DE19818570A1 - Zentrierlager für ein Doppelkreuzgelenk - Google Patents
Zentrierlager für ein DoppelkreuzgelenkInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Doppelkreuzgelenk (1) für die Übertragung einer Drehbewegung zwischen einer treibenden und einer getriebenen Welle (2, 3), bestehend aus zwei Kreuzgelenken (4, 5), die über ein Zwischenstück (10) verbunden sind und zwischen denen eine Zentriereinrichtung (13a) angeordnet ist, die ein einteilig mit einer ersten Gelenkgabel (6) verbundenes Kugelelement (12) umfaßt, das formschlüssig mit einem Zentrierlager (13a) versehen ist, welches verschiebbar in einer Aufnahme (15) einer zweiten Gelenkgabel (7) geführt ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelkreuzgelenk mit einer zwischen den
Kreuzgelenken vorgesehenen Zentriereinrichtung, die zur zwangsläufigen
Kraftübertragung zwischen einer treibenden und einer getriebenen Welle
eingesetzt ist. Derartige kardanische Doppelgelenke werden beispielsweise in
Lenkungen von Fahrzeugen eingesetzt. Dabei sind die Doppelkreuzgelenke so
aufgebaut, daß jedem Wellenabschnitt eine Gelenkgabel zugeordnet ist, die
über eine Kreuzgarnitur bzw. ein Zapfen kreuz gelenkig mit einem beide Kreuz
gelenke verbindenden Zwischenstück in Wirkverbindung stehen. Die Gelenkga
beln sind weiterhin unmittelbar mit einer, eine Abwinkelung zulassenden Zen
triereinrichtung verbunden. Dabei erfaßt die Zentriereinrichtung ein an der
ersten Gelenkgabel an geordnetes Kugelelement, das in eine stirnseitige zen
trische Aufnahme der zweiten Gelenkgabel eingreift.
Ein Doppelkreuzgelenk dieser zuvor erläuterten Bauart ist aus der EP 0 469 396 B1
bekannt. Als Zentriereinrichtung dient ein Kugelelement, das an einer
Gelenkgabel befestigt ist und in ein Schalengehäuse der weiteren Gelenkgabel
eingreift. Damit stellt sich eine linienberührte Anlage zwischen dem Kugelge
lenk und dem Schalengehäuse entlang der Äquatorialsebene des Kugelgelenks
ein. Die Linienberührung bewirkt im Kontaktbereich eine hohe Flächenpres
sung, die gleichzeitig den Verschleiß erhöht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Problemstellung zugrunde, eine
Zentriereinrichtung für ein Doppelkreuzgelenk zu realisieren, das eine uneinge
schränkte Einstellbewegung bei der Montage und/oder einer Winkeländerung in
der Einbaulage ermöglicht und dabei die Flächenpressung reduziert und eine
kostengünstige einfache Herstellung ermöglicht.
Die zuvor genannte Problemstellung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß umfaßt die Zentriereinrichtung ein
Kugelelement, an dem ein als Gleitlager ausgebildetes Zentrierlager befestigt ist.
Dabei weist das Zentrierlager eine sphärisch gestaltete Innenfläche auf, die
formschlüssig am Kugelelement anliegt. Über die weitestgehend zylindrische
Mantelfläche ist das Zentrierlager in eine komplementär gestaltete Aufnahme der
weiteren Gelenkgabel verschiebbar geführt. Damit stellt die Mantelfläche des
Zentrierlagers eine im Vergleich zum bekannten Stand der Technik deutlich
vergrößerte Kontaktfläche her, verbunden mit einer vorteilhaften verringerten
Flächenpressung. Die reduzierte Flächenpressung verringert den Verschleiß des
Kugelelementes, was sich positiv auf die Lebensdauer der Zentriereinrichtung
und damit des gesamten Doppelkreuzgelenks auswirkt.
Die erfindungsgemäße Maßnahme ist vorteilhaft in den vorhandenen Bauraum
der in einer Wirkverbindung stehenden Gelenkgabeln integrierbar. Das erfin
dungsgemäße Zentrierlager ermöglicht ein Aufbohren der Aufnahme entspre
chend dem Außendurchmesser des Zentrierlagers, ohne nachteilige Auswirkung
auf die Funktion der Zentriereinrichtung. Somit erlaubt die Erfindung auch den
nachträglichen Einbau des erfindungsgemäßen Zentrierlagers in ein Doppel
kreuzgelenk.
