DE19814352A1 - Verfahren zur Herstellung von Thermoplastpulvern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ThermoplastpulvernInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Pulvern thermoplastischer Polymerer, bei dem man in einem ersten Schritt die Schmelze eines thermoplastischen Polymeren A mit einem Polymeren B, das mit A unverträglich ist, mischt, in einem zweiten Schritt aus der Mischung eine Dispersion des Polymeren A in einer Lösung des Polymeren B in einem Lösungsmittel herstellt und anschließend aus der Dispersion das Pulver isoliert. Pulver thermoplastischer Polymerer, die nach dem Verfahren erhältlich sind, und die Verwendung dieser Pulver zur Herstellung von Dispersionen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Pulvern thermoplastischer Polymerer.
Thermoplastpulver sind für viele Anwendungszwecke, insbesondere
für Beschichtungen von Interesse. Dabei ist es meist schwierig
feine Pulver mit enger Partikelgrößenverteilung herzustellen,
deren Partikel im wesentlichen rund sind und eine im wesentlichen
glatte, porenlose Oberfläche aufweisen. Beim Mahlen müssen ther
moplastische Polymere gekühlt werden, und die dabei erhaltenen
Partikel weisen außerdem unregelmäßige Oberflächen auf. Einfaches
Auflösen der thermoplastischen Polymeren und Ausfällen verbietet
sich oft aufgrund der schlechten Löslichkeit der betreffenden Po
lymeren oder der Fällprozeß muß unter Einwirken hoher Scherkräfte
durchgeführt werden, was dazu führt, daß fibrillenförmige Teil
chen erhalten werden.
Aus der DE-A 43 01 543 war bekannt, Mikropulver durch Sprüh
trocknung von Polyarylenetherlösungen herzustellen, indem die Lö
sungen in ein inertes Gas zerstäubt werden. Bei diesem Vorgang
wird das Lösungsmittel verdampft. Dadurch werden Teilchen einer
im wesentlichen glatten Oberflächenstruktur und Durchmessern im
Bereich von etwa 1 bis etwa 500 µm erhalten. Bei diesem Verfahren
sind hohe Temperaturen und Gasmengen notwendig, so daß es seitens
der Wirtschaftlichkeit noch verbesserungsbedürftig ist.
Zweiphasige Mischungen aus miteinander unverträglichen Polymeren
herzustellen und anschießend eine der Blendkomponenten zu entfer
nen war an sich bekannt. Allerdings werden gemäß EP-A1-246 752
zunächst aus dem Blend Fasern gesponnen. Auch nach dem Entfernen
des löslichen Polymeren bleibt die Faserstruktur erhalten. Gemäß
den EP-A1-164 235, 417 908 und der 548 492 werden aus den
Mischungen in einem ersten Schritt Filme hergestellt. Aus diesen
werden die löslichen Polymeren extrahiert, wodurch poröse Membra
nen erhalten werden können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Her
stellung von Thermoplastpulvern bereitzustellen, mit dem Pulver
mit durchschnittlichen Teilchengrößen im Mikrometerbereich
zugänglich sind, die im wesentlichen sphärisch sind und eine im
wesentlichen glatte Oberflächenstruktur haben. Ferner sollte die
Partikelgrößenverteilung möglichst eng sein. Des weiteren sollte
ein Verfahren gefunden werden, mit dem Pulver unterschiedlichster
thermoplastischer Polymerer herstellbar sind. Das angestrebte
Verfahren sollte außerdem mit möglichst einfachen technischen
Mitteln realisierbar sein.
Diese Aufgabe wird von dem erfindungsgemäßen Verfahren erfüllt,
bei dem Pulver thermoplastischer Polymerer dadurch hergestellt
werden, daß in einem ersten Schritt die Schmelze eines
thermoplastischen Polymeren A mit einem zweiten Polymeren B, das
mit A unverträglich ist, gemischt wird und in einem zweiten
Schritt aus der Mischung eine Dispersion des Polymeren A in einer
Lösung des Polymeren B in einem Lösungsmittel hergestellt und an
schießend aus der Dispersion das Pulver isoliert wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können prinzipiell alle Poly
meren eingesetzt werden, die schmelzbar sind, d. h. thermopla
stisch verarbeitbar. Zu den bevorzugten thermoplastischen Polyme
ren A zählen Polyarylenether, Polyimide, Polyamide, Polyoximethy
lene, syndiotaktische Polystyrole oder Polyester. Sofern ein
Pulver aus einer Mischung unterschiedlicher thermoplastischer Po
lymerer hergestellt werden soll, kann auch eine Schmelze aus zwei
oder mehreren verschiedenen thermoplastischen Polymeren A einge
setzt werden.
Polyarylenether sind an sich bekannt oder nach an sich bekannten
Methoden erhältlich. Zu den geeigneten Polyarylenethern zählen
Polyphenylenether, Polyarylenethersulfone, bevorzugt Polyphenyl
enethersulfone, Polyarylenetherketone, insbesondere Polyphenyl
enetherketone.
Die in Betracht kommenden Polyphenylenether sind insbesondere
Verbindungen auf Basis von substituierten, insbesondere disubsti
tuierten Polyphenylenethern, wobei der Ethersauerstoff der einen
Einheit an den Benzolkern der benachbarten Einheit gebunden ist.
Vorzugsweise werden in 2- und/oder 6-Stellung zum Sauerstoff
atom substituierte Polyphenylenether verwendet. Als Beispiele
für Substituenten sind Halogenatome, wie Chlor oder Brom, und
Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die vorzugsweise kein
α-ständiges tertiäres Wasserstoffatom aufweisen, z. B. Methyl-
Ethyl-, Propyl- oder Butylreste, zu nennen. Die Alkylreste
können wiederum durch Halogenatome, wie Chlor oder Brom, oder
durch eine Hydroxylgruppe substituiert sein. Weitere Beispiele
möglicher Substituenten sind Alkoxyreste, vorzugsweise mit bis
zu 4 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy und
n-Butoxy, oder gegebenenfalls durch Halogenatome und/oder
Alkylgruppen substituierte Phenylreste. Ebenfalls geeignet
sind Copolymere verschiedener Phenole, beispielsweise Copoly
mere von 2,6-Dimethylphenol und 2,3,6-Trimethylphenol. Selbst
verständlich können auch Gemische verschiedener Polyphenylen
ether eingesetzt werden.
