DE19803679C2 - Vorrichtung zur optischen Abtastung eines Objekts, insbesondere Endoskop - Google Patents
Vorrichtung zur optischen Abtastung eines Objekts, insbesondere EndoskopInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur op
tischen Abtastung eines Objekts, mit einer Vielzahl von
Lichtleitern, die zur Ausbildung von zumindest einem Licht
leiterring konzentrisch angeordnet sind, mit einer Beleuch
tungseinrichtung, die dem proximalen Ende der Lichtleiter
zugeordnet ist, und mit einer Selektionseinrichtung, die
eine Lichteinstrahlung in einen Teil der Lichtleiter ermög
licht. Eine solche Vorrichtung ist aus der DE 37 43 090 C2
bekannt. Die aus der DE 37 43 090 C2 bekannte Selektions
vorrichtung ist eine Blende.
Im Bereich der industriellen Fertigung kommt mittlerweile
der Qualität des Produkts und damit der Qualitätsprüfung
während der Fertigung zunehmend größere Bedeutung zu. Die
Sicherung, Optimierung und Dokumentation der Qualität der
erzeugten Produkte setzt eine fortlaufende und vollständige
Kontrolle des Fertigungsprozesses voraus. Hierzu bedient
man sich optischer Prüfmethoden, bei denen Kameras den Fer
tigungsprozeß, d. h. die Produkte optisch erfassen. Mit Hil
fe von Bildverarbeitungsprogrammen lassen sich die Daten
der erfaßten Produkte mit abgespeicherten Referenzdaten
vergleichen, um Abweichungen von der Norm zu erkennen.
Der Nachteil dieser Prüfmethoden liegt insbesondere darin,
daß die berechneten Bilddaten keinen Aufschluß beispiels
weise über den Oberflächenverlauf des erfaßten Produkts
liefern können, da die Messungen zweidimensional erfolgen.
Diese zweidimensionale Qualitätsprüfung genügt somit sehr
häufig nicht den geforderten Ansprüchen, so daß zusätzlich
Personal zur Durchführung von Sichtprüfungen notwendig
wird. Aufgrund des notwendigen Personaleinsatzes ver
schlechtert sich der Automatisierungsgrad und damit glei
chermaßen die Kostenstruktur.
Darüber hinaus müssen häufig Stellen an den Produkten ge
prüft werden, die nicht ohne weiteres von außen für das
Personal zugänglich sind. Die Verwendung von Spiegeln,
lichtfaserbasierten Endoskopen oder ähnlichen optischen In
strumenten läßt zwar eine indirekte Sichtprüfung unzugäng
licher Stellen zu, allerdings ist die optische Qualität ei
ner solchen Prüfung eingeschränkt, so daß kleine Beschädi
gungen, Risse etc. nicht erkannt werden. Insbesondere feh
len räumliche Informationen der untersuchten Stellen, wie
sie bei einer direkten Sichtprüfung vorliegen.
Aus der DE-OS 28 46 852 ist eine Vorrichtung zur Dämpfungs
messung an optischen Übertragungselementen bekannt. Dabei
besteht der Sender aus einer Anzahl Laserdioden von ver
schiedener Wellenlänge, und jede Laserdiode des Senders ist
über einen Lichtwellenleiter und eine revolverkopfartige
Koppelvorrichtung mit einem Lichtwellenleiter am Senderaus
gang der Vorrichtung zur Dämpfungsmessung verbunden. Die
revolverkopfartige Koppelvorrichtung stellt eine Selekti
onsvorrichtung dar.
Aus der DE 43 04 530 A1 ist eine Einrichtung zur Beleuch
tung von mit Video-Endoskopie aufgenommenen Objekten be
kannt. In der DE 43 04 530 A1 wird erwähnt, bei der Be
leuchtung der Objekte Blenden, z. B. Irisblenden, einzuset
zen.
Beleuchtungsdynamik bei der 3D-Meßtechnik einzusetzen, ist
aus der Institutsveröffentlichung "ITO: 3D-Meßtechnik und
beleuchtungsdynamische Inspektion", Institut für Technische
Optik, Universität Stuttgart, 1. Seite, im DPMA eingegangen
am 21.09.1993, bekannt.
Aus der DE 39 14 825 C1 ist eine endoskopische elektroni
sche Kamera bekannt, die einen elektronischen Bildwandler
und ein Stablinsensystem aufweist.
