DE19813234A1 - Verfahren zur Herstellung hochsulfatierter Hyaluronsäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hochsulfatierter HyaluronsäurenInfo
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- C08B37/0063—Glycosaminoglycans or mucopolysaccharides, e.g. keratan sulfate; Derivatives thereof, e.g. fucoidan
- C08B37/0072—Hyaluronic acid, i.e. HA or hyaluronan; Derivatives thereof, e.g. crosslinked hyaluronic acid (hylan) or hyaluronates
Abstract
Ein Verfahren zur Herstellung von hochsulfatierter Hyaluronsäuren mit einem Sulfatierungsgrad von größer als 3,5 pro Disaccharideinheit des Hyaluronsäuremoleküls - und damit größer als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Sulfatierungsverfahren mit z. B. Chlorsulfonsäure/Pyridin oder dem Schwefeltrioxid/Pyridin-Komplex, als Sulfatierungsreagentien - wird vorgestellt. Durch gezielte Prozeßführung und Überführung der Hyaluronsäure in ein Ammoniumsalz wird die vollständige Löslichkeit in einem technisch gebräuchlichen, organisch dipolar aprotischen Lösungsmittel erreicht. Das Sulfatierungsreagens Schwefeltrioxid/Dimethylformamid-Komplex ermöglicht die Sulfatierung in homogener Phase, wobei je nach Konzentration des Sulfatierungsreagens und der Reaktionszeit der Sulfatierungsgrad eingestellt werden kann. Dabei wird die Verwendung der ökologisch bedenklichen und bei der Aufarbeitung schwer handhabbaren Pyridins vermieden. DOLLAR A Die verfahrensgemäß erhältlichen sulfatierten Hyaluronsäuren zeigen heparinähnliche Wirkungen hinsichtlich ihres profibrinolytischen und antikoagulierenden Wirkprofils und schaffen so die Möglichkeit eines vielfältigen medizinischen Einsatzes, z. B. zur Thromboseprophylaxe oder als Wirkstoffe in transdermalen therapeutischen Systemen. Die erhältlichen sulfatierten Hyaluronsäuren erweisen sich auch als starke Inhibitoren der Hyaluronidase.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung sulfatierter Polysaccharide, insbesonde
re hochsulfatierter Hyaluronsäuren.
Der Versuch der Darstellung sulfatierter Polysaccharide, einschließlich die der Hyaluron
säuresulfatester, beruht auf deren schon zeitig erkannter Ähnlichkeit mit dem natürlich
vorkommenden Heparin, sowohl auf struktureller Ebene als auch in Bezug auf pharmazeu
tisch nutzbare Wirkungen. Der hohe Preis der Heparine war vor altem der Anlaß, die
Herstellung synthetischer oder halbsynthetischer Präparate mit Heparinwirkung zu versu
chen. Als Biopolymer-Derivate mit zum Teil den synthetischen Polymeren überlegenen
Spezialeigenschaften finden sie in zahlreichen Einsatzgebieten der Medizin, Medizintechnik
und Pharmazie wichtige Anwendungsmöglichkeiten.
So sind die antikoagulanten und anti-inflammatorischen Wirkungen sulfatierter Hyaluron
säuren seit langem bekannt und Gegenstand zahlreicher Untersuchungen (US 4 240 163,
WO 88/07060, US 5 262 403). Ebenso spielt die Verwendung substituierter, also auch
sulfatierter, Polysaccharide zur Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen wie
Arthrose (WO 92/13541) eine zunehmende Rolle. Bekannt ist auch die anti-enzymatische
Aktivität sulfatierter Hyaluronsäuren. In einer Publikation von E. A. Balazs et. al. (Acta
Phys. Scandinav. 23, 1951, 169-175) wird auf die inhibierende Wirkung von sulfatierten
Hyaluronsäuren eingegangen.
Neuere Anwendungen zielen auf Hydrokolloide bzw. Hydrogele auf der Basis von Hyalu
ronsäure und sulfatierten Hyaluronsäuren hin, die meistens mit weiteren polymeren Werk
stoffen und Hydrokolloidgelsystemen zu medizinischen Produkten kombiniert bzw. in
pharmazeutischen Präparaten eingesetzt werden.
Bei den angestrebten Produkten handelt es sich in erster Linie um hydroaktive Wund
verbände auf der Basis von Hyaluronsäure/Cellulose-Kombinationen mit Wirkstoffen sowie
um Hygieneprodukte mit verbesserten Eigenschaften wie Kondome, Windeln, Binden und
Tampons. Bei diesen Produktentwicklungen werden die guten kosmetischen Eigenschaften
und die wundheilende und entzündungshemmende Wirkung der Hyaluronsäure und ihrer
Derivate genutzt.
Die aufgeführten Anwendungsbeispiele von sulfatierten Hyaluronsäuren zogen eine Vielzahl
von Publikationen mit möglichen Herstellungsverfahren für diese sulfatierten Polysaccharide
nach sich.
