DE19809165A1 - Verfahren und Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbehälter für ein Dampfturbinen-Kraftwerk - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbehälter für ein Dampfturbinen-KraftwerkInfo
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- F22—STEAM GENERATION
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- Control Of Non-Positive-Displacement Pumps (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung
zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit
Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbehälter
für ein Dampfturbinenkraftwerk, wobei physikalische Grö
ßen in der Saug- und Druckleitung der in Betrieb befind
lichen Kesselspeisepumpe zyklisch gemessen und einer Aus
werteeinheit zugeleitet werden.
Die Speisewasserversorgung der Dampfkessel eines Dampf
turbinenkraftwerkes wird in der Regel von ein oder mehre
ren dampfbetriebenen Turbospeisepumpen übernommen. Für
den Ausfall der Turbospeisepumpe oder im Falle des Anfah
rens des Kraftwerkes werden Elektrospeisepumpen verwen
det, weil in diesem Fall zumeist keine ausreichende
Dampfmenge zum Betrieb der Turbospeisepumpe zur Verfügung
steht.
Die Kesselspeisepumpen entnehmen das in den Dampfkessel
zu fördernde Speisewasser dem Speisewasserbehälter, der
mit vorgewärmten Kondensat aus einem Maschinenkondensator
über Niederdruckvorwärmer gespeist wird. Der Speisewas
serbehälter dient gleichzeitig zur Entgasung, Speicherung
und Aufheizung des Kondensats. Dazu wird dem Speisewas
serbehälter Heizdampf zugeführt und das Speisewasser
ständig auf dem Siedepunkt gehalten. Der Heizdampf dient
gleichzeitig als Polsterdampf. Bei einem Ausfall des Tur
bosatzes, bei dem aber die Speisewasserversorgung des
Dampfkessels gesichert sein muß, kommt es durch Ausfall
der Niederdruckvorwärmer zum Temperaturabfall des dem
Speisewasserbehälter zufließenden Kondensats. Damit
strömt kühleres Kondensat in den Speisewasserbehälter,
was bei hoher Kondensatmenge eine Verringerung des Pol
sterdampfdruckes im Speisewasserbehälter bewirkt.
Das den Kesselspeisepumpen noch zufließende heißere Kon
densat mit dem sofort eingetretenen geringeren Druck be
wirkt Dampfblasenbildung und damit die Störung des Kes
selspeisepumpenbetriebes. Eine Zerstörung der Pumpen ist
nicht ausgeschlossen.
In der DE-OS 22 07 227 ist ein Verfahren und eine Ein
richtung zum Wiederanfahren einer Kesselpumpenspeiseanla
ge beschrieben. Hierbei wird bei Ausfall der Turbine vor
dem Wiederanfahren das Wasser in den Saugleitungen der
Speisepumpen durch eine Zweigleitung in den Kondensator
oder einen mit dem Entgaser kommunizierenden Kreislauf
abgeführt.
Dieses Verfahren setzt ab dem Zeitpunkt des Wiederanfah
rens einer Kesselanlage ein. Eine Verhinderung des An
falls der Speisewasserförderung wird durch das Verfahren
nicht erreicht. Ebenfalls fehlt es an einem zuverlässigen
Schutz der Kesselspeisepumpen vor Kavitationsschäden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nach Ausfall
des Turbosatzes den Betrieb einer Kesselspeisepumpe zur
Speisewasserversorgung des Dampfkessels zu sichern und
eine Zerstörung der Kesselspeisepumpe zu verhindern.
