DE19806013C2 - Verfahren zur Herstellung einer kristallisierten keramischen Dünnschicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer kristallisierten keramischen DünnschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer kristallisierten keramischen Dünnschicht gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Elektrokeramische Materialien eröffnen eine Fülle von
Funktionen, die die traditionellen Halbleitermateriali
en wie zum Beispiel Si oder GaAs nicht bieten. Bei sol
chen Funktionen elektrokeramischer Materialien kann es
sich um ferroelektrische Polarisation, hohe Kapazitäts
dichten, magnetoresistive Eigenschaften, piezoelektri
sche Aktorfunktionen, piezoelektrische Sensorfunktio
nen, Ionenleitung, Supraleitung oder elektrooptische
Aktivität handeln. Die Integration solcher elektrokera
mischen Funktionen auf integrierten Halbleiterschaltun
gen ist wünschenswert, da auf diesem Wege eine Kombina
tion der Funktionen mit der Mikroelektronik und Mikro
mechanik erzielt werden könnte. Als Beispiel sind
nichtflüchtige, ferroelektrische Speicher (sogenannte
FeRAM) vorstellbar, die auf der Integration ferroelek
trischer Keramiken auf Si-CMOS-Schaltungen beruhen.
Die Erzeugung qualitativ hochwertiger, dichter Keramik
schichten erfordert in der Regel Temperaturen oberhalb
von 500°C. Dies schränkt die Einsatzmöglichkeiten er
heblich ein, da einerseits unter der Keramikschicht
liegende Schichten oder Bauelemente wie zum Beispiel
Transistoren nur mit großem Aufwand vor der Oxidation
durch die erhöhte Sauerstoffdiffusionsrate geschützt
werden können. Andererseits können tiefer liegende
Schichten und Bauelemente durch eine Diffusion von
Fremdelementen aus der Keramik degradiert werden.
Schließlich muß die übliche Aluminium-Metallisierung
erst nach der Keramikschicht aufgebracht werden, da
diese Metallisierung nur bis zu einer Temperatur von
400°C stabil bleibt. Aufgrund dieser Einschränkung ist
es nicht möglich, fertige integrierte Schaltungen durch
keramische Funktionen abschließend zu ergänzen.
Einen Weg, die Temperaturbelastung des Substrates (in
tegrierte Halbleiterschaltung) gering zu halten und auf
einen kurzen Zeitraum zu beschränken, stellt die Laser-
Annealing-Technik dar. Ein fokussierter, punkt- oder
strichfokusförmiger Laserstrahl ausreichender Leistung
wird mit kontrollierter Vorschubgeschwindigkeit über
die "grüne" Keramikschicht bewegt (Scanning), um eine
Kristallisation und Verdichtung der Schicht zu errei
chen.
Als Stand der Technik sind zwei Lasertypen für Annea
lingschritte und für die Kristallisation keramischer
Dünnschichten beschrieben.
Einerseits finden nach U. Varshney et al., "CO2-laser
patterning of plasma-deposited high Tc superconducting
thick films", in J. Appl. Phys. 66/3 (1989) 1392 konti
nuierlich arbeitende IR-Laser, wie zum Beispiel CO2-
Hochleistungslaser, Einsatz zur Strukturierung von
Hochtemperatursupraleiter-Dickschichten.
Andererseits sind gepulste UV-Laser, insbesondere
Eximer-Laser mit hohen Pulsleistungen, bekannt. Es ist
aus M. Miyao, M. Tamura, and T. Tokuyama, "Selective
annealing of ion-implanted amorphous layers by Nd3+-YAG
laser irradiation", Appl. Phys. Lett. 33/8 (1978) 828
bekannt, mit Hilfe von Nd-YAG-Lasern die nach Implanta
tionsprozessen zerstörte Oberfläche amorpher Si-Schich
ten auszuheilen und die implantierten Phosphoratome
elektrisch zu aktivieren. Zudem ist es aus S. Otani, M.
Kimura, N. Sasaki, "Laser annealing of SrTiO3 thin
films deposited directly on Si substrates at low tempe
rature", Appl. Phys. Lett. 63/14 (1993) 1889 oder X. M.
Lu et al., "Laser-induced phase transformation from
amorphous to perovskite in PbZr0,44Ti0,56O3 films with the
substrate at room temperature", Appl. Phys. Lett. 65/16
(1994) 2015 oder X. M. Lu et al., "Pulsed eximer (KrF)
laser induced crystallization of PbZr0,44Ti0,56O3
amorphous films", Appl. Phys. Lett. 66/19 (1995) 2481
oder Patent Fujitsu, L16, bekannt, amorphe, elektroke
ramische Dünnschichten, beispielsweise aus SrTiO3,
PbZr0,44Ti0,56O3 und SrTi1-xBixO3 zu kristallisieren.
