DE19816831A1 - Vorrichtung zur Drehmomenterfassung - Google Patents
Vorrichtung zur DrehmomenterfassungInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Erfassung des auf eine drehbare Welle wirkenden Drehmoments angegeben, bei der zwei Geberräder mit einer Anzahl von Winkelmarken in vorgebbarem Abstand voneinander auf der Welle befestigt werden und so ausgestaltet sind, daß die Winkelmarken mit Hilfe eines einzigen Sensors abgetastet werden können. Dieser Sensor ist ein Differenzsensor mit zwei Sensorelementen. Der gesamte Zusammenbau von Geberrädern und Sensor erfolgt so, daß in unbelastetem Zustand beide Sensorelemente dasselbe Feld registrieren und bei herrschendem Drehmoment eine Verschiebung der Geberräder gegeneinander verursacht wird, wodurch dann auch die auf die Sensorelemente wirkenden Felder unterschiedlich sind.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur
Drehmomenterfassung, insbesondere zur Erfassung des auf eine
Welle wirkenden Drehmoments nach der Gattung des
Hauptanspruchs.
Für eine Vielzahl von Anwendungen ist es erforderlich, das
auf eine antreibbare Welle ausgeübte Drehmoment zu erfassen,
wobei es auch erforderlich sein kann, diese
Drehmomenterfassung während des Rotierens der Welle
durchzuführen. Eine Vorrichtung, mit der eine solche
Drehmomenterfassung möglich ist, ist beispielsweise aus der
DE-OS 196 33 380 bekannt.
Bei dieser bekannten Vorrichtung zur Drehmomenterfassung ist
ein erstes Rotationselement mit einer Eingangswelle
verbunden und ein zweites Rotationselement mit einer
Ausgangswelle. Die Verbindung zwischen beiden Wellen wird
über ein elastisches Element hergestellt, das sich gemäß
einem darauf wirkenden Drehmoment verformt. Durch diese
Verformung werden die beiden Rotationselemente gegeneinander
verdreht. Infolge ihrer engen räumlichen Zuordnung können
beide Rotationselemente mit Hilfe eines einzigen Sensors
abgetastet werden, der ein Ausgangssignal liefert, das die
Oberflächenstruktur der beiden Rotationselemente
widerspiegelt. Durch Auswertung von zeitlichen
Verschiebungen im Signal des Sensors wird in einer
nachfolgenden Auswerteeinrichtung das Drehmoment, das auf
das elastische Element zwischen den beiden Wellen wirkt,
berechnet. Das elastische Element kann aus demselben
Material sein wie die Welle, es könnte auch ein Teil einer
Welle zwischen zwei Rotationselementen sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Drehmomenterfassung hat
den Vorteil, daß das auf eine Welle wirkende Drehmoment mit
Hilfe eines einzigen Sensors berührungslos ermittelt werden
kann, wobei in besonders vorteilhafter Weise keine
aufwendige Auswerteschaltung benötigt wird.
Erzielt werden diese Vorteile, indem bei einer Vorrichtung
zur Drehmomenterfassung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 ein magnetischer Differenzsensor eingesetzt
wird, der wenigstens zwei Sensorelemente umfaßt, die von den
magnetisch unterscheidbaren Markierungen unterschiedlich
beeinflußt werden. Das Ausgangssignal dieser beiden
Sensorelemente wird im Sensor selbst zu einem
Differenzsignal aufbereitet, das von dem wirkenden
Drehmoment abhängig ist. Die Anordnung der magnetisch
unterscheidbaren Markierungen und die Anordnung der beiden
Sensorelemente werden dabei so aufeinander abgestimmt, daß
im untordierten Zustand, also ohne wirkendes Drehmoment
beide Einzelelemente identische Magnetfelder bzw.
Feldmodulationen detektieren und somit gleiche
Ausgangssignale liefern, so daß der Sensor insgesamt kein
Differenzsignal abgibt.
Weitere Vorteile der Erfindung werden durch die in den
Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen erzielt. Es ist dabei
besonders vorteilhaft, daß eine sehr einfache
Signalaufbereitung eingesetzt werden kann, wobei die dem
Sensor nachgeordnete elektronische Auswerteschaltung
lediglich eine Gleichrichtung des Sensorsignales und eine
Tiefpaßfilterung durchführen muß, damit sich eine analoge
Ausgangsspannung einstellt, die proportional zum
Verdrehwinkel und damit zum herrschenden Drehmoment ist.
