DE19811346A1 - Verfahren zur Verarbeitung von Signalen - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von SignalenInfo
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- G05B19/41—Numerical control [NC], i.e. automatically operating machines, in particular machine tools, e.g. in a manufacturing environment, so as to execute positioning, movement or co-ordinated operations by means of programme data in numerical form characterised by interpolation, e.g. the computation of intermediate points between programmed end points to define the path to be followed and the rate of travel along that path
- G05B19/4103—Digital interpolation
Abstract
Um bei der Verarbeitung von Signalen, die aus zeitlich aufeinanderfolgenden Signalwerten bestehen, Fehler aufgrund von Zeitverschiebungen innerhalb der Signalverarbeitung zu vermeiden, wird zunächst jedem der Signalwerte (s¶a¶(t¶a,0¶)) jeweils ein aktueller Zeitwert (t¶a,0¶) zugeordnet; vor jeder weiteren zeitkritischen Verarbeitung eines jeden Signalwertes (s¶a¶(t¶a,0¶)) wird dieser aufgrund von Informationen über den Verlauf des zugehörigen Signals (s¶a¶) sowie in Abhängigkeit von der Zeitdifferenz zwischen dem zugeordneten Zeitwert (t¶a,0¶) und einem Bezugszeitwert (t¶0¶) durch Interpolation korrigiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von
Signalen.
In signalverarbeitenden technischen Systemen werden zunehmend
seriell arbeitende Prozessoren eingesetzt, so daß es aufgrund
der in Zeitzyklen erfolgenden Signalverarbeitung durch die
Prozessoren zu unterschiedlichen Zeitverschiebungen bei den
Signalen kommt. Ein Beispiel hierfür sind Automatisierungs
systeme mit dezentraler Prozeßperipherie in Form von de
zentralen Automatisierungsgeräten, die über einen Bus mit
einander verbunden sind und ggf. von einem zentralen Auto
matisierungsgerät überwacht werden. Da jedes dieser Auto
matisierungsgeräte einen eigenen Prozessor und eine eigene
Uhr aufweist, ergibt sich eine seriell ablaufende und zyklus
zeitbehaftete Signalverarbeitung, so daß sich zeitliche
Streuungen zwischen den Signalen an der Prozeßperipherie,
also zwischen den Signalen an den Ein- und Ausgängen bzw.
zwischen Sensorik und Aktorik, ergeben.
In Systemen mit kaskadierten Automatisierungsgeräten addieren
sich die Prozessor- bzw. Buszyklen zu einem stark streuenden
Zykluszeitband. Durch diese Zeitstreuung geht bei zeitvaria
blen Vorgängen der synchrone Zusammenhang zwischen den Ein- und
Ausgangssignalen bzw. der Sensorik und der Aktorik ver
loren, wobei eine rechnerische Kompensation der Zeitverschie
bungen wegen ihrer stochastischen Streuung nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ver
arbeitung von Signalen ohne Fehler aufgrund von Zeitverschie
bungen innerhalb der Signalverarbeitung zu ermöglichen.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
der Verarbeitung von Signalen, die jeweils aus zeitlich auf
einanderfolgenden Signalwerten bestehen, zunächst jedem der
Signalwerte jeweils ein aktueller Zeitwert zugeordnet wird
und daß vor jeder weiteren zeitkritischen Verarbeitung eines
jeden Signalwertes dieser aufgrund von Informationen über den
Verlauf des zugehörigen Signals sowie in Abhängigkeit von der
Zeitdifferenz zwischen dem zugeordneten Zeitwert und einem
Bezugszeitwert durch Interpolation korrigiert wird.
Die zu verarbeitenden Signale sind also nicht nur durch ihre
Signalwerte, sondern auch durch die den Signalwerten zugeord
neten Zeitwerte definiert. Bei jeder einzelnen zeitkritischen
Signalverarbeitung wird ein möglicher Fehler, der aus der
Zeitdifferenz zwischen dem Zeitwert des jeweils aktuellen
Signalwerts und einem für die Signalverarbeitung maßgeblichen
Bezugszeitwert resultieren kann, dadurch kompensiert, daß der
Signalwert aufgrund von Informationen über den Signalverlauf
sowie in Abhängigkeit von der Zeitdifferenz durch Interpola
tion korrigiert wird.
