DE19815306A1 - Laserresonatorkonstruktion mit verbessertem Signal-Rausch-Wert (S/N) am Ausgang eines fasergekoppelten Einmodenlasers für mehrere Wellenlängen als Beleuchtungsquelle für ein Laser-Raster-Mikroskop - Google Patents
Laserresonatorkonstruktion mit verbessertem Signal-Rausch-Wert (S/N) am Ausgang eines fasergekoppelten Einmodenlasers für mehrere Wellenlängen als Beleuchtungsquelle für ein Laser-Raster-MikroskopInfo
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Description
Mehrwellenlängenlaser, Laserresonatorkonstruktion, Transversalmodestruktur,
Einmodenfaserkupplung, Signal-Rausch-Wert, Bildqualität, Laser-Raster-
Mikroskopie, konfokale Laser-Raster-Mikroskopie.
Die Erfindung beschreibt eine Laserresonatorkonstruktion, die eine Laseraus
beute mit extrem hohem Signal-Rausch-Wert (S/N) in jeder Laserlinie eines Mehr
wellenlängenlasers liefert, der an eine Einmodenfaser oder an eine polarisations
erhaltende Einmodenfaser gekoppelt ist, wie dies z. B. bei einem Ar- oder ArKr-
Ionengaslasers der Fall ist, sowie die Anwendung dieses Lasers als Lichtquelle
zur Beleuchtung eines Laser-Raster-Mikroskops.
Bei vielen Anwendungen ist es erforderlich, daß das Licht, welches bei einer
bestimmten Wellenlänge aus dem Laser austritt, seitlich das räumliche
Strahlprofil einer einfachen Gaußschen TEM00-Mode aufweist. Dies erfordert
gewisse technische Mittel, um die Ausbreitung von Moden höherer Ordnung
(TEMnm) bei dieser Wellenlänge (Laserlinie) innerhalb des Resonatorhohlraumes
zu unterbinden. In der Regel löst man dies durch Einsatz von resonator-internen
Blenden (z. B. variable Irisblenden oder Festblenden wie beispielsweise die
Laserentladungsröhrchen). Diese bewirken ausreichend große Verluste für
Gaußsche Moden höherer Ordnung, so daß bei diesen Moden nach einem
Durch lauf durch den Resonatorhohlraum die Verstärkung durch das aktive
Medium nicht größer ist als die Resonatorverluste (Gaußsche Moden höherer
Ordnung haben im Vergleich zur Gaußschen Grundmode größere
Strahldurchmesser; siehe dazu Bild 1). Demzufolge sind diese Resonatormoden
auch nicht in der Lage, die Laserschwelle zu erreichen. Sie sind daher in der
Laserausbeute nicht vorhanden.
Die Ausbreitung der TEMmm-Mode einer bestimmten Laserlinie (Wellenlänge λ ist
durch die Ausbreitungstheorie für Gaußsche Moden (A.E. Siegman, "Lasers",
University Science Books, Mill Valley, CA, 1986) beschrieben. Sofern der Laser
resonator als Stehwellenresonator gestaltet ist, wird der Hohlraum in der Regel
durch 2 konkave oder durch einen konkaven und einen Planspiegel gebildet,
wobei die konkave Seite der Spiegel jeweils zum Hohlraum zeigt. Der Krüm
mungsradius an der reflektierenden Fläche des Konkavspiegels muß dabei mit
der Gaußschen Wellenfront des Laserstrahles übereinstimmen, der sich innerhalb
des Resonatorraumes ausbreitet. Erst dann ist die Mode dem Hohlraum angepaßt
und ändert sich nicht bei Reflexion am Konkavspiegel (Bedingung dafür, daß die
Mode sich selbst nach einmaligem Durchlauf des Hohlraumes reproduziert). Die
gleiche Bedingung gilt für den anderen Spiegel des Hohlraumes. Ausgehend vom
Konkavspiegel breitet sich die Mode innerhalb des Hohlraumes aus, bis am
Taillenpunkt, der entweder innerhalb des Hohlraumes (z. B. konfokaler, halb
