DE19818059A1 - Wälzlageranordnung für Elektrokleinmotoren - Google Patents
Wälzlageranordnung für ElektrokleinmotorenInfo
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Abstract
Bisherige Lagersitze in spritzgegossenen Kunststoffflanschen schrumpften aufgrund ihres asymmetrischen Aufbaus beim Erkalten in verschiedenen Richtungen unterschiedlich stark. Dadurch verformte sich die zur Aufnahme eines Wälzlagers angegossene Lagersitzfläche, was zu einem schlechten Sitz des Lagers und geringerer Lebensdauer des Lagersitzes sowie hoher Geräuschentwicklung führte. Die neue Wälzlageranordnung soll im Gegensatz dazu eine Lagersitzfläche bereitstellen, die den exakten Sitz des Lagers in der gewählten Toleranz auch nach dem Erkalten des Lagersitzes sicherstellt. DOLLAR A Hierzu ist ein Lagersitzring aus Metall in den Lagersitz aus Kunststoff eingespritzt. Die Wanddicke des Lagersitzringes ist derart bemessen, daß die Schrumpfspannungen des Lagersitzes beim Erkalten die zylindrische Lagersitzfläche nicht verformen können. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen einer Wälzlageranordnung, bei dem ein Lagersitzring in eine dem Lagersitz entsprechende Spritzgußform gelegt wird und dann umspritzt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Wälzlageranordnung für Elektrokleinmotoren, bei der ein
Wälzlager in einem Lagersitz aus Kunststoffspritzguß eingesetzt ist, sowie ein Verfahren
zum Herstellen eines Wälzlagersitzes für Elektrokleinmotoren.
Derartige Wälzlageranordnungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Üblicher
weise sind die Lagersitze als Teil eines Kunststoffflansches aus Spritzguß ausgestaltet.
Diese Kunststoffflansche sind bei Elektrokleinmotoren als ein Multifunktionsteil ausgebil
det, dem neben der Aufnahme eines Wälzlagers weitere Aufgaben wie Halterung von
elektrischen Steckverbindungen bzw. Lötfahnen, Befestigung des Kunststoffflansches
am Gehäuse, Montage und Zentrierung etc. zukommen. Aus diesem Grund sind die
Kunststoffflansche in aller Regel nicht radialsymmetrisch.
Diese Asymmetrie führt beim Erkalten des Kunststoffflansches unvermeidbar zur rich
tungsabhängig unterschiedlicher Schrumpfung. Der im Kunststoffflansch ausgeformte
Lagersitz verformt sich und ist nicht mehr zylinderförmig.
Die richtungsabhängige Verformung des Lagersitzes beim Erkalten der Kunststoffmasse
führt des weiteren dazu, daß die für einen guten Lagersitz notwendigen Toleranzen hin
sichtlich Maßgenauigkeit, Rundheit und Zylindrizität nicht eingehalten werden können.
Die Lebensdauer des Elektrokleinmotors ist bei der Verwendung von Lagersitzen aus
Kunststoff daher stark eingeschränkt.
