DE19817961A1 - Hochpräziser kapazitiver Längenmeßgeber - Google Patents
Hochpräziser kapazitiver LängenmeßgeberInfo
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Abstract
Die Erfindung beschreibt einen kapazitiven Längenmeßgeber (1) mit einer dem Abstand von zwei Teilen proportional oder umgekehrt proportionalen Kapazität, bei dem der Längenmeßgeber (1) einen in axialer Richtung beweglichen Kolben (2) aufweist, der mindestens ein elektrisch leitendes Elektrodenelement (4) trägt und in Meßrichtung (6) in einer Hülse (3) verschiebbar ist, auf der dem Kolben (2) zugewandt mindestens zwei axial voneinander beabstandete Elektrodenschichten (5) angeordnet sind und Elektrodenelement (4) des Kolbens (2) sowie Elektrodenschichten (5) der Hülse (3) einen differentiell aufgebauten Meßgeber bilden. Der erfindungsgemäß aufgebaute Längenmeßgeber (1) vereint die Vorteile der grundsätzlich bekannten kapazitiven Messung von Längen bzw. Relativverschiebungen mit einer besonders einfachen und kostengünstigen herstellbaren Bauweise, die noch dazu mit nur geringen Abmessungen des Längenmeßgebers (1) realisiert werden kann und dadurch den Einsatz des kapazitiven Längenmeßgebers (1) auch für Meßaufgaben ermöglicht, die bisher mit kapazitiven Längenmeßgebern (1) nicht realisierbar waren.
Description
Die Erfindung betrifft einen hoch präzisen kapazitiven Längenmeßgeber gemäß
Oberbegriff des Anspruches 1.
Die Erfassung von Längenänderungen oder Wegen ist ein sich in der Technik häufig
stellendes Problem. Dementsprechend sind vielfältige Lösungen bekannt, insbeson
dere auch Längen oder Wege hoch präzise zu messen.
Ein schon seit langem genutztes Meßprinzip ist dabei die Ausnutzung der Änderung
eines kapazitiven Sensors, bei dem durch Verschiebung von als Kondensatoren wir
kenden elektrisch leitenden Bauteilen und mittels einer elektronischen Schaltung die
Längenverschiebung eines Meßkopfes in eine Spannungsänderung der Schaltung
umgewandelt wird. Die Spannungsänderung ist dabei bei geeigneter Auslegung von
Sensorelement und elektronischer Schaltung im wesentlichen linear, wobei eine ho
he Auflösung des kapazitiven Sensors erreicht werden kann. Eine derartige Anord
nung ist aus der DE 34 00 462 A1 bekannt, bei der ein erster Teil eines kapazitiven
Abstandsmessers aus zwei in Meßrichtung ausgedehnten, voneinander isolierten
elektrischen Leitern gebildet ist, die einen ortsfesten Kondensator bilden und in ei
nem Keramikrohr eingebettet sind. Eine elektrisch leitfähige Hülse ist zumindest teil
weise um die elektrischen Leiter angeordnet, gegenüber dem Keramikrohr isoliert
und bilden einen in Meßrichtung verschiebbaren zweiten Teil des Abstandsmessers.
Durch eine Verschiebung der beiden Teile des Abstandsmessers zueinander wird
eine an den Kondensatoren angeschlossene elektrische Schaltung verstimmt und
ermöglicht damit die Erfassung der Verschiebung der beiden Kondensatoren zuein
ander. Das Meßprinzip gemäß dieser Ausführung ist nur für grobe Messungen bei
allerdings großem Meßbereich geeignet.
