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Mit
der Einführung
von immer schnelleren und in ihren physikalischen Abmessungen immer kleiner
werdenden digitalen Rechner ist es möglich geworden, im Online-Modus
auch hoch komplexe und leistungsschwache elektromagnetische Amplituden
zu messen, zu verarbeiten und zu analysieren. Dies eröffnet die
Möglichkeit,
auch ihrer Natur nach schwache biologisch erzeugte Signale aufzunehmen,
zu verarbeiten und zu analysieren.
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Gerade
die zeitgleiche Klassifikation und Identifikation der Hirn- und
Herzsignaturen stellt aber einen unbedingten Parameter zur Überwachung
des Vitalzustandes von Individuen unter wechselnden oder lebensbedrohenden
Bedingungen dar. So werden heute schon standardisiert die Vitalparameter des
Herzschlages anhand seines zeitlichen Verlaufs mittels des Elektrokardiogramms
(EKG) und die Hirnaktivität
anhand der elektromagnetischen Aktivität ihrer Neuronen mittels des
Elektroenzephalogramms (EEG) dazu verwendet, den Aktivitätszustand
dieser beiden lebenswichtigen Organe zu klassifizieren und zu identifizieren.
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Gerade
bei den immer komplexer werdenden medizinischen und traumatisch
bedingten Eingriffen in die Körperfunktionen
ist aber eine zeitgleiche kombinierte Überwachung dieser beiden Vitalparameter
nötig,
ist doch nur so eine effektive Klassifikation/Identifikation des
Aktivitätszustandes
dieser lebensnotwendigen Kombination: Herzkreislaufsystem/zentrales
Nervensystem möglich.
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Diese
gleichzeitige Überwachung,
kombiniert mit einer ebenfalls gleichzeitigen Klassifikation/Identifikation
Statusbestimmung der Herz- und Hirnzuständen anhand des Aktivitätsverhaltens
der sie innervierenden Neuronen, ist Gegenstand der hiesigen Patentanmeldung.
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Grund
dafür ist
vor allem eine unzureichende Separation der schwächeren Biosignale von sie maskierenden
Rauschsignalen und/oder sie maskierenden Frequenzanteilen anderer
elektromagnetisch aktiven Organe, bzw. beim Hirn die durch die große Gewebemasse
des Neocortex bedingte Abschirmung der elektromagnetischen Signale
der unteren, die Vitalität
des Individuums steuernden und erhaltenden, Basishirnstrukturen.
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Wegen
dieser Hindernisse versagen bisher favorisierte Signalverarbeitungs-,
Signalklassifikations- und Signalidentifikationsverfahren bzw. ist
eine Identifizierung von schwachen oder maskierten Aktivitätszentren
meist unmöglich,
bzw. erfordern die ingebrauch befindlichen Systeme eine große Aufmerksamkeit
und Erfahrung des jeweiligen Anwenders.
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Andererseits
zeigen aber medizinische Studien, dass der Herzschlag sich im zehntel
bis hundertstel Hertzbereich kontinuierlich verändert, wobei diese Herzfrequenzvariabilität einem
permanenten Abgleich der momentanen Herzschlagfrequenz mit den aus
dem Stammhirn stammenden Vorgaben für diesen entspricht. Damit
ist die Herzfrequenzvariabilität
als zentraler Parameter für
die Vitalität
des im Stammhirn sitzenden und immer aktiven Herzkreislaufüberwachungssystems
anzusehen. Erlischt diese und/oder schwankt diese über größere Breiten
unkoordiniert, so ist dies ein Indikator für ernsthafte Verletzungen und/oder
Vergiftungen und/oder Fehlfunktionen des zentralen Nervensystems,
die auch zum Tod des Individuums führen können.