Aufgrund des formschlüssig am Kugelelement befestigten Zentrierlagers ergibt
sich ein einfaches Handling bei der Montage. Die Gelenkgabel, an der das
Kugelelement einstückig angeordnet ist, ist danach gemeinsam mit dem am
Kugelelement befestigten Zentrierlager axial in die Aufnahme der weiteren
Gelenkgabel einführbar. Aufgrund eines gewissen Einbauspiels zwischen der
Innenbohrung der Aufnahme und dem Außendurchmesser des Zentrierlagers
bedarf es dazu keiner speziellen Werkzeuge oder Hilfsmaßnahmen. Das Ein
bauspiel ermöglicht weiterhin eine uneingeschränkte Winkeländerung der mit
den Gelenkgabeln verbundenen Wellen. Dazu ist die axiale Länge der Auf
nahme so gewählt, daß unabhängig von der Winkellage der Wellen, die Ge
lenkgabel-Aufnahme das Zentrierlager vollständig außen umschließt. Neben
einer einfachen Montage erlaubt das erfindungsgemäße rotationssymmetrisch
gestaltete Zentrierlager eine prozeßsichere Fertigung in großen Stückzahlen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der ab
hängigen Ansprüche 2 bis 17.
Als Zentrierlager schließt die Erfindung sowohl ein einteilig als auch ein mehr
teilig gestaltetes Zentrierlager ein. Für ein mehrteilig beispielsweise aus zwei
Halbschalen zusammengesetztes Zentrierlager bietet es sich beispielsweise an,
diese Einzelteile mit einer Umlaufnut zu versehen, zur Aufnahme eines radial
vorgespannten Sicherungsrings, der die beiden Halbschalen verliergesichert auf
dem Kugelelement befestigt. Als Sicherungselement bietet es sich alternativ an,
einen umlaufenden Elastomerring einzusetzen. Ein mehrteilig gestaltetes Zen
trierlager wird vorzugsweise dann eingesetzt, wenn das Zentrierlager aus einem
relativ steifen Material hergestellt ist, das ein radiales Aufweiten bzw. Auf
schnappen während der Montage auf das Kugelelement erschwert bzw. nicht
zuläßt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, das Zentrier
lager aus Kunststoff, insbesondere Polyamid herzustellen. Ein solches Kunst
stoff-Gleitlager bietet einen Kosten- und Gewichtsvorteil. Weiterhin sorgt ein aus
Kunststoff hergestelltes Zentrierlager für eine wirksame Entkopplung zwischen
den in Wirkverbindung stehenden Gelenkgabel n, wodurch eine Schwingungs
übertragung unterbleibt, und keine nachteilige Geräuschanregung erfolgt.
Alternativ zu Kunststoff schließt die Erfindung ein aus Aluminium, einem Sinter
material oder aus einem beliebigen anderen für ein Gleitlager geeigneten
Material hergestelltes Zentrierlager ein.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht ein Zentrierlager vor, daß
am Kugelelement formschlüssig angeschnappt ist. Dazu ist das Zentrierlager so
gestaltet, daß dieses sich in einer Einführzone radial aufweitet, um so eine
Montage auf das Kugelelement zu ermöglichen. Das erfindungsgemäße Zentrier
lager besitzt innenseitig eine der Außenkontur des Kugelelementes angepaßte
komplementäre Innenfläche, zur Erzielung einer beliebigen winkelbeweglichen
Stellung auf dem Kugelelement.