Beispiele für Polyphenylenether sind Poly(2,6-dilauryl-1,4-
phenylenether), Poly(2,6-diphenyl-1,4-phenylenether), Poly(2,6-
dimethoxy-1,4-phenylenether), Poly(2,6-diethoxy-1,4-phenylen
ether), Poly(2-methoxy-6-ethoxy-1,4-phenylenether), Poly(2-ethyl-
6-stearyloxy-1,4-phenylenether), Poly-(2,6-dichlor-1,4-phenylen
ether), Poly(2-methyl-6-phenyl-1,4-phenylenether), Poly(2,6-
dibenzyl-1,4-phenylenether), Poly(2-ethoxy-1,4-phenylenether),
Poly(2-chlor-1,4-phenylenether), Poly(2,5-dibrom-1,4-phenylen
ether). Bevorzugt werden Polyphenylenether eingesetzt, bei denen
die Substituenten Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind;
als besonders geeignet haben sich Poly(2,6-dialkyl-1,4-phenylen
ether) erwiesen, wie Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylenether), Poly(2-methyl-6-ethyl-
1,4-phenylenether), Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylenether),
Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylenether und Poly(2-ethyl-6-propyl-
1,4-phenylenether). Besonders bevorzugt wird Poly(2,6-dimethyl-
1,4-phenylenether) eingesetzt.
Hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften der Polyphenylen
ether können bevorzugt solche eingesetzt werden, die ein mitt
leres Molekulargewicht Mw (Gewichtsmittel) von 8000 bis 70000,
vorzugsweise 12000 bis 60000 und insbesondere 25000 bis 50000,
aufweisen. Dies entspricht einer Grenzviskosität von etwa
0,18 bis 0,7, vorzugsweise von 0,25 bis 0,62 und insbesondere von
0,39 bis 0,55 dl/g, gemessen in Chloroform bei 25°C.
Die Bestimmung der Molekulargewichtsverteilung erfolgt im allge
meinen mittels Gelpermeationschromatographie (Shodex-Trennsäule
0,8 × 50 cm des Typs A 803, A 804 und A 805 mit Tetrahydro
furan (THF) als Elutionsmittel bei Raumtemperatur) Die Lösung
der PPE-Proben in THF erfolgt unter Druck bei 110°C, wobei 0,16 ml
einer 0,25 gew.-%igen Lösung injiziert werden. Die Detektion er
folgt im allgemeinen mit einem UV-Detektor. Die Eichung der
Säulen wird mit PPE-Proben durchgeführt, deren absolute
Molekulargewichtsverteilungen zuvor durch eine GPC-Laser-Licht
streuungskombination bestimmt wurden.
Zu den geeigneten Polyphenylenethersulfonen oder -ketonen zählen
solche mit mindestens einer der folgenden wiederkehrenden
Struktureinheiten,
Als besonders bevorzugte Einheiten der Formel I sind zu nennen
Einheiten der Formeln I1 und I2, welche einzeln oder im Gemisch
vorliegen können.
Die Polyarylenethersulfone bzw. -ketone können auch Co- oder
Blockcopolymere sein, in denen Polyarylenethersegmente und Seg
mente von anderen thermoplastischen Polymeren, wie Polyamiden,
Polysiloxanen, Polyimiden oder Polyetherimiden vorliegen. Die Mo
lekulargewichte (Zahlenmittel) der Blöcke- bzw. der Pfropfarme in
den Copolymeren liegen in der Regel im Bereich von 1 000 bis
30 000 g/mol. Die Blöcke unterschiedlicher Struktur können alter
nierend oder statistisch angeordnet sein. Der Gewichtsanteil der
Polyarylenethersulfone bzw. -ketone in den Co- oder Blockcopoly
meren beträgt im allgemeinen mindestens 10 Gew.-%. Der Gewichts
anteil der Polyarylenethersulfone bzw. -ketone kann bis zu
97 Gew.-% betragen. Bevorzugt werden Co- oder Blockcopolymere
mit einem Gewichtsanteil an Polyarylenethersulfone bzw. -ketone
mit bis zu 90 Gew.-%. Besonders bevorzugt werden Co- oder Block
copolymere mit 20 bis 80 Gew.-% Polyarylenethersulfone bzw.
-ketone.
Selbstverständlich können auch Mischungen unterschiedlicher Poly
arylenethersulfone bzw. -ketone oder Mischungen aus Polyarylen
ethersulfonen und Polyarylenetherketonen verwendet werden.
Im allgemeinen weisen die Polyarylenethersulfone bzw. -ketone
mittlere Molekulargewichte Mn (Zahlenmittel) im Bereich von 5 000
bis 60 000 g/mol und relative Viskositäten von 0,20 bis 0,95 dl/g
auf. Die relativen Viskositäten werden je nach Löslichkeit der
Polyarylenethersulfone bzw. -ketone entweder in 1 gew.-%iger
N-Methylpyrrolidon-Lösung, in Mischungen aus Phenol und Dichlor
benzol oder in 96 gew.-%iger Schwefelsäure bei jeweils 20°C bzw.
25°C gemessen.
Im erfindungsgemäßen Verfahren können desweiteren prinzipiell
alle bekannten, linearen oder verzweigten, Polyarylensulfide ein
gesetzt werden. Darüberhinaus ist es auch möglich Mischungen un
terschiedlicher Polyarylensulfide als Polymere A zu verwenden.
Bevorzugt werden jedoch Polyarylensulfide, die mehr als 30 Mol-%,
insbesondere mehr als 70 Mol-% wiederkehrende Einheiten
enthalten. Als weitere wiederkehrende Einheiten sind beispiels
weise zu nennen:
worin R einen C1-C12-Alkylrest, bevorzugt Methyl, und n entweder
1 oder 2 bedeutet. Die Polyarylenethersulfide können sowohl sta
tistische Copolymere als auch Blockcopolymere sein. Ganz beson
ders bevorzugte Polyphenylensulfide enthalten 100 mol-% Einheiten
II.
