DE19812505C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von verklumptem oder agglomeriertem Material durch in der Aufbereitungsflüssigkeit erzeugte Druckwellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von verklumptem oder agglomeriertem Material durch in der Aufbereitungsflüssigkeit erzeugte DruckwellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von
Material, welches vorzugsweise in agglomerierte bzw. ver
klumpte Materialbestandteile umfaßt, insbesondere zur Auf
bereitung von Altpapier- oder -pappmaterial.
Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Aufbe
reitung von Material, vorzugsweise zur Durchführung des
vorgenannten Verfahrens.
Für die Wiederverwertung von Altmaterialien, insbeson
dere die Wiederverwendung von Altpapier- oder -pappmate
rial, aber auch bei anderen Arten von Recyclingmaterial,
insbesondere auch Hausmüll, muß oftmals der gewünschte
Wertstoff bzw. müssen die gewünschten Wertstoffe von un
erwünschten Fremdstoffen getrennt werden, wobei oftmals
die Wertstoffe und die Fremdstoffe in Form von kleinsten
Verklumpungen miteinander vermengt und miteinander ver
bunden sind.
So fallen beispielsweise Altpappenmaterialien an, die im
wesentlichen aus Papierfaserklumpen bestehen, die uner
wünschte Störstoffe enthalten. Bei diesen Störstoffen han
delt es sich hauptsächlich um Anteile aus Hausmüll, wie
Dosen, Folien, Lumpen etc.
Für die Trennung dieser Stoffe voneinander, kommen Ge
räte, wie z. B. Mühlen und dergleichen, in Betracht, die die
Verklumpungen aufbrechen, so daß die voneinander da
durch getrennten Stoffe ggf. aufgrund ihrer unterschiedli
chen Dichte voneinander getrennt werden können. Derartige
Trennverfahren sind aber nicht nur sehr aufwendig, sondern
führen dazu, daß auch die Stoffanteile selbst weiter zerklei
nert werden, so daß die voneinander getrennten Stoffe ei
nem Weiterverarbeitungsprozeß bzw. Wiedergewinnungs
prozeß gar nicht mehr zugeführt werden können oder zu
mindest eine solche Weiterverwendung über ein solchen
Trennverfahren ökonomisch nicht sinnvoll ist.
Aber auch in anderen Anwendungsbereichen treten ver
gleichbare Probleme und Aufgaben auf. Es ist nämlich auch
bei anderen Materialien häufig notwendig, Materialver
klumpungen oder miteinander agglomerierte Materialbe
standteile voneinander zu lösen, auch dann, wenn es sich im
Prinzip um identische Bestandteile handelt. Zum Beispiel
kann es aus Gründen des Transportes, wegen einer Kosten
reduktion, oder aus Gründen einer Zwischenlagerung oder
aber auch aus sonstigen verfahrenstechnischen Gründen,
z. B. für Reifungsprozesse, notwendig sein, eine Verklum
pung von Materialbestandteilen, vorzugsweise in einer
breiigen Masse, zu tolerieren oder sogar zu begünstigen,
wonach es dann wiederum sachdienlich sein kann, diese
Masse in eine Suspension zu überfuhren, wozu die Material
bestandteile möglichst vereinzelt werden müssen, also mög
lichst voneinander getrennt werden müssen. Dabei ist es oft
unschädlich, wenn die Materialbestandteile selbst zum Teil
zerstört, zerkleinert, gelöst oder aufgelöst werden. Bei der
artigen Materialbestandteilen kann es sich im Einzelfalle
auch durchaus um faserige Materialbestandteile handeln,
die sich beispielsweise miteinander verknäulen.