Es ist bekannt, daß der Sulfatierungsgrad für die biologische Wirksamkeit eine entscheiden
de Rolle spielt; mit steigender Anzahl der Sulfatgruppen im Molekül ist oftmals eine
erhebliche Wirkungssteigerung auszumachen.
Sulfatierungen der Hydroxylgruppen von Hyaluronsäure (maximal 4 OH-Gruppen pro
Disaccharideinheit im Hyaluronsäure-Molekül) mit ClSO3H in Pyridin werden von T. Wada
et. al. (Chemistry Letters 1994, 2027-2030) und in US 2 599 172 bzw. EP 11 322 be
schrieben. "Supersulfatiertes" Heparin wird mit Hilfe eines Gemisches aus konz. H2SO4 und
ClSO3H hergestellt, der Sulfatierungsgrad wird mit 2,5 angegeben (EP 0 116 801). In FR
2 584 728 wird die Sulfatierung von Glucosaminoglycanen offenbart, unter anderem auch
die von Hyaluronsäure, mit SO3/Pyridin- oder SO3/Trimethylamin-Komplexen in Dimethyl
formamid (DMF) als Lösungsmittel. Hier wird als reaktive Form das Triethylammoniumsalz
des Glucosaminoglycans eingesetzt. Ein Prozeß der Sulfatierung von Glucosaminoglycanen
und ihren biologischen Applikationen ist Gegenstand von US 5 013 724. Ausgehend von
einem Ammoniumsalz eines Glucosaminoglycans wird in einem dipolar aprotischen Lö
sungsmittel mit einem SO3/Trimethylamin- bzw. SO3/Pyridin-Komplex sulfatiert.
Der Sulfatierungsgrad wird mit mehr als 2,5 angegeben. WO 95/25751 und Publikationen
in Gazetta Chimica Italiana (125 (1995) 169-181) sowie in Carbohydrate Research (158
(1986) 183-190) beschreiben neue, dem Heparin ähnliche, sulfatierte Polysaccharide mit
einem Sulfatierungsgrad von 0,5 bis 3,5. Sulfatierungsreagens ist hier auch der schon
mehrmals erwähnte SO3/Pyridin-Komplex.
Eine sowohl strukturelle als auch in ihrer Wirkung vergleichbare Ähnlichkeit mit dem
Heparinmolekül wird durch sulfatierte Aminopolysaccharide erreicht. US 2 832 766 und US
3 027 363 gehen von deacetylierten Aminopolysacchariden aus und sulfatieren mit ClSO3H
in Pyridin bzw. mit SO3/Pyridin-Komplex in wässrig alkalischem Medium. Während bei
erstgenannter Methode sowohl NH2- als auch OH-Gruppen reagieren, konnte in US 3 027
363 eine selektive Sulfatierung der NH2-Gruppe erreicht werden. In EP 0 340 628 und US
5 008 253 werden Sulfoamino-Derivate von Chondroitinsulfaten, Dermatansulfat und
Hyaluronsäure durch Deacetylierung der entsprechenden Verbindungen in Gegenwart von
wasserfreiem Hydrazin bzw. Hydrazinsulfat und anschließender Sulfatierung derselben mit
SO3/Triethylamin-Komplex oder ClSO3H/H2SO4 hergestellt. Der Sulfatierungsgrad wird
mit einem DS von 1,5 bis 2,3 angegeben.
Eine weitere Methode zur Darstellung hochsulfatierter Glucosaminoglycane wird in WO
88/0211 beschrieben. Es wird hier die Möglichkeit genutzt, mittels NaBH4 die endständigen
Gruppen der Polysaccharidkette zu Hydroxylgruppen zu reduzieren und anschließend das
gesamte Molekül mit ClSO3H in Pyridin zu sulfatieren. Dabei wird von kürzerkettigen
Polysacchariden mit relativ niedrigen Molmassen ausgegangen.
All die hier aufgeführten Beispiele zeigen die vielfältigen Möglichkeiten der Sulfatierung
von verschiedenartigsten Oligo- und Polysacchariden.
Die Sulfatierungsgrade (degree of sulfatation = DS) pro Disaccharideinheit eines Hyaluron
säuremoleküls, die mit den in der Literatur aufgeführten Verfahren erreicht wurden, über
steigen nicht den DS von 3,5. Eine mögliche Ursache dafür und somit auch ein nicht zu
übersehender Nachteil dieser Verfahren besteht in der oft auftretenden Inhomogenität der
Reaktionslösungen. Das bezieht sich nicht auf die Löslichkeit des Ausgangspolymers in
einem organisch aprotischen Lösungsmittel, denn mit der Darstellung der Ammonium
verbindungen des Polymermoleküls konnte eine sehr gute Löslichkeit in entsprechenden
Lösungsmitteln erreicht werden. Jedoch ist es häufig der Fall, daß z. B. bei Sulfatierungen
mit dem SO3/Pyridin-Komplex das Reaktionsprodukt, nämlich das sulfatierte Polysaccharid,
noch während der Reaktion ausfällt und somit die Reaktion regelrecht abgestoppt oder
zumindestens, infolge der Inhomogenität, in ihrer Reaktionsgeschwindigkeit stark verlang
samt wird. Niedrigere, nicht einstellbare Sulfatierungsgrade sind die Folge.
