DE19819917A1 - Sackloch, insbesondere zum Eindrehen von gewindeformenden Schrauben und ein Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Sackloch, insbesondere zum Eindrehen von gewindeformenden Schrauben und ein Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Es wird ein Sackloch (2), insbesondere zum Eindrehen von gewindeformenden Schrauben (4) vorgeschlagen, bei dem im Bereich des Endes der Schraube (4) eine Ausnehmung (3) mit einem größeren Durchmesser als das Sackloch (2) ausgebildet ist. Die Ausnehmung (3) kann entweder kugel- oder zylinderförmig sein. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung des Sacklochs (2) wird zum Beispiel die Ausnehmung (3) durch eine hydraulische oder pneumatische Volumenvergrößerung hergestellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Sackloch, insbesondere zum
Eindrehen von gewindeformenden Schrauben und ein Verfah
ren zu dessen Herstellung nach dem Oberbegriff des Haupt
anspruchs und der nebengeordneten Verfahrensansprüche.
Es ist beispielsweise aus dem deutschen Patent DE 27 46 029 C2
ein Verfahren zur Herstellung einer Hinterschnei
dung in einem durch Bohrung hergestellten Sackloch be
kannt, bei dem nach Erreichen der gewünschten Bohrloch
tiefe der Bohrer geschwenkt werden kann. Der Bohr- und
Schwenkvorgang muss hierbei über eine zusätzliche An
schlagplatte vorgenommen werden, die den Anpressdruck
aufnimmt, da sonst eine Zerstörung des Materials erfolgen
kann. Die Hinterschneidung bildet hierbei im Ergebnis ei
ne kegelförmige Erweiterung des gesamten Sacklochs.
Es ist beispielsweise in der Fertigungstechnik auch an
sich bekannt, dass gewindeformende Schrauben in Durch
gangslöcher eingedreht werden können. Die gewindeformen
den Schrauben werden dabei in das Durchgangsloch ohne In
nengewinde mit einem entsprechenden Drehmoment in das Ma
terial, z. B. Aluminium oder Kunststoff, hineingedreht und
formen dabei das Gewinde. Hierbei können die Späne oder
der Abrieb, die die gewindeformenden Schrauben beim Ge
windeformen erzeugen, auf der anderen Seite des Durch
gangslochs herausfallen. Hierbei kann es sich sowohl um
schneidende (spanhebend) oder um furchende
(spanlos) Schrauben handeln.
Ein Sackloch, insbesondere zum Eindrehen von gewindefor
menden Schrauben mit einer Hinterschneidung der gattungs
gemäßen Art wird in vorteilhafter Weise dadurch weiterge
bildet, dass im Bereich des Endes der Schraube eine Aus
nehmung mit einem größeren Durchmesser als das Sackloch
ausgebildet ist.
Die Erfindung ist in vorteilhafter Weise vor allem dort
anzuwenden wo durch die Dicke oder die Beschaffenheit des
Materials, in das das Sackloch eingebracht werden muss,
oder durch die Befestigungstechnik für die Schraube keine
Durchgangslöcher angebracht werden können. Beispielsweise
können auch durch Späne oder Abrieb, die in das zu bauen
de Gerät fallen, Funktionsstörungen hervorgerufen werden.
Diese vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht
die Kombination der oben erwähnten Vorteile einer Sack
lochbohrung mit den Vorteilen einer Durchgangsbohrung.
Sobald sich das Ende der Schraube im Bereich der Ausneh
mung befindet, fällt das Eindrehmoment, mit dem das Ge
winde geformt wird, ab. Dadurch ist es möglich eine rela
tiv hohe Vorspannkraft in der Schraubverbindung zu erzeu
gen. Bei vorteilhaften Ausführungsformen können je nach
Anwendungsfall die Ausnehmung kugel- oder zylinderförmig
sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Sackloch mit einer
erweiternden Ausnehmung am Ende des Sackloches;
Fig. 2 das Sackloch nach Fig. 1 mit eingedrehter
gewindeformender Schraube;
Fig. 3 ein Diagramm des Verlaufs der Drehmomente
beim Formen des Gewindes in einem Sackloch nach dem
Stand der Technik und
Fig. 4 ein Diagramm des Verlaufs der Drehmomente
beim Formen des Gewindes in einem Sackloch nach der
Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Materialstück 1, beispielsweise aus
Aluminium-Druckguss oder Kunststoff-Spritzguss, ge
zeigt, in das ein Sackloch 2 mit einer kugelförmigen Aus
nehmung 3 am Ende des Sackloches 2 eingebracht worden
ist.