Schließlich sind komplexere Prozesse als Stand der
Technik in Mantese et al., "Selective laser pyrolysis
of metalorganics as a method of forming patterned thin
film superconductors", Appl. Phys. Lett. 53/14 (1988)
1335 beschrieben. Dabei wurde ohne Erfolg versucht, die
gewünschte keramische Dünnschicht aus metallorganischen
Precursoren mit Hilfe eines Lasers in situ herzustel
len. Ein ähnlicher Prozeß wurde für die Herstellung
ferroelektrischer Dünnschichten für den Einsatz in
FNVRAM's veröffentlicht. Die Auswahl der Typen wird of
fenkundig von der Verfügbarkeit hinreichend hoher La
serleistungsdichten bestimmt.
Aus US 54 78 610 ist ein Verfahren und aus US 51 19 760
ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines dünnen Films
aus z. B. ferroelektrischem Oxid bekannt. Bei diesem
Verfahren bzw. in dieser Vorrichtung reagieren gasför
mige Komponenten mit dem den Film bildenden Material
und evtl. weiteren Gasen in der Vakuumkammer zu einer
nicht-flüchtigen Substanz, die sich dann auf einem ge
eigneten Substrat als Film abscheidet. Die Reaktion der
Gasphase kann unter anderem auch durch UV-Licht geför
dert werden. Aus US 50 80 927 wird ein Verfahren zur
Abscheidung eines Titan-Nitridfilms auf einem Substrat
beschrieben. Dabei wird zunächst eine gasförmige, orga
nische Titan-Substanz, die eine Triazo-Gruppe enthält,
mit UV-Licht bestrahlt, wobei es zur Abspaltung von N3
und Abscheidung eines Titan-Nitridfilms auf einem Sub
strat kommt. Aus DD 202 896 ist ein Verfahren zur Her
stellung bi- oder ternärer Zink- und/oder Cadmium-
Chalkogenidschichten durch Dampfabscheidung bekannt.
Hierbei werden zunächst Reaktionsgase und Prozeßgase in
einer Kammer gemischt. Durch Zünden und Entladen der
Prozeßgase kommt es zur Zersetzung der Reaktionsgase
und zu einer Abscheidung auf einem zu beschichtenden
Substrat. In DE 42 44 517 ist ein Verfahren zur photo
chemisch induzierten Vernetzung persistenter SiC-
Precursoren beschrieben.
Eine bedeutsame Randbedingung ergibt sich aufgrund des
Absorptionsspektrums der keramischen Dünnschichten.
Notwendige Voraussetzung für das optische Annealing ist
die Absorption der verwendeten Strahlung in dem einge
setzten Dünnschichtmaterial. Zahlreiche Dünnschichtma
terialien, wie zum Beispiel Erdalkalititanate, absor
bieren lediglich im fernen infraroten (IR) und im ultravioletten(UV)-Bereich,
während sie im sichtbaren und
nahen IR-Bereich vollständig transparent sind und in
diesen Wellenlängenbereich nicht aufgewärmt werden kön
nen. Aus diesem Grunde müssen Strahlungsquellen im fer
nen Infrarot oder im UV-Bereich eingesetzt werden. Dar
über hinaus wird die Kristallisation von Elektrokerami
ken aus metallorganischen Solen oder Gelen durch die
unterschiedliche Absorption der organischen Komponenten
im 'nassen' Film und der Keramik zusätzlich erschwert.
Die chemischen Reaktionen müssen durch andere Wellen
längen induziert werden als die Kristallisationsprozes
se amorpher Schichten, d. h. mehrere Laserwellenlängen
müssen verfügbar sein. Eine Alternative ist der Zusatz
von Chromophoren zu den 'nassen' Schichten, mit deren
Hilfe der Absorptionsbereich der Schicht verschoben
werden kann. Ein solches Verfahren ist aufwendig und
birgt zudem die Gefahr von Verunreinigungen in der
Schicht.
