DE19805205A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entstaubung von feuchtebehafteten Gasen, die beim Stranggießen entstehen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entstaubung von feuchtebehafteten Gasen, die beim Stranggießen entstehenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D45/00—Equipment for casting, not otherwise provided for
- B22D45/005—Evacuation of fumes, dust or waste gases during manipulations in the foundry
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D50/00—Combinations of methods or devices for separating particles from gases or vapours
- B01D50/20—Combinations of devices covered by groups B01D45/00 and B01D46/00
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entstaubung von feuch
tebehafteten Gasen, die im Zusammenhang mit der Kühlung von
stranggegossenen Metall- oder Metallegierungsteilen durch Auf
sprühen von Wasser entstehen, insbesondere beim Erstarren oder
Trennschneiden von Stranggußbrammen unter Spritzwasserzugabe,
wobei die Gase einem Abreinigungsfilter zugeleitet werden.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung
des genannten Verfahrens mit einem Abreinigungsfilter, dem die
entstehenden Gase durch eine Saugeinrichtung zuführbar sind.
Unter einem Stranggießen versteht man ein kontinuierliches
Gießverfahren zur Herstellung von Körpern gleichmäßigen Quer
schnittes über große Längen, wie z. B. Blöcke, Barren, Stangen,
Knüppel, Brammen, Rohre oder Zylinder, bei dem das flüssige
Metall in eine wassergekühlte Kokille gegossen und der
erstarrte Teil während des Gießens fortlaufend weggeführt wird.
So wird beispielsweise zur Knüppel- oder Brammenfertigung aus
einer abgedeckten Pfanne der flüssige Stahl in einen Zwischen
behälter gegossen, in dem die mitfließende Schlacke zurückge
halten wird. Durch eine Ausflußdüse kann der Stahl in eine
bodenlose, wassergekühlte Kupferkokille abfließen, in der eine
schnelle Erstarrung erfolgt. Der die Kokille verlassende Strang
durchläuft eine Kühlzone, in der der Strang mit Wasser besprüht
wird, wodurch auch im Stranginneren eine Erstarrung eintritt.
Treibrollen führen den Strang zu einer Trennvorrichtung, mit
tels der der Strang auf vorgeschriebene Längenmaße geschnitten
werden kann. Hierzu verwendet man Schneidbrenner. Um beim
Schneiden das Entstehen eines sogenannten Brennbartes zu ver
hindern, wird auch in diesem Bereich Wasser auf das Schnittgut
versprüht. Je nach vergossenem Werkstoff besitzt der Strangguß
im Bereich der Sprühzone Temperaturen von 700°C und mehr, bei
denen das aufgesprühte Wasser schlagartig Verdampf t und von der
Werkstückoberfläche, teils unter heftiger Reaktion mit dem Was
ser, Partikel abreißt, die dann als feuchte Stäube im Gas ent
halten sind. Soweit durch die Spritzwasserbehandlung noch eine
Flämmbearbeitung der Gußstückoberfläche erforderlich ist, wird
das Gas durch weitere Stäube angereichert. Bereits aus Gründen
des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit ist eine Filterung
der entstehenden Abgase erforderlich. Wegen des hohen Anteiles
an Feinstäuben und der zum Teil schlechten statischen Auflad
barkeit, die neben den höheren Kosten gegen einen Elektrofil
tereinsatz spricht, werden Gewebefilter wie Schlauch- oder
Taschenfilter eingesetzt, mit denen sich ein hoher Abscheide
grad bis hin zu Kleinstpartikeln erreichen läßt. Die Reinigung
der Filterschläuche oder -taschen erfolgt durch Blasen, Schüt
teln oder durch Rückspülen. Eine wirksame Reinigungsmethode ist
auch die sogenannte Druckstoßabreinigung, bei der ein kurzer
Druckstoß aus einem Überdruckbehälter in eine Filter
schlauchreihe oder eine -tasche gegeben wird. Durch die expan
dierende Luft bläht sich das Tuch schlagartig auf und schleu
dert den anhaftenden Kuchen ab.
Allerdings besteht aufgrund des hohen Feuchtegehaltes- der
Abgase die Gefahr, daß die Filterporen derart verschmieren, daß
eine wirksame Reinigung der Schläuche oder Taschen nicht mehr
möglich ist. Dies beeinträchtigt den Reinigungsgrad der Filter
erheblich. Alternativ ist zwar eine nasse Rauchgaswäsche mög
lich, jedoch ist diese mit hohen Investitions- und Betriebsko
sten verbunden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren -und
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, das bzw.
die kostengünstig unter Einsatz der genannten Gewebefilter
arbeitet und wobei die Funktionsfähigkeit auch bei höherer
Feuchtebelastung der Abgase erhalten bleibt.
