DE19813716A1 - Verwendung von Benzyluracilen zur Bekämpfung von Unkräutern bei Getreide - Google Patents
Verwendung von Benzyluracilen zur Bekämpfung von Unkräutern bei GetreideInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Bekämpfung unerwünschten
Pflanzenwachstums bei Getreide. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Bekämpfung der Unkräuter Papaver, Matricaria, Viola und/oder Polygonum in Getreide
durch Aufbringen einer aus bestimmten substituierten Benzyluracilen ausgewählten Ver
bindung auf die Stelle, wo die Unkrautbekämpfung erwünscht ist. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur örtlichen Bekämpfung solcher Unkräuter durch Aufbringen
des Benzyluracils 1-substituiertes-3-(2,5-Dichlor-3-methoxyphenylmethyl)-6-tri
fluormethyl-2,4-(1H,3 H)-pyrimidindion oder 1-substituiertes-3-(2,3-Dichlor-5-methoxy
phenylmethyl)-6-trifluormethyl-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion, wobei der 1-Substituent eine
Methyl- oder Aminogruppe ist. Die Benzyluracile bekämpfen unerwarteterweise die
Unkräuter jeder Art bei Verwendung in Verhältnissen, die gegenüber Getreide, wie
Weizen, nicht schädlich sind.
Von bestimmten Herbiziden ist bekannt, daß sie ihre herbizide Wirkung durch
Hemmung des Enzyms Protoporphyrinogenoxidase ausüben, das auch als PPO bezeichnet
wird. PPO ist ein für die Porphyrinsynthese im Biosyntheseweg zu Chlorophyll in
Pflanzen erforderliches Enzym. In anfälligen Pflanzenarten spaltet die PPO-Hemmung
schließlich die Zellmembran und bewirkt ein Austrocknen. Es wurde festgestellt, daß als
Herbizidgruppe PPO-Inhibitoren hochwirksam zur Bekämpfung von Galium und Vero
nica-Unkrautarten sind, aber es wurde allgemein nicht festgestellt, daß sie andere Un
kräuter bekämpfen, die häufig in Getreide gefunden werden, wie Papaver, Matricaria,
Viola und Polygonum. Die Verwendung hoher Anteile, die normalerweise von PPO-In
hibitoren zur Bekämpfung dieser Unkräuter erforderlich sind, bewirken üblicherweise eine
nicht hinnehmbare Schädigung gegenüber Getreide, das geschützt werden soll. Dieses
Wirksamkeits- und Selektivitätsprofil für PPO-Inhibitoren wird allgemein durch
Carfentrazon-Ethyl von FMC veranschaulicht, das im U.S.-Patent 5,125,958 beschrieben
ist.
Vor kurzem berichtete das U.S.-Patent 5,391,541 über die herbizide Wirkung
bestimmter Benzyluracile, die ebenfalls PPO-Inhibitoren sind. Diese Verbindungen wer
den durch Formel I wiedergegeben:
Über die Verbindungen der Formel I wurde im Patent '541 berichtet, daß sie ge
genüber eine Reihe von Unkrautarten verwendbar sind, die in Getreide auftreten, aber es
gibt keine Offenbarung, die die Verwendung der Verbindungen gegen Papaver-, Matri
caria-, Viola- oder Polygonum-Unkräuter betrifft. Überraschenderweise wurde jetzt fest
gestellt, daß bestimmte Benzyluracile wirksam zur Bekämpfung von Papaver-, Matri
caria-, Viola- und/oder Polygonum-Unkräuter in Getreide, wie Weizen, Gerste, Hafer und
Roggen, verwendet werden können. Es wurde festgestellt, daß diese Benzyluracile
Selektivität durch Bekämpfung der Unkräuter jeder Art mit Verwendungsverhältnissen
zeigen, die relativ geringe Schädigung gegenüber dem Getreide bewirken, das geschützt
werden soll.