Entsprechende Gegebenheiten können beispielsweise bei
der Papierherstellung, der Ausrüstung und Herstellung von
Streichpigmenten, von Nahrungsmitteln für Mensch oder
Tier, bei Düngemitteln, Kläranlagenmaterialien, Farben und
Lacken, textilen Materialien, Massen für die Verwendung
im Bauhandwerk, Erden oder dergleichen auftreten bzw.
vorliegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattungen
aufzuzeigen, die in ökonomischer und gleichzeitig effekti
ver Weise arbeiten und in ein Gesamtverfahren integriert
werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verfahrenshin
sicht dadurch gelöst, daß das aufzubereitende Material in
nerhalb einer Flüssigkeit der Aufbereitung unterzogen wird,
bei der in die Flüssigkeit unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
ein Gas bzw. ein Gasgemisch eingegeben wird, um Materi
albestandteile voneinander zu lösen bzw. zu trennen und/
oder selbst zu lösen oder aufzulösen, indem das Gas explo
sionsartig in Form wenigstens einer (zeitlich begrenzten)
Druckwelle mittels einer Gaskanone in die Flüssigkeit ein
geschossen wird, die dabei als Energieübertragungsmedium
genutzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht also vor, das auf
zubereitende Material in eine Flüssigkeit einzugeben, vor
zugsweise in Wasser einzugeben, bzw. eine solche Flüssig
keit dem Material zuzuführen und in besonderer Weise mit
Energie zu beaufschlagen. Im Material enthaltene Stoffe
oder Bestandteile unterschiedlicher Dichte können nach ei
ner Weiterbildung des Verfahrens durch unterschiedlichen
Auftrieb in der Flüssigkeit voneinander getrennt werden,
auch wenn das Material bei der Eingabe in die Flüssigkeit
noch Verklumpungen enthält, die eine solche Trennung der
Stoffe allein aufgrund der Dichteverhältnisse mechanisch
verhindert, indem das Gas bzw. Gasgemisch, vorzugsweise
Luft, gleichzeitig zum Trennvorgang zur Erzeugung von
Flotationseffekten genutzt wird, die den Auftrieb voneinan
der getrennter Stoffe begünstigen. Die Trennung der Materi
albestandteile geschieht erfindungsgemäß, indem das Gas
explosionsartig in Form wenigstens einer zeitlich begrenz
ten Druckwelle in die Flüssigkeit eingeschossen wird, wo
durch der Flüssigkeit eine erhebliche Energie zugeführt
wird, die durch die Flüssigkeit auf die in ihr enthaltenen Ma
terialklumpen übertragen wird, mit der Wirkung, daß auf
grund der sich ergebenden Vibrationen bzw. des sich erge
benden Druckverlaufes Scherkräfte auf diese Verklumpun
gen ausgeübt werden, durch die die Materialbestandteile
voneinander getrennt werden. Die Verklumpungen werden
dabei auseinandergebrochen. Bei dieser Trennung kann
dann gleich dasselbe Gas den Auftrieb von abgetrennten
Materialbestandteilen begünstigen. Die Trennung kann ge
gebenenfalls trotz des Energieeintrages schonend für die
Materialbestandteile selbst erfolgen. Die Materialbestand
teile könnten aber, wenn dies sachgerecht ist, wahlweise
auch selbst geteilt bzw. zerteilt werden.
Aus der SU 11 21 339 A ist ein Aufbereitungsverfahren in einer Flüssigkeit ent
nehmbar, bei dem bei einer mechanischen Behandlung von Material Druckluft
zugeführt wird.
Aus der EP-OS 0 599 088 ist prinzipiell ein Verfahren
entnehmbar, bei dem eine Trennung von Stoffen unter
schiedlicher Materialien dadurch vorgenommen wird, daß
das Material in eine Flüssigkeit eingegeben wird und der
Flüssigkeit ein Luftstrom zugeführt wird. Bei diesem be
kannten Verfahren ist jedoch der Luftstrom relativ uneffek
tiv und wird insbesondere nicht genutzt, um evtl. vorhan
dene Verklumpungen zu lösen. Es handelt sich hierbei also
um ein reines Flotationsverfahren ohne eine Aufspaltung
von Verklumpungen, die anderweitig vorgenommen werden
müßte, ggf. mit den eingangs geschilderten Nachteilen und
dem damit verbundenen Aufwand.