Zur Vereinfachung der Montage sieht die Erfindung vor, das Zentrierlager mit
zumindest einem längenbegrenzten Längsschlitz zu versehen, der bei der
Montage des Zentrierlagers auf das Kugelelement das Aufschnappen bzw. das
radiale Aufweiten vereinfacht. Eine weitere Verbesserung dieser Einbauhilfe
wird erzielt, in dem das Zentrierlager mit mehreren, symmetrisch umfangsver
teilt angeordneten Längsschlitzen versehen ist, zur Bildung von einzelnen
Segmenten. Die axiale Länge der von der Einführseite des Zentrierlagers ausge
henden Längsschlitze reicht dabei vorzugsweise bis über die Halbe Breite des
Zentrierlagers bzw. bei eingebautem Zentrierlager bis über die Mitte des Kugel
elementes. Aufgrund der Schlitze ergibt sich eine Montagevereinfachung, da
beim Aufsetzen des Zentrierlagers auf das Kugelelement die einzelnen Segmente
sich elastisch radial nach außen verlagern und nach Überschreitung der Äquato
rialsebene des Kugelelementes diese sich elastisch in die Ausgangslage zurück
verlagern. Dadurch ergibt sich eine zerstörungsfreie und automatengerechte
Montage des Zentrierlagers auf das Kugelelement.
Alternativ zu mehreren längenbegrenzten Schlitzen schließt die Erfindung
ebenfalls ein Zentrierlager ein mit einem durchgehenden Schlitz. Beim Einbau
eines derartig gestalteten Zentrierlagers spreizt sich der Schlitz in Umfangs
richtung auf und ermöglicht damit eine Verschiebung des Zentrierlagers auf das
Kugelelement.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Maßnahme zur
Erzielung einer geschlossenen Innenkontur des Zentrierlagers im Bereich der
Längsschlitze vor. Dazu ist die Mantelfläche radial gestuft ausgestaltet in der
Form, daß diese im nicht eingebauten Zustand im Bereich der Schlitze einen
Durchmesser aufweist, der den Innendurchmesser der Gelenkgabel-Aufnahme
übertrifft. Dabei ist eine maßliche Abstimmung vorgesehen, die bei einem
eingebauten Zentrierlager die geschlitzten Zonen des Zentrierlagers radial
soweit nach innen verlagert, daß diese eine geschlossene Innenfläche für die
Anlage des Kugelelementes bilden. Zur Erzielung einer geschlossenen Innen
fläche kann alternativ das Zentrierlager so ausgebildet werden, daß dieses mit
einem Übermaß in die Aufnahme eingesetzt wird.
Die Gestaltung des erfindungsgemäßen Zentrierlagers sieht weiterhin vor, daß
dessen axiale Länge bzw. Breite gleich oder größer dem halben Radius des
Kugelelements entspricht. Bei dieser Länge bzw. Breite des Zentrierlagers ergibt
sich einerseits eine ausreichend reduzierte Flächenpressung in der Gelenk
gabel-Aufnahme. Andererseits bewirkt dieses Breitenverhältnis keine Einschränkung
selbst bei extrem abgewinkelten Gelenkgabeln.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Verliersicherung des Zentrierlagers am
Kugelelement besitzt das Zentrierlager im Bereich der Einführöffnung bzw.
Einführzone ein definiertes Maßverhältnis zum Durchmesser des Kugelelemen
tes. Als eine ausreichende Überdeckung hat sich beispielsweise für Kunststoff
ein Maß von ≦ dem 0,9fachen Wert des Kugelelement-Durchmessers bzw. der
Äquatorialsebene als ausreichend erwiesen. Erfindungsgemäß kann dieses
Überdeckungsmaß für andere Werkstoffe unterschiedlich ausgelegt sein.
Für das Zentrierlager ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, die Einführ
schräge zur Stirnseite umlaufend abzurunden oder mit einer Phase zu versehen,
die ein axiales Aufschieben des Zentrierlagers auf das Kugelelement vereinfacht.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht einen lagerorien
tierten Einbau des Zentrierlagers in der Gelenkgabel-Aufnahme vor. Als Ver
drehsicherung bietet es sich dazu an, in die Mantelfläche des Zentrierlagers eine
Längsnut einzubringen, in die im eingebauten Zustand eine Führungsnase der
Aufnahme eingreift. Alternativ dazu kann die Mantelfläche des Zentrierlagers
mit einer oder mehreren Führungsnasen versehen werden, die im eingebauten
Zustand in entsprechende Längsnuten der Gelenkgabel-Aufnahme geführt sind.
Anstelle eines zylindrisch geformten Zentrierlagers kann dieses erfindungsgemäß
beispielsweise polygonal geformt sein. Eine derart geformte Mantelfläche ist in
eine entsprechend komplementär gestaltete Gelenkgabel-Aufnahme verschiebbar
geführt.