Als Bezugszeitwert kann insbesondere die gerade aktuelle Zeit
herangezogen werden, die von einer internen Uhr des signal
verarbeitenden Systems geliefert wird. Der beispielsweise
aufgrund von vorangegangenen Verarbeitungszyklen verzögerte
Signalwert wird dann durch Interpolation auf einen für die
gerade aktuelle Zeit korrekten Wert korrigiert. Sollen bei
spielsweise im Rahmen der Signalverarbeitung zwei Signalwerte
unterschiedlicher Signale, die gegeneinander zeitverschoben
sein können, miteinander verknüpft werden, so werden auf
diese Weise beide Signalwerte vor ihrer Verknüpfung auf für
die aktuelle Zeit gültige Werte korrigiert. Dem Ergebnis der
Verknüpfung wird dann die aktuelle Zeit als Zeitwert zugeord
net.
Alternativ zu der gerade aktuellen Zeit kann aber auch der
Zeitwert eines der beiden oder mehreren zu verknüpfenden
Signalwerte als Bezugszeitwert herangezogen werden, wobei
dann dem Ergebnis der Verknüpfung dieser Bezugszeitwert zu
geordnet wird.
Die für die Korrektur der Signalwerte notwendigen Informa
tionen über den Signalverlauf werden aus vorangegangenen
Signalwerten gewonnen, wobei im einfachsten Fall, z. B. in
einem Automatisierungssystem, in dem einzelne Vorgänge je
weils mit konstanten Geschwindigkeiten ablaufen, die Diffe
renz zwischen jeweils zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Signalwerten ermittelt und daraus ein Geschwindigkeitswert
als Information über den Signalverlauf gebildet wird. Bei
komplizierteren Signalverläufen oder zur Erhöhung der Ge
nauigkeit bei der Signalverarbeitung ist vorgesehen, daß die
Information über den Signalverlauf zusätzlich einen Beschleu
nigungswert enthält, der aus der Differenz zweier zeitlich
aufeinanderfolgender Geschwindigkeitswerte ermittelt wird.
Darüber hinaus können die Informationen über den Signal
verlauf natürlich auch andersweitig aus den vorangegangenen
Signalwerten berechnet werden.
Insbesondere dann, wenn die zu verarbeitenden Signale von
Sensoren geliefert werden, kann es zwischen der Entstehung
der Signalwerte und der Zuordnung der Zeitwerte zu den
Signalwerten zu einer Verzögerung kommen. In diesem Fall
werden die Signalwerte zum Zeitpunkt der Zuordnung der Zeit
werte aufgrund der Informationen über den Signalverlauf sowie
in Abhängigkeit von der Verzögerung durch Interpolation kor
rigiert. Alternativ hierzu läßt sich die Verzögerung in be
sonders einfacher Weise dadurch kompensieren, daß die Zeit
werte ausgehend von dem Zeitpunkt ihrer Zuordnung zu den
Signalwerten um den Betrag der Verzögerung zurückdatiert
werden.
Für den Fall, daß es sich bei den zu verarbeitenden Signalen
um vorausbestimmbare Signale, also beispielsweise um Soll- oder
Leitwerte, handelt, werden die Signalwerte vorzugsweise
zusammen mit den zugeordneten Zeitwerten im voraus erzeugt
und für die nachfolgende Verarbeitung zwischengespeichert;
bei der nachfolgenden Verarbeitung werden dann jeweils die
jenigen Signalwerte herangezogen, deren jeweiliger Zeitwert
mit dem Bezugszeitwert, beispielsweise der gerade aktuellen
Zeit, übereinstimmt.
Es kann vorkommen, daß ein Signal nach seiner Verarbeitung
mit einer Verzögerung ausgegeben wird oder einer Einrichtung
zugeführt wird, in der es mit einer Verzögerung zur Wirkung
gelangt. Dies kann insbesondere bei der Ansteuerung von Ak
toren mit Hilfe von Stellsignalen der Fall sein. In diesem
Fall wird die Verzögerung in vorteilhafter Weise dadurch kom
pensiert, daß die Signalwerte vor ihrer Ausgabe aufgrund der
Informationen über den Signalverlauf sowie in Abhängigkeit
von der Verzögerung durch Interpolation korrigiert werden.