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Weiterhin
zeigen neuste medizinische Analysen, dass man von einer Standardisierung
der EEG- und EKG-Werte nicht mehr ausgehen kann, sondern diese als
höchst
individuell und vor allem vom Lebensstil und vom Lebensverlauf abhängig gesehen werden
müssen,
hängen
sie doch zum Beispiel vom Alter, vom Geschlecht, dem körperlichen
und geistigen Fitnessgrad, dem Vorkommen von Diabetes oder anderen
permanenten Stoffwechselkrankheiten, klimatisch bedingten Umständen und
anderen, hier nicht aufgeführten
Parametern, ab. Zudem zeigt sich, dass durch therapeutische Maßnahmen
bedingt, sowohl die für
ein Individuum als normal zu bezeichnenden EEG- als auch EKG-Werte
sich verändern
können,
was eine Veränderung
der Vitalparameterklassifikation nach sich zieht.
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Die
in der Literatur aufgezeigten Werte stellen damit aber nur grobe
Richtwerte dar. Neben einer kontinuierlichen Erhebung der Vitalparameter
Herz-, Hirnaktivität
müssen
moderne Analysatoren daher konditionierbar – also individuell anpassbar – sein, will
man einer adäquaten
Analyse der Herz-/Hirnaktivitätszustände Rechnung
tragen. Möglichkeiten
diese Konditionierbarkeit zu realisieren, sind dabei neuronale Netze,
adaptive Fuzzy-Klassifikatoren
oder überschreibbare
Medien wie z. B. ROM, PROM, EPROM, EEPROM, in die individuelle Herz-,
Hirnaktivitätsmuster
in Form von Lernmustern abgelegt werden können, um sie dann als Vergleichsmuster für den momentanen
Individualzustand heranziehen zu können.
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All
diese Vorgaben werden bisher nicht durch den Stand der Technik gelöst, da standardmäßig EKG-
und EEG-Werte getrennt erhoben und analysiert werden, die Werte
der Herzfrequenz nicht im zehntel bis hundertstel Hertzbreich analysiert
werden und keine veränderbaren/individuellen
Herz-, Hirnaktivitätsmuster
zur Klassifikation des Individualzustandes herangezogen werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, kontinuierlich und individuell Herz-Hirnaktivitäten gleichzeitig
im zehntel bis hundertstel Hertzbereich zu erfassen und zu analysieren
und so den Herz-/Hirnaktivitätszustand
genausten zu klassifizieren bzw. zu identifizieren. In erfinderischer
Erweiterung ist es zudem mit der hier vorgestellten Einrichtung
möglich,
die individuellen Herz- und Hirnaktivitätsmustervorgaben zu verändern und
damit die Prüfbedingungen
für die Klassifikation/Identifikation
der Aktivitätszustände der
erfassten Neuronenverbände
zu individualisieren und/oder deren Zustandsänderungen, zum Beispiel aufgrund
von therapeutischen Maßnahmen,
nachzuführen.
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All
diese Aufgaben werden durch die Merkmale des Patentanspruches erstmals
in vorgestellter Art und Weise gelöst.
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Zwar
finden bei der hier beschriebenen Einrichtung mathematische Operationen
gemäß den Vorgaben
der Patentschrift
DE
39 29 077 C2 Anwendung und beschreibt die Offenlegungsschrift
DE 195 38 925 A1 ein
situationsspezifisches Klassifikationssystem zur Analyse von EEG-Daten,
doch besteht der erweiternde erfinderische Anspruch der hier beschriebenen
neuen Einrichtung darin, dass diese Systeme die Herz- und Hirnaktivitäten nicht
zeitgleich erfassen und vor allem nicht kontinuierlich analysieren,
der Parameter Herzfrequenzvariabilität nicht als Vitalparameter
analysiert wird und keine individualbezogene und vor allem keine
fortlaufend veränderbare
Einstellung der Lernmuster und damit der Klassifikation-/Identifikationsparameter
der Aktivitätssignalmuster
umd deren Dynamik möglich
ist. Zudem werden in der Offenlegungsschrift
DE 195 38 925 A1 nur Frequenzdaten,
welche via einer Fourieranalyse ermittelt werden, analysiert. Es
ist aber gerade die weiterführende
mathematische Aufarbeitung dieser Frequenzspektren, die erst eine
aussagekräftige
und robuste Klassifikation/Identifikation der Aktivitäten von
Herz-, Hirnzuständen
und damit eine Stadieneinteilung ihrerselbst ermöglicht.
