DE19825369A1 - Hydraulische Verdrängermaschine - Google Patents
Hydraulische VerdrängermaschineInfo
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Abstract
Eine hydraulische Verdrängermaschine mit einem in einem Gehäuse drehbar gelagerten Drehkolben, der mindestens einen in einem mit hydraulischer Flüssigkeit gefüllten Ringspalt ragenden Drehkolbenflügel aufweist und mindestens einen gehäuseseitigen Trennsteg, wobei durch den mindestens einen Drehkolbenflügel einerseits und den mindestens einen Trennsteg andererseits die Saug- und Druckseite gebildet wird, soll derart ausgebildet sein, daß mit einfachen Mitteln hohe Drücke und große Durchflüsse bei einer hochdynamischen Steuerung ermöglicht werden. Hierfür ist der mindestens eine Trennsteg als Aktor (13, 13', 13'', 13''', 16, 16', 16'', 16''') ausgebildet, der derart ansteuerbar ist, daß aufgrund des elektrostriktiven oder magnetostriktiven Effektes der Ringspalt flüssigkeitsdicht abtrennbar oder freigebbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Verdrängermaschine
gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Nach dem Verdrängerprinzip arbeitende Flüssigkeitspumpen oder
Motore, hier zusammenfassend als hydraulische Verdrängermaschi
ne bezeichnet, werden in unterschiedlichen Ausführungsformen
gebaut, beispielsweise als Flügelpumpen oder Flügelmotoren.
Ihnen ist gemeinsam, daß dem durch Trennwände in einem
Ringspalt des Gehäuses abgeteilten Raum Flüssigkeit zugeführt
oder daraus abgeführt wird, wobei sich das Volumen des abge
trennten Raumes ändert.
Aus der EP 0 565 741 A1 ist ein hydraulischer Drehzylinder
bekannt, der zur Erzeugung eines konstanten, pulsationsfreien
Drehmomentes über einen nicht begrenzten Drehwinkel einge
stellt werden kann. Hierzu weist der Drehzylinder einen in
einem Gehäuse abgedichtet drehbar gelagerten Drehkolben mit
Drehkolbenflügeln auf. Diese Drehkolbenflügel sind radial aus
dem Drehkolben ausfahrbar und zurückziehbar und ragen in Ring
kammern des Gehäuses. Durch eine Flügelsteuerung werden die
Kolbenflügel zurückgezogen, um Trennstege zwischen den Ring
kammern bei der Drehung zu überwinden. Eine Schwierigkeit die
ser bekannten steuerbaren hydraulischen Verdrängermaschine
besteht darin, daß die Steuervorgänge für viele Anwendungs
fälle nicht schnell genug ausgeführt werden können. Insbeson
dere im Bereich von Servoeinrichtungen werden oftmals sehr
kurze Steuerzeiten verlangt.
Eine weitere nach dem Verdrängerprinzip arbeitende Flüssig
keitspumpe oder Flüssigkeitsmotor ist aus der DE 40 03 298 A1
bekannt. Diese hydraulische Verdrängermaschine weist einen
Rotor auf, der in einem Gehäuse gelagert ist. Ein mit dem Ro
tor verbundener Flügel läuft in einer Kammer des Gehäuses um.
An den Stirnflächen der Kammer sind Kondensatorplattensegmente
angeordnet, die einzeln elektrisch ansteuerbar sind. Die Kam
mer ist mit elektroviskoser Flüssigkeit gefüllt. Durch Anlegen
elektrischer Spannung an die Kondensatorplattensegmente wird
innerhalb der Kammer eine Absperrung gebildet, so daß zwischen
dem Flügel und der Absperrung die Saug- und die Druckseite der
Pumpe gebildet wird. Um die Pump- und Saugwirkung aufrecht zu
erhalten, läuft die elektrische Erregung der Kondensatorplat
tensegmente entsprechend der Drehbewegung des Flügels um.
