DE19817743A1 - Materialschutzmittel - Google Patents
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
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- A01N59/14—Boron; Compounds thereof
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- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27K—PROCESSES, APPARATUS OR SELECTION OF SUBSTANCES FOR IMPREGNATING, STAINING, DYEING, BLEACHING OF WOOD OR SIMILAR MATERIALS, OR TREATING OF WOOD OR SIMILAR MATERIALS WITH PERMEANT LIQUIDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CHEMICAL OR PHYSICAL TREATMENT OF CORK, CANE, REED, STRAW OR SIMILAR MATERIALS
- B27K3/00—Impregnating wood, e.g. impregnation pretreatment, for example puncturing; Wood impregnation aids not directly involved in the impregnation process
- B27K3/16—Inorganic impregnating agents
- B27K3/20—Compounds of alkali metals or ammonium
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- B27K3/34—Organic impregnating agents
Abstract
Schutzmittel für Holz, Holzwerkstoffe oder anorganische Materialien, wie Mauerwerk, Decken etc., gegen Insekten und Pilze unter Verwendung von Peroxo-Verbindungen.
Description
Die Verbindung betrifft ein Mittel zum Schutz von Materialien, insbesondere von verbautem
Holz, Holzwerkstoffen, Mauerwerk und Decken.
Zum Holzschutz gegen schädliche Insekten und Pilze sowie zum Schutz anorganischer
Baumaterialien gegen den Angriff von Pilzen, insbesondere gegen den Echten Hausschwamm
(Serpula lacrimans) wurden in der Vergangenheit organische Substanzen, wie Lindan und
Pentachlorphenol, eingesetzt. Diese Substanzen sind jedoch für Bewohner befallener oder zu
schützender Häuser bedenklich. Deshalb wurden vor allem Borsäure, Borax und Borsäureester in
neuerer Zeit verstärkt eingesetzt, da sich Borverbindungen als Insektizide und Fungizide mit recht
gutem toxikologischem Profil darstellten. Diese Borverbindungen können jedoch meist nur zum
vorbeugenden Holzschutz oder Mauerwerkschutz eingesetzt werden, da sie in der Regel bei den
eingesetzten Konzentrationen weder Pilze im Holz noch Larven oder andere Insektenstadien - mit
Ausnahme der Eier - abtöten können.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, Substanzen für den Materialschutz vorzuschlagen, die
einerseits Insekten und Pilze im Holz und Mauerwerk sicher abtöten und andererseits für
Warmblüter toxikologisch günstig sind.
Die Aufgabe der Erfindung konnte durch den kennzeichnenden Teil des Anspruch 1 gelöst
werden. Hiernach werden Peroxo-Verbindungen eingesetzt.
Die Peroxo-Verbindungen haben den Vorteil, daß sie für eine Handhabung und den Umgang
relativ stabil sind und im Holz oder Mauerwerk aber mehr oder weniger langsam zerfallen und
dabei Sauerstoff abgeben. Sauerstoff ist vorteilhafterweise ein umweltneutrales Gas. Als Per
oxo-Verbindungen besonders geeignet sind Persäuren, insbesondere Aliphatische Persäuren, wie
Peressigsäure, oder Percarbonsäuren, wie Diperoxydodecadisäure (DPDDA) und
Phthalimidopercapronsäure (PAP), oder auch Caroat oder Perborate oder Percarbonate. Hierbei
werden bevorzugt Natrium-Verbindungen eingesetzt, da diese in der Regel kostengünstig sind.
Vor allem Natriumpercarbonat und Natriumperborat, als "Tetrahydrat" (= Natrium-peroxobo
rat-Trihydrat) oder Monohydrat, haben den Vorteil, daß nach dem Zerfall bzw. der Sauer
stoff-Abspaltung Borverbindungen im Holz oder Mauerwerk zurückbleiben, die ihrerseits selbst wieder
insektizide- und/oder fungizide Eigenschaften aufweisen. Auch Wasserstoffperoxid als Per
oxo-Verbindung ist einsetzbar, da dieses beim Zerfall lediglich Wasser und Sauerstoff entstehen läßt,
welche ebenfalls umweltneutral sind.