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All
diese letztgenannten Eigenschaften und Vorgaben können erstmals
durch die hier beschriebene Einrichtung vollzogen werden, da anhand
der durch die mathematischen Operationen der mFD- und TTY-Berechnungen
aufgearbeiteten spektralen Aktivitätsrepräsentationen der Herz und Hirn
innervierenden Neuronen sowohl deren Spektraleigenschaften als auch
deren spektrale Dynamik zu einem Zustandsmerkmal zusammengefasst
werden können,
welches dann Prüfbedingungen
unterzogen wird, welche individuumbezogen einstellbar sind.
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Im
einzelnen wurden dazu zwei speziell aufgebaute Mikrocomputersysteme
so von einem in einem permanenten Speicher abgelegten Programm gesteuert,
daß entsprechend
dem Verfahren der Patentschrift
DE 39 29 077 C2 von einem Sensor für elektromagnetische
Wellen empfangene Aktivitäten, die
von verschiedenen Signalquellen, u. a. auch von den Herz- und Hirnneuronen,
ausgesendet sein können,
nach einer Digitalisierung in die Frequenzebene transformiert werden,
um hieraus eine Leistungsspektrumberechnung durchzuführen.
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Hierzu
wird das in die Frequenzebene aus der Zeitebene transferierte Spektrum
durch Multiplikation der reellen mit den zugehörigen komplexen Spektralanteilen überführt. Programmgemäß wird durch
ein geeignetes Verschieben seiner y-Achse das Leistungsspektrum
positiviert.
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Die
Verschiebung der y-Achse ist notwendig, da nur anhand eines positiven
Spektrums die Ausgleichsfunktion zur Ermittlung des Mittelwertverlaufes
des Leistungsspektrums berechnet werden kann.
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Der
Mittelwertverlauf dient als neue Null-Linie eines neuen, von nichtkörperinduzierten
Aktivitäten
reduzierten Spektrums, des hier sogenannten Differenzleistungsspektrums.
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Zu
seiner Bildung wird die Differenz, Leistungsspektrum minus Ausgleichsfunktion,
errechnet.
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Das
Koordinatensystem des positivierten Leistungsspektrums und des von
den nicht körperspezifischen
Anteilen reduzierten Leistungsspektrums haben dieselben Achsenbezeichnungen
wie das Leistungsspektrum. D. h. die y-Achse trägt die Bezeichnung ”Amplitudenwerte” und die
x-Achse die Einheit ”Frequenz”.
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Da
die für
die Aktivitätsquellen
charakteristischen Frequenzinformationen als Modulation der situationsabhängigen lokalen
Mittelwerte im Differenzleistungsspektrum enthalten sind, wird es
als das für den
Klassifikations-/Identifikationsvorgang
notwendige Spektrum betrachtet, welches weiter zu bearbeiten ist.
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Nachdem
das Differenzleistungsspektrum (DLS) zur Grundlage der eigentlichen
Klassifikation und/oder Identifikation definiert worden ist, werden aus
diesem die zur Klassifikation/Identifikation relevanten Merkmalskomponenten
extrahiert.
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Diese
Weiterverarbeitung soll dabei die für die Klassifikation/Identifikation
grundlegenden Eigenschaften der Spektren berücksichtigen, bzw. noch besser
hervorheben. Aus diesen Gründen
bietet sich die Berechnung der Frequenzabstände des DLS an, da in deren
Häufigkeiten
die etwaigen Harmonischen einer Frequenz berücksichtigt werden. Die in den Leistungsspektren
von Biosignalen signifikant hohe Anzahl der Harmonischen weist in
der Häufigkeitsverteilung
der Frequenzabstände
ein für
biologisch basierte Signalquellen typisches Bild auf.