Es sind darüber hinaus auch Meßanordnungen der gattungsgemäßen Art bekannt,
die speziell für die Messung auch geringster Verschiebungen der Kondensatoren
zueinander ausgelegt sind. Derartige Anordnungen sind hochpräzise gearbeitet und
weisen eine große Zahl mechanisch aufeinander abzustimmender, beweglich zuein
ander angeordneter Bauteile auf, die kompliziert zu montieren sind und im Betrieb
leicht die Gefahr von Störungen bedingen. Auch ist die elektrische Kopplung zwi
schen diesen Sensoren und der Elektronik nur anhand aufwendiger Spezialstecker
realisiert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen hoch präzisen Längenmeß
geber der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß er einfach im Aufbau und
unkompliziert bezüglich Montage und Handhabung ist und insbesondere auch gerin
ge Bauabmessungen aufweist.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbe
griffes. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung betrifft einen gattungsgemäßen kapazitiven Längenmeßgeber mit ei
ner dem Abstand von zwei Teilen proportionalen oder umgekehrt proportionalen Ka
pazität. Ein derartiger Längenmeßgeber wird dadurch weiterentwickelt, daß der Län
genmeßgeber einen in axialer Richtung beweglichen Kolben aufweist, der minde
stens ein elektrisch leitendes Elektrodenelement trägt und in Meßrichtung in einer
Hülse verschiebbar ist, auf der dem Kolben zugewandt mindestens zwei axial von
einander beabstandete Elektrodenschichten angeordnet sind und Elektrodenelement
des Kolbens sowie Elektrodenschichten der Hülse einen differentiell aufgebauten
Meßgeber bilden. Durch den einfachen mechanischen Aufbau und die leichte Mon
tierbarkeit wird erreicht, daß die Herstellung des erfindungsgemäßen Längenmeß
gebers besonders einfach und damit kostengünstig wird. Darüber hinaus kann der
Längenmeßgeber in besonders kleinen Abmessungen hergestellt werden und er
laubt den Einsatz auch bei beengten Platzverhältnissen und in kleinen Präzisions
meßgeräten.
Besonders einfach läßt sich der Kolben dadurch gestalten, wenn das mindestens
eine Elektrodenelement in Form einer auf seiner Außenfläche aufgebrachten, elek
trisch leitenden Elektrodenschicht realisiert wird. Eine derartige Elektrodenschicht
kann mit bekannten Methoden, beispielsweise durch Aufdampfen oder dgl., auf den
Kolben einfach und sicher aufgebracht werden und erlaubt über die hergestellte
Schichtdicke eine sichere Gewährleistung elektrischer Eigenschaften und der me
chanischen und maßlichen Abstimmung auf die Hülse.
Weiterhin ist es von besonderem Vorteil, wenn die mindestens zwei axial voneinan
der beabstandeten Elektrodenschichten auf der dem Kolben zugewandten Innenflä
che der Hülse angeordnet sind. Hierdurch läßt sich eine direkte mechanische und
elektrische Kopplung von Elektrodenelement des Kolbens und der Elektroden
schichten der Hülse herstellen. In weiterer Ausgestaltung können die mindestens
zwei axial voneinander beabstandeten Elektrodenschichten radial ringförmig umlau
fend auf der Innenfläche der Hülse angeordnet sein.
Eine besonders gute Funktionsweise und eine große Genauigkeit des Längenmeß
gebers läßt sich dadurch erreichen, daß Änderungen der Überdeckung des Elektro
denelementes des Kolbens und der Elektrodenschichten der Hülse ein Maß für die
Relativverschiebung zwischen Kolben und Hülse und damit die zu erfassende Län
genänderung sind. Schon kleinste Änderungen der Überdeckung ergeben in weiterer
Ausgestaltung in einer angeschlossenen elektrischen Schaltung ein Signal propor
tional der Relativverschiebung zwischen Kolben und Hülse, wobei das Signal in vor
teilhafter Weise ein analoges Signal ist.
Besonders günstig bezüglich Aufbau und Betrieb des Längenmeßgebers ist es,
wenn Hülse und/oder Kolben aus einem keramischen Material ausgebildet sind. Bei
spielsweise kann das keramische Material ein keramischer Gleitlagerwerkstoff, vor
zugsweise Zirkonoxid sein, wodurch gleichzeitig mit den günstigen elektrisch isolie
renden Eigenschaften des keramischen Materials ein die Relativbewegung zwischen
Hülse und Kolben weitgehend verschleißfreies Gleitverhalten der einander zugeord
neten Flächen erzielbar ist.
