DE19816272A1 - Verfahren und Anordnung zur Messung von Strukturen eines Objekts - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Messung von Strukturen eines ObjektsInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Anordnung zur Messung der Struktur eines Objekts. Die Struktur wird durch Berührung mit einem Tastelement abgetastet, dessen Position optisch bestimmt wird. Die nach der Berührung zwischen dem Tastelement und dem Objekt auftretende Kraft wird bestimmt und gegebenenfalls auf gleichbleibende Werte eingestellt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur Messung von Struktu
ren eines Objekts mittels eines einem Koordinatenmessgerät zu geordneten Tastelements,
wobei das Tastelement mit dem Objekt in Berührung gebracht und sodann seine Position
unmittelbar oder mittelbar über wenigstens eine dem Tastelement zugeordnete Zielmarke mit
einem optischen Sensor bestimmt wird.
Eine Anordnung der vorstehend beschriebenen Art ist bereits bekannt (DE-GM 297 10 242.7)
Bei dieser bekannten Anordnung wird die Oberflächentopographie eines Gegenstands bzw.
Objekts mit einem Photogrammetriesystem und dem Tastelement gemessen. Das Tastelement,
z. B. eine Kugel, ist am Ende eines elastischen Schafts angeordnet. Am Schaft können
Zielmarken angebracht sein, deren Positionen ein relativ zu einem Tasterbezugssystem vom
Photogrammetriesystem erfasst werden. Die Position des Tastelements wird z. B. aus den
Zielmarkenpositionen bestimmt.
Bekannt ist auch ein Messsystem zur Erfassung der Oberflächentopographie von Gegen
ständen mit einem Messwertsender, der aus einem Taststift und einer Lichtquelle definierter
Form an seinem Ende besteht. Die Lichtquelle wird längs der aufzunehmenden Kontur
geführt. Bei diesem Verfahren erfasst ein optischer Empfänger die jeweilige Lage der einen
Lichtfleck oder Lichtpunkt bildenden Lichtquelle in einem dreidimensionalen kartesischen
Koordinatensystem. Ein Rechner wertet die Messergebnisse aus. Die Lichtquelle hat als
Verlängerung des Taststifts z. B. die Form einer konzentrisch eingefassten Glasfaser
(DE 40 02 043 C2).
Es ist weiterhin ein Tastsystem für die Messung kleiner Strukturen bekannt, welches auf
einem Schwingquarz basiert, der eine Glasfaser mit Antastelement anregt. Bei Berührung mit
der Werktstückoberfläche wird die Dämpfung des Systems ausgewertet. Diese Technik
ermöglicht zwar kleine Antastkräfte, ist jedoch mit einer relativ großen Ungenauigkeit
(Messfehler 5 µm) behaftet.
Schließlich ist es bekannt, mittels eines Mikroskops die Position eines Tastelements zur
Messung von Strukturen zu bestimmen, wobei gerätebedingt im Durchlichtverfahren ge
arbeitet werden muss, so dass allein Strukturen durchgehender Bohrungen oder sonstiger
Durchbrechungen gemessen werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Messung der Oberflächentopographie von Objekten zu entwickeln, mit denen beliebige
Strukturen und Objekte mit unterschiedlichen Oberflächenhärten mit einer hohen Mess
genauigkeit bestimmt werden können.
Das Problem wird bei einem Verfahren zur Messung von Strukturen eines Objekts mittels
einem einem Koordinatenmessgerät zugeordneten Tastelement, das mit dem Objekt in
Berührung gebracht und dessen Position sodann unmittelbar oder mittelbar über wenigstens
eine dem Tastelement zugeordnete Zielmarke mit einem Sensor bestimmt wird, erfindungs
gemäß dadurch gelöst, dass die nach der Berührung zwischen Tastelement und Objekt
auftretende Antastkraft des an einem Ende eines biegeelastischen Schafts angeordneten
Tastelements aus dessen Auslenkung aus einer Ruhelage bestimmt wird und dass die
Antastkraft auf einen an die Gegebenheiten des Objekts angepassten Wert durch eine
Verschiebebewegung des Schafts mit dem Tastelement eingestellt wird, wobei der Schaft mit
Ausnahme seines freien das Tastelement umfassenden Endes innerhalb einer starren oder im
wesentlichen starren Führung verläuft.