konfokaler oder quasi-konfokaler Hohlraum) oder auf einem Planspiegel liegt
(halbkugelförmiger Hohlraum), eine Strahltaille entsteht (kleinster Strahldurch
messer). Die Größe der Strahltaille richtet sich nach der Wellenlänge der Laser
strahlung und nimmt bei größeren Wellenlängen zu. Daraus folgt, daß bei einem
Mehrwellenlängenlaser, der eine feste hohlraum-interne Blende benutzt, eine
bestimmte TEM00-Mode einer Laserlinie größerer Wellenlänge stärker ausgeblen
det wird als die gleiche Mode einer Laserlinie kürzerer Wellenlänge. In der Regel
ist bei Mehrwellenlängenlasern, die für den Betrieb im Einzeltransversalmode
ausgelegt sind (Gaußsche Grundmode TEM00), die Laserlinie mit der größten
Wellenlänge "überblendet" (d. h. für diese Wellenlänge ist die Blendengröße
kleiner als der Strahldurchmesser in Blendenebene), wohingegen die Laserlinie
mit der kleinsten Wellenlänge "unterblendet" ist (d. h. für diese Wellenlänge ist die
Blendengröße größer als der Strahldurchmesser in Blendenebene (siehe
Abb. 2a). Dies ergibt eine rein Gaußsche Grundausbeute (TEM00) mit
etwas geringerer Intensität bei der größten Wellenlänge, während die Ausbeute
bei der kürzesten Wellenlänge immer noch aus einer Überlagerung von
Gaußscher Grundmode und Moden höherer Ordnung besteht.
Die jeweilige Mode im Laserhohlraum ist nur dann imstande, die Laserschwelle zu
erreichen, wenn der Zugewinn beim Durchlauf durch das aktive Lasermedium die
Summe aller Durchlaufverluste übersteigt. Aus diesem Grunde konkurrieren alle
zu einer bestimmten Laserlinie im Laserresonator vorhandenen Moden miteinan
der, um so viel als möglich Linienumkehr in sich aufzunehmen. Diese Erschei
nung ist bekannt als Moden-Konkurrenzverhalten. Sie führt zu einem zeitlichen
Energieaustausch zwischen den unterschiedlichen Resonatormoden. Bei einer
getrennten Resonatormode läßt sie sich als zeitliche Intensitätsschwankung
beobachten. Da andererseits die Gesamtenergiemenge aller Resonatormoden für
eine bestimmte Laserlinie konstant ist (solange keine Linienkonkurrenz stattfin
det), läßt sich auch keine Schwankung in der Gesamtintensitätsausbeute der
jeweiligen Linie feststellen.
Wenn die Ausbeute eines Mehrwellenlängenlasers laut Beschreibung unter I.-III.
(rein Gaußsche Grundausbeute bei der größten Wellenlänge, während die
Ausbeute bei der kürzesten Wellenlänge trotzdem noch eine Überlagerung einer
Grundmode und anderer Moden höherer Ordnung darstellt) in eine Einmoden
faser mit einer Grenzwellenlänge (λcut-off = 2.π.a.NA/2.405, wobei a und NA den
Kernradius bzw. die numerische Apertur der Faser bezeichnen) eingekoppelt
wird, die kürzer ist als die kürzeste durch den Laser ausgesendete Wellenlänge,
so befördert die Faser nur die Gaußsche Grundmode (TEM00) einer jeden Laser
linie und blendet alle Moden höherer Ordnung aus (räumliche Filterfunktion der
Einmodenfaser). Infolgedessen kann es durch die Trennung von Grundmode und
Moden höherer Ordnung für die kürzeste Wellenlänge zu erheblichen Intensitäts
schwankungen in der kürzesten Wellenlängenlinie am Ausgang der Einmoden
faser kommen. Für viele Anwendungen (siehe VI.) kann dies nicht akzeptiert
werden und bildete den Ansatzpunkt für diese Erfindung.
