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Die
vorliegend beschriebene Erfindung betrifft teilentsulfatierte Glycosaminoglycanderivate,
insbesondere Heparine, Verfahren zu deren Herstellung, deren Verwendung
als Wirkbestandteile zur Herstellung von Medikamenten mit einer
antiangiogenen Aktivität,
insbesondere zur Behandlung von Tumoren wie z.B. metastatischer
Formen, sowie die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die diese
Wirkbestandteile enthalten.
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Stand der Technik
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Das
erste Molekül,
das antiangiogene Aktivität
besitzt, wurde von Henry Brem und Judah Folkman 1975 in Knorpeln
entdeckt. Seitdem sind mehr als 300 neue Moleküle mit der Befähigung zur
Inhibierung von Angiogenese entdeckt worden.
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In
den frühen
80er Jahren wurde mit dem Auffinden von Interferon(α/β) als Inhibitor
einer Tumor-Angiogenese die klinische Versuchsphase auf der Grundlage
dieses therapeutischen Lösungsansatzes
eingeleitet.
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Die
Medien verursachten eine ziemliche Aufregung, als am 3. März 1998
die New York Times die Neuigkeit verbreitete, dass 2 Moleküle, Angiostatin
und Endostatin, aufgefunden in J. Folkman's Laboratorien an der Harvard Medical
School und am Children's
Hospital in Boston, sehr ermutigende Ergebnisse im Kampf gegen Krebs
lieferten. Der hohe Wirkungsgrad dieser beiden Moleküle zur Inhibierung
der Angiogenese ließ die Suche
nach neuen Verbindungen stark ansteigen. Derzeit gibt es ca. 30
Moleküle,
die mit einer Antikrebs-Aktivität
ausgestattet sind, über
einen antiangiogenen Mechanismus wirken und bereits in die klinischen
Versuchsstadien [Phasen I bis III] eingetreten sind, wobei nahezu
die gleiche Zahl von Firmen und Institutionen beteiligt sind.
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Allein
in den Vereinigten Staaten wird geschätzt, dass es ca. 9 Millionen
Patienten gibt, denen eine antiangiogene Therapie helfen könnte. Derzeit
nehmen mindestens 4.000 Patienten an klinischen Versuchen mit dieser
Therapie teil, ohne dass besondere unerwünschte Wirkungen registriert
worden wären.
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Innerhalb
des Rahmens des allgemeinen Angiogenese-Konzepts sollte zwischen
Vaskulogenese, d.h. der Bildung von Blutgefäßen während der embryonalen Entwicklung,
und Angiogenese im strikten Begriffssinn unterschieden werden, welche
die Bildung neuer Blutgefäße (Kapillaren) während des
postnatalen Lebens, ausgehend von vor-existierenden Gefäßen, bedeutet.
Die Bedeutung der Angiogenese für
das Wachstum solider Tumoren ist umfänglich dokumentiert. Während der
letzten drei Jahrzehnte ist berichtet worden, dass das Tumorwachstum
sowie die Bildung von Metastasen strikt von der Entwicklung neuer
Gefäße und der
Befähigung
zur Vaskularisierung (Gefäßbildung)
der Tumormasse abhängen.
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Die
Inhibierung der Angiogenese unterliegt der Bildung nekrotischer
Masse innerhalb des Tumors oder der Induktion von Apoptose in Tumorzellen.
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Es
bestehen ganz klare und eindeutige Unterschiede zwischen Neovaskularisation
(Gefäßneubildungen)
in normalem Gewebe und denjenigen in Tumorgewebe. Bei ersterer stellt
das vaskuläre
Endothelium ein ruhendes Gewebe mit einem sehr niedrigen mitotischen
Index seiner Bestandteilszellen dar (mit einer in Hunderten von
Tagen gemessenen Erneuerungszeit), und das vaskuläre Netzwerk
ist regelmäßig, relativ
einheitlich und geeignet zur angemessenen Versorgung aller Gewebe
mit Sauerstoff, ohne jeden arteriovenösen Zusammenhang. Im Tumorgewebe
gibt dagegen die Stimulation der Fortpflanzung der Endothelialzellen
Anlass zu einem hohen mitotischen Index in den letzteren (mit einer
mittleren Erneuerungszeit von 5 Tagen), die Neovaskularisation ist
deutlich unregelmäßig mit
Flächen
von Einschlüssen,
manchmal mit geschlossenen Endungen, mit arteriovenösen Kontakten
an einigen Punkten, und schließlich
weist die Basalmembran Lücken auf,
was an einigen Punkten zu Gewebehypoxie führt. Diese Unterschiede bieten
die Möglichkeit
zur Identifizierung von Arzneimitteln, die eine Tumorgefäßneubildung
selektiv blockieren.
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In
einem Tumor fällt
die Neovaskularisation nicht immer mit einem präzisen Stadium der Tumorentwicklung
zusammen; es gibt in der Tat Fälle,
in denen die Angiogenese sogar vor der Entwicklung des Tumors beginnt
(z.B. Karzinome des Gebärmutterhalses),
wiederum andere, bei denen die 2 Phasen zusammenfallen (z.B. Karzinome
der Blase und Brust) sowie weitere Fälle, bei denen die Angiogenese
nach dem Neoplasma beginnt (z.B. Melanome und Eierstockkarzinome;
siehe z.B. "Manual
of Medical Oncology",
IV. Ausgabe (1991), G.Bonadonna et al.).
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Antiangiogene
Therapie stellt zahlreiche Vorteile im Vergleich mit traditioneller
Standard-Chemotherapie dar (Cancer Research 1998, 58, 1408-16):
- a) Spezifität:
ihr Ziel ist ein Prozess, d.h. die Tumorneovaskularisation;
- b) Bioverfügbarkeit:
ihr Ziel sind die Endothelialzellen, die ohne die Probleme traditioneller
Chemotherapie erreicht werden können,
wobei direkt auf die Tumorzellen eingewirkt wird;
- c) Chemoresistenz: dies ist wahrscheinlich der wichtigste Vorteil
dieser Therapie; tatsächlich
ist es, da Endothelialzellen, nicht wie Tumorzellen, genetisch stabil
sind, unwahrscheinlich, dass Arzneiresistenzphänomene auftreten;
- d) metastatische Ausbreitung: Blockade der Neovaskularisation
schränkt
die Fortpflanzung der Tumorzellen zu weiteren Teilen des Körpers über den
Blutstrom ein;
- e) Apoptose: Blockade des Gefäßnetzwerkes im Tumor verringert
die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen zu den Tumorzellen;
Apoptose ist unter diesen Bedingungen begünstigt;
- f) verringerte systemische Toxizität: toxische Effekte, wie Myelosuppression,
gastrointestinale Effekte und temporärer Haarausfall, welche nahezu
unabdingbar bei traditioneller Chemotherapie auftreten, werden bei antiangiogener
Therapie nicht festgestellt.
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Eine
Anzahl molekularer Elemente ist dafür bekannt, an einer Tumorangiogenese
beteiligt zu sein (Oncology 1997, 54, 177-84). Pro- und anti-angiogene
endogene Faktoren sind dafür
bekannt, am biologischen Regelmechanismus zur Bildung neuer Gefäße beteiligt
zu sein.
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Unter
den angiogenen Stimulatoren sind zu nennen: Fibrolbast-Wachstumsfaktoren
(FGF), vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor (VEGF), Angiogenin, Transformierungswachstumsfaktor-α, Tumornekrosefaktor-α (TNF-α), Plättchen-stämmiger Endothelialzellwachstumsfaktor,
Transformierungswachstumsfaktor-β,
ein in-vitro-Inhibitor, aber ein in-vivo-Stimulator, Plazentalwachstumsfaktor,
Interleukin-8, Hepatozytwachstumsfaktor, Plättchen-stämmiger Wachstumsfaktor, Granulozytkolonie-Stimulierfaktoren,
Proliferin, die Prostaglandine (PGE1, PGE2), GM1-GT1b, Substanz P, die Bradykinine
und Stickoxid.
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Dagegen
schließen
die Angiogenese-Inhibitoren ein: den löslichen Rezeptor von bFGF,
die Interferone (α, β, γ), Angiostatin,
Thrombospondin 1, Prolactin (16kDa-terminales Aminofragment), Plättchenfaktor
4 (PF4), die Gewebe-Metalloproteinase (TIMP)-Inhibitoren, plazentales
Proliferin-bezogenes Peptid, Glioma-stämmigen Angiogenese-Inhibierungsfaktor,
die angiostatischen Steroide, Knorpel-stämmigen Inhibitor (cartilage-derived
inhibitor = CDI), die Heparinasen, Interleukin-12, Plasminogenaktivator-Inhibitor,
die Retinoide, Endostatin, Angiopoietin-2, Genistein, Stickoxid
und GM3.
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Die
Integrine stellen eine große
Familie von Transmembranproteinen dar, die Wechselwirkungen von Zelle-zu-Zelle
und von Zelle-zu-extrazellulärer Matrix
vermitteln. Alle Integrine sind befähigt, die gemeine Peptidsequenz
Arg-Gly-Asp ("universelle
Zellerkennungsstelle")
zu erkennen, obwohl jedes Integrin vorrangig eine unterschiedliche
Konformation dieses Tripeptids erkennt. Die Inhibierung spezifischer
Subtypen von Integrinen kann pharmakologisch im Hinblick auf die
Entwicklung von Angiogenese-Inhibitoren ebenfalls sehr interessant sein.