Darüberhinaus bringt die Verwendung des Pyridins, wie bei Sulfatierungsreaktionen mit
ClSO3H beschrieben, grundsätzliche Probleme und Nachteile mit sich. Das betrifft be
sonders die Verwendung erheblicher Mengen des ökologisch bedenklichen Pyridins als
Lösungsmittel und die Schwierigkeiten, die bei dessen vollständiger Abtrennung vom
polymeren Endprodukt auftreten.
Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von hochsulfatier
ten Hyaluronsäuren mit einem DS < 3,5 pro Disaccharideinheit des Hyaluronsäuremoleküls.
Durch eine geeignete Prozeßführung und Vorbehandlung der Hyaluronsäure soll eine
vollständige Löslichkeit in einem technisch gebräuchlichen, organischen Lösungsmittel
erreicht werden. Durch ein geeignetes Sulfatierungsreagens soll eine in vollkommen homo
genem Medium durchzuführende Sulfatierung ermöglicht werden, wobei je nach Konzen
tration des Sulfatierungsreagens und der Reaktionszeit der Sulfatierungsgrad wahlweise
eingestellt werden kann. Die Reaktionslösungen sollen auch nach Reaktionsende noch
vollkommen homogen sein, um einen vorzeitigen Reaktionsabbruch zu verhindern.
Die so hergestellten sulfatierten Hyaluronsäureproben sollen medizinisch verwertbare
Eigenschaften besitzen, so z. B. hinsichtlich ihrer heparinähnlichen Wirkungen oder ihres
Einsatzes als Hydrokolloide bzw. -gele in Kombination mit weiteren polymeren Wirkstoffen
wie beispielsweise Cellulose und Cellulosederivate.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von hoch
sulfatierten Hyaluronsäuren zu entwickeln, das es gestattet, vollständig homogene Sulfatie
rungsreaktionen durchzuführen und lösliche sulfatierte Hyaluronsäuren in gezielt einstell
baren DS-Bereichen zu synthetisieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß man die Na-Form der Hyaluron
säure in eine in geeigneten, technisch gebräuchlichen, organischen Lösungsmitteln lösliche
Form überführt. Dies erfolgt durch Versetzen der wässrigen Hyaluronsäurelösung (Na-
Form) mit einem Ionenaustauscher (H-Form) und nachfolgender Umsetzung der ent
standenen H-Form der Hyaluronsäure mit einem Trialkyl- (insbesondere Tri-C1-C5-alkyl-)
oder Triarylamin (insbesondere Triphenylamin) bzw. einem cyclischen aliphatischen Amin
(z. B. Piperidin, Morpholin) oder mit einer quarternären Aminoniumverbindung (z. B.
einem Tetra-C1-C5-alkylammoniumhalogenid, wie Tributylammoniumchlorid) zu einer
Ammoniumverbindung der Hyaluronsäure.
Insbesondere wird das Ammoniumsalz der Hyaluronsäure dadurch erhalten, indem man eine
wässrige Lösung des Alkalimetallsalzes der Hyaluronsäure mit einer wässrigen Amin-
Lösung bis zu einem pH-Wert von ca. 9 bei einer Temperatur zwischen 25 und 60°C und
einer Reaktionszeit zwischen 15 und 60 min umsetzt und anschließend die Reaktionslösung
gegen Wasser dialysiert und gefriertrocknet. Das Ammoniumsalz wird dann vorzugsweise
in einem dipolar aprotischen Lösungsmittel wie z. B. Dimethylformamid (DMF) oder
Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst und die Lösung mit einem Sulfatierungsreagens versetzt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kommt als Sulfatierungsreagens der
SO3/Dimethylformamid-Komplex (SO3/DMF-Komplex) zur Anwendung. Dieser wird als
Feststoffim Molverhältnis OH/SO3 = 1 : 1 bis 1 : 30, vorzugsweise 1 : 15, zur Hyaluronsäurelö
sung gegeben, wobei er innerhalb weniger Minuten in Lösung geht.
Entsprechend ist das Verfahren zur Herstellung von sulfatierter Hyaluronsäure durch
Sulfatierung von Hyaluronsäure dadurch gekennzeichnet, daß Hyaluronsäure oder ein
Alkalimetallsalz davon in ein Ammoniumsalz überführt wird, welches in dipolar aprotischen
Lösungsmitteln löslich ist, und das erhältliche Ammoniumsalz der Hyaluronsäure mit dem
Schwefeltrioxid/Dimethylformamid-Komplex als Sulfatierungsreagens sulfatiert wird, wobei
der Sulfatierungsgrad DS größer als 3,5 ist.
