DE19816871C2 - Filtrationseinheit zur Entfernung von Schadstoffen aus Fluiden - Google Patents
Filtrationseinheit zur Entfernung von Schadstoffen aus FluidenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine als Disposable ausgebildete Filtrationseinheit zur
Entfernung von Schadstoffen aus Fluiden, wie Flüssigkeiten und Gasen mittels
partikulärer Adsorber, insbesondere mittels Aktivkohlepartikel.
Die erfindungsgemäßen Filtrationseinheiten sind verwendbar in Räumen mit besonderen
Anforderungen an die Sicherheit und Reinheit, beispielsweise in Operationsräumen von
Kliniken zur Adsorption schädlicher Gase, die beispielsweise bei der Anmischung von
Knochenzement entstehen; in Laboratorien, beispielsweise zur Reinigung von
Trägergasen für Analysengeräte; für die Filtration von Flüssigkeiten zur Entfernung
störender Begleitstoffe, die beispielsweise durch Diagnostik-Kits untersucht werden
sollen. Derartige Filtrationseinheiten sind als Disposables einsetzbar und können
zusammen mit den adsorbierten Schadstoffen entsorgt werden.
Aus der US-PS 4 064 876 ist eine als Filterpatrone ausgebildete Filtrationseinheit
bekannt, die zwischen einer Polyesterurethan-Schaumstoffschicht und einer
Glasfaserschicht eine Schüttung von Aktivkohlepartikeln besitzt. Die Aktivkohleteilchen
sollen durch die beiden Schichten so zusammengepreßt werden, daß die lose Schüttung
sich möglichst wenig bewegen kann. Dadurch soll die Bildung von Hohlräumen
vermieden werden, über welche mit Schadstoffen beladenes Fluid (Luft) ungehindert
hindurchbrechen würde. Nachteilig ist, daß dem Fluid ein hoher Durchgangswiderstand
entgegengesetzt wird, was zu einer Verminderung der Filterleistung führt. Als
Alternative dazu wird auch vorgeschlagen, die Aktivkohleteilchen in einem groben
Glasfaservlies fein zu verteilen. Nachteilig ist hier jedoch, daß die nur lose zwischen den
Glasfasern gehaltenen Aktivkohlepartikel im Laufe der Zeit zerrieben werden und als
Staub aus dem Vlies herausgespült werden. Dadurch wird das Filtrat verunreinigt, und es
werden unerwünschte Bypässe freigeben, wodurch die Adsorptionskapazität der
Filterpatrone vermindert wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Filtrationseinheit zur Entfernung
von Schadstoffen aus Fluiden unter Verwendung von Adsorberpartikeln zu schaffen, die
eine hohe Filtrations- und Adsorptionsleistung gewährleistet und bei der Bypässe und
Verunreinigungen des Filtrats vermieden werden.
Die Aufgabe wird durch eine als Disposable ausgebildete Filtrationseinheit gelöst, die aus
einem Gehäuse besteht, das stirnseitig gegenüberliegend mit einem Einlaß- und einem
Auslaßstutzen versehen ist, wobei die Stutzen vom Gehäuseraum durch sie
überdeckende Flachfilterlagen getrennt sind und der Gehäuseraum eine Schüttung von
Adsorberpartikeln enthält derart, daß das zu filtrierende Fluid bestimmungsgemäß den
Einlaßstutzen, die erste Flachfilterlage, die Adsorberpartikel, die zweite Flachfilterlage
und den Auslaßstutzen passieren muß. Der Gehäuseraum ist dabei zwischen ungefähr 99
und ungefähr 97% mit den Adsorberpartikeln gefüllt und zumindest in einem Abschnitt
verjüngend ausgebildet, wobei die Flachfilterlagen zentralsymmetrisch zueinander
angeordnet sind. Die Verjüngung ist derart vorhanden, daß sich das Volumen des
Gehäuseraums um wenigstens ungefähr 5%, vorzugsweise um ungefähr 10% reduziert
im Vergleich zum Volumen eines Gehäuseraums ohne eine derartige Verjüngung.