Durch die Verwendung einer elektroviskosen Flüssigkeit als
Betriebsflüssigkeit läßt sich ohne weitere bewegte Teile eine
bei kontinuierlicher Drehung arbeitende hydrostatische Ver
drängermaschine verwirklichen, die nahezu verzögerungsfrei
gesteuert werden kann. Bei dem Einsatz von elektrorheologi
schen Flüssigkeiten ist zur Ansteuerung ein aufwendiges Hoch
spannungsteil erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine hydrau
lische Verdrängermaschine derart weiterzubilden, daß mit ein
fachen Mitteln hohe Drücke und große Durchflüsse bei einer
hochdynamischen Steuerung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der mindestens eine
Trennsteg als Aktor ausgebildet ist, der derart ansteuerbar
ist, daß aufgrund des elektrostriktiven oder magnetostriktiven
Effektes der Ringspalt flüssigkeitsdicht abtrennbar oder frei
gebbar ist.
Der Aktor kann hierfür beispielsweise als piezoelektrisches
Element ausgebildet sein. Bei elektrischer Ansteuerung dehnt
sich das Element aus oder zieht sich zusammen. Dieser bekannte
Effekt, der als elektrostriktiver Effekt bezeichnet wird, wird
bei der vorliegenden Erfindung ausgenutzt, um den Ringspalt
abzutrennen oder freizugeben. Das Regelverhalten der erfin
dungsgemäßen Anordnung ist besonders günstig, da piezoelek
trische Elemente hochfrequent ansteuerbar sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß derartige Aktoren
nicht mit Hochspannung angesteuert werden müssen. Aufwendige,
aus sicherheitstechnischen Gründen vorgesehen Abschirmungen
können daher entfallen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens
sind Gegenstand weiterer Unteransprüche. Die Erfindung wird
nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in
den Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1a, Fig. 1b jeweils einen Querschnitt einer hydrau
lischen Verdrängermaschine in einer Aus
führung als Flügelpumpe in unterschiedli
chen Positionen des Rotors
Fig. 2 einen Axialschnitt der hydraulischen Ver
drängermaschine
Fig. 3a, Fig. 3b jeweils einen Querschnitt einer weiteren
Ausführungsform einer hydraulischen Ver
drängermaschine als Flügelpumpe in unter
schiedlichen Positionen des Rotors.
Die in den Fig. 1a, 1b und Fig. 2 dargestellte Verdränger
maschine 1 wird nachstehend bei Pumpbetrieb erläutert. Die
Verdrängermaschine kann auch als Motor betrieben werden. In
einem zylindrischen Gehäuse 2 ist ein Drehkolben 3 um die Achse
A drehbar und abgedichtet gelagert. Der Drehkolben 3 weist
zwei gegenüberliegend angeordnete radiale Vorsprünge auf, die
als Drehkolbenflügel 4 wirken und dichtend an einer inneren
Mantelfläche 2" des Gehäuses 2 anliegen. Im Gehäuse 2 wird
ein Ringspalt 5 durch die innere Mantelfläche 2" des Gehäuses
und die Mantelfläche 2' des Drehkolbens 3 gebildet. Die Dreh
kolbenflügel 4 laufen bei Rotation des Drehkolbens 3, der vor
zugsweise über einen nicht dargestellten Motor angetrieben
wird, in dem Ringspalt 5 um. Die Umdrehungsrichtung ist durch
den Pfeil 6 dargestellt.
Eine Saugleitung 7 führt von einem nicht dargestellten Flüs
sigkeitsvorratsbehälter durch das Gehäuse 2 zu einer Ringnut 8
des Drehkolbens 3, aus der ein Kanal 9 zu jeweils einer Mün
dung an der Rückseite jedes Drehkolbenflügels 4 führt. Von der
Vorderseite (in Umdrehungsrichtung gesehen) jedes Drehkolben
flügels 4 führt jeweils ein Kanal 10 durch den Drehkolben 3 zu
einer weiteren Ringnut 11, von der eine Flüssigkeitsableitung
12 durch das Gehäuse 2 zu einem nicht dargestellten Verbrau
cher führt. Als Druckmittel kann eine beliebige hydraulische
Flüssigkeit eingesetzt werden.