Es wurde jetzt ein wirksames Verfahren zur Bekämpfung der Unkräuter Papaver,
Matricaria, Viola und/oder Polygonum in Getreide durch Aufbringen bestimmter Ben
zyluracile auf die Stelle, wo die Unkrautbekämpfung erwünscht ist, gefunden. Die Ben
zyluracile werden durch die nach stehende Formel II wiedergegeben.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bekämpfung der Unkräuter Papaver,
Matricaria, Viola und/oder Polygonum in Getreide, umfassend den Schritt des Auf
bringens einer herbizid wirksamen Menge einer Zusammensetzung auf die Stelle, wo die
Unkrautbekämpfung erwünscht ist, umfassend ein Benzyluracil der Formel
in der V ein Chloratom ist, W ein Chloratom oder eine Methoxygruppe ist; X ein Was
serstoffatom ist, Y ein Chloratom oder eine Methoxygruppe ist, und R eine Methyl- oder
Aminogruppe ist, in einem Gemisch mit einem landwirtschaftlich verträglichen Träger.
Bevorzugte Benzyluracile sind jene, in denen R eine Methylgruppe ist. Die am stärksten
bevorzugten Benzyluracile sind jene, in denen (a) V und Y Chloratome sind, W eine
Methoxygruppe ist und R eine Methylgruppe ist; und (b) V und W ein Chloratom sind, Y
eine Methoxygruppe ist und R eine Methylgruppe ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Bekämpfung der Unkräuter Papaver,
Matricaria, Viola und/oder Polygonum geeignet. Bestimmte Arten dieser Unkräuter sind
auch unter folgenden allgemeinen Namen und Abkürzungen bekannt.
Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die Benzyluracile des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Die Benzyluracile können wie im U.S.-Patent 5,391,541 (wobei R eine Methyl
gruppe ist) oder wie in der internationalen Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr. WO
97/01543 (wobei R eine Aminogruppe ist) beschrieben hergestellt werden.
Herbizide Mittel werden durch Kombinieren herbizid wirksamer Mengen der
Benzyluracile mit normalerweise auf dem Fachgebiet verwendeten Hilfsmitteln und Trä
gern zum Erleichtern der Dispersion der Wirkstoffe für die betreffende gewünschte
Verwendung unter Berücksichtigen der Tatsache hergestellt, daß die Formulierung und
Art der Anwendung des Herbizids die Wirksamkeit für eine bestimmte Anwendung be
einflussen kann. Geeignete Formulierungen schließen Granulate, emulgierbare Kon
zentrate, emulgierbare fließfähige Konzentrate, Lösungen, Dispersionen, benetzbare
Pulver, Suspensionen und Suspensionskonzentrate ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
Ein typisches in Tabelle 2 aufgeführtes 5%iges (50 g Benzyluracil/l) Suspen
sionskonzentrat (SC) wurde zum Untersuchen des vorliegenden Verfahrens verwendet.
Prozente | |
Bestandteil | |
Gewicht/Gewicht | |
Wirkstoff (99%) | 5.05 |
Antimikrobielles Mittel | 0.05 |
Schaumverhütungsmittel | 0.10 |
Emulgator | 2.60 |
Benetzungsmittel | 0.40 |
Verdickungsmittel 1 | 0.45 |
Verdickungsmittel 2 | 0.35 |
Propylenglycol | 6.00 |
Wasser | 85.0 |
Das vorliegende Verfahren kann allgemein zur Bekämpfung der Unkräuter Papa
ver, Matricaria, Viola und/oder Polygonum in Getreide verwendet werden, das bei den
Verwendungsverhältnissen, die gegenüber den Unkräutern wirksam sind, nicht signifikant
geschädigt wird. Das Verfahren kann auch zur Bekämpfung von Arten von Veronica, wie
Veronica persica (persischer Ehrenpreis), Galium spp., wie Galium aparine (klebendes
Klettenkraut), Kochia spp., wie Kochia scoparia, und Sinapis spp., wie Sinapis arvensis
(Ackersenf), verwendet werden. Das Getreide, das gemäß dem vorliegenden Verfahren
behandelt werden kann, schließt Weizen, Gerste, Hafer und Roggen ein, ist aber nicht
darauf beschränkt. Es sollte angemerkt werden, daß zum Erhalt einer selektiven
Bekämpfung von Unkräutern in Gerste vorzugsweise ein nicht ionisches
grenzflächenaktives Mittel als Hilfsmittel im herbiziden Mittel verwendet wird.