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Auch
die Steuerung von Protein-Kinase-C (PK-C) kann eine Regulierung
der Angiogenese ermöglichen.
Es gibt in der Tat klassische PK-C-Inhibitoren mit der Befähigung,
Angiogenese vollständig
oder teilweise zu blockieren.
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Trotz
enormer Investitionen und der Einschaltung zahlreicher institutioneller
und privater Forschungszentren ist das Krebsproblem immer noch weit
davon entfernt, abschließend
und endgültig
gelöst
zu sein. Obwohl sich die Prognose für Krebsopfer verbessert hat,
bei Überlebensraten,
die in den letzten 30 Jahren im Durchschnitt von 30 auf 50 % angestiegen
sind, und obwohl die genetischen, zellulären und biochemischen Mechanismen,
die an der Entwicklung eines Tumors beteiligt sind, nun gut bekannt
sind, stellen die Chancen, diesen Typ eines Leidens zu besiegen
oder zumindest einzuschränken,
immer noch ein schmerzlich wahrgenommenes Problem dar, und viele
Aspekte sind nach wie vor ungelöst,
wie die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens, einer vollständigen Ausrottung
und einer metastatischen Ausbreitung des Primärtumors.
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Seit
den späten
70er Jahren, als die Beobachtungen von Folkman durch die internationale
wissenschaftliche Gemeinschaft nach und nach bestätigt wurden,
sind Hunderte von mit antiangiogener Aktivität ausgestatteten Molekülen aus
natürlichen
Quellen (Pflanzen, Fungi, biologischen Flüssigkeiten) isoliert und im
Labor synthetisiert worden.
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Eine
Anzahl von Arzneien befindet sich bereits in Phase III, wie Marimastat
(British Biotech.), 1'AG3340
(Prinomast-Agouron) und Neovastat (Aeterna), die alle hauptsächlich auf
der Ebene der Lunge (SNCL) mit einem Mechanismus unter Interferenz
mit den Metalloproteinasen wirken. Ebenfalls in Phase III befinden
sich RhuMad-VEGF (dies ist ein anti-VEGF-Antikörper von Genetech) und Interferon-α (kommerziell),
die gegen solide Tumoren dank deren Interferenz mit pro-angiogenen
Wachstumsfaktoren wirksam sind, oder TNP-470 (TAP Pharm.), das direkt
auf die Endothelialzellen einwirkt.
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Schließlich sind
Arzneimittel wie CAI (NCI) und IM862 (Cytran) als antiangiogene
Mittel wirksam, allerdings mit einem nicht-spezifischen und kaum
verstandenen Mechanismus.
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Diese
oben genannten Arzneimittel können
in einigen Jahren Teil des therapeutischen Rüstzeugs des Onkologen werden,
es gibt aber auch weitere Moleküle,
die erst kürzlich
in klinische Versuchsreihen der Phase I/II eingeführt worden
sind wie Combretastatin (OxiGene), Methoxyöstradiol und Endostatin (EntreMed),
die auf der Basis vorklinischer Studien vielversprechend sind. Firmen
wie Bristol Myers-Squibb (mit BMS-275291), Novartis (mit CGS27023A)
oder Parke-Davis (mit Suramin) sind an dieser therapeutischen Strategie
beteiligt.
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Heparin
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Heparin
ist eine heterogene Mischung aus natürlich vorkommenden Polysacchariden
verschiedener Längen
und verschiedener Sulfatiergrade, welche antikoagulierende Aktivität besitzt
und von den Stütz-
bzw. Verbindungsgewebemastzellen ausgeschieden wird, die in der
Leber (aus der die Mischung zuerst isoliert wurde), in den Muskel,
Lungen, der Schilddrüse
und der Milz vorkommen.
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Zusätzlich zur
regulären
Sequenz ist eine Sequenz, die der Wirkstelle für die Antithrombin-Aktivität entspricht,
in Heparin identifiziert worden.
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Die
Antitumor- und antimetastasische Aktivität von Heparin und seinen Derivaten
beruht auf deren Fähigkeit,
Heparanase zu inhibieren, Wachstumsfaktoren zu blockieren und Angiogenese
zu regeln.
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Heparansulfate (HS)
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Heparansulfate
(HS) sind überall
vorkommende Protein-Liganden. Die Proteine binden an die HS-Ketten
für eine
Vielfalt von Wirkungen von einer einfachen Immobilisierung oder
einem Schutz vor proteolytischem Abbau bis hin zu spezifischen Modulationen
biologischer Aktivitäten,
wie der Angiogenese.
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Das
Kohlenhydratgerüst
besteht sowohl in Heparin als auch in den Heparansulfaten (HS) aus
einer Abwechslung von D-Glucosamin (GlcN) und Hexuronsäuren (Glc.A
oder IdO.A).
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In
Heparin sind die GlcN-Reste hauptsächlich N-sulfatiert, wogegen
sie in HS sowohl N-sulfatiert als auch N-acetyliert sind, mit einer
kleinen Menge an unsubstituiertem N-.
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HS
ist im Durchschnitt auch weniger O-sulfatiert als Heparin.
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Die
Verwendung von Heparin zur Behandlung von Angiogenesestörungen,
wie von Tumoren, insbesondere von Metastasen, wird im Wesentlichen
durch die Antikoagulansaktivität
des Heparins eingeschränkt.
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Chemische
Modifikationen sind an Heparin vorgenommen worden, um so sein Antikoagulansvermögen zu verringern
und gleichzeitig seine Antitumoreigenschaften zu bewahren.
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Die Öffnung einer
Glucuronsäure-Einheit
in der Antithrombin-Stelle setzt die Affinität von Heparin für Antithrombin
herab: auf diese Weise können
Heparine mit verringerten antikoagulierenden Effekten verwendet werden,
wobei aber immer noch die antiangiogenen Eigenschaften beibehalten
bleiben.
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Heparanasen
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"Heparanasen" sind Enzyme, die
zu einer Familie von Endoglycosidasen gehören, die die inneren Glycosid-Bindungen
der Ketten von Heparansulfaten (HS) und von Heparin hydrolysieren.
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Diese
Endoglycosidasen sind an der Fortpflanzung von Tumorzellen, an Metastasen
und an der Neovaskularisation von Tumoren beteiligt. Dies legt es
nahe, dass sie auch an einer Tumor-Angiogenese als Ergebnis einer
aus der extrazellulären
Matrix erfolgenden Freisetzung von an Heparin gebundenen Wachstumsfaktoren,
wie von aFGF (auch bezeichnet als FGF-1), bFGF (auch bezeichnet
als FGF-2) und von VEGF, beteiligt sein können.
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Diese
Enzyme stellen biologische Zielpunkte für eine antiangiogene Aktivität dar. In
der wissenschaftlichen Literatur findet man eine große Anzahl
von Struktur/Affinität-Korrelationsstudien
(siehe z.B. F. Lapierre et al., Glycobiology, Band 6, (3), 355-366,
1996). Obwohl viele Aspekte noch der Klärung bedürfen, ist über Studien berichtet worden,
die die Inhibierung von Heparanasen durch Heparin und seine Derivate
betreffen, und zwar unter Anwendung spezifischer Tests, die Überlegungen
im Hinblick auf einen strukturellen Typ aufkommen ließen, welche
als Leitlinien zum Erhalt neuer selektiverer Derivate dienen können.
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In
der genannten Arbeit von Lapierre et al. sind Heparinderivate beschrieben,
die durch 2-O-Entsulfatierung oder durch "Glycol-Spaltung" (Oxidation mit Perjodat und anschließender Reduktion
mit Natriumborhydrid) erhalten wurden. Diese Derivate, die hier
als "2-O-entsulfatiertes
Heparin" bzw. "RO-Heparin" definiert sind,
haben zum Teil die antiangiogene Heparin-Aktivität beibehalten, wie dies mittels
des CAM-Tests in der Gegenwart von Corticosteroiden analysiert wurde,
wie berichtet in Tabelle III (ebenda auf Seite 360).
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Heparine und FGF
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Die
FGFs regulieren mehrfache physiologische Prozesse wie Zellwachstum
und -differenzierung, aber auch Funktionen, die an pathologischen
Prozessen wie der Tumor-Angiogenese beteiligt sind.
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Die
FGFs sind Wachstumsfaktoren (eine Familie von mehr als 10 Polypeptiden,
von denen die sauren (FGF-1) und die basischen FGFs (FGF-2) diejenigen
darstellen, die am meisten untersucht worden sind, welche einen
Polysaccharid-Cofaktor, Heparin oder HS benötigen, um an den FGF-Rezeptor
(FGFR) gebunden zu werden und diesen zu aktivieren).
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Obwohl
der präzise
Mechanismus, wodurch Heparin und HS die FGFs aktivieren, unbekannt
ist, ist es allerdings bekannt, dass Heparin/FGF/FGFR einen "trimolekularen" oder "ternären" Komplex bilden.
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Ein
postulierter Mechanismus beruht darauf, dass Heparin und HS eine
sogenannte Sandwich-Dimerisierung von FGF induzieren und durch letztere,
auf die so dimerisierte Weise, ein stabiler Komplex mit FGFR gebildet
wird.
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Antimetastatische Aktivität von Heparinderivaten
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Die
Fähigkeit
eines Primärtumors
zur Erzeugung metastatischer Zellen stellt vielleicht das Hauptproblem
dar, dem sich eine Antikrebs-Therapie zu stellen hat.
