DE19815324A1 - Anordnung zur Verwendung von Sanitärarmaturen, Griffen und Beschlägen als kapazitiver Sensor - Google Patents
Anordnung zur Verwendung von Sanitärarmaturen, Griffen und Beschlägen als kapazitiver SensorInfo
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Abstract
Vorhandene leitfähige Armaturen und Funktionselemente wie Auslaufventile, Haltegriffe, Türklinken oder Spiegelbeläge werden durch kapazitive oder galvanische Ankopplung an die Seele einer Sensorleitung selbst zu Sensorflächen, die bei Annäherung einer Hand Verschiebungsströme in eine Sensorleitung einspeisen, welche am anderen Ende von einer bekannten Auswertelektronik in Stellbefehle gewandelt werden. Nebenschlüsse für Verschiebungsströme werden durch isolierte Montage der Armatur und kapazitive Potentialanhebung innerhalb eines Stromabflußpfades unterbunden.
Description
Bedienungselemente für elektrische Geräte und Installationen in Form von bekannten
Tastern, Schaltern und Tastaturanordnungen können oftmals aus Platzgründen und
Sicherheitsgründen nicht in Bädern, Whirlpools, Duschen sowie Feuchträumen angeordnet
werden. Ihre mechanischen Gehäuseabmaße können oft auch nicht in Designkonzepte ohne
störende Nebeneffekte eingepaßt werden. Darum werden oft Fernbedienungen verwendet.
Der Umgang mit ihnen kompliziert die Bedienbarkeit eines Systems und behindert den
Nutzer, insbesondere Brillenträger. Notwendige ständige Wartung und rechtzeitige
Bereitstellung der Fernbedienung mindert ihre Akzeptanz.
In der Schrift DE 40 23 244 ist eine Schaltvorrichtung beschrieben, die außerhalb einer
Badewannenwandung einen Magnetsensor anordnet, der mittels Dauermagnet in der Hand
des Badenden betätigt werden kann.
Aus der Schrift DE 195 01 232 sind kapazitive Sensorflächen bekannt, die hinter
Fliesenflächen oder nichtleitenden Wänden angeordnet, bei Annäherung einer Hand ein
Schaltsignal auslösen können. Ihre Installation ist einfach, weil die Elektronik am anderen
Kabelende installiert werden kann. Trotzdem stellt die Kennzeichnung der Lage des Sensors
auf der Oberfläche einen zusätzlichen Aufwand dar, der erklärungsbedürftig ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, vorhandene, leitfähige Funktionselemente wie
Armaturen, Griffe oder Beschläge als kapazitive Sensorflächen mitzubenutzen.
Ohnehin vorhandene leitfähige, vorzugsweise metallische Funktionselemente werden auf
ihrem Untergrund elektrisch isolierend befestigt und entweder galvanisch oder kapazitiv mit
der Seele einer bekannten Sensorleitung verbunden. Beim Annähern und Entfernen einer
Hand werden geringste Verschiebungsströme in die Sensorleitung eingekoppelt und bei
typischem Verlauf von einer angeschlossenen Auswerteschaltung am anderen Ende der
Leitung als Schalthandlung identifiziert. Wird zum Beispiel eine Spültisch- oder eine
Brausearmatur als Sensor mitverwendet, ist ihre Zuleitung für ein kurzes Stück
beispielsweise als elektrisch nichtleitende Schlauchverbindung ausgeführt. Sie unterbindet
einen unkontrollierten Abfluß der Verschiebungsströme in das Rohrleitungsnetz.
Die Leitwerte normaler Trinkwasserqualitäten können ebenfalls einen Verschiebungsstrom
abfluß verursachen. Dieser wird kompensiert, indem ein Teil der Wassersäule innerhalb der
nichtleitenden Schlauchverbindung durch einen metallischen Außenbelag am Schlauch
kapazitiv auf ein Potential angehoben wird, das den Verschiebungsstromabfluß unterbindet.
Dazu wird z. B. der metallische Außenbelag mit der Abschirmung einer Sensorleitung
verbunden, welche zum Beispiel in DE 195 01 232 vorgeschlagen wird.
Berührungslose Armaturen zur Wasserentnahme setzen sich zur Einsparung von Wasser und
Energie sowie zur Gewährleistung hygienischer Vorschriften immer weiter durch. Oftmals
müssen bestehende Installationen dann durch neue Automatikarmaturen ersetzt werden. Die
hohen Investitionskosten bilden vor allem im Privatbereich noch eine Hemmschwelle.
Erfindungsgemäß können bestehende Armaturen und Einrichtungen zusätzlich als kapazitive
Sensoren mitverwendet werden.
