DE19805157A1 - Kette für einen Schubkettenantrieb und deren Verwendung - Google Patents
Kette für einen Schubkettenantrieb und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kette nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 sowie deren Verwendung.
Solche Ketten werden für die verschiedensten An
triebsformen und dabei auch in Kettengetrieben einge
setzt.
Hierfür sind verschiedene Rollenketten bekannt, die
in Verbindung mit entsprechend ausgebildeten Ketten
rädern, die wiederum für den An- und Abtrieb benutzt
werden können, eingesetzt werden.
Probleme gibt es jedoch, wenn Ketten direkt als
Schubantriebselemente verwendet werden sollen und
dabei insbesondere Schub- bzw. Druckkräfte axial und
dabei zumindest teilweise ohne eine entsprechende
Längsführung übertragen oder ausgeübt werden sollen,
da es im ungeführten Bereich der Kette zum Abknicken
kommen kann. Bei relativ geringen zu übertragenden
Schubkräften, kann dieses Problem bei Rückgriff auf
bekannte Prinzipien solcher Ketten beherrscht werden.
Werden die erforderlichen Kräfte jedoch größer, z. B.
in Bereichen oberhalb 500 N und ungefährer Länge <
100 mm, stoßen die herkömmlichen Ketten, die verwen
det werden sollen, an ihre Grenzen und ein sicherer
Langzeitbetrieb ist nicht gegeben.
Dies trifft insbesondere auf Ketten kleiner Baugröße
zu, die üblicherweise nur zur Übertragung relativ
kleiner Druckkräfte verwendet werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Kette vor
zuschlagen, mit der es möglich ist, Schubkräfte axi
al, teilweise ungeführt, bei Vermeidung eines Ab
knickens der Kette zu übertragen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungs
formen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
bei Nutzung der in den untergeordneten Ansprüchen
enthaltenen Merkmale.
Die erfindungsgemäße Kette, die in Schubkettenantrie
ben verwendet werden kann, ist aus im wesentlichen
drei verschiedenen Einzelteilen aufgebaut und greift
dabei auch auf bekannte Elemente zurück.
So werden die einzelnen Kettenglieder mit Bolzen ver
bunden und die Drehantriebsbewegung eines entspre
chend ausgebildeten Kettenrades kann über die Bolzen
auf die Kette übertragen werden, so daß das Drehmo
ment, das am Kettenrad für den Antrieb zur Verfügung
steht, auch als Kraft auf die Kette übertragen werden
kann.
Für die Verwendung in zumindest teilweise ungeführten
Schubkettenantrieben sind zwei verschiedene Ketten
glieder erforderlich, die mittels der bereits genann
ten Bolzen miteinander verbunden werden. Die ver
schiedenen Kettenglieder werden dabei in bekannter
Form alternierend angeordnet verbunden.
Ein solches Kettenglied ist dabei als U-förmig gebo
gener Bügel ausgebildet und das jeweils andere Ket
tenglied als ebene Innenlasche hergestellt.
In den Bügeln und den Innenlaschen sind wieder Loch
paare vorhanden, durch die die Bolzen geführt und
gehalten werden können.
Die U-förmig gebogenen Bügel weisen beidseitig stirn
seitige Stützflächen auf, die in gestreckter Stellung
der Kette von jeweils nebeneinander angeordneten Bü
geln miteinander in Berührung stehen, wobei die
stirnseitigen Stützflächen insbesondere im Scheitel
bereich des U-förmigen Bügels benutzt werden. Die
beim Antrieb auftretenden Druckkräfte können sich so
an diesen Stützflächen abstützen und die Kette wird
durch geeignete Dimensionierung der U-förmigen Bügel
in gestreckter Stellung rückensteif, wobei insbeson
dere die Ausbildung der stirnseitigen Stützfläche zum
Tragen kommt.
Außerdem ist es erforderlich, daß die Bügel im unte
ren Kantenbereich abgerundet sind, um die Bewegungs
möglichkeit während der Drehung des Kettenantriebs
rades und gegebenenfalls für ein Aufrollen einer sol
chen Kette zu sichern.
