DE19818426C2 - Verfahren zur Fernaufklärung und Zielortung - Google Patents
Verfahren zur Fernaufklärung und ZielortungInfo
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- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/36—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information
- F42B12/365—Projectiles transmitting information to a remote location using optical or electronic means
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fernaufklärung und Zielortung ge
mäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 25 32 479 A1 bekannt. Dort wird der
Bekämpfung von Erdzielen mittels ferngelenkter Flugkörper eine Luftaufklä
rung vorgeschaltet, welche der Ermittlung interessierender Zielobjekte dienen
soll. Dabei wird das Zielgebiet, welches sich auch in einer Entfernung von
beispielsweise fünfhundert Kilometern von der Bodenstation befinden kann,
mittels eines Aufklärungs-Fluggerätes, nämlich eines ferngelenkten Flug
körpers, überflogen. Es werden Luftbildaufnahmen gemacht, welche je nach
Auflösungsvermögen jeweils eine Vielzahl von Geländedaten liefern. Ferner
besitzt das Aufklärungs-Fluggerät eine Vorrichtung zur Ermittlung von Posi
tionsdaten, und zwar in Form eines Telemetriegerätes zur Durchführung von
Laufzeitmessungen elektromagnetischer Wellen zu mindestens zwei hinsicht
lich ihrer Lage bekannten Festpunkten. Jeder Luftbildaufnahme werden der
artige Laufzeiten zugeordnet, welche praktisch in verschlüsselter Form die je
weilige Position des Aufklärungs-Fluggerätes über dem Zielgebiet beinhalten.
Die Gesamtheit der einer jeweiligen Luftbildaufnahme entsprechenden Gelän
dedaten werden, ebenso wie die als Laufzeiten vorliegenden, zugeordneten
Positionsdaten, drahtlos an die Bodenstation übermittelt. In dieser erfolgt
dann, beispielsweise durch einen visuellen Betrachter der auf einem Monitor
wiedergegebenen Luftbildaufnahmen, die Auswahl interessierender Zielobjek
te.
Dieses Verfahren ist insofern aufwendig, als ständig oder in geringen Zeitab
ständen große Datenmengen zu übertragen sind. Hier können, insbesondere
bei größeren Entfernungen, Probleme hinsichtlich der erforderlichen Band
breite sowie der Leistungsanforderungen auftreten. Außerdem ist auch in der
Empfangsstation, i. a. einer Bodenstation, ein relativ hoher Aufwand zur Ver
arbeitung und Darstellung der eintreffenden Fülle von Bilddaten zu betreiben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welches eine Echtzeit-Datenübertragung auf
möglichst ökonomische Weise gewährleistet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbil
dungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Gemäß der Erfindung wird demnach bereits an Bord des Aufklärungs-Flug
gerätes eine Datenauswertung dahingehend vorgenommen, daß aus den von
der Sensoranordnung gelieferten Daten Informationen über das Vorhanden
sein sowie den Typ interessierender Zielobjekte gewonnen werden. Ein iden
tifiziertes Zielobjekt wird mit einem seinen Typ kennzeichnenden Code ver
sehen, und dieser wird mit einer Positionsinformation zu einem Datensatz zu
sammengefaßt, welcher quasi in Echtzeit an die Bodenstation übermittelt
wird.
Diese Positionsinformation soll im Prinzip die Position des jeweiligen Zielob
jektes in einem geländebezogenen Koordinatensystem angeben. Bei niedrig
fliegenden Aufklärungs-Fluggeräten, bei denen die Sensoranordnung direkt
nach unten gerichtet ist, stimmt die Position des Zielobjektes dann mit derje
nigen des Aufklärungs-Fluggerätes im wesentlichen überein. Dessen Position
kann mit Hilfe eines an Bord befindlichen Navigationssystems ermittelt wer
den. Dieses kann beispielsweise ein GPS-Empfangssystem sein, jedoch kön
nen selbstverständlich auch andere Navigationssysteme verwendet werden,
beispielsweise solche, die von einem Vergleich des mittels eines bildgebenden
Sensors aufgenommenen, überflogenen Geländes mit einem entsprechenden
gespeicherten Gelände Gebrauch machen, oder auch Trägheits-Navigationssy
steme, welche von einem bekannten Startpunkt aus die Bewegungen des Auf
klärungs-Fluggerätes exakt verfolgen. Bei höher fliegenden Aufklärungs-
Fluggeräten, welche eine schräg nach vorne gerichtete Sensoranordnung tra
gen, muß aus den Sensordaten noch die Position des jeweiligen Zielobjektes
in Bezug zum Aufklärungs-Fluggerät ermittelt werden. Aus beiden ist dann
die Position des Zielobjektes bezüglich eines vorwählbaren Geländekoordina
tensystems zu bestimmen.
