DE19801448C2 - Elektrische Antriebseinrichtung für Schiffe - Google Patents
Elektrische Antriebseinrichtung für SchiffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Antriebseinrichtung
für Schiffe, bestehend aus einem an der Unterseite des
Schiffsrumpfes gondelartig angeordneten Gehäuse zur Aufnahme
eines Elektromotors mit Läufer und Stator, wobei an der den
Läufer tragenden Welle wenigstens ein Propeller angeordnet
ist und wobei der elektrische Motor als Synchronmotor ausge
bildet ist und Permanentmagnete zur Erregung aufweist.
Aus der DE-Publikation "Siemens-Z.", 1975, Heft 49, Seiten
368 bis 374, ist es bekannt, für den Propellerantrieb von
U-Booten permanenterregte Läufer anstelle von Kurzschlußläu
fern oder von über Schleifringe fremderregten Läufern bei
Synchronmotoren zu verwenden. Bei diesen bekannten Einsatz
zwecken sind die axial sehr kurz ausgebildeten Motoren inner
halb des Schiffsrumpfes angeordnet, wobei die aus jeweils
mehreren Permanentmagneten aufgebauten Polschuhe des Läufers
mit dem Polschaft verklebt sind. Das Ständerblechpaket dieses
Motors ist von zwei Kühlringen umgeben, die von Frischwasser
durchströmt werden, welches in Wärmetauschern durch Seewasser
rückgekühlt wird.
Weiterhin ist es aus der DE 196 27 323 A1 bekannt, den Motor
eines elektrischen Ruderpropellers als permanenterregten Syn
chronmotor auszubilden, wobei der Stator des Synchronmotors
in das Ruderpropellergehäuse eingepassst ist und wobei jedem
Wickelkopf des Stators eine zusätzliche Kühleinrichtung zuge
ordnet ist.
Aus der Zeitschrift Schiff & Hafen 10/97 schließlich ist es
bekannt, den permanenterregten Synchronmotor eines elektri
schen Ruderpropellers derart auszubilden, daß die Wickelköpfe
der Ständerwicklung nicht bandagiert, sondern mit einer wär
meleitenden Masse vergossen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem elektri
schen Schiffsantrieb der Eingangs genannten Art die thermi
schen Eigenschaften zu verbessern und die Funktionssicherheit
zu erhöhen.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß da
durch gekennzeichnet, daß das Gehäuse als Außenwandkühler
ausgebildet ist, wobei im Innenraum des Gehäuses (1) zusätz
lich Kühleinrichtungen, die als auf im Gehäuse (1) vorhandene
Wickelköpfe (10) wirkend ausgebildet sind, und die Form von
Wärmebrücken aus gut wärmeleitendem Material aufweisen, ange
ordnet sind und wobei die Permanentmagnete (11) als Luft
spaltmagnete ausgebildet auf U-förmigen, geblechten oder mas
siven Jochen (16) angeordnet sind.
Durch die Ausbildung des Antriebsgehäuses als Außenwandkühler
ist es erstmalig möglich, die vollständige Kühlung des Elekt
romotors durch das das Gehäuse umgebende bzw. umströmende
Wasser zu bewirken. Durch diese Außenwandkühlung kann auf die
Ausbildung von Kühlkanälen und dergleichen im Inneren des Ge
häuses, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, ver
zichtet werden, so daß der radiale Raumbedarf des Synchronmo
tors und somit der Außendurchmesser des Antriebsgehäuses
deutlich verringert werden kann. Dies führt zu einem günsti
geren Verhältnis zwischen dem Außendurchmesser der An
triebseinrichtung und dem Außendurchmesser des Propellers, so
daß die Antriebseinrichtung einen wesentlich besseren Propul
sionswirkungsgrad aufweist. Insbesondere lassen sich bei An
wendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen Schiffsantriebe kon
struieren, bei denen das Verhältnis von Außendurchmesser des
strömungsgünstig gestalteten Gehäuseteils zum Außendurchmes
ser des Propellers kleiner oder höchstens gleich 0,4 ist.
Um auch im Betrieb im oberen Leistungsbereich von mehr als
5 MW eine ausreichende Kühlung des Elektromotors und insbe
sondere der Wickelköpfe zu gewährleisten, wird mit der Erfin
dung weiterhin vorgeschlagen, daß im Inneren des Gehäuses zusätzliche
Kühleinrichtungen angeordnet sind, die insbesondere
auf die im Gehäuse vorhandenen Wickelköpfe wirkend ausgebil
det sind. In diesem Fall ist es zweckmäßig, jedem Wickelkopf
des Stators eine solche zusätzliche Kühleinrichtung zuzuord
nen. Diese zusätzlichen Kühleinrichtungen lassen sich in dem
durch die Motorkonstruktion ohnehin vorhandenen Innenraum oh
ne besonderen zusätzlichen Aufwand anordnen.
Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß im Inne
ren des Gehäuses Wärmeleitelemente, zum Beispiel in der Form
von Wärmeleitbrücken, aus einem gut wärmeleitenden Material
angeordnet sind. Durch diese Ausbildung von Wärmeleitbrücken
ist es möglich, die Wärmeableitung an das Antriebsgehäuse und
somit an das das Gehäuse umgebende Kühlwasser deutlich zu er
höhen, wobei die Ausbildung dieser Wärmebrücken insbesondere
bei der nur kraftschlüssigen Verbindung zwischen Stator des
Motors und Gehäuse anzuwenden ist, um eine quasi formschlüs
sige Verbindung und somit vollflächige Wärmeableitung zu er
möglichen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die
Permanentmagnete des Läufers des Synchronmotors als Luft
spaltmagnete auf U-förmigen geblechten oder massigen Jochen
angeordnet.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die
Permanentmagnete als Flußkonzentrationsanordnung angeordnet.
Zur Vermeidung von Streufeldern sowie zum Schutz der Perma
nentmagneten wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Permanent
magnete von einem Blechpaket umschlossen angeordnet sind.
Aus elektrischen, elektrostatischen sowie aus Gewichtsgründen
kann es weiterhin vorteilhaft sein, daß das Gehäuse der gon
delartigen Antriebseinrichtung aus Leichtmetall, vorzugsweise
einer Aluminiumlegierung besteht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in
der verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
elektrischen Antriebseinrichtung für Schiffe beispielhaft
schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße An
triebseinrichtung mit Luftkühlung der Wickelköpfe des
Stators;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße An
triebseinrichtung mit Sprühkühlung der Wickelköpfe
des Stators;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße An
triebseinrichtung, bei der der Stator des Motors mit
dem Gehäuse kraftschlüssig durch eine Schrumpfverbin
dung verbunden ist;
Fig. 4 eine ausschnittweise Darstellung einer ersten Ausfüh
rungsform zur Anordnung von Permanentmagneten und
Joch;
Fig. 5 eine ausschnittweise Darstellung einer zweiten Aus
führungsform zur Anordnung von Permanentmagneten und
Joch und
Fig. 6 eine ausschnittweise Darstellung einer dritten Aus
führungsform zur Anordnung von Permanentmagneten und
Joch.
Die Antriebseinrichtungen gemäß den Abbildungen Fig. 1 bis
Fig. 3 bestehen aus einem strömungsgünstig gestalteten, die
Form einer Gondel aufweisenden Gehäuse 1 mit einem darin an
geordneten, aus Stator 2 und Läufer 3 bestehenden Synchronmo
tor sowie einem Schaft 4, über den die Antriebseinrichtung am
Boden eines nicht dargestellten Schiffsrumpfes gondelartig
befestigt ist.
Das Gehäuse 1 weist - wie aus Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich -
Endkappen 5 und 6 auf, die Lager 7 einer Antriebswelle 8 tra
gen. Während bei der Ausführungsform gemäß den Abbildungen
Fig. 1 und 2 nur an einem Ende der Antriebswelle 8 ein Pro
peller 9 angeordnet ist, sind bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 3 an beiden Enden der Antriebswelle 8 Propeller 9 ange
ordnet.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Stator 2 des
Synchronmotors kraftschlüssig in das hohlzylindrische Gehäuse
1 eingepaßt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt
diese kraftschlüssige Verbindung durch Aufschrumpfen des Ge
häuseteils auf das Blechpaket des Stators 2, wobei aufgrund
der Blechpaketlänge der Sitz mehrfach abgestuft ist. Die
Wicklungen des Stators 2 sind in den Abbildungen Fig. 1 bis
Fig. 3 teilweise anhand der Wickelköpfe 10 dargestellt. Der
Läufer 3 des Synchronmotors ist in an sich bekannter Weise
als mit Permanentmagneten 11 versehener Läufer 3 ausgebildet
und ruht mittels einer Tragkonstruktion 12 auf der Antriebs
welle 8.
Die Kühlung des Synchronmotors erfolgt durch die kraftschlüs
sige und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Stator 2 und
Gehäuse 1 derart, daß das Gehäuse 1 als Außenwandkühler aus
gebildet ist. Die Kühlung des Synchronmotors erfolgt somit
durch das das Gehäuse 1 umgebende bzw. umströmende Wasser,
ohne daß zusätzliche Kühlmedien durch im Stator 2 oder zwi
schen Stator 2 und Gehäuse 1 vorgesehene Kühlkanäle geleitet
werden müssen, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt
ist.
Beim Betrieb des Synchronmotors im oberen Leistungsbereich
kann es notwendig sein, die Wickelköpfe 10 des Stators 2 ei
ner zusätzlichen Kühlung zu unterziehen. In Fig. 1 ist eine
erste Ausführungsform für eine solche zusätzliche Kühlein
richtung zur Kühlung der Wickelköpfe 10 des Stators 2 darge
stellt. Bei dieser ersten Ausführungsform ist innerhalb der
Wickelköpfe 10, das heißt in radialer Richtung zwischen den
Wickelköpfen 10 einer jeden Stirnseite des Stators 2, auf der
Antriebswelle 8 jeweils ein Lüfter 13 angeordnet. Hit Hilfe
dieser Lüfter 13 wird die im Innenraum des Synchronmotors be
findliche Luft konvektiv umgewälzt und umströmt dabei die Wi
ckelköpfe 10. Die von der verwirbelten Luft aufgenommene Wär
me wird der Luft über das als Außenwandkühler ausgebildete
Gehäuse 1 durch das das Gehäuse 1 umströmende Wasser entzo
gen.