Aus Fig. 2 ist zu erkennen, dass in das Sackloch eine
gewindeformende Schraube 4 eingeschraubt worden ist. In
der Ausnehmung 3 sammeln sich hierbei die Späne oder der
Abrieb an, die bzw. der beim Schneiden oder beim Furchen
des Gewindes in der Sacklochwand entstanden sind. Das En
de der Schraube 4 soll sich in der Ausnehmung 3 befinden.
Die Ausnehmung 3 kann sich am Ende des Sacklochs 2 oder
auch darüber befinden. Die Form kann kugel-, zylinder- oder
auch kegelförmig sein.
Aus einem Diagramm nach Fig. 3 ist der Verlauf auf des
Drehmoments M [Nm] über dem Drehwinkel ϕ [°] einer in ein
Sackloch ohne Ausnehmung eingedrehten Schraube ersicht
lich. Das Drehmoment M steigt kontinuierlich bis zum
Drehwinkel ϕ1 an, der den Drehwinkel des Anlagezeitpunk
tes des Schraubenkopfes auf dem Materialstück 1 dar
stellt. Bis zum Drehwinkel ϕ1 wird ausschließlich das Ge
winde in der Sacklochwand geformt. Das dort herrschende
Drehmoment stellt das maximale Formmoment MFmax dar. An
schließend wird beim weiteren Eindrehen weiterhin Gewinde
gebildet und zusätzlich Vorspannkraft in der Schraubver
bindung erzeugt. Beim Drehwinkel ϕ2 ist das vorgegebene
Anziehdrehmoment MA erreicht.
Im Diagramm nach der Fig. 4 ist der Verlauf des Drehmo
ments M [Nm] über dem Drehwinkel ϕ [°] bei einem Sackloch
mit einer erfindungsgemäßen Ausnehmung dargestellt. Das
Drehmoment M steigt wieder kontinuierlich bis zu einem
Drehwinkel ϕ3 an, der den Zeitpunkt darstellt, an dem das
Ende der Schraube in die Ausnehmung eintritt. Zu diesem
Zeitpunkt (Drehwinkel ϕ3) herrscht das maximale Formmo
ment MFmax. Ferner fällt ab diesem Zeitpunkt das Drehmo
ment bis auf das Eindrehmoment ME ab, da das Gewindefor
men abgeschlossen ist und nur eine Drehung der Schraube 4
im vorhandenen Gewinde erfolgt.
Der Anstieg des Drehmoments MA erfolgt spätestens bei An
lage des Schraubenkopfes auf dem Materialstück 1 beim
Drehwinkel ϕ1 Das hier beim Drehwinkel ϕ1 herrschende
Drehmoment ist jedoch wesentlich geringer als das beim
Drehwinkel ϕ1 bei einer Ausbildung nach dem Stand der
Technik herrschenden Moment. Bei gleichem Anziehdrehmo
ment MA wie beim Stand der Technik erhält man gemäß der
Erfindung eine wesentlich größere Vorspannkraft in der
Schraubverbindung bei gleichzeitig höherer Fertigungssi
cherheit, d. h. bei geringeren Schwankungen der Toleran
zen.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung ei
nes Sacklochs in einem Aluminium-Druckguss- oder einem
Kunststoff-Spritzguss-Material wird die Ausnehmung auf
einfache Weise durch eine hydraulische oder pneumatische
Volumenvergrößerung durchgeführt. Hierbei wird eine Rohr
mit einem dehnbaren Körper eingebracht, wobei der Körper
(Trennmembran) durch aufgebrachten Druck erweiterbar ist.
Nach dem Gießen wird der Druck vermindert und das Rohr
mit dem Körper wieder entfernt.
