DE19803067A1 - Klein-Radarsensor - Google Patents
Klein-RadarsensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Klein-Radarsensor zur Ab
stands- oder Höhenmessung nach dem FM-CW-Verfahren mit ei
ner gemeinsamen Sende- und Empfangsantenne gemäß dem Ober
begriff des Anspruchs 1. Der Klein-Radarsensor ist insbe
sondere zur Anwendung in einem Mörserzünder geeignet.
Klein-Radarsensoren arbeiten im allgemeinen nach dem FM-CW-Ver
fahren, bei dem ein frequenzmoduliertes Signal ausgesen
det, an einem Objekt reflektiert und von dem Sensor wieder
empfangen wird. Das Empfangssignal wird mit dem Sendesignal
im Hinblick auf die momentane Frequenzdifferenz verglichen.
Aus der Größe dieser Differenz, die proportional zu der
Laufzeit des empfangenen Signals ist, kann dann unmittelbar
der Abstand zu dem Objekt ermittelt werden. Diese Radarsen
soren finden auf den verschiedensten Gebieten zahlreiche
Anwendungen.
Praktische Erfahrungen haben jedoch gezeigt, daß es bei be
stimmten Objekten bzw. Reflexionsverhältnissen zu Fehlern
oder Ungenauigkeiten bei dem ermittelten Abstand kommt. Ur
sache hierfür sind offenbar u. a. Veränderungen der Polari
sation des Empfangssignals gegenüber dem Sendesignal, so
daß jenes aufgrund eines schwachen oder vorübergehend aus
setzenden Empfangs nicht mehr mit ausreichender Genauigkeit
ausgewertet werden kann.
Besonders häufig ist dieser Effekt bei der Anwendung eines
Klein-Radarsensors zur Aktivierung eines Mörserzünders zu
beobachten. Mörsergeschosse sind u. a. in Abhängigkeit von
Art und Kaliber des Geschosses sowie der Art der zu be
kämpfenden Ziele in einer bestimmten Höhe (Sprengpunkthöhe)
über dem Boden zu zünden. Für einen optimalen Wirkungsgrad
der Geschosse ist es wichtig, diese Höhe möglichst genau
einzuhalten. Bestimmte Bodenverhältnissen können sich je
doch besonders ungünstig auf die Genauigkeit der Höhener
mittlung auswirken, was eine zu frühe oder zu späte Auslö
sung der Zündung zur Folge hat.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Klein-Radarsensor der eingangs genannten Art zu schaffen,
der auch bei ungünstigen Reflexionsverhältnissen eine ge
nauere und zuverlässigere Bestimmung des Abstandes zu einem
Objekt oder einer Bodenfläche ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch
1 angegeben. Die weiteren Ansprüche beinhalten vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
Die Aufgabe wird mit einem Klein-Radarsensor der eingangs
genannten Art gelöst, der sich dadurch auszeichnet, daß ein
90°-Koppler mit einer Haupt- und einer Nebenleitung Vorge
sehen ist, wobei in ein erstes Ende der Hauptleitung ein
Sendesignal eingespeist wird und ein zweites Ende der
Hauptleitung sowie ein erstes Ende der Nebenleitung mit
zwei räumlich um etwa 90° versetzten Zuführungen der Sen
de-/Empfangsantenne in der Weise verbunden sind, daß das
Sendesignal zirkular polarisiert abgestrahlt wird und ein
Empfangssignal an einem zweiten Ende der Nebenleitung an
liegt.
Es hat sich gezeigt, daß einerseits ein zirkular polari
siertes Sendesignal in wesentlich geringerem Maße durch un
günstige Reflexionsbedingungen in seiner Polarisation ver
ändert wird, als dies bei linear polarisierten Signalen der
Fall ist. Andererseits beeinträchtigt eine Veränderung der
zirkularen Polarisation (d. h. eine Depolarisation) - wenn
sie überhaupt auftritt - die Genauigkeit der Abstandsmes
sung nur geringfügig, da in diesem Fall nur eine Komponente
der Zirkularpolarisation unterdrückt wird, die andere Kom
ponente jedoch mit einer für Zirkularpolarisation ausgeleg
ten Antenne noch empfangen werden kann.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist also ein wesentlich
besseres Signal/Rauschverhältnis erzielbar, als mit bekann
ten, mit linearer Polarisation arbeitenden Radarsensoren.