Durch die Verjüngung des Gehäuseraumes und die zentralsymmetrische Anordnung der
beiden Flachfilterlagen wird erreicht, daß die Filtrationseinheit in jeder beliebigen Lage
betrieben werden kann und kein Bypaß zwischen Schüttung der Adsorberpartikel und
der Gehäusewand ausgebildet werden kann, den das zu filtrierende Fluid ohne
Adsorption ungehindert passieren kann. Durch die Füllung des Gehäuserumes mit einer
Schüttung der Adsorberpartikel, die zwischen 97 und 99% des Gehäusevolumens
einnimmt, ist ein hoher Durchfluß des zu filtrierenden Fluids gewährleistet.
Von den Flachfilterlagen ist zumindest die zweite als Membran mit einem
Porengrößenbereich von 0,2 bis 0,5 µm ausgebildet, um Mikroorganismen und Abrieb
der Adsorberpartikel zurückzuhalten.
In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist der Gehäuseraum in den sich
verjüngenden Abschnitten als Kegelstumpf oder als Pyramidenstumpf ausgebildet.
In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung unterscheiden sich die
zentralsymmetrisch zueinander angeordneten Flachfilterlagen in ihrer Größe um
wenigstens 5%, vorzugsweise um wenigstens 10%. Bei dieser Ausführungsform ist die
Verjüngung des Gehäuseraumes nicht erforderlich.
Für die Entfernung von Schadstoffen aus Gasen bestehen die Flachfilterlagen aus
hydrophoben und für die Entfernung von Schadstoffen aus wässrigen Lösungen aus
hydrophilen Materialien, vorzugsweise aus entsprechenden porösen Membranen. Dabei
hat es sich für die Filtrationsleistung als ausreichend erwiesen, wenn die Flachfilterlagen
einen Porendurchmesser im Bereich von 0,2 bis 0,5 µm, vorzugsweise von 0,2 µm
aufweisen. Derartige hydrophobe Membranen gestatten beispielsweise einen
Luftdurchsatz von mindestens 3 Liter pro Minute und cm2 bei 0,1 bar Druckdifferenz.
Außerdem halten Membranen mit dem genannten Porengrößenbereich Mikroorganismen
und Abrieb der Adsorberpartikel praktisch quantitativ zurück. Als hydrophobe
Membranen werden solche aus Polytetrafluorethylen (PTFE) bevorzugt. Die
hydrophoben Membranen wirken bei der Schadstoffentfernung aus Gasen gleichzeitig als
Flüssigkeitssperre und Schutz für nachfolgende feuchtigkeitsempfindliche Geräte, wie
Pumpen, Analysengeräte usw. Zur Erhöhung der Filtrationsleistung kann für die erste
eingangsseitig angeordnete Flachfilterlage eine Membran mit einem Porendurchmesser
von mehr als 0,5 µm verwendet werden.
Als hydrophile Membranen haben sich modifizierte Polyethersulfon-, Polyamid-,
Celluloseacetat- und Cellulosehydratmembranen (Hydrosart®, Sartorius AG) besonders
bewährt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bestehen die hydrophilen
Membranen aus porösen Membranadsorbern, beispielsweise in Form von
Ionenaustauschermembranen. Nach der WO-A1-92/00805 (Sartorius AG) sind poröse
Membranadsorber solche Membranen, die an ihrer inneren und äußeren Oberfläche
funktionelle Gruppen, Liganden oder Reaktanden tragen, die zur Wechselwirkung mit
mindestens einem Stoff einer mit ihm in Kontakt stehenden flüssigen Phase befähigt sind.
Mit einer derartigen Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, spezifisch
Schadstoffe an die Membranadsorber zu binden, die entweder nicht von den
Adsorberpartikeln gebunden werden oder wo die Membranadsorber als zusätzliches
Sicherheitsfilter (Polizeifilter) wirken, wie beispielsweise zur Gewährleistung der
Abtrennung von Endotoxinen an Membranadsorbern (DE-OS 195 43 371).
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Flachfilterlagen
abgestützt. In der Regel ist es ausreichend, wenn wenigstens eine der Flachfilterlagen
abgestützt ist, vorzugsweise die zweite dem Ausgangsstutzen benachbarte
Flachfilterlage. Dabei kann der Auslaßstutzen selbst als Filterunterstützung ausgebildet
sein.