Die bevorzugten Polyarylensulfide weisen ein Molekulargewicht
(Zahlenmittelwert) Mn von 1000 bis 100 000 g/mol auf. Die
Molekulargewichtsbestimmung erfolgt durch Lichtstreuung in
α-Chlornaphthal in.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch Pulver aus
Polyimiden, darunter bevorzugt Polyetherimiden hergestellt wer
den. Verfahren zur Herstellung von Polyimiden bzw. Polyether
imiden sind dem Fachmann bekannt.
Geeignete Polyetherimide umfassen als wesentliche Gruppen wieder
kehrende Einheiten der Formel III,
wobei Z einen zweiwertigen aromatischen organischen Rest mit
6 bis 30 C-Atomen und R1 einen zweiwertigen organischen Rest, be
stehend aus
- a) aromatischen Kohlenwasserstoffen mit 6 bis 20 C-Atomen und/oder deren halogenierten Derivaten,
- b) Alkylenresten, Polydiorganosiloxanresten und Cycloalkylen resten mit bis zu 20 C-Atomen oder
- c) zweiwertigen Resten der Formel IV
wobei -(T)- für -O-, -(CO)-, -(SO2), -S- oder -CbH2b- (b = 1 bis 5) steht und a einen Wert von 0, 1 oder 2 hat, darstellen.
Besonders bevorzugt werden Produkte, in dem R1 die vorstehend ge
nannte Bedeutung besitzt und Z für eine Gruppe der Formel V
steht.
Gegebenenfalls können als weitere wiederkehrende Einheiten Grup
pen der Formel VI
enthalten sein, worin R1 die oben angegebenen Bedeutungen hat.
Im allgemeinen weisen die Polyetherimide Molekulargewichte Mw
(Gewichtsmittelwert) im Bereich von 2000 bis 100 000 g/mol,
bevorzugt im Bereich von 2500 bis 80 000 g/mol auf. Die
Molekulargewichtsbestimmung erfolgt durch Lichtstreuung.
Die Polyamide, die ebenfalls als Polymere A im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden können, sind an sich bekannt oder
können nach an sich bekannten Methoden erhalten werden. Es können
sowohl amorphe als auch teilkristalline Polyamide eingesetzt wer
den. Als Polymere A kommen auch Mischungen unterschiedlicher
Polyamide in Betracht. Die Polyamide können z. B. durch Kondensa
tion äquimolarer Mengen einer gesättigten oder einer aromatischen
Dicarbonsäure mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, mit einem gesättig
ten oder aromatischen Diamin, welches bis 14 Kohlenstoffatome
aufweist oder durch Kondensation von ω-Aminocarbonsäuren bzw. Po
lyaddition von entsprechenden Lactamen hergestellt werden.
Beispiele für derartige Polyamide sind Polyhexamethylenadipinsäu
reamid (Nylon 66), Polyhexamethylenazelainsäureamid (Nylon 69),
Polyhexamethylensebacinsäureamid (Nylon 610), Polyhexamethylendo
decandisäureamid (Nylon 612), die durch Ringöffnung von Lactamen
erhaltenen Polyamide wie Polycaprolactam, Polylaurinsäurelactam,
ferner Poly-11-aminoundecansäure und ein Polyamid aus Di(p-amino
cyclohexyl)-methan- und Dodecandisäure.
Es ist auch möglich, Polyamide zu verwenden, die durch Copolykon
densation von zwei oder mehr der obengenannten Polymeren oder
ihrer Komponenten hergestellt worden sind, z. B. Copolymere aus
Adipinsäure, Isophthalsäure oder Terephthalsäure und Hexamethy
lendiamin oder Copolymere aus Caprolactam, Terephthalsäure und
Hexamethylendiamin. Derartige teilaromatische Copolyamide enthal
ten z. B. 20 bis 90 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure
und Hexamethylendiamin ableiten. Ein geringer Anteil der Tereph
thalsäure, vorzugsweise nicht mehr als 10 Gew.-%, der gesamten
eingesetzten aromatischen Dicarbonsäuren können durch lsophthal
säure oder andere aromatische Dicarbonsäuren, vorzugsweise
solche, in denen die Carboxylgruppen in para-Stellung stehen, er
setzt werden.
Neben den Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexamethy
lendiamin ableiten, enthalten die teilaromatischen Copolyamide
Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten und/oder Einheiten,
die sich von Adipinsäure und Hexamethylendiamin ableiten.
Als besonders vorteilhaft für viele Anwendungszwecke haben sich
Polyamide mit 50 bis 80, insbesondere 60 bis 75 Gew.-% Einheiten,
die sich von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin ableiten und
20 bis 50, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.-% Einheiten, die sich von
ε-Caprolactam ableiten, erwiesen.
Als Monomere kommen auch cyclische Diamine in Betracht.
Besonders bevorzugte cyclische Diamine sind Bis(4-aminocyclo
hexyl)-methan, Bis(4-amino-3-methylcyclohexyl)methan,
Bis(4-aminocyclohexyl)-2,2-propan oder Bis(4-amino-3-methylcyclo
hexyl)-2,2-propan. Als weitere cyclische Diamine seien 1,3- oder
1,4-Cyclohexandiamin oder Isophorondiamin genannt.
Weitere monomere Bausteine der Polyamide können aromatische Dia
carbonsäuren mit im allgemeinen 8 bis 16 Kohlenstoffatomen sein.
Geeignete aromatische Dicarbonsäuren sind beispielsweise substi
tuierte Terephthal- und Isophthalsäuren wie 3-t-Butylisophthal
säure, mehrkernige Dicarbonsäuren, z. B. 4,4'- und 3,3'-Diphenyl
dicarbonsäure, 4,4'- und 3,3'-Diphenylmethandicarbonsäure, 4,4'- und
3,3'-Diphenylsulfondicarbonsäure, 1,4- oder 2,6-Naphthalin
dicarbonsäure und Phenoxyterephthalsäure.
Weitere polyamidbildende Monomere können sich z. B. von Dicarbon
säuren mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen und aliphatischen Diaminen
mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen sowie von Aminocarbonsäuren bzw.
entsprechenden Lactamen mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen ableiten.
