DE19821812C2 - Miniaturisierte Trennsäule - Google Patents
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Abstract
Miniaturisierte Trennsäulen, deren Trennmittel von einer einzelnen mit Separationseffektoren derivatisierten porösen Hohlfasermembran gebildet wird, und die mit Anschlüssen für Elutionsmittelzu- und -ablauf versehen sind, werden offenbart.
Description
Die Erfindung betrifft eine miniaturisierte Trennsäule, insbesondere für die
Flüssigkeitschromatographie, sowie deren Verwendung zur Substanz
trennung und in Trenneinrichtungen.
Für analytische Anwendungen wird zunehmend eine Miniaturisierung von
Trennvorrichtungen, z. B. HPLC-Anlagen, vorgenommen. So werden an
stelle der in der analytischen HPLC üblichen Trennsäulen mit 4 mm inne
rem Durchmesser zunehmend engere Trennsäulen eingesetzt, z. B. solche
mit 2 mm innerem Durchmesser oder micro bore Säulen mit einem inneren
Durchmesser von 1 mm oder weniger. Sorbentien für derartig miniaturi
sierte Säulen weisen Partikeldurchmesser von 3 µm oder weniger auf. Da
durch ist eine gute Trennleistung, d. h. eine hohe Anzahl theoretischer
Trennböden (≧ 100 000/m) möglich. Es ist jedoch schwierig, Trennsäulen
mit derartigen Sorbenspackungen reproduzierbar zu packen. Auch ist der
Druckabfall bei Verwendung derartig kleiner Sorbenspartikel sehr hoch,
wenn übliche lineare Flußraten angewandt werden.
Die japanische Offenlegungsschrift JP 63-246 657 offenbart flüssigkeits
dicht ummantelte flexible oder starre Kapillaren aus porösen Membran
materialien, die als miniaturisierte Trennsäulen für die Gelpermeations
chromatographie geeignet sind. Hinweise auf die Einführung von Separa
tionseffektoren werden nicht gegeben. Diese Druckschrift offenbart Trenn
säulen, in denen Probe und Elutionsmittel das Lumen der hohlen
Membran, nicht die Membran selbst durchströmen.
Es besteht also die Aufgabe, miniaturisierte Trennsäulen bereitzustellen,
deren Trennmittel Separationseffektoren enthalten, und die somit bei
spielsweise für die Ionenaustausch- oder die reversed-phase-Chromato
graphie geeignet sind; diese miniaturisierten Trennsäulen sollen für minia
turisierte Trenneinrichtungen geeignet sein, reproduzierbar hergestellt wer
den können und sich durch einen geringen Druckabfall auszeichnen.
Gegenstand der Erfindung sind miniaturisierte chromatographische Trenn
säulen, die mit Anschlüssen für Elutionsmittelzu- und -ablauf versehen sind
und deren Trennmittel aus einer porösen, mit Separationseffektoren
derivatisierten Membran besteht, die von einer einzelnen Hohlfaser
gebildet wird. Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung der
erfindungsgemäßen Trennsäulen für die chromatographische Trennung
mindestens zweier Substanzen, sowie die Verwendung der
erfindungsgemäßen Trennsäulen in Trenneinrichtungen.
In den Abb. 1, 2 und 3 (jeweils Teilabbildungen a und b) werden
Varianten von erfindungsgemäßen Trennsäulen dargestellt. Die Pfeile
kennzeichnen die Flußrichtung von Elutionsmittel und Probe. In den
Abb. 4a und 4b werden zwei weitere Varianten von erfindungsgemäßen
Trennsäulen dargestellt, die in eine optische Meßzelle integriert sind.
Abb. 5 zeigt ein Elutionsdiagramm; experimentelle Einzelheiten finden
sich in dem Anwendungsbeispiel A.
Aus WO 96/22 316 und WO 97/49 754 sind Trennmmittel bekannt, die
auch als Hohlfasermembranen ausgeprägt sein können. Es wurde gefun
den, daß einzelne poröse Hohlfasern als Trennmittel verwendet werden
können. Sie können anstelle eines Sorbens in eine angepaßte chromato
graphische Säule eingebracht werden. Derartige Hohlfasern sind repro
duzierbar herstellbar. Mit diesem Trennmittel versehene chromatographi
sche Säulen erlauben Trennungen in einem weiten Bereich von linearen
Fließgeschwindigkeiten, ohne daß ein übermäßiger Druckabfall auftritt.
