DE19825093A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Direktreduktion von Metalloxiden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Direktreduktion von MetalloxidenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Direktreduktion von Metalloxiden mittels Reduktionsgas, vorzugsweise zur Reduktion von Eisenerzen (20) zur Erzeugung von Eisenschwamm (30), mit oder ohne unmittelbar nachgeschaltetem separaten Einschmelzprozeß, wird eine Verklebung des Reduktanten vermieden und eine Verbesserung des Metallisierungsgrades auf > 95% dadurch erreicht, daß das Reduktionsgas (15) in einem separaten Reduktionsgaserzeuger (1) erzeugt und dann von außen in den mit Metalloxiden (20) gefüllten Reduktionsreaktor (2) eingeblasen wird. Zweckmäßigerweise enthält das Reduktionsgas (15) die Komponenten CO und H¶2¶ in einer kontrollierten Konzentration von > 85%. Das Verfahren wird vorzugsweise als kontinuierlicher Prozeß betrieben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Direktreduktion von
Metalloxiden mittels Reduktionsgas, vorzugsweise zur Reduktion
von Eisenerzen zur Erzeugung von Eisenschwamm, mit oder ohne
unmittelbar nachgeschaltetem separaten Einschmelzprozess
(Smelter, Schmelzreduktion).
Direktreduktionsverfahren lassen sich unterteilen in
Gasreduktions- und Feststoff-Reduktionsverfahren wie z. B.
Midrex, Hyl3, Fior und Iron Carbide als Gasreduktionsverfahren
sowie SL/RN, Fastmet und Inmetco als
Feststoffreduktionsverfahren.
Als Vertreter der Reduktionsschmelzverfahren mit separaten
Prozessstufen ist z. B. das Corex-Verfahren im Gegensatz zum
Hochofen zu nennen, bei dem beide Prozessstufen in einem
Schacht ablaufen. Bei diesem Verfahren basiert die Reduktion
ebenfalls im wesentlichen auf dem Reduktionsgas CO.
Die Gasreduktionsverfahren mit und ohne separate
Einschmelzstufe neigen zum Verstopfen durch Verkleben der
Möllerung auf ihrer Temperaturreise im Schacht oder in der
Wirbelschicht (Teerbildung beim Cracken von flüchtigen
Bestandteilen).
Desweiteren liegen die erzielten Metallisierungsgrade zumeist
bei bisher 90-95%. Ein höherer Grad der Metallisierung wäre
wünschenswert und führte zu einem verbesserten Ausbringen
sowie zu einer verbesserten Stabilität des reduzierten Eisens,
wodurch eine unerwünschte Rückoxidation weitgehend vermieden
werden könnte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art wesentlich zu
verbessern mit dem Ziel, die aufgezeigten Nachteile wie die
Verklebung (Sticking) des Reduktanten bei seiner
Temperaturreise im Reduktionsschacht zu vermeiden sowie eine
erhöhte Metallisierung zu erreichen.
Zur Lösung wird bei einem Verfahren der im Oberbegriff von
Anspruch 1 genannten Art mit der Erfindung vorgeschlagen, dass
das Reduktionsgas in einem separaten Reduktionsgaserzeuger
erzeugt und dann von außen in den mit Metalloxiden gefüllten
Reduktionsreaktor eingeblasen wird, wobei mit großem Vorteil
ein Metallisierungsgrad bei Eisenschwamm von < 95% erreicht
wird. Das Reduktionsgas enthält die Komponenten CO und H2 in
einer kontrollierten Konzentration von < 85%.
Zweckmäßigerweise wird das Verfahren als kontinuierlicher
Prozess betrieben.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
das Reduktionsgas vor Eintritt in den Reduktionsreaktor
kontrolliert wird.
Ferner kann dem Reduktionsgas unmittelbar vor Eintritt in den
Reaktor Eisenerz, Sauerstoff/Luft und/oder Feinkohle zugegeben
werden, um auf diese Weise den Reduktionsprozess zu
optimieren.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung eines in den
Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Phasenzustandsdiagramm Fe-CO-H2-O2
bei T = 850°C,
Fig. 2 schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Direktreduktionsanlage.