Zur Realisierung einer Einmodenfaserkupplung mit geringem Rauschanteil
(Grenzwellenlänge der Faser ist kleiner als alle durch den Laser ausgesendeten
Wellenlängen) ist die Konstruktion des Laserresonators eines Mehrwellen
längenlasers so abzuändern, daß sich für jede Laserwellenlänge lediglich die
Gaußsche Grundmode (TEM00) innerhalb des Resonatorhohlraumes aufbauen
kann (siehe Abb. 2b). Daher müssen alle Moden höherer Ordnung für alle
Laserlinien wirksam unterdrückt werden. Sowohl der Auskoppelspiegel als auch
der hintere Spiegel (hochreflektierend) des Laserresonators sind in der folgenden
Darlegung sowie in Abb. 2 als Konkavspiegel ausgebildet. Generell können
diese Spiegel jedoch auch eben sein. Erhöht man den Krümmungsradius des
hinteren Spiegels, so vergrößern sich die Strahltaillendurchmesser für alle Trans
versalmoden innerhalb des Hohlraumes. Als Folge dessen wird ein großer Anteil
einer jeden Mode an der betreffenden resonator-internen Hohlraumblende ausge
blendet, was zu einer verminderten Ausgabeleistung bei jeder Laserwellenlänge
führt. Da im Vergleich zur Gaußschen Grundmode alle Moden höherer Ordnung
ein breiteres seitliches Strahlprofil aufweisen, unterliegen sie auch stärkeren
Verlusten durch Ausblendung im Resonatorraum. Bei einem bestimmten Krüm
mungsradius des hinteren Spiegels wird die Laserschwelle durch keine Mode
höherer Ordnung mehr erreicht. Dies bewirkt einen sprunghaften Anstieg des
Signal-Rausch-Wertes für jede der Laserlinien aus Ausgang aus der Einmoden
faser (siehe Abb. 3-4).
Wie aus Abb. 2b zu entnehmen, bezweckt die Erfindung, diese Verbes
serung des Signal-Rausch-Wertes eines fasergekoppelten Einmodenlasers für
mehrere Wellenlängen durch Veränderung des Durchmessers der Strahltaille
innerhalb des Resonatorhohlraumes zu erreichen. Dabei soll an den Elementen
des Resonatoraufbaus nichts anderes modifiziert werden als der hintere und/oder
vordere Spiegel des Hohlraumes. Dies geschieht unter Anwendung jeweils eines
der folgenden Mittel:
- a) Der Spiegelhalter wird so modifiziert, daß der Spiegel auf der optischen Achse des Resonators über eine bestimmte Weglänge (Δx≠0) verschoben werden kann.
- b) Der Spiegelhalter wird so modifiziert, daß der Spiegel gekippt werden kann, bis die Normale seiner Oberfläche einen bestimmten Winkel (0≠0) mit der Resonator achse bildet (siehe Spiegel M5).
- c) Der Spiegel wird entfernt und ein anderer Planspiegel, der an sinnvoller Lage im Laseraufbau angeordnet wird, dient als Resonatorspiegel (siehe M3).
- d) Der Spiegel wird entfernt und ein anderer Konkavspiegel, der an sinnvoller Lage im Laseraufbau angeordnet wird, dient als Resonatorspiegel (siehe M4). e) Der Spiegel wird durch einen anderen Konkavspiegel mit vergrößertem Krüm mungsradius ersetzt.
- f) Der Spiegelhalter wird mit der Möglichkeit zum wechselbaren Einsatz mehrerer Spiegel mit unterschiedlichem Krümmungsradius versehen.
- g) Der Spiegelhalter wird so ausgestattet, daß am Laserresonator alle Modifika tionen vorgenommen werden können, die eine beliebige Kombination der unter a) bis f) beschriebenen Eingriffe darstellen.
Die Erfindung schlägt vor, ein Lasersystem mit Resonatorkonstruktion wie unter
V. beschrieben als Beleuchtungsquelle für ein Laser-Raster-Mikroskop (bzw. ein
konfokales Laser-Raster-Mikroskop) verwendet wird. Siehe dazu Abb. 5a.