Verfahrenstechnisch wird diese Aufgabe durch die Maßnahmen nach
Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß werden die Gase, bevor sie dem Abreinigungsfil
ter zugeleitet werden, durch Erwärmung und/oder mechanische
Abscheidung entfeuchtet. Durch Erwärmung der Abgase und/oder
durch mechanische Abscheidung läßt sich überraschenderweise die
Restfeuchte derart minimieren, daß ein Zusetzen des Abreini
gungsfilters wirkungsvoll verhindert werden kann.
Vorzugsweise Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprü
chen 2 bis 4 beschrieben.
So werden die Gase bevorzugt zunächst einer Fliehkraftabschei
dung und anschließend einer Erwärmung auf mindestens 100°C bis
maximal 350°C unterzogen, bevor sie einem Abreinigungsfilter,
Vorzugsweise einem Schlauch- oder Taschenfilter, zugeführt wer
den. Ggf. ist hierbei dafür zu sorgen, daß die den Abreini
gungsfilter erreichende Abgasmenge eine Temperatur von 250°C
nicht übersteigt.
Nach einer weiteren bevorzugten Maßnahme wird der Abreinigungs
filter selbst geheizt, womit einem Feuchtigkeitsniederschlag
auf den Filterschläuchen oder -taschen entgegengewirkt wird.
Um eine möglichst geringe Energiemenge aufzuwenden, die das
entstehende, nach oben abströmende Gas absaugt, wird nach einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Metall-Stranggußprofil
zumindest während der Spritzwasserzugabe in einer Einhausung
geführt, aus der die Gase abgesaugt werden. Unter der Einhau
sung wird eine Haube, ein Kanal bzw. ein Tunnel verstanden, in
dem entsprechende Absaugöffnungen vorgesehen sind.
Apparativ wird die Aufgabe durch die Vorrichtung nach
Anspruch 5 gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß dem
Abreinigungsfilter eine Heizeinrichtung und/oder ein Gaszyklon
vorgeschaltet sind. Das über eine Absaugeinrichtung abgeführte
staub- und feuchtigkeitsbeladene Gas wird durch die Heizein
richtung entfeuchtet. Bei alternativer oder zusätzlicher Ver
wendung eines Gaszyklones werden nicht nur die schwereren Was
serpartikel aus dem Gasstrom ausgesondert, sondern bereits eine
erheblicher Anteil der vorhandenen Stäube. Insbesondere durch
eine Hintereinanderschaltung eines Gaszyklons, einer Heizein
richtung (Verdampfungskammer) und eines Abreinigungsfilters
lassen sich optimale Austragswerte an Staub und Feuchte errei
chen.
Vorzugsweise Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 6 bis 8
beschrieben. Die Stranggußstreckenabschnitte, insbesondere der
Streckenabschnitt, in dem die bewegte Stranggußbramme mittels
eines Schneidbrenners getrennt wird, sind eingehaust. Die Ein
hausung kann insbesondere aus einer mit der hin- und herbeweg
baren Schneidvorrichtung verbundenen Haube bestehen, durch die
der Brammenstrang geführt wird. Durch die während des Trenn
schneidens mit dem Schneidbrenner entsprechend der Strangpro
filgeschwindigkeit mitbewegte Haube ist gewährleistet, daß
jeweils aus dem Bereich, in dem die durch Wasseraufsprühung
entstehenden Dämpfe vorhanden sind, abgesaugt wird.
Vorzugsweise ist mindestens eine Absaugeinrichtung, von der
mindestens ein Saug-Druckgebläse hinter dem Abreinigungsfilter
angeordnet ist, vorgesehen.
Die Absaugleistung, die Heiztemperatur sowie die Zyklongröße
sind dem Bedarfsfall jeweils anzupassen, d. h., insbesondere der
Brammengröße, der Versprühten Spritzwassermenge und der
Abgastemperatur.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die hierzu verwendbare
Vorrichtung sind schematisch in der Zeichnung dargestellt.