Im einzelnen weisen die aus dem Stand der Technik be
kannten Verfahren zur Bildung solcher kristallisierter
Schichten folgende Nachteile auf:
Die große Wellenlänge verwendeter CO2-Laser führt zu einer unerwünscht großen Eindringtiefe des Laser strahls. Aufgrund des Pulsbetriebs des Excimerlasers mit extrem kurzer Pulsdauer unterhalb von 100 ns und mit der beschränkten Wiederholrate bis zu 100 Hz - und damit verbundenen, großen Zeitabschnitten zwischen den einzelnen Pulsen, - kühlt zudem der bestrahlte Oberflä chenbereich nach einem Puls nahezu vollständig ab, be vor der nächste Puls folgt. Dadurch ist eine kontinu ierliche, durch die Vorschubgeschwindigkeit steuerbare Eindringtiefe des Temperaturfeldes nicht erreichbar. Darüber hinaus ist die durch die Fokussierung steuerba re Energiedichte beim Einsatz des Excimerlasers be grenzt, da man unter der Ablationsschwelle des Materi als bleiben muß. In beiden Fällen nachteilig sind die hohen Investitionskosten für die eingesetzten Lei stungslaser. Schließlich ist die gezielte Steuerung chemischer Reaktionen beim Herstellungsverfahren kaum möglich.
Die große Wellenlänge verwendeter CO2-Laser führt zu einer unerwünscht großen Eindringtiefe des Laser strahls. Aufgrund des Pulsbetriebs des Excimerlasers mit extrem kurzer Pulsdauer unterhalb von 100 ns und mit der beschränkten Wiederholrate bis zu 100 Hz - und damit verbundenen, großen Zeitabschnitten zwischen den einzelnen Pulsen, - kühlt zudem der bestrahlte Oberflä chenbereich nach einem Puls nahezu vollständig ab, be vor der nächste Puls folgt. Dadurch ist eine kontinu ierliche, durch die Vorschubgeschwindigkeit steuerbare Eindringtiefe des Temperaturfeldes nicht erreichbar. Darüber hinaus ist die durch die Fokussierung steuerba re Energiedichte beim Einsatz des Excimerlasers be grenzt, da man unter der Ablationsschwelle des Materi als bleiben muß. In beiden Fällen nachteilig sind die hohen Investitionskosten für die eingesetzten Lei stungslaser. Schließlich ist die gezielte Steuerung chemischer Reaktionen beim Herstellungsverfahren kaum möglich.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung einer kristallisierten keramischen Schicht,
insbesondere Dünnschicht, bereitzustellen, bei dem die
se Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll die
Kristallisation ohne thermische Beeinflussung der Un
terlage(n) auf der diese Schicht(en) abgeschieden wur
de(n), erreicht werden.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß der
Gesamtheit der Merkmale nach Anspruch 1. Weitere zweck
mäßige oder vorteilhafte Ausführungsformen oder Varian
ten finden sich in den auf jeweils einen dieser Ansprü
che rückbezogenen Unteransprüchen.
Es wurde erkannt, zur Lösung der Aufgabe eine lei
stungsfähige Lichtquelle (Lampe) mit einem hohen Strah
lungsanteil im UV-Bereich einzusetzen. Die Strahlung
sollte durch geeignete Linsen (Material: z. B. Quarz
glas) auf einen hinreichend kleinen Beleuchtungsfleck
fokussiert werden. Zur Oberflächenkristallisation soll
te dieser Beleuchtungsfleck über das vorbeschichtete
Substrat gefahren ("gerastert") werden können. Die Lei
stungsdichte im Beleuchtungsfleck und die Vorschubgeschwindigkeit
werden dabei der erwünschten maximalen
Oberflächentemperatur und der gewünschten Eindringtiefe
angepaßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt in vorteilhafter
Weise eine kontinuierliche Einstrahlung von UV-Licht
hinreichender Leistungsdichte. Dabei kann es vorteil
haft sein, die Wellenlänge in einem möglichst großen
Wellenlängenbereich (mit hinreichender Leistungsdichte)
zu wählen, um eine ausreichende Absorption während der
unterschiedlichen Phasen der Schichtbildung, die mit
verschiedenen chemischen Zusammensetzungen bzw. indu
zierten chemischen Reaktionen gekoppelt ist, zu gewähr
leisten. Durch Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine erhebliche Kosteneinsparung aufgrund der Ver
meidung des Einsatzes von Lasern erzielt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer
oder mehrerer kristallisierter keramischer Schichten,
insbesondere Dünnschichten, wobei wenigstens eine kera
mische Schicht auf einer geeigneten Unterlage gebildet
wird und mit UV-Licht bestrahlt wird, sieht gemäß Pa
tentanspruch 1 vor, daß die Schicht mit UV-Licht konti
nuierlich bestrahlt wird.
Gemäß Patentanspruch 2 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren vorteilhaft ausgebildet, indem eine Energiedich
te des UV-Lichtes derart gewählt wird, daß die Ein
dringtiefe des Lichtes die Schichtdicke der keramischen
Schicht nicht überschreitet, insbesondere die Eindring
tiefe des Lichtes der Schichtdicke der keramischen
Schicht entspricht.