Die Antastkraft hat bei manchen Objekten einen wesentlichen Einfluss auf die Messergeb
nisse. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Antastkraft als Parameter
der Messung den Gegebenheiten des Objekts wie der Oberflächentopographie und der
Oberflächenhärte anzupassen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Antastkraft des Tastelements nach folgender
Gleichung bestimmt:
worin mit F die Antastkraft, mit E der Elastizitätsmodul des Schafts, mit l die wirksame
Biegelänge des Schafts zwischen einer starren Führung und dem Tastelement, mit I das axiale
Flächenmoment des Schafts und mit f die Auslenkung des Rastelements aus einer Ruhelage
bezeichnet sind. Das Elastizitätsmodul, das axiale Flächen- bzw. Trägheitsmoment und die
Länge sind durch die konstruktiven bzw. Materialeigenschaften der Vorrichtung vorgegeben
und können zu einer Konstanten zusammengefasst werden. Damit ist die Antastkraft propor
tional der Auslenkung und kann schnell und ohne aufwendige Rechenoperationen und -zeiten
bestimmt werden.
Gegebenenfalls kann der Schaft innerhalb der Führung verschoben werden, um die wirksame
Biegelänge zu verändern. Losgelöst hiervon ist durch die starre Aufnahme des Schafts stets
reproduzierbar sichergestellt, dass der Schaft eine wohl definierte Biegelänge aufweist.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform wird die Antastkraft als Regelgröße in einem
Regelkreis auf einem vorgebbaren, gleichbleibenden oder nahezu gleichbleibenden Wert
eingestellt, wobei die Halterung von wenigstens einem motorischen Antrieb als Stellglied
bewegbar ist. Die Antastkraft kann bei dieser Ausführungsform während der gesamten
Messung einer Struktur auf einem vorgegebenen Wert gehalten werden. Für die Messung der
Oberflächentopographie in drei Dimensionen ist es vielfach günstig, wenn die Halterung mit
dem von ihr ausgehenden elastischen Schaft durch Antriebe in fünf Freiheitsgraden bewegt
werden kann. Hierfür eignen sich numerische Regelkreise. Die Halterung ist insbesondere mit
dem Einstellmechanismus für das optische System zu einer Einheit verbunden, die motorisch
in fünf Freiheitsgraden verstellbar ist.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Auslenkung des Tastelements mittels eines optischen
Sensors gemessen wird, der den Unterschied zwischen der Stellung des Tastelements in
dessen Ruhelage und der Stellung des Tastelements bei Berührung mit der Oberfläche des
Objekts erfasst. Der Sensor, der der gleiche wie für die Messung der Struktur ist, wird dabei
zweckmäßigerweise gemeinsam mit der Halterung bewegt.
Die Position des Tastelementes und/oder der zumindest einen Zielmarke wird insbesondere
mittels reflektierender und/oder durch dieses bzw. diese abschattender und/oder von dem
Tastelement bzw. der Zielmarke abstrahlender Strahlung optisch bestimmt. Zweckmäßiger
weise ist die Tasterverlängerung bzw. der Schaft als Lichtleiter ausgebildet oder umfasst
einen solchen, um über diesen dem Tastelement bzw. der Zielmarke das erforderliche Licht
zuzuführen.
Auch besteht die Möglichkeit, dass das Tastelement und/oder die Zielmarke als selbst
leuchtendes elektronisches Element wie LED ausgebildet ist oder ein solches umfasst.