Die Menge des Benzyluracils, die erforderlich ist, um für ein bestimmtes Unkraut
herbizid wirksam zu sein, variiert abhängig von der Formulierung, der Anwendungsart
und den Änderungen in den Feldbedingungen. Im allgemeinen liegt eine herbizid
wirksame Menge des Benzyluracils im Bereich von etwa 20 bis 120 Gramm pro Hektar
(g/Ha). Eine bevorzugte Menge von Benzyluracil ist die Menge von 40 bis 70 Gramm pro
Hektar.
Die herbiziden Formulierungen wurden gegenüber Unkrautarten untersucht, die
wichtige Gras- und Breitblattunkräuter sind, die in Getreide sowohl in Nordamerika als
auch in Europa gefunden werden.
Getreide- und Unkrautarten wurden in 10 cm (4 inch) Standardkunststofftöpfen
gepflanzt, die etwa 550 ml pasteurisierten, gesiebten Lehmboden enthielten, der 1.2%
organische Substanzen und einen pH-Wert von 6 aufweist, und etwa 1 cm mit einem
Gemisch aus Erde:Sand (1:1, V:V) bedeckt ist, Tabelle 3 zeigt das Behandlungsschema
für die Getreide- und Unkrautarten, das die Menge der Samen (cc) und das Intervall zwi
schen dem Pflanzen und den chemischen Anwendungen (Intervall) einschließt. Sowohl die
Menge als auch das Intervall kann abhängig von der Qualität der Samenmenge angepaßt
werden.
Die Samen wurden unter Verwendung eines graduierten Pulvermaßes oder durch
Zählen der Zahl der Samen gemessen. Etwa 90 Töpfe jeder Art wurden gepflanzt, um eine
Wiederholung und unbehandelte Kontrollen zu ermöglichen. Die Töpfe wurden dann in
eine auf 20/15°C eingestellte Wachstumskammer (Temperatur der Tagzeit/Nachtzeit) mit
einem täglichen Tag-/Nachtzyklus von 14/8 Std. gegeben.
Die Benzyluracile als technische Chemikalien wurden in einer Basis aus Ace
ton:Wasser (1 : 1) mit Tween® 20 (0.25% V:V) verdünnt. Die geeignete Menge der
Chemikalie wurde zuerst in 80 ml Aceton:Tween® gelöst und dann 80 ml Wasser:Tween®
20 zugegeben. Proben wurden hintereinander durch Entnehmen von 80 ml Anteilen und
Zugabe zu 80 ml Basis verdünnt, um das gewünschte Aufbringungsverhältnis zu erhalten.
Jede der Pflanzenarten wurde in zwei getrennte Kunststoffbehälter der Größe 21
mal 12 inch gegeben. Beide Behälter (Tabletts) wurden auf einen beweglichen Band
sprüher gegeben, der zur Abgabe von 1000 l Spray/Ha kalibriert war. Der Sprüher wurde
mit einer TeeJet® 8004E SS Düse, einem Sieb mit 50 mesh und einer Diagramm
prüfanordnung ausgestattet. Der Spraydruck betrug 40 psi. Die Düsenhöhe wurde auf eine
Minimalhöhe von 26.3 cm (10 1/2 inch) über das Unkrautfirmament eingestellt. Die wie
vorstehend beschrieben formulierten Benzyluracile wurden nacheinander von hoher Ge
schwindigkeit zu geringer Geschwindigkeit gesprüht. Bei jeder neuen Chemikalienprobe
wurde der Sprühkörper dreimal, nämlich zweimal mit Aceton und einmal mit Wasser,
gespült.