Wenn die Verarbeitung des Signals einen Soll-/Istwert
vergleich umfaßt, bei dem ein Ereignis dann ausgelöst werden
soll, wenn das Signal einen Sollwert erreicht, läßt sich der
für die Signalverarbeitung erforderliche Rechenaufwand in
vorteilhafter Weise dadurch verringern, daß ausgehend von der
aktuellen Zeit und aufgrund der Informationen über den
Signalverlauf durch Interpolation derjenige Zeitpunkt er
mittelt wird, zu dem das Signal den Sollwert erreichen wird,
und daß das Ereignis dann ausgelöst wird, wenn die aktuelle
Zeit mit dem ermittelten Zeitpunkt übereinstimmt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden auf
die Figuren der Zeichnung Bezug genommen; im einzelnen zeigen
Fig. 1 ein Beispiel für ein kaskadiertes Prozessor
system in schematischer Darstellung,
Fig. 2 ein Zeitdiagramm der Signalverarbeitung in
dem kaskadierten Prozessorsystem,
Fig. 3 ein Beispiel des kaskadierten Prozessor
systems in Form eines Blockschaltbildes,
Fig. 4 ein beispielhaftes Funktionsblockdiagramm
einer nach dem erfindungsgemäßen Signal
verarbeitungsverfahren arbeitenden Einrich
tung,
Fig. 5 und 6 Beispiele der erfindungsgemäßen Signal
verarbeitung und
Fig. 7 ein Blockschaltbild eines nach dem erfin
dungsgemäßen Signalverarbeitungsverfahren
arbeitenden Automatisierungssystems.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel für ein sich z. B. bei einem Auto
matisierungsvorhaben ergebendes kaskadiertes Prozessorsystem.
Mittels eines Sensors S wird ein Signal von einem zu steuern
den und/oder zu überwachenden technischen Prozeß aufgenommen.
Das Signal wird unter Umständen nicht sofort weitergegeben,
sondern beispielsweise zunächst einer Vorverarbeitung unter
worfen, so daß sich hieraus eine erste Signalverzögerung er
gibt. In dem kaskadierten Prozessorsystem gelangt das Signal
daraufhin zunächst an ein dezentrales Peripheriegerät P1. An
dem dezentralen Peripheriegerät P1 kann eine Vielzahl weite
rer Sensoren S angeschlossen sein, die gleichfalls Signale an
das Peripheriegerät P1 liefern. Das Peripheriegerät P1 muß
also sämtliche angeschlossenen Sensoren S überwachen und kann
daher ein eingegangenes Signal nicht unmittelbar weiter
melden, sondern z. B. erst am Ende des Zyklus, an dem die
Signale sämtlicher angeschlossener Sensoren S vorliegen. Von
dem dezentralen Peripheriegerät P1 gelangt das Signal also
mit einer durch dieses verursachten weiteren Zeitverzögerung
t1 auf einen Busprozessor B1, der einen Bus B steuert. Zum
Senden von Daten über den Bus B muß der Busprozessor B1 ent
weder selber den Bus B belegen und dazu einen Zeitpunkt ab
warten, zu dem der Bus B nicht von anderen Busteilnehmern
belegt ist, oder aber auf eine Sendeanforderung von einem
übergeordneten Busteilnehmer warten. Daraus resultiert eine
erneute Zeitverzögerung t2.
Das Signal gelangt nun über den Bus B zu einem zentralen
Automatisierungsgerät AG, beispielsweise eine speicher
programmierbare Steuerung oder ein Personalcomputer. Auch die
Datenverarbeitung in dem Automatisierungsgerät AG ist zyklus
zeitbehaftet, so daß sich eine erneute Zeitverzögerung t3 bis
zur Ausgabe eines Antwortsignals als Reaktion auf das von dem
Sensor S gelieferte Eingangssignal ergibt. Das von dem Auto
matisierungsgerät AG aus gegebene Signal wird wieder über
einen Busprozessor B2 auf den oben erwähnten Bus B gegeben,
wobei sich aus den gleichen Gründen wie bei dem Busprozessor
B1 wieder eine Zeitverzögerung t4 ergibt.
Über den Bus B gelangt das Signal nun zu einem weiteren de
zentralen Peripheriegerät P2, das neben einem Aktor A, für
den das Signal bestimmt ist, möglicherweise noch mit weiteren
Aktoren A verbunden ist, so daß das Signal dem Aktor A, für
den es bestimmt ist, wiederum erst mit einer gewissen, durch
die Zyklus zeit bedingten Zeitverzögerung t5 übermittelt wird.
Im Aktor A selbst kann sich schließlich noch eine Ausgangs
verzögerung ergeben.