Zur Schaffung eines wartungsfrei konzipierten Doppelkreuzgelenks mit integrier
ter Zentriereinrichtung sieht die Erfindung vor, in die Mantelfläche des Lager
rings Ausnehmungen zur Aufnahme eines Schmierstoffs einzubringen. Das darin
eingebrachte Schmiermittel dient im eingebauten Zustand des Zentrierlagers
dazu, die Führungslaufbahn an der Gelenkgabel-Aufnahme zu benetzen, um so
eine reibungsmindernde, verschleißfreie Verschiebung des Zentrierlagers zu
erreichen. Zusätzlich bietet es sich an, entsprechende Ausnehmungen ebenfalls
an der Innenseite des Zentrierlagers anzuordnen, für eine reibungsmindernde
Verschiebung des Zentrierlagers auf dem Kugelelement.
Die Erfindung schließt weiterhin Maßnahmen zum Toleranzausgleich ein. Damit
soll sichergestellt werden, daß auch bei einer ungünstigen Toleranzlage bedingt
durch Fertigungstoleranzen der Aufnahme in der Gelenkgabel, des Kugelele
mentes oder des Zentrierlagers oder durch eine Werkstoffpaarung mit ungünstig
zusammenwirkenden Wärmeausdehnungskoeffizienten ein die Funktion der
Zentriereinrichtung behindernder Einbau entsteht.
Als Maßnahme zum Toleranzausgleich bietet es sich an, das Zentrierlager mit
mehreren Längsschlitzen zu versehen zur Bildung von mehreren symmetrisch
umfangsverteilt angeordneten Segmenten. Dabei sind die Segmente mit einem
Krümmungsradius versehen, der abweichend zum Radius des Kugelelementes
gestaltet ist und dessen äußerer Krümmungsradius vom Radius der Aufnahme in
der Gelenkgabel abweicht. Durch diese Formgebung wirkt das einzelne Seg
ment als ein Federelement bzw. ein Biegebalken, der einen wirksamen Tole
ranzausgleich zwischen der Gelenkgabel und dem Kugelelement sicherstellt.
Die Erfindung schließt dabei ein, daß die abweichend gestalteten Krümmungs
radien des Zentrierlagers zu den korrespondierenden Krümmungsradien des
Kugelelementes oder der Aufnahme sowohl kleiner als auch größer ausgelegt
sein können.
Eine weitere vorteilhafte Maßnahme, die einen Toleranzausgleich sicherstellt
sieht ein Federelement vor, das in die Mantelfläche des Zentrierlagers einge
formt ist. Im nichteingebauten Zustand ragt das Federelement radial aus der
Mantelfläche des Zentrierlagers. In der Einbaulage stützt sich das Federelement
radial vorgespannt an der Gelenkgabel-Aufnahme ab. Bei Bedarf kann das
Zentrierlager mit mehreren umfangsverteilt angeordneten Federelementen
versehen werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von vier Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in einem Längsschnitt ein erfindungsgemäßes Doppelkreuzge
lenk;
Fig. 2 ein Zentrierlager im Halbschnitt;
Fig. 3 die Vorderansicht des Zentrierlagers gemäß Fig. 2;
Fig. 4 die Draufsicht des in Fig. 2 abgebildeten Zentrierlagers;
Fig. 5 ein alternativ gestaltetes Zentrierlager mit einer radial gestuften
Mantelfläche;
Fig. 6 ein Zentrierlager mit Ausnehmungen an der Mantelfläche zur
Aufnahme eines Schmiermittels;
Fig. 7 den Aufbau eines zweiteilig gestalteten Zentrierlagers, wobei
die Einzelteile des Zentrierlagers durch ein Sicherungselement
zusammengefügt sind;
Fig. 8 den stirnseitigen Ausschnitt eines Zentrierlagers, das mehrere
Segmente bildet, die jeweils einen zur Außenkontur des Ku
gelelementes bzw. zur Kontur der Gabelkopfaufnahme ab
weichenden Krümmungsradius aufweisen;
Fig. 9 ein Zentrierlager, das zum Toleranzausgleich mit einem Feder
element versehen ist, das im eingebauten Zustand radial vor
gespannt an der Gelenkgabel-Aufnahme abgestützt ist.