Aus der US 4 571 023 ist ein Endoskop mit einem rohrförmi
gen Gehäuse bekannt, das Lichtleiter zumindest teilweise
aufnimmt.
Aus der DE 42 25 507 C2 ist ein Stereo-Endoskop mit einem
einzigen Bildübertragungssystem bekannt.
Ausgehend von einer Vorrichtung zur optischen Abtastung ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist es die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, diese Vorrichtung derart weiterzu
bilden, daß sie eine dreidimensionale Erfassung von Objek
ten bzw. Objekträumen auch an unzugänglichen Stellen ermög
licht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
zur optischen Abtastung eines Objekts mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht mit Hilfe be
stimmter bekannter optischer Verfahren, beispielsweise dem
Triangulations- oder dem Phasenshift-Verfahren, dreidimen
sionale Daten des Objekts zu bestimmen. Zur Durchführung
dieser Verfahren läßt sich mittels der Selektionseinrich
tung ein auswählbares Muster, beispielsweise in Form von
Ringen, Linien oder einzelnen Punkten, auf das zu vermes
sende Objekt projizieren. Das aufprojizierte Muster läßt
sich dann vorzugsweise über eine Aufnahmeeinrichtung op
tisch erfassen und bspw. über eine Auswerte-Einheit in
dreidimensionale Daten umsetzen.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Gehäuse
mit einer sehr geringen Querschnittsfläche realisierbar,
das auch eine Prüfung von schwer zugänglichen Stellen, bei
spielsweise Bohrungen in Gehäusen, ermöglicht. Durch die
dreidimensionale Erfassung der Oberfläche des Objekts wird
eine Prüfung mit hoher Qualität ermöglicht. Hierbei kann
einerseits die Oberfläche des Objekts dreidimensional nach
gebildet werden, um eine
visuelle Beurteilung zu ermöglichen. Darüber hinaus können Ab
standsmessungen und Dimensionsmessungen ausgeführt werden. Des
weiteren lassen sich die dreidimensionalen Daten mit den Refe
renzdaten vergleichen, so daß auf eine subjektiv ausfallende
Prüfung durch eine Person verzichtet werden kann.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfaßt die
Selektionseinrichtung eine optische Blende.
Diese mechanisch arbeitende Blende erlaubt mit einfachen Mit
teln eine selektive Bestrahlung einzelner Lichtleiter. Im Zu
sammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist als optische
Blende auch ein optisches Gitter zu verstehen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfaßt die
Beleuchtungseinrichtung eine Vielzahl von mittels der Selekti
onseinrichtung selektiv ansteuerbaren Power-Leuchtdioden
(LED's), wobei jeweils eine Power-LED einem oder mehreren Licht
leitern zugeordnet ist.
Die Verwendung von Power-LED's hat den Vorteil, daß sich mittels
einer einfach aufgebauten als Selektionseinrichtung dienenden
Ansteuerungselektronik einzelne Lichtleiter entsprechend dem
gewünschten Muster bestrahlen lassen und sich damit die Flexi
bilität des Systems deutlich erhöht.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die
Aufnahmeeinrichtung einen CCD-Sensor auf, der am distalen Ende
der Lichtleiter angeordnet ist.
Dies hat den Vorteil, daß eine sehr kleine Baueinheit reali
sierbar ist, die in ein Gehäuse integriert werden kann, wobei
durch die distale Anordnung geringe Übertragungsverluste auf
treten.
Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung umfaßt die Auf
nahmeeinrichtung einen CCD-Sensor am proximalen Ende der Licht
leiter und zumindest einen vorzugsweise zumindest einen Licht
leiter umfassenden Lichtkanal, der koaxial zu der Vielzahl von
Lichtleitern verläuft.
Dies hat den Vorteil, daß zum Einbau des Sensors mehr Platz zur
Verfügung steht, so daß auf kostengünstigere Bauteile zurückge
griffen werden kann. Darüber hinaus ist der CCD-Sensor in einem
Bereich der Vorrichtung untergebracht, der vor Beschädigungen
sehr gut geschützt ist.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorzugs
weise eine dem distalen Ende des Lichtleiters zugeordnete Ob
jektiveinrichtung und ein die Lichtleiter zumindest teilweise
aufnehmendes Gehäuse vorgesehen sind, wobei das Gehäuse vor
zugsweise rohrförmig und flexibel ausgebildet ist, wobei vor
zugsweise der Lichtkanal zumindest einen Lichtleiter umfaßt.