Als geeignete Monomere dieser Typen seien hier nur Suberinsäure,
Azelainsäure oder Sebacinsäure als Vertreter der aliphatischen
Dicarbonsäuren, 1,4-Butandiamin, 1,5-Pentandiamin oder Piperazin,
als Vertreter der Diamine und Caprolactam, Capryllactam, Önanth
lactam, Laurinlactam und ω-Aminoundecansäure als Vertreter von
Lactamen bzw. Aminocarbonsäuren genannt.
Bevorzugte Polyamide sind Polyhexamethylenadipinsäureamid, Poly
hexamethylensebacinsäureamid und Polycaprolactam sowie Polyamid
6/6T und Polyamid 66/6T sowie Polyamide, die cyclische Diamine
als Comonomere enthalten.
Die Polyamide weisen im allgemeinen eine relative Viskosität von
2,0 bis 5 auf, bestimmt an einer 1 gew.-%igen Lösung in 96%iger
Schwefelsäure bei 23°C, was einem Molekulargewicht (Zahlenmittel)
von etwa 15 000 bis 45 000 entspricht. Polyamide mit einer rela
tiven Viskosität von 2,4 bis 3,5, insbesondere 2,5 bis 3,4, wer
den bevorzugt verwendet.
Außerdem seien noch Polyamide erwähnt, die z. B. durch Konden
sation von 1,4-Diaminobutan mit Adipinsäure unter erhöhter Tem
peratur erhältlich sind (Polyamid 4,6).
Als Polymere A geeignete Polyoximethylene können Homo- oder
Copolymerisate sein. Derartige Polymerisate sind dem Fachmann an
sich bekannt und in der Literatur beschrieben.
Ganz allgemein weisen diese Polymere mindestens 50 mol-% an wie
derkehrenden Einheiten -CH2O- in der Polymerhauptkette auf.
Die Homopolymeren werden im allgemeinen durch Polymerisation von
Formaldehyd oder Trioxan hergestellt, vorzugsweise in der Gegen
wart von geeigneten Katalysatoren.
Im Rahmen der Erfindung werden Polyoxymethylencopolymere bevor
zugt, die neben den wiederkehrenden Einheiten -CH2O- noch bis zu
50, vorzugsweise 0,1 bis 20, insbesondere 0,3 bis 10 mol-% und
ganz besonders bevorzugt 2 bis 6 mol-% an wiederkehrenden Einhei
ten
wobei R1 bis R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine
C1- bis C4-Alkylgruppe oder eine halogensubstituierte Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen und R5 eine -CH2-, -CH2O-,
eine C1- bis C4-Alkyl- oder C1- bis C4-Haloalkyl substituierte
Methylengruppe oder eine entsprechende Oxymethylengruppe darstel
len und n einen Wert im Bereich von 0 bis 3 hat. Vorteilhafter
weise können diese Gruppen durch Ringöffnung von cyclischen
Ethern in die Copolymere eingeführt werden. Bevorzugte cyclische
Ether sind solche der Formel
wobei R1 bis R5 und n die oben genannte Bedeutung haben. Nur
beispielsweise seien Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid, 1,2-Butylen
oxid, 1,3-Butylenoxid, 1,3-Dioxan, 1,3-Dioxolan und 1,3-Dioxepan
als cyclische Ether genannt sowie lineare Oligo- oder Polyformale
wie Polydioxolan oder Polydioxepan als Comonomere genannt.
Ebenfalls geeignet sind Oxymethylenterpolymerisate, die
beispielsweise durch Umsetzung von Trioxan, einem der vorstehend
beschriebenen cyclischen Ether mit einem dritten Monomeren, vor
zugsweise bifunktionellen Verbindungen der Formel
und/oder
wobei Z eine chemische Bindung, -O-, -ORO-(R= C1- bis C8-Alkylen
oder C2- bis C8-Cycloalkylen) ist, hergestellt werden.
Bevorzugte Monomere dieser Art sind Ethylendiglycid, Diglycidyl
ether und Diether aus Glycidylen und Formaldehyd, Dioxan oder
Trioxan im Molverhältnis 2 : 1 sowie Diether aus 2 mol Glycidyl
verbindung und 1 mol eines aliphatischen Diols mit 2 bis 8 C-Ato
men wie beispielsweise die Diglycidylether von Ethylenglykol,
1,4-Butandiol, 1,3-Butandiol, Cyclobutan-1,3-diol, 1,2-Propandiol
und Cyclohexan-1,4-diol, um nur einige Beispiele zu nennen.
Endgruppenstabilisierte Polyoxymethylenpolymerisate, die an den
Kettenenden C-C-Bindungen aufweisen, werden besonders bevorzugt.
Mischungen unterschiedlicher Polyoxymethylene sind ebenfalls ver
wendbar.
Die bevorzugten Polyoxymethylencopolymere haben Schmelzpunkte von
mindestens 150°C und Molekulargewichte (Gewichtsmittelwert) Mw im
Bereich von 5000 bis 200000, vorzugsweise von 7000 bis 150000,
(bestimmt mittels Lichtstreuung in Hexafluorisopropanol).
Die als Polymere A außerdem einsetzbaren syndiotaktische vinnyla
romatische Polymere sind vorzugsweise aufgebaut aus vinylaroma
tischen Verbindungen der allgemeinen Formel I
in der die Substituenten folgende Bedeutung haben:
R1 Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl,
R2 bis R6 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C12-Alkyl, C6- bis C18-Aryl, Halogen oder wobei zwei benachbarte Reste gemeinsam für 4 bis 15 C-Atome auf weisende cyclische Gruppen stehen.
R1 Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl,
R2 bis R6 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C12-Alkyl, C6- bis C18-Aryl, Halogen oder wobei zwei benachbarte Reste gemeinsam für 4 bis 15 C-Atome auf weisende cyclische Gruppen stehen.