Der Ringspalt 5 kann durch vier Aktoren 13, 13', 13", 13''',
die den Ringspalt 5 in vier Druckmittelräume unterteilen kön
nen, flüssigkeitsdicht abgetrennt werden. Die Aktoren 13, 13',
13", 13''' sind beispielsweise als Stapel von scheibenförmig,
hintereinander geschalteten piezoelektrischen Elementen, die
elektrisch ansteuerbar sind, ausgebildet. Auf eine Darstellung
der elektrischen Ansteuerung der piezoelektrischen Elemente in
den Zeichnungen wurde der Einfachheit halber verzichtet.
Die Stapel scheibenförmig, hintereinander geschalteter piezo
elektrischer Elemente 13, 13', 13", 13''' sind derart im Ge
häuse 2 angeordnet, daß sie bei unterschiedlicher elektrischer
Ansteuerung, unter Ausnutzung des elektrostriktiven Effektes
um das Maß t der axialen Spaltbreite des Ringspaltes 5 axial
ausdehnbar und zurückziehbar sind. Die Aktoren 13, 13', 13",
13''' könnten auch unter Ausnutzung des magnetostriktiven Ef
fektes ausdehnbar und zusammenziehbar ausgebildet sein. Die
Aktoren 13, 13', 13", 13''' können somit als Trennstege den
Ringspalt 5 flüssigkeitsdicht abtrennen und auch wieder frei
geben. Fig. 1a zeigt die als Trennstege wirkenden Aktoren 13,
13', 13", 13''', d. h. die Stapel piezoelektrischer Elemente
sind maximal ausgedehnt und unterteilen den Ringspalt 5 in vier
Druckmittelräume.
Bei einer Drehung des Drehkolbens 3 und der mit dem Drehkolben
3 verbundenen Drehkolbenflügel 4 in Richtung des Pfeiles 6,
sind jeweils die Druckmittelräume, in die die Drehkolbenflügel
4 ragen, in zwei voneinander abgedichtete volumenveränderliche
Arbeitskammern 15, 15' unterteilt. Die sich bewegenden Dreh
kolbenflügel 4 saugen somit an ihren Rückseiten Flüssigkeit
aus der Saugleitung 7, 8, 9 an und verdichten an ihren Vorder
seiten die Flüssigkeit, die durch die Kanäle 10, die Ringnut
11 und die Flüssigkeitsableitung 12 zum Verbraucher gedrückt
wird.
Die Aktoren 13, 13', 13", 13''' sind paarweise gegenüberlie
gend ansteuerbar ausgebildet und werden bei Annäherung der
Drehkolbenflügel 4 an die Aktoren 13', 13''' derart angesteu
ert, daß sich die Stapel piezoelektrischer Elemente zusammen
ziehen und der Ringspalt 5 frei ist (Darstellung Fig. 1b). In
dieser Stellung, die in Fig. 1b dargestellt ist, können die
Drehkolbenflügel 4 die Aktoren 13', 13''' ungehindert passie
ren. Danach werden die Aktoren 13', 13''' derart angesteuert,
daß sich die Stapel piezoelektrischer Elemente wieder maximal
ausdehnen und somit der Ringspalt 5 wieder flüssigkeitsdicht
unterteilt wird.
Die Fig. 3a und 3b zeigen eine weitere Ausführungsform ei
ner hydraulischen Verdrängermaschine. Diese hydraulische Ver
drängermaschine unterscheidet sich gegenüber der vorstehend
erläuterten Ausführungsform in der Anordnung und Wirkungsrich
tung der Aktoren 16, 16', 16", 16'''. Wie es aus den Fig.