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Heparinderivate
mit einer wesentlichen Fähigkeit
zur Blockierung von Heparanase scheinen in gleichem Maße zur Inhibierung
der Angiogenese sowohl in Primärtumoren
als auch in Metastasen befähigt
zu sein.
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Außerdem verringert
die Inhibierung von Heparanase die Migrationsfähigkeit der Tumorzellen aus dem
Primärtumor
zu weiteren Organen.
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Die
folgende Tabelle liefert ein Beispiel einer Struktur/antimetastatische
Aktivität-Korrelation
im Fall von Heparin:
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Die
Daten in dieser Tabelle legen es nahe, dass sehr kurze Fragmente
von Heparin noch immer mit guter antimetastatischer Aktivität ausgestattet sind,
während
diese Aktivität
verringert ist, wenn die Aminogruppe des Glucosamins an Bernsteinsäure gebunden
ist.
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Die
strukturellen Erfordernisse Heparin-artiger Moleküle, die
eine Angiogenese-inhibierende Wirkung begünstigen, können in 2 Kategorien auf der
Basis des zur Blockierung beabsichtigten Zieles eingeteilt werden:
- a) Blockade von Heparanase, einem Enzym, das
die Glycosid-Bindungen
der Heparansulfate unter Freisetzung von Wachstumsfaktoren hydrolysiert.
Diesbezüglich umfassen
die Heparin-artigen Verbindungen vorzugsweise Sequenzen aus mindestens
8 Monosaccharid-Einheiten, enthaltend N-Acetylglucosaminglucuronsäure (oder
N-sulfatiertes Glucosamin (siehe z.B. D. Sandback-Pikas et al.,
J. Biol. Chem. 273, 18777-18780 (1998) und darin zitierte Referenzen).
- b) Blockade von angiogenen Wachstumsfaktoren (Fibroblast-Typ:
FGF-1 und FGF-2; vaskulärer
Endothelium-Typ: VEGF; vaskulärer
Permeabilitätstyp:
VPF).
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Diesbezüglich weisen
die Heparin-artigen Verbindungen vorzugsweise Sequenzen auf, die
mindestens 5 Monosaccharid-Einheiten lang sind und 2-sulfatierte
Iduronsäure
und N,6-sulfatiertes Glucosamin enthalten (siehe z.B. M. Maccarana
et al., J. Biol. Chem. 268, 23989-23905 (1993)).
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In
der Literatur sind auch kleine Peptide (mit 5 bis 13 Aminosäuren) mit
antiangiogener Aktivität
(
US 5,399,667 der University
of Washington), die durch Bindung an einen Thrombospondin-Rezeptor
wirken, oder längere
Peptide (mit ca. 50 Aminosäuren)
beschrieben.
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Auch
sind modifizierte Plättchenfaktoren
bekannt – (
EP 0 589 719 , Lilly), die
zur Inhibierung einer endothelialen Fortpflanzung, mit IC
50 = 7 nM, befähigt sind.
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Oligosaccharid-Fragmente
mit antiangiogener Aktivität
sind ebenfalls in breitem Umfang beschrieben worden: Tatsächlich ist
herausgefunden worden, dass durch Variieren der Kohlenhydrat-Sequenz
die Wechselwirkungsselektivität
gesteigert werden kann.
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Außerdem kann
Heparin als Vehikel für
Substanzen eingesetzt werden, die ihrerseits antiangiogen sind,
wie einige Steroide, bei denen die Affinität von Heparin für vaskuläre Endothelialzellen
genutzt wird; siehe z.B. WO 93/12 793 der University of Texas und
von Imperial Cancer Research Technology, worin Heparine mit Säure-labilen
Verbindungsgliedern, wie an Cortison gebundenes Adipinsäurehydrazin,
beansprucht sind. Der antiangiogene Effekt der konjugierten Moleküle ist größer als
derjenige der unkonjugierten Moleküle, sogar bei gleichzeitiger
Verabreichung.
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In
Biochim. Biophys. Acta (1996), 1310, 86-96, sind an Steroide (z.B.
an Cortison) gebundene Heparine mit einer Hydrazongruppe in C-20
beschrieben, die eine größere antiangiogene
Aktivität
als die 2 unkonjugierten Moleküle
aufweisen.
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In
EP 0 246 654 von Daiichi
Sc. sind sulfatierte Polysaccharide mit antiangiogener Aktivität in Phase II-Studien
beschrieben.
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In
EP 0 394 971 von Pharmacia & Upjohn – Harvard
Coll. sind Hexasaccharide – Heparinfragmente – mit niedriger
Sulfatierung mit der Befähigung
zur Inhibierung des Wachstums von Endothelialzellen und von durch
(FGF-1) stimulierter Angiogenese beschrieben.
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In
EP 0 618 234 von Alfa Wasserman
ist ein Verfahren zur Herstellung halbsynthetischer Glycosaminoglycane
mit einer Heparin- oder Heparanstruktur beschrieben, die eine nucleophile
Gruppe tragen.
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In
WO 95/05 182 von Glycomed sind verschiedene sulfatierte Oligosaccharide
mit antikoagulierender, antiangiogener und entzündungshemmender Aktivität beschrieben.
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In
US 5,808,021 von Glycomed
ist ein Verfahren zur Herstellung von im Wesentlichen nicht-entpolymerisierten
2-O, 3-O-entsulfatiertem Heparin mit einem Entsulfatierprozentsatz
in Position 2 der Iduronsäure (I,
2-O) und in Position 3 der Glucosamin-Einheit (A, 3-O) von ca. 99
bis 75 % des ursprünglichen
Prozentsatzes beschrieben. Dieses Verfahren betrifft eine Entsulfatierung,
die in der Gegenwart eines Kations eines zweiwertigen Metalls, z.B.
von Calcium oder Kupfer, und anschließender Gefriertrocknung des
erhaltenen Produkts durchgeführt
wird. Die entsulfatierten Heparine weisen antiangiogene Aktivität auf.
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In
WO 99/27 976 ist ein Verfahren zur Herstellung von Polymermaterialien
mit hoher Kompatibilität
mit organischen Flüssigkeiten
und Geweben offenbart, wobei die Materialien ein basisches Polymer
umfassen, an das Moleküle
eines Polysaccharids aus Disaccharid-Wiederholungseinheiten aus einer Uronsäure und
einem Hexosamin kovalent gebunden sind. Das Polysaccharid wird entsulfatiert,
um Epoxi-Funktionalitäten auf
Uronsäure-Resten
zu erhalten.
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Aufgabe
der hierin beschriebenen Erfindung ist es, optimale Glycosamoglycan-Strukturen
zur Erzeugung antiangiogener Aktivität auf der Grundlage einer Heparanase-Inhibierung
und/oder von FGF-Wachstumsfaktor-Inhibierungsmechanismen
herauszufinden. Eine weitere Aufgabe der hierin beschriebenen Erfindung
ist es, ein Medikament mit antiangiogener Aktivität bereitzustellen,
das im Wesentlichen frei von den typischen Nebenwirkungen der Heparinderivate,
wie z.B. der antikoagulierenden Aktivität, ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist nun herausgefunden worden, dass durch Unterziehen eines Glycosaminoglycans,
wie eines Heparin-artigen Glycosaminoglycans, von Heparin oder modifiziertem
Heparin, enthaltend Glucosamin-Reste, mit unterschiedlichen Graden
einer N-Entsulfatierung und gegebenenfalls einer anschließenden vollständigen oder
teilweisen N-Acetylierung, der gesteuerten 2-O-Entsulfatierungsbehandlung
der Iduron-Einheiten bis zu einem Entsulfatierungsgrad von nicht
mehr als 60 % der gesamten Uron-Einheiten
und der anschließenden Öffnung von
deren Glycosidring durch Glycolspaltung die angiogenen Wachstumsfaktor-Bindungseigenschaften
erhalten bleiben. In überraschender
Weise sind diese auf nicht mehr als 60 % ihrer gesamten Uron-Einheiten
2-O-entsulfatierten Heparine deutlich antiangiogen.
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Die
unter den in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Bedingungen
durchgeführte
Entsulfatierung erzeugt auch die Bildung von Iduron-Einheiten mit
einem Oxiraning in Position 2,3. Durch Öffnung des Oxiranrings unter
den in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Bedingungen entstehen
L-Iduron- oder L-Galacturon-Einheiten.
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Gegenstand
der hierin beschriebenen Erfindung ist ein 2-O-entsulfatiertes Glycosaminoglycanderivat, insbesondere
ein 2-O-entsulfatiertes Heparin, welche selektiv mit einem Entsulfatierungsgrad
von nicht mehr als 60 % der gesamten Uron-Einheiten teilweise entsulfatiert
sind, deren Glycosidring einer Glycol-Spaltung unterzogen worden
ist, wobei durch diese Entsulfatierungslücken die Länge der durch die Abfolge von
Disaccharidtrisulfat-Einheiten aufgebauten regulären Sequenzen verringert wird.