Diese analoge Ausgangsspannung ist in vorteilhafter Weise
nahezu linear. Als Rotationskörper können in vorteilhafter
Weise Geberräder mit kammförmigen Markierungen eingesetzt
werden, die ineinander greifen und so ausgestaltet sind, daß
im drehmomentfreien Zustand abwechslungsweise Winkelmarken
und Lücken mit gleichen Längen entstehen. Als Sensor lassen
sich in vorteilhafter Weise gängige magnetische
Differenzsensoren einsetzen, beispielsweise AMR-Sensoren
(AMR = Anisotropic Magneto Resistive), GMR-Sensoren (GMR = Giant
Magneto Resistive), CMR (Collosal maqnetoresistance
sensoren) oder Feldplattensensoren oder Hall-Sensoren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Gesamtansicht der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Drehmomenterfassung. Fig.
2 zeigt ein Beispiel für einen Differenzsensor,
beispielsweise einen Hall-Sensor. In Fig. 2 ist der sich
einstellende Feldunterschied am Hallsensor über dem Drehweg
aufgetragen und Fig. 4 zeigt den mittleren Feldunterschied
am Hall-Sensor über dem Verdrehwinkel α.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, mit dem das auf eine Welle 10 wirkende
Drehmoment M bestimmt werden soll. Die Welle 10 weist eine
Torsionsstrecke, insbesondere Verjüngung 11 auf. Auf der
Torsionsstrecke bzw. an geeigneten Stellen der Welle 10 sind
zwei Geberräder 12, 13 im Abstand zueinander befestigt, die
jeweils Winkelmarken 14, 15 aufweisen, wobei die beiden
Räder 12, 13 einschließlich ihrer Winkelmarken 14, 15
kammartig ineinandergreifen. Die Abstände zwischen den
Winkelmarken sind mit 16 und 17 bezeichnet.
Der Zusammenbau der Räder 12, 13 mit der Welle 11 bzw. der
Torsionsstrecke 12 erfolgt so, daß ohne wirksames Drehmoment
M die Winkelmarken der beiden Geberräder 12, 13 äquidistant
über dem Umfang angeordnet sind, es sind also die Abstände
16, 17 alle identisch. Wirkt dagegen auf die Welle ein
Drehmoment M ergibt sich eine Torsion und die Räder 12, 13
verschieben sich gegeneinander, so daß sich auch die
Winkelmarken entsprechend verschieben und sich eine Lage
einstellt, wie sie in Fig. 1 aufgezeigt wird. Die Abstände
16, 17 der Winkelmarken sind dabei unterschiedlich, wobei
wiederum jeweils die Abstände 16 und die Abstände 17 gleich
sind.
Die Räder 12, 13, bzw. die Winkelmarken 14, 15 der
entsprechenden Räder werden mit Hilfe eines Sensors,
beispielsweise eines magnetischen Differenz-Sensors 18
abgetastet. Der Sensor 18 ist feststehend und umfaßt zwei
Sensorelemente 19, 20, die in Fig. 2 erkennbar sind, sowie
einen Permanentmagneten 21, auf den die Winkelmarken als
Feldmodulatoren wirken. Die bei einer Drehung der Welle am
Sensor vorbeilaufenden Winkelmarken bzw. Lücken führen
demzufolge im Differenz-Sensor 18 zu einer
Magnetfeldmodulation, die vom Differenz-Sensor 18 detektiert
wird.
Durch geeignete Abstimmung der Sensorelemente auf den
Abstand von benachbarten Winkelmarken 14, 15 läßt sich ein
Aufbau erzielen, der eine besonders einfache
Signalauswertung ermöglicht. Der Aufbau des Differenz-
Sensors 18 und die Zuordnung zu den einzelnen Winkelmarken
14, 15 läßt sich der Fig. 2 entnehmen.