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Anders
als bei den üblichen
Wahrscheinlichkeitsverteilungen werden dabei aber nicht die Summen
aller Wahrscheinlichkeiten (Amplituden des DLS) einem bestimmten
Frequenzabstandswert zugeordnet, sondern noch eine Wichtungsoperation durchgeführt.
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Um
stark vertauschten Spektren ein möglichst effizientes Wahrscheinlichkeitsdiagramm
abzugewinnen, werden dabei die Amplituden der zu den jeweiligen
Frequenzabständen
gehörigen
Differenzleistungswerte miteinander multipliziert und ihre Produkte
auf die jeweilige Wahrscheinlichkeit, wie sie im Frequenzintervall
im DLS zu finden ist, aufsummiert, wodurch ein Hervorhebung der
periodischen oberwellenbehafteten Signalteile gegenüber dem
stochastischen Hintergrundrauschen erreicht wird.
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Für die numerische
Berechnung der multiplikativen Häufigkeitsverteilung
wird dabei die folgende Vorgehensweise gewählt:
Ausgehend vom kleinsten
auflösbaren
Frequenzabstand bildet das Programm das Produkt der zu diesem Frequenzabstand
gehörenden
Amplituden, verschiebt das Frequenzintervall um eine Abstandslänge, bildet
wieder das Amplitudenprodukt und verfährt so fort, bis das gesamte
Spektrum durchlaufen ist. Anschließend erfolgt programmgemäß eine Addition der
errechneten Produkte und Zuordnung zum kleinsten Frequenzabstandswert.
Im nächsten
Schritt wird der Frequenzabstandswert um eine Auflösungseinheit
erhöht
und die Berechnung der Produktsumme für diesen Frequenzabstand wie
die für
den kleinsten Frequenzabstand wiederholt. Sukzessive entsteht schließlich ein
Diagramm, in dem die verschiedenen Frequenzabstände gegen deren Produktsummen
aufgetragen sind. Die Abzisseneinheit ist dabei (Hz), die Ordinateneinheit
eine Häufigkeit
in (log. Ein.).
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden dabei nur die positiven
Amplitudenprodukte berücksichtigt
und als maximaler Frequenzabstandswert 200 Hz gewählt. Diese
spezielle Häufigkeitsverteilung
wird als Grundlage des Klassifikationsvorganges unter der Bezeichnung „multiplikativ
gelichtete Frequenzabstandshäufigkeitsverteilung
des Differenzleistungsspektrums” (Kurzbezeichnung: mFD-Spektrum)
laut Verfahren weiterbenutzt.
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Aus
Prinzip tauchen im mFD-Spektrum auch immer die Harmonischen der
Produktsummen auf, wobei deren Amplituden durch die geringere Anzahl der
sie bildenden Summanden mit steigender Harmonischenordnung natürlich fallen
müssen.
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Ist
dies nicht der Fall, so existieren im Spektrum zwei unterschiedliche
Signalquellen, wobei die eine gerade mit einem ganzzahligen Vielfachen
der Grundfrequenz der niederfrequenteren schwingt.
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Anhand
des mFD-Spektrums ist die Klassifizierung des zeitlichen Verhaltens
der Herz- und Hirnaktivitäten äußerst sensitiv
möglich,
da kleinste Frequenzvariabilitäten
sich in einer Veränderung
der höheren
Harmonischen niederschlagen. Auch die Detektion der Herzfrequenzvariabilität, welche
durch die tiefen Strukturen des Hirnstamms ausgelöst werden, um
die Herzfrequenz optimal dem momentanen nötigen Leistungsbedarf anzupassen
wird dadurch möglich.
Zudem kann über
die Detektion und Analyse dieses sehr schwachen Hirnsignals die
Narkosetiefe überwacht
werden, da ein Aussetzen dieser Aktivität auf eine zu tiefe Narkotisierung
schließen
läßt. Auch die
zum Prinzip Leben unbedingt nötige
Basisaktivität
dieser Hirnteile ist durch die verbesserte Signaturanalyse der Erfindung
möglich,
was eine genauere Verifikation des Lebendsstatus eines Individuums
ermöglicht.