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Eine
besondere Ausführungsform
der hierin beschriebenen Erfindung betrifft eine Verbindung der
Formel (I):
worin
gilt:
der U-Ring hat die folgende Bedeutung:
worin X und X', gleich oder verschieden,
eine Aldehyd- oder die -CH
2-D-Gruppe sind,
worin D Hydroxyl oder eine Aminosäure, ein Peptid oder ein Rest
eines Kohlenhydrats oder Oligosaccharids ist;
R und R
1 sind, gleich oder verschieden, ein SO
3- oder Acetyl-Rest;
n und m variieren,
gleich oder verschieden, von 1 bis 40; die Summe von n + m beträgt 6 bis
40; und das m:n-Verhältnis
beträgt
10:2 bis 1:1. Vorzugsweise ist m größer als oder gleich n. Vorzugsweise
beträgt
n 40 bis 60 % der Summe von m + n. Das Symbol
zeigt
an, dass die mit n und m markierten Einheiten entlang der Polysaccharidkette
statistisch verteilt sind und nicht unbedingt in Sequenz vorliegen.
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Die
Verbindungen, die Gegenstand der hierin beschriebenen Erfindung
sind, weisen interessante antiangiogene Eigenschaften auf und eignen
sich daher als Wirkbestandteile zur Herstellung von Medikamenten zur
Behandlung von Pathologien, die auf einer abnormen Angiogenese beruhen,
und insbesondere zur Behandlung von Metastasen.
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In
vorteilhafter Weise zeichnen sich die Verbindungen gemäß der Erfindung
durch verringerte, wenn nicht sogar überhaupt keine antikoagulierenden
Eigenschaften aus, wodurch die für
Heparine typischen Nebenwirkungen vermieden, aber zumindest herabgesetzt
werden. Ein weiterer Vorteil resultiert aus der Tatsache, dass die
Verbindungen gemäß der Erfindung
mit instrumentellen analytischen Verfahren, wie mit NMR-Spektroskopie, charakterisiert
werden können,
wodurch eine Prozesssteuerung ermöglicht ist, die aus Gründen der
industriellen Anwendbarkeit absolut erwünscht ist.
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Auch
im Fall modifizierter Heparine übt
das Molekulargewicht (MG) eine sehr wichtige Funktion aus, wenn
Angiogenese-Inhibitoren daraus hergestellt werden. In der Tat ist
es gut bekannt, dass die Herabsetzung des Molekulargewichts (MG)
auf Werte, die Pentasaccharid-Einheiten entsprechen, zu keinem Verlust
der antiangiogenen Aktivität
führt.
Andererseits ist dargelegt worden, dass, jenseits einer bestimmten
Länge,
die Heparin-Ketten die Dimerisierung und somit die Aktivierung von
FGF eher begünstigen
als diese inhibieren.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Unter
Entsulfatierungsgrad ist der Prozentsatz nicht-sulfatierter Iduronsäuren, bezogen
auf die gesamten Uronsäuren,
die ursprünglich
im Ausgangsheparin vorhanden waren, gemeint. Ein anfänglich bevorzugter Bereich
für den
Entsulfatierungsprozentsatz beträgt
ca. 40 bis 60 %. Unter den Verbindungen der Formel (I) ist die bevorzugte
Verbindung:
teilweise 2-O-entsulfatiertes Heparin mit einem
Molekulargewicht (MG) von 11.200, einem Polydispersionsindex D von
1,3, einem Entsulfatierungsgrad von 1,99 (ausgedrückt als
das SO3 –:COO–-Molverhältnis) und
mit einem Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren von
ca. 50 % (nachfolgend auch bezeichnet mit ST1514). Die genannte
Verbindung ist durch die Formel (I) umfasst, worin, unter den weiteren
entsprechenden Definitionen, m:n = 1:1 und die mit m und n markierten
Einheiten entlang der Polysaccharid-Kette in regulärer, abwechselnder
Weise verteilt sind.
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Die
Verbindungen gemäß der hierin
beschriebenen Erfindung werden mit einem Verfahren hergestellt, das
umfasst:
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- a) basische Behandlung bei einer Temperatur
von Umgebungstemperatur bis ca. 100, vorzugsweise von 50 bis 70
und noch bevorzugter bei ca. 65°C,
was zur Eliminierung eines gesteuerten Prozentsatzes der Sulfatgruppen
in Position 2 der Iduronsäure
unter Bildung von Epoxidgruppen führt; und, gegebenenfalls,
- b) Öffnung
des genannten Epoxidrings bei einem pH-Wert von ca. 7 bei einer
Temperatur von ca. 50 bis ca. 100 und vorzugsweise bei ca. 70°C, um Galacturonsäure-Reste
zu ergeben; oder, alternativ,
- c) Öffnung
des genannten Epoxidrings bei einer Temperatur von ca. 0 bis 30
und vorzugsweise bei ca. 25°C,
um Iduronsäure-Reste
zu ergeben; und
- d) Oxidation der Diole mit Natriumperjodat, um die Öffnung des
Glycosidrings und die Bildung von 2 Aldehydgruppen pro modifiziertem
Rest zu ergeben;
- e) Reduktion der genannten Aldehydgruppen zum primären Alkohol
und, gegebenenfalls, Überführung der D-Gruppe
in eine Gruppe, die sich von Hydroxyl unterscheidet, gemäß den von
Formel (I) umfassten unterschiedlichen Bedeutungen;
- f) gegebenenfalls saure Hydrolyse, um Oligosaccharide, entsprechend
den regulären
Sequenzen, zu erhalten; oder, alternativ,
- g) teilweise enzymatische Hydrolyse mit einem Enzym, ausgewählt aus
der Gruppe aus Lyase, Heparinase, Heparitinase oder aus einem Äquivalent
der in Stufe e) erhaltenen Produkte, um Oligosaccharide, vorzugsweise
Tetra- oder Octasaccharide, mit dem nicht-reduzierenden endständigen Rest,
bestehend aus ungesättigter
Iduronsäure,
zu ergeben, wobei der reduzierende Rest aus einem N-Sulfoglucosamin
besteht und mindestens 1 offenen Iduronsäure-Rest enthält; oder,
alternativ,
- h) in Stufe a) erhaltene Verbindung oder das in Stufe b) erhaltene
Produkt werden mit einer teilweisen Enzym-Hydrolyse behandelt; und,
gegebenenfalls,
- i) die in einer der Stufen a), b) und e) erhaltenen Produkte
werden teilweise 6-O-entsulfatiert; oder, alternativ,
- j) das teilweise oder gänzlich
6-entsulfatierte Ausgangsheparin wird den Stufen a), b) und e) unterzogen.
-
Gemäß der hierin
beschriebenen Erfindung ist die bevorzugte Verbindung:
teilweise
2-O-entsulfatiertes Heparin, erhältlich
mit dem oben beschriebenen Verfahren, worin Stufe a) 45 min lang
bei 60°C
und Stufe b) bei 70°C
bei einem pH-Wert von 7 durchgeführt
werden, und dieses Heparin weist ein Molekulargewicht (MG) von 11.200,
einen Polydispersionsindex D von 1,3, einen Entsulfatierungsgrad
von 1,99 (ausgedrückt
als das SO3–:COO–-Molverhältnis) und
einen Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren von
ca. 50 % auf (nachfolgend auch bezeichnet mit ST1514).
-
Die
Molekulargewichte werden mit HPLC-GPC (Hochleistungsflüssigchromatografie-Gelpermeationschromatografie)
bestimmt. Der Entsulfatierungsgrad wird durch Konduktometrie (Leitfähigkeitsmessung)
und der Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren wird mit 13C-NMR
bestimmt.
-
MG
ist das Molekulargewicht, und D ist der Polydispersionsindex, ausgedrückt als
MG/Mn.
-
Gemäß der hierin
beschriebenen Erfindung sind die Ausgangsprodukte Glycosaminoglycane
verschiedenen Ursprungs und vorzugsweise natürlich vorkommende Heparine.
Es ist auch möglich,
chemisch modifizierte Heparine mit einem Prozentgehalt von N,6-Disulfat
von 0 bis 100 % zu verwenden. Ausgehend von Produkten mit unterschiedlichem
6-O-sulfatierten Glucosamingehalt ist es möglich, die Länge der
regulären
Sequenzen zwischen 1 offener Iduronsäure und einer weiteren zu modulieren.
Die Glycosaminoglycane gemäß der Erfindung
mit geöffnetem
Gycosidring werden gewöhnlich
von den Fachleuten als RO-Derivate bezeichnet, wodurch gemeint ist,
dass der Glycosidring mittels einer Oxidationswirkung und anschließender Reduktion
(Reduktion-Oxidation = RO) geöffnet
worden ist. Diese Öffnung
des Glycosidrings wird gewöhnlich auch
als "Glycol-Spaltung" bezeichnet, und
zwar wegen der Bildung der 2 primären Hydroxylreste am offenen Ring.
Die entsprechenden Verbindungen werden auch als "RO"-
oder "Glycol-Spaltung"-Derivate bezeichnet.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der hierin beschriebenen Erfindung eignen sich die Aldehyde und der
primäre
Hydroxyrest, die aus der oben beschriebenen ("Glycol-Spaltung")-Öffnungsreaktion
stammen, auch zu einer anschließenden
Funktionalisierung. Daher können
die Verbindungen der Formel (I) auch gleiche oder unterschiedliche
Gruppen, wie oben definiert für
X und X', am aus
der Glycol-Spaltung stammenden primären Hydroxyrest, z.B. Oligosaccharid-
oder Peptid-Gruppen, aufweisen, die von einzelnen Sacchariden oder
Aminosäuren
bis zu mehr als 1 Längen-Einheit,
vorzugsweise bis 2 oder 3 Einheiten, reichen.
