Die Erfindung betrifft einen Schlag- und/oder Bohrhammer gemäß dem Oberbe
griff von Patentanspruch 1.
Ein derartiger Hammer hat sich in der Praxis bestens bewährt. Am Beispiel ei
nes in Fig. 3 gezeigten Hammers wird das Arbeitsprinzip erläutert.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch einen Teil eines Bohrhammers. An einem Ge
häuse 1 ist ein Handgriff 2 befestigt. Im Inneren des Gehäuses 1 ist ein als An
trieb dienender Elektromotor 3 angeordnet, an dessen Wellenende ein mit einem
Kurbelwellenzahnrad 4 kämmendes Ritzel 5 ausgebildet ist.
Das Kurbelwellenzahnrad 4 bildet zusammen mit einem Kegelritzel 6 und einer
Kurbelscheibe 7 eine Kurbelwelle 8, die auf einer Seite mittels eines Nadellagers
9 und am anderen Ende durch ein Rillenkugellager 10 im Gehäuse 1 gelagert
ist.
Durch die Kurbelwelle 8 ist über ein Nadellager 11 ein Pleuel 12 antreibbar, das
in bekannter Weise den Antriebskolben eines Luftfeder-Schlagwerks in oszillie
rende Translationsbewegung versetzt, wodurch ein nicht dargestellter Schlagkol
ben ein ebenfalls nicht dargestelltes Werkzeug zyklisch beaufschlagt.
Über das Kegelritzel 6 und ein Kegelrad 13 wird darüberhinaus eine Drehbewe
gung abgegriffen, die über eine Sicherheitskupplung 14 auf eine Königswelle 15
in an sich bekannter Weise übertragbar ist. Durch die Drehbewegung kann das
nicht dargestellte Werkzeug zusätzlich zum Schlagbetrieb in einen Drehbetrieb
versetzt werden.
Obwohl sich der beschriebene Aufbau in der Praxis bestens bewährt hat, ist der
hohe Aufwand bei der Herstellung der Kurbelwelle 8, die aufwendige Montier-
und Demontierbarkeit sowie die Ausbildung von Kurbelwelle 8 und Pleuel 12 als
untrennbare Einheit aufgrund einer Preßpaßverbindung zwischen der Kurbel
scheibe 7 und dem Kurbelwellenzahnrad 4 von Nachteil. Darüberhinaus nimmt
die Kurbelwelle 8 nicht unerheblich viel Bauraum in Anspruch.
Aus der DE 39 36 849 A1 ist eine elektrisch angetriebene Handwerkzeug
maschine bekannt, bei der eine axiale Lagerung des Kurbeltriebes, d. h. einer
Kurbelscheibe und einer Pleuelstange, sowie eine Schmierung des Kurbel
bolzens vorgeschlagen wird. Dies wird durch einen Deckel in einem Getriebe
gehäuse erreicht, an dem eine der Bahn des Kurbelbolzens entsprechende
ebene Ringfläche ausgebildet ist, die einen schmalen Spalt zur Pleuelstange
frei läßt. Diese Art der axialen Lagerung eignet sich nicht zur Aufnahme größe
rer Axialkräfte, da in diesem Fall eine starke Erwärmung die Lebensdauer des
Geräts drastisch reduzieren würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlag- und/oder Bohr
hammer anzugeben, bei dem die Kurbelwelle kompakt gebaut und bei geringen
Herstellkosten leicht montier- und demontierbar ist, wobei eine hohe Lebens
dauer erreichbar sein muß.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Schlag- und/oder Bohr
hammer mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiter
entwicklungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Der erfindungsgemäße Schlag- und/oder Bohrhammer weist wenigstens ein
Gleitlager zum Abstützen von auf die Kurbelwelle wirkenden Axialkräften am
Gehäuse auf, wobei wenigstens eines der Gleitlager einen Abstützbuckel an
dem Pleuel, der Kurbelwelle oder dem Gehäuse aufweist, dem eine Gegenfläche
zur Abstützung zugeordnet ist, wobei eine durch die Relativbewegung zwischen
dem Abstützbuckel und der Gegenfläche beschriebene Gleitfläche nicht ring
förmig um eine Drehachse der Kurbelwelle ist.
