DE19812519A1

DE19812519A1 - Meßeinrichtung für Inhaltsstoffe und/oder Geschmacksrichtungen fester Meßproben

Info

Publication number: DE19812519A1
Application number: DE1998112519
Authority: DE
Inventors: Horst Ahlers
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-03-21
Filing date: 1998-03-21
Publication date: 1999-09-23

Abstract

Die Erfindung wird vorrangig in der Lebensmittelindustrie angewendet. DOLLAR A Die Erfindung befaßt sich mit der Feststellung von Geschmacksrichtungen fester Meßproben mit Einzelsensoren ähnlich wie eine Zunge. Erfindungsgemäß werden dazu die Sensoren und/oder die Meßprobe soweit und solange bis zum Taupunkt abgekühlt, bis genügend Flüssigkeit aus der Umgebung gewonnen ist, um Inhaltsstoffe aus der festen Meßprobe anzulösen und durch die Einzelsenspren zu messen. Vorteilhaft ist weiterhin, die Einzelsensoren unterschiedlich temperier- und/oder steuerbar zu gestalten, um optimale Meßtemperaturen individuell einstellen zu können.

Description

Die Erfindung wird in der Lebensmittelindustrie, im Gesundheitswesen, in Industrie und Landwirtschaft sowie im Umweltbereich eingesetzt.

Bekannt sind eine ganze Reihe von Meßverfahren, um Inhaltsstoffe in fester oder flüssiger Phase zu bestimmen. Dabei kommen sowohl chemische als auch physikalische Analyse verfahren zum Einsatz. Diese sind u. a. in Lehrbüchern umfangreich dokumentiert.

Werden spezielle kombinierte Messungen erforderlich, wie beispielsweise in der Nach bildung bzw. den Aufgaben, die eine Zunge erfüllt, so kann zwar auf die Multisensorik, z. B. Multiionenmeßsonden, verwiesen werden [Firmenprospekt der iRAS automation GmbH, Bad Klosterlausnitz], aber eine technische Lösung, die analoge Leistungen wie eine Zunge mit Geschmacksfunktionen wie süß, sauer, salzig und bitter erbingt, ist nicht bekannt.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine technische Lösung zu finden, die eine Zunge in ihrer Geschmacksfunktion weitestgehend nachzubilden und bei festen Proben Geschmacks richtungen festzustellen gestattet.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensoranordnung aus einem oder mehreren und/oder unterschiedlich temperierbaren oder anderweitig steuerbaren Einzelsen soren zusammengesetzt und mit einer Kühlvorrichtung, z. B. einem Peltierelement, versehen ist, die zur Inhaltsstoffmessung in der Temperatur solange bis zum Taupunkt abgesenkt wird und damit Flüssigkeit aus der Umgebung gewinnt, bis die Inhaltsstoffe, die sich in der festen Phase befinden, angelöst werden, um sie mittels der oben angeführten Einzelsensoren zu messen. Die Auswahl der Einzelsensoren richtet sich dabei nach den zu bestimmenden Inhaltsstoffen und den zu ermittelnden Geschmacksrichtungen oder -nuancen.

Die Erfindung soll an zwei Beispielen erläutert werden.

Fig. 1 zeigt eine Seite (1) eines Peltierelements, auf der die Einzelsensoren (2) bis (5) ohne ausgeprägte Selektivität angebracht sind. Einzelsensor (2) ist ein üblicher Glukosesensor nach dem Clark-Sensorprinzip mit Enzymmembran. Einzelsensor (3) ist ein üblicher elektro chemischer Chloridsensor aus Silberchlorid. Einzelsensor (4) ist ein üblicher pH-Sensor aus Antimoneinkristall. Einzelsensor (5) ist ein Chinin- oder Koffeinsensor. Vorhanden sein kann noch eine Referenzelektrode, z. B. aus Silber oder Silberchlorid. Diese Anordnung wird in ein zu analysierendes Pulver (6) gehalten und mit dem Peltierelement (1) über eine elek tronische Steuerung (7) so abgekühlt, daß der Feuchtegehalt des Pulvers bzw. der Luft am Taupunkt zu einer Flüssigkeitsansammlung auf der Seite (1) des Peltierelements führt. Diese Flüssigkeit löst Inhaltsstoffe des Pulvers (6) an. An den Einzelsensoren (2) bis (5) ent stehen dann elektrische Spannungen, die als Maß für Inhaltsstoffe von Geschmacksein richtungen einer Zunge dienen.

Um die Empfindlichkeit der Einzelsensoren (2) bis (5) den Inhaltsstoffen des zu analysie renden Pulvers anzupassen, ist jeder der Einzelsensoren (2) bis (5) individuell mit je einem Miniaturheizer versehen, die z. B. je einen Temperaturzyklus während des Meßvorgangs durchfahren oder eine optimale individuelle Meßtemperatur einstellen. Die Zuordnung der Meßwerte zu den Geschmacksrichtungen erfolgt über sogenannte "sensorische Prüfungen", wie sie in der Lebensmittelindustrie üblich sind. So definieren beispielsweise die DIN-Normen und -Entwürfe 10455, 10462, 10950, 10951, 10952, 10954, 10955, 10956, 10959, 10960, 10961, 10962, 10963, 10964 einige solcher Verfahren.

Fig. 2 zeigt wieder das zu analysierende Pulver (6) und die elektronische Steuerung (7). Diesmal sind auf der Seite (1) des Peltierelements optoelektronische Meßkanäle (8) bis (11) mit Lumineszenzsenderdiode und Siliziumfotoempfängerdiode oder Empfängerdiode aus dem gleichen Material wie die Lumineszenzdiode als Einzelsensoren angeordnet. Einzel sensor (8) ist ein optoelektronischer Meßkanal im blauen Bereich, Einzelsensor (9) im roten Bereich, Einzelsensor (10) im grünen Bereich, Einzelsensor (11) im infraroten Bereich des Spektrums. Damit kann das Spektrum in vier verschiedenen optischen Wellenlängen bereichen abgetastet werden. Nach Erzeugung von Flüssigkeit mittels Erreichen des Tau punktes auf der Seite (1) des Peltierelements werden die angelösten Inhaltsstoffe des Pulvers (6) durch die Einzelsensoren (8) bis (11) in vier Bereichen optisch abgetastet und mit Geschmacksrichtungen auf Korrelation untersucht bzw. verglichen.

Claims

1. Meßeinrichtung für Inhaltsstoffe und/oder Geschmacksrichtungen fester Meßproben, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensoranordnung aus einem oder mehreren und/oder unterschiedlich temperier- oder steuerbaren Sensoren mit einer Kühlvorrichtung versehen ist, die solange den Taupunkt erzeugt, bis Inhaltsstoffe einer festen Meßprobe angelöst meßbar sind.

2. Meßeinrichtung für Inhaltsstoffe und/oder Geschmacksrichtungen fester Meßproben, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahl der Sensoren Geschmacksrichtungen zu ermitteln gestattet.