Die eine Sprühstrecke 10 durchlaufende Bramme 11 wird nach Ver
lassen der Kokille soweit gekühlt, daß die gesamte Bramme bis
ins Innere erstarrt. Die Bramme bewegt sich hierbei über nicht
dargestellte Antriebs- und Führungsrollen in Richtung des Pfei
les 12, wo sie schließlich einen Trennschneider 13 erreicht,
der mit dem Gußstrang mit gleicher Geschwindigkeit während des
Trennens bewegt und nach dem Trennschneiden wieder in die Aus
gangslage zurückgefahren wird. In diesem Schneidbereich wird
mittels Düsen Spritzwasser auf den Gußstrang gesprüht. Bevor
zugt ist der hin- und herbewegte Schneidbrenner mit einer einen
Abzug 15 aufweisenden Haube fest verbunden. In entsprechender
Weise kann (alternativ oder zusätzlich) in dem Bereich, in dem
der Gußstrang durch Spritzwasser gekühlt und zum Erstarren
gebracht wird, ebenfalls eine Einhausung 21 mit einem Abzug 22
vorgesehen sein. Über mindestens einen Abzug 15 wird das ent
stehende staub- und feuchtigkeitsbeladene Gas abgezogen und
einem Zyklon 16 zugeführt, wo die schwereren Wassertröpfchen
und Staubpartikel aus dem Gas entfernt werden. Hiernach gelangt
das Gas in eine Heizkammer 17, wo eine weitere Entfeuchtung
stattfindet, bevor das Gas schließlich in den dargestellten
Schlauchfilter 18 und schließlich ins Freie überführt wird. Den
Gastransport bewirken Saug-Druckgebläse 19 und 20, von denen
mindestens eines hinter dem Schlauchfilter 18 angeordnet sein
muß.
Claims (8)
1. Verfahren zur Entstaubung von feuchtebehafteten Gasen, die
im Zusammenhang mit der Kühlung von stranggegossenen
Metall- oder Metallegierungsteilen durch Aufsprühen von
Wasser entstehen, insbesondere beim Erstarren oder Trenn
schneiden von Stranggußbrammen unter Spritzwasserzugabe,
wobei die Gase einem Abreinigungsfilter (18) zugeleitet
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gase zuvor durch Erwärmung und/oder mechanische
Abscheidung entfeuchtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gase zunächst-einer Fliehkraftabscheidung und anschließend
einer Erwärmung auf mindestens 100°C bis maximal 350°C
unterzogen werden, bevor sie einem Abreinigungsfilter,
vorzugsweise einem Schlauch- oder Taschenfilter (18) zuge
führt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abreinigungsfilter (18) geheizt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die stranggegossenen Metallteile (11)
zumindest während der Spritzwasserzugabe einer Einhausung
zugeführt werden, aus der die Gase abgesaugt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, mit einem Abreinigungsfilter (18), dem
die entstehenden Gase durch eine Absaugeinrichtung (19,
20) zuführbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abrei
nigungsfilter (18) eine Heizeinrichtung (17) und/oder ein
Gaszyklon vorgeschaltet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stranggußstreckenabschnitte, über denen Spritzwasser
versprüht wird, eingehaust sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die fahrbar angeordnete Trennschneidvorrichtung mit einer
als Einhausung dienenden Haube verbunden ist, durch die
der Brammenstrang geführt wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeich
net durch mindestens eine Absaugeinrichtung (19, 20), von
der mindestens ein Saug-Druckgebläse vorzugsweise hinter
dem Abreinigungsfilter (18) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19805205A DE19805205A1 (de) | 1998-02-10 | 1998-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Entstaubung von feuchtebehafteten Gasen, die beim Stranggießen entstehen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19805205A DE19805205A1 (de) | 1998-02-10 | 1998-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Entstaubung von feuchtebehafteten Gasen, die beim Stranggießen entstehen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19805205A1 true DE19805205A1 (de) | 1999-08-19 |
Family
ID=7857155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19805205A Withdrawn DE19805205A1 (de) | 1998-02-10 | 1998-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Entstaubung von feuchtebehafteten Gasen, die beim Stranggießen entstehen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19805205A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2832418A1 (de) | 2013-07-31 | 2015-02-04 | Bühler AG | Reinigungsvorrichtung |
CN106880997A (zh) * | 2017-03-31 | 2017-06-23 | 苏州亚思科精密数控有限公司 | 一种用于磨床的烟气净化器 |
CN115138822A (zh) * | 2021-03-29 | 2022-10-04 | 本田技研工业株式会社 | 铸造模具用抽气装置 |
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EP0429150A1 (de) * | 1989-11-17 | 1991-05-29 | MANNESMANN Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zur Früherkennung von Wasserleckagen in Stranggiessanlagen |
DE4223278A1 (de) * | 1992-07-15 | 1994-01-20 | Linde Ag | Verfahren und Abscheidesystem zur Entfernung von Partikeln aus Prozeßgasen chemischer oder petrochemischer Anlagen |
DE29700579U1 (de) * | 1997-01-15 | 1997-03-13 | Mann & Hummel Filter | Anordnung zum Abscheiden von Flüssigkeitspartikeln aus einem Gasstrom |
-
1998
- 1998-02-10 DE DE19805205A patent/DE19805205A1/de not_active Withdrawn
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