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Um
die Klassifizierung der Aktivitätssignale noch
effizienter zu machen, liegt eine Weiterverarbeitung des mFD-Spektrums
nahe. Ziel dieser Weiterverarbeitung soll dabei erst einmal sein,
die eigentlichen Grundfrequenzen aus dem mFD-Spektrum zu extrahieren.
Dazu wird die Häufigkeitsverteilung
(das mFD-Spektrum) so weiterverarbeitet, daß nur noch die eigentlichen
Grundfrequenzen der Signalquellen dargestellt werden. Diese Weiterverarbeitung
geschieht so, daß aus
dem Häufigkeitsdiagramm
mFD ein weiteres Häufigkeitsdiagramm
(Häufigkeitsdiagramm
zweiter Stufe) gebildet wird, in dem alle Amplitudenwerte der Harmonischen
des Frequenzabstandes Δfi i > 1
auf den Amplitudenwert von Δf1 aufsummiert und die Amplitudenwerte der
Harmonischen im Spektrum gleich Null gesetzt werden. Dadurch gelangt
man zu einem zweiten Spektrum, dem TTY-Spektrum, das nur noch die
Grundfrequenzen (repräsentiert
durch die Frequenzabstände
zwischen den Harmonischen) der Signalquellen enthält und auf das
bestimmte auf die Existenz von bestimmten Grundwellenaktivitäten basierte
Prüfvorschriften
angewendet werden können.
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Da
oft die Differenzen zwischen den Frequenzen verschiedener Neuronenverbände bei
der verwendeten Meßeinrichtung
unter der Auflösung des
Fourieranalysators liegen, so daß eine Identifizierung nur
anhand des Frequenzspektrums a priori unmöglich erscheint, müssen die
Oberwellen der aufgenommenen Schwingungsaktivitäten, die mit derselben Auflösung wie
die Grundwelle erfaßt
werden, ausgewertet werden. Da man bei der Division der Frequenz
einer Oberwelle durch ihre Ordnung immer die Frequenz der Grundwelle
erhält,
können
so selbst Grundfrequenzen detektiert werden, deren Wert unter der
Auflösung
des verwendeten Systems liegt. Um in diesem Verfahren eine Grundschwingung
nicht mit der ersten geraden Harmonischen zu verwechseln, wird bei
der Erarbeitung der Frequenzabstandswahrscheinlichkeit zweiter Stufe,
der zu berechnende Frequenzabstand mit den Werten (0.1, 0.2, ...
0.5 mal der Auflösung)
multipliziert und dieser Wert wiederum mit ganzzahligen Vielfachen
multipliziert.
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Immer
wenn ein ganzzahliges Vielfaches der unter der Auflösungsgenauigkeit
liegenden Frequenz durch diese Multiplikation erzeugt wird, wird
der zugehörige
Amplitudenwert der gerade zu detektierenden Frequenz (dem gerade
zugehörigen
Frequenzabstand) zugeordnet (aufsummiert), wodurch im Spektrum schließlich die ”wahre” Frequenz
als die größte Amplitude
erkennbar wird.
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Die
Anwendung der eigentlichen der Klassifikation und Identifikation
des Lebewesens zugrunde liegenden Prüfvorschrift spaltet sich in
zwei Teilklassifikationen/-Identifikationen auf: Während der
Klassifikation des zeitlichen Verhaltens des Frequenzverhaltens über das
mFD-Spektrum und/oder wahlweise über
das TTY-Spektrum erfolgt, wird die Klassifikation/Identifikation
der Organzustände,
die durch die elektromagnetischen Aktivitäten der die Organe innervierenden
Neuronen repräsentierten
werden, in vorteilhafter Auslegung der Erfindung an Hand von gespeicherten,
aber veränderbaren
Lernmustern vollzogen. In beiden Spektren kommt dabei ein Klassifikations-/Identifikationsalgorithmus
zur Anwendung, in dem die Breiten und Höhen der Amplituden mit signifikant
erhöhter
Leistung bestimmt und zur Anwendung herangezogen werden.