Wenn der Wasserzufluß einer Waschtischarmatur über ein externes Magnetventil gesteuert
wird und die bestehende Armatur nur noch zur Vorwahl des Mischungsverhältnisses und als
Sensor benutzt wird, entsteht daraus eine Automatikarmatur.
Allein eine Annäherung mit der Hand leitet eine Wasserentnahme - über eine Elektronik
gesteuert - ein. Bestehende Installationen müssen nicht ersetzt werden.
Auch Stellbefehle am Whirlpool für Luftdusche und Gegenstromwasser können so über die
Mitbenutzung von Haltegriffen oder Auslaufdüsen als Sensor eingegeben werden. Es entfällt
so der Einbau häßlicher Stellhebel und Drehräder sowie von Bedienpulten, die zudem
zusätzliche Gefahrenquellen darstellen. Die Designwirkung verbessert sich und Eleganz in
der Bedienung erhöht den Gebrauchswert von Erzeugnissen. Kosten reduzieren sich.
In der Fig. 1 ist beispielhaft für ein normales Auslaufventil eines Waschtisches die
Sensoranordnung dargestellt.
Eine Einhebel-Waschtischarmatur (1) ist in eine Waschtischkeramikplatte (2) mittels einer
Befestigungsmutter (3) eingeschraubt. Ein nichtleitender Schlauch (4) ist mit einer
Schlauchschelle (5) auf dem Stutzen des Ventils (1) befestigt. Die Seele einer Sensorleitung
(8) kontaktiert mit einer Verbindungsklemme (6) elektrisch leitend das Ventil (1). Eine
leitfähige Ummantelung (7) umfaßt einen Teil des Schlauches (4) und ist mit der
Abschirmung der Sensorleitung (8) verbunden.
Weil Keramikplatte (2) und Schlauch (4) Nichtleiter sind, fließen auf das Ventil (1) durch
Handannäherung eingekoppelte Verschiebungsstrome in die Seele der Sensorleitung (8) ein
und können am anderen Ende von einer Auswerteelektronik in bekannter Weise verarbeitet
werden.
Die leitfähige Wassersäule im Schlauch stellt sich als eine Reihenschaltung von Wider
ständen dar (siehe Fig. 2). Ein Teilwiderstand davon wird durch die Ummantelung
kapazitiv auf ein solches Potential angehoben, das die Antriebsspannung zwischen Armatur
und Teilwiderstand zu Null werden läßt. Der Stromabfluß ist unterbunden.
Auch aus leitfähigen Teilen bestehende Funktionselemente wie Griffe, Türklinken,
Handtuchhalter, Spiegelflächen, Beschläge u. a. können als Sensoren mitverwendet werden.
Oft ist ihre Kapazität nach Masse sehr groß. Deshalb werden leitfähige Teile über eine
Koppelkapazität Ck mit der Seele einer Sensorleitung verbunden, wobei die übrigen Teile
mit der Abschirmung verbunden sind. Damit wird ein Abfluß der Verschiebungsströme über
weitere Massekapazitäten stark reduziert und die Empfindlichkeit auf einen begrenzten Teil
der Oberfläche beschränkt.
Claims (2)
1. Anordnung zur Mitbenutzung von Armaturen (1) wie Auslaufventile, Abflußstutzen,
Duschköpfe u. a. als kapazitive Sensoren zum Eingeben von Schaltbefehlen in Steuerungen in
Verbindung mit digitalen, kapazitiven Annäherungsschaltern dadurch gekennzeichnet, daß
eine Armatur (1) elektrisch isoliert angeordnet ist und zumindest ein Teil ihrer leitfähigen
Oberfläche kapazitiv oder galvanisch mit der Seele einer Sensorleitung (8) eines kapazitiven
Annäherungsschalters verbunden ist, wobei der Wasseranschluß vorzugsweise aus einem
nichtleitenden Schlauchstück besteht, welches auf einem Teil seiner Oberfläche eine
leitfähige Ummantelung trägt, die mit der Abschirmung einer Sensorleitung (8) elektrisch
verbunden ist.
2. Anordnung zur Mitbenutzung von Funktionselementen wie Griffen,Türklinken,
Handtuchhalter, Spiegelbelägen u. a. als kapazitive Sensoren zum Eingeben von
Schaltbefehlen in Steuerungen in Verbindung mit digitalen, kapazitiven
Annäherungsschaltern dadurch gekennzeichnet, daß Funktionselemente elektrisch isoliert
angeordnet sind und zumindest ein leitfähiger Teil kapazitiv oder galvanisch mit der Seele
und ein übriger Teil mit der Abschirmung einer Sensorleitung (8) eines kapazitiven
Annäherungsschalters elektrisch verbunden sind.
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