In Fig. 2 ist der Aufbau des Sensors 18 schematisch
dargestellt. Die beiden Sensorelemente 19 und 20,
beispielsweise Hallelemente werden von einem Strom 1
durchflossen. Die Hallelemente umfassen beispielsweise eine
Brückenschaltung, an deren Diagonalen sich eine Meßspannung
U1 bzw. U2 einstellt, die abhängig vom herrschenden
Magnetfeld ist. Die Spannungen U1 und U2 werden in einer
Auswerteschaltung 22, die Bestandteil des Sensors 18 ist,
weiterverarbeitet und beispielsweise gleichgerichtet und
tiefpaßgefiltert. Dazu sind in der Auswerteschaltung 22 die
entsprechenden Bauelemente, Gleichrichter 23 und
Tiefpaßfilter 24 vorhanden. Die Auswerteschaltung 22 liefert
aus den so aufbereiteten Einzelspannungen U1 und U2 der
Sensorelemente 19 und 20 eine analoge Ausgangsspannung U,
die bei den in Fig. 1 bzw. Fig. 2 herrschenden Bedingungen
im wesentlichen proportional zum Verdrehwinkel α1 ist. α1
ist der Winkel, um den sich die beiden Räder 12 und 13
infolge des wirkenden Drehmoments M gegeneinander verdrehen.
Fig. 3 zeigt das Differenzfeld (Magnetfeld) ΔH zwischen den
beiden Einzelsensoren 19, 20 des Differenz-Sensors 18 in
Abhängigkeit vom Drehwinkel α, wobei in der Zeichnung der
Drehwinkel α als Drehweg d dargestellt ist. Dieser
Feldverlauf wurde erhalten für eine Anordnung, mit
gleichmäßigen Winkelmarken von 1,25 mm Breite und variablen
Lücken. Die Amplitude des Signales des Differenzsensors ist
abhängig von diesem Differenzfeld und damit ein Maß für die
Verdrehung der Räder 3 und 4 und somit auch für das wirkende
Drehmoment. Die einzelnen Kurven wurden für verschiedene
Lückengrößen aufgenommen. Die Abfolge Lücke, Winkelmarke,
Lücke, Winkelmarke ist für sieben verschiedene Lücken
dargestellt.
In Fig. 4 ist die Ausgangsspannung U des Sensors nach der
Aufbereitung also nach Gleichrichtung und Tiefpaßfilterung
über dem Verdrehwinkel aufgetragen. Es ist zu erkennen, daß
der Zusammenhang zwischen dem mittleren Feldunterschied am
Sensor (Hallsensor) und dem Verdrehwinkel α1 nahezu linear
ist. Somit ergibt sich auch ein nahezu linearer Zusammenhang
zwischen der Ausgangsspannung U und dem herrschenden
Drehmoment M.
Damit sich die gewünschte drehmomentabhängige
Ausgangsspannung U ergibt, ist es erforderlich, daß die
Zuordnung der Sensorelemente 19, 20 zu den Winkelmarken 14,
15 in eindeutiger Weise erfolgt. Dazu wird die Zuordnung der
Sensorelemente 19, 20 so vorgenommen, daß im untordierten
Zustand, also ohne herrschendes Drehmoment beide
Sensorelemente 19, 20 identische Felder bzw.
Feldmodulationen messen, so daß sich kein Differenzsignal
ergibt und die Ausgangsspannung U = 0 ist. Dies wird
beispielsweise erreicht, indem im untordierten Zustand jedem
der Sensorelemente 19, 20 eine Winkelmarke 14a, 15
gegenüberliegt. In dem Fall, in dem auf die Welle ein
Drehmoment ausgeübt wird, tordiert die Welle 10 und die
Räder 12, 13 verdrehen sich gegeneinander, außerdem rotiert
die Welle dann. Dadurch verschieben sich auch die
Winkelmarken 14, 15 gegenüber den Winkelmarken 16a, 16b.
Dadurch stellen sich an den beiden Sensorelementen 19 und 20
unterschiedliche Magnetfelder ein aus der Feldmodulation
ergibt sich eine Differenzspannung U als Maß für das zu
ermittelnde Drehmoment.