Bei einer Anordnung zur Messung von Strukturen eines Objekts mittels eines einem Koor
dinatenmessgerät zugeordneten Tastelements, das mit dem Objekt in Berührung gebracht und
dessen Position sodann unmittelbar oder mittelbar über wenigstens eine dem Tastelement
zugeordnete Zielmarke mit einem Sensor bestimmt wird, wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass ein Sensor zur Messung der Auslenkung des an einem biegeelastischen
Schaft angeordneten Tastelements oder der wenigstens einen Zielmarke aus einer Ruhelage
vorgesehen ist, dass das Tastelement und der elastische Schaft mit wenigstens einem moto
rischen Antrieb relativ zur Oberfläche des Objekts bewegbar sind, dass der Schaft in einer
starren oder im wesentlichen starren Führung des Schafts in seiner wirksamen Biegelänge
angeordnet ist und dass mit einer Anordnung aus der Auslenkung des Tastelements aus der
Ruhelage die Antastkraft bestimmbar ist. Mit dieser Vorrichtung lässt sich die Antastkraft des
Tastelementes an die Gegebenheiten der Oberflächeneigenschaften des Objekts anpassen. Bei
spielsweise kann die Antastkraft so auf die Härteeigenschaften der Oberfläche abgestimmt
werden, dass eine möglichst hohe Messgenauigkeit erzielt wird.
Insbesondere bestimmt die Anordnung die Antastkraft aus dem Messwert der Auslenkung des
Tastelements nach folgender Gleichung:
worin mit F die Antastkraft, mit f die Auslenkung, mit l die Länge des Schafts in seiner
wirksamen Biegelänge, mit E der Elastizitätsmodul des Schafts und mit I das axiale Flächen
moment des Schafts bezeichnet sind. Da in dieser Gleichung außer der Auslenkung f und der
Antastkraft alle Größen konstant sind, kann die Auslenkung unter Berücksichtigung der
Konstanten in der Einheit der Antastkraft geeicht werden.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist ein optisches System zur Erfassung der
Auslenkung des Tastelementes oder der Zielmarke aus einer Ruhelage vorgesehen und
zumindest mit dem Tastelement und dem Schaft als Einheit bewegbar. Mit dem System, mit
dem insbesondere auch die Oberflächentopographie bestimmt wird, kann die Ruhelage des
Tastelements bzw. der wenigstens einen Zielmarke oder mehrere Zielmarken bestimmt
werden, wenn keine Berührung mit einem Objekt oder Gegenstand stattfindet. Die ent
sprechende geometrische Position des Tastelements oder der wenigstens einen Zielmarke
kann gespeichert werden und bei Lageänderung des Systems entsprechend angepasst werden.
Bei Berührung des Tastelements mit einer Objektoberfläche wird der Unterschied zwischen
Ruhelage und Position bei Berührung erfasst, z. B. aus der Tastelementlage und der zugeord
neten Ruhelage. Das optische System zur Erfassung der Auslenkung des Tastelements oder
der Zielmarke ist insbesondere als Istwertgeber in einem Regelkreis angeordnet, dessen
Regelgröße die Antastkraft ist und der als Stellglied mindestens einen motorischen Antrieb
für die Bewegung der das Tastelement, den Schaft und den Sensor enthaltenden Einheit
aufweist. Das Tastelement kann am Schaft durch Kleben, Schweissen oder sonstige geeignete
Verbindungsarten angebracht sein. Auch kann das Tastelement und/oder die Zielmarke ein Ab
schnitt der Tastverlängerung selbst sein.
Der Schaft selbst kann endseitig als Taster ausgebildet sein oder einen solchen umfassen.
Insbesondere kann das Tastelement und/oder die Zielmarke auswechselbar mit der Tastver
längerung wie Schaft verbunden sein.