Dies hat den Vorteil, daß aufgrund der Flexibilität, d. h. Bieg
samkeit des Gehäuses auch sehr schwer zugängliche Stellen op
tisch erfaßbar sind.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Ge
häuse rohrförmig und starr ausgebildet, wobei im Lichtkanal
vorzugsweise ein Stablinsensystem angeordnet ist.
Dies hat den Vorteil, daß das Gehäuse mechanisch robust und da
her auch unter schwierigen äußeren Bedingungen einsetzbar ist.
Mittels des im Lichtkanal angeordneten Stablinsensystems läßt
sich das vom Objekt reflektierte Licht nur mit geringen Verlu
sten zum CCD-Sensor übertragen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Be
leuchtungseinrichtung derart angeordnet, daß eine bezüglich der
Lichtleiter achsparallele Einstrahlung des Lichts ermöglicht
ist.
Dies hat den Vorteil, daß sich auf der Ausgangsseite des jewei
ligen Lichtleiters eine keulenförmige Lichtstromverteilung mit
dem Maximum in Achsrichtung ergibt. Dies verbessert die Erfaß
barkeit, insbesondere die Abgrenzung zu nicht bestrahlten Be
reichen, da deutliche Hell-Dunkel Konturen entstehen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die
Objektiveinrichtung ein der Vielzahl der Lichtleiter zugeordne
tes Objektiv und ein der Aufnahmeeinrichtung zugeordnetes Ob
jektiv auf.
Dies hat den Vorteil, daß die Abbildung des auf das Objekt zu
projizierenden Musters einerseits und das auf den CCD-Sensor
projizierte reflektierte Muster andererseits verbessert wird.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die
Objektiveinrichtung jeweils ein einem Lichtleiter zugeordnetes
Objektiv auf.
Gegenüber der Verwendung eines Objektivs für alle Lichtleiter
läßt sich die Abbildungsqualität des Musters nochmals deutlich
steigern.
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Vorrichtung als
Endoskop ausgebildet.
Dies hat den Vorteil, daß eine sehr kompakte Baueinheit reali
sierbar ist, mit der auch schwer zugängliche Stellen gut er
reichbar sind.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1a in schematischer Schnitt-Darstellung ein erstes Aus
führungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 1b eine schematische Schnitt-Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 1c eine schematische Schnitt-Darstellung eines dritten
Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 2a eine perspektivische Darstellung eines erfindungsge
mäßen Endoskops mit flexiblem Gehäuse, wobei das di
stale Ende nicht dargestellt ist, und
Fig. 2b eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Endoskops mit starrem Gehäuse, wobei das distale En
de nicht dargestellt ist.
Im folgenden wird rein beispielhaft ein Endoskop als erfin
dungsgemäße Vorrichtung erläutert. Selbstverständlich be
schränkt sich die Erfindung nicht auf ein derartiges Endoskop,
vielmehr sind auch andere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung denkbar.
In Fig. 1a ist ein Endoskop 10 in einer schematischen Schnitt
darstellung gezeigt. Das Endoskop 10 dient zur optischen drei
dimensionalen Erfassung von Objekten 12 bzw. deren Oberflächen.
Das Endoskop 10 umfaßt ein längliches Gehäuse 14, das ein di
stales Ende 16 und ein proximales Ende 18 aufweist. Das Gehäuse
14 gliedert sich in drei Längsabschnitte, nämlich einen Aufnah
meabschnitt 20a am proximalen Ende 18, einen sich daran an
schließenden Einkopplungsabschnitt 20b und einen Übertragungs
abschnitt 20c, der am distalen Ende 16 endet. Vorzugsweise sind
die drei Längsabschnitte 20a, 20b und 20c lösbar miteinander
verbunden, was schematisch mittels Linien 22a und 22b angedeu
tet wird.
Das Gehäuse 14 ist rohrförmig ausgebildet, mit einem vorzugs
weise viereckigen oder kreisrunden Querschnitt. Der Übertra
gungsabschnitt 20c ist je nach Ausführungsvariante und Anwen
dungsgebiet starr oder flexibel ausgeführt, während die beiden
anderen Längsabschnitte 20a, 20b starr ausgebildet sind. Alle
drei Längsabschnitte 20a bis 20c des Gehäuses 14 sind vorzugs
weise aus Metall gefertigt.