Weiterhin kann das keramische Material derart ausgelegt werden, daß es einen etwa
gleichen Längenausdehnungskoeffizient wie Stahl aufweist und somit Temperatur
änderungen zwischen elektrisch leitenden Schichten, keramischem Material und
sonstigen Bauteilen des Längenmeßgebers keine mechanischen Ausdehnungsun
terschiede zwischen den beteiligten Bauteilen ergeben.
Für die Genauigkeit der Messung und die Verschleißfreiheit ist es von Vorteil, wenn
Kolben und Hülse eine enge, zueinander gepaarte Gleitpassung aufweisen, so daß
im wesentlichen nur lineare Verschiebungen zwischen Hülse und Kolben auftreten
und Verkippungen oder dgl. ausgeschlossen sind.
Hinsichtlich der Qualität des Meßsignals ist es von besonderem Vorteil, wenn die
Hülse von einer elektrisch leitfähigen Metallhülse umgeben ist, die gegen elektrische
Störsignale abschirmt. Hierdurch können am Einsatzort des Längenmeßgebers auf
tretende Streustrahlungen oder Fremdeinstrahlungen sicher von der Meßanordnung
ferngehalten werden.
Konstruktiv ist es besonders günstig, wenn der Kolben von der Kraft einer Rück
stellfeder in einer etwa mittig der Hülse befindlichen Ruhelage gehalten ist. Hierdurch
kann der Kolben aus der Ruhelage in beiden Richtungen der linearen Verschiebung
ausgelenkt werden und somit in diesen beiden Richtungen Signale in der Meß
anordnung erzeugen.
Hierbei kann die Rückstellfeder als eine metallisch leitende Druckfeder ausgebildet
sein, die den Kolben entgegen der bevorzugten Meßrichtung auf Druck beansprucht
und in die Ruhelage zurückbewegt. Es ist für den Fachmann selbstverständlich, daß
viele andere Arten von Federn sich ebenfalls hierzu einsetzen lassen.
In weiterer Ausgestaltung kann die metallisch leitende Rückstellfeder des Kolbens
auch das Meßsignal zu einem Anschlußstift leiten, wodurch ein separater Meßleiter
überflüssig wird und dadurch der Aufbau und die Montage des Längenmeßgebers
weiter vereinfacht wird.
Ebenfalls kann die Spannungsversorgung der Elektrodenschichten mittels eines Di
rektanschlusses von Kabellitzen erfolgen, die die Verschiebbarkeit des Kolbens nicht
beeinträchtigen oder beeinflussen und somit keine Auswirkungen auf den Meßvor
gang selbst haben.
Es ist weiterhin denkbar, daß die Elektrodenschichten von Kolben und Hülse in Form
von Metallringen ausgebildet sind, die als separate Teile in den Längenmeßgeber
eingebracht und darin festgelegt werden.
Für verschiedene Meßzwecke und Meßanforderungen kann an den Kolben eine
axiale und/oder radiale Meßtasteranordnung befestigbar sein, die eine weitgehende
Anpassung des tatsächlichen Meßkontaktes an die Meßaufgabe erlaubt und als
Anbaulösung an den Kolben eines standardisierten Längenmeßgebers einsetzbar
ist.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Längenmeß
gebers zeigt die Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Längenmeßgeber gemäß der Erfin
dung.
Fig. 2 einen Längenmeßgeber gemäß Fig. 1 mit einer verlängerten Tast
spitze.
In der Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch einen insgesamt mit der Sachnummer 1 be
zeichneten Längenmeßgeber gemäß der Erfindung dargestellt, aus dem der beson
ders einfache und kostengünstig zu fertigende Aufbau des Längenmeßgebers 1 zu
erkennen ist.