Bevorzugt werden vinylaromatische Verbindungen der Formel I ein
gesetzt, in denen
R1 Wasserstoff bedeutet und
R2 bis R6 für Wasserstoff, C1- bis C4-Alkyl, Chlor, Phenyl, Biphenyl, Naphthalin oder Anthracen stehen oder wobei zwei benachbarte Reste gemeinsam für 4 bis 12 C-Atome aufweisende cyclische Gruppen stehen, so daß sich als Verbindung der allgemeinen Formel I beispielsweise Naphthalinderivate oder Anthracenderivate ergeben.
R1 Wasserstoff bedeutet und
R2 bis R6 für Wasserstoff, C1- bis C4-Alkyl, Chlor, Phenyl, Biphenyl, Naphthalin oder Anthracen stehen oder wobei zwei benachbarte Reste gemeinsam für 4 bis 12 C-Atome aufweisende cyclische Gruppen stehen, so daß sich als Verbindung der allgemeinen Formel I beispielsweise Naphthalinderivate oder Anthracenderivate ergeben.
Beispiele für solche bevorzugte Verbindungen sind:
Styrol, p-Methylstyrol, p-Chlorstyrol, 2,4-Dimethylstyrol, 4-Vinylbiphenyl, Vinylnaphthalin oder Vinylanthracen.
Styrol, p-Methylstyrol, p-Chlorstyrol, 2,4-Dimethylstyrol, 4-Vinylbiphenyl, Vinylnaphthalin oder Vinylanthracen.
Es können auch Mischungen verschiedener vinylaromatischer
Verbindungen eingesetzt werden, vorzugsweise wird jedoch nur eine
vinylaromatische Verbindung verwendet.
Besonders bevorzugte vinylaromatische Verbindungen sind Styrol
und p-Methylstyrol.
Auch können Mischungen verschiedener vinylaromatischer Polymere
mit syndiotaktischer Struktur eingesetzt werden, bevorzugt wird
jedoch nur ein vinylaromatisches Polymer verwendet, insbesondere
syndiotaktischer Polystyrol.
Vinylaromatische Polymere mit syndiotaktischer Struktur sowie
Verfahren zu ihrer Herstellung sind an sich bekannt und
beispielsweise in der EP-A 535 582 beschrieben. Bei der Herstel
lung geht man vorzugsweise so vor, daß man Verbindungen der
allgemeinen Formel I in Gegenwart eines Metallocenkomplexes und
eines Cokatalysators umsetzt. Als Metallocenkomplexe werden ins
besondere Pentamethylcyclopentadienyltitantrichlorid, Penta
methylcyclopentadienyltitantrimethyl und Pentamethylcyclopenta
dienyltitantrimethylat verwendet.
Die vinylaromatischen Polymere mit syndiotaktischer Struktur
haben im allgemeinen ein Molekulargewicht Mw (Gewichtsmittelwert)
von 5000 bis 10 000 000, insbesondere von 10 000 bis 2 000 000.
Die Molekulargewichtsverteilungen Mw/Mn (Mn Zahlenmittelwert) lie
gen in der Regel im Bereich von 1,1 bis 30, vorzugsweise von
1,4 bis 10.
Polyester sind weitere Polymere, aus denen nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren Pulver hergestellt werden können. Dabei können
prinzipiell alle thermoplastischen Polyester oder Mischungen ver
schiedener Polyester verwendet werden. Polyester sind an sich be
kannt oder nach an sich bekannten Methoden herstellbar.
Zu den geeigneten Polyestern zählen Polyester, die sich von min
destens einem aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen
oder arylaliphatischen Diol oder einer Mischung dieser Diole
sowie mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure oder ihrer
reaktionsfähigen Derivate, wie Dialkylestern, z. B. Dimethylestern
oder Anhydriden oder Mischungen dieser Verbindungen ableiten.
Im allgemeinen weisen die aliphatischen oder cycloaliphatischen
Diole von 2 bis 10, bevorzugt von 2 bis 6 Kohlenstoffatome auf.
Als aliphatische Diole kommen aber auch Glycole in Betracht, die
beispielsweise bis zu 50, bevorzugt von 2 bis 20 C-Atome haben
können. Diese länger-kettigen Diole werden meist in Mischung mit
kürzer kettigen Diolen und dort im allgemeinen als untergeordnete
Komponente eingesetzt. Als Beispiele für bevorzugte aliphatische
Diole sind 1,2-Dihydroxyethan, 1,4-Dihydroxy-n-butan, Propylen
glycol, Diethylenglycol, oder Triethylenglycol zu nennen. Bevor
zugtes cycloaliphatisches Diol ist 1,4-Dihydroxycyclohexan.
Die aromatischen oder arylaliphatischen Diole haben in der Regel
von 6 bis 20 C-Atome. Bevorzugte aromatische oder arylali
phatische Diole sind beispielsweise 4,4'-Dihydroxydiphenyl,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
2-methylbutan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan. Weitere
bevorzugte Diole sind Hydrochinon oder Resorcin. Besonders
bevorzugt sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und 1,1-Bis-
(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan sowie 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
2,3,5-trimethylcyclohexan sowie 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-
trimethylcyclohexan.
Zu den bevorzugten aromatischen Dicarbonsäuren zählen C8- bis
C20-Dicarbonsäuren. Besonders bevorzugt werden Terephthalsäure,
Isophthalsäure oder 1,2-Naphthalindicarbonsäure oder deren
Derivate verwendet.
Thermotrope Polyester, d. h. Polyester, die in einem bestimmten
Temperaturbereich flüssigkristalline Eigenschaften aufweisen,
können ebenso als Polymere A eingesetzt werden.
Bevorzugte thermotrope Polyester haben sich wiederholende Struk
turelemente
oder Mischungen aus diesen Strukturelementen.
Dabei stehen Ar, Ar1, Ar2, Ar3, Ar4 und Ar5 jeweils für
Arylengruppen, die 6 bis 18 Kohlenstoffatome haben können, wie
Phenylen, Naphthylen oder Biphenylen. Die Arylengruppen können
unsubstituiert sein oder Substituenten haben. Zu diesen Substi
tuenten zählen C1- bis C12-Alkylreste wie oben definiert sowie
C1- bis C4-Alkoxygruppen, wie Methoxy, Ethoxy oder n-Butoxy. Dane
ben können die Substituenten auch Phenylreste oder Halogenatome,
insbesondere Chlor sein. Die Variable s kann den Wert 0 oder 1
annehmen und E bedeutet SO2 oder einen 1,4-Benzochinonrest.