Der Übertragungsabschnitt 20c des Gehäuses 14 gliedert sich -
im Querschnitt betrachtet - in einen inneren kreisrunden Auf
nahmekanal 24 und einen ringförmigen koaxial zum Aufnahmekanal
24 angeordneten Projektionskanal 26. Während der Projektionska
nal 26 innerhalb des Einkopplungsabschnitts endet, durchsetzt
der Aufnahmekanal 24 den Einkopplungsabschnitt 20b vollständig
und endet im Aufnahmeabschnitt 20a.
Mit dem proximalen Ende des Aufnahmekanals 24 ist eine Aufnah
meeinrichtung 28 optisch gekoppelt, die insbesondere eine Optik
30, beispielsweise in Form einer Linse, und einen CCD-Sensor 32
umfaßt. CCD-Sensor 32 und Optik 30 sind so zueinander ausge
richtet, daß eine scharfe Abbildung des vom Objekt 12 reflek
tierten Lichts auf den CCD-Sensor 32 möglich ist. Vorzugsweise
ist die Optik 30 zur Fokussierung in Längsrichtung verschieb
lich angeordnet.
Die Übertragung der vom Objekt 12 reflektierten Lichtstrahlen
vom distalen Ende 16 des Gehäuses 14 zur Aufnahmeeinrichtung 28
erfolgt mittels eines geordneten Bündels von Lichtleitern, die
innerhalb des Aufnahmekanals 24 sich über dessen gesamte Länge
erstrecken. In Fig. 1a sind diese Lichtleiter mittels Linien 34
angedeutet.
Das auf das Objekt 12 aufzuprojizierende Muster wird von einer
Projektionseinrichtung 36 generiert und in ein geordnetes Bün
del von Lichtleitern, die in Fig. 1a nur angedeutet und mit der
Bezugsziffer 40 gekennzeichnet sind, eingekoppelt. Das Bündel
38 wird ringförmig aufgetrennt und erstreckt sich im Projekti
onskanal 26 bis zum distalen Ende 16 des Gehäuses 14. Wie aus
der Schnittdarstellung A-A deutlich zu erkennen ist, sind die
einzelnen Lichtleiter 40 innerhalb des Projektionskanals 26
ringförmig angeordnet, so daß sich eine Vielzahl von Ringen 42
ausbilden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind insgesamt
drei Ringe 42 zu erkennen, wobei es sich hierbei lediglich um
ein Beispiel handelt. Selbstverständlich kann die Zahl der Rin
ge 42 deutlich darüberliegen, wobei sich hiermit die Auflösung
steigern läßt. Der radiale Abstand benachbarter Ringe und/oder
benachbarter Lichtleiter ist vorzugsweise so zu wählen, daß die
Projektionslinien bzw. Projektionspunkte auf dem Objekt vonein
ander unterscheidbar sind.
Der Übersichtlichkeit wegen ist in der Schnittdarstellung A-A
das im Aufnahmekanal 34 verlaufende Bündel nicht dargestellt.
Vielmehr ist der CCD-Sensor 32 zu erkennen.
Die Projektionseinrichtung 36 kann als externe Baueinheit aus
geführt sein, wobei - wie in Fig. 1a gezeigt - das Bündel 38
aus dem Gehäuse 14 herausgeführt wird. Die Projektionseinrich
tung läßt sich jedoch auch in das Gehäuse 14 integrieren.
Zur Verbesserung der Abbildungsqualität ist am distalen Ende 16
des Gehäuses 14 eine Objektiveinrichtung 42 angeordnet. Die Ob
jektiveinrichtung 42 umfaßt ein den Lichtleitern 40 zugeordne
tes Objektiv 44 und ein den Lichtleitern 34 des Aufnahmekanals
24 zugeordnetes Objektiv 46. Zur Fokussierung sind die beiden
Objektive 44, 46 in Längsrichtung verschiebbar. Vorzugsweise
ist die gesamte Objektiveinrichtung 42 in Längsrichtung ver
schiebbar und bei Bedarf abnehmbar, so daß sie leicht ausge
wechselt werden kann. Ein besonders gutes Projektionsergebnis
läßt sich dann erzielen, wenn jedem Lichtleiter 40 im Projek
tionskanal 26 ein eigenes Objektiv, beispielsweise in Form ei
ner Linse zugeordnet ist. Selbstverständlich ist es auch denk
bar, Gruppen von Lichtleitern 40 des Bündels 38 einzelne Objek
tive zuzuordnen.