Um nahezu beliebige Strukturen bestimmen zu können, ist des weiteren vorgesehen, dass das
Tastelement mit dem Schaft und dem optischen System von einer in fünf Freiheitsgraden
justierbaren Halterung verstellbar ist. Die Halterung selbst kann wiederum mit dem Sensor
eine Einheit bilden bzw. mit dem Sensor verbunden sein. Vorzugsweise sind das Testelement
und der Schaft ein Lichtleiter, wobei dem Tastelement über den Lichtleiter Licht zuführbar
ist. Hierbei leuchtet das Tastelement, das als Lichtfleck oder Lichtpunkt von dem optischen
System erfasst wird. Das Tastelement und/oder die wenigstens eine Zielmarke können auch
lichtreflektierend ausgebildet sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Tastelement
und/oder die Zielmarke als selbstleuchtendes Element wie LED auszubilden.
Das optische System, das zur Bestimmung der Auslenkung des Tastelements aus seiner
Ruhelage und zur Strukturmessung verwendet wird, ist insbesondere eine elektronische
Kamera. Die Messung der Auslenkung geschieht insbesondere auch mit einem Fokussystem,
wie dies in der optischen Koordinatenmesstechnik bei der Fokussierung auf die Werkstück
oberfläche bereits bekannt ist. Hierbei wird die Kontrastfunktion des Bildes in der elek
tronischen Kamera ausgewertet.
Zur Strukturbestimmung der Objekte wird die direkte Messung der Tastelementposition
genutzt. Grundsätzlich kommen für diese direkte Messung viele unterschiedliche physikali
sche Prinzipien in Frage. Da die Messung der Tastelementauslenkung in einem großen
Messbereich im Raum sehr genau erfolgen muss, z. B. um kontinuierliche Scanvorgänge zu
ermöglichen, und um einen großen Überhub bei Objektantastung aufzunehmen (z. B. aus
Sicherheitsgründen, aber auch um den Aufwand für eine genaue Positionierung zu ver
ringern), kann auch ein photogrammetrisches Verfahren eingesetzt werden. Zwei Kamerasy
steme mit zueinander geneigten Achsen könnten benutzt werden. Es können im Wesentlichen
die aus der Industriephotogrammetrie bekannten Auswertetechniken eingesetzt werden.
Mit zwei z. B. zur Längsrichtung des Tastelements bzw. der diesem zugewandten Enden
einer Tasterverlängerung wie Schaft geneigt "blickenden" Kameras sind alle Messaufgaben
lösbar, bei denen das Tastelement nicht hinter Hinterschneidungen "verschwindet". Die
Verwendung eine redundanten Anzahl von Kameras (z. B. drei) ermöglicht auch an Objekten
mit steilen Konturen zu messen. Bei der Messung in kleinen Bohrungen kann eine Kamera
benutzt werden, die so angeordnet ist, dass sie in Längsrichtung des Tastelements bzw. der
Tasterverlängerung auf das Tastelement "blickt". Grundsätzlich ist bei zweidimensionalen
Messungen (also z. B. bei Messungen in Bohrungen) eine einzige Kamera ausreichend, die auf
die Längsrichtung der das Tastelement haltenden Tasterverlängerung wie Schaft ausgerichtet
ist.
Es ist auch erfindungsgemäß möglich, auf dem als Lichtleitfaser ausgebildeten Schaft weitere
beleuchtete Kugeln oder sonstige Zielmarken anzubringen, die Position dieser Zielmarken ins
besondere photogrammetrisch zu erfassen, und die Auslenkung des Tastelements entspre
chend zu berechnen. Kugeln stellen dabei vergleichsweise ideale, eindeutige Zielmarken dar,
die es auf der Faser ansonsten nicht gibt. Eine gute Lichteinkopplung in die Kugeln erreicht
man durch Störung der Lichtleitereigenschaften des Schafts, indem man z. B. die durchbohr
ten volumenstreuenden Kugeln auf den Schaft, d. h. der Tasterverlängerung aufsteckt und mit
diesem verklebt. Auch können die volumenstreuenden Kugeln seitlich am Schaft angeklebt
sein, wobei auch eine Lichteinkopplung möglich ist, vorausgesetzt, der Schaft führt bis zu
seiner Oberfläche Licht, weist also einen Mantel an der Klebestelle nicht auf. Eine besonders
hohe Genauigkeit wird erreicht, wenn die Tastelementposition als Funktion der Faserlage und
Faserkrümmung (Zonen der Faser in einigem Abstand von dem Tastelement) experimentell
erfasst (kalibriert) wird. Auch ist hier wieder die Anmessung von entlang der Faser aufge
brachten Zielmarken anstelle der Abmessung der Faser selbst möglich.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den
Ansprüchen, den diesen-zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -, son
dern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiel.
