DE19803672A1 - Selbstbohrende Schraube - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer selbstbohrenden Schraube.
Solche Schrauben enthalten einen Schraubenkopf, einen mit
einem Gewinde versehenen Schraubenschaft und im Bereich der
Schraubenspitze zwei Schneidkanten. Diese Schneidkanten
erzeugen ähnlich wie bei einem Spiralbohrer ein Loch, dessen
Durchmesser größer ist als der Kerndurchmesser des mit dem
Gewinde versehenen Schraubenschaftes. Ein Beispiel für eine
solche Schraube ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 31 26 355
bekannt. Beim Einschrauben wird ein Teil des Materi
als so verformt, daß es gegenüber dem Umfang des Loches nach
innen gedrückt wird. Beim Herstellen des Loches entstehen
Bohrspäne, die abgeführt werden müssen. Der Vorteil einer
solchen Schraube liegt darin, daß kein Loch vorgebohrt werden
muß. Es ist jedoch keine vollständige Gewindeüberdeckung
möglich. Teilweise liegt die Gewindeüberdeckung nur bei 30%.
Ebenfalls bekannt sind furchende Schrauben, die in ein vorher
hergestelltes Loch eingeschraubt werden und bei denen das
Gewinde nur durch eine Verformung hergestellt wird, also ohne
einen Schneidvorgang. Solche Schrauben haben den Vorteil, daß
beim Herstellen des Gewindes keine Späne entstehen und daß es
möglich ist, eine bis zu hundertprozentige Gewindeüberdeckung
zu erhalten. Hierzu ist es allerdings erforderlich, den
Durchmesser des Loches, in das die Schraube eingeschraubt
wird und in dem sie ein Gewinde formt, sehr genau auf die
Abmessungen der Schraube abzustimmen. Da bei der Verwendung
solcher Schrauben keine Späne entstehen, eignet sich diese
Schraube auch für solche Anwendungen, bei denen Späne stören
können, beispielsweise für Schraubenverbindungen in elektri
schen Bauteilen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstbohrende
Schraube zu schaffen, die sich schnell einschrauben läßt und
bei der es möglich ist, eine gewünschte Gewindeüberdeckung zu
erhalten, die bis zu 100% reicht. Die große Gewindeüber
deckung führt dazu, daß die Schraube eine hohe Ausreißkraft, ein
hohes Rückdrehmoment und eine hohe Vibrationsbeständigkeit
aufweist, so daß beispielsweise auch Schraubensicherungen
entfallen können.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Schraube
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, deren
Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zuammenfassung durch
Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird.
Die Erfindung kombiniert Merkmale von Schrauben, die unter
teilweiser spanabhebender Bearbeitung eingeschraubt werden,
mit Merkmalen von Schrauben, bei denen keine Späne entstehen,
Späne sogar unerwünscht sind. Es hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß eine Kombination eines schneidenden
Bohrkopfs mit einer das Gewinde ausschließlich furchenden
Schraube zu einer Schraube führt, die die Vorteile beider
Schraubenarten verbindet, ohne daß die Nachteile auftreten.
Durch die feste Verbindung des Bohrers mit der furchenden
Schraube kann dafür gesorgt werden, daß immer ein Loch mit
dem richtigen Durchmesser gebohrt wird, so daß die gewünschte
Gewindeüberdeckung und damit die Ausreißkraft erreicht wird.
Als selbstfurchendes Gewinde kommt insbesondere ein trilobu
lares Gewinde in Frage, bei dem also die Gewindekanten von
der Oberfläche eines Kreiszylinders dreimal längs eines
Umfangs nach innen abweichen. Solche trilobularen Gewinde
sind bei gewindefurchenden Schrauben bekannt, siehe bei
spielsweise die deutsche Offenlegungsschrift 27 06 246.
Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, daß
die Länge der Schneidkanten der Bohrspitze derart auf das
trilobulare Gewinde abgestimmt wird, daß der gewünschte
Gewindeüberdeckungsgrad erreicht wird. Es sind für furchende
Schrauben mit den üblichen Nenndurchmessern Werte bekannt,
die der Durchmesser eines Loches annehmen muß, wenn eine
bestimmte Gewindeüberdeckung erreicht werden soll. Die
Anpassung der Bohrspitze an die Schraube, die fabrikmäßig
durchgeführt wird, macht es dem Endbenutzer möglich, ohne
nähere Überlegungen die entsprechende Schraube auszuwählen
und zu verwenden. Er braucht sich nicht anhand von Tabellen
darüber zu vergewissern, wie groß im Einzelfall sein Loch
sein muß, in das er die Schraube einschrauben will.
In Weiterbildung kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß
der vordere Abschnitt der Schraube unmittelbar hinter der
Bohrspitze einen gegenüber dem weiteren Verlauf des Schaftes
der Schraube verringerten Durchmesser aufweist. Dieser
Vorderabschnitt dient dazu, die Schraube zu Beginn des
Gewindeformvorgangs zu führen, damit sie nicht von der
Achsrichtung abweicht.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß die Abweichung der
Gewindekanten der Schraube von dem Kreiszylinder von der
Spitze der Schraube ausgehend in Richtung des Schraubenkopfs
abnimmt, da die Bereiche des Schraubenschaftes unmittelbar
benachbart zu dem Schraubenkopf zunehmend weniger an der
Formung des Gewindes teilnehmen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer von der Erfindung
vorgeschlagenen furchenden selbstbohrenden
Schraube;
Fig. 2 eine Ansicht auf den Bohrabschnitt der Schrau
be in Längsrichtung des Schraubenschaftes.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer selbstbohrenden Schraube
nach der Erfindung. Die Schraube enthält einen Schrauben
schaft 1, der an seinem einen, in Fig. 1 oberen Ende einen
Schraubenkopf 2 aufweist. Der Schraubenkopf 2 steht radial
über den Umfang des kreiszylindrischen Schraubenschaftes 1
vor. Er bildet an seiner dem Schraubenschaft 1 zugewandten
Seite eine in einer Ebene liegende Anlagefläche 3. Im darge
stellten Beispiel weist der Schraubenkopf 2 die Form eines
üblichen Sechseckkopfs auf. Seine radiale Außenseite wird
also von sechs ebenen Flächen begrenzt. Statt eines Sechseck
kopfs könnte auch ein anderer Schraubenkopf vorhanden sein,
beispielsweise mit einer Antriebsvertiefung in der von dem
Schraubenschaft 1 abgewandten Stirnfläche 4.
Der Schraubenschaft 1 ist mit einem Gewinde 5 versehen, das
beispielsweise auf den Schraubenschaft 1 aufgewalzt ist. Das
Gewinde erstreckt sich über einen ersten Abschnitt 5a, in dem
die Gewindekanten 6 einem Kreiszylinder mit einem ersten
Durchmesser einbeschrieben sind. An den Abschnitt 5a schließt
sich eine zweiter Abschnitt 5b an, in dem die Gewindekanten 6
einem Kreiszylinder mit einem kleineren Durchmesser einbe
schrieben sind. In beiden Gewindeabschnitten 5a, 5b ist die
Steigung des Gewindes identisch, und die Gewindekanten 6
liegen in gegenseitiger Verlängerung.
Das dem Schraubenkopf 2 entgegengesetzte vordere Ende des
Schraubenschaftes 1 ist mit einer Bohrspitze 7 versehen.
Diese Bohrspitze 7 weist zwei unter einem Winkel von etwa
130° verlaufende Schneidkanten 8 auf, die sich von einem
Punkt 9 in der Längsachse der Schraube bis zu den Seitenkan
ten 10 erstrecken. Die Enden der Schneidkanten 8 definieren
den Durchmesser des Loches, das die Bohrspitze 7 beim Drehen
der Schraube herstellt. Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist,
liegen die Seitenkanten 10 in geradliniger Verlängerung der
Seiten 11 des Schraubenschaftes 1.