Beispielsweise leiten sich derartige thermotrope Polyester ab von
einem oder mehreren der folgenden monomeren Bausteine: p-Hydroxy
benzoesäure, m-Hydroxybenzoesäure, Terephthalsäure, Isophthal
säure, Hydrochinon, Phenylhydrochinon, alkylsubstituierte Hydro
chinone, insbesondere 2-Methylhydrochinon, 2-Ethylhydrochinon,
2-n-Propylhydrochinon, 2-i-Propylhydrochinon, 2-t-Butylhydro
chinon, halogensubstituierte Hydrochinone, insbesondere 2-Chlor
hydrochinon. Weitere Beispiele geeigneter Monomerer sind
4,4'-Dihydroxydiphenylether, 1,3-Dihydroxybenzol, 4,4'-Biphenol,
2,6,2',6'-Tetramethylbiphenol, 2,6-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Di
hydroxynaphthalin, 2,6-Naphthalindicarbonsäure, 6-Hydroxy-2-
Naphthalincarbonsäure, 4,4'-Bis-(p-hydroxyphenoxy)diphenylsulfon,
2,6-Dihydroxyanthrachinon, 4,4'-Diphenyletherdicarbonsäure oder
4,4'-Dihydroxybenzophenon.
Die geeigneten Polyester können linear oder verzweigt sein, und
zwar vorzugsweise durch den Einbau von 0,05 bis 2,0 mol-%,
bezogen auf die Summe der eingesetzten Diole, an mindestens tri
funktionellen Verbindungen, beispielsweise solchen mit drei oder
mehr als drei OH-Gruppen.
Ganz besonders bevorzugt werden als Polymere A) Polyethylen
terephthalat, Polybutylenterephthalat, Polyethylennaph
thalat oder Polybutylennaphthalat oder deren Mischungen einge
setzt.
In der Regel sind die thermoplastischen Polyester charakterisiert
durch eine Viskositätszahl im Bereich von 50 bis 170 bevorzugt
von 60 bis 160 ml/g (gemessen in 0,5 gew.-%iger Lösung in einem
Gemisch aus Phenol und 1,2-Dichlorbenzol im Gew.-Verhältnis 1 : 1
bei einer Temperatur von 25°C).
Erfindungsgemäß wird die Schmelze des Polymeren A mit einem Poly
meren B gemischt, wobei letzteres mit A unverträglich ist.
Als Polymere B kommen beispielsweise Polyarylenethersulfone in
Betracht, wenn Polyarylenetherketone als Polymere A eingesetzt
werden. Werden Polyarylenethersulfone oder Mischungen aus Poly
arylenethersulfonen mit Polyarylenetherketonen als Polymere A
eingesetzt, können Polyester oder Polycarbonate als Polymere B
fungieren. Polyoximethylene sind im wesentlichen nicht mit Poly
alkylenglykolen verträglich, so daß zur Herstellung von Polyoxi
methylenpulvern Polyethylenglykole als Komponente B eingesetzt
werden können.
Polycarbonate sind an sich bekannt oder nach Verfahren erhält
lich, die dem Fachmann bekannt sind.
Geeignete Polycarbonate sind beispielsweise solche auf Basis von
Diphenolen der allgemeinen Formel XIII
worin Q eine Einfachbindung, eine C1- bis C8-Alkylen-, eine
C2- bis C3-Alkyliden-, eine C3- bis C6-Cycloalkylidengruppe, eine
C6- bis C12-Arylengruppe sowie -O-, -S- oder -SO2- bedeutet und m
eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist.
Die Diphenole I können an den Phenylenresten auch Substituenten
haben wie C1- bis C6-Alkyl oder C1- bis C6-Alkoxy.
Bevorzugte Diphenole der Formel I sind beispielsweise Hydrochi
non, Resorcin, 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxy
phenyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan. Besonders bevorzugt sind
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und 1,1-Bis-(4-hydroxy
phenyl)-cyclohexan, sowie 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-tri
methylcyclohexan.
Sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate sind als
Polymere B geeignet, bevorzugt sind neben dem Bisphenol A-Homopo
lymerisat die Copolycarbonate von Bisphenol A.
Die geeigneten Polycarbonate können in bekannter Weise verzweigt
sein, und zwar vorzugsweise durch den Einbau von 0,05 bis
2,0 mol-%, bezogen auf die Summe der eingesetzten Diphenole, an
mindestens trifunktionellen Verbindungen, beispielsweise solchen
mit drei oder mehr als drei phenolischen OH-Gruppen.
Als besonders geeignet haben sich Polycarbonate erwiesen, die
relative Viskositäten ηrel von 1,10 bis 1,50, insbesondere von
1,25 bis 1,40 aufweisen. Dies entspricht mittleren Molekularge
wichten Mw (Gewichtsmittelwert) von 10 000 bis 200 000, vorzugs
weise von 20 000 bis 80 000.
Als Polyalkylenglykole können solche eingesetzt werden, die sich
von aliphatischen Diolen ableiten. Besonders bevorzugt werden
Polyethylenglykol, Polypropylenglykol oder Polybutylenglykol. Es
können aber auch Copolymere verwendet werden. Besonders bevorzugt
werden Polyethylenglykole verwendet, da sie gut wasserlöslich
sind. Die Molkulargewichte Mw (Gewichtsmittelwerte) liegen im
allgemeinen im Bereich von 1000 bis 100 000 g/mol. Die Herstel
lung der Polyalkylenglykole ist an sich bekannt oder kann noch an
sich bekannten Methoden erfolgen.
Als Polymere B können auch Mischungen unterschiedlicher Polymerer
verwendet werden. Besonders bevorzugt werden als Polymere B was
serlösliche Polymere verwendet, darunter z. B. Polyvinyl
pyrrolidone oder Polyvinylalkohole.