In der Zeichnung ist schematisch eine Anordnung zur Erfassung der Oberflächentopographie
bzw. der Oberflächenstruktur bzw. der Geometrie von Gegenständen bzw. Objekten darge
stellt. Die Anordnung enthält ein Tastelement 10, insbesondere eine lichtdurchlässige Kugel.
Das Tastelement 10 ist mit einem Schaft 12, einem Lichtleiter, in Form von Lichtleitfasern
verbunden. Der Schaft 12 ist in einer steifen Hülle 14 oder Hülse mit einem ersten, nicht
näher bezeichneten Abschnitt geführt. Die Hülse 14 fixiert die Lage dieses Abschnitts. Ein
zweiter Abschnitt 16 des biegeelastischen Schafts 12 ragt aus der Hülse 14 heraus und trägt
an seinem Ende das Tastelement 10. Durch die Länge des Abschnitts 16 wird die wirksame
Biegelänge des Schafts 12 bestimmt bzw. durch Verschiebung des Schafts innerhalb der
Hülse 14 gezielt verändert.
Die Hülse 14 ist an ihrem, dem Abschnitt 16 abgewandten Ende in einem Halter 18 befestigt,
der mit einem Gehäuse 20 verbunden ist. Im Gehäuse 20 befindet sich vor dem nicht
dargestellten Ende des Schafts 18 eine Optik 22, mit der das von einer Lichtquelle 22 ausge
sandte Licht in den Schaft 12 eingespeist wird. Mit dem Gehäuse 24 ist eine Einheit 26 ver
bunden, die ein nicht näher bezeichnetes optisches System zur Messung der Position des
Tastelements 10 enthält. Zur Positionserfassung des Tastelements 10 kann eine Einrichtung
verwendet werden, die an sich bekannt ist und auch zur Strukturvermessung eingesetzt wird.
Die Position des Tastelements 10 kann mit einem Sensor, z. B. einem elektronischen Bildver
arbeitungssystem wie elektronischer Kamera festgestellt werden. Auch kann die Position des
Tastelements 10 bei dessen Berührung mit dem Messobjekt durch Auswertung einer Kon
trastfunktion des Bildes mittels einer elektronischen Kamera erfasst werden. Eine weitere
Möglichkeit besteht darin, die Position des Tastelements 10 bei Berührung mit dem Mess
objekt aus einer Größenänderung des Bildes wenigstens einer Zielmarke zu bestimmen, die
am Schaft 12 angeordnet ist. Die Größenänderung ergibt sich aus dem strahlenoptischen
Zusammenhang zwischen Objekt-Abstand und Vergrößerung.
Die Position des Tastelements 10 lässt sich auch aus der scheinbaren Größenänderung der
Zielmarke ermitteln, die aus dem Kontrastverlust durch Defokussierung entsteht. Dabei wird
die Position bei Berührung des Tastelements und des Objekts im Vergleich zur optischen
Achse 28 des Bildverarbeitungssystems bzw. der elektronischen Kamera oder alternativ mit
einem Photogrammetriesystem bestimmt.