Der Längenmeßgeber 1 ist montiert in einer Metallhülse 11, die beispielsweise aus
einem vollmetallischen, Fremdeinstrahlungen abschirmenden Material wie Stahl oder
dgl. besteht. Hierbei ist die Metallhülse 11 durch einen radial an der Innenfläche der
Metallhülse 11 umlaufenden Vorsprung 25 in zwei Abschnitte unterteilt, wobei der in
Fig. 1 dem Meßobjekt 14 zugewandte Abschnitt der Metallhülse 11 im wesentlichen
die differentiell arbeitenden Bauteile des Längenmeßgebers 1 bestehend aus der
Hülse 3 und dem relativ zur Hülse 3 längsverschieblichen Kolben 2 aufnimmt. Der
gegenüber dem Meßobjekt 14 liegende Abschnitt der Metallhülse 11 dient zur Auf
nahme eines zur Weiterleitung der Meßsignale dienenden Kabels 16, beispielsweise
eines Hochfrequenzkabels, sowie von später noch erläuterten Einrichtungen 15,17
zur Abdichtung dieses Endes des Längenmeßgebers 1.
Die für die Erfassung der Meßwerte wesentlichen Teile des Längenmeßgebers 1
sind gebildet aus der Hülse 3, die im wesentlichen längserstreckt und zylindrisch
ausgebildet im Inneren der Metallhülse 11 eingesteckt ist. Diese Hülse 3 ist wieder
um rohrförmig aufgebaut und bildet mit ihrer Innenfläche 8 einen ebenfalls zylin
drisch umgrenzten Hohlraum zur Aufnahme des Kolbens 2, der in dem zylindrischen
Hohlraum der Hülse 3 längsverschieblich angeordnet ist. Die maßliche Gestaltung
des durch die Innenfläche 8 begrenzten zylindrischen Hohlraumes sowie des Kol
bens 2 ist dabei zumindest an Tragbereichen 26 mit einer engen Spielpassung aus
gelegt, so daß der Kolben 2 mit seiner Außenfläche 7 leicht beweglich und durch die
Innenfläche 8 sicher geführt und abgestützt innerhalb der Hülse 3 in Meßrichtung 6
verschieblich ist.
An der Innenfläche 8 der Hülse 3 sind ringförmig umlaufende Elektrodenschichten 5
beispielsweise aus einem metallisch leitenden Material angeordnet, die zusammen
mit einem hier ebenfalls ringförmig auf der Außenfläche 7 des Kolbens 3 umlaufen
den Elektrodenelement 4 die kapazitive Meßanordnung zur Erfassung von Relativ
verschiebungen zwischen Kolben 2 und Hülse 3 bilden. Das Elektrodenelement 4
des Kolbens 3 und die Elektrodenschichten 5 der Hülse 2 sind hierbei durch einen
definierten Luftspalt elektrisch isolierend voneinander beabstandet und bilden eine
kapazitiv arbeitende Meßanordnung grundsätzlich bekannter Art, bei der die Verän
derung der Überdeckung zwischen Elektrodenelement 4 und Elektrodenschichten 5
ein Maß für die Relativverschiebung zwischen Hülse 3 und Kolben 2 bilden und in
einer nicht weiter dargestellten Meßschaltung auf ebenfalls grundsätzlich bekannte
Weise ausgewertet werden kann. Bei einer Relativverschiebung zwischen Kolben 2
und Hülse 3, die beispielsweise durch eine Lageänderung des Meßobjektes 14 aus
gelöst und über eine Tastspitze 13 mechanisch gekoppelt auf den Kolben 2 übertra
gen wird, verschieben sich auch die Elektrodenschichten 5 der Hülse 3 relativ zum
Elektrodenelement 4 des Kolbens 2 und verstimmen dadurch die angeschlossene
Meßschaltung. Das Maß der Verstimmung ist dabei im wesentlichen proportional zur
Verschiebung und erlaubt aufgrund des Meßprinzipes eine sehr genaue Erfassung
von Relativverschiebungen entlang der Meßrichtung 6 auch im Bereich von Hundert
stel µm. Ein derartiges Meßverfahren ist dem Fachmann grundsätzlich bekannt und
soll daher hier nicht weiter erläutert werden. Die besondere Genauigkeit der Meß
werterfassung zusammen mit dem einfachen und kostengünstig herstellbaren Auf
bau des Längenmeßgebers 1 läßt jedoch erstmals auch den Einsatz für besonders
kleine Längenmeßgeber 1 und Meßaufgaben mit besonders hohen Genauigkeits
anforderungen zu.