Nach ihrer Trennung können beim erfindungsgemäßen
Verfahren die Stoffe für die weitere Aufbereitung bzw. im
Rahmen der weiteren Aufbereitung in an sich für die Be
handlung von Suspensionen bekannter Weise durch Ab
schöpfen, Abziehen von Bodensätzen, Abfiltern oder der
gleichen weiter voneinander separiert und unterschiedlich
weitergeleitet werden.
In diesem Zusammenhang sei noch einmal erwähnt, daß
das Ausgangsmaterial trocken oder feucht bzw. naß sein
kann. Das Material kann, sofern es schwimmt, in einem
drucklosen Behälter durch geeignete Vorrichtungen, z. B.
Stempel, Siebe oder dergleichen, während des Druckstoßes
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels gehalten werden, um das
Material gezielt der entsprechenden Druckwelle auszuset
zen. Der gegebenenfalls verwendete Behälter kann außer
dem entsprechende Ausformungen und Auslaßöffnungen
haben, damit die schließlich in Suspension befindlichen Ma
terialbestandteile, gegebenenfalls auch Fasern, abgepumpt
werden können. Die durch Flotation aufgeschwommenen
Materialbestandteile können entweder, je nach Anwen
dungsfall, zusammen mit der gesamten Suspension abge
pumpt werden oder die Schwimmbestandteile können gege
benenfalls auch getrennt mittels Wehren, Spritzrohren oder
dergleichen aufgefangen bzw. abgeschöpft werden. Alle ab
sinkenden Materialbestandteile können beispielsweise mit
tels Schwerteilschleusen aufgefangen und getrennt ausge
schleust werden. Die weitere Bearbeitung und Verarbeitung
einzelner Fraktionen kann insbesondere gemeinsam oder
getrennt erfolgen. Insbesondere ist es auch möglich, aus ver
fahrenstechnischen Gründen eine Rückführung oder eine
Vorwärtsführung in mehreren Stufen, beispielsweise in
Form einer Kaskadenschaltung, vorzusehen.
Eine nächste Weiterbildung der Erfindung, für die auch
selbständiger Schutz beansprucht wird, sieht vor, daß das
Material mittels des Gasdruckes in einer etwa horizontalen
Förderrichtung vorangetrieben werden.
Auf diese vorteilhafte Weise wird also beim erfindungs
gemäßen Verfahren dem eingegebenen Gas gleichzeitig eine
dritte Funktion zugewiesen, nämlich eine Förderung der zu
trennenden oder schon getrennten Stoffe in effektiver Weise
zu bewirken.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich,
chargenweise, aber auch kontinuierlich durchgeführt wer
den, in dem Sinne, daß laufend aufzubereitendes Material
zugeführt und voneinander getrennte Stoffe abgeführt bzw.
weitergefördert werden.
Eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Material, vor
zugsweise zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens, zeichnet sich erfindungsgemäß aus, durch die
Merkmale des Anspruchs 5, und zwar mit den im Zusam
menhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren geschil
derten Vorteilen.
Ein Trennbehälter für die erfindungsgemäße Vorrichtung,
der relativ kostengünstig und einfach ausgebildet ist, wäre
insbesondere für eine diskontinuierliche Verfahrensdurch
führung hinreichend geeignet.
Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht mit Vorteil zur kontinuierlichen Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens vor, daß der Trennbehälter
aber auch eben Abschnitt eines Förderweges für das aufzu
bereitende Material bilden kann.
Eine nächste Weiterbildung der Erfindung, für die auch
selbständiger Schutz beansprucht wird, zeichnet sich da
durch aus, daß die Gaskanone wenigstens mit einer Rich
tungskomponente in Förderrichtung gerichtet ist. Dadurch
kann mittels des Gasdruckes das Material in Förderrichtung,
wenigstens über den vom Trennbehälter gebildeten Förder
abschnitt vorangetrieben werden. Dazu muß die Gaskanone
nicht parallel zur Förderrichtung gerichtet sein, sondern
kann auch schräg dazu in einem Winkel gerichtet sein, so
daß sie also nur mit einer Richtungskomponente in Förder
richtung weist.