Aufgrund der oben beschriebenen, sich summierenden Zeit
verzögerungen ist es nicht möglich, unmittelbar auf das von
dem Sensor S aufgenommene Ereignis durch eine entsprechende
Ansteuerung des Aktors A zu reagieren. Andererseits ist die
Zeitdifferenz zwischen der Aufnahme des Ereignisses durch den
Sensor S und der Reaktion auf das Ereignis mit der entspre
chenden Ansteuerung des Aktors A nicht determiniert und daher
rein rechnerisch nicht kompensierbar. Vielmehr addieren sich
in dem kaskadierten Prozessorsystem die vorstehend beschrie
benen Prozeß- und Buszyklen zu einem stark streuenden Zyklus
zeitband, wodurch bei zeitvarianten Vorgängen der synchrone
Zusammenhang zwischen dem von dem Sensor S aufgenommenen Er
eignis und der mit dem Aktor A bewirkten Reaktion auf das
Ereignis verlorengeht.
Im Beispiel nach Fig. 2 wird dieser Sachverhalt nochmals
verdeutlicht, wobei aus Gründen der Vereinfachung angenommen
wird, daß alle beteiligten Prozessoren gleich lange Zyklus
zeiten aufweisen. Das von dem Sensor S gelieferte Signal er
reicht das dezentrale Peripheriegerät P1 im günstigsten Fall
am Anfang des gerade aktuellen Prozessorzyklus, so daß es
noch innerhalb dieses Zyklus verarbeitet werden kann und an
schließend mit der Zeitverzögerung t1 an den Busprozessor B1
ausgegeben wird. Im ungünstigen Fall wird das Signal des
Sensors S erst in dem nächsten Prozessorzyklus des Peri
pheriegerätes P1 verarbeitet und danach ebenfalls mit der
Zeitverzögerung t1 ausgegeben, so daß sich bei dem dem Bus
prozessor B1 zugeführten Signal eine Zeitstreuung mit dem
Betrag der Zeitverzögerung t1 ergibt. In gleicher Weise er
geben sich entsprechende Zeitstreuungen auch für die sich
anschließenden Signalverarbeitungen innerhalb der Prozessor
kaskade, so daß im günstigsten Fall der Aktor A nach fünf
Zyklen und im ungünstigsten Fall erst nach zehn Zyklen akti
viert wird. Die zeitliche Differenz zwischen der Ansteuerung
des Aktors A im günstigsten Fall und der Ansteuerung im un
günstigsten Fall entspricht der Zeitstreuung, die bei dem ge
zeigten Ausführungsbeispiel der Summe der Zeitverzögerungen
t1 . . . t5 entspricht.
Fig. 3 zeigt als Beispiel für das bisher abstrakt beschrie
bene kaskadierte Prozessorsystem ein Automatisierungssystem
zur Bearbeitung von Werkstücken WS, die mittels einer Trans
porteinrichtung TE zu einer den Aktor A bildenden Bearbei
tungseinrichtung, hier z. B. einer Schneidvorrichtung SCH,
transportiert und dort bearbeitet werden. Als Sensoren S sind
ein die Transportbewegung erfassender Weggeber WG und ein die
Werkstückposition erfassender Positionsgeber PG an dem de
zentralen Peripheriegerät P1 angeschlossen. Dieses ist über
den Bus B mit dem zentralen Automatisierungsgerät AG und dem
weiteren dezentralen Peripheriegerät P2 gekoppelt, welches
die Schneidvorrichtung SCH steuert. Anhand von Fig. 2 ist
ohne weiteres erkennbar, daß durch die Streuung in der Zeit
verzögerung zwischen dem von dem Positionsgeber PG geliefer
ten Werkstückpositionssignal und dem Ansteuerungssignal für
die Schneidvorrichtung SCH eine exakte Werkstückbearbeitung
nicht möglich ist.
Fig. 4 zeigt beispielhaft ein Funktionsblockdiagramm zur
allgemeinen Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Verarbeitung von Signalen s, die hier von unterschiedlichen
Sensoren S aus einem zu steuernden und/oder zu überwachenden
Prozeß an Einrichtungen zur Signalerfassung SE geliefert
werden. Bei den Signalen s kann es sich um einzelne Signal
werte oder um analoge Signale handeln, die bei der Signal
erfassung SE durch Analog-/Digital-Umsetzung in zeitlich
aufeinanderfolgende Signalwerte umgesetzt werden. Jedem der
erfaßten Signalwerte wird jeweils ein aktueller Zeitwert
zugeordnet, der von einem Zeitgeber CL (Uhr) geliefert wird.