Es trägt besonders zum einfachen Aufbau und der gegenüber bekannten Längen
meßgebern 1 in seiner benötigten Teilezahl stark vereinfachten erfindungsgemäßen
Längenmeßgeber 1 bei, daß Hülse 3 und Kolben 2 aus einem keramischen Grund
material gebildet sind, das selbst nicht elektrisch leitend ist und darüber hinaus be
sonders günstige mechanische Eigenschaften aufweist. Dies kann beispielsweise
ein Zirkonoxid sein, das darüber hinaus auch einen thermischen Ausdehnungskoeffi
zienten wie beispielsweise Stahl aufweist und daher bei Einsätzen des Längenmeß
gebers 1 in thermisch belasteten Meßstellen keine Probleme unterschiedlicher Län
genausdehnung der verwendeten Materialien hervorruft.
Die Elektrodenschichten 5 bzw. das Elektrodenelement 4 können hierbei als dünne
Schichten auf das keramische Material von Kolben 2 bzw. Hülse 3 aufgebracht, bei
spielsweise aufgedampft werden. Auch ist es denkbar, die Elektrodenschichten 5
und das Elektrodenelement 4 als ringförmige Bauteile vorzufertigen und dann in Hül
se 3 bzw. Kolben 2 einzubringen.
Weiterhin trägt zum einfachen Aufbau des Längenmeßgeber 1 bei, daß der Kolben
2, der in seiner Mittellage in einer Ruhestellung durch eine in eine Bohrung 10 des
Kolbens 2 eingreifende Feder 9 gehalten und gegenüber einem Isolierkörper 22 ab
gestützt ist, keine weiteren Teile für die elektrische Kontaktierung des Elektro
denelementes 4 benötigt. Dies wird dadurch erreicht, daß die Feder 9 aus einem
elektrisch leitenden Material hergestellt ist und einerseits mit dem Elektrodenelement
4 auf eine nicht weiter dargestellte Weise in elektrisch leitendem Kontakt steht. Die
aufgrund der Meßanordnung entstehenden Meßsignale, die an dem Elektrodenele
ment 4 auftreten, werden dadurch auf die Feder 9 übertragen, wobei durch das ke
ramische Material des Kolbens 4 sonst notwendige aufwendige Isoliermaßnahmen
an der Feder 9 überflüssig werden. Die Feder 9 ist an ihrem anderen Ende an einem
Lötkontakt 27 festgelegt der an dem Isolierkörper 22 gebildet ist, der wiederum an
seinem von der Meßstelle abgewandt angeordneten Ende mit einem Kabel 16 ver
bunden ist, das zur Weiterleitung der Meßsignale zur nicht dargestellten Meßschal
tung dient. Hierdurch erfüllt die Feder 9 ohne weitere benötigte Maßnahmen die Auf
gabe der mechanischen Lagerung des Kolbens 2, insbesondere auch der Aufbrin
gung des Meßdruckes der mechanischen Tastspitze 13 und der elektrischen Wei
terleitung der Meßsignale.
Die Elektrodenschichten 5 auf der Innenfläche 8 der Hülse 3 sind über flexible Kabel
12 mit dem Kabel 16 verbunden, wobei die Kabel 12 durch eine Ausnehmung 28 der
Hülse 3 zu dem Kabel 16 durchgeführt sind. Auch hierdurch wird die Montage des
Längenmeßgebers 1 besonders einfach und benötigt keine aufwendigen Spezial
stecker innerhalb des Längenmeßgebers 1, wodurch die Baugröße ebenfalls redu
ziert werden kann.
Auf der dem Meßobjekt 14 zugewandten Seite des Längenmeßgebers 1 ist zur Ab
dichtung des Inneren des Längenmeßgebers 1 eine Membran 23, die dem Meßob
jekt 14 zugewandte Öffnung der Metallhülse 11 vollständig abdichtend, vorgesehen,
wobei die Membran 23 zwischen einem Zwischenring 29 und einem Spannring 24
eingeklemmt ist. Der Spannring 24 dient hierbei gleichzeitig zur Festlegung der Hül
se 3 und des Isolierkörpers 22 innerhalb des Hohlraumes der Metallhülse 11. Zur
Montage wird in Form einer Sandwichmontage der Isolierstoffkörper 22, die Hülse 3
der Zwischenring 29 und die Membran 23 eingesteckt und mit einem an dem Spann
ring 24 außen angeordneten Gewinde in die Metallhülse 11 eingeschraubt und ver
spannt. Anschließen kann eine zur Meßaufgabe passende Tastspitze 13 in die Auf
nahme 18 eingesetzt werden, die beispielsweise in Form eines Einschraubgewindes
mit der Tastspitze 13 verbunden wird.