Die Projektionseinrichtung 36 umfaßt eine Beleuchtungseinheit
48 sowie eine Selektionseinrichtung 50. Die Beleuchtungsein
richtung 48 weist zumindest eine Lampe 52 auf, wobei es sich
hierbei um eine großflächige Lichtquelle handeln sollte. Die
Selektionseinrichtung 50 ist im vorliegenden Ausführungsbei
spiel als optische Blende 52 ausgeführt, die eine selektive Be
strahlung einzelner Lichtleiter 40 des Bündels 38 durch die
Lampe 52 ermöglicht. Je nach Ausgestaltung der Blende lassen
sich bestimmte Muster auf das Objekt 12 projizieren. Handelt es
sich beispielsweise um eine Ringblende, sind damit einzelne
Ringe 42 des Bündels 38 selektierbar, so daß das projizierte
Muster eine oder mehrere Ringe umfaßt. Die Ringblende läßt sich
beispielsweise manuell oder automatisch einstellen.
Die Verwendung von ringförmigen Mustern ist aufgrund ihrer Sym
metrie vorteilhaft. Bei bestimmten zu erfassenden Oberflächen
verläufen können allerdings mit anderen Mustern, wie Linien
etc., bessere Ergebnisse erzielt werden.
Zur Erhöhung der Flexibilität des Endoskops ist die Blende in
nerhalb der Selektionseinrichtung 50 lösbar gehalten, derart,
daß sie jederzeit und in einfacher Art und Weise durch eine an
dere Blende, beispielsweise eine Strichblende ausgetauscht wer
den kann. Selbstverständlich sind in diesem Zusammenhang opti
sche Gitter ebenfalls als Blenden zu verstehen.
Zur Ausführung des Phasenshift-Verfahrens ist beispielsweise
ein solches optisches Gitter erforderlich, wobei dieses Gitter
quer zur Strahlrichtung verschiebbar gelagert ist.
Das mittels der Projektionseinrichtung 36 erzeugte und vom Ob
jekt 12 reflektierte Muster wird vom CCD-Sensor 32 erfaßt und
als elektrisches Signal an eine Auswerteeinrichtung 54 übertra
gen. Die Auswerteeinrichtung 54 wertet die elektrischen Signale
auf der Grundlage bekannter optischer Vermessungsverfahren,
beispielsweise dem Triangulationsverfahren oder dem Phasen
shift-Verfahren aus und berechnet beispielsweise Abstandswerte.
Zur Kalibrierung der Projektionseinrichtung 36 wird die Projek
tionseinrichtung 36 in einen definierten Abstand zu einem be
kannten Objekt gebracht, auf das ein bekanntes Muster aufproji
ziert wird. Die Projektionsfläche des Objekts weist eine Viel
zahl von Erhebungen auf, deren Abmessungen bekannt sind. Die
von der Auswerteeinrichtung 54 ausgewerteten Daten werden dann
in Relation zu den bekannten Abmessungsdaten der Projektions
fläche gesetzt, wobei das Ergebnis in der Auswerteeinrichtung
54 abgespeichert wird. Diese Werte fließen dann bei nachfolgen
den Messungen anderer Objekte in die Berechnung ein.
Beim Triangulationsverfahren wird unter zur Hilfenahme bestimm
ter Winkelfunktionen der Abstand des mit einer Marke
(beispielsweise einem Lichtpunkt) bestrahlten Oberflächenbe
reichs zu einer Referenzebene ermittelt. Wird diese Messung für
die gesamte Oberfläche des Objekts durchgeführt, wobei sich der
Abstand Endoskop-Objekt während der Messung nicht ändern darf,
entsteht ein "Abstandwerte-Feld", das dann die Information über
den Oberflächenverlauf des Objekts bzgl. einer Referenzebene
enthält.
Beim Phasenshift-Verfahren werden mehrere Aufnahmen des Objekts
gemacht, wobei das optische Gitter jeweils um einen geringen
Betrag (abhängig von der Gitterkonstanten) verschoben wird. Aus
diesen verschiedenen Aufnahmen läßt sich dann ein Abstandswer
te-Feld mit Hilfe bekannter Algorithmen berechnen.
Die Auswerteeinrichtung 54 erstellt dann auf der Grundlage des
berechneten Abstandswerte-Feld ein pseudo-dreidimensionales
Bild des Objekts 12 bzw. der aufgenommenen Objektoberfläche,
das auf einem Bildschirm 56 dargestellt wird.