Aus der so bestimmten Position des Zielobjektes sowie dessen zugeordnetem
Code wird ein Datensatz gebildet, der auf ein Minimum reduziert ist und
trotzdem die notwendige Information enthält, und der folglich äußerst schmal
bandig an eine Empfangsstation übertragbar ist.
In der Empfangsstation kann das gerade vom Aufklärungs-Fluggerät überflo
gene Gelände auf einem Monitor in Form einer Karte oder eines Geländepro
files sichtbar gemacht werden, wobei diese Informationen natürlich in der
Empfangsstation abrufbar sein müssen. Diese Geländedarstellung kann dann
zeitlich so variiert werden, daß sie mit eventuell veränderbarem Maßstab je
weils das Zielgebiet wiedergibt, auf welches die Sensoranordnung des Aufklä
rungs-Fluggerätes aktuell gerichtet ist. Die jeweils identifizierten Zielobjekte
können dann in dieser Geländedarstellung mittels vorwählbarer Symbole oder
auch Ziffern oder Buchstaben in ihrer Position gekennzeichnet werden. Hier
aus sind dann weitere Maßnahmen ableitbar, beispielsweise der direkte An
griff durch geeignete Angriffsmittel vom Boden oder von der Luft aus, oder
auch die nähere Bildaufnahme mittels besonderer Bildaufnahmesysteme von
dem Aufklärungs-Flugkörper selbst aus oder mit Hilfe nachfolgender, beson
ders geeignete Aufnahmesysteme tragender Fluggeräte.
Das Wesen der Erfindung liegt in der äußersten Reduktion der zu übertragen
den, ein identifiziertes Zielobjekt hinsichtlich Art und Position kennzeich
nenden Daten sowie der daraus folgenden Möglichkeit einer äußerst schmal
bandigen, kurzzeitigen und damit wenig störanfälligen, aber weitreichenden
Übertragung zur Empfangsstation.
Die Art der Sensoranordnung ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Hier
können alle Sensoren verwendet werden, deren Daten die Möglichkeit eröff
nen, Zielobjekte der interessierenden Typen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu
identifizieren. Dabei kann es sich um bildgebende Sensoren handeln, deren
Ausgangsdaten mit gespeicherten Bilddaten der interessierenden Typen von
Zielobjekten verglichen oder auf zieltypische Strukturmerkmale hin analysiert
werden. Als Sensoranordnung kann auch ein Radargerät verwendet werden,
dessen Ausgangsdaten auf zielspezifische Signaturen hin zu analysieren sind.
Es sind auch Sensoranordnungen vorstellbar, welche das Zielgebiet in unter
schiedlichen elektromagnetischen Wellenlängenbereichen synchron abtasten.