Eine nächste Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vor
richtung sieht vor, daß dem Trennbehälter eine Eingabesta
tion zur Eingabe des aufzubereitenden Materials in den För
derweg entgegen der Förderrichtung vorgeordnet ist. Bereits
diese Eingabestation ist vorzugsweise selbst mit einer Gas
kanone ausgerüstet. Es kann also schon in diesem Bereich
eine Vortrennung bzw. auch ein Vorantrieb des aufzuberei
tenden Materials erfolgen. Ohnehin wäre die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und die entsprechende
Ausbildung der Vorrichtung mit mehreren Stufen und/oder
natürlich in mehreren zeitlich aufeinander folgenden Inter
vallen möglich. Dabei kann eine bestimmte räumliche und
auch zeitliche Zuordnung und Steuerung mehrerer Luftka
nonen für eine abgestimmte bzw. konzertierte Gasbeauf
schlagung der Flüssigkeit und des aufzubereitenden Materi
als erfolgen.
Dem Trennbehälter ist vorzugsweise ein Auftriebs- und
Absatzbecken bzw. -behälter in Förderrichtung nachgeord
net, in dem im Trennbehälter voneinander getrennte Materi
albestandteile entsprechend ihrer Dichte bzw. ihres Auftrie
bes in relativer Ruhe absinken, aufsteigen oder schweben
können. In dieser Bearbeitungsstation könnte dann ggf. auch
ein Abschöpfen, Abseien, Filtern oder dergleichen erfolgen.
Die Flüssigkeit selbst könnte, beispielsweise unter zu
sätzlicher Zuhilfenahme einer Pumpe, in einem Kreislauf
umlaufen und ständig wiederverwendet werden. Die ver
wendete Flüssigkeit und/oder das verwendete Gas kann auf
die Eigenschaften des aufzubereitenden Materials abge
stimmt werden, insbesondere beispielsweise im Hinblick
auf Entzündbarkeit des Materials oder dergleichen.
Die einzelnen Förderabschnitte der Vorrichtung könnten
durch Druckschleusen oder dergleichen geeignete Einrich
tungen voneinander derart getrennt sein, daß sich die in ei
nem Abschnitt ausgeübte Druckwirkung sich nicht in einen
anderen Abschnitt auswirkt, insbesondere jedenfalls nicht in
einen Abschnitt, der sich entgegen der Förderrichtung an
schließt.
Zusätzlich ist vorzugsweise eine Druckausgleichseinrich
tung vorgesehen, die einen Überdruck in dem Bearbeitungs
abschnitt bzw. der Gesamtvorrichtung verhindert. Dabei
kann insbesondere an ein Steigrohr im Bereich des Trennbe
hälters gedacht werden.
Ausführungsbeispiele, aus denen sich weitere erfinderi
sche Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen schematisch:
Fig. 1 einen Aufbereitungs- bzw. Trennbehälter für eine
diskontinuierliche, chargenweise Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 3 eine Stirnansicht des Trennbehälterabschnittes der
Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Stirnansicht.
Die Fig. 1 zeigt einen Trennbehälter, der in der dargestell
ten Form insbesondere für eine diskontinuierliche Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet wäre.
In den Trennbehälter 1 wird eine Flüssigkeit eingegeben,
die das aufzubereitende Material enthält, bzw. wird in den
Behälter das Material hineingegeben und entsprechend
Flüssigkeit zugefügt.
An den Trennbehälter 1 sind beidseitig Luftkanonen 2 an
geschlossen, die unterhalb des sich ausbildenden Flüssig
keitsspiegels in das Innere des Trennbehälters 1 einmünden.
Mit Hilfe dieser Luftkanonen kann jeweils während kurzer
Zeitdauern explosionsartig ein Gasgemisch, vorzugsweise
Luft, in das Innere des Trennbehälters 1 eingeschossen wer
den. Hierdurch werden eventuelle Verklumpungen des auf
zubereitenden Materials aufgelöst, indem durch Scherkräfte
aneinanderhaftende Stoffe voneinander getrennt werden.
Gleichzeitig kann das Gas bzw. das Gasgemisch aufgrund
von Flotationseffekten die unterschiedliche Höhenvertei
lung der Stoffe unterschiedlicher Dichte begünstigen bzw.
beschleunigen.