Günstig ist es außerdem, den Radius oder die Formkur
ve der abgerundeten Kantenbereiche so auszubilden,
daß jeweils benachbarte Kantenbereiche benachbarter
U-förmiger Bügel in abgewinkelter Stellung der Kette
in direkter Berührung miteinander stehen, so daß eine
weitere Stützmöglichkeit, die insbesondere ein seit
liches Abknicken verhindert, erreicht wird. Dabei
sollten Radius bzw. Formkurve sichern, daß z. B. bei
der Drehantriebsbewegung eine Abrollbewegung solcher
benachbarter abgerundeter Kantenbereiche erreicht
werden kann. Diese Abstützung gleicht zusätzlich Fer
tigungstoleranzen der einzelnen Kettenelemente aus,
wobei dies besonders ausgenutzt wird, wenn die Ketten
in die gestreckte Stellung aus der aufgerollten bzw.
abgeknickten Stellung (Abrollbewegung) durch die An
triebsbewegung in die Hubbewegung übergeht.
Im einfachsten Fall können die Innenlaschen lediglich
so ausgebildet sein, daß mit ihrer Hilfe jeweils zwei
benachbarte Bügel verbunden werden und von ihnen kei
ne Stützkraftkomponenten aufgenommen werden. Bei der
erfindungsgemäßen Kette ist es ebenfalls wichtig, daß
die Bolzen so angebracht und dimensioniert sind, daß
sie zumindest einseitig die Kettenbreite überragen
und der überstehende Teil der Bolzen in eine Führung
eingreifen kann. Dabei sollte eine solche Führung,
insbesondere und dort zumindest in einem Teil vorhan
den sein, in dem die Kette mit einem Kettenrad ange
trieben wird. In diesem Bereich wir die Kette infolge
der Drehbewegung geknickt und es kann dazu kommen,
daß Kette und Kettenrad außer Eingriff geraten, so
daß keine Kräfte bzw. Momente übertragen werden kön
nen. Greifen jedoch die überstehenden Teile der Bol
zen in eine seitliche Führung ein, deren Radius mit
dem Radius der Drehbewegung, der die Kette am Ketten
rad folgt übereinstimmt, kann dem sinnvoll und auf
einfache Weise entgegengewirkt werden, wobei die da
bei zwangsläufig auftretenden Reibverluste, wegen der
sehr kleinen Berührungsflächen entsprechend klein
gehalten werden können.
Dabei kann die erfindungsgemäße Kette vorteilhaft
auch so ausgebildet sein, daß die Bolzen mit den Ket
tengliedern so verbunden werden, daß sie alternierend
an beiden Seiten der Kette überstehen und in jeweils
eine beidseitig des Kettenrades angeordnete teil
kreisförmige Führung während der Drehbewegung ein
greifen können.
Die erfindungsgemäße Kette kann außerdem weiter ge
bildet werden, indem die Bügel durch beispielsweise
Stanzen und Biegen so hergestellt werden, daß in den
seitlichen Biegebereichen der Bügel an deren Stirn
seiten sich paarweise gegenüberliegende Aussparungen
ausgebildet sind, in die nasenförmige Stege der In
nenlaschen im zusammengebauten Zustand eingreifen
können. Dabei sollten die Aussparungen und die nasen
förmigen Stege so dimensioniert sein, daß die beiden
Seitenflächen der Stege mit den Stirnseiten der Aus
sparungen, die parallel zu den Stützflächen ausge
richtet sind, in gestreckter Stellung der Kette in
direkter Berührung miteinander stehen, so daß auch
über diese Flächen Stützkräfte übertragen werden kön
nen.
Die Innenlaschen können weiter verbessert werden,
wenn an ihnen Ansätze ausgebildet sind, die in den
schmaleren nasenförmigen Steg nachfolgend auslaufen.
Diese Ansätze sind parallel zur Längsrichtung der
gestreckten Kette ausgerichtet und liegen in ge
streckter Stellung der Kette an der inneren Scheitel
fläche der Bügel an, so daß auch Querkräfte aufgenom
men werden können und ein Abknicken weiter vermieden
werden kann.
Die Bügel können neben ebenen Scheitelbereichen, die
einfacher hergestellt werden können, auch erhaben
gebogen ausgebildet werden und so eine günstigere
Anpassung an den Durchmesser, der bei der Antriebs
bewegung während des Drehens des Kettenrades erfor
derlich ist, möglich wird. Eine so gebogene Scheitel
fläche kann dann gegebenenfalls auch für eine eigene
bzw. zusätzliche Führung benutzt werden, wobei hier
für bevorzugt eine geringe, z. B. sehr schmale Füh
rungsfläche zur Verringerung der Reibverluste verwen
det werden soll. Für eine solche Führung können aber
auch entsprechend angeordnete sich drehende Elemente,
die in nahezu punktförmiger Berührung mit den geboge
nen Scheitelflächen der Bügel stehen, Verwendung fin
den. Solche Elemente können z. B. kleine fluchtend
hintereinander angeordnete Rädchen sein.