Die Ausbeute eines fasergekoppelten Mehrwellenlängen-Einmodenlasers wird in
den Beleuchtungsstrahlengang eines Laser-Raster-Mikroskops eingekoppelt und
dazu ausgerichtet. Der Laserstrahl wird durch das Objektiv des Mikroskops in die
Fokusebene des Objektivs fokussiert, die innerhalb des Objektes liegt. Das vom
Objekt ausgehende Signal wird durch einen zweckentsprechenden Detektor
gemessen. Die Signalerfassung kann durch Einsatz einer konfokalen Aufnahme
anordnung erfolgen, in die auch ein zusätzliches Pinhole-System zur räumlichen
Filterung integriert werden kann.
Bei der Betrachtung eines Lasersystems, das als Beleuchtungsquelle eines
Laser-Raster-Mikroskopes eingesetzt werden soll, ergeben sich gewisse Forde
rungen bezüglich der Leistungsparameter dieses Lasersystems, die erfüllt werden
müssen, damit das Abbildungssystem des Mikroskops optimal funktioniert und
maximal flexibel ist:
1.) Für viele Anwendungsfälle (z. B. konfokale Laser-Raster-Mikroskopie im
biologischen Bereich) muß die Laserausbeute gleichzeitig in mehreren unter
schiedlichen Wellenlängen verfügbar sein (λ1<λ2..<λn). Erst dann können die
Vorteile von Mehrkanalanregungs- und Erfassungsanordnungen für die Unter
suchung des Objektes zum Tragen kommen.
2.) Der Laserstrahl wird vom Objektiv des Mikroskops zu einem beugungsbe
grenzten Fleck in der Fokusebene des Objektivs fokussiert. Sollte der Laser ein
seitliches Raumprofil einer rein Gaußschen Mode TEM00 aufweisen, so kann er
auf die kleinstmögliche Fleckgröße fokussiert werden (∼(λ/NA)2, wobei λ und NA
die Laserwellenlänge bzw. die numerische Apertur des Mikroskopobjektivs kenn
zeichnen). Nur in diesem Falle ist es immer möglich, das Auflösungsvermögen
des Mikroskopobjektivs für die Bildentstehung voll auszunutzen. Andernfalls kön
nen zusätzliche Beugungsverluste auftreten und die Bildqualität beeinträchtigen.
Dementsprechend ist anzustreben, daß alle vom Laser ausgesendeten Wellen
längen (λ1. . .λn) als rein Gaußsches Grundmodeprofil (TEM00) zur Verfügung
stehen.
3.) Da der Signal-Rausch-Wert des aufgenommenen Bildes das Signal-Rausch-
Verhältnis des als Beleuchtung verwendeten Lasers direkt widerspiegelt, ist es
notwendig, daß die Laserausbeute in jeder einzelnen Emissionswellenlänge
(λ1. . .λn) mit dem größtmöglichen Signal-Rausch-Wert zur Verfügung steht, um
beste Bildqualität zu sichern.
4.) Infolge des Einsatzes eines Lichtleiters zur Führung des Lichtstrahles von der
Laserquelle bis zum Rastermikroskop lassen sich folgende zusätzlich Vorteile
erzielen: Die Modularität der Gerätetechnik erhöht sich und es entsteht mehr
Flexibilität zwischen den einzelnen Geräten. Da Teilsysteme in geringerem Maße
gerätetechnisch integriert sind, wird eine kompaktere Konstruktion dieser
Systeme möglich. Des weiteren ist das Mikroskopsystem sowohl mechanisch als
auch thermisch von der Laserquelle getrennt.
Gemäß Erfindung werden die Anforderungen 1.) bis 4.) durch den unter I. bis V.
beschriebenen fasergekoppelten Mehrwellenlängen-Einmodenlaser erfüllt.