Unter Verträglichkeit zweier Polymerkomponenten versteht man im
allgemeinen die Mischbarkeit der Komponenten oder die Neigung des
einen Polymeren, sich in der anderen Polymerkomponente zu lösen
(siehe B. Vollmert, Grundriß der makromolekularen Chemie, BD IV,
S. 222 ff, E. Vollmert-Verlag 1979). Verfahren, die zur Bestim
mung der Verträglichkeit von Polymeren herangezogen werden kön
nen, sind z. B. Trübungsmessungen oder Streumethoden (Licht
streuung) (L.A. Utracki "Polymer Alloys and Blends", S. 34-42,
Hanser Verlag New York 1989). Untereinander unverträgliche Poly
meren bilden Phasengrenzen aus, wobei ein Polymeres in dem ande
ren Polymeren, der Matrixphase, dispergiert vorliegt. Die
Partikelgröße der dispergierten Teilchen hängt von der Natur der
beiden Polymeren, insbesondere deren Viskositätsverhältnissen,
ab, aber auch von dem Schergefälle, dem die Polymeren während des
Mischvorganges unterworfen sind. Die Partikelgröße kann daher in
weiten Bereichen variieren, beeinflußt jedoch die Partikelgröße
der Pulver. Welches der Polymeren die Matrixphase bildet, hängt
in erster Näherung vom Volumenverhältnis (ϕA/ϕB) und Viskositäts
verhältnis (ηA/ηB) der eingesetzten Polymeren ab und wird durch
die Gleichung ϕA/ϕB = ηA/ηB bestimmt.
In der Regel beträgt das Viskositätsverhältnis von A zu B von
1 : 0,01 bis 1 : 100. Bevorzugt liegt das Viskositätsverhältnis im
Bereich von 1 : 0,1 bis 1 : 10.
Bei der Herstellung der Polymermischung wird im allgemeinen ein
Scherfeld dadurch erzeugt, daß die Schmelze des Polymeren A mit
dem Polymeren B in einem Mischaggretat, wie einem Kneter, einer
Mühle oder bevorzugt einem Extruder gemischt wird. Es ist jedoch
möglich auch anderweitig ein Scherfeld zu erzeugen, beispiels
weise durch andere mechanische oder hydraulische rotierende Werk
zeuge. Das Schergefälle eines Extruders ist proportional zur
Drehzahl (n) und zum Schneckendurchmesser (d) und umgekehrt pro
portional zur Gangtiefe h:
= (π.n.d)/h.
In der Regel werden Schergefälle im Bereich von 1 bis 104 HZ,
bevorzugt im Bereich von 5 bis 5.103 HZ verwendet.
Das Polymere B kann in die Schmelze des Polymeren A als Fest
stoff, beispielsweise als Pulver oder Granulat aber auch als
Schmelze eingetragen werden. Es ist aber auch möglich das
Polymere B vorzulegen und die Polymerschmelze von A einzutragen.
Die Partikelgrößen (mittlerer Teilchendurchmesser) des Polymeren
A in B betragen in der Regel von 0,01 bis 50, bevorzugt von 0,05
bis 25 µm. Die Teilchengrößen wurden mittels Lichtstreuung oder
Mikroskopie bestimmt.
Die Matrixphase macht in der Regel mindestens etwa 50 Vol-% der
Polymermischung aus. Der Volumenanteil des Polymeren B kann aber
auch kleiner sein, beispielsweise bis zu 20 Vol-% betragen.
Die Mischung aus den Polymeren A und B kann abgekühlt und zer
kleinert, beispielsweise granuliert werden. Sie kann aber auch
aus der Schmelze heraus weiter verarbeitet werden.
Erfindungsgemäß wird aus der Mischung eine Dispersion herge
stellt, die das Polymere B in einem Lösungsmittel gelöst und das
Polymere A in dieser Lösung dispergiert enthält.
Als Lösungsmittel kommen vorzugsweise diejenigen in Betracht, die
das Polymere B hinreichend gut, das Polymere A jedoch nicht oder
nur schlecht lösen. Bevorzugt werden Lösungsmittel, die die Poly
meren A nicht oder möglichst wenig anlösen oder anquellen. Beson
ders bevorzugt wird, falls möglich Wasser als Lösungsmittel ein
gesetzt. Unter einem Lösungsmittel im Sinne der vorliegenden Er
findung werden auch Flüssigkeiten verstanden, die das Polymere
ganz oder teilweise abbauen, beispielsweise durch Zusatz von
Säuren, Basen oder Nukleophilen. Geeignete Lösungsmittel sind dem
Fachmann bekannt. Beispielhaft sei Tetrahydrofuran für die Kombi
nation Polyarylenetherketon als A und Polyarylenethersulfon als
B, Wasser für die Kombination Polyoximethylen als A und Poly
alkylenglykol als B und wäßrige Base für die Kombination Polyary
lenethersulfon als A und Polycarbonat als B genannt.
Aus der Dispersion wird erfindungsgemäß das Pulver der
thermoplastischen Polymeren A isoliert. Hierzu können unter
schiedlichte Methoden verwandt werden. Besonders bevorzugt wird
die Dispersion filtriert oder zentrifugiert und so das Pulver er
halten.
Die Pulver weisen eine enge Teilchengrößenverteilung auf. Bevor
zugt liegen die kleinsten Teilchendurchmesser bei ca. 0,1 µm und
die größten Teilchendurchmesser bei ca. 5 µm. Die meisten Partikel
haben Teilchendurchmesser die im Bereich von 1 bis 2 µm liegen.
Dies bedeutet, daß die Partikel im wesentlichen die Teilchen
größen der ihnen zugrunde liegenden Polymermischungen beibehalten
und im wesentlichen nicht zu größeren Partikeln agglomerieren.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Partikel sind
vorzugsweise spährisch und haben eine im wesentlichen glatte
Oberfläche. Ihre Dichte entspricht etwa der ihnen zugrunde
liegenden Polymeren.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich unter anderem ins
besondere dadurch aus, daß eine große Bandbreite unterschiedli
cher thermoplastischer Polymerer mit einfachen technischen Mit
teln zu feinen Pulvern enger Partikelgrößenverteilung verarbeitet
werden kann.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Pulver kön
nen zur Herstellung von Dispersionen verwendet werden, z. B. für
Beschichtungszwecke. Dazu werden die Pulver in einem Nicht
lösungsmittel, vorzugsweise Wasser, dispergiert.