Bei der weiteren Signalverarbeitung SV, die in unterschied
lichen parallelen und/oder sequentiellen Signalverarbeitungs
schritten erfolgen kann, werden die Signalwerte nach vorge
gebenen Algorithmen verarbeitet, wobei sie je nach Algorith
mus untereinander und/oder mit Parameterwerten verknüpft
werden können. Dabei erfolgt vor jeder zeitkritischen Ver
arbeitung von Signalwerten, also beispielsweise bei der Ver
knüpfung von Signalwerten unterschiedlicher Signale, eine
Korrektur von Signalwerten mit unterschiedlich zugeordneten
Zeitwerten bzw. mit einer Zeitdifferenz zwischen den jeweili
gen Zeitwerten und einem Bezugswert.
Fig. 5 verdeutlicht dies anhand eines Beispiels. Bei der
gerade aktuellen Zeit t0 ist ein Signalverarbeitungsschritt
vorgesehen, bei dem eine Verknüpfung von Signalwerten unter
schiedlicher Signale sa und sb erfolgen soll. Dem zu diesem
Zeitpunkt t0 gerade zur Verfügung stehenden Signalwert
sa(ta,0) des Signals sa ist der Zeitpunkt ta,0 und dem Signal
wert sb(tb,0) der Zeitwert tb,0 zugeordnet. Um bei der Verknüp
fung der Signale sa und sb einen Fehler aufgrund der Zeit
verschiebung tb,0 - ta,0 zwischen den beiden Signalwerten
sa(ta,0) und sb(tb,0) zu verhindern, erfolgt eine Korrektur des
oder der Signalwerte auf einen gemeinsamen Bezugszeitwert.
Bei dem Bezugszeitwert kann es sich prinzipiell um einen
beliebigen Zeitwert handeln, wobei jedoch vorzugsweise ent
weder die aktuelle Zeit t0 oder einer der beiden Zeitwerte
ta,0 und tb,0 verwendet wird. Im erstgenannten Fall müssen
beide Signalwerte sa(ta,0) und sb(tb,0) korrigiert werden,
während im letzteren Fall nur einer der beiden Signalwerte
sa(ta,0) und sb(tb,0) korrigiert werden muß. Die im letzteren
Fall verbleibende Zeitverschiebung zu der aktuellen Zeit t0
kann innerhalb der Signalverarbeitung SV zu einem späteren
Zeitpunkt korrigiert werden, wenn dies erforderlich ist. Die
Korrektur der Signalwerte, hier z. B. des Signalwertes
sa(ta,0), erfolgt aufgrund von Informationen über den Verlauf
des zu korrigierenden Signals sa sowie in Abhängigkeit von
der Zeitdifferenz zwischen dem zugehörigen Zeitwert ta,0 und
dem Bezugszeitwert, hier z. B. t0.
Als Informationen über den Verlauf des Signals sa werden bei
dem gezeigten Beispiel ein Geschwindigkeitswert va,0 und ein
Beschleunigungswert aa,0 gebildet, wobei sich der Geschwindig
keitswert va,0 mit
va,0 = (sa(ta,0) - sa(ta,-1))/(ta,0 - ta,-1)
aus der Differenz zwischen zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Signalwerten sa(ta,0) und sa(ta,-1) und der Beschleunigungswert
aa,0 mit
aa,0 = (va,0 - va,-1)/(ta,0 - ta,1)
aus der Differenz zwischen zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Geschwindigkeitswerten
va,0 und va,-1 = (sa(ta,-1) - sa(ta,-2))/(ta,-1 - ta,-2)
ergibt. Die Informationen über den Signalverlauf können bei
der Signalverarbeitung SV oder aber auch schon bei der
Signalerfassung SE ermittelt werden und dem betreffenden
Signalwert für die weitere Verarbeitung in gleicher Weise wie
der Zeitwert zugeordnet werden. Der auf den Bezugszeitwert,
z. B. t0, korrigierte Signalwert sa(t0) berechnet sich zu:
sa(t0) = sa(ta,0) + va,0(t0 - ta,0) + (aa,0/2) (t0 - ta,0)2.
Durch Signalverknüpfung gebildete neue Signalwerte erhalten
den Bezugszeitwert, hier t0, als Zeitwert zugeordnet, während
die übrigen Signalwerte wahlweise entweder in Form der ur
sprünglichen Signalwerte, z. B. sa(ta,0), mit den ursprünglich
zugeordneten Zeitwerten oder als korrigierte Signalwerte,
z. B. sa(t0), mit den neuen Bezugszeitwerten für die weitere
Signalverarbeitung zur Verfügung stehen.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel für den Fall, daß zum aktuellen
Zeitpunkt t0 ein Signalverarbeitungsschritt vorgesehen ist,
gemäß dem ein Ereignis ausgelöst werden soll, wenn ein Signal
sc einen Sollwert ss erreicht. In diesem Fall wird in Ab
hängigkeit von der Differenz zwischen dem zum aktuellen Zeit
punkt t0 gerade zur Verfügung stehenden Signalwert sc(tc,0)
und dem Sollwert ss sowie aufgrund von Informationen über den
Verlauf des Signals sc, hier dem Geschwindigkeitswert vc,0 und
dem Beschleunigungswert ac,0, der Zeitpunkt ts ermittelt, zu
dem das Signal sc den Sollwert ss erreicht. Bei dem gezeigten
Beispiel wird der Zeitpunkt ts mit
ts = ((ss - sc(tc,0))/vc,0) + (vc,0/aa,0)
berechnet und das Ereignis ausgelöst, wenn die aktuelle Zeit
mit dem berechneten Zeitpunkt ts übereinstimmt.
Wie Fig. 4 zeigt, werden nach der Signalverarbeitung SV die
verarbeiteten Signale bzw. die durch Signalverknüpfung neu
gebildeten Signale über Einrichtungen zur Signalausgabe SA an
Aktoren A zur Steuerung des Prozesses ausgegeben.
Bei der Signalerfassung SE ist es möglich, daß zwischen der
Erzeugung der Signale s durch die Sensoren S und der Zuord
nung der Zeitwerte durch den Zeitgeber CL eine beispielsweise
durch die Arbeitsweise der Sensoren S bedingte Verzögerung
vorliegt. Wenn diese Verzögerung bekannt ist, kann sie durch
entsprechende Korrektur der Signalwerte in der gleichen Weise
korrigiert werden, wie dies oben für die Signalverarbeitung
SV beschrieben wurde. Einfacher ist es, die von dem Zeitgeber
CL gelieferten Zeitwerte bei der Zuordnung zu den Signal
werten um den Betrag der Verzögerung zurückzudatieren.
Entsprechendes gilt auch für die Signalausgabe SA, wenn die
Ausgabe der Signale verzögert erfolgt oder die Aktoren A
verzögert auf die Ausgabe der Signale reagieren. In diesem
Fall werden die Signalwerte bei der Signalausgabe aufgrund
der Informationen über den Signalverlauf und in Abhängigkeit
von der Verzögerung korrigiert.
Signale, die nicht von Sensoren erzeugt werden, sondern statt
dessen im voraus bestimmbar sind, werden in einer Einrichtung
zur Leitwerterzeugung LE zusammen mit den zugeordneten Zeit
werten im voraus erzeugt und für die nachfolgende Signal
verarbeitung SV zwischengespeichert. Die Zeitwerte werden
dabei von einem Zeitgeber CL' erzeugt, der den Signalwerten
nicht die jeweils aktuelle Zeit, sondern diejenigen Zeitwerte
zuordnet, für die die Signalwerte vorherbestimmt sind. Bei
der nachfolgenden Signalverarbeitung SV werden dann jeweils
diejenigen Signalwerte herangezogen, deren jeweiliger Zeit
wert mit dem Bezugszeitwert übereinstimmt.
Fig. 7 zeigt beispielhaft die Anwendung des in den Fig. 4
bis 6 beschriebenen Signalverarbeitungsverfahrens auf das
Automatisierungssystem nach Fig. 3. Die Transporteinrichtung
TE zum Transport der Werkstücke WS zu der Schneidvorrichtung
SCH wird durch einen Motor M angetrieben. Zur Erfassung der
Transportgeschwindigkeit und der Werkstückposition dienen der
Drehzahlgeber DG und der Positionsgeber PG. Das Automatisie
rungssystem besteht aus fünf Automatisierungseinrichtungen
AE1 . . . AE5, die über einen Bus B miteinander kommunizieren.