Dies wird erfindungsgemäß durch folgende Merkmale er
reicht:
- a) Messung der Temperatur T und des Druckes p des Wassers in der Saugleitung vor der Kesselspeisepumpe,
- b) Messung der durch die Kesselspeisepumpe geförderte Speisewassermenge F in der Druckleitung der Kes selspeisepumpe,
- c) Ermittlung einer Temperaturdifferenz ΔT durch die Ver
arbeitung der unter a) und b) gewonnenen Meßwerte mit
tels der Auswerteeinheit nach der Beziehung
ΔT = Ts(p-pNPSH(F))-T
in welcher
ΔT = Temperaturdifferenz
T = Temperatur vor Kesselspeisepumpe
Ts = Sättigungstemperatur
p = Druck vor Kesselspeisepumpe
pNFSH(F) = Druck Pumpenkennlinie in Abhängigkeit der Fördermenge
bedeuten. - d) Vergleich der Temperaturdifferenz ΔT mit einem Grenz wert G1 und einem Grenzwert G2 durch die Auswerteein heit, wobei bei Unterschreitung der Temperaturdiffe renz ΔT unter den Grenzwert G1 die Saugleitung der Kesselspeisepumpe mit Kondensat aus einer Maschinen kondensatleitung, entnommen vor Niederdruckvorwärmer, beaufschlagt wird und bei Unterschreitung der Tempera tur ΔT unter den Grenzwert G2 die Kesselspeisepumpe ausgeschalten wird.
Zur Realisierung ist erfindungsgemäß in die Saugleitung
unmittelbar vor der Kesselspeisepumpe ein mit einer
Stelleinrichtung versehene Kondensatzuführleitung einge
bunden, die ihrerseits aus der Maschinenkondensatleitung
vor Niederdruckvorwärmer abgezweigt ist, und die Auswer
teeinheit ist mittels Signalleitungen mit den Meßwertge
bern für die Temperatur T in der Saugleitung, für den
Druck p in der Saugleitung, für die Speisewassermenge F
in der Druckleitung sowie mit einem Motorantrieb der
Stelleinrichtung verbunden.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll nachstehend die
Erfindung näher erläutert werden. Die zugehörige Zeich
nung zeigt dabei schematisch die Schaltungsanordnung zum
sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe.
Der Speisewasserbehälter 1 ist über die Saugleitung 2 mit
der Kesselspeisepumpe 3 verbunden. Aus der Kesselspeise
pumpe 3 ist die Druckleitung 4 geführt. In die Sauglei
tung 2 direkt vor der Kesselspeisepumpe 3 ist die Konden
satzuführleitung 5 mit Stelleinrichtung 6 eingebunden.
Die Stelleinrichtung 6, z. B. ein Absperrventil, ist mit
einem Motorantrieb 7 ausgestattet.
In der Saugleitung 2 vor der Kesselspeisepumpe 3 sind ein
Meßwertgeber 10 für die Temperatur T und ein Meßwertgeber
11 für den Druck p des Speisewassers angebracht. Nach der
Kesselspeisepumpe 3 befindet sich in der Druckleitung 4
ein Meßwertgeber 12 für die Speisewassermenge F.
Die Meßwertgeber 10; 11; 12 sowie der Motorantrieb 7 der
Stelleinrichtung 6 sind über Signalleitungen mit der Aus
werteeinheit 13 verbunden.
Im Speisebehälter 1 herrschen Sättigungsparameter (Druck
und Temperatur). Die in Betrieb befindliche Kesselspeise
pumpe 3 entnimmt dem Speisewasserbehälter 1 über die
Saugleitung 2 das heiße Wasser und fördert es über
die Druckleitung 4 in den Dampfkessel. Da der Speisewas
serbehälter 1 ca. 10 m über der Kesselspeisepumpe 3
steht, herrscht vor der Kesselspeisepumpe 3 ein um ca. 1
bar höherer Druck als im Speisewasserbehälter 1. Die
Stelleinrichtung 6 in der Kondensatzuführleitung 5 ist
geschlossen.
Bei Ausfall des Turbosatzes kommt es zum Wegfall der Auf
wärmung des dem Speisewasserbehälter 1 von der Nieder
druckvorwärmsäule zuströmenden Kondensats. Die Temperatur
dieses Kondensats fällt entsprechend ab.