Die Fig. 1 zeigt ein Doppelkreuzgelenk 1, das zwei Wellen 2, 3 miteinander
verbindet. Das Doppelkreuzgelenk 1 umfaßt zwei Kreuzgelenke 4, 5 jeweils
bestehend aus einer einstückig mit der Welle 2, 3 verbundenen Gelenkgabel 6,
7, die über ein Zapfenkreuz 8, 9 mit einem beide Kreuzgelenke 4, 5 verbinden
den Zwischenstück 10 zusammenwirken. Zur Erreichung einer reibungsarmen,
beliebig schwenkbaren Bewegung der Gelenkgabeln 6, 7 und der damit in Ver
bindung stehenden Wellen 2, 3 sind alle Enden des Zapfenkreuzes 8 über
Wälzlager in Aufnahmebohrungen der Gelenkgabel 6, 7 sowie im Zwischen
stück 10 wälzgelagert.
Das Doppelkreuzgelenk 1 besitzt zwischen den Zapfenkreuzen 8, 9 eine von
dem Zwischenstück 10 umschlossene Zentriereinrichtung 11, die wie folgt
gestaltet ist. Die über das Zapfenkreuz 8 axial verlängerte Gelenkgabel 6 bildet
am freien Ende ein Kugelelement 12, auf dem ein Zentrierlager 13a dreh- und
schwenkbar formschlüssig gehalten ist. Die ebenfalls über das Zapfenkreuz 9
axial verlängerte Gelenkgabel 7 bildet am freien Ende eine zylindrische Auf
nahme 15. Dazu ist die Aufnahme 15 maßlich so gestaltet, daß an deren Innen
wandung das Zentrierlager 13a mit der Mantelfläche 14 geführt ist. Zur Erzie
lung einer reibungsarmen, verschleißarmen Verschiebung des Zentrierlagers 13a
in der Aufnahme 15 ist das Zentrierlager 13a vorzugsweise mit einer Über
gangspassung in die Aufnahme 15 eingesetzt. Der axiale Verschiebeweg des
Zentrierlagers 13a in der Aufnahme 15 wird beeinflußt vom Schwenkwinkel "α"
der Wellen 2, 3, der die maximale Auslenkung ausgehend von der Längsachse
16 definiert. Weiterhin wird der axiale Verschiebeweg des Zentrierlagers 13a
bestimmt von dem Abstandsmaß "x" zwischen den Zapfenkreuzen 8, 9 im
Zwischenstück 10.
Fig. 2 zeigt die Anordnung des Zentrierlagers 13a auf dem Kugelelement 12
im Halbschnitt. Diese Abbildung verdeutlicht insbesondere die maßlichen
Verhältnisse des formschlüssig am Kugelelement 12 befestigten Zentrierlagers
13a. Danach übertrifft die Breite "B" den Radius "R" des Kugelelements 12. Die
an einer Stirnseite 17 des Zentrierlagers 13a sich bildende Einführzone 18
besitzt eine radiale Überdeckung zur Äquatorialsebene 19 des Kugelelements
12 und ist bestimmt durch die Differenz der Maße "Y1-Y2" bzw. durch ein
Differenzmaß zwischen dem Radius "R" und dem Abstandsmaß zwischen einer
Längsachse 30 und der Einführzone 18.
Zur Montageerleichterung auf das Kugelelement 12 ist das Zentrierlager 13a mit
einem Axialschlitz 20 versehen, der von der Stirnseite 17 ausgehend sich über
ein Axialmaß "b" bis über die Mitte "M" des Kugelelementes 12 erstreckt. Der
Längsschlitz 20 dient als Montagehilfe, da dieser beim Aufschieben des Zentrier
lagers 13a auf das Kugelelement 12 radial ausweichen kann und bei Erreichung
der Endlage selbsttätig in die Ausgangslage zurückweicht. Als eine weitere
Montagehilfe dient die gerundete Einführzone 18 des Abschnitts 21 an der
Stirnseite 17, die ein axiales Aufschieben des Zentrierlagers 13a auf das Kugel
element 12 begünstigt. Die sphärische Innenfläche 27 des Zentrierlagers 13a ist
so angeordnet, daß die Äquatorialsebene 19 vom Kugelelement 12 mittenver
setzt in Richtung der Stirnseite 17 angeordnet ist. Diese Maßnahme reduziert
den sich beim Aufschieben des Zentrierlagers 13a radial verlagernden Bereich.