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Prüfbedingung
1
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In
allen Prüfverfahren
läuft man
mit einer Fensterfunktion über
das gesamte mFD- oder TTY-Spektrum und bestimmt die Anfangs- und
Endpunkte der erhöhten
Leistungswerte.
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Die
Klassifikation des zeitlichen Verhaltens der analysierten Signalverläufe wird
durch die Anwendung einer Prüfvorschrift
vollzogen, die sowohl die zeitliche Stabilität der Amplitudenwerte der Grundschwingungen
und der Harmonischen der Grundschwingungen über ein wahlweise einzustellendes
Zeitintervall ermittelt, also auch die zeitliche Stabilität der Frequenzwerte
der Grundwellen und derer Harmonischen ermittelt, wobei in vorteilhafter Auslegung
der Erfindung individuelle Frequenz- und Amplitudenvariabilitätsintervalle
bestimmt werden können,
in denen eine zulässige
Variabilität
der Frequenz- und Amplitudenwerte liegen dürfen, ohne daß eine Klassifikationsklasse
verlassen wird.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden bestimmte Frequenzen
in bestimmten, durch die Lernmuster festgelegten Bereichen gesucht
und ihr zeitliches Verhalten analysiert. Dadurch wird vermieden,
daß bei
Aufnahmen mit mehreren Signaturquellen ein gemischtes Zeitverhalten
der Signaturquellen klassifiziert wird.
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Die
Klassifikation der Organzustände
bzw. die Identifikation von Organzuständen wird an Hand der Lage
der Grundfrequenzen, an Hand der Bandleistungen der Grundfrequenzen,
an Hand der Harmonischenstrukturen und an Hand der Bandleistungen
der Harmonischen in den jeweiligen analysierten Signaturabschnitten
vollzogen, wobei all diese Werte wahlweise in einem Werte-Zeit-Diagramm
dargestellt werden können,
um eine visuelle Auswertung durch den Bediener der Einrichtung zu
ermöglichen.
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Zur
Klassifikation/Identifkation werden die verschiedenen aus den mFD- und/oder TTY-Spektren
berechneten Frequenz- und Amplitudenwerte an einen Gedächtnisteil übergeben,
der an Hand seiner Lernmuster überprüft, ob die
ermittelten Größen einem
gespeicherten Lernmuster entspricht. Kann eine Wertekonfiguration
identifiziert werden, so wird verfahrensgemäß die Meldung „Organzustand
x” angezeigt
und/oder ein im Lermustersatz gespeicherter Maschinenbefehl abgesetzt.
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Im
folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsmäßigen Einrichtung
erläutert
-
In
der Zeichnung zeigen:
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1 in
einem vereinfachten Blockschaltbild die erfindungsgemäße Einrichtung
mit allen Funktionselementen,
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2 in
einem vereinfachten Blockschaltbild die erfindungsgemäße Lösung des
Klassifikationsteils mit all seinen Funktionselementen,
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3 in
einem vereinfachten Blockschaltbild die erfindungsgemäße Lösung des
Klassifikations-/Identifikationsteils für die Organzustandsbestimmung
mit seinen Funktionselementen und
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4 die
schematische Berechnung eines multiplikativ gewichteten Frequenzabstandshäufigkeitsspektrums
des Differenzleistungsspektrums (mFD).
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Das
in 1 dargestellte Blockschaltbild zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung,
die sich aus einer Sensorkonfiguration zum Empfang der die Sensorkonfiguration
umgebenden elektromagnetischen Aktivitäten und weiteren Funktionselementen
zusammensetzt. Die Sensoreinrichtung 7 kann dabei wahlweise
die Aufnahmebereitschaft der verschiedenen in ihr integrierten Sensoren
steuern. Der Sensoreinrichtungsausgang ist, gesteuert von einer
Identifikationseinrichtung, an eine 1. Verarbeitungsstufe A gekoppelt,
die mindestens über
Funktionselemente Schalter 0, Teil 1, Bandpaß 34,
Analog-/Digitalwandler 2, einen Mikroprozessor 3,
einen Zeitgeber 4, einen Taktgeber 5 und einen
Schalter 6 im Datenbus an die folgende Funktionsstufe B verfügt.