Die Reaktionstemperatur wird zwischen 0°C und 60°C, vorzugsweise 25°C (Raum
temperatur) gewählt, die Reaktionszeit beläuft sich auf 4 bis 24 h. Die Reaktion ist im
Gegensatz zu Sulfatierungen mit anderen Sulfatierungsmitteln dadurch gekennzeichnet, daß
es hierbei nicht zum Ausfallen sulfatierter Hyaluronsäure schon während und somit zum
unkontrollierten Abstoppen der Reaktion kommt, sondern es liegt auch nach Reaktionsende
noch eine homogene, klare Lösung vor. Die Reaktion wird durch Zugabe einer geringen
Menge an Wasser abgestoppt, wobei überschüssiger SO3/DMF-Komplex zerstört wird. Die
Aufarbeitung der Polymerlösung erfolgt analog den in der Literatur beschriebenen Verfah
ren. In den meisten Fällen wird das Polymer durch Eintropfen in Ethanol bzw. Aceton
ausgefällt, neutralisiert, gewaschen und gegen Wasser dialysiert. Die so gereinigte Polymer
lösung wird anschließend gefriergetrocknet. Erfindungsgemäß werden sulfatierte Hyaluron
säuren mit einem DS größer als 3,5 erhalten. Der Schwefelgehalt und somit der DS des
Polymers wird mittels elementaranalytischer und NMR-spektroskopischer Untersuchungen
bestimmt. Die Bestimmung des Restwassergehaltes, der auch nach Trocknung der Polymer
proben noch im Polymer vorliegt, erfolgt durch Thermoanalysen und Karl-Fischer-Titratio
nen.
Der Vorteil der Sulfatierung mit SO3/DMF-Komplex liegt in der vollkommen homogenen
Reaktionsführung, wobei die Homogenität der Reaktion eindeutig mit dem Löseverhalten
von sulfatierter Hyaluronsäure bzw. seiner Ammoniumverbindung in DMF zusammenhängt.
Das Auftreten des ökologisch bedenklichen und bei der Aufarbeitung schwer handhabbaren
Pyridins, welches beim Einsatz von SO3/Pyridin-Komplex als Sulfatierungsmittel entsteht,
wird somit vermieden. Durch die Wahl der Menge an dem Sulfatierungsreagens SO3/DMF-
Komplex, der Reaktionstemperatur und Reaktionszeit ist es möglich, den Sulfatierungsgrad
des Polymers gezielt einzustellen und die Reaktionsführung zu beherrschen.
Desweiteren soll im Rahmen dieser Erfindung eine bevorzugte Variante der Herstellung des
Ausgangsmaterials, eine neue Möglichkeit zur Darstellung der Ammoniumverbindung der
Hyaluronsäure, als Vorstufe zur Sulfatierung, vorgestellt werden. Hierbei wird eine wäss
rige Hyaluronsäurelösung (Na-Salz) erwärmt, vorzugsweise auf 50°C, und mit einer
Aminlösung, insbesondere 75%iger Tributylaminlösung, solange versetzt, bis der pH-Wert
der Lösung sich auf den pH-Wert 9 eingestellt hat. Die Lösung wird noch ca. 1 h bei oben
angegebener Temperatur gerührt und anschließend gegen Wasser dialysiert. Die so von
überschüssigem Amin gereinigte Polymerlösung wird gefriergetrocknet und zur Sulfatie
rung, wie oben beschrieben, eingesetzt. Vorteil dieser Methode ist die Einsparung des
relativ teuren Ionenaustauschers und des Umweges über die H-Form des Polymers.
Bei der erfindungsgemäßen Sulfatierungsmethode kommt es zu einem Molmasseabbau des
Polymermoleküls. Ausgehend von Polymermolmassen von etwa 1 Mill. werden im sulfatier
ten Endprodukt Molmassen zwischen 60.000 und 300.000 erreicht.
Die erfindungsgemäß hergestellten sulfatierten Hyaluronsäuren haben interessante
biologisch-medizinische Wirksamkeiten.
So sind die sulfatierten Hyaluronsäurederivate nicht direkt fibrinolytisch wirksam. Sie
entfalten aber in Gegenwart von Gefäßendothel eine profibrinolytische Wirkung, indem sie
den Gewebeaktivator (t-PA), der für die körpereigene Fibrinolyse von entscheidender
Bedeutung ist, vermehrt freisetzen.
Im Humanzitratplasma entfalten die sulfatierten Hyaluronsäurederivate konzentrations
abhängig eine antikoagulierende Wirkung.