Die Peroxo-Verbindungen werden bevorzugt in Form von Lösungen ins oder auf das zu
schützende Holz oder Mauerwerk aufgebracht. Als Lösungsmittel eignen sich organische
und/oder anorganische Lösungsmittel sowie Kombinationen hieraus. Besonders bevorzugt werden
wässrige Lösungen oder Lösemittel-reduzierte wässrige Lösungen eingesetzt. Hierbei können
Hilfsstoffe, wie z. B. Löslichkeitsverbesserer, Emulgatoren, Pigmente, Sikkative, pH-Wert-Puffer,
letztere insbesondere zur Stabilisierung der Peroxoverbindungen, etc. sowie andere Insektizide
und Fungizide zusätzlich beigemischt werden, um bestimmte Eigenschaften der Formulierungen
zu verstärken oder zu erzeugen. Als pH-Wertpuffer eignen sich besonders Borate, wie Borsäure,
Natriumborate, Kaliumtetraborat, Kaliummetaborat und Borax, da diese selbst wiederum
vorteilhafterweise eine insektizide und fungizide Wirkung besitzen. Der Gehalt der
Peroxoverbindungen in Gew.-% beträgt bevorzugt bis 40%, sehr bevorzugt bis 10%.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung werden insbesondere Korrosionsinhibitoren und/oder
Peroxidstabilisatoren zugesetzt, die Metalle oder Legierungen vor Korrosion bei, während und
nach der Anwendung der Formulierungen, schützen bzw. den schnellen Zerfall der
Peroxoverbindungen verhindern. Als Korrosionsinhibitoren eignen sich handelsübliche Produkte,
insbesondere Molybdate, Triazole (wie Benzotriazol), Alkalimetallphosphate, wie Dikalium
hydrogen-orthophosphat (K2HPO4), bevorzugt mit einem Gehalt von 0,01 bis 10 Gew.-%
bezogen auf die Formulierung, insbesondere mit einem Gehalt von 0,09 bis 6 Gew.-%.
Als Peroxidstabilisatoren eignen sich ebenfalls handelsübliche Produkte, wie Phosphorsäure,
Stannate, Polycarboxyaminosäuren und deren Salze (wie Ethylendiamintetraacetat),
Dipicolinsäure, Phosphonate, insbesondere als Alkalisalze, besonders bevorzugt als Natriumsalz,
oder die zu Grunde liegenden Säuren, wie insbesondere beispielsweise auch 1-Hydroxyet
hylen-1,1-diphosphonat, Amino-trimethylen-phosphonat, Hexamethylen-diamin-tetramethylen
phosphonat, Hydroxy-ethyliden-dimethylen-phosphonat (Dequest), Diethylen-triamin
pentamethylen-phosphonat, Ethylen-diamin-tetramethylen-phosphonat, Cyclohexan-1,2-diamino
tetramethylenphosphonat (CDTM). Ihr Gehalt beträgt bevorzugt 0,001 bis 1 Gew.-%.
Als Löslichkeitsverbesserer eignen sich z. B. Aminole, wie Monoethanolamin.
Die Peroxo-Formulierungen lassen sich z. B. als Granulat, Paste oder Flüssigkeit auf die zu
behandelnden Oberflächen, Hölzer oder das Mauerwerk durch Besprühen, Imprägnieren oder
über Bohrlochtränkung etc. einbringen. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Beispielen und den Unteransprüchen.
Eine Kellerwand ist vom Echten Hausschwamm (Serpula lacrimans) befallen. Der Putz der
Kellerwand wird abgeschlagen, die Fugen des Mauerwerks ausgekratzt und das so vorbereitete
Mauerwerk abgeflammt. Anschließend wird eine 10%ige wässrige Lösung von
Natriumpercarbonat und Natriumperborat (je 5%) auf das Mauerwerk aufgesprüht. Nach 3
Tagen Wartezeit wird das Mauerwerk wieder verputzt und der Keller ist nachhaltig vom Echten
Hausschwamm befreit.
Deckenbalken und Sparrenfüße eines Dachfußes eines unter Denkmalschutz stehenden
Kirchendaches sind vom Echten Hausschwamm befallen. Die stark zerstörten, nicht mehr
tragfähigen Holzabschnitte werden zimmermannsmäßig ausgewechselt und die verbleibenden
noch tragfähigen Holzteile, die jedoch noch Myzele des Echten Hausschwamms enthalten, werden
angebohrt (ca. 6 Bohrlöcher pro laufender Meter, Bohrlochdurchmesser 10 mm, versetzt in
Reihe gesetzt) und dann mehrmals mit einer wässrigen 3%igen Wasserstoffperoxid-Lösung
getränkt bzw. befüllt. Die Myzele des Echten Hausschwamms sterben innerhalb weniger Tage ab
und diese befallenen Hölzer konnten so gerettet werden, dadurch daß der Echten Hausschwamm
nicht mehr aus ihnen herauswächst bzw. völlig abgestorben ist. Das Wasserstoffperoxid hat
nämlich die Myzele, Hyphen und Sporen oxidiert und im Holz bleibt vom eingesetzten
Wasserstoffperoxid nur Wasser und Sauerstoff zurück, die mit der Zeit ausgasen oder
verdampfen. Die Bekämpfung erfolgte somit vorteilhafterweise rückstandsfrei.