Gemäß Patentanspruch 3 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren dadurch vorteilhaft ausgebildet, daß eine
Hg-,
Xe- oder Hg(Xe)-Lampe, gewählt wird.
Gemäß Patentanspruch 4 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren vorteilhaft dadurch ausgeführt, daß das UV-Licht
mit Hilfe von Mitteln zur optischen Fokussierung auf
die Oberfläche der keramischen Schicht gerichtet wird.
Hierzu können insbesondere aus Quarzglas gebildete Lin
sen Einsatz finden.
Gemäß Patentanspruch 5 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem das UV-Licht
über die Oberfläche der keramischen Schicht bewegt
wird. Dies kann durch eine Relativbewegung der Licht
quelle zur keramischen Schicht erfolgen.
Gemäß Patentanspruch 6 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem ein oder
mehrere Perowskite, insbesondere ferroelektrische oder
dielektrische Perowskite, als Material zur Bildung der
keramischen Schicht gewählt werden.
Gemäß Patentanspruch 7 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem ein Pe
rowskit des Typs ABO3 als Material für die keramische
Schicht gewählt wird.
Gemäß Patentanspruch 8 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem ein Pe
rowskit des Typs ABO3 als Material für die keramische
Schicht gewählt wird, wobei als A ein Element aus der
Klasse Ba, Sr, Ca oder Pb gewählt wird und wobei als B
ein Element aus der Klasse Ti oder Zr gewählt wird.
Gemäß Patentanspruch 9 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem ein Material
oder mehrere Materialien der sogenannten Aurillius-
Phase(n), insbesondere SrBi2Ta2O9 oder SrBi2Nb2O9, als
Material zur Bildung der keramischen Schicht gewählt
wird.
Gemäß Patentanspruch 10 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem die kerami
sche Schicht auf der Oberfläche durch Abscheidung des
keramischen Materials bei Temperaturen im Bereich von
Raumtemperatur bis zu 400°C gebildet wird.
Gemäß Patentanspruch 11 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem die kerami
sche Schicht naßchemisch oder durch Sputtern oder mit
tels MOCVD gebildet wird.
Gemäß Patentanspruch 12 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem als Unterla
ge ein Substrat, insbesondere ein Halbleiter-, Polymer-,
Metall- oder Glassubstrat, gewählt wird. Ohne Ein
schränkung der Erfindung kann jedoch als Unterlage auch
ein Bauelement wie zum Beispiel ein Transistor vorgese
hen sein, auf deren Oberfläche die keramische Schicht
gebildet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ermög
licht dabei die Kristallisation der keramischen Schicht
ohne thermische Beeinflussung der als Bauelement ausge
bildeten Unterlage.
Gemäß Patentanspruch 13 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem das UV-Licht
relativ zur Oberfläche der keramischen Schicht bewegt
wird und zur Festlegung der gewünschten Eindringtiefe
des Lichtes in die Schicht die Geschwindigkeit dieser
Relativbewegung der gewählten Energiedichte des Lichtes
angepaßt wird.
Gemäß Patentanspruch 14 wird das erfindungsgemäße Ver
fahren sehr vorteilhaft ausgebildet, indem als UV-Licht
Licht mit einer Wellenlänge oder mit einem Wellenlän
genintervall im Wellenlängenbereich von 100 nm bis zu
400 nm gewählt wird.
Nach einem der Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche hergestellter Schichten kann ein optisches
Bauelement, insbesondere ein ferroelektrischer Speicher
hergestellt werden, der die oben genannten Vorteile
aufweist.
Auf einem Substrat wurde zunächst eine keramische
Schicht aus SrBi2Ta2O9 durch Deposition gebildet. Sodann
wurde diese Schicht dem Licht einer im UV-Bereich kon
tinuierlich strahlenden Hg-Lampe ausgesetzt. Vor dieser
Bestrahlung hatte die keramische Schicht eine Dichte
von weniger als 50% und war zunächst nur nanokristal
lin strukturiert. Insbesondere wies die Schicht keine
Kristalliten auf mit einem Durchmesser oberhalb von 2 nm.
Aufgrund der Bestrahlung mit dieser UV-Lampe konnte
eine Dichte von mehr als 90%, insbesondere oberhalb
von 95% erreicht werden. Zudem wurde auf diese Weise
eine Kristallisation der Schicht erreicht, wobei die
einzelnen Kristallite je nach Wahl der Bestrahlungspa
rameter einen Durchmesser im Bereich von 30 nm bis zu
200 nm oder sogar mehr aufwiesen.