In den Gruppentesten - Thrombinzeit, aktivierte partielle Thromboplastinzeit und Thrombo
plastinzeit, ausgeführt im Humanzitratplasma - lassen sich für die sulfatierten Hyaluronsäu
rederivate Angriffspunkte an Faktoren im intrinsischen Gerinnungssystem und am Thrombin
erkennen.
Die erfindungsgemäßen sulfatierten Hyaluronsäuren zeigen heparinähnliche Wirkungen
hinsichtlich der profibrinolytischen und der antikoagulierenden Wirkung. Dabei ist die
profibrinolytische Wirkung erheblich stärker ausgeprägt als beim unfraktionierten Heparin.
Aufgrund des antikoagulierenden und profibrinolytischen Wirkprofils der sulfatierten
Hyaluronsäurederivate sind diese vielfältig medizinisch einsetzbar: Zur prä-, peri- und
postoperativen Thromboseprophylaxe in der Allgemeinchirurgie, zur Prophylaxe und
Therapie oberflächlicher und tiefer Beinvenenthrombosen, zur Thrombo-Embolie-Prophy
laxe, zur Therapie der Becken-Venen-Thrombose, zur Antikoagulation beim extrakorpora
len Kreislauf (Herz-Lungen-Maschine) und der künstlichen Niere (Dialyse), in der hyper
koagulatorischen Phase der Verbrauchskoagulophathie, die sich bei zahlreichen Erkrankun
gen und Vergiftungen im Verlauf des Grundleidens entwickeln kann, zur Verhütung von
Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel nach Hüftgelenkoperationen, zur Auflösung von
frischen fibrinhaltigen Gefäßverschlüssen, zur Verhinderung der Restenose nach Herz
infarkt, Herzinfarktlangzeitbehandlung, wenn ein erhöhtes Risiko für thromboembolische
Komplikationen gegeben ist.
Als Wirkstoff in transdermalen therapeutischen Systemen (z. B. Pflaster) können sulfatierte
Hyaluronsäurederivate zur Behandlung oberflächlicher Thrombosen mit Begleitentzündung
(oberflächliche Thrombophlebitis) als eine aussichtsreiche Anwendung in Erwägung gezo
gen werden.
Zur Untersuchung der inhibierenden Wirkung von sulfatierter Hyaluronsäure wurden
sulfatierte Hyaluronsäureproben mit einem Sulfatierungsgrad zwischen 13,6% und 8,3%
Schwefel eingesetzt. Die sulfatierte Hyaluronsäure ist ein starker Inhibitor für Hyaluronida
se, während die Aktivität von Hyaluronatlyase nur schwach gehemmt wird. Innerhalb des
untersuchten Bereiches von Sulfatierungsgraden besteht kein Zusammenhang zwischen
Sulfatierungsgrad und Inhibitorwirkung. Die sulfatierte Hyaluronsäure besitzt im Vergleich
zum Heparin eine 1000-fach höhere inhibierende Aktivität gegenüber Hyaluronidase.
0,1 µg/ml sulfatierte Hyaluronsäure hat die gleiche inhibierende Wirkung wie 100 µg/ml
Heparin sowohl gegenüber Hyaluronidase wie auch Hyaluronatlyase.
Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, sollen diese aber
in keiner Weise einschränken.
500 mg (1,24 mmol) Hyaluronsäure (Na-Salz) und 100 ml Wasser (bidest.) werden in
einem geschlossenen Reaktionsgefäß bei Raumtemperatur bis zur vollständigen Lösung des
Polymers gerührt. Die klare viskose Lösung wird auf 0°C gekühlt, mit 2,5 g Ionenaustau
scher (Dowex WX 8, H-Form) versetzt und 30 min gerührt. Die vom Ionenaustauscher
abzentrifugierte Polymerlösung wird durch Zugabe von 10%-iger ethanolischer Tributyla
minlösung auf den pH-Wert 9 eingestellt. Anschließend wird die Lösung dreimal mit
Diethylether bzw. tert.-Butyl-methylether extrahiert, 24 h gefriergetrocknet und bei 50°C
im Vakuum getrocknet.
Das so erhaltene Ammoniumsalz des Polymers wird in ca. 80 ml absolutem Dimethylforma
mid (DMF) unter Argon bei Raumtemperatur gelöst, auf 0°C gekühlt und mit 5 g (32,6
mmol) SO3/DMF-Komplex (OH/SO3 = 1 : 10) versetzt. Es wird 4 h bei 0°C gerührt. In die
nach dieser Zeit immer noch klare Reaktionslösung werden zum Reaktionsabbruch einige
ml Wasser (bidest.) gegeben, die Lösung in 700 ml Aceton ausgefällt und mit 1n ethanol.
NaOH neutralisiert. Der Niederschlag wird mehrmals mit Ethanol gewaschen, in Wasser
(bidest.) gelöst, gegen Wasser dialysiert und anschließend gefriergetrocknet. Das erhaltene
Produkt wird zur weiteren Trocknung bei 50°C im Vakuum bis zur Gewichtskonstanz
getrocknet.