Schließlich ist es bei den gattungsgemäßen Wälzlageranordnungen, wie sie aus dem
Stand der Technik bekannt sind, nachteilig, daß die Paarung Metall/Kunststoff des
Wälzlager-Außenringes und des Lagersitzes unterschiedliche Wärmeausdehnungen
aufweist. Da sich bei langer Betriebsdauer des Elektrokleinmotors Wälzlager und La
gersitz unvermeidlich erwärmen, kann eine über die verschiedenen Betriebstemperatu
ren konstante Lagerpassung nicht gewährleistest werden.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, die eingangs genannten Wälzla
geranordnungen dahingehend zu verbessern, daß die Lagersitzfläche beim Erkalten des
Kunststoffflansches nach dem Spritzguß nicht ihre Maßhaltigkeit und Formgenauigkeit
verliert. Außerdem soll vermieden werden, daß sich Lagersitzfläche und Außenring des
Wälzlagers beim Erwärmen unterschiedlich verformen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe für eine gattungsgemäße Wälzlageranordnung da
durch gelöst, daß zwischen Wälzlager und Lagersitz zur Aufnahme des Wälzlagers ein
Lagersitzring aus Metall mit einer inneren, zylindrischen Lagersitzfläche angeordnet ist,
der in den Lagersitz eingespritzt ist, wobei eine Wandstärke des Lagersitzringes derart
bemessen ist, daß die Lagersitzfläche des Lagersitzringes bei einer Wärmeausdehnung
oder bei einem Schrumpfen des Lagersitzes zylindrisch bleibt.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch dadurch gelöst, daß bei dem eingangs ge
nannten Verfahren ein im wesentlichen kreisringförmiger Lagersitzring in eine Spritzguß
form eingelegt wird, die einem Lagersitz des Elektrokleinmotors entspricht, anschließend
die Spritzgußform mit Kunststoff derart ausgegossen wird, daß die äußere Umfläche des
Lagersitzringes zumindest abschnittsweise mit dem Lagersitz stoffschlüssig verbunden
wird, und dann der Lagersitz mit dem eingegossenen Lagersitzring am Elektrokleinmotor
angebracht und ein Kugellager in den Lagersitzring eingesetzt wird.
Beide Lösungen sind einfach und haben den Vorteil, daß beim Erkalten des aus Kunst
stoff gespritzten Lagersitzes die Lagersitzfläche des Lagersitzringes aus Metall nicht
verformt wird. Da außerdem der Lagersitzring und der Außenring des Kugellagers aus
dem selben Material gefertigt sind und somit eine gleich große Wärmeausdehnung auf
weisen, bleibt das Passungsmaß zwischen Außenring und Lagersitz auch bei Erwär
mung nach längerer Laufzeit des Motors erhalten. Das Einspritzen des Lagersitzringes
ermöglicht eine kostengünstige Herstellung bei guter Verbindung zwischen Lagersitz und
Lagersitzring. Der Lagersitzring ist geometrisch einfach geformt und daher leicht zu be
arbeiten.
Dies hat den Vorteil, daß während des gesamten Betriebs des Motors ein guter, flächen
hafter Sitz des Wälzlagers im Lagersitzring erreicht wird, was die Lebensdauer des Mo
tors erhöht. Außerdem werden im Vergleich zu den bekannten Wälzlageranordnungen
die Laufgeräusche minimiert, da durch den exakteren Sitz des Wälzlagers Vibrationsbe
wegungen des Wälzlagers verhindert werden.
Der rohrförmige Lagersitzring mit kreisförmiger Querschnittsfläche ist im Gegensatz zu
den am Kunststoffflansch angeformten Lagersitzen des Standes der Technik vollständig
aus Metall gefertigt. Damit ist er einfach und kostengünstig mit einer geringen Anzahl
von Arbeitsschritten auf beispielsweise einer Automatikdrehbank zu fertigen. Die für die
Funktionalität des Lagersitzes aus Kunststoff notwendige, komplizierte Geometrie wird
nach wie vor kostengünstig im Spritzgußverfahren hergestellt.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Wälzlageranordnung kann an der
Lagersitzfläche des Lagersitzringes zumindest ein Ring aus elastischem Kunststoff an
geordnet sein. Ein derartiger Ring verhindert bei einem Schiebesitz zwischen Lagersitz
ring und Außenring des Wälzlagers ein Mitdrehen des Außenringes des Wälzlagers und
dämpft die Geräuschentwicklung durch elastisches Auffangen von Vibrationen. Hierzu
können beispielsweise handelsübliche O-Ringe verwendet werden.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn an der Lagersitzfläche des Lagersitzringes mindestens
eine umlaufende Nut zur Aufnahme des Ringes aus elastischem Kunststoff ausgebildet
ist. Dadurch läßt sich der Ring aus elastischem Kunststoff verschiebesicher in den La
gersitzring einsetzen. Im Betrieb wird der Kunststoffring durch die Nut axial festgelegt.