Sobald sich eine entsprechende Schichtentrennung einge
stellt hat, könnte beispielsweise ein Bodensatz aus dem
Trennbehälter 1, beispielsweise sich auf dem Boden abgela
gerte Pappfasern, durch eine Abzugsöffnung 3, abgezogen
werden.
Auf der Höhe des Flüssigkeitsspiegels könnte beispiels
weise eine Art Rechen oder dergleichen angeordnet werden,
um auf dem Flüssigkeitsspiegel schwimmendes Material ab
zuziehen bzw. abzuseien.
Schließlich könnte die dann noch im Trennbehälter 1 be
findliche Flüssigkeit gefiltert werden, um beispielsweise
Schwebeteilchen herauszufiltern.
Zusätzliche Behandlungen der Flüssigkeit, wie z. B. Zen
trifugieren, sind natürlich nicht ausgeschlossen.
Die Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung für das kontinuierliche
Betreiben des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Auch diese Vorrichtung umfaßt einen Trennbehälter 1 mit
Luftkanonen 2.
Während der Trennbehälter 1 gemäß der Fig. 1 beckenar
tig oder kesselartig oben offen sein könnte, ist der Trennbe
hälter 1 gemäß Fig. 2 als eine Art Rohrabschnitt nach oben
geschlossen ausgebildet und stellt einen Förderwegabschnitt
innerhalb der Gesamtvorrichtung dar. Für einen Druckaus
gleich des durch das jeweilige Einschießen eines Gases in
den Trennbehälter 1 kurzzeitig aufgebauten Überdruckes
verfügt der Trennbehälter 1 über ein Steigrohr 4.
Dem Trennbehälter 1 ist in der Fig. 2 eine Eingabestation
5 vorgeschaltet. Diese Eingabestation verfügt über eine
Trichteröffnung 6, durch die aufzubereitendes Material in
die Vorrichtung eingegeben werden kann. Auch der Einga
bestation 5 sind bereits Luftkanonen 2 zugeordnet.
Die Eingabestation 5 kann von dem Trennbehälter 1
durch eine Druckschleuse getrennt sein, und zwar vorzugs
weise durch eine Druckschleuse, die eine Druckausbreitung
von dem Trennbehälter 1 in die Eingabestation, also entge
gen der Förderrichtung 7, verhindert, jedoch eine Druckaus
breitung von der Eingabestation 5 in den Trennbehälter 1
zuläßt. Auf diese Weise können auch die Luftkanonen 2 bei
einer entsprechenden Ausrichtung genutzt werden, um das
aufzubereitende Material in Förderrichtung 7 voranzutrei
ben.
Dem Trennbehälter 1 ist ein Absetz- und Auftriebsbecken
8 nachgeschaltet. Dieses Becken 8 kann von dem Trennbe
hälter 1 wiederum durch eine Druckschleuse getrennt sein,
die sich in Förderrichtung 7 öffnet. Das in dem Trennbehäl
ter 1 mittels der Luftkanonen 2 in seine Stoffe bzw. Bestand
teile getrennte Material wird in das Becken 8 gefördert, wo
es sich in Ruhe entsprechend seiner Dichteverteilung in un
terschiedlichen Höhen der Flüssigkeit lagern bzw. ansiedeln
kann. Ein Abziehen dieser einzelnen Schichtenfraktionen
wäre dann in diesem Becken 8 bzw. aus diesem Becken 8 in
gleicher Weise möglich, wie im Zusammenhang mit der Fig.
1 für den Trennbehälter 1 geschildert.
Bei der Vorrichtung der Fig. 2 werden also die von dem
Trennbehälter 1 gemäß Fig. 1 übernommenen Funktionen
des Trennens und Absetzens für die kontinuierliche Durch
führung des Verfahrens auf den Trennbehälter 1 und das
Becken 8 aufteilt.
Mittels einer Leitung 9, in die auch eine Förderpumpe 10
eingesetzt ist, wird bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2 der
Flüssigkeitskreislauf geschlossen. Die Trägerflüssigkeit
kann also umlaufend wiederverwendet werden.