Weiterhin hat der erfindungsgemäße Radarsensor wesentlich
geringere Systemverluste. Aufgrund einer gemeinsamen Sen
de-/Empfangsantenne in Verbindung mit dem 90°-Koppler ent
fällt die bei bekannten Radarsensoren notwendige Sende-Emp
fangs-Weiche (Richtungsweiche) und damit auch der durch
diese verursachte Verlust von zweimal 3 dB (d. h. insgesamt
6 dB). Zwar kann zur Vermeidung dieses Verlustes anstelle
der Sende-Empfangs-Weiche auch ein Zirkulator verwendet
werden. Bei der erfindungsgemäß besonders bevorzugten An
wendung in einem Mörserzünder ist dies aus Kostengründen
jedoch nicht sinnvoll.
Ein weiterer besonderer Vorteil dieser Lösung im Hinblick
auf die Anwendung in einem Mörserzünder besteht darin, daß
das Strahlungsdiagramm der Sende-/Empfangsantenne nicht
mehr wie bei bekannten Sensoren für diese Anwendung von der
Art und Größe des Geschosses abhängig ist. Der durch den
Mörserzünder zur Mörserturbine verlaufende Luftschacht kann
nämlich nun durch die Antenne geführt werden, während eine
Antenne für lineare Polarisation neben dem Schacht angeord
net werden muß. Dies führt zu einer Unsymmetrie in der
Feldverteilung, die die Geschoßabhängigkeit des Strahlungs
diagramms zur Folge hat.
Ein weiterer Vorteil ist schließlich darin zu sehen, daß
durch ein Vertauschen der Verbindungen zwischen Koppler und
Antennen-Zuführungen die Drehrichtung der Polarisation um
gekehrt werden kann, um auf diese Weise zum Beispiel Stö
rungen zu vermindern bzw. zu erschweren.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der
90°-Koppler in Hohlleitertechnik ausgeführt. Er kann jedoch
auch in Streifenleitertechnik realisiert werden.
Die Mischdiode ist mit dem zweiten Ende der Nebenleitung
des 90°-Kopplers verbunden, an welchem normalerweise der
Lastausgleichswiderstand angeschlossen ist.
Die Sende-/Empfangsantenne kann eine Hohlleiter-Antenne
oder eine Patch-Antenne sein. Die Patch-Antenne kann vor
teilhafterweise eine zentrale Öffnung aufweisen, deren
Durchmesser kleiner oder gleich ist dem 0,3-fachen des
Durchmessers oder der Kantenlänge der Patch-Antenne.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer be
vorzugten Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeich
nung. Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild einer
solchen Ausführungsform.
Diese Ausführungsform umfaßt eine Sendeeinheit 1, einen
90°-Koppler 2, eine Hohlleiter-Antenne 3, sowie eine Misch
diode 4. Der an sich bekannte Koppler 2, bei dem es sich um
einen 1/λ/4 oder einen 4/λ/4-Typ handeln kann, weist eine
Hauptleitung mit einem ersten Ende 21 und einem zweiten
Ende 22, sowie eine Nebenleitung mit einem ersten Ende 23
und einem zweiten Ende 24 auf. Die Hohlleiter-Antenne 3 ist
mit einer ersten Zuführung 31 und einer zweiten Zuführung
32 versehen, die in Umfangsrichtung um 90° zueinander ver
setzt angeordnet sind.
Die Sendeeinheit 1 ist mit dem ersten Ende 21 der Hauptlei
tung verbunden. Das zweite Ende 22 der Hauptleitung liegt
an der zweiten Zuführung 32, das erste Ende 23 der Neben
leitung an der ersten Zuführung 31 der Hohlleiter-Antenne 3
an. Das zweite Ende 24 der Nebenleitung ist schließlich mit
der Mischdiode 4 verbunden.
Die Sendeeinheit 1 dient zur Erzeugung eine FM-CW-Sendesig
nals in an sich bekannter Weise, das nach der Einspeisung
in das erste Ende 21 des Kopplers 2 im wesentlichen unver
ändert an dem zweiten Ende 22 der Hauptleitung anliegt.
Gleichzeitig wird das Sendesignal aus der Hauptleitung aus
gekoppelt und gelangt mit einer dadurch verursachten Pha
senverschiebung von 90° an das erste Ende 23 der Nebenlei
tung. In der Hohlleiter-Antenne 3 wird nun durch die räum
lich und zeitlich um jeweils 90° verschobenen Signale ein
zirkular polarisiertes Sendesignal erzeugt, das zum Bei
spiel über einen Hornstrahler (nicht dargestellt) abge
strahlt wird.
Bei der Reflexion des Sendesignals an einem Objekt wird
bekanntlich die Drehrichtung der Polarisation umgekehrt.