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In
dieser so gebildeten Funktionsstufe A erfolgt eine Fouriertransformation
vorzugsweise im Bereich 0–1600
Hz; für
die Anwendung der Einrichtung zur Klassifikation und/oder Identifikation
anderer Objekte sind die jeweils angegebenen Frequenzen selbstverständlich entsprechend
den Aufgaben veränderbar
und mit 0,01–1
Hz Auflösung
durchgeführt.
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Ein
anderer für
die originäre
Aufgabe der erfindungsgemäßen Einrichtung
bevorzugter Bereich ist 0–800
Hz mit einer Auflösung
von 0,5 Hz.
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Der
Mikroprozessor I, Funktionsteil 3, ist dabei per Programm
so konditioniert, daß er
die Fouriertransformation entsprechend durchführt und das Leistungsspektrum,
wie in der Erfindungsbeschreibung erklärt, berechnet und per Programm
dann zum Transfer zur Signalaufbereitung über den Schalter 1, Teil 6,
an die der Funktionsstufe A folgende weitere Funktionsstufe B weitergibt.
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Die
Funktionsstufe B verfügt über die
Funktionselemente Mikroprozessor II 14, Datenbus 8,
Zeitgeber 9, Taktgeber 10, Speicher für Leistungsspektrum
(I) 11, für
die gefundene Ausgleichskurve (II) 12 und für ein positiv
logarithmisches Frequenzspektrum (III) 13. Per Programm
ist die Stufe befähigt,
das Leistungsspektrum in positive Werte mit dB-Skaleneinteilung
der y-Werte umzurechnen und durch das positive Leistungsspektrum
eine Ausgleichskurve zu legen.
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Weiter
vollzieht diese Funktionsstufe B die Subtraktion Leistungsspektrum
minus Ausgleichsfunktion, um hieraus die multiplikativ gewichtete Frequenzabstandshäufigkeitsverteilung
des Differenzleistungsspektrums (mFD) zu bilden, welche zur Verwendung
in dem Klassifikationsteil 16 und Identifikationsteil 17 über den
Schalter 2, Teil 15, an diese weitergegeben wird. Die ermittelten
Daten dieser Funktionsteile wurden zur Information an eine ablesbare
Anzeigeeinrichtung 18 gegeben.
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In 2 wird
in einem vereinfachten Blockschaltbild der erfindungsgemäße Aufbau
des Klassifikationsteils 16 gezeigt.
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Dieser
Teil wird aus den Funktionselementen Filter 2 für die Prüfung ≥ 10 Hz Teil 19, Filter
3 für die Prüfung ≤ 1 Hz, Teil 20,
vorgestellten Schaltern 3, 4, Teile 22, 23, einer
Anzeigeeinheit 'nicht
biologisch evoziertes Signal' 25,
einem Schalter 6, Teil 26, zur Signalweitergabe an den
Identifikationsteil 17 und einem Programmspeicher, der
den Mikroprozessor II 14 so steuert, daß er im Sinne des Verfahrens
nach Anspruch 1 aus dem mFD die Breite der größten Amplitude ermittelt und
diese über
den Schalter 3, Teil 22, an den Filter 2, zur Prüfung der
Frequenzspange größer gleich
6 Hz, Teil 19, gibt.
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Bei
Nichtfilterung wird der Mikroprozessor II veranlaßt, daß die Lage
der größten Amplitude
im mFD berechnet wird, der Schalter 4, Teil 23, geöffnet wird
und der Wert der Lage durch den Filter 3, Teil 20, auf
kleiner gleich 120 Hz geprüft
wird.
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Bei
Nichtfilterung wird das mFD-Spektrum an den Identifikationsteil 17 über den
Schalter 6, Teil 26, zur weiteren Auswertung übergeben.