Außerdem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Wälzlageranordnung in einer
weiteren Ausgestaltung eine in eine axiale Richtung des Wälzlagers wirkende Feder,
vorzugsweise eine Kegelfeder aufweist, die sich mit ihrem einen Ende an einem Außen
ring des Wälzlagers abstützt. Hierzu sollte der Außenring des Lagers in axialer Richtung
verschiebbar sein. Eine derartige Feder spannt das Wälzlager axial vor, schränkt das
Schwimmen der Welle ein und dämpft so die Geräuschentwicklung des Lagers. Da sich
die Feder am Außenring des Wälzlagers abstützt, der gegenüber dem Gehäuse fest
steht, dreht sich die Feder nicht mit der Welle mit. Dieser Aufbau ist besonders einfach.
Eine Kegelfeder hat insbesondere den Vorteil, daß sie im vollständig zusammengedrück
ten Zustand eine Einbautiefe aufweist, die im wesentlichen ihrer Drahtdicke entspricht.
Mit einer derartigen Kegelfeder lassen sich also besonders raumsparende Konstruktio
nen ausführen.
In diesem Zusammenhang kann es von Vorteil sein, wenn sich die Feder mit ihrem an
deren Ende am Lagersitz abstützt. Der aus Kunststoffspritzguß gefertigte Lagersitz ist
am Gehäuse des Motors befestigt und dreht sich ebenfalls nicht mit der Welle mit. Hier
durch läßt sich somit auch das andere Ende der Feder feststellen. Der Aufbau des Elek
trokleinmotors wird hierdurch vereinfacht, da die Stützflächen der Feder sich nicht relativ
zueinander bewegen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann zwischen der Feder und dem Außen
ring des Wälzlagers eine Abdeckscheibe angeordnet sein. Die Abdeckscheibe verhin
dert den direkten Kontakt des Außenringes des Wälzlagers mit dem einem Ende der
Feder. Damit können Beschädigungen des Außenringes vermieden werden, falls sich
der Außenring mit dem Innenring mitdrehen sollte. Außerdem verhindert die Abdeck
scheibe, daß sich das eine Ende der Feder beim Zusammenbau oder während des Be
triebs im Wälzlager verfängt und dort Schäden auslöst.
In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Ab
deckscheibe aus Kunststoff ist. Derartige Kunststoff-Abdeckscheiben lassen sich in gro
ßen Mengen kostengünstig herstellen.
Alternativ kann die Abdeckscheibe auch aus einem Metall gefertigt sein. Dies führt zu
einer sehr stabilen Abdeckscheibe mit hoher Wärmeleitfähigkeit.
Als vorteilhaft hat sich des weiteren erwiesen, wenn sich eine in eine axiale Richtung des
Wälzlagers wirkende Feder, vorzugsweise eine Kegelfeder, mit ihrem einem Ende an
einem Innenring des Wälzlagers abstützt. In diesem Fall ist der Innenring des Wälzla
gers axial verschiebbar. Bei einem derartigen Aufbau kann auf einen Absatz, an dem
sich das Wälzlager abstützt, verzichtet werden. Dadurch ergeben sich einfachere und
kostengünstig herzustellende Wellengeometrien.
In einer weiteren Ausgestaltung kann an einem Rotor des Elektromotors vorteilhaft ein
Absatz ausgebildet sein, an dem sich die Feder mit ihrem anderen Ende abstützt. Diese
Anordnung hat den Vorteil, daß sich die Feder mit der Welle mitdreht, was die Trägheit
der rotierenden Masse des Elektrokleinmotors und damit seine Laufruhe erhöht.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren hat es sich ebenfalls als besonders vorteilhaft er
wiesen, wenn zwischen Wälzlager und Lagersitz ein in axiale Richtung des Wälzlagers
wirkende Feder, vorzugsweise eine Kegelfeder eingelegt wird. Dies ermöglicht eine Vor
spannung im Zusammenwirken mit einem weiteren Wälzlager und erhöht die Laufruhe
des Motors. Auf diese Weise wird die Geräuschentwicklung eingedämmt.