Fig. 2 zeigt die Vorderansicht der Schraube nach Fig. 1. Die
beiden Schneidkanten 8 verlaufen parallel zueinander und sind
nur gering gegenseitig versetzt. In Drehrichtung der Schrau
be, in Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn, schließen sich an die
Schneidkanten 8 Flächen 12 und an die Seitenkanten 10 Flächen
13 an, die dazu führen, daß die Bohrspitze relativ kräftig
ist. Die beiden Seitenkanten 10, in der Fig. 2 entsprechend
den Enden der Schneidkanten 8, liegen auf einer Linie 14, die
in etwa dem Kerndurchmesser des Schaftes 1 entspricht. Wie
man der Fig. 2 ebenfalls entnehmen kann, liegen die Gewinde
kanten 6 im Bereich 5b näher an der Achse der Schraube als im
Bereich 5a.
Die Schraube nach der Erfindung wird mit ihrem Schraubenkopf
2 in einen Bohrschrauber eingesetzt. Der Benutzer kann nun
mit dem Bohrschrauber die Schraube an die gewünschte Stelle
halten und den Bohrschrauber betätigen. Die Bohrspitze 7
bohrt sich spanabhebend ein Loch, dessen Durchmesser in der
gewünschten Weise auf die Schraube abgestimmt ist. Die
während des Bohrens auftretenden Späne werden abgeführt, da
die Bohrspitze zwischen den den Flächen 12 und 13 entspre
chenden Teilen und der Vorderfläche der Schneidkanten 8 eine
entsprechende Nut aufweist. Nachdem die Bohrspitze das
Metall, in das die Schraube eingeschraubt und durch das sie
hindurchgeschraubt werden soll, durchdrungen hat, treten
keine weiteren Bohrspäne mehr auf. In das nun gebildete Loch
dringt der vordere Teil des Gewindeabschnitts ein und fängt
an, sich ein Gewinde zu furchen. Durch die zunehmende Ver
größerung des Kreiszylinders, dem die Gewindekanten 6 einbe
schrieben sind, erfolgt die Formung des Gewindes nach und
nach, so daß keine zu hohen Eindrehmomente entstehen. Dadurch
wird eine Schraubenverbindung gebildet, die alle Vorteile
einer furchenden Schraube aufweist, nämlich insbesondere den
hohen Überdeckungsgrad des Gewindes und die Spanfreiheit.
Claims (6)
1. Schraube, mit
- 1.1 einem Schraubenkopf (2),
- 1.2 einem Schraubenschaft (1), der
- 1.2.1 ein Innengewinde (5) aufweist, das
- 1.2.2 als selbstfurchendes Gewinde ausgebildet ist, sowie mit
- 1.3 einer Schraubenspitze (7), die
- 1.3.1 als Bohrspitze mit zwei in Stirnansicht parallel zueinander verlaufenden Schneidkanten (8) ausgebildet ist.
2. Schraube nach Anspruch 1, bei der das selbstfurchende
Gewinde (5) ein trilobulares Gewinde ist.
3. Schraube nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Länge der
Schneidkanten (8) auf das trilobulare Gewinde derart
abgestimmt ist, daß der gewünschte Gewindeüberdeckungs
grad erreicht wird.
4. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der die Länge der Schneidkanten (8) etwa dem Kerndurch
messer des Schraubenschafts (1) entspricht.
5. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der der vordere Abschnitt (5b) der Schraube unmittelbar
hinter der Bohrspitze (7) einen gegenüber dem Rest des
Schaftes (5a) verringerten Durchmesser aufweist.
6. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei
der die Abweichung der Gewindekanten (6) von einem
Kreiszylinder von der Spitze der Schraube ausgehend in
Richtung auf den Schraubenkopf (2) abnimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803672A DE19803672A1 (de) | 1998-01-30 | 1998-01-30 | Selbstbohrende Schraube |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19803672A1 true DE19803672A1 (de) | 1999-08-05 |
Family
ID=7856178
Family Applications (1)
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DE19803672A Withdrawn DE19803672A1 (de) | 1998-01-30 | 1998-01-30 | Selbstbohrende Schraube |
Country Status (1)
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