-
Verbindungen
der Formel (I), worin X und X' -CH2OH sind, können auch als Vehikel für weitere
Typen von Arzneimitteln verwendet werden, und zwar mittels einer
geeigneten Bindung an den Heparin-Teil, wobei diese dazu befähigt ist,
eine stabile Bindung unter den normalen Bedingungen der Herstellung
und Lagerung einer formulierten Arznei zu ergeben, wobei aber die
transportierte Arznei im Körper,
vorzugsweise in der Nachbarschaft des Zielorgans, erneut freigesetzt
wird. Entsprechende Beispiele von Arzneimitteln, die transportiert
werden können,
sind steroidale und nicht-steroidale
entzündungshemmende
Arzneimittel, Corticosteroide und weitere Arzneimittel mit antimetastatischer
Wirkung, in welchem Fall sich eine vorteilhafte Steigerung des antimetastatischen
Effekts als Ergebnis der Summe der getrennten innewohnenden Aktivitäten der
Verbindungen gemäß der Erfindung
und des daran gebundenen antimetastatischen Mittels mit den entsprechenden
Vorteilen einer größeren Zielselektivität und niedrigeren
systemischen Toxizität
einstellt. Beispiele dieser Arzneimittel sind die Metalloproteinase-Inhibitoren.
Weitere Arzneimittel, die in geeigneter Weise transportiert werden
können,
sind diejenigen, die auf der endothelialen Ebene wirken. Verbindungen
der Formel (I), in denen sich X und X' von Hydroxy oder einem Aldehyd unterscheiden,
können
ebenfalls als Vehikel für
Arzneimittel verwendet werden, in welchem Fall die Gruppen X und
X' als "Abstandshalter" zwischen dem transportierten
Molekül,
d.h. zwischen dem Glycosaminoglycan der vorliegenden Erfindung und
dem als Vehikel fungierenden Molekül, wirken, und zwar in denjenigen
Fällen,
in denen dies aus Gründen
der Pharmakokinetik oder Pharmakodynamik erwünscht sein mag.
-
Im
Fall von Verbindungen gemäß der Erfindung,
die aus Heparin stammen, werden diese aus Heparin selbst mit Entsulfatierverfahren
hergestellt, die den Fachleuten bekannt sind. Beispielsweise wird
die Entsulfatierung in der Gegenwart alkalischer Mittel, wie von
Natriumhydroxid, bei Temperaturen von Umgebungstemperatur bis 100
und vorzugsweise von 50 bis 70°C,
z.B. bei 60°C, über einen
hinreichend langen Zeitraum durchgeführt, um die angestrebte Entsulfatierung
zu erzielen. Die Entsulfatierung wird durch Einwirken auf die Verfahrensparameter,
wie auf die Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer, die Temperatur
und auf die Reaktionszeiten, gesteuert. Ein bevorzugtes Beispiel
beruht auf der Einhaltung konstanter Konzentrationen des Substrats
(des Glycosaminoglycans) bei 80 mg/mL und von NaOH bei 1 M, einer
konstanten Temperatur von 60°C
und auf der Steuerung der Entsulfatierung über eine Reaktionszeit von
1 bis 60 min. Die Bedingungen können
vom Fachmann, z.B. durch Erhöhung
der Reaktionstemperatur und Verkürzung
der Reaktionszeit, auf der Grundlage üblicher statistischer Versuchspraxis
sowie auf der Grundlage von dessen Fachwissen variiert werden.
-
Durch
die Behandlung mit den alkalischen Mitteln entsteht eine Zwischenproduktverbindung,
die durch das Vorliegen eines Epoxidrings auf der entsulfatierten
Einheit gekennzeichnet ist. In ganz überraschender Weise haben sich
diese Zwischenproduktverbindungen als Verbindungen mit antiangiogenen
Eigenschaften, die denen der Verbindungen der Formel (I) ähneln, erwiesen.
Somit stellen einen weiteren Gegenstand der hierin beschriebenen
Erfindung auch ein Derivat von teilentsulfatiertem Heparin und daher
Heparin mit einer verringerten Ladung, insbesondere mit nicht mehr
als 60 % entsulfatiertes Heparin, das durch einen Epoxidring auf
der Entsulfatierstelle gekennzeichnet ist, dar. Die genannten Verbindungen,
die durch einen Epoxidring gekennzeichnet sind, gehören ebenfalls
zu den Gegenständen
gemäß der vorliegenden
Erfindung, d.h. zu den pharmazeutischen Zusammensetzungen, die diese
enthalten, sowie zu deren Verwendung zur Herstellung von Medikamenten
mit antiangiogener Aktivität.
-
Die
folgenden Verbindungen sind bevorzugt:
teilweise 2-O-entsulfatiertes
Heparin mit einem Molekulargewicht (MG) von 12.900 D, einem Polydispersionsindex
D von 1,5, einem Entsulfatierungsgrad von 2,05 (ausgedrückt als
das SO3 –:COO–-Molverhältnis) und
mit einem Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren: 5
% Epoxidgruppen, 29 % oxidierte und reduzierte Uron-Reste (nachfolgend
auch bezeichnet mit ST1513);
teilweise 2-O-entsulfatiertes
Heparin mit einem Molekulargewicht (MG) von 11.000 D, einem Polydispersionsindex
D von 1,5, einem Entsulfatierungsgrad von 2,05 (ausgedrückt als
das SO3 –:COO–-Molverhältnis) und
mit einem Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren. 5
% Epoxidgruppen, 29 % oxidierte und reduzierte Uron-Reste;
teilweise
2-O-entsulfatiertes Heparin mit einem Molekulargewicht (MG) von
9.200 D, einem Polydispersionsindex D von 1,5 und mit einem Prozentsatz
der modifizierten Uronsäuren
gegenüber
den gesamten Uronsäuren:
11 % Epoxidgruppen, 27,5 % oxidierte und reduzierte Uron-Reste.
-
In
einer der möglichen
Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung sind die folgenden Verbindungen
bevorzugt:
teilweise 2-O-entsulfatiertes Heparin, erhältlich mit
dem oben beschriebenen Verfahren, wobei die Stufe a) 15 min lang
bei 60°C
und die Stufe b) bei 70°C
bei einem pH-Wert von 7 durchgeführt
werden, und wobei dieses Heparin ein Molekulargewicht (MG) von 12.900
D, einen Polydisperionsindex D von 1,5, einen Entsulfatierungsgrad
von 2,05 (ausgedrückt
als das SO3 –:COO–-Molverhältnis) und
einen Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren von
5 % Epoxidgruppen und 29 % oxidierten und reduzierten Uron-Resten
aufweist (nachfolgend bezeichnet als ST1513);
teilweise 2-O-entsulfatiertes
Heparin, erhältlich
mit dem oben beschriebenen Verfahren, wobei die Stufe a) 30 min
lang bei 60°C
und die Stufe b) bei 70°C
bei einem pH-Wert von 7 durchgeführt
werden, und wobei dieses Heparin ein Molekulargewicht (MG) von 11.000
D, einen Polydispersionsindex D von 1,5, einen Entsulfatierungsgrad
von 1,8 (ausgedrückt
als das SO3 –:COO–-Molverhältnis) und
einen Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren von
5 % Epoxidgruppen und 29 % oxidierten und reduzierten Uron-Resten
aufweist (nachfolgend bezeichnet als ST1516);
teilweise 2-O-entsulfatiertes
Heparin, erhältlich
mit dem oben beschriebenen Verfahren, wobei die Stufe a) 60 min
lang bei 60°C
und die Stufe b) bei 70°C
bei einem pH-Wert von 7 durchgeführt
werden, und wobei dieses Heparin ein Molekulargewicht (MG) von 9.200
D, einen Polydispersionsindex D von 1,5 und einen Prozentsatz der
modifizierten Uronsäuren
gegenüber
den gesamten Uronsäuren
von 11 % Epoxidgruppen und 27,5 % oxidierten und reduzierten (gespaltenen)
Uron-Resten aufweist (nachfolgend bezeichnet als ST1515).
-
Im
Anschluss an die Bildung des Epoxidrings wird dieser geöffnet, wobei
auf bekannte Verfahrenstechniken zurückgegriffen wird. Der Prozentsatz
des gebildeten Epoxids wird aus dem Verhältnis zwischen den Flächen der 13C-NMR-Signale bei ca. 55 ppm, charakteristisch
für die
Kohlenstoffatome 2 und 3 des das Epoxid enthaltenden Uronsäurerings,
und der Gesamtzahl anomerer Signale (C1 der Glucosamin- und Uronsäure-Reste).
Wird die Öffnungsreaktion
heiß durchgeführt, wird
ein Galacturonsäure-Rest
erhalten, wogegen, falls die Öffnungsreaktion
des Epoxidrings kalt durchgeführt
wird, ein Iduronsäure-Rest
erhalten wird. Bevorzugte Beispiele der einen Epoxidring enthaltenden
Verbindungen sind diejenigen, die mit dem oben beschriebenen Verfahren
erhältlich
sind und einen epoxidierten Uronsäure-Gehalt von 14 % (nachfolgend
ST1509), 24 % (nachfolgend ST1525) bzw. von 30 % (nachfolgend ST1526)
aufweisen.
-
Das
teilweise entsulfatierte Heparin wird dann einer "Glycol-Spaltung" (abgekürzt mit
RO) gemäß dem oben
definierten Verfahren und einem Smith-Abbau (Smith degration, abgekürzt mit
SD) unterzogen.