Weiterhin ist es beim Verfahren zum Herstellen eines Wälzlagersitzes von Vorteil, wenn
zwischen Wälzlager und Feder in einer weiteren Ausgestaltung eine Abdeckscheibe an
geordnet ist. Dadurch wird ein direkter Kontakt zwischen Wälzlager und Feder vermie
den. Dies mindert das Risiko eines fehlerhaften Einsetzens der Feder und ein Verklem
men der Feder zwischen Innen- und Außenring des Wälzlagers.
Der Aufbau und die Funktionsweise der Erfindung werden im folgenden beispielhaft an
zwei Ausführungsformen mit Hilfe der Zeichnungen erläutert.
Der Fachmann wird an dieser Stelle angeregt zu ermitteln, welche nicht-erfinderischen
Unterkombinationen der in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale die sich
vom jeweiligen nächstliegendem Stand der Technik ergebende objektive Aufgabe zur
Erreichung des erfindungsgemäßen Ziels lösen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wälzlageranordnung
mit relativ zum Gehäuse eines Elektrokleinmotors feststehender Kegelfe
der;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wälzlageranord
nung mit sich relativ zum Gehäuse des Elektrokleinmotors drehender Ke
gelfeder.
Zunächst wird der Aufbau der ersten beispielhaften Ausführungsform beschrieben.
Der Elektromotor 1 der Fig. 1 ist ein Elektrokleinmotor mit einer Länge von ca. 5 cm
und einem Gehäusedurchmesser von ca. 2 cm. Er besitzt ein Gehäuse 2, an dem ein als
Kunststoffflansch ausgebildeter Lagersitz 3 angebracht ist. Bei der gezeigten Ausfüh
rungsform ist der Lagersitz 3 direkt in das Gehäuse 2 eingeklebt, eingepresst und durch
einbördeln des Gehäuses gesichert. Der Lagersitz 3 besteht aus einem Thermoplast,
beispielsweise aus Polyäthylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polymethylme
tacrylat (PMMA), Polyacethan (POM), Polytetraflouräthylen (PTFE), Polyamid (PA), sty
rolhaltigen Kunststoffen (ABS, SAN) o. dgl. Im Lagersitz 3 ist ein rohrförmiger Lagersitz
ring 4 mit kreisringförmigen Querschnitt eingespritzt. Der Lagersitzring 4 besteht aus
Stahl, bevorzugt einem Automatendrehstahl oder Messing.
Das Einspritzen des Lagersitzringes 4 in den Lagersitz 3 geschieht durch Einlegen des
Lagersitzringes 4 in eine Spritzgußform, die der endgültigen Form des Lagersitzes 3 ent
spricht. Wichtig ist, daß die innere Umfläche des Lagersitzringes 3 frei von Kunststoffab
lagerungen bleibt. Die Wandstärke des Lagersitzringes 4 beträgt ca. 1,5 mm. Diese
Wandstärke reicht aus, daß sich der Lagersitzring 4 unter der Einwirkung der Schrumpf
spannungen, die beim Erkalten und Zusammenziehen des Lagersitzes 3 nach dem
Spritzgießen entstehen, nicht verformen kann. Damit bleibt die ursprüngliche Passungs-
und Formgenauigkeit des Lagersitzringes 4 erhalten.
An der inneren Umfläche des Lagersitzringes 3 ist eine umlaufende Nut eingedreht, vor
zugsweise mit einem rechteckigen Querschnitt in einer Radialebene. Die Herstellung der
Nut findet beim Ausdrehen der zylindrischen inneren Umfläche des Lagersitzringes 3
statt, also vor dem Einspritzen des Lagersitzringes 3 in den Lagersitz 2. In dieser Nut ist
ein ringförmiger Kunststoffring 5 aus einem elastischen Kunststoff, beispielsweise ein O-
Ring, eingelegt. Das Material des Kunststoffringes ist derart elastisch, daß es im einge
setzten Zustand beim Aufbringen einer Radiallast seinen Querschnitt verändern und sich
dem Querschnitt der Nut anpassen kann.