Fig. 1 stellt das Arbeitsdiagramm H-CO-CO2 dar, das die
Arbeitspunkte sowohl einer herkömmlichen Reduktion als auch
der erfinderischen Lösung wiedergibt. Im Zustandsdiagramm
Fe-H2-O2-CO bei 850°C sind die Konzentrationslinien, der
Partialdruck von CO und H2 für die Reduktion der
Eisensauerstoffverbindungen Fe2O3, Fe3O4 und FeO bis hin zum
Fe eingetragen. Mit größerem CO/H2-Partialdruck stellt sich
ein höherer Reduktionsgrad ein, der bei ca. 83% vom FeO zum
reinen Fe führt (A). Mit dem vorgeschlagenen
Kohlevergasungsverfahren kann ein CO/H2-Partialdruck von ca.
95% eingestellt werden (B), der einen Metallisierungsgrad von
< 95% sicherstellt. Dieser hohe Partialdruck CO/H2 kann in
einem normalen Direktreduktionsprozess nicht erzeugt werden
und außerdem nicht kontrolliert eingestellt werden.
Fig. 2 stellt die Anlage bzw. Vorrichtung einer externen
Kohlevergasung vor einer beliebigen Eisen-Reduktion mit oder
ohne separate Einschmelzeinheit dar, wobei der
Kohlevergasungsprozess zur Erzeugung eines kontrollierten
hohen CO/H2-Partialdruckes in Verbindung mit einer
Eisenreduktion zur Erzeugung von Eisenschwamm dient. Die
Kohlevergasung beginnt mit einer Trocknung (3) für den
Kohlenstoffträger (10). Beim Kohlenstoffträger (10) kann es
sich um organische Stoffe wie z. B. Braunkohle, Holzkohle,
Torf, Kunststoffe etc. handeln.
An die Trocknung (3) schließt sich eine Trocken-Destillation
(4) oder Schwelung an, die Kohlenstoff (11) und brennbare Gase
oder Vergasungsmittel (12) entlässt. Das Gas (12) sowie der
Kohlenstoff bzw. Kohle (11) aus der Schwelung (4),
möglicherweise versetzt mit Steinkohle (13) oder einem anderen
weiteren Kohlenstoffträger, werden in den separaten Vergaser
bzw. Reduktionsgaserzeuger (1) zusammen mit reinem Sauerstoff
und/oder Luft (14) eingeleitet.
Im Bereich der oberen (5) und unteren (6) Brennkammern wird
dabei unter Zuführung von Brennstoff (11, 13) das reine und
relativ staubfreie Brenngas bzw. Reduktionsgas (15) durch
Reduktion von CO2 und H2O zu CO und H2 mit hohem,
kontrolliertem CO/H2-Partialdruck im Flugstrom erzeugt. Wie
weiter aus Fig. 2 ersichtlich befindet sich am unteren Ende
des Reduktionsgaserzeugers (1) zweckmäßigerweise eine
Einrichtung zur Separierung und zum Abtransport von
Brenn-Flugasche (19).
Das nahezu reine, in seiner Konzentration kontrollierte
Reduktionsgasgemisch (15) wird nach Verlassen des
Reduktionsgaserzeugers (1) in den Reduktionsreaktor (2) in
dessen unteren Bereich (22) eingeblasen, wo es dann zwischen
der Möllersäule (21) aufsteigt und das Eisenerz (20) zu
Eisenschwamm (30) mit einem Reduktionsgrad < 95% reduziert.
Der so entstehende Eisenschwamm (30) kann direkt heiß oder
aber auch kalt einem Stahlerzeugungsgefäß (nicht dargestellt),
z. B. einem Elektroofen oder Konverter, zugeführt werden oder
in einem Schmelzofen zu flüssigem Eisen vorgeschmolzen werden,
das dann einem der bekannten Stahlerzeugungsprozesse (EAF,
BOF) zugeführt wird.