Claims (10)
1. Schutzmittel zum Schutz von Holz, Holzwerkstoffen oder anorganischen Materialien, wie
Mauerwerk, Decken etc., gegen Angriffe von Insekten und/oder Pilzen und/oder zu deren
Bekämpfung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzmittel Peroxo-Verbindungen enthalten.
2. Schutzmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Peroxo-Verbindungen Persäuren, insbesondere Aliphatische Persäuren, bevorzugt
Peressigsäure und/oder Percarbonsäuren, insbesondere Diperoxydodecadisäure (DPDDA)
und/oder Phthalimidopercapronsäure (PAP), und/oder Caroat und/oder Perborate und/oder
Percarbonate, bevorzugt die Natrium-Verbindungen, bevorzugt Natriumpercarbonat und/oder
Natriumperborat, insbesondere als "Tetrahydrat" (= Natriumperoxoborat-Trihydrat) und/oder als
Monohydrat, und/oder Wasserstoffperoxid eingesetzt werden.
3. Schutzmittel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt der Peroxoverbindungen in der Formulierung als Fertigprodukt oder als
verdünnbares Konzentrat in Gew.-% bis 99,9%, bevorzugt bis 10%, beträgt.
4. Schutzmittel nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formulierung als Fertigprodukt oder als Konzentrat Hilfsstoffe, wie
Löslichkeitsverbesserer, und/oder Emulgatoren und/oder Pigmente und/oder Sikkative und/oder
pH-Wert-Puffer zugesetzt sind.
5. Schutzmittel nach Anspruch 4 oder einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Korrosionsinhibitoren insbesondere Molybdate und/oder Triazole, insbesondere
Benzotriazol, und/oder Metallphosphate, insbesondere Alkalimetallphosphate, wie Dikalium
hydrogen-orthophosphat (K2HPO4), oder handelsübliche Korrosionsinhibitoren zugesetzt sind.
6. Schutzmittel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der Korrosionsinhibitoren bevorzugt 0,01 bis 10 Gew.-% bezogen auf die
Formulierung als Fertigprodukt, insbesondere 0,09 bis 6 Gew.-%, beträgt.
7. Schutzmittel nach Anspruch 4 oder einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Peroxostabilisatoren Phosphorsäure, Stannate, Polycarboxyaminosäuren und deren Salze,
insbesondere Ethylendiamintetraacetat, Dipicolinsäure, Phosphonate, insbesondere als Alkalisalze,
besonders bevorzugt als Natriumsalz, oder die zu Grunde liegenden Säuren, wie insbesondere
1-Hydroxyethylen-1,1-diphosphonat, Amino-trimethylen-phosphonat, Hexamethylen-diamin
tetramethylen-phosphonat, Hydroxy-ethyliden-dimethylen-phosphonat (Dequest), Diethylen
triamin-pentamethylen-phosphonat, Ethylen-diamin-tetramethylen-phosphonat, Cyclohexan-1,2-di
amino-tetramethylenphosphonat (CDTM), oder handelsübliche Peroxostabilisatoren zugesetzt
werden.
8. Schutzmittel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt der Peroxostabilisatoren bevorzugt 0,001 bis 1 Gew.-% im Fertigprodukt beträgt.
9. Schutzmittel nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Peroxoverbindungen und sonstigen Zusätze im Fertigprodukt oder Konzentrat in einem
Lösungsmittel, insbesondere in einem organischen und/oder anorganischen Lösungsmittel,
insbesondere in Wasser, gelöst oder emulgiert oder suspendiert sind.
10. Verfahren zum Materialschutz,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schutzmittel nach einem der vorgenannten Ansprüche auf Holz, Holzwerkstoffe oder
anorganische Materialien, wie Mauerwerk, Decken etc., aufgebracht, imprägniert, aufgesprüht,
aufgestrichen, eingebracht oder in diese injiziert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998117743 DE19817743A1 (de) | 1998-04-21 | 1998-04-21 | Materialschutzmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998117743 DE19817743A1 (de) | 1998-04-21 | 1998-04-21 | Materialschutzmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19817743A1 true DE19817743A1 (de) | 1999-10-28 |
Family
ID=7865294
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998117743 Ceased DE19817743A1 (de) | 1998-04-21 | 1998-04-21 | Materialschutzmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19817743A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN102511478A (zh) * | 2011-11-01 | 2012-06-27 | 苏州晶瑞化学有限公司 | 一种稳定的过氧乙酸溶液,其制备方法以及制备用稳定剂 |
DE102014219906A1 (de) * | 2014-10-01 | 2016-04-07 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Neuartige Innenraumbeschichtung zur nachhaltigen Verbesserung der Raumluft und des Raumklimas |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19501744A1 (de) * | 1995-01-23 | 1996-07-25 | Solvay Interox Gmbh | Oxidierende schichtbildende Zusammensetzung |
-
1998
- 1998-04-21 DE DE1998117743 patent/DE19817743A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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