Als weitere Einbauhilfe ist das Zentrierlager 13a an der von der Stirnseite 17
gegenüberliegenden Stirnseite 22 mit einer äußeren umlaufende Fase 23 ver
sehen, mit der das Einfügen des Zentrierlagers 13a in die Aufnahme 15 der
Gelenkgabel 7 vereinfacht wird.
Die Vorderansicht des in Fig. 2 abgebildeten Zentrierlagers 13a zeigt die Fig.
3. Diese Ansicht verdeutlicht die Anordnung von sechs jeweils um 60° versetzt
angeordneten Längsschlitzen 20, die in das Zentrierlager 13a eingebracht sind
und damit einzelne Segmente bilden, die bei der Montage des Zentrierlagers
13a radial ausweichen.
Die Fig. 4 zeigt das mit einem Längsschlitz 29 versehene Zentrierlager 13a.
Dieser Längsschlitz 29 erstreckt sich über die gesamte axiale Länge. Bei der
Montage des Zentrierlagers 13a spreizt sich der Längsschlitz 29 auf und er
möglicht ein Aufschieben des Zentrierlagers 13a auf das Kugelelement 12.
Das in Fig. 5 abgebildete Zentrierlager 13b weist eine abweichende Mantel
fläche 14 auf, die beabstandet zur Fase 23 einen trapezartig geformten, radial
nach außen gerichteten Ansatz 24 aufweist. Dieser Ansatz 24 ermöglicht mit
einer komplementär gestalteten Längsnut in der Aufnahme 15 der Gelenkgabel
7 eine wirksame Verdrehsicherung für das Zentrierlager 13b.
Das Zentrierlager 13c gemäß Fig. 6 ist in der Mantelfläche 14 mit einer axial
von der Fase 23 beabstandeten Ausnehmung 25 versehen. Das Zentrierlager
13c besitzt außerdem an der sphärischen Innenfläche 27 eine weitere halbrund
artig geformte Ausnehmung 26. Diese Ausnehmungen 25, 26 sind zur Auf
nahme eines Schmierstoffes vorgesehen und dienen zur dauerhaften Schmierung
der am Zentrierlager 13c abgestützten bzw. geführten Bauteile. Diese Schmier
stoffreservoirs reduzieren in vorteilhafter Weise die Reibung und damit den
Verschleiß und ermöglichen so eine wartungsfreie Zentriereinrichtung 11.
Weiterhin ist das Zentrierlager 13c mit einer Radialstufe 28 im Bereich der
Längsschlitze 21 versehen. Diese Stufe dient im eingebauten Zustand des
Zentrierlagers 13c dazu, daß sich eine geschlossene nahezu übergangsfreie
Innenfläche 27 einstellt.
In Fig. 7 ist ein zweiteilig gestaltetes Zentrierlager 13d dargestellt, das zwei
Halbschalen 35a, 35b umfaßt. Ein derartiger Aufbau bietet sich für Zentrierlager
an, die aus einem relativ spröden, unelastischen Werkstoff hergestellt sind, der
ein zerstörungsfreies Aufschnappen bzw. radiales Aufweiten für eine Montage
auf das Kugelelement nicht ermöglicht. Als Verliersicherung der Halbschalen
35a, 35b auf dem Kugelelement 12 dient ein Sicherungsring 36, der in eine
Ringnut 37 der Halbschalen 35a, 35b eingesetzt ist.
Einen stirnseitigen Ausschnitt des Zentrierlagers 13e ist in der Fig. 8 abgebil
det. Zur Schaffung eines Toleranzausgleichs umfaßt das Zentrierlager 3e
einzelne Segmente 31. Diese Segmente besitzen einen vom Krümmungsmittel
punkt "K1" des Kugelelementes 12 abweichenden, d. h. verkleinerten Krüm
mungsmittelpunkt "K2". Damit verbunden ergeben sich gleichfalls abweichende
Krümmungsradien 32, 33. Dieser Mittelpunktversatz hat zur Folge, daß das ein
zelne Segment 31 die Funktion eines Federelementes bzw. eines Biegebalkens
ausübt und so radial vorgespannt mit den Segmentenden am Kugelelement 12
und mit einer äußeren Mittelzone an der Aufnahme 15 der Gelenkgabel 6
kraftschlüssig abstützt ist. Das Zentrierlager 13e kann dabei einteilig ausgebildet
sein, d. h. an der Einführseite sind in das Zentrierlager 13e längenbegrenzte
Längsschlitze 20 eingebracht. Alternativ kann das Zentrierlager 13e mehrteilig
aufgebaut sein und aus einzelnen Segmenten 31 bestehen, die wie in Fig. 7
abgebildet, durch einen Sicherungsring zusammengehalten sind.