Bestimmte Anwendungsfälle (z. B. Laser-Raster-Mikroskopie) verlangen mitunter
nach einer Laserquelle, die gleichzeitig Strahlung als Vielfaches unterschiedlicher
Emissionswellenlängen erzeugt (λ = λl. . .λn), welche die Anzahl der Wellenlängen
(λ1. . .λn) übersteigt, die von einem fasergekoppelten Mehrwellenlängen-Einmoden
laser bereitgestellt werden. In diesen Fällen können die Ausbeute eines unter I.
bis IV. beschriebenen fasergekoppelten Mehrwellenlängen-Einmodenlasers
(bezeichnet als L1, bei λ = λl. . .λn), und die Ausbeute eines oder mehrerer anderer
Laser (bezeichnet als externe Laser L2. .Lk, im allgemeinen bei λkj ≠ λ1. . .λn = ) mitein
ander überlagert werden, um einen gemeinsamen Strahl zu bilden, der die Laser
strahlung aller gewünschten Wellenlängen in sich vereinigt (λi,λkj). Der (die)
externe(n) Laser L2. .Lk können im Sinne der Erfindung aufgebaute fasergekop
pelte Mehrwellenlängen-Einmodenlaser sein bzw. auch jedem anderen Typ
Einzellinien- oder Mehrlinienlaser angehören oder eine beliebige Kombination
aus diesen Laserarten darstellen. Die Erfindung schlägt vor, die Überlagerung
des von einem fasergekoppelten Mehrwellenlängen-Einmodenlaser gesendeten
Ausgangsstrahles L1 mit dem oder den von einem bzw. mehreren externen
Lasern abgegebenen Ausgansstrahlen L2. .Lk dadurch erreicht wird, daß die
Ausgangs-strahlen der externen Laser L2. .Lk in dieselbe Einmodenfaser wie der
Mehrwellenlängenlaser L1 eingekoppelt werden (siehe Abb. 5b).
Ausgehend von I.-VI. lassen sich der höchste Signal-Rausch-Wert jeder
konkreten Laserlinie (bei λ = λi,λkj) und die beste räumliche Überlagerung aller
Laserstrahlen am Ausgang des Lichtleiters erreichen, wenn die rein Gaußschen
Grundmoden (TEM00) in allen Emissionswellenlängen λ sämtlicher in die Faser
eingekoppelter Laser L1, L2. .Lk zur Verfügung stehen und wenn die Lichtleitfaser
nur diese Moden befördert (d. h. λcut-off < = λi,λkj) Darüberhinaus haben am Aus
gang des Lichtleiters die Strahlen aller Laser L1, L2. .Lk genau zueinander ausge
richtet zu sein. Ist dies der Fall, so werden alle unter Vl.1.) -4.) genannten
Leistungsparameter auch durch diesen Aufbau der Laserquelle erfüllt.
Intensitätsverteilung von Gaußschen TEM00-Moden in einem konfokalen Laser
resonator mit rechtwinkligen Spiegeln. Moden höherer Ordnungen als TEM00
haben einen größeren Strahldurchmesser und unterliegen stärkeren Beugungs
verlusten.
Feldverteilung der Gaußschen Grundmoden TEM00 im Hohlraum eines Mehrwel
lenlängenlaserresonators mit Auskoppelspiegel (Konkavspiegel M1), hochreflek
tierender hinterer Spiegel (Konkavspiegel M2) und Festblende (A) sind für drei
Strahlen unterschiedlicher Wellenlänge dargestellt λ1<λ2<λ3. Als Blende kann das
Laserentladungsröhrchen selbst oder auch ein beliebig anderes Teil der Laseran
ordnung dienen, das den Strahl innerhalb des Hohlraumes begrenzt. Die Laser
strahlung, die durch den Auskoppelspiegel aus dem Resonatorhohlraum heraus
geführt wird, wird mittels Linse (L) in den Einmodenlichtleiter (F) eingekoppelt, der
gleichzeitig dazu dient, diese Strahlung dem Beleuchtungsstrahlengang eines
Laser-Raster-Mikroskopes zuzuführen (siehe Abb. 5a). Infolge der unter
schiedlichen Wellenlängen weisen die 3 Strahlen in der Blendenebene unter
schiedliche Taillendurchmesser auf. Für den konkreten Resonatoraufbau nimmt
der Durchmesser der Strahltaille mit größer werdender Laserwellenlänge zu.
