Verwendung von Gold für den ersten Metallbinder 3, von Kupfer
für den zweiten Metallbinder 5 und von Silber für den dritten
Metallbinder 7.
Die Anordnung der Metallbinder erfolgt in Flächenkombination
vorzugsweise durch Aufdampfung. Die Reihenfolge der Metall
binder ist frei wählbar. Es sollen nur keine gleichen Amal
gambildner aneinandergrenzen.
Das Trägerelement 1 weist einen Masseanschluß 9 auf, über den
das Trägerelement 1 z. B. mittels eines Kabels 11, mit einer
Masse 13 verbunden sein kann. Das Trägerelement 1 weist einen
weiteren Ladeanschluß 15 zum Anschluß eines Ladegerätes 17
auf.
Die elektrische Aufladung erfolgt z. B. über das handelsübli
che elektrische Ladegerät 17. Das Ladegerät 17 kann dauerhaft
oder aber auch nur zeitweise an dem Trägerelement 1 ange
schlossen sein. Die Aufladung erfolgt mit einer frei gewähl
ten Polarisierung + oder -.
Das Trägerelement 1 kann in explosionsgefährdeten Räumen die
entstehenden statischen Aufladungen durch den Masseanschluß 9
ableiten.
In Fig. 2 ist ein Strömungskanal 19 dargestellt, in welchem
ein Trägerelement 1 als Filtertasche angeordnet ist. Die Fil
tertasche 1 weist neben den Anschlüssen 9 und 15 und den un
ter Fig. 1 beschriebenen Merkmalen zusätzlich einen Aktivator
21 auf. Der Aktivator 21 besteht im wesentlichen aus einem in
Schwefelsäure (H2SO4) gewaschenen, organischen und/oder anor
ganischen staubförmigen Stoff mit großer Oberfläche, wie z. B.
Aktivkohle, Braunkohle, Koks, Zucker o. dgl. Der Aktivator
erhöht die Filtereigenschaften zur Filtrierung Dioxinen, Fu
ranen und anderer organischer Verbrennungsprodukte.
Stromaufwärts von dem Trägerelement 1 ist in dem Strömungska
nal 19 eine Einspritzöffnung 23 angeordnet, durch die eine
Einspritzdüse 25 in den Strömungsweg des kontaminierten und
zu filtrierenden Gases gebracht werden kann. Die Einspritzdü
se 25 erzeugt in dem Strömungskanal 19 einen Wassernebel, der
von der Strömung in Richtung auf die Filtertasche mitgenommen
wird und den Aktivator 21 befeuchtet. Jeweils stromaufwärts
und stromabwärts der Filtertasche ist eine Meßsonde 27 zur
Überwachung des Feuchtigkeitsgehalts angeordnet.
Claims (13)
1. Filtertasche für kontaminierte Räume wie einem
Operationssaal oder dgl., mit einem Trägerelement, das den
Grundkörper bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Anströmseite (A) des Trägerelements (1) ein
elektrisch geladener erster Metallbinder (3, 5, 7)
aufgebracht ist.
2. Filtertasche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägerelement (1) einen Anschluß (1.1) für ein
Ladegerät zur elektrischen Aufladung des Metallbinders (3, 5,
7) aufweist.
3. Filtertasche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Metallbinder (3, 5, 7) ein erster
Amalgambildner ist.
4. Filtertasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Metallbinder (5) als zweiter Amalgambildner
in Flächenkombination mit dem ersten Metallbinder (3)
ausgebildet ist, der eine gegenüber dem ersten Metallbinder
(3) unterschiedliche Wirkung aufweist.
5. Filtertasche nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein dritter Metallbinder (7) als dritter Amalgambildner
in Flächenkombination mit dem zweiten Metallbinder (5)
ausgebildet ist, der eine gegenüber dem ersten Metallbinder
(3) unterschiedliche Wirkung aufweist.
6. Filtertasche nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite und dritte Amalgambildner (5, 7) ein
amalgambildendes Metall aus der Gruppe Silber, Kupfer, Zinn,
Zink ist.
7. Filtertasche nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Amalgambildner (3) amalgambildendes Gold ist.
8. Filtertasche nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Amalgambildner stromabwärts des ersten
Amalgambildners (3) angeordnet ist.
9. Filtertasche nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Amalgambildner (7) stromabwärts des zweiten
Amalgambildners (5) angeordnet ist.
10. Filtertasche nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Metallbinder (5) anströmseitig eine glatte
Oberfläche (5.1) aufweist.
11. Filtertasche nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägerelement (1) mit einem Aktivator (21) aus einem
in Schwefelsäure gewaschenen, anorganischen und/oder
organischen, Material mit großer Oberfläche besteht.
12. Filtertasche nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktivator (21) ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus Aktivkohle, Braunkohle, Koks, Zucker.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998127049 DE19827049A1 (de) | 1998-06-18 | 1998-06-18 | Filtertasche für kontaminierte Räume |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998127049 DE19827049A1 (de) | 1998-06-18 | 1998-06-18 | Filtertasche für kontaminierte Räume |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19827049A1 true DE19827049A1 (de) | 1999-12-30 |
Family
ID=7871201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998127049 Withdrawn DE19827049A1 (de) | 1998-06-18 | 1998-06-18 | Filtertasche für kontaminierte Räume |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19827049A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3839956C2 (de) * | 1987-11-28 | 1998-07-02 | Toyo Boseki | Elektret-Folie und Verfahren zu ihrer Herstellung |
-
1998
- 1998-06-18 DE DE1998127049 patent/DE19827049A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3839956C2 (de) * | 1987-11-28 | 1998-07-02 | Toyo Boseki | Elektret-Folie und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Römpp Chemie Lexikon, 9. Aufl., S. 142 * |
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