Dies kann passiv durch Registrierung der vom Zielobjekt ausgehenden Ei
genstrahlung oder der von ihm reflektierten Fremdstrahlung sowie aktiv durch
Registrierung einer von der Sensoranordnung ausgehenden und vom Zielob
jekt reflektierten Strahlung geschehen. Beispielsweise kann ein Infrarotsensor
Wärmestrahlung aussendende Objekte isolieren, ein weiterer Sensor kann
feststellen, ob es sich um ein im wesentlichen aus Metall bestehendes Objekt
handelt, und mit einem weiteren Sensor können Informationen darüber ge
wonnen werden, welche Ausmaße das Objekt hat. Auch aktive und/oder pas
sive Schall- oder Ultraschallsensoren können Verwendung finden. In jedem
Falle müssen es die Sensordaten erlauben, durch Abfrage einer gewissen An
zahl vorwählbarer Kriterien eine Aussage darüber zu treffen, ob ein gefunde
nes Zielobjekt einem bestimmten interessierenden Typ zuzuordnen ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert. Es
zeigen in schematischer Weise:
Fig. 1 ein Aufklärungs-Fluggerät für die Erkundung im Nahbereich,
Fig. 2 ein Aufklärungs-Fluggerät für die Erkundung im Fernbereich,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der bordseitigen Ausrüstung eines Aufklärungs-
Fluggerätes, sowie
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Ausrüstung einer Empfangs- bzw. Boden
station.
Fig. 1 zeigt ein Aufklärungs-Fluggerät 1, beispielsweise in Form eines unbe
mannten Flugkörpers, über einem Zielgebiet 2. Das Aufklärungs-Fluggerät 1
trägt eine in ihrer Wirkrichtung nahezu senkrecht nach unten orientierte Sen
soranordnung 3, in deren Auffassungsbereich 5 sich gerade ein interessieren
des Zielobjekt 4 befindet. Ein derartiges Aufklärungs-Fluggerät 1 mit senk
recht nach unten gerichtetem Auffassungsbereich dient vorwiegend der Auf
klärung im Nahbereich, und die Position des Fluggerätes stimmt daher mit
derjenigen des Zielobjektes nahezu überein. Im Falle der Fig. 2 dagegen han
delt es sich um ein Aufklärungs-Fluggerät 6, beispielsweise in Form eines
Flugzeuges, dessen Sensoranordnung einen schräg nach vorn gerichteten Auf
fassungsbereich besitzt. Hier ist eine Fernaufklärung beabsichtigt, und das
Zielgebiet 7 kann beispielsweise eine Meeresregion sein, auf dem Schiffe 8 zu
identifizieren sind. Die Fig. 2 ist nicht als maßstabsgetreu zu verstehen, so daß
auch weit größere Entfernungen zwischen Zielobjekt und Fluggerät möglich
sind, als dort dargestellt. Ein mit 9 bezeichneter Pfeil symbolisiert die Tat
sache, daß die Aufklärungs-Fluggeräte 1 bzw. 6 kodierte Datensätze einer
nicht dargestellten Empfangsstation zusenden.
Der in Fig. 3 gezeigte Block 10 steht fit eine bordseitige Sensoranordnung
mit nachgeschalteter Auswertungsvorrichtung zur Identifizierung eines inter
essierenden Zielobjektes. Die Auswertung kann auch die Ermittlung der Posi
tion des Zielobjektes relativ zu derjenigen des Aufklärungs-Fluggerätes bein
halten. Mit Hilfe eines Navigationssystemes 11 wird die absolute Position des
Aufklärungs-Flugkörpers bezüglich eines vorwählbaren Gelände-Koordina
tensystems ermittelt. Die hieraus folgenden Informationen werden einem Ko
dierer 12 zugeführt, welcher einen auf äußerste Weise komprimierten Daten
satz bildet, der den dem Zielobjekt zugeordneten Typencode sowie die der
Position des Zielobjektes entsprechende Positionsinformation enthält. Dieser
Datensatz wird entweder einem Zwischenspeicher 13 zugeführt, um erst spä
ter an eine Empfangsstation übermittelt zu werden, oder aber auf direktem
Wege (gestrichelt angedeutet) einer bordseitigen Sendevorrichtung 14 zugelei
tet und über eine Antenne 15 abgestrahlt. Dies kann beispielsweise in einem
Frequenzbereich zwischen 3 und 30 MHz erfolgen.