Im Lagersitzring 5 ist ein Wälzlager 6, hier ein Kugellager, eingepaßt. Üblicherweise liegt
die Passung zwischen dem Außenring 7 des Kugellagers und der inneren Umfläche des
Lagersitzringes 3 in der Toleranzklasse IT6. Für einen reibungs- und geräuscharmen
Lauf und eine erleichterte Montage von Kugellager und Lagersitzring 3 ist ein Schiebe
sitz zwischen Wälzlager 5 und Lagersitzring 4 vorgesehen.
Um das Passungsmaß des Lagersitzringes 4 zu erhalten, sollte kein Kunststoff vom Ein
spritzen des Lagersitzringes 4 in den Lagersitz 3 an der inneren Umfläche des Lager
sitzringes 4 vorhanden sein.
Das Kugellager 6 sitzt auf einem Abschnitt 8 der Motorwelle und stützt sich über Zwi
schenlegscheiben 9 in axialer Richtung an einem Wellenabsatz 10 ab. Die Zwischenleg
scheiben 9 dienen einer exakten Positionierung des Kugellagers 6 in axialer Richtung. In
vielen Fällen ist diese exakte Positionierung nicht notwendig und es kann auf die Zwi
schenlegscheiben 9 verzichtet werden.
Eine axiale Vorspannung des Kugellagers 6 und des Kugellagers 11 wird durch eine
Kegelfeder 12 erreicht, die sich mit ihrem Ende kleineren Durchmessers am Lagersitz 3
und mit ihrem Ende größeren Durchmessers an einer Abdeckscheibe aus Kunststoff 13
abstützt. Die Kegelfeder 12 drückt dabei die Kugellager 6 und 11 zueinander.
Die Abdeckscheibe 13 stützt sich vorzugsweise nur am Außenring 7 des Wälzlagers ab
und berührt weder den Abschnitt 8 der Motorwelle noch den Innenring des Wälzlagers.
Damit dreht sich die Abdeckscheibe 13 vorzugsweise mit dem Außenring 7 des Wälzla
gers mit. Die Abdeckscheibe 13 besteht aus einem thermoplastischen Kunststoff wie PE,
PP, PVC, PS, ABS, SAN, PMMA, POM, PTFE, PA, PC oder CA. Auch duroplastische
Kunststoffe sind für die Herstellung der Abdeckscheibe 13 verwendbar. Hier sind gängi
ge duroplastische Kunststoffe, die ein Phenol- oder Epoxidharz enthalten, übliche
Werkstoffe. Auch Abdeckscheiben aus Stahl oder Blech sind möglich.
Bei der Herstellung des Elektromotors 1 der Fig. 1 wird zunächst in den im Lagersitz 3
eingespritzen Lagersitzring 4 die Kegelfeder 12 und dann die Abdeckscheibe 13 einge
legt. Anschließend wird der O-Ring 5 in die umlaufende Nut eingelegt. Dann wird der
Lagersitz 3 am Motorgehäuse 2 befestigt und die Welle mit dem Wälzlager 5 und den
Zwischenlegscheiben 9 sowie vormontierten Rotor eingesetzt. Dabei wird das Wälzlager
5 in den Lagersitzring 4 geschoben. Im folgenden wird der Aufbau der zweiten erfin
dungsgemäßen Ausführungsform beschrieben, soweit er sich von der oben beschriebe
nen ersten Ausführungsform unterscheidet.