-
Alternativ
dazu, können
Verbindungen der Formel (I) auch ohne den Umweg über das Epoxid-Zwischenprodukt,
d.h. durch direkte Glycol-Spaltung und anschließenden Smith-Abbau, erhalten
werden.
-
Das
bisher beschriebene Verfahren führt
zu Verbindungen der Formel (I), in denen die Gruppen X und X' beide -CH2OH sind.
-
Bezüglich X
und X', die sich
von -CH2OH unterscheiden, sind für den Fachmann
Verfahren auf dem Gebiet der Überführung der
Hydroxylgruppe in weitere durch die obigen Definitionen umfasste
Gruppen verfügbar.
Beispielsweise ist die Konjugation mit Aminosäuren oder Peptiden durch Behandlung
der Aldehyd-Zwischenproduktverbindungen aus der Glycol-Spaltungsreaktion
mit einer reduktiven Aminierungsreaktion durchführbar (J. Hoffmann et al.,
Carbohydrate Research, 117, 328-331 (1983)), welche in einem wässrigen
Lösungsmittel
durchgeführt
werden kann und mit der Bewahrung der Heparin-Struktur verträglich ist.
-
Gegebenenfalls
können,
was einen weiteren Gegenstand der hierin beschriebenen Erfindung
darstellt, die Verbindungen der Formel (I) weiter mit sauren Mitteln
unter geeigneten pH-Bedingungen, z.B. bei einem pH-Wert von 4, abgebaut
werden, um eine Mischung aus Oligosacchariden zu ergeben, in denen
die antiangiogenen Eigenschaften erhalten bleiben.
-
In
gleicher Weise stellen somit die mit einer der Stufen g), h), i)
und j) des obigen Verfahrens erhaltenen Verbindungen ebenfalls Gegenstände der
vorliegenden Erfindung dar.
-
Gegenstände der
hierin beschriebenen Erfindung stellen außerdem pharmazeutische Zusammensetzungen
dar, die als ihren Wirkbestandteil mindestens eine Verbindung der
Formel (I), allein oder in Kombination mit einer weiteren oder mehreren
Verbindungen der Formel (I), oder die genannte Verbindung der Formel (I)
oder Verbindungen in Kombination mit den oben beschriebenen entsulfatierten
Heparinen, z.B. mit den epoxidierten Zwischenproduktverbindungen,
enthalten; die letzteren können
auch allein als Wirkbestandteil in den pharmazeutischen Zusammensetzungen
verwendet werden. Der Wirkbestandteil gemäß der vorliegenden Erfindung
liegt in einer Mischung mit geeigneten Vehikeln und/oder Exzipienten,
die gewöhnlich
in der pharmazeutischen Technologie verwendet werden, wie z.B. mit
den in "Remington's Pharmaceutical
Sciences Handbook",
letzte Ausgabe, beschriebenen, vor. Die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung enthalten eine therapeutisch wirksame Menge des Wirkbestandteils.
Die Dosierungen werden von den jeweiligen Fachleuten, z.B. vom Kliniker
oder vom Erstversorgungsarzt, gemäß dem Typ der zu behandelnden Krankheit
und der Verfassung des Patienten oder auch einhergehend mit der
Verabreichung weiterer Wirkbestandteile bestimmt und ermittelt.
Als Beispiel können
Dosismengen im Bereich von 0,1 bis 100 mg/kg genannt werden.
-
Beispiele
der pharmazeutischen Zusammensetzungen sind diejenigen, die oral
oder parenteral, intravenös,
intramuskulär,
subkutan, transdermal oder in Form nasaler oder oraler Sprühprodukte
verabreicht werden können.
Pharmazeutische Zusammensetzungen, die sich zweckmäßigerweise
eignen, sind Tabletten, Hart- oder Weichkapseln, Pulver, Lösungen,
Suspensionen, Sirup und feste Formen für unmittelbare flüssige Zubereitungen.
Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung sind z.B. alle
intramuskulären,
intravenösen
und subkutanen injizierbaren Formen sowie Lösungen, Suspensionen und Emulsionen.
Liposom-Formulierungen sollten ebenfalls genannt werden. Die Tabletten
schließen
auch Formen zur gesteuerten Freisetzung des Wirkbestandteils, sei
es als orale Verabreichungsformen, mit geeigneten Schichten überzogene
Tabletten, mikroverkapselte Pulver, Komplexe mit Cyclodextrinen
oder als Depot-Formen, z.B. als subkutane Formen, wie Depot-Injektionen oder
-Implantate, ein.
-
Die
Verbindungen gemäß der hierin
beschriebenen Erfindung besitzen antiangiogene Aktivität. Dadurch
eignen sie sich zur Herstellung von Medikamenten zur Behandlung
von Lebewesen, ganz allgemein von Säugern und insbesondere von
Menschen, die an veränderter
Angiogenese leiden. Beispiele der Krankheiten, die mit dem Medikament
behandelt werden, das Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist,
sind Primärtumoren,
Metastasen, diabetische Retinopathien, Psoriasis, retrolentikuläre Fibroplasie,
Restenose nach Angioplastik und Herz-Bypass.
-
In
vorteilhafter Weise sind die Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
im Wesentlichen frei von den für
Heparin typischen Nebenwirkungen. Insbesondere sind die Verbindungen
gemäß der Erfindung
im Wesentlichen frei von einer antikoagulierenden Aktivität. Unter "im Wesentlichen frei
von einer solchen Aktivität" versteht der Fachmann
keine oder eine lediglich vernachlässigbare Aktivität aus Sicht
der klinischen Anwendung.
-
Einer
der ersten Wachstumsfaktoren, der aufgefunden wurde und eine angiogene
Rolle aufwies, war bFGF (oder FGF-2), und kurz darauf folgte aFGF
(oder FGF-1) (bezüglich
einer Übersicht
siehe Christofori, Oxford University, 1996). Beide Proteine sind
Mitglieder einer Klasse von Wachstumsfaktoren, die durch einen hohen
Affinitätsgrad
für Heparin
gekennzeichnet sind. Weitere potente angiogene Induktoren sind VEGF, VEGF-B und
VEGF-C. Alle 3 VEGF-Faktoren werden, wie die FGFs, überall im
Körper
exprimiert. Beide dieser Typen von Faktoren, a/bFGF(FGF-1 und FGF-2)
sowie VEGF, binden an spezifische Hoch-Affinitätsrezeptoren mit einer Transmembrandomäne, die
Tyrosin-Kinase-Aktivität
besitzt. Die 3 Rezeptoren für
die VEGFs – VEGF-1
(flt-1), VEGF-2 (kdr/flk-1) und VEGF-3 (flt-4) – werden spezifisch auf Endothelialzellen
exprimiert, wogegen die 4 FGF-Rezeptoren
in zahlreichen Organen und Geweben exprimiert werden (bezüglich einer Übersicht
siehe Risau und Flame, 1995, Annu. Rev. Cell Dev: Biol. 11: 73-91).
bFGF-Bindung an Heparin oder an Fragmente von Heparansulfat verursacht
deren Dimerisierung und die Möglichkeit
zur Bindung an deren eigenen Rezeptor durch Aktivierung des Übertragungsweges
des Signals, das die Endothelialzelle sowohl bei einer Mitogenese
als auch bei einer Differenzierung aktiviert.
-
Die
Inhibierung der FGF-Bindung an Heparin oder an Fragmente von Heparansulfat
stellt somit ein wertvolles therapeutisches Ziel zur Bekämpfung der
pathologischen Neoangiogenese dar, die durch ein gesteigertes lokales
oder systemisches Niveau von Wachstumsfaktoren induziert wird.
-
Im
Hinblick darauf wurde ein in vitro-Modell entworfen, das die Befähigung aufweist,
die Interferenz der verschiedenen unterschiedlichen Heparinderivate
mit der bFGF-Bindung an seinen eigenen Rezeptor zu bewerten.
-
Insbesondere
wurden Eierstockzellen von Chinesischen Hamstern (CHO-K1) verwendet,
die Heparansulfate auf ihrer Oberfläche besitzen, denen aber ein
FGF-Rezeptor-1 fehlt. CHO-Zellen, bezeichnet mit CHO-745flg, wurden
ebenfalls verwendet, die den FGF-Rezeptor-1 exprimieren, aber, nicht
wie die erstere Gruppe, Membran-Heparan-Sulfate nicht besitzen.
Diese letzteren Zellen wurden stabil mit cDNA für ein grün fluoreszierendes Protein
transfiziert und konnten dadurch unter einem Fluoreszenzmikroskop
mit einer Kombination von Filtern zum Nachweis der grünen Emission
betrachtet werden. Kurz gesagt, beruht diese Verfahrenstechnik auf
der Möglichkeit,
dass die 2 Typen von Zellen nur dann wechselwirken (stabile Bindungen
bilden) können,
wenn FGF den 2 Zelltypen zugefügt
ist. Tatsächlich
binden, in diesem Fall, die Heparansulfate der CHO-745flg-Zellen an FGF, das
seinerseits an die CHO-K1-Zellen gebunden wird, wodurch eine Brücke erstellt
wird. Die auftretende Bindung ist als Ergebnis der grünen Fluoreszenz
nachweisbar, die durch die CHO-745flg-Zellen emittiert wird.