3a und 3b ersichtlich ist, sind die Stapel piezoelektrischer
Elemente in entsprechenden radial ins Gehäuse 2 eingebrachten
Ausnehmungen eingesetzt. Die Aktoren 16, 16', 16", 16''' sind
derart ansteuerbar ausgebildet, daß sie um das Maß t der ra
dialen Tiefe des Ringspaltes 5 ausdehnbar und zusammenziehbar
sind. In der Darstellung gemäß Fig. 3a sind die Aktoren 16',
16''' maximal ausgedehnt und wirken somit als Trennstege. Die
Aktoren 16, 16" sind maximal zurückgezogen, so daß der Ring
spalt 5 frei ist. In der Darstellung gemäß Fig. 3b sind alle
Aktoren 16, 16', 16", 16''' maximal ausgedehnt. Der prinzi
pielle Aufbau der Verdrängermaschine und die Arbeitsweise ent
spricht dem Aufbau und der Arbeitsweise der Verdrängermaschine
gemäß der Fig. 1a, 1b und 2. Gleiche in den Figuren dar
gestellte Bezugszeichen entsprechen gleichen im Text erläuter
ten Teilen.
Claims (6)
1. Hydraulische Verdrängermaschine mit einem in einem Gehäu
se drehbar gelagerten Drehkolben, der mindestens einen in
einem mit hydraulischer Flüssigkeit gefüllten Ringspalt
ragenden Drehkolbenflügel aufweist und mindestens einen
gehäuseseitigen Trennsteg, wobei durch den mindestens
einen Drehkolbenflügel einerseits und den mindestens ei
nen Trennsteg andererseits die Saug- und Druckseite ge
bildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Trennsteg als Aktor (13, 13', 13", 13''', 16, 16',
16", 16''') ausgebildet ist, der derart ansteuerbar ist,
daß aufgrund des elektrostriktiven oder magnetostriktiven
Effektes der Ringspalt flüssigkeitsdicht abtrennbar oder
freigebbar ist.
2. Hydraulische Verdrängermaschine nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkolben (3) zwei radial
gegenüberliegende Drehkolbenflügel (4) aufweist und
der Ringspalt (5) durch vier Aktoren (13, 13', 13",
13''', 16, 16', 16", 16''') abtrennbar ist.
3. Hydraulische Verdrängermaschine nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegenden Akto
ren (16/16", 16'/16''', 13/13", 13'/13''') paarweise
ansteuerbar ausgebildet sind.
4. Hydraulische Verdrängermaschine nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktor
(13, 23', 23", 13''', 16, 16', 16", 16''') aus einem
Stapel piezoelektrischer Elemente besteht.
5. Hydraulische Verdrängermaschine nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktor
(13, 13', 13", 13''', 16, 16', 16", 26''') unter Aus
nutzung des elektrostriktiven Effektes um das Maß der
axialen Spaltbreite des Ringspaltes (5) axial ausdehnbar
und zurückziehbar ist.
5. Hydraulische Verdrängermaschine nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Aktoren (13, 13', 13", 23''', 16, 16',
16", 16''') unter Ausnutzung des eletrostriktiven Effek
tes um das Maß t der radialen Tiefe des Ringspaltes (5)
radial ausdehnbar und zurückziehbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998125369 DE19825369A1 (de) | 1998-06-06 | 1998-06-06 | Hydraulische Verdrängermaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998125369 DE19825369A1 (de) | 1998-06-06 | 1998-06-06 | Hydraulische Verdrängermaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19825369A1 true DE19825369A1 (de) | 1999-12-09 |
Family
ID=7870153
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998125369 Withdrawn DE19825369A1 (de) | 1998-06-06 | 1998-06-06 | Hydraulische Verdrängermaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19825369A1 (de) |
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- 1998-06-06 DE DE1998125369 patent/DE19825369A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FLUDICON GMBH, 64293 DARMSTADT, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |