DE19802110A1 - Mikrosuspensionspfropfpolymerisate und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Mikrosuspensionspfropfpolymerisate und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- C08F265/00—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of unsaturated monocarboxylic acids or derivatives thereof as defined in group C08F20/00
- C08F265/04—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of unsaturated monocarboxylic acids or derivatives thereof as defined in group C08F20/00 on to polymers of esters
- C08F265/06—Polymerisation of acrylate or methacrylate esters on to polymers thereof
Description
Die Erfindung betrifft Mikrosuspensionspfropfpolymerisate, Verfahren zu ihrer
Herstellung, ihre Verwendung und diese enthaltende Formmassen.
Polymerblends enthalten oft kautschukelastische Pfropfcopolymere, die den
Polymerblends eine erhöhte Zähigkeit verleihen sollen. Sie können zudem
auch als Mattierungsmittel in den Polymerblends dienen. Die Pfropfcopoly
mere können dabei nach dem Emulsions-, Suspensions- oder Mikrosuspen
sionsverfahren hergestellt werden.
Bei der Emulsionspolymerisation, einem heterogenen Reaktionsverfahren,
werden ungesättigte Monomere oder Monomerlösungen in einer kontinuierli
chen Phase, in der Regel Wasser, mit Hilfe eines Emulgatorsystems emul
giert und mit freie Radikale bildenden Initiatoren polymerisiert. Bei der
Umsetzung bildet das Emulgatorsystem Micellen, in die die zumindest
teilweise wasserlöslichen Monomere aus den emulgierten Monomertröpfchen
durch die Wasserphase wandern. Ein entsprechendes Verfahren ist in der
Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Band 6, Seite 1 (1986),
John Wiley and Sons, New York, beschrieben.
Bei der Mikrosuspensionspolymerisation wird ein flüssiges Monomergemisch
in Wasser unter Verwendung eines Schutzkolloids unter starker Scherung zu
sehr feinen Tröpfchen verteilt. Die Tröpfchen werden mit einem in den
Tröpfchen löslichen Polymerisationsinitiator polymerisiert, wobei die erhalte
nen kleinen Polymerteilchen nachfolgend gepfropft werden können. Ein
entsprechendes Verfahren ist in der DE-A-44 43 886 beschrieben. Die
beschriebenen Pfropfcopolymerisate weisen ein Gewichtsverhältnis von Kern
zu Schale von 60 : 40 auf.
Die Mikrosuspensionspfropfpolymerisate weisen nicht bei allen Anwendungen
eine ausreichende Mattigkeit und Härte auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Mikrosuspen
sionspolymerisaten, die die Nachteile der bekannten Pfropfpolymerisate
vermeiden und insbesondere eine verminderte Lichtreflexion, gute Einfärb
barkeit und verbesserte mechanische Eigenschaften zeigen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Mikrosuspensionspoly
merisat A aus
- a1: 10 bis 55 Gew.-% eines Pfropfkerns aus einem kautschuk elastischen Polymer mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,08 bis 100 µm, als Komponente A1 und
- b1: 45 bis 90 Gew.-% mindestens einer Pfropfhülle aus einem organischen Polymer als Komponente B1.
Es wurde erfindungsgemäß gefunden, daß Mikrosuspensionspolymerisate aus
einem Pfropfkern und einer Pfropfhülle, in denen der Anteil der Pfropfhülle
45 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Pfropfpolymerisat, beträgt, eine
erniedrigte Lichtreflexion und vorteilhafte mechanische Eigenschaften, ins
besondere eine vorteilhafte Härte zeigen.
In den erfindungsgemäßen Mikrosuspensionspolymerisaten beträgt der Anteil
der Komponente A1 vorzugsweise 25 bis 55 Gew.-%, besonders bevorzugt
30 bis 50 Gew.-%. Der Anteil der Komponente B1 beträgt vorzugsweise 45
bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt 50 bis 70 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Mikrosuspensionspolymerisate A zeigen die vorstehen
den Vorteile insbesondere im Vergleich zu aus den gleichen Grundbausteinen
aufgebauten Mikrosuspensionspolymerisaten, in denen der Anteil der Pfropf
hülle 40 Gew.-% beträgt.
In Formmassen ist bei gleichem Gehalt an Kautschuk-Komponente (vorzugs
weise Polybutylacrylat) ist ein deutlicherer Mattierungseffekt bei verringerter
Streuung und einer Verbesserung der mechanischen Eigenschaften zu be
obachten. Durch die geringere Streuung wird die Einfärbbarkeit der die
erfindungsgemäßen Mikrosuspensionspolymerisate enthaltenden Formmassen
verbessert.
Das Verfahren der Mikrosuspensionspolymerisation ist beispielsweise in der
DE-A-44 43 886 beschrieben.
Bevorzugt ist dabei ein Verfahren zur Herstellung des vorstehenden Mikro
suspensionspfropfpolymerisate durch
- (1) Dispergieren der dem Mikrosuspensionspolymerisat A1 entsprechenden Monomere in Wasser unter Verwendung eines Schutzkolloides zu einer Dispersion mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,08 bis 100 µm,
- (2) Polymerisation der Tröpfchen mit einem hydrophoben radikalischen Polymerisationsinitiator bis zu einem Umsatz von über 50%, bezogen auf die Menge der Monomere, und
- (3) Pfropfpolymerisation des in Stufe (2) erhaltenen Gemisches in Gegen wart von Monomeren der Komponente B1.
Man erhält die erfindungsgemäßen Pfropfpolymerisate vorzugsweise wie folgt:
Das flüssige Monomer bzw. flüssige Monomergemisch, das zum teilchenför
migen Kernpolymer polymerisiert werden soll, wird mit Wasser und einem
Schutzkolloid vermischt. Der (vorzugsweise wasserunlösliche) Polymerisations
initiator wird entweder ebenfalls schon jetzt oder erst nach dem Dispergieren
der Monomere, gegebenenfalls auch nach dem Aufheizen der Dispersion
zugegeben. Aus dem heterogenen Gemisch wird durch intensives Rühren bei
hoher Geschwindigkeit unter starker Scherung eine Dispersion kleinster
Monomertröpfchen in Wasser hergestellt. Hierzu eignen sich Intensivmischer
beliebiger Bauart. Die gewünschte Teilchengröße läßt sich beispielsweise für
Durchmesser größer als 1 µm dadurch ermitteln, daß man lichtmikroskopi
sche Aufnahmen anfertigt und die Zahl der Teilchen, die einen bestimmten
Durchmesser haben, durch Auszählen ermittelt.
Man startet die Polymerisation durch Erhitzen der Dispersion. Die Reaktion
unter mäßigem Rühren, bei dem die Tröpfchen nicht mehr weiter zerteilt
werden, wird so lange fortgesetzt, bis der Umsatz, bezogen auf die ur
sprünglich eingesetzte Menge an Monomeren, über 50%, bevorzugt über 85%
liegt.
Sodann setzt man die Reaktion mit den Monomeren, aus welchen die
entsprechenden Schalen entstehen sollen, in an sich bekannter Weise fort.
Man kann die Pfropfung auch bereits beginnen, wenn der Polymerisations
umsatz der Kernmonomeren noch unvollständig und über 50%, vorzugs
weise über 85%, liegt. In diesem Fall bilden Schale und Kern einen mehr
fließenden Übergang, verglichen mit der schärferen Abgrenzung von Kern- und
Schale-Polymerisat im Falle des zunächst vollständigen Umsatzes der
Kernmonomeren.
Man kann auf diese Weise ein- oder mehrschalige Polymere erhalten. Dies
kann auch von der gewünschten Teilchengröße abhängen. Verfahren zur
Herstellung von mehrschaligen Pfropfcopolymerisaten sind beispielsweise in
EP-A-0 548 762 beschrieben.
Die Dispergierung der Monomere wird in der Regel bei einer Temperatur
von 0 bis 100°C, vorzugsweise etwa bei Raumtemperatur durchgeführt. Pro
kg an Monomeren werden in der Regel 0,4 bis 10 kg Wasser eingesetzt.
Die für die Stabilisierung der Dispersion geeigneten Schutzkolloide sind
wasserlösliche Polymere, die die Monomertröpfchen und die daraus gebilde
ten Polymerteilchen umhüllen und auf diese Weise vor der Koagulation
schützen.
Als Schutzkolloide eignen sich Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose
und Hydroxymethylcellulose, Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol und
Polyethylenoxid, anionische Polymere wie Polyacrylsäure und kationische
Polymere, wie Poly-N-vinylimidazol. Die Menge dieser Schutzkolloide beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Mono
mere des Kerns. Es können zudem zusätzlich niedermolekulare oberflächen
aktive Verbindungen, beispielsweise vom Typ der anionischen oder kationi
schen Seifen eingesetzt werden. Derartige Verbindungen, die üblicherweise
für Emulsionspolymerisationen eingesetzt werden, sind beispielsweise in
"Emulsion Polymerisation and Emulsion Polymers", herausgegeben von P.A.
Lovell und M. El-Aasser, John Wiley & Sons, Chichester (1997), Seiten
224 bis 227, beschrieben. Beispiele dafür sind z. B. Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze der C10-30-Sulfonsäuren und C10-30-Fettsäuren.
Als Polymerisationsinitiatoren eignen sich Radikalbildner, insbesondere solche,
die in den Monomeren löslich sind und die vorzugsweise eine Halbwertszeit
von 10 Stunden haben, wenn die Temperatur zwischen 25 und 150°C liegt.
Derartige Initiatoren sind beispielsweise im Produktkatalog von AKZO "In
itiators for Polymer Production" beschrieben. In Betracht kommen beispiels
weise Peroxide wie Laurylperoxid, Peroxosulfate, tert-Butylperpivalat und
Azo-Verbindungen, wie Azodiisobutyronitril.
Neben den öllöslichen Radikalbildnern, vorzugsweise Dilaurylperoxid, Ben
zoylperoxid und 2,2'-Azo-bis-isobutyronitril können auch geringe Mengen
wasserlöslicher Initiatoren, wie Wasserstoffperoxid, Kalium-, Ammonium- und
Natriumperoxid und Persulfate eingesetzt werden, insbesondere wenn auch
kleinere Teilchen von weniger als 1,0 µm erhalten werden sollen.
Für die Herstellung des Pfropfkerns und der Pfropfschalen ist die Verwen
dung verschiedener Initiatoren möglich. Die Menge der Initiatoren beträgt im
allgemeinen 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf die Menge der Monomere.
Weiterhin enthält das Reaktionsgemisch vorzugsweise Puffersubstanzen, wie
Na2HPO4/NaH2PO4 oder Na-citrat/Citronensäure, um einen im wesentlichen
konstant bleibenden pH-Wert einzustellen. Bei der Polymerisation, insbeson
dere der die Schalen aufbauenden Monomere, werden außerdem in der Regel
Molekulargewichtsregler wie Ethylhexylthioglykolat oder Dodecylmercaptan
zugefügt.
Die Temperatur bei der Polymerisation der Monomere des Kerns beträgt in
der Regel 25 bis 150°C, vorzugsweise 45 bis 120°C. Die Pfropfung der
Schalen auf den Kern wird im allgemeinen bei einer Temperatur von 25 bis
150°C, bevorzugt 45 bis 120°C, vorgenommen. Die unteren Grenzwerte
dieser Bereiche entsprechen den Zerfallstemperaturen der jeweils verwendeten
Polymerisationsinitiatoren.
Das Mikrosuspensionspolymerisat A1 weist einen mittleren Teilchendurch
messer von 0,08 bis 100 µm, vorzugsweise 0,2 bis 50 µm, besonders
bevorzugt 0,3 bis 30 µm, auf. Die Teilchengröße kann dabei nach unter
schiedlichen Verfahren bestimmt werden. Beispielsweise wird sie durch
Lichtstreuung bestimmt. Vorzugsweise wird nach dem Lichtstreuverfahren
gearbeitet, wie es von Leeds & Northrop, North Wales, PA erhältlich ist.
Es kann auch mit Geräten von Particle Data, Elmhurst, Illinois, USA
gearbeitet werden, beispielsweise mit dem ELZONE® 280PC System.
Komponente A1 weist vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur von
unterhalb 0°C, besonders bevorzugt von unterhalb minus 10°C auf. Es
können beliebige geeignete kautschukelastische Polymere eingesetzt werden.
Vorzugsweise ist Komponente A1 aufgebaut aus den Komponenten A11 bis
A13, deren Gesamtgewicht 100 Gew.-% ergibt,
- a11: 50 bis 100 Gew.-% mindestens eines C1-12-Alkylacrylates als Komponente A11,
- a12: 0 bis 10 Gew.-% vernetzende Monomere als Komponente A12 und
- a13: 0 bis 50 Gew.-% weitere copolymerisierbare Monomere als Komponente A13.
Dabei beträgt der Anteil von Komponente A11 vorzugsweise 60 bis 100 Gew.-%,
besonders bevorzugt 80 bis 100 Gew.-%. Der Anteil von Kom
ponente A12 beträgt vorzugsweise 0 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1
bis 6 Gew.-%. Der Anteil der Komponente A13 beträgt vorzugsweise 0 bis
35 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 15 Gew.-%.
Komponente A11 ist vorzugsweise ein C1-8-Alkylacrylat, besonders bevorzugt
n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat. 0 bis 50 Gew.-% der Kom
ponente A11 können dabei auch durch eines oder mehrere der folgenden
Monomere A13 ersetzt sein: Styrol, α-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacrylni
tril, C9-40-Alkyl(meth)acrylat, C7-40-Aralkyl(meth)acrylat,
C6-40-Aryl(meth)acrylat, C7-40-Alkaryl(meth)acrylat, α-Olefine mit 2 bis 20 C-
Atomen, Polyisobutylene mit 3 bis 50 Isobuteneinheiten und gegebenenfalls
endständiger Vinyl- oder Vinylidengruppe, Polypropylene mit endständiger
Vinyl- oder Vinylidengruppe mit 3 bis 100 Propyleneinheiten, Oligohexen,
Oligooctadecen, C1-40-Alkylvinylether, Mono- oder Diester von Maleinsäure
oder Fumarsäure mit C1-22-Alkanolen, Vinylester von gesättigten C1-40-
Carbonsäuren oder Gemische davon.
Besonders bevorzugt sind als zusätzliche Monomere C8-30-, insbesondere
C12-24-Alkyl(meth)acrylate, dabei insbesondere Alkyl(meth)acrylate, die sich von
Fettsäureresten ableiten.
Weitere bevorzugte zusätzliche Monomere sind C7-20-Aralkyl(meth)acrylat,
C6-20-Aryl(meth)acrylat, C7-20-Alkaryl(meth)acrylat, α-Olefine mit 6-20
C-Atomen, Polyisobutylene mit 5-30 Isobuteneinheiten und ggf. endständiger
Vinyl- oder Vinyliden-Gruppe, Polypropylene mit endständiger Vinyl-Vinyli
dengruppe mit 7-30 Propyleneinheiten, C10-24-Alkylvinylether sowie Vinyle
ster von gesättigten C10-24-Carbonsäuren.
Weitere geeignete Comonomere sind in Ullmanns Encyclopädie der techni
schen Chemie, 4. Aufl., Band 19, Seiten 1-30, Verlag Chemie, Weinheim,
beschrieben.
Zudem können 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 8 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,1 bis 6 Gew.-% vernetzende Monomere als Komponente A12
eingesetzt werden. Beispiele dafür sind bifunktionelle und polyfunktionelle
Comonomere, wie Butadien und Isopren, Divinylester von Dicarbonsäuren,
wie Bernsteinsäure und Adipinsäure, Diallyl- und Divinylether, Diester von
Acrylsäure und Methacrylsäure mit den bifunktionellen Alkoholen wie
Ethylenglykol oder Butan-1,4-diol, 1,4-Divinylbenzol und Triallylcyanurat.
Besonders bevorzugt wird der Acrylester des Tricyclodecenylalkohols (Dihy
drodicyclopentadienylacrylat), wie auch Allylester der Acrylsäure und der
Methacrylsäure eingesetzt.
Als Komponente B1 kommen insbesondere Styrol, α-Methylstyrol, Acrylni
tril, Methacrylnitril, (Meth)acrylsäureester oder Gemische davon in Betracht.
Sollen die Mikrosuspensionspfropfpolymerisate in Matrixpolymere eingebaut
werden, so sind vorzugsweise die äußere Schale und das Matrixpolymer
verträglich oder teilverträglich.
Die erfindungsgemäßen partikelförmigen Pfropfpolymerisate dienen hauptsäch
lich als Zusatzstoffe zu spröden, thermoplastischen, makromolekularen Basis
materialien (Polymermatrix). Die Erfindung betrifft auch eine derartige
Formmasse, enthaltend die Komponenten A bis D, deren Gesamtgewicht 100
Gew.-% ergibt,
a: 0,5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 50 Gew.-% mindestens eines vorstehend beschriebenen Mikrosuspensions pfropfpolymerisats als Komponente A,
a': 0 bis 79,5 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 59 Gew.-% eines ASA-, ABS- oder AES-Polymers der Komponente A',
b: 20 bis 99,5 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 99 Gew.-%, einer Polymer matrix, beispielsweise Polyamid, Polyester, Polyoxymethylen, Polycarbo nate, Polysulfan, Polyethersulfan oder vorzugsweise Polymers aus Styrol, α-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacrylnitril, (Meth)acrylsäureestern oder Gemischen davon als Komponente B,
c: 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, faser- oder teil chenförmige Füllstoffe oder deren Gemische als Komponente C, und
d: 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, weiterer Zusatz stoffe als Komponente D.
a: 0,5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 50 Gew.-% mindestens eines vorstehend beschriebenen Mikrosuspensions pfropfpolymerisats als Komponente A,
a': 0 bis 79,5 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 59 Gew.-% eines ASA-, ABS- oder AES-Polymers der Komponente A',
b: 20 bis 99,5 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 99 Gew.-%, einer Polymer matrix, beispielsweise Polyamid, Polyester, Polyoxymethylen, Polycarbo nate, Polysulfan, Polyethersulfan oder vorzugsweise Polymers aus Styrol, α-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacrylnitril, (Meth)acrylsäureestern oder Gemischen davon als Komponente B,
c: 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, faser- oder teil chenförmige Füllstoffe oder deren Gemische als Komponente C, und
d: 0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 40 Gew.-%, weiterer Zusatz stoffe als Komponente D.
Durch Einfügen der Komponente A wird die Schlagzähigkeit der Formmasse
verbessert. Zum anderen erhält man, hervorgerufen durch diffuse Reflexion
(Streuung) des Lichtes an den großen Partikeln, Formmassen mit reduziertem
Oberflächenglanz und dementsprechend matte Formteile.
Die kautschukelastischen Partikel werden in die Schmelze der Matrix B
eingearbeitet, so daß die entstandene Formmasse aus der thermoplastischen
Matrix B und den hierin dispergierten Pfropfpolymerisat-Partikeln aufgebaut
ist. Um die kautschukelastischen Kern-Polymerisate A1 für die genannten
Zwecke mit dem Basispolymeren verträglich zu machen, gilt als Regel, daß
ihre äußere Pfropfschale mit dem Basispolymer teilverträglich oder verträg
lich ist und vorzugsweise aus dem gleichen oder möglichst ähnlichen Materi
al besteht wie das Basispolymer. Die technisch wichtigsten Basispolymeren
sind Homocopolymerisate des Styrols, des Methylacrylats, der (C1-4-Alkyl)-meth
acrylate und des Acrylnitrils, Copolymerisate dieser Monomeren und
weiterer Comonomerer wie Methacrylnitril, d. h. diese Monomeren und
Monomerengemische eigenen sich nach Maßgabe des Aufbaus des Basispoly
meren B zum Aufbau der äußeren Pfropfschale.
Soll die äußere Schale beispielsweise verhältnismäßig hart sein, können sich
Zwischenschalen aus einem weniger harten Material empfehlen. Ferner kann
sich an die erste harte Pfropfschale eine Schale aus weichem Material,
beispielsweise dem Kernmaterial, anschließen, wodurch sich die Eigenschaften
der aus der Matrix B und den Pfropfpolymerisat-Teilchen A hergestellten
thermoplastischen Formmassen und der daraus hergestellten Formkörper
häufig noch weiter verbessern lassen. Die Zusammenhänge zwischen der
Natur beider Komponenten in den Formmassen und den Materialeigenschaf
ten entsprechen im übrigen denjenigen, wie sie für das Basismaterial und
Pfropfpolymerisate bekannt sind, welche durch Emulsionspolymerisation
hergestellt werden.
Dies trifft auch für andere als die genannten Basismaterialien B zu, z. B.
Polyester, Polyamide, Polyvinylchlorid, Polycarbonate und Polyoximethylen.
In diesen Fällen lassen sich verträgliche und teilverträgliche Pfropfschalen
durch einige Vorversuche unschwer ermitteln.
Unter Verträglichkeit wird die Mischbarkeit auf molekularer Ebene ver
standen. Ein Polymer gilt mit einem anderen als verträglich, wenn im festen
Zustand die Moleküle beider Polymere statistisch verteilt sind, wenn also die
Konzentration eines Polymers entlang eines beliebigen Vektors weder
zu- noch abnimmt. Umgekehrt gilt es als unverträglich, wenn sich im festen
Zustand zwei Phasen ausbilden, die durch eine scharfe Phasengrenze vonein
ander getrennt sind. Entlang eines die Phasengrenzfläche schneidenden
Vektors nimmt die Konzentration des einen Polymers schlagartig von null
auf 100% zu und die des anderen von 100% auf null ab.
Zwischen beiden Extremen gibt es fließende Übergänge. Sie sind dadurch
gekennzeichnet, daß sich zwar eine Phasengrenze ausbildet, diese jedoch
unscharf ist. An der Grenzfläche findet eine gegenseitige partielle Durch
dringung der beiden Phasen statt. Die Konzentration des einen Polymers
nimmt demnach entlang eines die Phasengrenze schneidenden Vektors mehr
oder weniger schnell von null auf 100% zu und die des anderen Polyme
ren mehr oder weniger schnell von 100% auf null ab.
In diesem letzten Fall spricht man auch von Teilverträglichkeit, wie sie in
technisch wichtigen Polymeren häufig auftritt.
Beispiele für teilverträgliche Polymere sind die Paare Polymethylmethacrylat/-
Copolymeres aus Styrol und Acrylnitril, Polymethylmethacrylat/Polyvinyl
chlorid und Polyvinylchlorid/Copolymeres aus Styrol und Acrylnitril sowie
das dreiphasige System Polycarbonat/Polybutadien oder Polyacrylat/Copolyme
res aus Styrol und Acrylnitril (= Polycarbonat/ABS oder Polycarbonat/ASA).
Näheres zum Begriff der Verträglichkeit von Polymeren und insbesondere
dem sogenannten Löslichkeitsparameter als quantitativem Maß ist z. B. dem
Polymer Handbook, Hrg. J. Brandrup und E.H. Immergut, 3. Auflage,
Wiley, New York 199, S. VII/519-VII/550 zu entnehmen.
Zur Schlagzähmodifizierung verwendet man die erfindungsgemäßen Pfropfpo
lymerisate (A), gegebenenfalls mit weiteren Polymeren A' in der Regel in
Mengen von 0,5 bis 80, vorzugsweise 1 bis 60, besonders bevorzugt 1 bis
50 Gew.-%, bezogen auf die Menge ihrer Mischung mit dem Basispolyme
ren. Formkörper aus derartigen Mischungen sind stark lichtstreuend und
daher besonders matt bis lichtundurchlässig.
Ist ein Mattierungseffekt bei noch hoher Transparenz erwünscht, empfehlen
sich Konzentrationen von 0,5 bis 10 Gew.-% an den Pfropfpolymerisaten A.
Da bei diesen niedrigen Konzentrationen nur eine relativ geringe Erhöhung
der Schlagzähigkeit bewirkt würde, kann man in diesem Falle herkömmliche,
feinstteilige kautschukelastische Modifizierungsmittel in den hierfür üblichen
Mengen, abzüglich der Menge des als Mattierungsmittel eingesetzten erfin
dungsgemäßen Pfropfpolymerisates, mitverwenden.
Außerdem können auch opake Polymere, die bereits schlagzäh machende
Modifizierungsmittel erhalten, beispielsweise mit Polybutadien modifiziertes
Styrol-Acrylnitril-Copolymeres (= ABS), mit Polyalkylacrylat modifiziertes
Styrol-Acrylnitril-Copolymeres (= ASA), oder mit Ethylen-Propylen-Dien-
Monomer (EPDM) modifiziertes Styrol-Acrylnitril-Copolymeres (= AES)
durch Mitverwendung der erfindungsgemäßen Pfropfpolymerisate mattiert
werden. Diese können als Komponente A' in den erfindungsgemäßen Form
massen enthalten sein.
Die erfindungsgemäßen Partikel erzielen einen Mattierungseffekt, ohne
mechanische Eigenschaften merklich zu beeinträchtigen, wie dies bei her
kömmlichen Mattierungsmitteln wie Kreide oder Kieselgel zu beobachten ist.
Die bei der Herstellung der Kern-Polymerisate verwendeten Schutzkolloide
haben wegen ihrer höheren Molekularmasse und größeren Raumerfüllung der
Moleküle weit weniger als die niedermolekularen Emulgatoren das Bestreben,
an die Oberfläche des Kunststoffes zu wandern. Hochmolekulare Schutz
kolloide neigen daher weit weniger zum Ausschwitzen aus einem Formteil.
Darüber hinaus besitzen die mit den erfindungsgemäßen Partikeln modifizier
ten Formmassen und die daraus hergestellten Formteile die Vorteile einer
verbesserten Bedruckbarkeit und sog. anti-blocking-Eigenschaften, d. h. die
von den Partikeln "angerauhten" Oberflächen der Formteile haften nicht
aneinander. Dieser auf Adhäsion zurückführende Effekt ist beispielsweise von
Kunststoffolien bekannt. Erfindungsgemäße Partikel enthaltende, zu einem
Stapel aufeinander geschichtete Folien lassen sich problemlos voneinander
trennen, im Gegensatz zu Folien, die solche Partikel nicht enthalten.
Die Formmassen können faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren
Gemische als Komponente C enthalten. Beispiele dafür sind Kohlenstoffasern
oder Glasfasern, beispielsweise aus E-, A-, oder C-Glas. Sie können vor
zugsweise mit einer Schlichte und einem Haftvermittler ausgerüstet sein.
Weitere Füll- oder Verstärkungsstoffe sind Glaskugeln, Mineralfasern, Whis
ker, Aluminiumoxidfasern, Glimmer, Quarzmehl und Wollastonit.
Die Formmassen können außerdem Zusatzstoffe aller Art als Komponente D
enthalten. Genannt seien z. B. Gleit- und Entformungsmittel, Pigmente,
Flammschutzmittel, Farbstoffe, Stabilisatoren und Antistatika, die jeweils in
den üblichen Mengen zugesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen kann nach an sich
bekannten Mischverfahren z. B. durch Einarbeiten des partikelförmigen
Pfropfpolymerisates in das Basismaterial bei Temperaturen oberhalb des
Schmelzpunktes des Basismaterials, insbesondere bei Temperaturen von 150
bis 350°C in üblichen Mischvorrichtungen erfolgen. Aus den erfindungs
gemäßen Formmassen lassen sich Folien, Fasern und Formkörper mit
reduziertem Oberflächenglanz (Mattigkeit) und hoher Schlagzähigkeit her
stellen. In den Folien, Fasern und Formkörpern tritt keine Entmischung der
Polymerkomponenten ein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert:
Die Teilchengrößenverteilung des Mikrosuspensionspolymerisats wurde mit
einem Elzone® 280PC Gerät von Particle Data, Elmhurst Illinois, USA,
bestimmt. Die Teilchengröße des Emulsionspolymerisata wurde mit einer
Ultrazentrifuge gemessen.
Für die folgenden Versuche ist der D(50)-Wert angegeben.
Der D(50)-Wert ist der Wert, bei dem 50 Volumenprozent der Teilchen
größer und 50 Volumenprozent der Teilchen kleiner als dieser Wert sind.
Folgender Ansatz wurde unter Stickstoff mit einem Dispermat 20 Minuten
lang bei 7000 U/min gerührt. Dieser Ansatz wurde zweimal hergestellt. Der
Dispermat stammte von VMA-Getzmann GmbH, D-51580 Reichshof und war
mit einer 5 cm Zahnscheibe versehen.
Ansatz:
1362,0 g Wasser
200,0 einer 10%igen Mowiol® 8-88 Lösung in Wasser (Polyvinylal kohol (PVA)-Lösung in Wasser, Hydrolysegrad 88 mol-%, Viskosi tät gemäß DIN 53015 einer 4%-igen Lösung in Wasser bei 20°C: 8 mPa/s, Mowiol® 8-88 von Hoechst)
980,0 g n-Butylacrylat
20,0 g Dihydrodicyclopentadienylacrylat
8,0 g Dilaurylperoxid.
1362,0 g Wasser
200,0 einer 10%igen Mowiol® 8-88 Lösung in Wasser (Polyvinylal kohol (PVA)-Lösung in Wasser, Hydrolysegrad 88 mol-%, Viskosi tät gemäß DIN 53015 einer 4%-igen Lösung in Wasser bei 20°C: 8 mPa/s, Mowiol® 8-88 von Hoechst)
980,0 g n-Butylacrylat
20,0 g Dihydrodicyclopentadienylacrylat
8,0 g Dilaurylperoxid.
50 g dieser beiden Emulsionen wurden in einem mäßig gerührten (250
U/min) Glaskolben unter Stickstoff bei 75°C vorgelegt und anpolymerisiert.
Die Dosierung des Restes der zwei Emulsionen erfolgte über einen Zeitraum
von 200 Minuten. 60 Minuten lang wurde weiter polymerisiert. Danach
kamen 616,6 g Wasser und 551,0 g einer 10%-igen Mowiol® 8-88 Lösung
in Wasser zu dem Ansatz, gefolgt von 1033,1 g Styrol und 344,4 g Acryl
nitril, wobei die Zugabe der Monomeren als ein Zulauf von 140 Minuten
erfolgte. Es wurde danach 120 Minuten weiter bei 75°C gerührt. Das
Gewichtsverhältnis von Pfropfhülle (Poly-Styrol/Acrylnitril, SAN) zu Pfropf
kern (Polymer aus n-Butylacrylat und Dihydrodicyclopentadienylacrylat, PBA
+ DCPA) betrug 40 : 60. Der D50-Wert der Teilchengrößenverteilung betrug
2,5 µm.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch betrug das Verhältnis von Pfropfhülle
zu Pfropfkern 50 : 50.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch betrug das Verhältnis von Pfropfhülle
zu Pfropfkern 60 : 40.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch betrug das Verhältnis von Pfropfhülle
zu Pfropfkern 70 : 30.
f1) Herstellung eines Copolymerisats aus Styrol und Acrylnitril
(PSAN). Es wurde ein Copolymerisat aus 65 Gew.-% Styrol und
35 Gew.-% Acrylnitril nach dem Verfahren der kontinuierlichen
Lösungspolymerisation hergestellt, wie es im Kunststoff-Handbuch,
Hrg. R. Vieweg und G. Daumiller, Bd. V "Polystyrol", Carl-
Hanser-Verlag München 1969, Seite 122 bis 124, beschrieben ist.
Die Viskositätszahl VZ (ermittelt nach DIN 53726 bei 25°C, 0,5
Gew.-% in Dimethylformamid) betrug 80 ml/g.
f2) Kautschukelastisches Pfropfpolymerisat (Kern vernetztes Polybutyl
acrylat, Schale Styrol-Acrylnitril-Copolymer), gewichtsmittlerer
Teilchendurchmesser ca. 90 nm.
Zur Herstellung eines Polybutylacrylatkerns wurden 16 g Butyl
acrylat und 0,4 g Tricyclodecenylacrylat in 150 g Wasser unter
Zusatz von 1 g des Natriumsalzes einer C12-18-Paraffinsulfonsäure,
0,3 g Kaliumpersulfat, 0,3 g Natriumhydrogencarbonat und 0,15 g
Natriumpyrophosphat unter Rühren auf 60°C erwärmt. 10 Minuten
nach dem Anspringen der Polymerisationsreaktion wurden innerhalb
von 3 Stunden eine Mischung aus 82 g Butylacrylat und 1,6 g
Tricyclodecenylacrylat zugegeben. Nach Beendigung der Monomer
zugabe ließ man noch eine Stunde nachreagieren. Der erhaltene
Latex hatte einen Feststoffgehalt von 40% und eine gewichtsmitt
lere Teilchengröße d50 von 76 nm. Die Teilchengrößenverteilung
war eng (Quotient Q = 0,29).
150 g des Polybutylacrylat-Kernlatex, wurden mit 40 g einer Mi
schung aus Styrol und Acrylnitril (Gewichtsverhältnis 75 : 25) und
60 g Wasser gemischt und unter Rühren nach Zusatz von weiteren
0,03 g Kaliumpersulfat und 0,05 g Lauroylperoxid 4 Stunden auf
65°C erhitzt. Die erhaltene Polymerdispersion wurde als solche
weiterverarbeitet. Der Pfropfgrad des Pfropfmischpolymerisats
betrug 40%, und die Teilchen hatten einen gewichtsmittleren Teil
chendurchmesser d50 von 90 nm.
Die Polymerdispersion, enthaltend das Polymerisat aus f2, wurde
durch Zugabe einer Magnesiumsulfatlösung koaguliert und auf
einem Extruder Typ ZSK 30 von Werner und Pfleiderer mit dem
Styrol-Acryinitril-Copolymerisat f1 abgemischt.
Die Abmischungen enthielten 50 Gew.-% Komponente f1 (PSAN)
und 50 Gew.-% Komponente f2 (Emulsionspfropfkautschuk).
Die ASA-Formmasse wurde zusammen mit weiterem Polystyrol-Acrylnitril-
Copolymer (a1) in einem ZSK 30-Extruder von Werner und Pfleiderer
aufgeschmolzen (260°C). In diese Polymerschmelze wurden die Polymer
suspensionen aus Versuchen 1 bis 4 gepumpt und das Wasser entlang des
Extruders abgezogen. Die fertige Abmischung wurde als Polymerstrang aus
dem Extruder ausgetragen und granuliert.
Bei den Versuchen wurde die Menge an Polybutylacrylat aus dem Mikro
suspensionspolymerisat und Emulsionspolymerisat in den Abmischungen mit
28,8 Gew.-% bzw. 18,0 Gew.-% konstant gehalten.
Die Mischungsverhältnisse in den Polymermischungen sowie die Eigenschaf
ten der aus ihnen hergestellten Formkörper sind den nachstehenden Tabellen
zu entnehmen.
- (1) Gemessen an 60 × 2 mm Rundscheiben. Spritztemperatur: 260°C, Formtemperatur: 30°C. Meßwinkel beim Messen der Reflexion: 60°. Die Messung erfolgte mit einem Micro-Gloss 60° Gerät von BYK Gardener, D-82534 Geretsried.
- (2) Messung der Streuung der Proben
Alle Proben wurden auf einer Arburg-22 l Spritzgußmaschine bei 240°C Kunststofftemperatur und 80°C Formtemperatur zu Stufenplättchen verarbeitet.
Die Musterplättchen wurden zur Bestimmung der Streuung sowohl über weißem, als auch schwarzem Untergrund mit einem VIS-Spektralphoto meter (Ultrascan® von Hunter) vermessen. Mittels eines Rechenprogram mes auf Grundlage der Kubelka-Munk Theorie wurde (in Anlehnung an DIN 53234) aus diesen Messungen die spezifische Streuung bei den Wellenlängen zwischen 400 und 700 nm errechnet.
Im Idealfall besitzt ein sehr gut einzufärbendes Produkt eine minimale Streuung. - (3) Ak: Kerbschlagzähigkeit gemessen nach DIN 53453 bei 23°C an Norm kleinstäben mit gefräster Kerbe. Die Normkleinstäbe wurden bei einer Polymerschmelzetemperatur von 280°C und einer Formtemperatur von 60°C gespritzt.
- (4) AKL: Lochkerbschlagzähigkeit gemessen an Normkleinstäben bei 23°C nach DIN 53753-L-3-3,0 (Ausgabe 4/81). Die Normkleinstäbe wurden bei einer Polymerschmelzetemperatur von 280°C und einer Formtempe ratur von 60°C gespritzt.
Claims (10)
1. Mikrosuspensionspolymerisat A aus
- a1 : 10 bis 55 Gew.-% eines Pfropfkerns aus einem kautschuk elastischen Polymer mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,08 bis 100 µm, als Komponente A1 und
- b1: 45 bis 90 Gew.-% mindestens einer Pfropfhülle aus einem organischen Polymer als Komponente B1.
2. Mikrosuspensionspolymerisat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Komponente A1 aufgebaut ist aus den Komponenten A11 bis A13,
deren Gesamtgewicht 100 Gew.-% ergibt,
- a11: 50 bis 100 Gew.-% mindestens eines C1-12-Alkylacrylates als Komponente A11,
- a12: 0 bis 10 Gew.-% vernetzende Monomere als Komponente A12 und
- a13: 0 bis 50 Gew.-% weitere copolymerisierbare Monomere als Komponente A13.
3. Mikrosuspensionspolymerisat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente A12 Dihydrodicyclopentadienylacrylat in einer
Menge von 0,1 bis 6 Gew.-% eingesetzt wird.
4. Mikrosuspensionspolymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß als Komponente B1 Polymere aus Styrol,
α-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacrylnitril, (Meth)acrylsäureester oder
Gemischen davon eingesetzt werden.
5. Mikrosuspensionspolymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß Komponente A1 in einer Menge von 25 bis
55 Gew.-% und Komponente B1 in einer Menge von 45 bis 75 Gew.-%
vorliegt.
6. Verfahren zur Herstellung von Mikrosuspensionspfropfpolymerisaten A
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 durch
- (1) Dispergieren der dem Mikrosuspensionspolymerisat A1 ent sprechenden Monomere in Wasser unter Verwendung eines Schutzkolloides zu einer Dispersion mit einem mittleren Teil chendurchmesser von 0,08 bis 100 µm,
- (2) Polymerisation der Tröpfchen mit einem hydrophoben radikali schen Polymerisationsinitiator bis zu einem Umsatz von über 50%, bezogen auf die Menge der Monomere, und
- (3) Pfropfpolymerisation des in Stufe (2) erhaltenen Gemisches in Gegenwart von Monomeren der Komponente B1.
7. Verwendung von Mikrosuspensionspfropfpolymerisaten A, wie sie in
einem der Ansprüche 1 bis 5 definiert sind, in Polymerformmassen
oder zur Behandlung von Papier, Textilien oder Leder.
8. Formmasse, enthaltend die Komponenten A bis D, deren Gesamtgewicht
100 Gew.-% ergibt,
- a: 0,5 bis 80 Gew.-% mindestens eines Mikrosuspensionspfropf polymerisats gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 als Kom ponente A,
- a': 0 bis 79,5 Gew.-% eines ASA-, ABS- oder AES-Polymers als Komponente A',
- b: 20 bis 99,5 Gew.-% einer Polymermatrix als Komponente B,
- c: 0 bis 50 Gew.-% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Gemische als Komponente C, und
- d: 0 bis 50 Gew.-% weitere Zusatzstoffe als Komponente D.
9. Verwendung von Formmassen nach Anspruch 8 zur Herstellung von
Fasern, Folien oder Formkörpern.
10. Fasern, Folien oder Formkörper aus einer Formmasse nach
Anspruch 8.
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