An dem anderen Abschnitt der Metallhülse 11 wird das Innere des Längenmeßge
bers 1 dadurch gegenüber der Umgebung abgedichtet, daß nach der Montage des
Kabels 16 ein eingelegter O-Ring 15 durch einen in die Metallhülse 11 einschraubba
ren Spannring 17 gequetscht und damit gegen das Kabel 16 und eine Konusscheibe
30 verspannt wird. Hierdurch wird das Kabel 16 in seiner Montagelage fixiert und
gleichzeitig dieses Ende der Metallhülse 11 gegenüber der Umgebung abgedichtet.
Der Einsatz des Längenmeßgebers 1 erfolgt in bekannter Weise dadurch, daß der
Längenmeßgeber 1 nach der Positionierung relativ zum Meßobjekt 14 an der Meß
schaltung abgeglichen wird. Durch die Änderung der Überdeckung zwischen Elek
trodenelement 4 des Kolbens 2 und Elektrodenschichten 5 der Hülse 3 wird die ab
geglichene Meßschaltung wieder verstimmt, wobei das Maß der Verstimmung der
Relativverschiebung zwischen Kolben 2 und Hülse 3 entspricht.
Der erfindungsgemäß aufgebaute Längenmeßgeber 1 vereint die Vorteile der grund
sätzlich bekannten kapazitiven Messung von Längen bzw. Relativverschiebungen
mit einer besonders einfachen und kostengünstig herstellbaren Bauweise, die noch
dazu mit nur geringen Abmessungen des Längenmeßgebers 1 realisiert werden
kann und dadurch den Einsatz des kapazitiven Längenmeßgebers 1 auch für Meß
aufgaben ermöglicht, die bisher mit kapazitiven Längenmeßgebern 1 nicht realisier
bar waren.
In der Fig. 2 ist ein grundsätzlich dem Aufbau des Längenmeßgebers 1 der Fig. 1
entsprechender Längenmeßgeber 1 dargestellt. Für den Aufbau und die Beschrei
bung der Funktion des Längenmeßgebers 1 sei daher auf die Fig. 1 verweisen.
Der Längenmeßgeber 1 der Fig. 2 ist zusätzlich mit einem anderen Meßvorsatz
ausgestattet, der beispielsweise eine Messung auch in tiefen Bohrungen oder Ver
tiefungen des Meßobjektes 14 ermöglicht. Hierzu weist der Meßvorsatz ein Verlän
gerungsrohr 19 auf, das anstelle des Spannringes 24 in die Metallhülse 11 einge
schraubt ist und in das eine ebenfalls verlängerte Tastspitze 13 eingesteckt und über
als Kugellagerung angedeutete Lagerelemente 20 geführt und abgestützt ist. Dem
Meßobjekt 14 zugewandt ist dieser Meßvorsatz mit einer Dichtmanschette 21 bei
spielsweise in Form eines Faltenbalges abgeschlossen, der die Tastspitze 13 mit
dem Verlängerungsrohr 19 verbindet. Die Tastspitze 13 ist dabei mit der Aufnahme
18 nicht fest, sondern nur durch den Faltenbalg 21 kraftschlüssig verbunden.
Es ist für den Fachmann selbstverständlich, daß der erfindungsgemäße Längen
meßgeber 1 auf vielfältige Weise abgewandelt und an spezielle Meßaufgaben ange
paßt werden kann, ohne das Grundprinzip der Erfindung zu verlassen. Insbesondere
können vielfältige Meßvorsätze z. B. auch für die radiale und axiale Mehrstellenmes
sung vorgesehen werden, auch kann ein einzelner Längenmeßgeber 1 in komplexe
re Meßvorrichtungen und Meßdorne als Einzelmeßstelle eingebaut werden.