Molgewicht: ~ 63.000
SO3 -/COO-: ~ 3,8
C(%): 21,5 (ger.: 18,99)
H(%): 3,45 (ger.: 3,12)
N(%): 3,16 (ger.: 1,58)
S(%): 13,81 (ger.: 13,76)
H2O-Gehalt (%): 12,1
Schwermetalle (%/g): < 10 ppm
SO3 -/COO-: ~ 3,8
C(%): 21,5 (ger.: 18,99)
H(%): 3,45 (ger.: 3,12)
N(%): 3,16 (ger.: 1,58)
S(%): 13,81 (ger.: 13,76)
H2O-Gehalt (%): 12,1
Schwermetalle (%/g): < 10 ppm
500 mg (1,24 mmol) Hyaluronsäure (Na-Salz) und 100 ml Wasser (bidest.) werden in
einem geschlossenen Reaktionsgefäß bei Raumtemperatur bis zur vollständigen Lösung des
Polymers gerührt. Die klare viskose Lösung wird auf 50°C erwärmt und eine wässrige
75%-ige Tributylmethylammoniumchlorid-Lösung solange zugetropft, bis die Lösung den
pH-Wert 9 erreicht. Anschließend wird noch 1 h bei der oben angegebenen Temperatur
gerührt. Die leicht gelblich gefärbte Lösung wird nun gegen Wasser (bidest.) dialysiert, 24 h
gefriergetrocknet und bis zur Gewichtskonstanz bei 50°C an der Trockenpistole nach
getrocknet.
Die so erhaltene Ammoniumverbindung des Polymers wird in ca. 80 ml absolutem DMF
unter Argon bei Raumtemperatur gelöst und mit 6,4 g (41,7 mmol) SO3/DMF-Komplex
(OH/SO3 = 1 : 15) versetzt. Die Reaktionsmischung wird 16 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die klare Reaktionslösung wird nach Abbruch der Reaktion - durch Zugabe einiger ml
Wasser (bidest.) - in 700 ml Aceton oder Ethanol ausgefällt und mit in ethanol. NaOH
neutalisiert. Der ausgefallene Niederschlag wird abzentrifugiert, mehrmals mit Ethanol
gewaschen, in Wasser (bidest.) gelöst und gegen Wasser dialysiert. Nach anschließender
Gefriertrocknung des Polymers wird noch bis zur Gewichtskonstanz bei 50°C im Vakuum
getrocknet.
Molgewicht: ~ 65.000
SO3 -/COO-: ~ 3,6
C(%): 19,88 (ger.: 19,35)
H(%): 3,18 (ger.: 3,21)
N(%): 2,11 (ger.: 1,61)
S(%): 13,30 (ger.: 13,28)
H2O-Gehalt (%): 13,00
Schwermetalle (%/g): < 10 ppm
SO3 -/COO-: ~ 3,6
C(%): 19,88 (ger.: 19,35)
H(%): 3,18 (ger.: 3,21)
N(%): 2,11 (ger.: 1,61)
S(%): 13,30 (ger.: 13,28)
H2O-Gehalt (%): 13,00
Schwermetalle (%/g): < 10 ppm
Am isoliert durchströmten Gefäßpräparat (Schweineohr) wurde der kanulierte Ramus
intermedius der Ateria auricularis magna zur Entfernung des Blutes 30 Minuten mit Tyrode
lösung durchströmt. Danach wurden Perfusate im Abstand von 2 Minuten fraktioniert
gesammelt: Fraktionen 1-4 zur Bestimmung der spontanen Freisetzung von Gewebeakti
vator (t-PA), Fraktionen 5 und 6 unter Durchströmung mit prüfsubstanzhaltiger Tyrodelö
sung, danach Fraktionen 7-12 unter Durchströmung mit Tyrodelösung ohne Prüfsubstanz.
Der Gehalt der Perfusate der Fraktionen 1-12 wurde als fibrinolytische Aktivität mit der
Fibrinplattentechnik bestimmt und anhand einer Eichkurve mit Standard-Gewebefaktor in
Internationale Einheiten (IE)/ml Perfusat umgerechnet.
In Tabelle 1 ist die durch die Prüfsubstanzen freigesetzte t-PA-Aktivität im Vergleich zu der
von unfraktioniertem Heparin und von Pentosanpolysulfat, einem unter den Namen SP-54
oder Fibrezym kommerziell erhältlichen Fibrinolytikum bzw. Präparat zur Thrombose
prophylaxe, induzierten Aktivität in Prozent dargestellt.
Im Vergleich mit der Kontrolle steigerten die sulfatierten Hyaluronsäurederivate die t-PA-
Freisetzung um 100 bis 200 Prozent, Heparin und Pentosanpolysulfat dagegen nur um 20
bis 30 Prozent.