Außerdem kann das Reduktionsgas (15) auf seinem Weg zum
Reduktionsreaktor (2) des Direktreduktionsprozesses in seiner
Temperatur direkt in der unteren Brennkammer (6) oder
vorzugsweise in einer separaten Kontrollkammer (7)
hinsichtlich Zusammensetzung, Reinheit und Temperatur
kontrolliert werden und mittels einer Einblasvorrichtung (8)
zusätzlich mit Kohlestaub oder C-Träger in Form von kleinen
Fraktionen (Körnung) < 2 mm (16), Sauerstoff und/oder Luft (17)
und/oder auch Feinerz mit einer Körnung von vorzugsweise < 2 mm
(18) versetzt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Direktreduktion von Metalloxiden mittels
Reduktionsgas, vorzugsweise zur Reduktion von Eisenerzen (20)
zur Erzeugung von Eisenschwamm (30), mit oder ohne unmittelbar
nachgeschaltetem separaten Einschmelzprozess, dadurch
gekennzeichnet, dass das Reduktionsgas (15) in einem separaten
Reduktionsgaserzeuger (1) erzeugt und dann von außen in den
mit Metalloxiden (20) gefüllten Reduktionsreaktor (2)
eingeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Reduktionsgas (15) die Komponenten CO und H2 in einer
kontrollierten Konzentration von < 85% enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren als kontinuierlicher Prozess betrieben
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Reduktionsgas (15) vor
Eintritt in den Reaktor (2) kontrolliert wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Reduktionsgas (15)
unmittelbar vor Eintritt in den Reaktor (2) Eisenerz (16),
Sauerstoff/Luft (17) und/oder Feinkohle (18) zugegeben werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Erzeugung des Reduktionsgases
(15) im Reduktionsgaserzeuger (1) eine Trocknung (3) sowie
eine Vergasung (4) vorgeschaltet ist, wobei ein oder mehrere
Kohlenstoffträger (10), vorzugsweise organische Stoffe wie z. B.
Torf, Holz, Braunkohle, Kohle, Kunststoffe etc. eingesetzt
werden.
7. Vorrichtung zur Direktreduktion von Metalloxiden mittels
Reduktionsgas, vorzugsweise zur Reduktion von Eisenerzen (20)
zur Erzeugung von Eisenschwamm (30), mit oder ohne unmittelbar
nachgeschaltetem separaten Einschmelzprozess, zur Durchführung
des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Reduktionsgaserzeuger (1) zumindest zwei übereinander
angeordnete Brennkammern (5, 6) aufweist, wobei im Bereich der
oberen (5) und unteren (6) Brennkammern unter Zuführung von
Brennstoff (11, 13) das reine und relativ staubfreie Brenngas
bzw. Reduktionsgas (15) durch Reduktion von CO2 und H2O zu CO
und H2 mit hohem, kontrolliertem CO/H2-Partialdruck im
Flugstrom erzeugbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Reduktionsgaserzeuger (1) eine Trocknungseinrichtung (3)
sowie eine Trocken-Destillationseinrichtung oder Schwelanlage
(4) vorgeschaltet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Reduktionsgaserzeuger (1) eine Kontrollkammer (7)
hinsichtlich Kontrolle der Zusammensetzung, Reinheit und
Temperatur des Reduktionsgases (15) nachgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass dem Reduktionsreaktor (2) eine
Einblasvorrichtung (8) für Kohlestaub oder C-Träger in Form
von kleinen Fraktionen < 2 mm (16), Sauerstoff und/oder Luft
(17) und/oder Feinerz mit einer Körnung von vorzugsweise < 2 mm
(18) vorgeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass sich am unteren Ende des
Reduktionsgaserzeugers (1) eine Einrichtung zur Separierung
und zum Abtransport von Brenn-Flugasche (19) befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19825093A DE19825093A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Direktreduktion von Metalloxiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19825093A DE19825093A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Direktreduktion von Metalloxiden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19825093A1 true DE19825093A1 (de) | 1999-12-09 |
Family
ID=7869968
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19825093A Withdrawn DE19825093A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Direktreduktion von Metalloxiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19825093A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2908771C2 (de) * | 1979-03-06 | 1984-07-12 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Kombinierte Anlage zur Vergasung von Kohle und zur Reduktion von Metallerzen |
-
1998
- 1998-06-05 DE DE19825093A patent/DE19825093A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2908771C2 (de) * | 1979-03-06 | 1984-07-12 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Kombinierte Anlage zur Vergasung von Kohle und zur Reduktion von Metallerzen |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
AT-Z.: "Berg- und Hüttenmännische Monatshefter", 131 (1986), H.9, S.313-321 * |
DE-Z.: "Stahl un. Eisen", 96 (1976) Nr.15 S.732- 742 * |
US-Z.: "Iron and Steel Engineer", Okt.1982, S.23- 28 * |
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