Die mit AE3, AE4 und AE5 bezeichneten Automatisierungs
einrichtungen entsprechen bezüglich ihrer Aufgaben in dem
Automatisierungssystem den in Fig. 3 gezeigten Geräten P1,
AG und P2.
Die Automatisierungseinrichtung AE1 enthält einen Sollwert
generator SWG, der die Drehzahl-Sollwerte für den Motor M
entsprechend einem vorgegebenen Fahrplan erzeugt. Die Dreh
zahl-Sollwerte werden im voraus erzeugt, wobei ihnen von
einem Zeitgeber CL1 einzelne Zeitwerte zugeordnet werden, die
die Gültigkeitszeitpunkte der einzelnen Sollwerte bezeichnen.
Die Drehzahl-Sollwerte werden in der Automatisierungseinrich
tung AE2 in einem Speicher SP nacheinander zwischengespei
chert. Die zwischengespeicherten Sollwerte werden jeweils
dann in einen Interpolator IP2 überführt, wenn der ihnen je
weils zugeordnete Zeitwert mit der von einem Zeitgeber CL2
vorgegebenen aktuellen Zeit übereinstimmt. In dem Interpola
tor werden die Sollwerte im Sinne eines Ausgleichs von Zeit
verzögerungen bei der nachfolgenden Steuerung des Motors M
korrigiert, bevor sie einer Motorsteuerung MS zur Steuerung
des Motors M zugeführt werden.
Die Automatisierungseinrichtung AE3 enthält eine Einrichtung
zur Signalerfassung SE, die die von dem Weggeber WG geliefer
ten Weg-Istwerte dann übernimmt, wenn der Positionsgeber PG
den Vorbeilauf eines Werkstücks WS detektiert. Dem übernomme
nen Weg-Istwert wird ein von einem Zeitgeber CL3 gelieferter
aktueller Zeitwert zugeordnet.
In Abhängigkeit von dem so erfaßten Weg-Istwert soll ein
Steuersignal zur Ansteuerung der Schneidvorrichtung SCH er
zeugt werden, um das Werkstück WS bei Ankunft an der Schneid
vorrichtung SCH zu bearbeiten. Hierzu wird in der Automati
sierungseinrichtung AE4 der von der Automatisierungseinrich
tung AE3 gelieferte Weg-Istwert im Hinblick auf Signal
verzögerungen bei der Erfassung der Position des Werkstückes
WS durch den Positionsgeber PG korrigiert. Diese Korrektur
findet in einem Interpolator IP3 statt, in dem in Abhängig
keit von der Signalverzögerung und Informationen über den
Signalverlauf des Weg-Istwertes ein korrigierter Weg-Istwert
berechnet wird. Die Informationen über den Signalverlauf
werden in einer Recheneinheit RE aufgrund von vorangegangenen
Weg-Istwerten ermittelt. In einem Sollwertrechner SR wird ein
vorgegebener Weg-Sollwert in Abhängigkeit von der Werkstück
länge in Transportrichtung, dem Abstand zwischen dem Posi
tionsgeber PG und der Schneidvorrichtung SCH sowie in Ab
hängigkeit von dem korrigierten Weg-Istwert berechnet.