Der Begriff "Trennmittel" umfaßt bekannte partikuläre und nicht-partikuläre
Sorbentien, sowie die erfindungsgemäßen Trennmembranen; Trennmittel
bestehen aus einem Grundträger und an diesen Grundträger gebundenen
Separationseffektoren. Separationseffektoren bewirken die chromatogra
phische Trennung der Substanzen im Eluentenstrom. Beispiele für
Separationseffektoren sind ionische Gruppen wie die Carboxyl- oder die
Sulfonsäuregruppe für die Kationenaustauschchromatographie, alkylierte
Amino- oder Ammoniumgruppen für die Anionenaustauscherchromato
graphie, lang- und mittelkettige Alkylgruppen oder Arylgruppen für die
reversed-phase Chromatographie. Weitere Beispiele für Separations
effektoren sind in den Druckschriften WO 96/22 316 und WO 97/49 754
offenbart. Die erfindungsgemäßen Trennmembranen sind einzelne
Hohlfasermembranen, die Separationseffektoren enthalten. Trennsäulen
umfassen zusätzlich zu dem Trennmittel einen Säulenmantel und
Anschlüsse für Elutionsmittelzu- und -ablauf. Trenneinrichtungen umfas
sen neben einer Trennsäule optional eine weitere Trennsäule als Vor
säule, sowie periphere Einrichtungen, zu denen beispielsweise Elutions
mittelbehälter und -pumpen, Gradientenmischer, Probenauftragevorrich
tungen und Detektoren gehören.
Hohlfasermembranen werden im allgemeinen mit einem äußeren Durch
messer von 0,2 bis 3 mm und einem inneren Durchmesser von 0,1 bis 1
mm hergestellt. Als Grundlage für die erfindungsgemäß verwendeten
Trennmembranen sind handelsübliche poröse Hohlfasermembranen
geeignet, in die durch geeignete Derivatisierungsverfahren Separations
effektoren eingebracht worden sind. In den oben genannten Druckschrif
ten sind auch Verfahren zur Derivatisierung von Polyamidmembranen
offenbart, nach denen die genannten Separationseffektoren in die Basis
membran eingeführt werden können.
Im folgenden werden beispielhaft Aufbau und Herstellung einer erfindungs
gemäßen Trennsäule beschrieben: Eine Trennmembran (Hohlfasermem
bran) wird einseitig verschlossen, beispielsweise mit einem Epoxypfropfen;
in das andere Ende der Trennmembran wird eine Kapillare beispielsweise
aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polytetrafluorethylen (PTFE),
Glas oder auch Edelstahl eingeschoben. Der weitere Aufbau der Trenn
säule ist aus den Abb. 1 bis 3 ersichtlich. In Abb. 1 ist eine
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Trennsäule dargestellt: (1)
bezeichnet das Säulenmaterial, d. h. die poröse Hohlfaser, die mit Separa
tionseffektoren derivatisiert ist. (2) bezeichnet das Mantelrohr, (3a) die
Kapillare, auf die das Säulenmaterial (1) aufgeschoben ist. Kapillare (3a)
und Säulenmaterial (1) werden mittels einer Muffe aus Kleber (4) im Man
telrohr (2) flüssigkeitsdicht fixiert. Ein Stopfen aus Kleber (6) verschließt
das Lumen des Säulenmaterials, d. h. der porösen Hohlfaser (1). Als Ab
lauf ist eine Kapillare (3b) vorgesehen, die in einer Muffe aus Kleber (4) im
Mantelrohr (2) gehalten ist.
In der in den Abb. 2 dargestellten Version, wird das Säulenmaterial
(1) ebenfalls auf die Kapillare (3a) aufgeschoben und mit Kleber (4) fixiert.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform nach Abb. 1 werden jedoch
die Kapillare (3a) mit dem Säulenmaterial (1), sowie die Kapillare (3b) nicht
mit Muffen (4) aus Kleber, sondern durch Pressringe aus Stahl (5) fixiert.
Eine weitere Variante ist in Abb. 3 dargestellt: Die Muffen (4) aus
Kleber beziehungsweise die Preßringe (5) aus Stahl sind durch Ver
schraubungen ((7a) und 7b)) ersetzt, die einen Doppelkonus (8) aus
verformbarem Material um die Kapillare (3a) und das Säulenmaterial (1),
sowie um die Kapillare (3b) pressen.
Die erfindungsgemäße Trennsäule umfaßt somit die Trennmembran (1),
d. h. eine einseitig verschlossene Hohlfasermembran, die erwähnte Kapilla
re (3a) und das Mantelrohr (2), sowie Dichtungs- und Anschlußelemente
((4), (5), (6), (7a), (7b), (8) und (3b)).
Es ist ebenfalls möglich, die Zulaufkapillare (3a) mit der einseitig ver
schlossenen Trennmembran (1) und der Auslaufkapillare einzuschrumpfen;
in diesem Fall ersetzt der Schrumpfschlauch das Mantelrohr (2).
Die erfindungsgemäße Trennsäule kann auch in einen für die HPLC übli
chen UV-Detektor integriert werden (siehe Abb. 4). In Abb. 4
bedeuten (9) einen Schraube mit zentraler Bohrung, die die Trennsäule
(12) in dem Zellkörper (13) fixiert. Die Meßzelle des UV-Detektors ist mit
(14) gekennzeichnet. Die Ausführungsform nach Abb. 4a weist zu
sätzliche Dichtelemente auf einen PTFE-Konus (10) und eine PTFE-
Scheibe (11).
Die Dimensionen des Mantelrohres werden so ausgewählt, daß der innere
Durchmesser des Mantelrohres geringfügig größer ist als der Außendurch
messer der Trennmembran, so daß zwischen beiden nur ein geringes Tot
volumen verbleibt. Die Länge des Mantelrohres wird entsprechend der
Länge der Trennmembran gewählt.