Bei der Berührung zwischen Tastelement 10 und Objekt wirkt zwischen beiden eine Kraft,
die einen Einfluss auf die Messergebnisse hat. Um eine genaue Messung zu erreichen, wird
diese Antastkraft den Gegebenheiten des Objekts z. B. der Oberflächenhärte, Oberflächenrau
higkeit usw. angepasst. Dazu wird die Antastkraft zuerst gemessen. Die Messung der Antast
kraft geschieht durch Erfassung der Auslenkung bzw. Biegung des Abschnitts 16 des Schafts
12. Die Größe der Auslenkung wird durch den Unterschied zwischen der Position des
Tastelements 10 in der Ruhelage, die in der Zeichnung dargestellt ist, und der Lage bei
Berührung zwischen Tastelement und Objekt bestimmt. Dabei nutzt man den erfindungs
gemäßen Gedanken, dass der Schaft 12 über eine definierte Länge nur biegbar ist, nämlich
dem Abschnitt 16, der über der Hülse 14 vorsteht.
Die Antastkraft F wird dabei nach folgender Gleichung bestimmt:
mit l = Länge des Abschnitts 16, d. h. der freien Faser, f = Durchbiegung (Auslenkung des
Antastelements 10 aus der Ruhelage), E = Elastizitätsmodul des Schafts 12 bzw. Abschnitts
16 und I = axiales Flächenmoment des Schafts 12 bzw. Abschnitts 16.
Die Ruhelage des Tastelements 10 wird mit dem optischen System der Einheit 26 gemessen.
Der Abschnitt 16 und ein Teil 30 der steifen Hülle 14 verlaufen längs der optischen Achse
28. Die Hülle 14 ist abgewinkelt bzw. gebogen. Der andere, nicht näher bezeichnete abgewin
kelte Teil der Hülle 14 ist mit seinem Ende an der Hülse 18 befestigt.
Das Gehäuse 20 mit der Lichtquelle 24 und der Optik 22 ist mit der Einheit 26 auf einem
gemeinsamen Träger 32 angeordnet, der nur schematisch dargestellt ist. Der Träger 32 ist
wenigstens in den drei Richtungen des kartesischen Koordinatensystems motorisch verstell
bar. Vorzugsweise ist der Träger in fünf Freiheitsgraden verstellbar.
Bei der Verstellung des Trägers 32 im Raum, d. h. bei der Änderung der Orientierung der
optischen Achse 28 wird die Lage des Tastelements 10 in der Ruheposition, die dieser Lage
der Achse im Raum entspricht, durch Berechnung ermittelt.
Berührt das Tastelement 10 eine Objektoberfläche, dann wird mit dem optischen System der
Einheit 26 aus der Größe der Auslenkung des Tastelements 10 die Antastkraft nach obiger
Gleichung bestimmt.
Da bis auf die Antastkraft und die Auslenkung alle Größen der Gleichung Konstante sind, ist
die Antastkraft der Auslenkung proportional, wodurch sich die Antastkraft schnell und
einfach bestimmen lässt. Die Auslenkung des Tastelements 10 wird nicht nur in Verbindung
mit der räumlichen Stellung des Trägers 32 zur Messung der Oberflächentopologie sondern
auch zur Messung der Antastkraft ausgenutzt.
Die Antastkraft kann auf einem Display angezeigt werden. Durch eine Änderung der Stellung
des Trägers 32 mittels eines oder mehrerer motorischer Antriebe, die in der Zeichnung
symbolisch durch einen einzigen Motor 34 dargestellt sind, kann die Anstellkraft auf
gewünschte Werte eingestellt werden.
Die gemessene Antastkraft wird als Istwert der Regelgröße einem Vergleicher in einem
Regelkreis zugeführt, dessen Sollwert mittels einer Eingabeeinheit 36 eingestellt wird.