Ganz besonders vorteilhaft kann eine solche erfin
dungsgemäße Kette in einem Schubantrieb verwendet
werden, mit dem Luken, Türen oder Fenster von Gebäu
den geöffnet und geschlossen werden sollen. Ein sol
cher Schubantrieb verwendet neben der erfindungsgemä
ßen Kette, dem bereits genannten Kettenrad auch einen
elektromotorischen bzw. anderen geeigneten Antrieb,
bei Bedarf ein Getriebe (z. B. ein Räderumlaufgetrie
be) und besonders günstig ist ein solcher Antrieb so
ausgebildet, daß die nicht ausgefahrene Kette direkt
im Inneren des Schubantriebsgehäuses aufgenommen wer
den kann. Hierfür können im Gehäuse entsprechende
Räume mit Führungen vorhanden sein, in die die über
stehenden Bolzenteile eingreifen und es so möglich
wird, die Kette platzsparend zumindest teilweise auf
gerollt bzw. abgeknickt aufzunehmen.
Mit einer solchen erfindungsgemäßen Kette können
Schubkräfte oberhalb 500 N über eine längere Weg
strecke ungeführt übertragen werden, ohne daß es zum
Abknicken der Kette kommt und es ist demzufolge mög
lich, mit der Erfindung auch relativ schwere Teile,
wie z. B. geneigt angebrachte Dachfenster, zu öffnen
und in geöffneter Stellung zu halten. Mit der Erfin
dung können also solche Verschließeinrichtungen von
Gebäuden vollautomatisch betätigt werden.
Die erfindungsgemäße Kette kann aber auch im Zusam
menwirken mit axial wirkenden Antriebselementen, wie
z. B. Hydraulikzylindern, Getrieben oder Gasdruckfe
dern eingesetzt werden. Dadurch können die mit sol
chen Antrieben aufgebrachten rein axialen Kräfte
ebenfalls zumindest teilweise ungeführt in andere
Richtungen umgelenkt werden, die sich auch stark vom
180° Winkel der gestreckten Kette unterscheiden kön
nen.
So kann z. B. eine erfindungsgemäße Kette mit einer
Gasdruckfeder und ggf. anderen Antriebselementen für
eine Notbetätigung von z. B. Entlüftungen bei Gefah
rensituationen eingesetzt werden.
Dabei ist es vorteilhaft, daß z. B. die Gasdruckfeder
günstig angeordnet werden kann und der zur Verfügung
stehende Raum für den Einbau besser nutzbar ist, da
die Gasdruckfeder auch orthogonal zur eigentlichen
Öffnungsrichtung, in der die Kette wirkt, angeordnet
werden kann.
Mit der erfindungsgemäßen Kette können Druckkräfte
sogar in die entgegengesetzte Richtung solcher axial
wirkenden Antriebe ohne weiteres umgelenkt werden.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungs
beispiel näher beschrieben werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 bis 3 einen U-förmig gebogenen Bügel in
drei Ansichten, wie er als Ket
tenglied einer erfindungsgemäßen
Kette verwendet werden kann und
Fig. 4 eine Ansicht eines Beispieles
einer Innenlasche als Ketten
glied.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Beispiel für einen Bü
gel, der durch Stanzen und Biegen aus einer flächigen
Metallplatte hergestellt werden kann und eines der
beiden verschiedenen Kettenglieder für eine erfin
dungsgemäße Kette darstellt.
Im einfachsten Fall ist ein solcher Bügel 3 aus einem
Stück gefertigt und er weist Bohrungen 11 für die
Durchführung der Bolzen 1 auf.
Außerdem sind im Kantenbereich 4 Abrundungen, die das
Abknicken der Kette während der Drehbewegung um das
nicht dargestellte Kettenrad zu ermöglichen, vorhan
den.
Neben den Stützflächen 5 an den beiden Stirnseiten
des Scheitelbereiches 9 stehen die seitlichen Stütz
flächen 12 an den Schenkeln des Bügels 3 zur Aufnahme
der Druckkräfte beim Übertragen der Schubbewegung zur
Verfügung.