1
Längenmeßgeber
2
Kolben
3
Hülse
4
Elektrodenelement
5
Elektrodenschichten
6
Meßrichtung
7
Außenfläche Kolben
8
Innenfläche Hülse
9
Feder
10
Bohrung
11
Metallhülse
12
Leiter
13
Tastspitze
14
Meßobjekt
15
O-Ring
16
Kabel
17
Spannring
18
Aufnahme
19
Verlängerungsrohr
20
Lager
21
Dichtmanschette
22
Isolierkörper
23
Dichtmembran
24
Spannring
25
Vorsprung
26
Tragbereiche
27
Lötkontakt
28
Ausnehmung
29
Zwischenring
30
Konusscheibe
Claims (18)
1. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) mit einer dem Abstand von zwei Teilen pro
portionalen oder umgekehrt proportionalen Kapazität,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Längenmeßgeber (1) einen in axialer Richtung beweglichen Kolben (2)
aufweist, der mindestens ein elektrisch leitendes Elektrodenelement (4) trägt
und in Meßrichtung (6) in einer Hülse (3) verschiebbar ist, auf der dem Kolben
(2) zugewandt mindestens zwei axial voneinander beabstandete Elektroden
schichten (5) angeordnet sind und Elektrodenelement (4) des Kolbens (2) so
wie Elektrodenschichten (5) der Hülse (3) einen differentiell aufgebauten Meß
geber bilden.
2. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (2) auf seiner Außenfläche (7) eine elektrisch leitende Elektro
denschicht (4) aufweist.
3. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die mindestens zwei axial voneinander beabstandeten
Elektrodenschichten (5) auf der dem Kolben (2) zugewandten Innenfläche (8)
der Hülse (3) angeordnet sind.
4. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens zwei axial voneinander beabstandeten Elektrodenschich
ten (4) radial ringförmig umlaufend auf der Innenfläche (8) der Hülse (3) ange
ordnet sind.
5. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Änderungen der Überdeckung von Elektro
denelement (4) des Kolbens (2) und der Elektrodenschichten (5) der Hülse (3)
ein Maß für die Relativverschiebung zwischen Kolben (2) und Hülse sind.
6. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Überdeckung von Elektro
denelement (4) des Kolbens (2) und der Elektrodenschichten (5) der Hülse (3)
in einer angeschlossenen elektrischen Schaltung ein Signal proportional der
Relativverschiebung zwischen Kolben (2) und Hülse (3) ergibt.
7. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal ein analoges Signal ist.
8. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Hülse (3) und/oder Kolben (2) aus einem ke
ramischen Material ausgebildet sind.
9. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das keramische Material ein keramischer Gleitlagerwerkstoff, vorzugswei
se Zirkonoxid ist.
10. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das keramische Material einen etwa gleichen Län
genausdehnungskoeffizienten wie Stahl aufweist.
11. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Kolben (2) und Hülse (3) eine enge, zueinan
der gepaarte Gleitpassung aufweisen.
12. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (3) von einer elektrisch leitfähigen
Metallhülse (11) umgeben ist, die gegen elektrische Störsignale abschirmt.
13. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2) von der Kraft einer Rückstellfe
der (9) in einer etwa mittig der Hülse (3) befindlichen Ruhelage gehalten ist.
14. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückstellfeder (9) als eine metallisch leitende Druckfeder ausge
bildet ist.
15. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückstellfeder (9) des Kolbens (2) das Meßsignal von dem Elek
trodenelement (4) des Kolbens (2) zu einem Anschlußstift (27) leitet.
16. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsversorgung der Elektroden
schichten (5) der Hülse (3) mittels eines Direktanschlusses von Kabellitzen (12)
erfolgt.
17. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrodenelement des Kolbens (2) und
die Elektrodenschichten (5) der Hülse (3) in Form von Metallringen ausgebildet
sind.
18. Kapazitiver Längenmeßgeber (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kolben (2) eine axiale und/oder radiale
Meßtasteranordnung befestigbar ist.
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