Prinzipiell ist es auch möglich, die Trennsäule zunächst aus einer unmodi
fizierten Basismembran aufzubauen und anschließend zu modifizieren.
Soweit die Trennsäule aus elektrisch-isolierenden Materialien besteht,
kann sie nicht nur für chromatographische Trennungen, sondern auch für
Trennungen auf der Grundlage von Kapillarelektrophorese oder Elektro
chromatographie benutzt werden. Wegen des geringen Druckabfalles
beim Betrieb der erfindungsgemäßen Trennsäule ist es auch möglich,
Vorrichtungen für andere Trennmethoden vorzusehen, die es erlauben,
Fraktionen weiter aufzutrennen; Beispiele sind Kapillarzonenelektrophore
se oder Isotachophorese. Vorrichtungen für die Anschluß und Betrieb
derartiger zusätzlicher Trennverfahren sind im Prinzip bekannt; beispiels
weise aus der Kopplung von chromatographischen Verfahren mit der
Massenspektrometrie. Derartige Vorrichtungen können also als weitere
periphere Vorrichtungen zu einer erfindungsgemäßen Trenneinrichtung ge
hören. Außerdem ist es wegen des geringen Druckabfalles beim Betrieb
der erfindungsgemäßen Trennsäule auch möglich, einfache Pumpen wie
Spritzenpumpen für die Förderung des Elutionsmittels einzusetzen. Für
Trennungen von komplexen Proben, die zur Verstopfung der Poren der
Trennmembran führen könnten, kann auch, wie in der HPLC üblich, eine
zusätzliche Trennsäule als Vorsäule vorgeschaltet werden.
Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, daß ein Fach
mann die obige Beschreibung im weitesten Umfang nutzen kann. Die
bevorzugten Ausführungsformen und Beispiele sind deswegen lediglich als
beschreibende, keineswegs als in irgendeiner Weise limitierende Offen
barung aufzufassen.
Die vollständige Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten
Anmeldungen, Patente und Veröffentlichungen sind durch Bezugnahme in
diese Anmeldung eingeführt.
Ein Ende einer nach WO 96/22 316 mit SO3H-Gruppen modifizierten
Hohlfasermembran aus Polyamid wird mit Araldit® AW136H (Fa. Ciba-
Geigy) verklebt. In das andere Ende der Hohlfasermembran, die einen
Innendurchmesser von 0,55 mm aufweisen, wird eine Edelstahlkapillare
(innerer Durchmesser 0,2 mm; Außendurchmesser 0,5 mm) eingeführt.
Die Trennmembran wird zusammen mit der Stahlkapillare in ein Glasrohr
eingeführt (Innendurchmesser 0,6 mm), so daß die Stahlkapillare über das
Ende des Glasrohres hervorsteht. An diesem Ende wird ein Pfropfen aus
Araldit® AW136H (Fa. Ciba-Geigy) erzeugt, der sowohl die Stahlkapillare
im Glasrohr als auch die auf die Stahlkapillare aufgezogene Trennmem
bran umgibt. Am anderen Ende wird eine Edelstahlkapillare mit einem
Pfropfen aus Araldit® AW136H (Fa. Ciba-Geigy) fixiert.
Die Trennsäule ist in Abb. 1 dargestellt.
Die Trennsäule hergestellt nach Beispiel 1 wird in eine Trenneinrichtung
eingebaut; die Trenneinrichtung umfaßt einen Gradientenmischer für die
beiden Elutionsmittel, eine Probenauftragevorrichtung und einen UV-
Detektor. Die Trennbedingungen waren:
Probe: Chymotrypsinogen, Cytochrom C, Lysozym (je 15 µg/µl) in 20 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6.0)
Probenvolumen: 5 µl
Gradient:
Starteluent: 20 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6.0)
Schlußeluent: 1 M NaCl in 20 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6.0)
Dauer: 40 min.
Flußrate: 1 ml/min.
Probe: Chymotrypsinogen, Cytochrom C, Lysozym (je 15 µg/µl) in 20 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6.0)
Probenvolumen: 5 µl
Gradient:
Starteluent: 20 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6.0)
Schlußeluent: 1 M NaCl in 20 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6.0)
Dauer: 40 min.
Flußrate: 1 ml/min.
Das Elutionsdiagramm ist in Abb. 5 dargestellt.
Claims (3)
1. Miniaturisierte chromatographische Trennsäule mit Anschlüssen für
Elutionsmittelzu- und -ablauf, die in einem Säulenmantel ein Trennmittel
enthält, welches aus einer porösen, mit Separationseffektoren
derivatisierten Membran besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membran aus einer einzigen Hohlfaser besteht, die von dem Elutionsmittel
durchströmt wird.
2. Verwendung einer miniaturisierten chromatographischen Trennsäule
mit den Merkmalen des Anspruches 1 in einer Trenneinrichtung.
3. Verwendung einer miniaturisierten chromatographischen Trennsäule
mit den Merkmalen des Anspruches 1 für die chromatographische Tren
nung mindestens zweier Substanzen.
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