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Beispiel ei
nes erfindungsgemäß zu verwendenden Bügels 3 ist wei
ter verbessert, indem an beiden Seiten und an beiden
Stirnseiten Aussparungen 6 ausgebildet sind. Die Aus
sparungen 6 schließen jeweils eine Stützfläche 5 ein
und sind so dimensioniert, daß ein nasenförmiger Steg
7, der an den Innenlaschen 2 der zweiten Form der
Kettenglieder ausgebildet ist, in die sich gegenüber
liegenden Aussparungen 6 zweier benachbarter Bügel 2
eingreifen kann und die Stirnflächen der Aussparungen
6 und die Seitenflächen der nasenförmigen Stege 7 in
gestreckter Stellung der Kette in direkter Berührung
miteinander stehen und demzufolge auch diese Flächen
zur Aufnahme von Stützkräften ausgenutzt werden kön
nen.
In der Fig. 4 ist weiter erkennbar, daß die Innenla
schen 2 ebenfalls über zwei Bohrungen 10 zur Aufnahme
der Bolzen 1 verfügen und außerdem Ansätze 8 vorhan
den sind, aus denen der schmalere nasenförmige Steg 7
ausläuft. Dabei verfügen die Ansätze 8 über parallel
zur Längsachse der Kette ausgerichtete Flächen, die
so ausgebildet sind, daß sie in gestreckter Stellung
der Kette unmittelbar an der inneren Scheitelfläche
der Bügel anliegen und so ebenfalls zur Führung und
Stützung der Kette beitragen können. Selbstverständ
lich ist zu beachten, daß es sich bei der in Fig. 4
gezeigten Ausführungsform einer für eine erfindungs
gemäßen Kette zu verwendenden Innenlasche 2, wie auch
bei dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Bügel 3 um
relativ aufwendige Ausführungsformen der Erfindung
handelt.
Die Bügel 3 werden über die Bolzen 1 und paarweise
von Innenlaschen 2 miteinander verbunden und so eine
Kette durch Aneinanderreihung beliebiger Länge gebil
det.
Claims (8)
1. Kette für einen Schubkettenantrieb, mit durch
Bolzen verbundenen Kettengliedern, die als
Innenlasche und U-förmig gebogene Bügel ausge
bildet und alternierend angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die U-förmig gebogenen Bügel (3) im Kanten
bereich (4) abgerundet sind und im Scheitelbe
reich (9) stirnseitige Stützflächen (5) aufwei
sen, die in gestreckter Stellung der Kette, bei
benachbarten Bügeln (3) in direkter Berührung
miteinander stehen und die Bolzen (1) zumindest
einseitig, für den Eingriff in mindestens eine
Führung, einen seitlichen Überstand bilden.
2. Kette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (1) al
ternierend an gegenüberliegenden Seiten der Ket
te überstehen.
3. Kette nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in den seitlichen
Biegebereichen der Bügel (3) sich paarweise sich
gegenüberliegende Aussparungen (6) ausgebildet
sind, in die in gestreckter Stellung der Kette
an den Innenlaschen (2) ausgebildete nasenförmi
ge Stege (7) eingreifen.
4. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die nasenförmigen
Stege (7) und die stirnseitigen Aussparungen (6)
in gestreckter Stellung der Kette in direkter
Berührung zueinander stehen.
5. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenlaschen
(2) Ansätze (8) ausgebildet sind, die in die
schmaleren nasenförmigen Stege (7) auslaufen und
an Bereichen der Ansätze (8) an der inneren
Scheitelfläche der Bügel (3) in gestreckter
Stellung der Kette anliegen.
6. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Radius oder die
Formkurve der abgerundeten Kantenbereiche (4) so
ausgebildet ist, daß die Kantenbereiche (4) be
nachbarter U-förmig gebogener Bügel (3) in abge
winkelter Stellung, in ständiger direkter Berüh
rung miteinander stehen.
7. Verwendung einer Kette nach einem der Ansprüche
1 bis 6 zur Umlenkung einer geradlinigen An
triebsbewegung in Druck- und/oder Zugrichtung
eines axial wirkenden Antriebes.
8. Verwendung einer Kette nach einem der Ansprüche
1 bis 6 in einem Schubantrieb zum Öffnen und
Schließen von Luken, Türen oder Fenstern von
Gebäuden.
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