In Fig. 2 ist gezeigt, daß die Kegelfeder 12 sich an einem Absatz des Rotors 14 ab
stützt und den Innenring des Kugellagers 5 axial nach außen drückt. Dadurch wird das
Kugellager 5 gegenüber dem Kugellager 11 vorgespannt. Rotor und Innenring drehen
sich jeweils mit der Welle 8 mit, so daß sich bei dieser Ausführungsform die Kegelfeder
12 mitdreht. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform drückt eine derartige axiale Vor
spannung die beiden Kugellager 6 und 11 aneinander. Da im allgemeinen zwischen In
nenring des Kugellagers und Welle ein festerer Sitz als zwischen Außenring des Kugel
lagers und Lagersitz herrscht, ist eine relative Drehung des Innenringes zur Welle un
wahrscheinlicher als ein Mitdrehen des Außenringes relativ zum Lagersitz. Dadurch kann
bei der zweiten Ausführungsform auf eine Abdeckscheibe 13 verzichtet werden. Eine
Abdeckscheibe 13 kann allerdings beim zweiten Ausführungsbeispiel notwendig werden,
wenn das Kugellager 6 mit einem Spielsitz auf dem Wellenabschnitt 8 sitzt, so daß sich
der Außenring 7 mit dem Innenring mitdrehen kann.
Im folgenden wird die Funktion der erfindungsgemäßen Wälzlageranordnung anhand
des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 erläutert.
Der O-Ring 5 verhindert bei einem Schiebesitz zwischen Kugellager 6 und Lagersitzring
4, daß sich der Außenring 7 des Kugellagers mitdrehen kann. Damit wird ein Abrieb der
inneren Umfläche des Lagersitzringes 4 durch den Außenring 7 des Wälzlagers vermie
den.
Zusätzlich wird durch die Elastizität des O-Ringes die Geräuschentwicklung am Kugella
ger gedämpft, da Vibrationen des Außenringes vom O-Ring 5 abgefangen werden.
Weiterhin wird ein vibrations- und geräuscharmer Lauf durch die axiale Vorspannung der
Wälzlager 6 und 11 gegeneinander erreicht. Im Beispiel der Fig. 1 spannt die Axialkraft
der Kegelfeder 12 die Lager in Richtung zueinander vor. Die Axialkraft wird durch einen
zusammengedrückten Einbau der Kegelfeder 12 erreicht. Idealerweise ist dabei die Ke
gelfeder 12 im eingebauten Zustand vollständig zusammengedrückt, so daß alle Win
dungen der Kegelfeder 12 in einer Ebene liegen und die Kegelfeder nur eine Einbautiefe
aufweist, die in etwa ihrer Drahtstärke entspricht. Die von der Kegelfeder 12 aufgebrach
te Axialkraft ist von eventuellen Fertigungstoleranzen in axialer Richtung weitgehend
unabhängig, so daß sich der Ausgleich unterschiedlicher Baulängen durch entsprechen
de Zwischenlegscheiben am Auflagepunkt der Feder erübrigt.
Der Zwischenring 13 aus Kunststoff verhindert einen direkten Kontakt Metall/Metall zwi
schen dem Außenring des Kugellagers 7 und der Kegelfeder 12. Damit wird bei einem
eventuellen Durchrutschen des Außenringes 7 ein Abrieb sowohl bei der Kegelfeder 12
als auch beim Außenring 7 verhindert.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 unterscheidet sich durch die Richtung der Axial
kraft, die die Lager in Richtung weg voneinander vorspannt und dadurch, daß die Kegel
feder zwischen Rotor und Innenring des Kugellagers gespannt ist. Das Kugellager 6
stützt sich am Lagersitz 3 ab und ist auf der Welle fliegend gelagert. Dies ergibt bei im
wesentlichen unveränderter Form des Lagersitzes 3 eine vereinfachte Fertigung der
Welle.