Der Heizdampf kann das nun kältere Kondensat nicht allein
auf die erforderlichen Parameter aufheizen. Der Polster
dampfdruck bricht deshalb zusammen.
Das noch bei diesem Druck in der Saugleitung 2 strömen
de/stehende heiße Wasser fängt an zu verdampfen.
Durch die zyklische Überwachung der Druck- und Tempera
turwerte sowie der Speisewassermenge mittels der Meßwert
geber 10; 11; 12 wird in der Auswerteeinheit 13 ebenso
zyklisch die Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Sätti
gungstemperatur des Wassers in der Saugleitung 2 vor der
Kesselspeisepumpe 3, gebildet aus dem in der Saugleitung
2 vor der Kesselspeisepumpe 3 zugehörenden Druck, welcher
um den Druck einer vorgegebenen, in der Auswerteeinheit
13 abgelegten NPSH-Kennlinie der Kesselspeisepumpe 3 in
Abhängigkeit der Fördermenge der Kesselspeisepumpe 3 ver
mindert wird, und der Temperatur des Wassers in der
Saugleitung 2 vor der Kesselspeisepumpe 3 nach der Bezie
hung
ΔT = Ts(p-pNPSH(F))-T
ermittelt und mit dem fest in die Ausgabeeinheit eingege
benen Grenzwert G1 verglichen.
Unterschreitet die Temperaturdifferenz ΔT den Grenzwert
G1, gibt die Auswerteeinheit einen Öffnungsimpuls an den
Motorantrieb 7 der Stelleinrichtung 6. Damit strömt kal
tes Kondensat, welches der Maschinenkondensatleitung vor
der Niederdruckvorwärmsäule entnommen wurde, in die Saug
leitung 2 und kühlt das dort befindliche heiße Wasser un
ter die Sattdampftemperatur, so daß eine Verdampfung vor
der Kesselspeisepumpe 3 verhindert wird.
Kommt es trotzdem zum Unterschreiten des Grenzwertes G2
durch die Temperaturdifferenz ΔT, so erfolgt durch die
Auswerteeinheit 13 eine Signalisation an eine Steuerein
heit für den Pumpenschutz, welcher die Kesselspeisepumpe
3 ausschaltet.
Das beschriebene Verfahren zum sicheren Betrieb einer
Kesselspeisepumpe beugt dem Ausfall der Speisewasserför
derung vor und bewirkt einen zuverlässigen Schutz der
Kesselspeisepumpe vor Kavitationsschäden. Es wird damit
der Ursache des Kesselspeisepumpenausfalls einschließlich
damit verbundener Schäden an der Kesselspeisepumpenanlage
entgegengewirkt.
1
Speisewasserbehälter
2
Saugleitung
3
Kesselspeisepumpe
4
Druckleitung
5
Kondensatzuführleitung
6
Stelleinrichtung
7
Motorantrieb
8
9
10
Meßwertgeber
11
Meßwertgeber
12
Meßwertgeber
13
Auswerteeinheit
Claims (2)
1. Verfahren zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe
bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbe
hälter für ein Dampfturbinenkraftwerk, wobei physikali
sche Größen in der Saug- und Druckleitung der in Betrieb
befindlichen Kesselspeisepumpe zyklisch gemessen und ei
ner Auswerteeinheit zugeleitet werden,
gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
- a) Messung der Temperatur T und des Druckes p des Wassers in der Saugleitung (2) vor der Kesselspeisepumpe (3),
- b) Messung der durch die Kesselspeisepumpe (3) geförderte Speisewassermenge F in der Druckleitung (4) der Kes selspeisepumpe (3),
- c) Ermittlung einer Temperaturdifferenz ΔT durch die Ver
arbeitung der unter a) und b) gewonnenen Meßwerte mit
tels der Auswerteeinheit (13) nach der Beziehung
ΔT = Ts(p-pNPSH(F))-T
in welcher
ΔT = Temperaturdifferenz
T = Temperatur vor Kesselspeisepumpe
Ts = Sättigungstemperatur
p = Druck vor Kesselspeisepumpe
pNFSH(F) = Druck Pumpenkennlinie in Abhängigkeit der Fördermenge
bedeuten. - d) Vergleich der Temperaturdifferenz ΔT mit einem Grenz wert G1 und einem Grenzwert G2 durch die Auswerteein heit (13), wobei bei Unterschreitung der Temperaturdif ferenz ΔT unter den Grenzwert G1 die Saugleitung (2) der Kesselspeisepumpe (3) mit Kondensat aus einer Ma schinenkondensatleitung, entnommen vor Niederdruckvor wärmer, beaufschlagt wird und bei Unterschreitung der Temperatur ΔT unter den Grenzwert G2 die Kesselspeise pumpe (3) ausgeschalten wird.
2. Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe
bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbe
hälter für ein Dampfturbinenkraftwerk, wobei physikali
sche Größen in der Saug- und Druckleitung der in Betrieb
befindlichen Kesselspeisepumpe zyklisch gemessen und ei
ner Auswerteeinheit zugeleitet werden,
gekennzeichnet dadurch,
daß in die Saugleitung (2) direkt vor der Kesselspeise
pumpe (3) ein mit einer Stelleinrichtung (6) versehene
Kondensatzuführleitung (5) eingebunden ist, die ihrer
seits aus der Maschinenkondensatleitung vor Niederdruck
vorwärmer abgezweigt und daß die Auswerteeinheit (13)
mittels Signalleitungen mit den Meßwertgebern (10; 11;
12) für die Temperatur T in der Saugleitung (2), für den
Druck p in der Saugleitung (2), für die Speisewassermenge
F in der Druckleitung (4) sowie mit einem Motorantrieb
(7) der Stelleinrichtung (6) verbunden ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998109165 DE19809165C2 (de) | 1998-02-26 | 1998-02-26 | Verfahren und Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbehälter für ein Dampfturbinen-Kraftwerk |
DE1998136094 DE19836094C2 (de) | 1998-02-26 | 1998-07-31 | Verfahren und Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenem Speisewasserbehälter für ein Dampfturbinenkraftwerk |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998109165 DE19809165C2 (de) | 1998-02-26 | 1998-02-26 | Verfahren und Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbehälter für ein Dampfturbinen-Kraftwerk |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19809165A1 true DE19809165A1 (de) | 1999-09-02 |
DE19809165C2 DE19809165C2 (de) | 2001-11-22 |
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ID=7859639
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998109165 Expired - Lifetime DE19809165C2 (de) | 1998-02-26 | 1998-02-26 | Verfahren und Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenen Speisewasserbehälter für ein Dampfturbinen-Kraftwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19809165C2 (de) |
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DE19836094C2 (de) * | 1998-02-26 | 2002-01-17 | Ver Energiewerke Ag | Verfahren und Anordnung zum sicheren Betrieb einer Kesselspeisepumpe bei mit Gleit- oder Festdruck betriebenem Speisewasserbehälter für ein Dampfturbinenkraftwerk |
AT412504B (de) * | 1999-11-03 | 2005-03-25 | Vaillant Gmbh | Verfahren zum laden eines speichers einer heizungsanlage |
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EP3438422A1 (de) * | 2017-08-02 | 2019-02-06 | Commissariat à l'Energie Atomique et aux Energies Alternatives | Vorrichtung zur regulierung der sich im kreislauf befindenden fluidmenge in einem system, das auf einem rankine-zyklus basiert |
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-
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- 1998-02-26 DE DE1998109165 patent/DE19809165C2/de not_active Expired - Lifetime
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FR3069912A1 (fr) * | 2017-08-02 | 2019-02-08 | Commissariat A L'energie Atomique Et Aux Energies Alternatives | Dispositif de regulation de la charge fluidique en circulation dans une systeme base sur un cycle de rankine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19809165C2 (de) | 2001-11-22 |
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