Die Prüfung auf antikoagulierende Wirkung wurde in Global- und Gruppentesten in vitro
vorgenommen.
Thrombelastographische Aufzeichnungen wurden mit 0,2 ml Humanzitratplasma, 0,1 ml
Tris/NaCl-Pufferlösung unter Zusatz von 0,05 ml CaCl2 (0,1 M/L) vorgenommen. Kontroll
thrombelastogramme wurden ohne Zusatz von Prüfsubstanz aufgezeichnet.
Mit Hilfe des Thrombelastographen wurden im Humanzitratplasma die Reaktionszeit r, die
Gerinnselbildungszeit k und die maximale Amplitude ma konzentrationsabhängig in Gegen
wart der Prüfsubstanzen ermittelt. Eine Verlängerung der Reaktionszeit r bedeutet eine
Verzögerung des Gerinnungsvorganges (Tabelle 2). In der Tabelle 3 sind die Ergebnisse als
Konzentrationen, die bei einer Laufzeit von einer Stunde eine Ungerinnbarkeit des Human
zitratplasmas bewirken, aufgelistet. Unfraktioniertes Heparin erwies sich von den geprüften
Substanzen als am stärksten wirksam. Um eine Ungerinnbarkeit über 60 Minuten zu
bewirken, wurde von den sulfatierten Hyaluronsäurederivaten die ca. 30-fache Substanz
menge gegenüber Heparin benötigt. Dieser Befund weist darauf hin, daß die Hyaluronsäure
derivate einen im Vergleich zu Heparin anderen Wirkungsmechanismus hinsichtlich ihrer
antikoagulierenden Wirkung besitzen.
Zur Bestimmung der Thrombinzeit wurden 0,2 ml Humanzitratplasma mit 0,2 ml
Tris/NaCl-Pufferlösung bzw. 0,2 Tris/NaCl-Pufferlösung mit der Prüfsubstanz gemischt.
Mit 0,1 ml Thrombinlösung (10 NIH-E/ml) wurde der Gerinnungsvorgang gestartet.
Die Thrombinzeitbestimmung ist ein Gruppentest. Verlängerte Thrombinzeiten werden
hervorgerufen durch Hemmung von Thrombin bzw. durch Beschleunigung der Thrombin-
Antithrombin-III-Reaktion im Plasma.
Zur Einschätzung der Wirksamkeit der sulfatierten Hyaluronsäurederivate wurde die
Konzentration bestimmt, die eine zweifache Verlängerung der Thrombinzeit bewirkt
(Tabelle 3).
Die sulfatierten Hyaluronsäurederivate waren schwächer wirksam als unfraktioniertes
Heparin, aber etwa 5-fach stärker wirksam als Pentosanpolysulfat.
Die aktivierte partielle Thromboplastinzeit erfaßt als Gruppentest alle intrinsischen (endoge
nen) Gerinnungsfaktoren außer Calciumionen und Plättchenfaktor 3. Phospholipidreagens
und Humanzitratplasma wurden in Gegenwart der jeweiligen Prüfsubstanzen 3 Minuten bei
37°C inkubiert und anschließend wurde das Gemisch mit Calciumchlorid zur Gerinnung
gebracht. Leerwerte wurden ohne Gegenwart von Prüfsubstanzen unter sonst gleichen
Bedingungen ermittelt.
Ansatz:
0,1 ml Humanzitratplasma
0,03 ml Trispuffer bzw. Trispuffer + Prüfsubstanz
0,1 ml Phospholipidreagens
0,03 ml Trispuffer bzw. Trispuffer + Prüfsubstanz
0,1 ml Phospholipidreagens
3 Minuten bei 37°C inkubieren
0,1 ml Calciumchlorid (0,02 M; 37°C)
Eine Verlängerung der aPTT deutet auf eine Hemmung von mehreren endogenen Ger
innungsfaktoren möglicherweise in Verbindung mit Antithrombin III hin.
Alle geprüften sulfatierten Hyaluronsäurederivate verlängerten die aktivierte partielle
Thromboplastinzeit bei relativ niedrigen Konzentrationen (ca. 1 µg/Ansatz) um das 2-fache.
Heparin erwies sich um den Faktor 10, Pentosanpolysulfat nur um das 1,5 bis 2-fache
stärker wirksam.
Die Thromboplastinzeitbestimmung (TPZ) ist ein einfacher funktioneller Gruppentest für
das exogene System und erfaßt daher die Faktoren X, VII, V, II und das Fibrinogen.