Die Fig. 3 zeigt den Trennbehälter 1 gemäß Fig. 2 in einer
Stirnansicht. Gleiche Bauelemente sind mit den gleichen
Bezugszahlen bezeichnet, wie in Fig. 2. Erkennbar ist auch
in der Fig. 3 - wie in der Fig. 2 - der Flüssigkeitsspiegel 11.
Des weiteren ist in der Fig. 3 erkennbar, daß die Luftka
nonen schräg angesetzt sind. Was in der Fig. 3 und auch in
der Fig. 2 dagegen nicht erkennbar ist, ist die Tatsache, daß
die Luftkanonen 2 oder zumindest deren Mündungen we
nigstens mit einer Richtungskomponente in Förderrichtung
7 geneigt sein können, um mit den Gasstößen das aufzube
reitende Material zusätzlich in Förderrichtung 7 voranzu
treiben, wodurch die Pumpe 10 unterstützt bzw. entlastet
würde und eine Trennung des aufzubereitenden Materials in
seine Stoffe bzw. Bestandteile begünstigt würde.
Claims (11)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Material, welches vorzugsweise miteinan
der agglomerierte oder verklumpte Materialbestandteile umfaßt, insbeson
dere zur Aufbereitung von Altpapier- oder -pappmaterial, dadurch ge
kennzeichnet, daß das aufzubereitende Material innerhalb einer Flüssig
keit der Aufbereitung unterzogen wird, bei der in die Flüssigkeit unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels (11) ein Gas oder ein Gasgemisch eingegeben wird,
um Materialbestandteile voneinander zu lösen und/oder selbst zu lösen oder
aufzulösen, indem das Gas explosionsartig in Form wenigstens einer
Druckwelle mittels einer Gaskanone (2) in die Flüssigkeit eingeschossen
wird, die dabei als Energieübertragungsmedium genutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas oder
Gasgemisch zur Erzeugung von Flotationseffekten genutzt wird.
3. Verfahren zur Aufbereitung von Material, vorzugsweise nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material oder dessen Bestand
teile mittels des Gasdruckes in einer etwa horizontalen Förderrichtung (7)
vorangetrieben werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verfahren kontinuierlich betrieben wird, in dem Sinne,
daß laufend aufzubereitendes Material zugeführt und voneinander ge
trennte oder gelöste Materialbestandteile abgeführt oder weitergefördert
werden.
5. Vorrichtung zur Aufbereitung von Material, welches vorzugsweise mitein
ander agglomerierte oder verklumpte Materialbestandteile unterschiedlicher
Dichte umfaßt, insbesondere zur Aufbereitung von Altpapier- oder -pappma
terial, vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Ansprü
che 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Trennbehälter (1) zur Eingabe
des Materials in oder mit einer Flüssigkeit, in den wenigstens eine Gaska
none (2) zur stoßartigen Einbringung eines Gases oder eines Gasgemisches
in die Flüssigkeit unterhalb des Flüssigkeitsspiegels (11) einmündet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Trennbehälter (1) einen Abschnitt eines Förderweges für das aufzuberei
tende Material bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaska
none (2) wenigstens mit einer Richtungskomponente in Förderrichtung (7)
gerichtet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß dem Trennbehälter (1) eine Eingabestation (5) zur Eingabe des
aufzubereitenden Materials in den Förderweg entgegen der Förderrichtung
(7) vorgeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
Eingabestation (5) mit einer Gaskanone (2) ausgerüstet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß dem Trennbehälter (1) ein Auftriebs- und Absetzbecken oder -be
hälter (8) in Förderrichtung (7) nachgeordnet ist, in dem im Trennbehälter
(1) voneinander getrennte Stoffe entsprechend ihrer unterschiedlichen
Dichte oder ihres unterschiedlichen Auftriebes in relativer Ruhe absinken,
aufsteigen oder schweben können.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 10, gekenn
zeichnet durch eine Druckausgleichseinrichtung im Bereich des Trennbe
hälters (1).
Priority Applications (4)
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---|---|
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20111001 |