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Bei
Filterung der vorgenannten Signalprüfung erscheint auf dem Anzeigenteil
als Ergebnis des Klassifikationsvorganges ”Nicht biologisch evoziertes Signal” oder ein
sinnentsprechender Wortlaut.
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In
diesem Fall werden auch alle Speicher gelöscht und die Empfangsmimik 7 für ein variables
Zeitintervall, vorzugsweise für
1 sec an den Eingang der Funktionsstufe A gegeben.
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Die 3 zeigt
in einem vereinfachten Blockschaltbild den Identifikationsteil 17.
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Dieser
Teil besteht aus den Funktionselementen Gedächtnisspeicher 1 27,
einer alphanumerischen Anzeige 32 und dem aus der Funktionsstufe 11 bekannten
Mikroprozessor II mit zum Vollzug des Verfahrens in besonderen Speichern
abgelegtem Programm.
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Per
Programm wird der Mikroprozessor so gesteuert, daß er das
Häufigkeitsdiagramm
zweiter Stufe aus dem mFD ermittelt und es in einem Speicher ablegt.
Verfahrensgemäß wird der
Mikroprozessor III, Teil 14 veranlaßt, daß die mFD- und/oder TTY-Spektren
mit den im Gedächtnisspeicher
1 27 abgelegten Strukturen bekannter Organzuständen verglichen
werden.
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Wenn
eine Übereinstimmung
festgestellt ist, wird der Identifikationsname über Schalter 7, Teil 31, an
die Anzeige 2, Teil 32 geschaltet und entsprechend angezeigt.
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Danach
wird die Sensorkonfiguration 7 für 0.1–1 sec an den Eingang der Funktionsstufe
A gelegt.
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In
der 4 ist die Berechnung eines mFD-Spektrums schematisch
dargestellt. Ausgehend von einem Beispielspektrum (a) werden die Teilspektren
für die
verschiedenen Spangenweiten markiert (b, e, h), die Amplitudenwerte
multipliziert (c, f, i) und die Produkte auf 5o summiert (d, g,
j). Die Auftragung der so ermittelten Merkmalkomponenten ergibt
dann ein Zwischen-mFDSpektrum (k). Diese Berechnungen werden dann,
ausgehend vom nächsten
Frequenzwert des Beispielspektrums, wiederholt (1, m), und so wird
sukzessive das gesamte Beispielspektrum abgegriffen. Die additive
Zusammenfassung aller Teil-FD-Spektren ergibt dann das eigentliche
mFD-Spektrum. Die
in der 4 verwendeten Symbole sollen die Rechenschritte
symbolisieren.
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- 1
- Schalter
0
- 2
- Analog-/Digitalwandler
- 3
- Mikroprozessor
I
- 4
- Zeitgeber
A
- 5
- Taktgeber
A
- 6
- Schalter
1
- 7
- Mikrophon
- 8
- Datenbus
- 9
- Zeitgeber
B
- 10
- Taktgeber
B
- 11
- Speicher
für Leistungsspektrum
- 12
- Speicher
für die
ggf. Ausgleichskurve II
- 13
- Speicher
für ein
positiv logarithm. Frequenzspektrum III
- 14
- Mikroprozessor
II
- 15
- Schalter
2
- 16
- Klassifikationsteil
- 17
- Identifikationsteil
- 18
- Anzeigeeinrichtung
- 19
- Filter
2 10 Hz
- 20
- Filter
3 100 Hz
- 22
- Schalter
3
- 23
- Schalter
4
- 25
- Anzeigeeinrichtung
1 ”nicht
organisch evoziertes System”
- 26
- Schalter
6
- 27
- Gedächtnisspeicher
1
- 28
- Speicher
VI
- 31
- Schalter
7
- 32
- Anzeigeeinheit
2 ”Organzustand
x”
- 34
- Bandpaß 0–1600 Hz
- 35
- Speicher
IV
- 36
- Zählstufe
1