Durch die Verwendung von Gleitlagern kann der Einsatz von teuren und vor
allem großbauenden Rillenkugellagern vermieden werden. Es hat sich heraus
gestellt, daß die insbesondere durch die Kegelstufe erzeugten Axialkräfte in
hervorragender Weise von den axialen Gleitlagern aufgenommen werden
können, ohne daß ein übermäßiger Verschleiß auftritt. Die nicht-ringförmige
Anordnung der Gleitfläche zwischen dem Abstützbuckel und der Gegenfläche
gewährleistet eine möglichst geringe Relativbewegung zwischen feststehenden
und sich bewegenden Teilen, wodurch die Wärmeerzeugung minimiert werden
kann, was sich positiv auf die Lebensdauer des Hammers auswirkt.
Bei besonders vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung werden die
Gleitlager nicht durch zusätzliche Bauteile realisiert, sondern durch bereits
vorhandene Bauteile gebildet, nämlich entweder durch Abstützung der Kurbel
wellen-Axialkräfte am Pleuel und Ableiten vom Pleuel an das Gehäuse oder
durch Abstützen der Kurbelwelle direkt an dem Gehäuse selbst.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Kurbelwelle oder das Gehäuse
einen Abstützbuckel aufweist, der einen punktuellen Kontakt an der entspre
chenden Gleitstelle ermöglicht, wodurch die Reibungsverluste und somit der
Verschleiß minimiert werden können.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Abstützbuckel auf
der Drehachse der Kurbelwelle angeordnet, wodurch die Relativbewegung
zwischen dem sich drehenden oder feststehenden Abstützbuckel und einer
dementsprechend feststehenden oder sich drehenden Gegenfläche gegen Null
geht.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend un
ter Zuhilfenahmen der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Teilschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Schlag- und/
oder Bohrhammers gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfin
dung;
Fig. 2 Eine Teilschnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Hammers
nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 Einen Teilschnitt eines Hammers gemäß dem Stand der Technik.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Teilschnitte von erfindungsgemäßen Häm
mern weisen teilweise Übereinstimmungen mit dem bereits beschriebenen, im
Fig. 3 gezeigten Schnitt eines bekannten Hammers auf. Zur Vermeidung doppel
ter Beschreibungen werden daher gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen ver
sehen und nicht nochmals detailliert erläutert.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Kurbeltrieb mit einer Kurbelwelle 20 und
dem Pleuel 12. Die Kurbelwelle 20 ist aus mehreren Teilen aufgebaut, nämlich
einem Achsbolzen 21, auf dessen einem Ende ein Kegelritzel 22 aufgepreßt ist,
das wiederum über einen Schrumpfverband ein Kurbelwellenzahnrad 23 trägt.
An dem Kurbelwellenzahnrad 23 ist ein Nockenfortsatz 24 ausgebildet, dessen
Stirnseite mit einer angeschraubten Kurbelwange 25 abgeschlossen ist. Die Kur
belwange 25 weist einen Abstützbuckel 26 auf, der einen mit dem Gehäuse 1
fest verschraubten Deckel 27 berührt.
Die Kurbelwelle 20 ist radial über Nadellager 28 und 29 im Gehäuse 1 gelagert.
Nadellager jedoch übertragen grundsätzlich keine bzw. nur geringe Axialkräfte.
Die insbesondere durch die aus dem Kegelritzel 22 und dem Kegelrad 13 gebil
dete Kegelradstufe auf die Kurbelwelle 20 wirkenden Axialkräfte werden daher
über das Kurbelwellenzahnrad 23, den Nockenfortsatz 24, die Kurbelwange 25
und den Abstützbuckel 26 auf den zum Gehäuse 1 gehörenden Deckel 27 über
tragen. Dadurch, daß der Abstützbuckel 26 nur punktuellen Kontakt mit dem
Deckel 27 hat und zudem auf der Drehachse der Kurbelwelle 20 angeordnet
ist, besteht praktischen keine Relativbewegung zwischen der Kurbelwelle 20 und
dem Deckel 27, wodurch eine nennenswerte Reibung und damit Verschleiß ver
mieden werden können.