Claims (13)
1. Wälzlageranordnung für Elektrokleinmotoren, bei der ein Wälzlager in einem La
gersitz aus Kunststoffspritzguß eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen Wälzlager (6) und Lagersitz (3) zur Aufnahme des Wälzlagers (6) ein La
gersitzring (4) aus Metall mit einer inneren, zylindrischen Lagersitzfläche angeord
net ist, der in den Lagersitz (3) eingespritzt ist, wobei eine Wandstärke des Lager
sitzringes (4) derart bemessen ist, daß die Lagersitzfläche des Lagersitzrings (4)
bei einer Wärmeausdehnung oder bei einem Schrumpfen des Lagersitzes (3) zy
lindrisch bleibt.
2. Wälzlageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Lagersitzfläche des Lagersitzringes zumindest ein Ring (5) aus elastischen Kunst
stoff angeordnet ist.
3. Wälzlageranordnung nach einem der obengenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Lagersitzfläche des Lagersitzringes mindestens eine
umlaufende Nut zur Aufnahme des Ringes aus elastischem Kunststoff ausgebildet
ist.
4. Wälzlageranordnung nach einem der obengenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich eine in eine axiale Richtung des Wälzlagers wirkende Fe
der, vorzugsweise eine Kegelfeder, mit ihrem einem Ende an einem Außenring des
Wälzlagers abstützt.
5. Wälzlageranordnung nach einem der obengenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Feder mit ihrem anderem Ende am Lagersitz abstützt.
6. Wälzlageranordnung nach einem der obengenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen der Feder und dem Außenring des Wälzlagers eine
Abdeckscheibe (13) angeordnet ist.
7. Wälzlageranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
deckscheibe (13) aus Kunststoff ist.
8. Wälzlageranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
deckscheibe (13) aus Metall ist.
9. Wälzlageranordnung nach einem der obengenannten Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich eine in eine axiale Richtung des Wälzlagers wirkende Fe
der, vorzugsweise eine Kegelfeder (12), mit ihrem einem Ende an einem Innenring
des Wälzlagers abstützt.
10. Wälzlageranordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
Rotor des Elektromotors ein Absatz ausgebildet ist, an dem sich die Feder (12) mit
ihrem anderem Ende abstützt.
11. Verfahren zum Herstellen eines Wälzlagersitzes für Elektrokleinmotoren,
bei dem ein im wesentlichen kreisringförmiger Lagersitzring (4) in eine Spritzguß form eingelegt wird, die einem Lagersitz (3) des Elektrokleinmotors entspricht,
anschließend die Spritzgußform mit Kunststoff derart ausgegossen wird, daß die äußere Umfläche des Lagersitzringes (4) zumindest abschnittsweise mit dem La gersitz (3) stoffschlüssig verbunden wird,
und dann der Lagersitz (3) mit dem eingegossenen Lagersitzring (4) am Elektro kleinmotor angebracht und ein Wälzlager (6) in den Lagersitzring (4) eingesetzt wird.
bei dem ein im wesentlichen kreisringförmiger Lagersitzring (4) in eine Spritzguß form eingelegt wird, die einem Lagersitz (3) des Elektrokleinmotors entspricht,
anschließend die Spritzgußform mit Kunststoff derart ausgegossen wird, daß die äußere Umfläche des Lagersitzringes (4) zumindest abschnittsweise mit dem La gersitz (3) stoffschlüssig verbunden wird,
und dann der Lagersitz (3) mit dem eingegossenen Lagersitzring (4) am Elektro kleinmotor angebracht und ein Wälzlager (6) in den Lagersitzring (4) eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Wälzlager
und Lagersitz eine in eine axiale Richtung des Wälzlagers (6) wirkende Feder (12),
vorzugsweise eine Kegelfeder, eingelegt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Wälzlager und Feder eine Abdeckscheibe (13) eingelegt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19818059A DE19818059B4 (de) | 1998-04-22 | 1998-04-22 | Wälzlageranordnung für Elektrokleinmotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19818059A DE19818059B4 (de) | 1998-04-22 | 1998-04-22 | Wälzlageranordnung für Elektrokleinmotoren |
Publications (2)
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