Daher wirkt die Blende auf größere Wellenlängen stärker beschneidend (im
vorliegenden Fall λ1), wohingegen die kürzeren Wellenlängen (im vorliegenden
Fall λ3) "unterblendet" sind. Aus diesem Grund ist es bei dieser Anordnung nicht
möglich, Moden höherer Ordnung als TEM00 mit Hilfe der Festblende zu unter
drücken.
Um diesen Nachteil zu überwinden, wird der hintere Spiegel (M2) von seiner
ursprünglichen Position x0 entlang der Resonatorachse um eine bestimmte Ent
fernung Δx<0 wegbewegt. Dadurch vergrößert sich der Krümmungsradius der
Gaußschen Wellenfront bei x0 im Vergleich zu seinem ursprünglichen Wert.
Infolgedessen vergrößern sich auch die Taillendurchmesser aller Transversal
resonatormoden durch diese Modifizierung des Laserhohlraumes. Dies ist exem
plarisch für die TEM00-Mode des Strahles mit der Wellenlänge λ3 dargestellt. Da
das seitliche Strahlprofil der jeweiligen Resonatormode umso größer wird, je
höher die Ordnung (m,n) der Mode ist (siehe Abb. 1), sorgt die Blende bei
einer bestimmten Stellung x0+Δx nur noch für ausreichend Verluste, um die
Resonatormoden dementsprechend höherer Ordnungen (n≧ns, m≧ms) daran zu
hindern, die Laserschwelle zu erreichen, wohingegen mehrere Moden niederer
Ordnung (n<ns, m<ms) die Blende ohne Verluste passieren. Indem man den
hinteren Spiegel weiter vom Auskoppelspiegel wegschiebt, verringert sich die
Anzahl dieser Moden niederer Ordnung, da die Strahltaillendurchmesser der
Resonatormoden noch einmal größer werden. Die endgültige Position x1 des
hinteren Spiegels ist dann erreicht, wenn die blendenbedingten Verluste bei allen
Moden mit höherer Ordnung als TEM00 ausreichend sind, um diese Moden an der
Erreichung der Laserschwelle zu hindern. In diesem Falle baut sich für den Laser
strahl der Wellenlänge λ3 nur die Gaußsche Grundmode innerhalb des Laserhohl
raumes auf und es kommt zu keinen Konkurrenzerscheinungen mehr. Am Aus
gang der Lichtleitfaser verbessert sich das Signal-Rausch-Verhältnis jeder vom
Mehrlinienlaser ausgesendeten Wellenlänge mit λ≧λ3 bis zum optimalen Wert,
weil bei dieser Anordnung die Resonatormoden der Laserwellenlängen mit λ≧λ3
(im vorliegenden Fall λ1 und λ3) "überblendet" sind, wie aus Abb. 2a
ersichtlich. Davon ausgehend entspricht der Laser und im Anschluß daran der
Ausgang der Lichtleitfaser bei diesen Wellenlängen auch den Gaußschen Grund
moden TEM00, die eine etwas geringere Intensität als bei der ursprünglichen
Hohlraumkonfiguration aufweisen. Bei einer bestimmten Position xp sind in
Abhängigkeit von den Krümmungsradien der Resonatorspiegel die Wellenfronten
der Gaußschen Grundmode TEM00 eben. Anstatt den hinteren Spiegel nach x1 zu
verschieben, kann daher ein als hinterer Resonatorspiegel dienender Planspiegel
bei x=xp in den Laserhohlraum eingesetzt werden, um alle anderen Moden außer
TEM00 zu unterdrücken. Mit zunehmender Entfernung von xp nimmt der Krüm
mungsradius der Wellenfronten der Gaußschen TEM00-Mode innerhalb des
Resonatorraumes ab, bis er an der Oberfläche des hinteren Spiegels oder an der
des vorderen Spiegels seinen Minimalwert erreicht. Von daher läßt sich die ange
strebte Ausgrenzung aller Moden höherer Ordnung als TEM00 auch dadurch reali
sieren, daß man als hinteren Spiegel einen weiteren Konkavspiegel bei x=x2 in
den Hohlraum des Lasers einbringt, dessen Krümmungsradius dem Krümmungs
radius der entsprechenden Wellenfronten bei x2 angepaßt ist. Konkret kann der
ursprünglich hintere Spiegel des Resonators gegen einen anderen Spiegel
ausge-tauscht werden, der einen angemessen größeren Krümmungsradius
aufzuweisen hat (R1<R2).