Bestandteil des Regelkreises ist ein Rechner 38, der den Istwert der Regelgröße aus der
berechneten Ruhelage des Tastelements 10 im Raum in Bezug auf die jeweilige Lage der
optischen Achse im Raum und der gemessenen Auslenkung bestimmt und der an Hand des
Sollwertes die Regelabweichung ermittelt. Der Rechner 38 gibt über eine Ansteuerschaltung
40 Stellsignale an den Motor 34 aus. Durch die Regelung wird die Antastkraft auf einem
gleichbleibenden oder nahezu gleichbleibenden Wert gehalten. Dies hängt vom gewählten
Regelalgorithmus ab. Auf diese Weise wird die Antastkraft an die Gegebenheiten des
Messobjekts angepasst und während der Messung der Struktur beibehalten. Für die gewählte
Höhe der Antastkraft ist die Oberflächentopologie und die Oberflächenhärte des Messobjekts
bestimmend.
Das für die Bestimmung der Antastkraft verwendete Tastelement 10 ist das gleiche wie für
die Messung der Oberflächentopographie.
Die steife Hülle 14 bzw. Hülse ist vorzugsweise aus Metall.
Die Antastkraft wird bei der Messung von Strukturen an Objekten, die geringe Materialhärten
haben bzw. nachgiebige Oberflächeneigenschaften haben, auf geringe Werte eingestellt,
wodurch der Einfluss der Antastkraft auf die Messgenauigkeit nur gering ist.
Claims (17)
1. Verfahren zur Messung von Strukturen eines Objekts mittels eines einem Koor
dinatenmessgerät zugeordneten Tastelements, wobei das Tastelement mit dem Objekt
in Berührung gebracht und sodann seine Position unmittelbar oder mittelbar über
wenigstens eine dem Tastelement zugeordnete Zielmarke mit einem optischen Sensor
bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die nach der Berührung zwischen Tastelement und Objekt auftretende Antastkraft
des an einem Ende eines biegeelastischen Schafts angeordneten Tastelements aus
dessen Auslenkung aus einer Ruhelage bestimmt wird und dass die Antastkraft auf
einen an die Gegebenheiten des Objekts angepassten Wert durch eine Verschiebebe
wegung des Schafts mit dem Tastelement eingestellt wird, wobei der Schaft mit
Ausnahme seines freien das Tastelement umfassenden Endes innerhalb einer starren
oder im wesentlichen starren Führung verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antastkraft des Tastelements nach folgender Gleichung bestimmt wird:
worin mit F die Antastkraft, mit E der Elastizitätsmodul des Schafts, mit l die freie wirksame Biegelänge des Schafts außerhalb der Führung, mit I das axiale Flächen moment des Schafts und mit f die Auslenkung des Tastelements aus seiner Ruhelage bezeichnet sind.
worin mit F die Antastkraft, mit E der Elastizitätsmodul des Schafts, mit l die freie wirksame Biegelänge des Schafts außerhalb der Führung, mit I das axiale Flächen moment des Schafts und mit f die Auslenkung des Tastelements aus seiner Ruhelage bezeichnet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antastkraft als Regelgröße in einem Regelkreis auf einen vorgebbaren,
gleichbleibenden oder nahezu gleichbleibenden Wert eingestellt wird und dass die
Halterung von wenigstens einem motorischen Antrieb als Stellglied bewegt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslenkung des Tastelements mittels eines optischen Sensors gemessen wird,
der die Stellung des Tastelelements in dessen Ruhelage und die Stellung des Tast
elements bei Berührung mit der Oberfläche eines Objekts erfasst.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellung des Tastelements und/oder der zumindest einen Zielmarke mittels
reflektierender und/oder mittels reflektierender und/oder dieses bzw. diese abschalten
der und/oder von dem Tastelement abstrahlender Strahlung bestimmt wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ruhelage des Tastelements in einer vorgegebenen Position des optischen
Sensors gemessen wird, dass die Ruhelagen des Tastelements in von diesen Positio
nen des optischen Sensors abweichenden Positionen aus der vorgegebenen Position
und der Lageänderung des optischen Sensors bestimmt werden und dass die Lage des
Tastelements bei Berührung mit dem Objekt mit dem optischen Sensor gemessen und
die Messwerte für die Struktur des Objekts und die Bestimmung und Auslenkung der
Antastkraft verarbeitet werden.