-
Außerdem wurden
die Verbindungen bezüglich
ihrer Zellfortpflanzungsinhibierungsaktivität analysiert. In der Tat besteht
einer der Haupteffekte von FGF darin, Zellwachstum in der Abwesenheit
von Serum in Zellen zu stimulieren, die FGF-Rezeptor-1 (FGFR-1)
exprimieren.
-
Zu
diesem Zweck wurden 2 Zelllinien verwendet, die beide FGFR-1 exprimieren
(L6WT1 und Rinder-Aortazellen), deren Wachstum in der Gegenwart
von FGF mit oder ohne die Zugabe von Heparinderivaten bewertet wurde,
für welche
eine Inhibitoraktivität
erwartet wurde.
-
Inhibierung der FGF2-mediierten
interzellulären
Adhäsion
-
CHO-K1-Zellen
wurden in einer Dichte von 90.000 Zellen/cm
2 in
24-Loch-Platten ausgesät.
Nach 24 h wurden die Zellen in 3 % Glutaraldehyd in PBS 2 h lang
bei 4°C
fixiert und mit 0,1 M Glycin/PBS gewaschen. Auf die fixierten Monoschichten
wurden CHO-745/flg-Zellen, transfiziert mit FGFR-1, mit einer Dichte
von 50.000 Zellen/cm
2 in DMEM, enthalten
10 mM EDTA, 30 ng/ml FGF-2 und steigende Dosismengen der Testverbindungen,
gegeben. Nach 2 h Inkubation bei 37°C wurden die anhaftenden Zellen
unter dem umgekehrten Mikroskop gezählt. Die Ergebnisse wurden
als Prozentsatz der Anzahl von anhaftenden Zellen im Vergleich mit
denjenigen ausgedrückt,
die in der Abwesenheit der Testverbindungen gemessen wurden. Die
Verbindungen wurden in Triplikaten bei 6 Konzentrationen von 1 ng/mL
bis 100 μg/mL
untersucht und der ID
50-Wert für jede Verbindung
berechnet (Tabelle 1). Tabelle
1 Inhibierung
der interzellulären
Adhäsion
(ID
50) von CHO-K1 und CHO-745flg-Zellen
-
Inhibierung der DNA-Synthese
in mit FGFR-1 transfizierten L6-Zellen
-
L6-WT1-Zellen
(Ratten-Myoblasten, transfiziert mit FGFR-1) wurden mit einer Dichte
von 25.000 Zellen/cm
2 in 48-Loch-Platten
in DMEM + 10 % FCS ausgesät.
Nach 24 h wurden die Zellen mit Serum-freiem Medium gewaschen und
48 h lang mit DMEM + 0,5 % FCS inkubiert. Die Zellen wurden dann
16 h lang mit FGF-2 bei Konzentrationen von 15 und 30 ng/mL in der
An- oder Abwesenheit der Testverbindungen (alle mit 100 μg/mL) inkubiert.
Am Ende der Inkubation wurde
3H-Thymidin
(0,25 μCi/Loch)
ohne Änderung
des Medium zugefügt.
Nach 6 h wurde das ausfällbare
TCA gemessen. Jeder Versuchspunkt ist der Mittelwert von 3 Bestimmungen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben: Tabelle
2 Inhibierung
der DNA-Synthese in mit FGFR-1 transfizierten L6-Zellen
-
Effekt auf die DNA-Synthese
in Rinder-Aorta-Endothelial-Zellen (BAEC)
-
BAEC-Zellen
wurden bei einer Dichte von 2.500 Zellen/cm
2 in
48-Loch-Platten
in EGM-Bullet-Kit-Komplettmedium ausgesät. Nach 24 h wurden die Zellen
in der Abwesenheit von Serum in EGM-Medium ohne Rinder-Hirnextrakt
und hEGF gezüchtet.
Nach weiteren 24 h wurden die Zellen mit 30 ng/mL bFGF in der Anwesenheit
steigender Konzentrationen der Testverbindung behandelt. Nach 16
h wurde 1 μCi/mL
3H-Thymidin zum Medium gegeben. Nach 6 h
wurde die ausfällbare
TCA-Aktivität
gemessen. Jeder Versuchspunkt ist der Mittelwert von 8 Bestimmungen.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 3 bis 6 angegeben: Tabelle
3 Effekt
auf die DNA-Synthese in Rinder-Aorta-Endothelialzellen (BAEC) – ST1514
Tabelle
4 Effekt
auf die DNA-Synthese in Rinder-Aorta-Endothelialzellen (BAEC) – ST1528
Tabelle
5 Effekt
auf die DNA-Synthese in Rinder-Aorta-Endothelialzellen (BAEC) – ST1525
Tabelle
6 Effekt
auf die DNA-Synthese in Rinder-Aorta-Endothelialzellen (BAEC) – ST1507
-
Test der Zollfortpflanzung
in BAEC
-
BAEC-Zellen
im 7. Durchlauf wurden mit einer Dichte von 2.500 Zellen/cm
2 in 96-Loch-Platten in EBM-Medium ohne Rinder-Hirnextrakt
und hEGF ausgesät.
Zu diesem Medium wurden 30 ng/mL FGF-2 und jede der Testverbindungen
mit 5 Konzentrationen von 10 ng/mL bis 100 μg/mL gegeben. Nach 3 Tagen wurden die
Zellen fixiert und mit Kristall-Violett gefärbt und die optische Dichte
mittels eines ELISA-Mikroplatte-Messgeräts bestimmt. Jeder Versuchspunkt
wurde vierfach bestimmt, und der ID
50-Wert
wurde berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 angegeben: Tabelle
7 Test
der Zellfortpflanzung in BAEC
-
Test der Zollfortpflanzung
in fötalen
BAEC-GM-7373
-
GM7373-Zellen
wurden mit einer Dichte von 70.000 Zellen/cm
2 in
96-Loch-Platten in MEM + 10 % FCS-Medium ausgesät. Nach 24 h wurden die Zellen
mit Serum-freiem Medium gewaschen und mit 10 ng/mL FGF-2 in Medium,
enthaltend 0,4 % FCS, behandelt. Nach 8 h wurden die Testverbindungen
zum Medium in 5 Konzentrationen von 10 ng/mL bis 100 μg/mL gegeben.
Nach weiteren 16 h wurden die Zellen trypsinisiert und in einer
Burker-Kammer gezählt.
Der ID
50-Wert wurde für jede Verbindung gemessen,
und die Ergebnisse sind Mittelwerte von 2 Versuchen in Triplikaten.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 angegeben: Tabelle
8 Test
der Zellfortpflanzung in fötalen
BAEC-GM-7373
-
Inhibierung der Angiogenese
-
Zur
Untersuchung der Angiogenese war das angewandte Modell das Kückenembryo-chorioallantoische
Membran-(chick embryo chorioallantoic membrane = CAM)-Modell (Ribatti
et al., Int. J. Dev. Biol. 40, 1189 (1996)).
-
300
embryonierte Hühnereier
wurden bei 37°C
unter konstanten Feuchtigkeitsbedingungen inkubiert. Am 3. Tag der
Inkubation wurde, nach Ansaugen von 2 bis 3 mL Eiweiß aus dem
akuten Pol des Eis, um so die CAM von der Schale abzulösen, ein
Fenster mit der Schere in der Schale geschnitten. Die Gefäße unter der
CAM waren somit freigelegt. Das Fenster wurde mit einem durchsichtigen
Glaspaneel verschlossen, und die Eier wurden zurück in den Inkubator gelegt.
Am 8. Tag der Inkubation unter sterilen Bedingungen wurden die CAMs
gemäß dem unten
beschriebenen Protokoll mit der kürzlich entwickelten Verfahrenstechnik
behandelt (Ribatti et al., J. Vasc. Res. 34, 455 (1997)), welche
die Verwendung steriler Gelatineschwämme mit einer Größe von 1
mm
2 beinhaltet. Jedes Molekül wurde
in 3 μL
PBS bei einer Konzentration von 50 oder 100 μg/Embryo resuspendiert. Als
Positivvergleich wurde FGF-2 verwendet (1 μg/Schwamm), für den eine
potente angiogene Aktivität
auf der CAM belegt worden ist (Ribatti et al., Dev. Biol. 170, 39
(1995)). Die Schwämme
wurden zuerst auf der Oberfläche
der CAM ruhend aufgelegt, und dann wurden 3 μL Lösung der Testsubstanz auf die Oberfläche des
Schwamms pipettiert. Die CAMs wurden täglich mit einem Zeiss SR-Stereomikroskop mit
fotografischer Ausrüstung
untersucht. Die Versuche wurde am 12. Inkubationstag unterbrochen,
als eine Gesamtbewertung der angiogenen Aktivität der Moleküle vorgenommen wurde, ausgedrückt als Prozentsatzinhibierung,
bezogen auf die Zahl begonnener und beendeter Versuche (Tabelle
9). Außerdem
wurde die Verbindung ST1514 bei einer Konzentration von 100 μg/Embryo
analysiert, eine makroskopische quantitative Bewertung der angiostatischen
Aktivität
wurde ebenfalls gemäß der von
Brooks et al. (Science, 264, 569, (1994)) vorgeschlagenen Verfahrenstechnik
durchgeführt,
wobei die Zahl der Gefäße gezählt wurde,
die den Schwamm umgaben. Die Zahl der Gefäße wurde mit derjenigen der
mit PBS (dem Vehikel der Testverbindung) und mit FGF-2 (dem Positivvergleich)
behandelten Vergleichsschwämme
verglichen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 angegeben: Tabelle
9 Angiostatische
Aktivität
am CAM-Modell
-
Es
sollte angemerkt sein, dass natürlich
vorkommendes Heparin keine Aktivität aufweist.