Der verbesserte Signal-Rausch-Wert eines fasergekoppelten Mehrwellenlängen-
Einmodenlasers wird veranschaulicht anhand der Messungen, die speziell für die
Emissionslinien eines RYB-ArKr-Ionenlasers bei λ1=647 nm, λ2=568 nm und
λ3=488 nm in Abhängigkeit von der Resonatorlänge durchgeführt wurden. Die
Laserlinie bei 647 nm besteht ausschließlich aus der Gaußschen Grundmode,
auch beim ursprünglichen Resonatoraufbau. Eine Vergrößerung des Durchmes
sers der resonator-internen Mode (dargestellt als Resonatorlänge) für diese
Laserlinie durch weiteres Wegbewegen des hochreflektierenden Elementes bringt
eine verminderte Ausgangsleistung bei 647 nm mit sich, und, je näher die Linie an
die Laserschwelle herankommt, auch die Abnahme des Signal-Rausch-Wertes.
Für die anderen Laserlinien bei 488 nm und 568 nm gibt es eine definierte Hohl
raumkonstruktion, bei der alle Moden höherer Ordnung infolge der Blendenver
luste unterdrückt werden. Dies führt zu einem sprungartigen Anstieg des Signal-
Rausch-Wertes nach dem Faserausgang. Werden diese Laserlinien mit Hilfe
einer unter V. beschriebenen Methode auf die Gaußsche Grundmode beschränkt,
leiden sie nicht mehr unter Konkurrenzerscheinungen zwischen den Moden. Dies
wiederum erbringt in der jeweiligen Laserlinie eine Ausbeute mit erheblich
gesenkten optischen Rauschanteilen bzw. einem höheren Signal-Rausch-Wert.
Laserausgangsleistungen, gemessen speziell für die in Abb. 3 beschrie
benen Laserlinien. Für die bei λ2=568 nm und λ3=488 nm ausgesendeten Wel
lenlängen bleibt die Ausgansleistung relativ konstant, während die Ausgangs
leistung bei λ1=647 nm infolge der in der Beschreibung zu Abb. 3 erwähn
ten Gründe abnimmt.
Fasergekoppelter Mehrwellenlängen-Einmodenlaser mit verbessertem Signal-
Rausch-Wert, eingesetzt als Beleuchtungsquelle für ein Laser-Raster-Mikroskop.
Die Ausbeute des faser-(F) gekoppelten Lasers (L) wird mit Hilfe eines Faseraus
gangskopplers (O) in den Beleuchtungsstrahlengang eines Mikroskops (M) einge
koppelt und mittels Justiervorrichtung (AD) ausgerichtet. Der Laserstrahl wird vom
Objektiv des Mikroskops (MO) in die Fokusebene (FP) des Objektivs fokussiert,
die innerhalb des Objektes (SP) liegt. Das vom Objekt ausgehende Signal wird
mit einem passenden Detektor (D) gemessen. Die Signalerfassung kann unter
Verwendung einer konfokalen Aufnahmeanordnung (CD) erfolgen, in die zusätz
lich ein optisches Pinhole-System (PS) zur räumlichen Filterung integriert sein
kann. Das Rastern des Laserstrahles geschieht mit Hilfe des optischen Raster
systems (S).
Die Beleuchtung des Laser-Raster-Mikroskopes (LSM) erfolgt mittels fasergekop
pelten Mehrwellenlängen-Einmodenlasers (L1) laut Beschreibung zu Abb.