Die Behandlungen wurden als Vergießtopf-Anordnung mit den Chemikalien im
Haupttopf und Verhältnissen als Untertopf angeordnet. Getreide- und Unkrautarten wur
den auf Wachstumskammerdiagramme mit Chemikalien gesetzt. Die Arten waren in einer
Reihe angeordnet, wobei die unbehandelten Kontrollen im hinteren Teil des Diagramms
waren. Die Blätter der Pflanzen wurden etwa 24 Stunden nach Aufbringen der Chemikalie
nicht benetzt. Danach wurden die Pflanzen, wie für optimales Wachstum erforderlich,
gewässert.
Getreide- und Unkrautarten wurden optisch auf die Wirkung unter Verwendung
einer 0 bis 100% Skala beurteilt, wobei 0% keine Verringerung der grünen Biomasse
bedeutet und 100% eine völlige Biomassenverringerung oder ein vollständiges Abtöten
bedeutet. Die Getreide wurden am 7. und 21. Tag nach der Behandlung (DAT) beurteilt,
während die Unkräuter nur am 21. DAT beurteilt wurden.
Tabelle 4 zeigt eine vergleichende Wachstumskammeruntersuchung ausgewählter
Benzyluracile zusammen mit Carfentrazon-Ethyl. Für die Wachstumskammerunter
suchung wurden die Benzyluracile als technisches Material verwendet. In der Tabelle wird
Carfentrazon-Ethyl als "Carf" identifiziert und die Verbindungsnummern "1" und "2" sind
wie in Tabelle 1 beschrieben.
Die Unkräuter Matricaria, Viola und Polygonum sind durch die letzten drei
Spalten in Tabelle 4 wiedergegeben. Die Ergebnisse zeigen eine bessere Selektivität der
Benzyluracile, verglichen mit Carfentrazon-Ethyl zur Bekämpfung dieser Unkräuter re
lativ zur Schädigung des Weizens in der Wachstumskammeruntersuchung. Insgesamt
wurde die beste Selektivität mit Verbindung 2, 1-Methyl-3-(2,5-dichlor-3-methoxyphe
nylmethyl)-6-trifluormethyl-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion, beobachtet.
Verbindung 2 und Carfentrazon-Ethyl wurden ebenfalls unter Feldbedingungen
verglichen. Für die Felduntersuchung wurde Carfentrazon-Ethyl als 40%iges wasserdi
spergierbares Granulat formuliert und Verbindung 2 als 5%iges Suspensionskonzentrat
formuliert. Die Felduntersuchungsergebnisse zeigten, daß die Benzyluracile eine signifi
kante Bekämpfung (< 70%) der Papaver-, Matricaria- und Viola-Unkräuter in Ver
wendungsverhältnissen im Bereich von 20 bis 120 g/Ha liefern, die allgemein sicher ge
genüber Weizen sind. Im Gegensatz dazu ist Carfentrazon-Ethyl viel weniger wirksam bei
der Bekämpfung dieser Unkräuter in Verwendungsverhältnissen, bei denen Weizen wenig
angegriffen wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bekämpfung der Unkräuter Papaver, Matricaria, Viola und/oder
Polygonum in Getreide, umfassend den Schritt des Aufbringens einer herbizid
wirksamen Menge einer Zusammensetzung auf die Stelle, wo die Unkrautbe
kämpfung erwünscht ist, umfassend ein Benzyluracil der Formel
in der V ein Chloratom ist; W ein Chloratom oder eine Methoxygruppe ist; X ein Wasserstoffatom ist; Y ein Chloratom oder eine Methoxygruppe ist; und R eine Methyl- oder Aminogruppe ist, in einem Gemisch mit einem landwirtschaftlich verträglichen Träger.
in der V ein Chloratom ist; W ein Chloratom oder eine Methoxygruppe ist; X ein Wasserstoffatom ist; Y ein Chloratom oder eine Methoxygruppe ist; und R eine Methyl- oder Aminogruppe ist, in einem Gemisch mit einem landwirtschaftlich verträglichen Träger.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei R eine Methylgruppe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei W ein Chloratom ist und Y eine Methoxy
gruppe ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, wobei W eine Methoxygruppe ist und Y ein Chlor
atom ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Getreide Weizen ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, wobei das Unkraut Papaver ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, wobei das Unkraut Viola ist.
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1998
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Also Published As
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