-
Tabelle
10 Angiostatische
Aktivität:
makroskopische quantitative Bewertung (Brooks)
-
Es
sollte angemerkt, dass natürlich
vorkommendes Heparin keine Aktivität aufweist.
-
Bewertung der Heparin-Toxizität in Balb/c-Mäusen
-
20
6 Wochen alte weibliche Balb/c-Mäuse
mit einem Gewicht von 20 g (Harlan), aufgeteilt in Gruppen durch
statistische Verteilung, wurden mit Heparinnatrium als Vergleich
und mit der als ST1514 bezeichneten Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt. Der Behandlungszeitplan war vom g2dx5-Typ,
d.h. insgesamt 5 Verabreichungen in Intervallen von 2 Tagen, unter
Verabreichung von 200 μL/Maus
mit Lösungen von
50 mg/kg/10 mL und 25 mg/kg/10 mL subkutan.
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Die
Substanzen wurden wie folgt solubilisiert:
- Heparinnatrium:
die Lösung
wird durch Solubilisieren von 160 mg Pulver in 4 mL Ca++-
und Mg++-freier PBS 1×, pH = 7,4, zubereitet; sie
wird in Anteile von 243 μL
aufgeteilt und bei –20°C aufbewahrt.
Zum Zeitpunkt der Behandlung wird die Lösung in Ca++-
und Mg++-freier PBS (Dulbecco, modifizierte
Formulierung) 1×,
pH = 7,4, verdünnt,
so dass die Substanz in Endkonzentrationen von 50 und 25 mg/kg/10
mL vorliegt.
- ST1514: die Lösung
wird durch Solubilisieren von 160 mg Pulver in 4 mL Ca++-
und Mg++-freier PBS 1×, pH = 7,4, zubereitet; sie
wird in Anteile von 243 μL
aufgeteilt und bei –20°C aufbewahrt.
Zum Zeitpunkt der Behandlung wird die Lösung in Ca++-
und Mg++-freier PBS (Dulbecco, modifizierte
Formulierung) 1×,
pH = 7,4, verdünnt,
so dass die Substanz in Endkonzentrationen von 50 und 25 mg/kg/10
mL vorliegt.
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48
h nach der letzten Verabreichung der Testsubstanzen wird eine Blutprobe
zur Vollblutzählung
und hämatologischen
Analyse gezogen.
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Blutprobennahme:
die Mäuse
werden in eine hermetisch verschlossene Schachtel gegeben, in die CO2 in einer Menge geblasen wird, die ausreicht,
um die Tiere zu betäuben.
Blut wird dann aus dem retro-orbitalen Plexus eines jeden Tieres
entnommen (ca. 1 mL Blut/Maus), das in Mengen von 0,4 mL Blut/Maus
in Eppendorf-Teströhrchen,
enthaltend 20 μL
Vister-Heparin (5000 E/mL), zur Durchführung der Vollblutzählung der
hämatologischen
Analyse aufgeteilt wird; und die gleiche Blutmenge wird in weitere
Eppendorf-Teströhrchen,
enthaltend 50 μL
3,8 %iges Natriumzitrat, gegeben, um Prothrombin-Zeitbestimmungen
vorzunehmen. Nach Entnahme der Blutprobe wird jedes Tier durch cervikale
Dislokation geopfert.
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Anzahl
der Proben: 2 Blutproben/Maus werden gezogen, mit denen 2 Vollblutzählungen
durchgeführt und
2 Objektträgerproben
und eine Plasmaprobe erzeugt werden, die bei –20°C aufbewahrt werden.
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Vollblutzählung: die
Durchführung
(Cell Analyzer 580 A, DELCON) erfolgt gemäß der im Betriebshandbuch beschriebenen
Standardvorgehensweise. Die Blutprobe (25 μL) wird vom Verdünnungsgerät gezogen und
auf ein Volumen von 10 mL (Verdünnung
= 1:400) mit isotonischer Lösung
(PLTA-Kochsalzlösung, DELCON)
gebracht. Aus dieser Lösung
(bezeichnet mit Lösung
A) nimmt das Verdünnungsgerät automatisch
eine Probe von 100 μL
und bringt sie auf ein Volumen von 10 mL (Verdünnung = 1:100), um so eine
Lösung
B zu erhalten. Zur Lösung
A werden 3 Tropfen Emosol (DELCON) zur Lyse zur roten Blutzellen
gegeben. Diese Lösung
wird zur WBC-Messung verwendet. Die Lösung B wird andererseits für die RBC-
und Plättchen (PLT)-Messungen verwendet.
Jede Probe wird in Duplikaten gemessen. Die erhaltenen Daten werden
mit ANOVA analysiert.
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Die
Gruppen der mit Heparinnatrium in Dosismengen von 50 und 25 mg/kg/10
mL behandelten Tiere zeigen ein ausgeprägtes Hämatom an der Inoculumstelle;
dieses Phänomen
tritt in den mit ST1514 behandelten Gruppen nicht auf. Zur Untersuchung
der Tiere durchgeführte
Autopsien enthüllen,
dass die mit Heparinnatrium in Dosismengen von 50 und 25 mg/kg/10
mL behandelten Gruppen Lebern mit abnormen Charakteristika zeigen,
wogegen kein derartiges Phänomen
in den mit ST1514 behandelten Gruppen nachgewiesen wird.
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Die
Daten der hämotologischen
Analyse zeigen eine Verringerung der roten Blutzellen in beiden
mit Heparinnatrium mit Dosismengen von 50 und 25 mg/kg behandelten
Gruppen im Vergleich zur Vergleichsgruppe, wogegen kein derartiger
Unterschied in den mit ST1514 behandelten Gruppen nachweisbar ist.
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Die
mit Heparinnatrium mit einer Dosis von 25 mg/kg behandelte Gruppe
zeigt eine signifikante Plättchendefizienz
gegenüber
der Vergleichsgruppe. Keine der untersuchten Behandlungsgruppen
zeigt signifikante Unterschiede bei der Anzahl der weißen Blutzellen
gegenüber
der Vergleichsgruppe.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung noch weiter.
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Beispiel 1
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1
g Heparin wird in 12,5 mL 1 N NaOH gelöst. Die Lösung wird erwärmt und
bei 60°C
45 min lang gerührt.
Die Reaktion wird durch rasche Abkühlung und Neutralisation blockiert.
Die Lösung
wird dann bei 70°C bei
pH = 7 erhitzt, bis der Epoxidring vollständig offen ist (der Reaktionstrend
wird durch NMR verfolgt und gesteuert). Die entsulfatierte Probe
(hier bezeichnet mit G2999H) wird in 20 mL Wasser gelöst und auf
4°C abgekühlt. Nach
Zugabe von 20 mL 0,2 M NaJ04-Lösung wird
das Ganze im Dunkeln 20 h lang gerührt, worauf die Reaktion durch
Zugabe von Ethylenglykol angehalten und die Salze durch Tangentialultrafiltration
beseitigt werden. 400 mg NaBH4, aufgeteilt
in mehrere Portionen, werden zur entsalzten Lösung (30 bis 40 mL) gegeben.
Die Lösung
wird 3 h lang bei Umgebungstemperatur gerührt, dann mit verdünnter HCl
neutralisiert und durch Tangentialultrafiltration entsalzt. 710
mg Produkt, hier bezeichnet mit ST1514, werden erhalten.
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Molekulargewicht
(MG): 11.200 D, Polydispersionindex D: 1,3, Entsulfatierungsgrad:
1,9 (ausgedrückt als
SO3 –:COO–-Molverhältnis);
der Prozentsatz modifizierter Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren beträgt ca. 50
%. Die Verbindung wird mit NMR-Spektroskopie charakterisiert (1).
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Beispiele 2 bis 4
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Unter
Anwendung der gleichen Verfahrensweise wie in Beispiel 1, mit der
Ausnahme, dass die basische Lösung
15, 30 bzw. 60 min lang erwärmt
wurde, wurden die folgenden Charakteristika erhalten:
- – ST1513:
Molekulargewicht (MG): 12.900 D, Polydispersionsindex D: 1,5, Entsulfatierungsgrad:
2,05 (ausgedrückt
als SO3 –:COO–-Molverhältnis),
Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren: 5
% Epoxigruppen, 29 % oxidierte und reduzierte (gespaltene) Uron-Reste;
- – ST1516:
Molekulargewicht (MG): 12.900 D, Polydispersionsindex D: 1,5, Entsulfatierungsgrad:
1,8 (ausgedrückt
als SO3 –:COO–-Molverhältnis),
Prozentsatz der modifizierten Uronsäuren gegenüber den gesamten Uronsäuren: 5
% Epoxigruppen, 29 % oxidierte und reduzierte (gespaltene) Uron-Reste;
- – ST1515:
Molekulargewicht (MG): 9.200 D, Polydispersionsindex D: 1,5, Prozentsatz
der modifizierten Uronsäuren
gegenüber
den gesamten Uronsäuren:
11 % Epoxigruppen, 27,5 % oxidierte und reduzierte (gespaltene)
Uron-Reste.