Die Adsorberpartikel werden je nach Adsorptionsaufgabe ausgewählt. Häufig wird
Aktivkohle eingesetzt. Aktivkohlepartikel haben üblicherweise eine spezifische innere
Oberfläche von 500 bis über 2000 m2/g (BET-Bestimmungsmethode). Sie ist dadurch in
der Lage eine große Anzahl von Stoffen unspezifisch dauerhaft oder reversibel zu
binden. Da aber auch die äußere Oberfläche der Aktivkohleteilchen die
Adsorptionkinetik beeinflußt, wird Aktivkohle mit einer Korngröße zwischen 0,7 und 1,5 mm
bevorzugt eingesetzt.
Die Schüttung sollte zur Gewährleistung einer ausreichenden Adsorption im
Gehäuseraum eine Höhe (Adsorptionslänge) von wenigstens 1,5 cm aufweisen.
Die Erfindung wird nun anhand der Figuren und des Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
Dabei zeigen die
Fig. 1 schematisch einen Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Filtrationseinheit mit durchgehender
Gehäuseverjüngung,
Fig. 2 schematisch einen Vertikalschnitt durch eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Filtrationseinheit mit zwei sich verjüngenden
Abschnitten im Gehäuse und
Fig. 3 schematisch einen Vertikalschnitt durch eine alternative Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Filtrationseinheit mit Filterlagen
unterschiedlicher Größe.
Gemäß der Fig. 1 bis 3 besteht die Filtrationseinheit 1 besteht aus einem Gehäuse 2,
das stirnseitig gegenüberliegend mit einem Einlaßstutzen 3 und einem Auslaßstutzen 4
versehen ist. Die Stutzen 3, 4 sind vom Gehäuseraum 5 durch eine erste 6 und eine
zweite sie überdeckende Flachfilterlage 7 getrennt. Der Gehäuseraum 5 enthält eine
Schüttung von Adsorberpartikeln 8. Der Gehäuseraum 5 ist in der Fig. 1 als
Kegelstumpf, in der Fig. 2 mit zwei sich verjüngenden als Kegelstumpf ausgebildeten
Abschnitten und in der Fig. 3 als Zylinder ausgebildet. Die erste Flachfilterlage 6 ist in
der Fig. 1 beidseitig, in den Fig. 2 und 3 einseitig abgestützt. Dabei dienen zum
einen Stege von Fluidverteilungskanälen 9, die auf der der Flachfilterlage 6 zugewandte
Fläche des Einlaßstutzen 3 aufgebracht sind, als Filterunterstützung und zum anderen ist
gemäß der Fig. 1 zusätzlich auf der Seite der Flachfilterlage 6, die dem Gehäuseraum 5
zugewandt ist, eine zusätzliche Filterunterstützung 10, beispielsweise in Form eines
Gitters, Gewebes oder Vlieses eingebracht. Analog dienen Stege von
Fluidsammelkanälen 11 des Auslaßstutzens 4 als Filterunterstützung. Die zweite
Flachfilterlage 7 ist als Membran mit einem Porendurchmesser von 0,2 bis 0,5 µm
ausgebildet, um Mikroorganismen und Abrieb der Adsorberpartikel zurückzuhalten.
Gemäß der Fig. 3 ist die aktive Filterfläche der ersten eingangsseitig angeordneten
Flachfilterlage 6 um mindestens 5% geringer als die aktive Filterfläche der zweiten
ausgangsseitig angeordneten Flachfilterlage 7. Die zweite Flachfilterlage 7 ist als
Membran mit einem Porendurchmesser von 0,2 bis 0,5 µm ausgebildet, um
Mikroorganismen und Abrieb der Adsorberpartikel zurückzuhalten.
Die Filtrationseinheit 1 kann in beiden Richtungen betrieben werden. Für den Erfolg der
Filtration ist es unerheblich, in welcher Lage sie benutzt wird.
Eine gemäß der Fig. 1 gefertigte und mit 0,2 µm PTFE-Membranen ausgestattete
Filtrationseinheit (aktive erste Membranfläche 5,5 cm2, aktive zweite Membranfläche 1,4 cm2),
die über eine Schüttung von 2,5 g Aktivkohle der Korngröße 0,7 bis 1,5 mm der
Fa. Adako-Pica verfügt, weist einen Durchfluß für Luft als Fluid von 2000 ml pro
Minute bei einer Druckdifferenz von 0,1 bar auf.