Um die Gesamtfläche der Schicht derart zu behandeln,
wurde das Licht der Lampe am Ort der Schichtoberfläche
als geometrisch geeigneter Fleck mit Hilfe einer fokus
sierenden Quarzglasoptik gebildet und dabei die Lampe
zur Kristallisation der Schicht relativ zur Oberfläche
der Schicht gescannt. Die Geschwindigkeit dieser Bewe
gung war so eingestellt, daß unter Berücksichtigung der
gewählten Energiedichte der Lichtquelle die Eindring
tiefe des UV-Lichtes der Schichtdicke der keramischen
Schicht entsprach. Auf diese Weise konnte eine thermi
sche Beaufschlagung des Substrats durch in dieses Sub
strat eindringendes UV-Licht verhindert werden.
In Ausbildung der Erfindung ist es vorstellbar, jeweils
mehrere solcher keramischen Schichten zu bilden und so
dann zur Kristallisation entweder die einzelnen Schich
ten nacheinander oder mehrere Schichten gleichzeitig
mit kontinuierlichem UV-Licht zu behandeln.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung einer kristallisierten
keramischen Dünnschicht auf einer Unterlage, bei dem auf
der Unterlage eine nanokristalline keramische Schicht
gebildet wird und diese anschließend mit einer
kontinuierlich strahlenden Lichtquelle mit einem hohen
Anteil an UV-Licht bestrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Energiedichte des UV-Lichtes derart gewählt wird, daß
die Eindringtiefe des Lichtes die Schichtdicke der
keramischen Schicht nicht überschreitet, insbesondere die
Eindringtiefe des Lichtes der Schichtdicke der keramischen
Schicht entspricht.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Lichtquelle eine Hg-, eine Xe- oder Hg(Xe)-Lampe
eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das UV-Licht mit Hilfe von Mitteln zur optischen
Fokussierung auf die Oberfläche der keramischen Schicht
gerichtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das UV-Licht über die Oberfläche der keramischen Schicht
bewegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als nanokristallines Material ein ferroelektrisches oder
dielektrisches Material oder mehrere ferroelektrische oder
dielektrische Materialien eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Material der Formel ABO3 als Material für die
nanokristalline keramische Schicht gewählt wird.
8. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Material der Formel ABO3 als Material für die
nanokristalline keramische Schicht gewählt wird, wobei als
A ein Element aus der Klasse Ba, Sr, Ca oder Pb gewählt
wird und wobei als B ein Element aus der Klasse Ti oder Zr
gewählt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch,
Wahl eines oder mehrerer Materialien der Zusammensetzung
SrBi2Ta2O9 oder SrBi2Nb2O9 als Material zur Bildung der
nanokristallinen keramischen Schicht.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die nanokristalline keramische Schicht auf der Oberfläche
durch Abscheidung des keramischen Materials bei
Temperaturen im Bereich von Raumtemperatur bis zu 400°C
gebildet wird.
11. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß
die nanokristalline keramische Schicht naßchemisch oder
durch Sputtern oder mittels MOCVD gebildet wird.
12. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Unterlage ein Substrat, insbesondere ein Halbleiter-,
Polymer-, Metall- oder Glassubstrat, gewählt wird.
13. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß
das UV-Licht relativ zur Oberfläche der nanokristallinen
keramischen Schicht bewegt wird und zur Festlegung der
gewünschten Eindringtiefe des Lichtes in die Schicht die
Geschwindigkeit dieser Relativbewegung der gewählten
Energiedichte des Lichtes angepaßt wird.
14. Verfahren nach vorhergehendem Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, daß
als UV-Licht Licht mit einer Wellenlänge oder mit einem
Wellenlängenintervall im Wellenlängenbereich von 100 nm
bis zu 400 nm gewählt wird.
Priority Applications (6)
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DE1998106013 DE19806013C2 (de) | 1998-02-16 | 1998-02-16 | Verfahren zur Herstellung einer kristallisierten keramischen Dünnschicht |
DE29815601U DE29815601U1 (de) | 1998-02-16 | 1998-09-01 | Optisches Bauelement mit kristallisierter keramischer Dünnschicht |
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DE59905837T DE59905837D1 (de) | 1998-02-16 | 1999-02-15 | Verfahren zur herstellung einer oder mehrerer kristallisierter keramischer dünnschichten sowie bauelement mit einer solchen schicht |
JP2000531412A JP2002503623A (ja) | 1998-02-16 | 1999-02-15 | 一つまたは複数の結晶化セラミック薄層の製造方法およびかゝる層を有する部品 |
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