Ansatz:
0,1 ml Humanzitratplasma
0,03 ml Trispuffer bzw. Trispuffer + Prüfsubstanz
0,1 ml Thrombokinase
0,03 ml Trispuffer bzw. Trispuffer + Prüfsubstanz
0,1 ml Thrombokinase
2 Minuten bei 37°C inkubieren
0,1 ml Calciumchlorid (0,02 M; 37°C)
Unfraktioniertes Heparin und Pentosanpolysulfat erwiesen sich vergleichsweise als stärker
wirksam. Die sulfatierten Hyaluronsäurederivate bewirkten gegenüber Heparin in 3-5-fach
höherer Konzentration (6,9-9,0 µg/Ansatz) (Tabelle 3) eine Verdopplung der Thrombopla
stinzeiten gegenüber den Kontrollwerten. Der Einfluß auf das exogene System ist allgemein
schwächer als im endogenen Gerinnungssystem.
0,1 mg einer gereinigten Hyaluronidase aus Streptococcus agalactiae mit einer spezifischen
Aktivität von 250 000 IE/mg werden in 1 ml 0,1 M Natriumacetatpuffer pH = 6,0 gelöst.
Die Aktivität dieser Lösung wird durch Trübungsmessung bestimmt. Dafür wurden 0,05 ml
Enzymlösung geometrisch mit 0,05 ml 0,1 M Natriumacetatpuffer pH = 6,0 verdünnt.
Diesen Verdünnungen wurden jeweils 0,05 ml einer Hyaluronsäurelösung zugesetzt, die 0,2 mg
Hyaluronsäure/ml destilliertes Wasser enthält. Dieses Gemisch wurde für 30 Minuten
bei 37°C inkubiert. Danach wurden jeder Verdünnung 0,2 ml einer 2,5%-igen Lösung von
Cetyltrimethylammoniumbromid in 2%-iger Natronlauge (CTA-Lösung) zugesetzt. Nach
20 Minuten wird die entstehende Trübung bei 600 nm vermessen. 1 IE entspricht der
Hyaluronidaseaktivität, die 0,03 µg Hyaluronsäure/min abbaut. Zur Inhibierung wurde
sulfatierte Hyaluronsäure in einer Konzentration von 1 mg/ml gelöst. Von dieser Lösung
wurde eine geometrische Verdünnungsreihe angelegt. Dieser Verdünnungsreihe wurden
jeweils Probenmengen von 0,01 ml entnommen und den jeweiligen geometrischen Verdün
nungsstufen der Enzymlösung zugesetzt. Nach der Zugabe wurde für 10 Minuten inkubiert
und anschließend die Hyaluronsäuresubstratlösung hinzugesetzt und die Enzymbestimmung
in der oben beschriebenen Weise weitergeführt. Als Vergleichsprobe wurden 0,05 ml
Natriumacetatpuffer pH = 6,0 mit 0,01 ml sulfatierter Hyaluronsäurelösung des entspre
chenden Verdünnungsgrades, 0,05 ml Hyaluronsäuresubstratlösung und 0,2 ml CTA-
Lösung gemischt und bei 600 nm vermessen.
Durch Zugabe der sulfatierten Hyaluronsäure kommt es zu einer Inhibierung der Hyaluroni
daseaktivität wie in Abb. 1 gezeigt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von sulfatierter Hyaluronsäure durch Sulfatierung von
Hyaluronsäure, dadurch gekennzeichnet, daß Hyaluronsäure oder ein Alkalimetallsalz davon in
die Ammoniumverbindung derselben überführt wird, welche in dipolar aprotischen
Lösungsmitteln löslich ist, und die erhältliche Ammoniumverbindung der Hyaluronsäure mit dem
Schwefeltrioxid/Dimethylformamid-Komplex als Sulfatierungsreagens sulfatiert wird, wobei der
Sulfatierungsgrad DS (degree of sulfatation) größer als 3,5 ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überführung in die
Ammoniumverbindung der Hyaluronsäure mit einem Amin, ausgewählt aus der Gruppe
Trialkylamin, Triarylamin oder cyclisches Amin, oder mit einem quarternären
Tetralkylammoniumsalz erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumverbindung
der Hyaluronsäure erhalten wird, indem man mittels eines Ionenaustauschers (H-Form) ein
Alkalimetallsalz der Hyaluronsäure in deren Säureform überführt und diese mit dem Amin
umsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumverbindung
der Hyaluronsäure erhalten wird, indem man eine wässrige Lösung eines Alkalimetallsalzes der
Hyaluronsäure mit einer wässrigen Amin-Lösung bis zu einem pH-Wert von ca. 9 bei einer
Temperatur zwischen 25 und 60°C und einer Reaktionszeit zwischen 15 und 60 min umsetzt
und anschließend die Reaktionslösung gegen Wasser dialysiert und gefriertrocknet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfatierung bei einer
Temperatur zwischen 0°C und 60°C in einem Zeitraum von 4 bis 24 h durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis zwischen einer
OH-Gruppe der Disaccharideinheit der Hyaluronsäure und dem Sulfatierungsreagens zwischen
1 : 1 und 1 : 30 gewählt wird.
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