Claims (12)
1. Als Disposable ausgebildete Filtrationseinheit (1) zur Entfernung von Schadstoffen aus
Fluiden bestehend aus einem Gehäuse (2), das stirnseitig gegenüberliegend mit einem Einlaß-
(3) und einem Auslaßstutzen (4) versehen ist, wobei die Stutzen (3, 4) vom Gehäuseraum (5)
durch sie überdeckende Flachfilterlagen (6, 7) getrennt sind, und der Gehäuseraum (5) eine
Schüttung von Adsorberpartikeln (8) enthält derart, daß das zu filtrierende Fluid
bestimmungsgemäß den Einlaßstutzen (3), die erste Flachfilterlage (6), die Adsorberpartikel
(8), die zweite Flachfilterlage (7) und den Auslaßstutzen (4) passieren muß,
der Gehäuseraum (5) zwischen 97 und 99% mit den Adsorberpartikeln (8) gefüllt und
zumindest in einem Abschnitt verjüngend ausgebildet ist derart, daß sich sein Volumen durch
die Verjüngung um wenigstens 5%, vorzugsweise um wenigstens 10% reduziert im Vergleich
zum Volumen eines Gehäuseraums (5) ohne eine derartige Verjüngung, die Flachfilterlagen (6,
7) zentralsymmetrisch zueinander angeordnet sind und zumindest die zweite Flachfilterlage (7)
als Membran mit einem Porengrößenbereich von 0,2 bis 0,5 µm ausgebildet ist, um
Mikroorganismen und Abrieb der Adsorberpartikel zurückzuhalten.
2. Filtrationseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gehäuseraum (5) im sich verjüngenden Abschnitt als Kegelstumpf oder als
Pyramidenstumpf ausgebildet ist.
3. Als Disposable ausgebildete Filtrationseinheit (1) zur Entfernung von Schadstoffen aus
Fluiden bestehend aus einem Gehäuse (2), das stirnseitig gegenüberliegend mit einem Einlaß-
(3) und einem Auslaßstutzen (4) versehen ist, wobei die Stutzen (3, 4) vom Gehäuseraum (5)
durch sie überdeckende Flachfilterlagen (6, 7) getrennt sind, und der Gehäuseraum (5) eine
Schüttung von Adsorberpartikeln (8) enthält derart, daß das zu filtrierende Fluid
bestimmungsgemäß den Einlaßstutzen (3), die erste Flachfilterlage (6), die Adsorberpartikel
(8), die zweite Flachfilterlage (7) und den Auslaßstutzen (4) passieren muß,
der Gehäuseraum (5) zwischen 97 und 99% mit den Adsorberpartikeln (8) gefüllt ist, die
Flachfilterlagen (6, 7) zentralsymmetrisch zueinander angeordnet sind und sich die erste von
der zweiten Flachfilterlage in ihrer Größe um wenigstens 5%, vorzugsweise um wenigstens 10
% unterscheidet und mindestens die zweite Flachfilterlage (7) als Membran mit einem
Porengrößenbereich von 0,2 bis 0,5 µm ausgebildet ist, um Mikroorganismen und Abrieb der
Adsorberpartikel zurückzuhalten.
4. Filtrationseinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flachfilterlagen (6, 7) für die Entfernung von Schadstoffen aus Gasen aus hydrophoben
Membranen bestehen.
5. Filtrationseinheit nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die hydrophoben Membranen aus Polytetrafluorethylen bestehen.
6. Filtrationseinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flachfilterlagen (6, 7) für die Entfernung von Schadstoffen aus wässrigen Lösungen aus
hydrophilen Membranen bestehen.
7. Filtrationseinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die hydrophilen Membranen Membranadsorber darstellen.
8. Filtrationseinheit nach den Ansprüchen 1, 3 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste den Einlaßstutzen überdeckende Flachfilterlage einen größeren Porendurchmesser
besitzt als die zweite Flachfilterlage.
9. Filtrationseinheit nach vorstehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der Flachfilterlagen (6, 7) ein- oder beidseitig abgestützt ist.
10. Filtrationseinheit nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Auslaßstutzen (4) als Filterunterstützung (11) ausgebildet ist.
11. Filtrationseinheit nach den vorstehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Adsorberpartikel (8) aus Aktivkohle bestehen.
12. Filtrationseinheit nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aktivkohle (8) eine Korngröße zwischen 0,7 und 1,5 mm hat und der Gehäuseraum (5)
eine Länge von wenigstens 1,5 cm aufweist.
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Owner name: SARTORIUS BIOTECH GMBH, 37079 GOETTINGEN, DE |
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