5a. Die Ausgangsstrahlen der Laser (L2 L3. .Lk) werden über dieselbe Einmoden
faser (F) wie der fasergekoppelte Mehrwellenlängen-Einmodenlaser (L1) sowie
über entsprechende optische Systeme (OS1, OS22. .OSk) in das Mikroskop einge
koppelt. Auf diese Art überlagern sich die Strahlen meherer Laser (L1, L2, L3. .Lk)
und werden gemeinsam in den Beleuchtungsstrahlengang des Mikroskops einge
koppelt. Am Ausgang der Lichtleitfaserwerden die Strahlen aller Laser L1, L2. .Lk
genau zueinander ausgerichtet. Durch die Zuführung von Laserstrahlung zusätz
licher Wellenlängen (λkj)
in das Mikroskop läßt sich mit minimalem Aufwand eine wesentliche Steigerung
in der Flexibilität des Systems erreichen. Der (die) Laser L2. .Lk können
fasergekoppelte Mehrwellenlängen-Einmodenlaser im Sinne der Beschreibung
dieser Erfindung oder beliebig andere Laser mit mehreren oder einer Wellenlänge
bzw. auch beliebige Kombinationen davon sein.
Claims (7)
1. Fasergekoppelter Mehrwellenlängen-Einmodenlaser, bei dem zwecks
Unterdrückung höherer oder transversaler Moden in Bezug auf TEM00 im
Resonatorraum des Lasers zumindest für eine ausgesendete Laserwellen
länge
- a) mindestens ein Resonatorspiegel auf der Resonatorachse bewegt werden kann, um die Resonatorlänge zu variieren, oder
- b) mindestens ein Resonatorspiegel soweit gekippt werden kann, daß dessen Oberflächennormale einen Winkel von (0≠0) mit der Resonatorachse bildet, oder
- c) mindestens ein Resonatorspiegel gegen einen (anderen) Konkavspiegel mit anderem Krümmungsradius ausgetauscht wird, oder
- d) mindestens ein Resonatorspiegel durch einen Planspiegel ersetzt wird, oder
- e) mindestens ein Spiegelhalter so gestaltet ist, daß mehrere auswechselbare Spiegel unterschiedlichen Krümmungsradius' verwendet werden können, oder
- f) eine Anordnung getroffen wird, die die unter 1a) bis 1f) genannten Merkmale beliebig kombiniert.
2. Fasergekoppelter Mehrwellenlängen-Einmodenlaser, bei dem zur
Vergrößerung der Strahltaillendurchmesser der Transversalmoden des
Laserhohlraumes eine der Methoden nach 1a) bis 1f) angewendet wird.
3. Fasergekoppelter Mehrwellenlängen-Einmodenlaser, bei dem zur Erhöhung
des Signal-Rausch-Wertes der Ausbeute dieses Lasers in mindestens einer
Emissionswellenlänge eine der Methoden gemäß 1a) bis 1f) angewendet wird.
4. Lasersysteme entsprechend 1 bis 3
- 4a. versehen mit resonator-interner Festblende, oder
- 4b. versehen mit verstellbarer resonator-interner Blende, oder
- 4c. versehen mit einer resonator-internen Blende, die definiert ist durch ein beliebiges Teil in der Laseranordnung zur Begrenzung des Lasers innerhalb des Resonatorhohlraumes, z. B. durch das Laserentladungsröhrchen, oder
- 4d. ohne resonator-interne Blenden.
5. Fasergekoppelter Mehrwellenlängen-Einmodenlaser gemäß 1. bis 4., bei
dem die Einmodenfaser als polarisations-erhaltende Faser ausgebildet ist.
6. Fasergekoppelter Mehrwellenlängen-Einmodenlaser 1. bis 5., wobei der
Ausgangsstrahl von mindestens einem anderen Laser in dieselbe Lichtleit
faser wie der Mehrwellenlängen fasergekoppelte Einmodenlaser einge
koppelt wird.
7. Integration von Lasersystemen gemäß 1. bis 6. als Beleuchtungs-
Systeme für
- 7a. Laser-Raster-Mikroskope, oder
- 7b. konfokale Laser-Raster-Mikroskope.
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