In Fig. 4 ist zunächst eine Empfangsantenne 16 dargestellt, deren Ausgangs
signal einem Empfänger 17 für zumindest denselben Frequenzbereich zugelei
tet wird. In einem Dekoder 18 werden die der Art des Zielobjektes sowie des
sen Position entsprechenden Informationen aus dem empfangenen Datensatz
entschlüsselt und einer Summierstelle 20 zugeführt. Diese empfängt aus ei
nem Speicher 19 den jeweils aktuellen Teil einer Geländedarstellung, die dort
beispielsweise in digitaler Form gespeichert sein kann. Auf einem Monitor 21
kann ein Beobachter dann den jeweils aktuellen, im Auffassungsbereich der
Sensoranordnung des Aufklärungs-Fluggerätes liegenden Ausschnitt des Ziel
gebietes betrachten, in dem dann identifizierte Zielobjekte an ihrer jeweils ak
tuellen Position markiert sind. Dies kann durch geometrische Symbole, ggf.
unter Zuhilfenahme unterschiedlicher Farben, oder durch Kennzeichnung mit
tels Ziffern oder Buchstaben geschehen.
Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind: verzugslose
Fernaufklärung über sehr große Distanzen, sehr geringe Datenrate und Band
breite sowie sehr kurze Sendezeiten und geringe Sendeleistung. Es können
einfache Antennen verwendet werden, sowie als Verlustgeräte konzipierte
Aufklärungs-Fluggeräte. Damit wird auch ein verzugsloser Waffeneinsatz
möglich. Das Aufklärungs-Fluggerät kann ferngelenkt und autonom operieren
sowie bemannt oder unbemannt sein. Wesentliche Verfahrensschritte sind die
direkte Erkennung des Zielobjektes an Bord, das Auslesen der Position des
Aufklärungs-Fluggerätes aus seinem Navigationssystem, die Bildung eines
einfachen Übertragungscodes, bestehend aus Art des Zielobjektes und dessen
Position, sowie die schmalbandige Übertragung dieses Codes zur Empfangs-
bzw. Bodenstation, die Dekodierung am Empfangsort sowie die punktgenaue
Darstellung der übertragenen, gewonnenen Echtzeitinformation in einer Karte,
die z. B. der im Navigationssystem des Aufklärungs-Fluggerätes entsprechen
kann und am Monitor synchron zur Bewegung des letzteren bewegbar ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Fernaufklärung und Zielortung unter Verwendung eines das
Zielgebiet überfliegenden Aufklärungsfluggerätes, welches eine auf das Zielgebiet
gerichtete oder richtbare Sensoranordnung sowie eine Vorrichtung zur Ermittlung der
eigenen Positionsdaten enthält, wobei mit Hilfe der Sensoranordnung gewonnene
Daten und zugeordnete Positionsdaten drahtlos an eine Empfangsstation übermittelt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß noch an Bord des Aufklärungsfluggerätes
von geeigneten, an sich bekannten Einrichtungen interessierende Zielobjekte sensiert
und identifiziert werden, diesen ein Typencode zugeordnet und die Positionen des
Fluggerätes als angenäherte Zielpositionen zeitgleich aus einer mitgeführten, auch in
der Empfangsstation identisch vorhandenen digitalen Karte bestimmt werden, Zielty
pencode und Fluggerätposition zu einem einfachen Datensatz verknüpft an die Emp
fangsstation ohne Lagebild übermittelt und dort in die mit der im Fluggerät identi
schen digitalen Karte eingetragen werden, wobei die Karte in der Empfangsstation
den Bewegungen des Fluggeräts synchron aufgrund der mit den Zieltypen verknüpf
ten Positionsdaten des Fluggerätes nachgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung
der exakten Zielpositionsdaten in der Empfangsstation automatisch, rechnergestützt
aus den empfangenen Positionsdaten des Fluggerätes und den bekannten Einstellpa
rametern der Sensoren in Echtzeit erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei nicht vor
handenen Zielen aus dem Fluggerät keine Positionsdatenübertragung erfolgt, son
dern in der Empfangsstation unter Zuhilfenahme des dort wie auch im Fluggerät vor
handenen, identischen Flugprogramms die Fortbewegung des Fluggerätes berechnet
bzw. simuliert, gegebenenfalls in der digitalen Karte dargestellt und diese nachge
führt wird.
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