7. Anordnung zur Messung von Strukturen eines Objekts mittels eines einem Koor
dinatenmessgerät zugeordneten Tastelements, das mit dem Objekt in Berührung
gebracht wird und dessen Position sodann unmittelbar oder mittelbar über wenigstens
eine dem Tastelement zugeordnete Zielmarke mit einem Sensor bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Sensor zur Messung der Auslenkung des an einem biegeelastischen Schaft
(12) angeordneten Tastelements (10) oder der wenigstens einen Zielmarke aus einer
Ruhelage vorgesehen ist, dass das Tastelement (10) und der elastische Schaft (12) mit
wenigstens einem motorischen Antrieb (34) relativ zur Oberfläche des Objekts beweg
bar sind, dass der Schaft in einer starren oder im wesentlichen starren Führung (14)
des Schafts in seiner wirksamen Biegelänge angeordnet ist und dass mit einer Anord
nung aus der Größe der Auslenkung des Tastelements aus der Ruhelage die Antast
kraft bestimmbar ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung die Antastkraft aus dem Wert der Größe der Auslenkung nach
folgender Gleichung bestimmt wird:
worin mit F die Antastkraft, mit f die Größe der Auslenkung aus der Ruhelage, mit l die Länge des elastischen Schafts (12) zwischen dem Tastelement (10) und einer starren Hülse (30), mit E der Elastizitätsmodul des Schafts (12) und mit I das axiale Flächenmoment des Schafts (12) bezeichnet sind.
worin mit F die Antastkraft, mit f die Größe der Auslenkung aus der Ruhelage, mit l die Länge des elastischen Schafts (12) zwischen dem Tastelement (10) und einer starren Hülse (30), mit E der Elastizitätsmodul des Schafts (12) und mit I das axiale Flächenmoment des Schafts (12) bezeichnet sind.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet
dass ein optisches System zur Erfassung der Auslenkung des Tastelements (10) oder
der wenigstens einen Zielmarke aus der Ruhelage vorgesehen und zumindest mit dem
Tastelement (10) und dem Schaft (12) als Einheit bewegbar ist.
10. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet
dass das optische System zum Erfassen der Auslenkung des Tastelements in einem
Regelkreis angeordnet ist, dessen Regelgröße die Antastkraft ist und der als Stellglied
wenigstens einen motorischen Antrieb für die Bewegung der das Tastelement, den
Schaft und den Sensor enthaltenden Einheit aufweist.
11. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tastelement (10) mit dem Schaft (12) und dem optischen System von einer
in fünf Freiheitsgraden bewegbaren Halterung verstellbar ist.
12. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tastelement (10) und der Schaft (12) Lichtleiter sind und dass dem Tast
element (10) über den Lichtleiter Licht zuführbar ist.
13. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das optische System zur Bestimmung der Auslenkung des Tastelements (10) eine
elektronische Kamera oder ein Fokussystem ist.
14. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das optische System zur Erfassung der Auslenkung des Tastelements (10) aus der
Ruhelage auch für die Messung der Struktur des Objekts vorgesehen ist.
15. Anordnung nach zumindest einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Rechner für die Berechnung der Position des Tastelements in Bezug auf die
Lage des optischen Systems bei der Messung der Ruhelage des Tastelements und bei
Änderung der Lage des optischen Systems im Raum vorgesehen ist.
16. Anordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (12) in einer starren Führung wie Hülse (14) geführt bzw. aufgenom
men ist und dass die wirksame Biegelänge des Schafts durch seinen vorderen au
ßerhalb der Führung verlaufenden das Tastelement (10) aufweisenden Abschnitt (16)
bestimmt ist.
17. Anordnung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaft (12) innerhalb der Führung (14) verschiebbar angeordnet ist.
Priority Applications (8)
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