Bei einem anderen Verfahren zur Herstellung eines Sack
lochs kann bei einem Aluminium-Druckguss- oder einem
Kunststoff-Spritzguss-Material die Ausnehmung durch einen
vor dem Guss eingebrachten Kern gebildet werden. Auf ein
fache Weise wird dann der Kern durch Bohren, Stanzen oder
durch Ausschmelzen entfernt.
Wenn das Material, in das das Sackloch eingebracht werden
muss, nur spanend bearbeitet werden kann, so ist es in
vorteilhafter Weise möglich gemäß einer weiteren Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens das Sackloch
in einem ersten Arbeitsschritt durch Bohren herzustellen
und in einem zweiten Arbeitsschritt die Ausnehmung durch
spanendes Hinterschneiden zu bilden.
Claims (9)
1. Sackloch, insbesondere zum Eindrehen von gewindefor
menden Schrauben (4) mit einer Hinterschneidung, dadurch
gekennzeichnet, dass
- - mindestens im Bereich des Endes der Schraube (4) eine Ausnehmung (3) mit einem größeren Durchmesser als das Ge winde der Schraube (4) ausgebildet ist.
2. Sackloch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die Ausnehmung am Ende des Sacklochs (2) ausgebildet ist.
3. Sackloch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass
- - die Ausnehmung (3) kugelförmig ist.
4. Sackloch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass
- - die Ausnehmung zylinderförmig ist.
5. Sackloch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass
- - das Material, in das das Sackloch (2) eingebracht wird, Aluminium-Druckguss ist.
6. Sackloch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass
- - das Material in das das Sackloch (2) eingebracht wird Kunststoff-Spritzguss ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Sacklochs nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass
- - die Ausnehmung (3) durch eine hydraulische oder pneuma tische Volumenvergrößerung hergestellt wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Sacklochs nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
- - die Ausnehmung (3) durch einen vor dem Guss eingebrach ten Kern gebildet wird und dass
- - dann der Kern durch Bohren, Stanzen oder Ausschmelzen wird und danach der Kern entfernt wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines Sacklochs nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
- - das Sackloch (2) in einem ersten Arbeitsschritt durch Bohren hergestellt wird und in einem zweiten Arbeits schritt die Ausnehmung (3) durch spanendes Hinterschnei den gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19819917A DE19819917A1 (de) | 1998-05-05 | 1998-05-05 | Sackloch, insbesondere zum Eindrehen von gewindeformenden Schrauben und ein Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19819917A DE19819917A1 (de) | 1998-05-05 | 1998-05-05 | Sackloch, insbesondere zum Eindrehen von gewindeformenden Schrauben und ein Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19819917A1 true DE19819917A1 (de) | 1999-11-18 |
Family
ID=7866659
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19819917A Withdrawn DE19819917A1 (de) | 1998-05-05 | 1998-05-05 | Sackloch, insbesondere zum Eindrehen von gewindeformenden Schrauben und ein Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19819917A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN109312623A (zh) * | 2016-04-04 | 2019-02-05 | 纳布拉风力技术公司 | 用于接合模块化叶片的装置 |
CN111526968A (zh) * | 2017-12-27 | 2020-08-11 | 纳布拉风力技术公司 | 用于控制螺栓预张紧的系统 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7507903U (de) * | 1975-03-13 | 1976-10-07 | Fischer, Artur, 7244 Waldachtal | Steinbohrer |
DE3122422A1 (de) * | 1981-06-05 | 1983-01-20 | Hildebrandt, Hartwil, 6870 Büttelborn | Geraet zum herstellen von oertlichen ausweitungen von ankerloechern in betonwerken u.dgl. |
DE2746029C2 (de) * | 1977-10-13 | 1985-10-10 | Fischer, Artur, Dr.H.C., 7244 Waldachtal | Bohreinheit |
-
1998
- 1998-05-05 DE DE19819917A patent/DE19819917A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN111526968A (zh) * | 2017-12-27 | 2020-08-11 | 纳布拉风力技术公司 | 用于控制螺栓预张紧的系统 |
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