Wird zusätzlich noch die Ausgangsspannung eines der beiden
Sensorelemente, beispielsweise die Ausgangsspannung U1
ausgewertet, läßt sich mit bekannten Verfahren die Drehzahl
der Welle bestimmen. Beispielsweise wird dazu die Spannung
U1 in ein Rechtecksignal gewandelt und der zeitabhängige
Abstand vorgebbarer Rechtecksignalflanken liefert eine
drehzahlabhängige Größe, aus der die Drehzahl berechnet
wird.
Die Erfindung wurde für magnetische Differenzsensoren
beschrieben, sie kann grundsätzlich auch auf andere
Differenzsensoren erweitert werden, wobei jeweils wesentlich
ist, daß zwei Sensorelemente vorhanden sind, die in einem
Abstand angeordnet sind, der auf die mit den rotierenden
Körpern bzw. Rädern 12, 13 in Verbindung stehenden
Winkelmarken abgestimmt ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann sowohl für
Brennkraftmaschinen eingesetzt werden, bei denen die
Kenntnis des auf eine Welle, beispielsweise die Kurbel- oder
Nockenwelle ausgeübten Drehmoment für die Regelung
vorteilhaft ist, sie kann aber auch in Verbindung mit einer
Getriebesteuerung eingesetzt werden, wobei für die
Getriebesteuerung ebenfalls das herrschende Drehmoment
bekannt sein sollte. Weiterhin kann die Erfindung im
Zusammenhang mit der Regelung von Elektromotoren eingesetzt
werden, da auch bei einer solchen Regelung die Kenntnis des
an der drehenden Antriebswelle herrschenden Drehmoments
wünschenswert bzw. notwendig ist.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Erfassung des auf eine drehbare Welle
wirkenden Drehmoments, mit einem Geber, der zwei mit der
Welle in vorgebbarem Abstand verbindbare Geberräder umfaßt,
die unterscheidbare Winkelmarken, insbesondere magnetisch
unterscheidbare Winkelmarken aufweisen und sich unter
Einfluß einer vom Drehmoment verursachten Torsion der Welle
relativ zueinander verschieben, wobei die Anordnung der
beiden Teile so ist, daß ein Sensor durch die Winkelmarken
beider Räder beeinflußt wird und ein entsprechendes
Ausgangssignal liefert, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sensor ein Differenzsensor ist und wenigstens zwei
Sensorelemente umfaßt, die den Winkelmarken so zugeordnet
sind, daß ohne Drehmoment auf beide Sensorelemente dasselbe
Feld bzw. dieselbe Feldmodulation wirkt und bei wirkendem
Drehmoment unterschiedliche Felder bzw. Feldmodulationen auf
die einzelnen Sensorelemente einwirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geberräder (12, 13) kammförmig aufgebaut sind und
Winkelmarken aufweisen, die ineinander greifen, wobei der
Abstand zwischen den Winkelmarken der einzelnen Geberräder
ohne Drehmoment äquidistant sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor (18) zwei Sensorelemente (19,
20) umfaßt, die jeweils auf Magnetfeldänderungen reagieren
und die Winkelmarken aus einem Material sind, das ein
Magnetfeld beeinflußt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (18) einen Magneten (21) umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor ein AMR-,
Feldplatten-, GMR- oder Hallsensor mit entsprechenden
Einzelelementen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsspannungen (U1, U2)
der Sensorelemente (19, 20) in einer Auswerteschaltung (22),
die dem Sensor zugeordnet ist, aufbereitet werden, wobei
wenigstens eine Gleichrichtung und/oder eine Tiefpaß-
Filterung erfolgt, so daß die Ausgangsspannung (U) des
Sensors (18) als analog Ausgangsspannung abgegeben wird, die
proportional zum Verdrehwinkel und damit zum Drehmoment ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich wenigstens eine der
Sensorelementspannungen (U1) oder (U2) zu einer
Rechteckspannung aufbereitet werden und aus den zeitlichen
Abständen vorgebbarer Flanken dieser Rechteckspannung die
Drehzahl der Welle ermittelt wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Geberräder (12, 13)
an einer Torsionsstrecke, also an einem verjüngten Teil der
Welle eingesetzt werden.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (10) die Kurbel- oder
die Nockenwelle einer Brennkraftmaschine ist oder eine von
einem Elektromotor antreibbare Welle oder eine bei einer
Getriebesteuerung vorhandene Welle ist.
Priority Applications (1)
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