Je nach ausgewähltem Vermessungsverfahren steuert die Auswerte
einrichtung 54 die Projektionseinrichtung 36 an, um das ent
sprechend notwendige Muster in der Selektionseinrichtung 50
auszuwählen. Im Falle des Phasenshift-Verfahrens sorgt die Aus
werteeinrichtung 54 beispielsweise dafür, daß die Blende 52 in
der Selektionseinrichtung 50 um eine definierte Strecke ver
schoben wird.
Eine genaue Beschreibung des optischen Vermessungsverfahrens
und der Auswertung der erfaßten Informationen ist im übrigen in
der Patentanmeldung 197 42 264.0 enthalten. Der Inhalt dieser
früheren Patentanmeldung, insbesondere die dort beschriebenen
Vermessungs- und Auswerteverfahren, wird als Offenbarungsgehalt
mit in die vorliegende Beschreibung einbezogen.
Eine Erhöhung der Flexibilität des Systems läßt sich mit einer
Beleuchtungseinrichtung 48 erzielen, die eine Vielzahl von Po
wer-LED's 56 umfaßt. Die Anzahl der Power-LED's entspricht vor
zugsweise der Anzahl der im Bündel 38 enthaltenen Lichtleiter
40, wobei in diesem Fall jedem Lichtleiter 40 eine Power-LED 56
zugeordnet ist. Die Selektionseinrichtung 50 ist dann als elek
tronische Steuerung ausgebildet, die je nach gewünschtem Muster
die entsprechenden Power-LED's 56 ansteuert. Mit Hilfe dieser
bevorzugten Ausführungsform lassen sich neben den bereits er
wähnten ringförmigen Mustern beispielsweise auch linienförmige
Muster erzeugen. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt
insbesondere darin, daß das Muster an den Oberflächenverlauf
des Objekts angepaßt werden kann, was die Meßqualität deutlich
verbessert.
In Fig. 1b ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Endoskops
10" dargestellt, wobei mit dem ersten Ausführungsbeispiel über
einstimmende Teile mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet
sind. Auf deren nochmalige Beschreibung wird deshalb verzich
tet.
Der Unterschied gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel liegt
in der Ausgestaltung des Aufnahmekanals 24. Dieser enthält kei
ne Lichtleiter zur Übertragung des reflektierten Lichts. Statt
dessen ist innerhalb des Aufnahmekanals 24 eine Stablinsenein
heit 58 vorzugsweise im Bereich des distalen Endes des Gehäuses
14 angeordnet. Der Verzicht auf Lichtleiter setzt jedoch vor
aus, daß der Übertragungsabschnitt 20c starr und gerade ausge
bildet ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Endoskops 10" ist in
Fig. 1c dargestellt. Auch hier sind mit dem ersten Ausführungs
beispiel übereinstimmende Teile mit gleichen Bezugszeichen ge
kennzeichnet, so daß auf deren nochmalige Beschreibung verzich
tet werden kann.
Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist die Auf
nahmeeinrichtung 28' nicht im Bereich des proximalen Endes 18
sondern im Bereich des distalen Endes 16 angeordnet. Damit ist
es nicht mehr notwendig, das vom Objekt 12 reflektierte Licht
durch den Aufnahmekanal 24 zu führen. Im Ergebnis ergibt sich
eine Verbesserung der Aufnahmequalität, da beispielsweise durch
Reflektion bedingte Übertragungsverluste vermieden werden.
Alle drei zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele lassen sich
mit den gleichen optischen Vermessungsverfahren betreiben.
In den Fig. 2a und 2b sind nochmals in perspektivischer Dar
stellung zwei Endoskope 10, 10' gezeigt, wobei sich die beiden
Endoskope lediglich in der Ausbildung des Übertragungsab
schnitts 20c unterscheiden. So ist in Fig. 2a der Übertragungs
abschnitt 20c in Form eines Schlauches flexibel ausgebildet,
während es sich bei dem Übertragungsabschnitt 20c des Endoskops
10' gemäß Fig. 2b um ein starres Rohr handelt.
Bei beiden Endoskopen 10, 10' ist am distalen Ende 16 jeweils
die Objektiveinrichtung 42 weggelassen, so daß die ringförmig
angeordneten Lichtwellenleiter 42 im Projektionskanal 26, sowie
der Aufnahmekanal 24 zu erkennen sind.