Das Zentrierlager 13f gemäß Fig. 9 umfaßt ein Federelement 34, das in die
Außenkontur des Zentrierlagers 13f eingebracht ist. Das Federelement 34 hat
die Aufgabe, einen Toleranzausgleich zu gewährleisten und ist dazu so gestaltet,
daß dieses im nichteingebauten Zustand die Mantelfläche 14 des Zentrierlagers
13 übertrifft. In der Einbaulage stützt sich das Federelement kraftschlüssig an der
Aufnahme 15 der Gelenkgabel 6 ab. Das Zentrierlager 13f kann bedarfsabhän
gig mit einem oder mehreren umfangsverteilt angeordneten Federelementen 34
versehen werden.
1
Doppelkreuzgelenk
2
Welle
3
Welle
4
Kreuzgelenk
5
Kreuzgelenk
6
Gelenkgabel
7
Gelenkgabel
8
Zapfenkreuz
9
Zapfenkreuz
10
Zwischenstück
11
Zentriereinrichtung
12
Kugelelement
13
a Zentrierlager
13
b Zentrierlager
13
c Zentrierlager
13
d Zentrierlager
13
e Zentrierlager
13
f Zentrierlager
14
Mantelfläche
15
Aufnahme
16
Längsachse
17
Stirnseite
18
Einführzone
19
Äquatorialsebene
20
Längsschlitz
21
Abschnitt
22
Stirnseite
23
Fase
24
Ansatz
25
Ausnehmung
26
Ausnehmung
27
Innenfläche
28
Radialstufe
29
Schlitz
30
Längsachse
31
Segment
32
Krümmungsradius
33
Krümmungsradius
34
Federelement
35
a Halbschale
35
b Halbschale
36
Sicherungsring
37
Ringnut
R Radius (Kugelelement
R Radius (Kugelelement
12
)
M Mitte (Kugelelement
M Mitte (Kugelelement
12
)
b Länge (Längsschlitz
b Länge (Längsschlitz
20
)
B Breite (Zentrierelement
B Breite (Zentrierelement
13
a)
K1
K1
Krümmungsmittelpunkt
K2
K2
Krümmungsmittelpunkt
Claims (17)
1. Doppelkreuzgelenk (1) für die Übertragung einer Drehbewegung zwischen
einer treibenden und einer getriebenen Welle (2, 3), bestehend aus zwei
Kreuzgelenken (4, 5) mit jeweils einer Gelenkgabel (6, 7) und einem beiden
Kreuzgelenken (4, 5) gemeinsamen Zwischenstück (10), wobei jeweils die
Gelenkgabeln (6, 7) eines Kreuzgelenkes (4, 5) mit dem Zwischenstück (10)
unter Zwischenschaltung eines Zapfenkreuzes (8, 9) gelenkig verbunden sind
und die Gelenkgabeln (6, 7) weiterhin mit einer in dem Zwischenstück (10)
integrierten, eine Abwinkelung ermöglichenden Zentriereinrichtung (11) ver
bunden sind, die ein der Gelenkgabel (6) zugeordnetes Kugelelement (12) und
eine der weiteren Gelenkgabel (7) zugeordnete Aufnahme (15) für das axial
verschiebbar angeordnete Kugelelement (12) umfaßt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentriereinrichtung (11) ein als Gleitlager ausgebildetes Zentrierlager
(13a bis 13f) umfaßt, das mit einer sphärisch ausgebildeten Innenfläche (27)
formschlüssig am Kugelelement (12) gehalten ist und mit einer Mantelfläche (14)
verschiebbar in der Aufnahme (15) der Gelenkgabel (7) geführt ist.
2. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein einteilig
oder mehrteilig gestaltetes Zentrierlager (13a bis 13c).
3. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein aus Kunst
stoff vorzugsweise aus Polyamid hergestelltes Zentrierlager (13a bis 13c).
4. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zentriereinrichtung (11) ein Zentrierlager (13a bis 13c) umfaßt, das aus Alumi
nium, einem Sinterwerkstoff oder einem beliebigen für Gleitlager geeigneten
Werkstoff hergestellt ist.
5. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein elastisch am
Kugelelement (12) angeschnapptes Zentrierlager (13a bis 13c).
6. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zentrierlager (13a) mit zumindest einem Längsschlitz (20) versehen ist.
7. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein Zentrier
lager (13a), das zumindest einen von einer Stirnseite (17) ausgehenden Längs
schlitz (20) aufweist, dessen Länge "b" im eingebauten Zustand des Zentrier
lagers (13a) eine Äquatorialsebene 19) des Kugelelements (12) übertrifft (Fig.
2).
8. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein Zentrier
lager (13a), das einen Schlitz (29) aufweist, der sich über die gesamte axiale
Länge "B" erstreckt (Fig. 4).
9. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein geschlitztes
Zentrierlager (13c), dessen Mantelfläche (14) im Bereich des geschlitzten Ab
schnitts (21) eine Radialstufe (28) bildet (Fig. 6).
10. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine axiale
Länge des Zentrierlagers (13a bis 13c), die gleich oder größer dem halben
Radius "R" des Kugelelements (12) entspricht.
11. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Über
deckungsbereich des Zentrierlagers (13a), der bestimmt ist durch ein Differenz
maß zwischen dem Radius "R" und einem Abstandsmaß "Y2", das sich zwischen
einer Längsachse (30) und der Einführzone (18) einstellt (Fig. 2).
12. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Zentrier
lager (13a bis 13c), dessen Einführzone (18) abgerundet gestaltet ist (Fig. 2).
13. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Mantel
fläche (14), die zur Lageorientierung des Zentrierlagers (13b) einen radial nach
außen gerichteten Ansatz (24) aufweist, der im eingebauten Zustand in eine
Axialnut der Aufnahme (15) eingreift (Fig. 5).
14. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine polygonal
gestaltete Mantelfläche (10) des Zentrierlagers (13a), das in eine komplementär
gestaltete Aufnahme (15) der Gelenkgabel (7) geführt ist.
15. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Zentrier
lager (13c), das im Bereich der Mantelfläche (14) und/oder der sphärisch ausge
bildeten Innenfläche (27) jeweils zumindest eine Ausnehmung (25, 26) zur Auf
nahme eines Schmierstoffs aufweist (Fig. 6).
16. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
mehrere Längsschlitze (20) aufweisende Zentrierlager (13e) symmetrisch um
fangsverteilt angeordnete Segmente (31) bildet, dessen innerer Krümmungsradius
(32) abweichend zum Radius "R" des Kugelelementes (12) gestaltet ist und
dessen äußerer Krümmungsradius (33) vom Radius der Aufnahme (15) abweicht
(Fig. 8).
17. Doppelkreuzgelenk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zumindest ein
Federelement (34), das in die Mantelfläche (14) des Zentrierlagers (13f) einge
formt ist, und sich in der Einbaulage kraftschlüssig an der Aufnahme (15) der
Gelenkgabel (7) abstützt (Fig. 9).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19818570A DE19818570A1 (de) | 1998-04-25 | 1998-04-25 | Zentrierlager für ein Doppelkreuzgelenk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19818570A DE19818570A1 (de) | 1998-04-25 | 1998-04-25 | Zentrierlager für ein Doppelkreuzgelenk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19818570A1 true DE19818570A1 (de) | 1999-10-28 |
Family
ID=7865798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19818570A Withdrawn DE19818570A1 (de) | 1998-04-25 | 1998-04-25 | Zentrierlager für ein Doppelkreuzgelenk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19818570A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1350973A1 (de) * | 2002-03-19 | 2003-10-08 | Elbe & Sohn GmbH & Co. KG | Doppelgelenkwelle |
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1998
- 1998-04-25 DE DE19818570A patent/DE19818570A1/de not_active Withdrawn
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