Die Automatisierungseinrichtung AE5 enthält einen Interpola
tor IP5, in dem der in der Automatisierungseinrichtung AE4
berechnete korrigierte Weg-Istwert aufgrund der ebenfalls
dort ermittelten Informationen über den Signalverlauf des
Weg-Istwertes auf einen für die gerade aktuelle Zeit gültigen
neuen Weg-Istwert korrigiert wird. Die gerade aktuelle Zeit
wird von einem Zeitgeber CL5 vorgegeben. Der so aktualisierte
Weg-Istwert wird in einem Soll-/Istwertvergleicher VGL mit
dem Weg-Sollwert verglichen und zur Steuerung der Schneid
vorrichtung SCH über eine Steuereinrichtung ST herangezogen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Verarbeitung von Signalen (sa), die jeweils
aus zeitlich aufeinanderfolgenden Signalwerten (sa(ta,0)) be
stehen, wobei zunächst jedem der Signalwerte (sa(ta,0)) je
weils ein aktueller Zeitwert (ta,0) zugeordnet wird und wobei
vor jeder weiteren zeitkritischen Verarbeitung eines jeden
Signalwertes (sa(ta,0)) dieser aufgrund von Informationen über
den Verlauf des zugehörigen Signals (sa) sowie in Abhängig
keit von der Zeitdifferenz zwischen dem zugeordneten Zeitwert
(ta,0) und einem Bezugszeitwert (t0) durch Interpolation kor
rigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Bezugszeitwert die gerade aktuelle Zeit (t0) heran
gezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Verknüpfung der Signalwerte (sa(ta,0)) des Si
gnals (sa) mit anderen Signalwerten (sb(tb,0)) eines anderen
Signals (sb) die den anderen Signalwerten (sb(tb,0)) zugeord
neten Zeitwerte (tb,0) als Bezugszeitwerte herangezogen wer
den.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen je
weils zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Signalwerten
(sa(ta,0), sa(ta,-1)) ermittelt und daraus ein Geschwindig
keitswert als Information über den Signalverlauf gebildet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Information über den Signalverlauf zusätzlich einen
Beschleunigungswert enthält, der aus der Differenz jeweils
zweier zeitlich aufeinanderfolgender Geschwindigkeitswerte
ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß, für den Fall, daß zwischen
der Entstehung der Signalwerte und der Zuordnung der Zeit
werte zu den Signalwerten eine Verzögerung vorliegt, die
Signalwerte zum Zeitpunkt der Zuordnung der Zeitwerte auf
grund der Informationen über den Signalverlauf sowie in Ab
hängigkeit von der Verzögerung durch Interpolation korrigiert
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß, für den Fall, daß zwischen der Ent
stehung der Signalwerte und der Zuordnung der Zeitwerte zu
den Signalwerten eine Verzögerung vorliegt, die Zeitwerte
ausgehend von dem Zeitpunkt ihrer Zuordnung zu den Signal
werten um den Betrag der Verzögerung zurückdatiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signalwerte von im voraus be
stimmbaren Signalen, insbesondere von Soll- oder Leitwerten,
zusammen mit den zugeordneten Zeitwerten im voraus erzeugt
und für die nachfolgende Verarbeitung zwischengespeichert
werden und daß bei der nachfolgenden Verarbeitung jeweils
diejenigen Signalwerte herangezogen werden, deren jeweiliger
Zeitwert mit dem Bezugszeitwert übereinstimmt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Signalwerte für den Fall,
daß das Signal nach seiner Verarbeitung mit einer Verzögerung
ausgegeben wird oder einer Einrichtung zugeführt wird, in der
es mit einer Verzögerung zur Wirkung gelangt, aufgrund der
Informationen über den Signalverlauf sowie in Abhängigkeit
von der Verzögerung durch Interpolation korrigiert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß, für den Fall, daß die Verarbeitung
des Signals (sc) einen Soll-/Istwertvergleich umfaßt, bei dem
ein Ereignis dann ausgelöst werden soll, wenn das Signal (sc)
einen Sollwert (ss) erreicht, ausgehend von der aktuellen
Zeit (t0) und aufgrund der Informationen über den Signal
verlauf durch Interpolation derjenige Zeitpunkt (ts) ermit
telt wird, zu dem das Signal (sc) den Sollwert (ss) erreichen
wird, und daß das Ereignis dann ausgelöst wird, wenn die ak
tuelle Zeit (t) mit dem ermittelten Zeitpunkt (ts) überein
stimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998111346 DE19811346A1 (de) | 1998-03-16 | 1998-03-16 | Verfahren zur Verarbeitung von Signalen |
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DE1998111346 DE19811346A1 (de) | 1998-03-16 | 1998-03-16 | Verfahren zur Verarbeitung von Signalen |
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---|---|
DE (1) | DE19811346A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3616498A1 (de) * | 1986-05-16 | 1987-11-19 | Siemens Ag | Verfahren und vorrichtung zur digitalen verzoegerung von ultraschallsignalen im empfangsfall |
EP0289151A2 (de) * | 1987-05-01 | 1988-11-02 | General Motors Corporation | Bewegungssteuergerät mit einer selbstanpassenden Bahnnachführung mit Vorwärtskopplung |
DE19638607A1 (de) * | 1995-09-22 | 1997-04-10 | Okuma Corp Niwa Gun | Verfahren zum Ausgleichen von durch Wärme verursachtem Versatz eines Bauteils einer Werkzeugmaschine |
-
1998
- 1998-03-16 DE DE1998111346 patent/DE19811346A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
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