Die beschriebenen Endoskope 10, 10', 10" sind in vielen tech
nischen Gebieten einsetzbar, wobei sie vornehmlich zur Prüfung
von Oberflächen benutzt werden, die für den Benutzer nur schwer
oder gar nicht sichtbar sind. Insbesondere können mit den be
schriebenen Endoskopen 10 Hohlräume untersucht werden.
Mit Hilfe der Selektionseinrichtung 50 ist es in vorteilhafter
Weise möglich, optische Muster zu erzeugen, die zur optischen
Vermessung des Objekts 12 mit bekannten optischen Vermessungs
verfahren notwendig sind.
So lassen sich mit Hilfe des Endoskops 10 Abstandsmessungen
durchführen, wobei die einzelnen Abstandswerte mittels des Tri
angulationsverfahrens berechnet werden können. Darüber hinaus
ist auch das Phasenshift-Verfahren verwendbar. Selbstverständ
lich sind auch andere optische Meßverfahren einsetzbar. Es ist
beispielsweise denkbar, das Objekt durch Bewegen des Endoskops
aus unterschiedlichen Positionen aufzunehmen und aus diesen
Aufnahmen ein dreidimensionales Bild zu berechnen.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur optischen Abtastung eines Objekts, mit einer Vielzahl von
Lichtleitern, die zur Ausbildung von zumindest einem Lichtleiterring konzen
trisch angeordnet sind, mit einer Beleuchtungseinrichtung, die dem proxi
malen Ende der Lichtleiter zugeordnet ist, und mit einer Selektionseinrich
tung, die eine Lichteinstrahlung in einen Teil der Lichtleiter ermöglicht, da
durch gekennzeichnet, daß die Selektionseinrichtung (50) eine selektive
Lichteinstrahlung in bestimmte Lichtleiter zur Projektion eines Musters auf
das Objekt ermöglicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Selektionseinrichtung (50) eine optische Blende (52)
umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beleuchtungseinrichtung (36) eine Vielzahl von über
die Selektionseinrichtung (50) selektiv ansteuerbare Po
wer-Leuchtdioden (56) umfaßt, wobei jeweils eine Power-
Leuchtdiode einem oder mehreren Lichtleitern (40) zugeord
net ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch eine Aufnahmeeinrichtung (28) zur opti
schen Erfassung des Objekts (12), die zur Aufnahme des vom
Objekt (12) reflektierten Lichts ausgebildet ist, wobei
eine Auswerte-Einheit (54) zur Bestimmung von dreidimen
sionalen Daten des Objekts (12) aus dem aufgenommenen
Licht anschließbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmeeinrichtung (28) einen CCD-Sensor (32) umfaßt,
der am distalen Ende (16) der Lichtleiter (40) angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmeeinrichtung (28) einen CCD-Sensor (32) am
proximalen Ende (18) der Lichtleiter (40) und zumindest
einen Lichtkanal (24) umfaßt, der koaxial zu der Vielzahl
von Lichtleitern (40) verläuft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtkanal (24) zumindest einen Lichtleiter (34) um
faßt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch ein längliches die Lichtleiter (40) zu
mindest teilweise aufnehmendes Gehäuse (14) und eine Ob
jektiveinrichtung (42), die dem distalen Ende der Licht
leiter (40) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (14) zumindest in einem Längsabschnitt (20c)
rohrförmig und flexibel ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse rohrförmig und starr ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10 und 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lichtkanal (24) ein Stablinsensystem
(58) umfaßt.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung (36)
eine Lampe (52) umfaßt, die derart angeordnet ist, daß ei
ne bezüglich der Lichtleiter (40) achsparallele Einstrah
lung des Lichts ermöglicht ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Objektiveinrichtung (42) ein der Vielzahl der Licht
leiter (40) zugeordnetes Objektiv (44) und ein der Aufnah
meeinrichtung (28) zugeordnetes Objektiv (46) umfaßt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Lichtleiter (40) ein Objektiv (44) zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie als Endoskop ausgebildet
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998103679 DE19803679C2 (de) | 1998-01-30 | 1998-01-30 | Vorrichtung zur optischen Abtastung eines Objekts, insbesondere Endoskop |
PCT/EP1998/007433 WO1999039232A1 (de) | 1998-01-30 | 1998-11-19 | Vorrichtung zur optischen abtastung eines objekts |
Applications Claiming Priority (1)
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