Üblicherweise enthalten die wäßrigen Dispersionen von
5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis 30 Gew.-% an Pulver. Ne
ben dem Pulver können die wäßrigen Dispersionen auch andere
Kunststoffe dispergiert, enthalten. Bevorzugte Kunststoffe sind
fluorhaltige Olefinpolymerisate, insbesondere Polytetrafluor
ethylen. Darüber hinaus ist es möglich den Dispersionen
Dispergierhilfsmittel wie Polyvinylalkohol oder Glycerin zuzuset
zen. Die Dispersionen können des weiteren Fließhilfsmittel sowie
Pigmente enthalten. Die Dispersion kann beispielsweise auf die
Oberfläche aufgespritzt oder aufgestrichen werden. Derartige Be
schichtungen dienen z. B. dazu die Hafteigenschaften der Ober
fläche, wie Metall, zu verringern.
50 Vol.-% eines Polyarylenetherketons, mit überwiegenden
Struktureinheiten nach Formel I26 und einer Viskositätszahl von
100 ml/g, (gemessen in 0,5 gew.-%iger Lösung von 96 gew.-%iger
Schwefelsäure Ultrapek® A 1000, BASF) wurden mit 50 Vol-% eines
Polyarylenethersulfons mit Struktureinheiten nach Formel I2 und
einer Viskositätszahl von 56 ml/g (gemessen in 1 gew.-%iger
Lösung eines Gemisches aus Phenol und 1,2-Dichlorbenzol im Ge
wichts im Gewichtsvolumen 1 : 1, Ultrason® S 2010, BASF) in einem
Extruder (ZKS 30, der Firma Werner & Pfleiderer) bei einem Scher
gefälle von 200 bis 4000 HZ gemischt. Anschließend wurde die
Mischung abgekühlt und granuliert.
500 g des Blends wurden mit 1000 ml Tetrahydrofuran (THF)
versetzt, wobei eine Dispersion des Polyarylenetherketons in der
Lösung des Polyarylenethersulfons in THF erhalten wurde. Mittels
einer Zentrifuge wurde das Polyarylenetherketonpulver abgetrennt
und anschließend mit THF gewaschen. Der mittlere Teilchendurch
messer betrug 7 µm. Als maximale Korngröße wurde 25 µm gemessen.
50 Vol.-% eines Polyoximethylens, mit überwiegenden Struktur
einheiten CH2-O- und einer Schmelzvolumenrate von 7,5 ml/10, (ge
messen bei 190°C und einer Belastung von 2,16 kg, Ultraform®
N 2320, BASF) wurden mit 50 Vol-% eines Polyethylenglykols mit
einem Molekulargewicht (Gewichtmittelwert Mw) von 35 000 g/mol
(Polyethylenglykol 35 000 S, Hoechst) in einem Extruder (ZKS 30,
der Firma Werner & Pfleiderer) bei einem Schergefälle von 200 bis
4000 HZ gemischt. Anschließend wurde die Mischung abgekühlt und
granuliert.
500 g des Blends wurden mit 1000 ml Wasser versetzt, wobei eine
Dispersion des Polyoximethylens in der Lösung des Polyethylen
glykols in Wasser erhalten wurde. Mittels einer Zentrifuge wurde
das Polyoximethylenpulver abgetrennt und anschließend mit Wasser
gewaschen. Der mittlere Teilchendurchmesser betrug 9,5 µm. Als
maximale Korngröße wurde 31 µm gemessen.
65 Vol.-% eines Polyarylenethersulfons, mit Struktureinheiten
nach Formel I2 und einer Viskositätszahl von 56 ml/g (gemessen in
1 gew.-%iger Lösung eines Gemisches aus Phenol und 1,2-Dichlor
benzol im Gewichtsverhältnis 1 : 1 Ultrason® S 2010, BASF) wurden
mit 35 Vol-% eines Polycarbonates auf Basis von Bisphenol A und
einer Viskositätszahl von 61,6 ml/g (gemessen in 0,5 gew.-%iger
Lösung von Dichlormethan Lexan® 161) in einem Extruder (ZKS 30,
der Firma Werner & Pfleiderer) bei einem Schergefälle von 200 bis
4000 HZ gemischt. Anschließend wurde die Mischung abgekühlt und
granuliert.
500 g des Blends wurden mit 1000 ml 10 gew.-%iger Natrium
hydroxidlösung in Wasser versetzt, wobei eine Dispersion des
Polyarylenethersulfons in der Lösung des Polycarbonates in der
Base erhalten wurde. Mittels einer Zentrifuge wurde das Polyary
lenethersulfonpulver abgetrennt und anschließend mit Wasser neu
tral gewaschen. Der mittlere Teilchendurchmesser betrug 6,5 µm.
Als maximale Korngröße wurde 24 µm gemessen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Pulvern thermoplastischer Poly
merer, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem ersten
Schritt die Schmelze eines thermoplastischen Polymeren A mit
einem Polymeren B, das mit A unverträglich ist, mischt, in
einem zweiten Schritt aus der Mischung eine Dispersion des
Polymeren A in einer Lösung des Polymeren B in einem Lösungs
mittel herstellt und anschließend aus der Dispersion das
Pulver isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Polymer A ein Polyarylenether, Polyarylensulfid, Poly
imid, Polyamid, Polyoximethylen, syndiotaktisches Polystyrol,
Polyester oder eine Mischung aus zwei oder mehr der genannten
Polymeren verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Polymer B ein wasserlösliches Polymer verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Polymer A ein Polyarylenethersulfon und als Polymer B
ein Polycarbonat einsetzt.
5. Pulver thermoplastischer Polymerer, erhältlich gemäß einem
Verfahren nach dem Ansprüchen 1 bis 4.
6. Verwendung der Pulver gemäß Anspruch 5 zur Herstellung von
Dispersionen.
7. Dispersionen, enthaltend Pulver gemäß Anspruch 5.
8. Verwendung der Dispersionen gemäß Anspruch 7 zur Herstellung
von Beschichtungen.
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