Das reflektierte Signal gelangt als Empfangssignal in die
Antenne 3 zurück. Es wird in umgekehrter Richtung wie das
Sendesignal über die Zuführungen 31, 32 ausgekoppelt und
gelangt über das erste und zweite Ende 23, 24 der Nebenlei
tung zu der Mischdiode 4. Diese Mischdiode ersetzt einen
Lastausgleichswiderstand, der nur im Idealfall spannungs
frei ist. Tatsächlich liegt aber an der Mischdiode aufgrund
der endlichen Entkopplung des Kopplers bzw. des nicht idea
len Eingangswiderstandes der Zuführungen auch das von der
Sendeeinheit 1 erzeugte Sendesignal mit ausreichender Lei
stung an, um als Oszillatorsignal zur Mischung mit dem Emp
fangssignal zu dienen. Die weitere Verarbeitung, das heißt
die Ermittlung der Entfernung aus der sich aus der Fre
quenzdifferenz ergebenden Laufzeit, erfolgt dann in an sich
bekannter Weise.
Zusammengefaßt wird also durch die beschriebene Erzeugung
eines zirkular polarisierten Sendesignals einerseits die
Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Entfernungsmessung er
höht, andererseits kann man zum Senden und Empfangen eine
gemeinsame Antenne verwenden, bei der die Sende-/Empfangs
signale ohne die sonst auftretenden Verluste von insgesamt
6 dB getrennt werden können.
Der erfindungsgemäße Klein-Radarsensor kann auch als Bewe
gungsmelder oder für andere Anwendungen dienen, bei denen
Radarsensoren eingesetzt werden.
Claims (7)
1. Klein-Radarsensor zur Abstands- oder Höhenmessung nach
dem FM-CW-Verfahren, mit einer gemeinsamen Sende-/Empfangs
antenne, dadurch gekennzeichnet, daß ein 90°-Koppler (2)
mit einer Haupt- und einer Nebenleitung vorgesehen ist, wo
bei in ein erstes Ende (21) der Hauptleitung ein Sendesi
gnal eingespeist wird und ein zweites Ende (22) der Haupt
leitung sowie ein erstes Ende (23) der Nebenleitung mit
zwei räumlich um etwa 90° versetzten Zuführungen (31, 32)
der Sende-/Empfangsantenne (3) in der Weise verbunden sind,
daß das Sendesignal zirkular polarisiert abgestrahlt wird
und ein Empfangssignal an einem zweiten Ende (24) der Ne
benleitung anliegt.
2. Klein-Radarsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der 90°-Koppler (2) in Hohlleitertechnik ausge
führt ist.
3. Klein-Radarsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der 90°-Koppler (2) in Streifenleitertechnik aus
geführt ist.
4. Klein-Radarsensor nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem zweiten Ende (24)
der Nebenleitung des 90°-Kopplers (2) eine Mischdiode (4)
verbunden ist.
5. Klein-Radarsensor nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende-/Empfangsantenne
eine Hohlleiter-Antenne (3) ist.
6. Klein-Radarsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Sende-/Empfangsantenne eine
Patch-Antenne ist.
7. Klein-Radarsensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Patch-Antenne mit einer zentralen Öffnung ver
sehen ist, deren Durchmesser kleiner oder gleich ist dem
0,3-fachen des Durchmessers oder der Kantenlänge der Patch-An
tenne.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998103067 DE19803067A1 (de) | 1998-01-28 | 1998-01-28 | Klein-Radarsensor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998103067 DE19803067A1 (de) | 1998-01-28 | 1998-01-28 | Klein-Radarsensor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19803067A1 true DE19803067A1 (de) | 1999-07-29 |
Family
ID=7855802
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998103067 Ceased DE19803067A1 (de) | 1998-01-28 | 1998-01-28 | Klein-Radarsensor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19803067A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004097347A2 (en) | 2003-04-25 | 2004-11-11 | Vega Grieshaber Kg | Radar filling level measurement using circularly polarized waves |
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WO2007115708A3 (de) * | 2006-04-03 | 2008-02-07 | Grieshaber Vega Kg | Hohlleiterübergang zur erzeugung zirkulär polarisierter wellen |
-
1998
- 1998-01-28 DE DE1998103067 patent/DE19803067A1/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2004097347A3 (en) * | 2003-04-25 | 2004-12-02 | Grieshaber Vega Kg | Radar filling level measurement using circularly polarized waves |
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WO2007115708A3 (de) * | 2006-04-03 | 2008-02-07 | Grieshaber Vega Kg | Hohlleiterübergang zur erzeugung zirkulär polarisierter wellen |
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