Das Pleuel 12 wird in der bereits oben beschriebenen Weise durch den Noc
kenfortsatz 24 angetrieben.
Eine Stirnseite 21a des Achsbolzens 21 ist wie der Abstützbuckel 26 mit einer
Krümmung ausgebildet und berührt das Gehäuse 1. Somit kann auch eine ins
besondere im Stillstand auftretende, der durch die Kegelradstufe 13, 22 erzeug
ten Axialkraft entgegengerichtete Axialkraft aufgenommen werden. Bei Betrieb
des Hammers jedoch besteht zwischen der Stirnseite 21a und dem Gehäuse 1
kein Kontakt, da sich die Kurbelwelle 20 aufgrund von Bauteiltoleranzen gering
fügig anhebt.
Fig. 2 zeigt eine andere, ebenfalls sehr vorteilhafte Ausführungsform der Erfin
dung.
Eine Kurbelwelle 30 besteht im wesentlichen aus einem Achsbolzen 31, einem
darauf aufgeschrumpften Kegelritzel 32 und einem wiederum darauf aufge
schrumpften Kurbelwellenzahnrad 33, an dem ein Nockenfortsatz 34 ausgebildet
ist. Die Kurbelwelle 30 ist - wie bereits oben unter Bezugnahme auf Fig. 1 erläu
tert - ebenfalls radial in Nadellagern 35 und 36 gelagert.
Durch den Nockenfortsatz 34 wird das Pleuel 12 in bekannter Weise in oszillie
rende Translationsbewegung versetzt. Die insbesondere durch die Kegelradstufe
13, 32 auf die Kurbelwelle 30 wirkenden Axialkräfte werden über das Kurbelwel
lenzahnrad 33 und eine Kurbelwange 37 auf das Pleuel 12 übertragen. Das Pleu
el 12 wiederum stützt sich gegen einen an einem Gehäusedeckel 38 vorgesehe
nen Abstützbuckel 39. Dadurch werden die Axialkräfte auf das Gehäuse 1 über
tragen, während das Pleuel 12 am Abstützbuckel 39 entlang gleitet.
Wie bereits unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben, weist auch der Achsbol
zen 31 eine gewölbte Stirnseite 31a auf, die bei Stillstand des Hammers in Kon
takt mit dem Gehäuse 1 steht und somit Axialkräfte auf das Gehäuse 1 über
trägt, die den durch die Kegelradstufe 13, 32 erzeugten Axialkräften entgegenge
setzt gerichtet sind. Bei Betrieb des Hammers jedoch wird der Achsbolzen 31
aufgrund von Bauteiltoleranzen geringfügig angehoben, wodurch die Stirnseite
31a und das Gehäuse 1 außer Kontakt gebracht werden.
Selbstverständlich können die in den Fig. 1 und 2 beschriebenen
Abstützbuckel auch jeweils an dem gegenüberliegenden Bauteil ausgebildet sein.
So ist es zum Beispiel möglich, bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform den
Deckel 27 mit einem gewölbten Abstützbuckel zu versehen, der mit einer weitge
hend ebenen Kurbelwange 25 in Kontakt steht.
Die fliegende Lagerung der Kurbelwelle bei gleichzeitigem Verzicht auf Axialwälz
lager führen nicht nur zu einer erheblich einfacheren und damit kostengünstige
ren Herstellbarkeit des Hammers, sondern auch zu Vorteilen bei der Montage
und Demontage und zu einer deutlichen Bauraumersparnis. Durch die bessere
Demontierbarkeit können darüberhinaus in Reparaturfällen einzelne Teile aus
getauscht werden, ohne daß jeweils die gesamte Anordnung aus Kurbelwelle und
Pleuel ersetzt werden müßte, wie das bei dem in Fig. 3 gezeigten bekannten
Hammer der Fall ist.