In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform zur Ausbildung der
zusätzlichen Kühleinrichtung dargestellt. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel ist zur Kühlung der Wickelköpfe 10 des Stators
2 stirnseitig zu den Wickelköpfen 10 jeweils ein im Quer
schnitt rohrförmiger Ring 14 angeordnet, der in Richtung auf
die Wickelköpfe 10 mit Sprühöffnungen versehen ist. Über die
se Sprühöffnungen kann Isolieröl versprüht werden, das sich
als Öl-Sumpf 15 unterhalb der Antriebswelle 8 befindet und
von dort jeweils mittels einer außerhalb des Gehäuses 1 ange
ordneten Pumpe in den Ring 14 gepumpt wird. Dem in dem Öl-
Sumpf 15 befindlichen Isolieröl wird die Wärme ebenfalls über
das als Außenwandkühler ausgebildete Gehäuse 1 durch das das
Gehäuse 1 umströmende Wasser entzogen. Selbstverständlich ist
es auch möglich, beide Kühleinrichtungen zur Kühlung der Wi
ckelköpfe 10 des Stators 2 zu kombinieren, so daß die Kühlung
der Wickelköpfe 10 sowohl über die Lüfter 13 als auch über
den Ring 14 versprühtes Isolieröl erfolgt. Bei der Ausbildung
des Öl-Sumpfes 15 im Gehäuse 1 ist darauf zu achten, daß der
Isolierölpegel nicht so weit ansteigt, daß Isolieröl in den
Luftspalt zwischen Stator 2 und Läufer 3 des Synchronmotors
gelangt, da hierdurch der Wirkungsgrad des Motors erheblich
beeinträchtigt würde.
Dadurch, daß der Synchronmotor mit seinem Stator 2 form
schlüssig und/oder kraftschlüssig in das strömungsgünstig
gestaltete Gehäuse 1 eingefügt ist und der mit den Permanent
magneten 11 versehene Läufer 3 in radialer Richtung weniger
Platz beansprucht als ein Kurzschlußläufer, kann das Gehäuse
1 einen relativ kleinen Außendurchmesser DG aufweisen, so daß
das Verhältnis zwischen dem Außendurchmesser DG des Gehäuses
1 und dem Außendurchmesser DP des Propellers 9 einen relativ
kleinen Wert von beispielsweise 0,35 erreicht, selbst dann,
wenn der Synchronmotor für eine Antriebsleistung von bis zu
20 MW und mehr ausgelegt ist.
Diese Ausgestaltung des Gehäuses 1 des elektrischen Schiffs
antriebs als Außenwandkühler ist unabhängig davon, ob das
gondelartige Gehäuse 1 am Schiffsrumpf starr oder drehbar an
geordnet ist. Besonders vorteilhaft zum Manövrieren ist es
jedoch, wenn das gondelartige Gehäuse 1 um die Längsachse des
Schaftes 4 drehbar ist, so daß dieser Antrieb auch für ruder
lose Schiffe geeignet ist.
In den Abbildungen Fig. 4, 5 und 6 sind drei Ausführungsfor
men zur Ausbildung des Läufers 3 dargestellt.
Gemäß Fig. 6 sind die Permanentmagnete 11 als Luftspaltmagne
te ausgebildet, die auf einem U-förmigen, geblechten oder
massiven Joch 16 angeordnet sind.
Gemäß Fig. 4 sind die auf dem Rotorrohr 17 angeordneten Per
manentmagnete 11 als Flußkonzentrationsanordnung angeordnet,
wobei die Permanentmagnete 11 zwischen den Jochen 16 angeord
net sind.
Die Ausbildung gemäß Fig. 5 zeigt schließlich eine Anordnung,
bei der die Permanentmagnete 11 von dem Blechpaket des Joches
16 umschlossen sind, wodurch Streuungen des Magnetfeldes
deutlich verringert werden.
Insgesamt ist somit festzustellen, daß aufgrund der Ausbil
dung des Gehäuses 1 des elektrischen Schiffsantriebs als Au
ßenwandkühler die Baugröße dieser Antriebseinrichtung deut
lich verringert werden kann, was zu einer Erhöhung des Pro
pulsionswirkungsgrades führt.
Für Marine- oder andere Spezialschiffe kann der Antrieb
und/oder sein Schaft aus einer Aluminiumlegierung bestehen.
Aluminium erlaubt eine besonders leichte Ausführung bei ge
genüber Stahl verbesserter Wärmeleitung. Derartige Schiffe
können daher auch bei höheren Wassertemperaturen als die
32°C, bis zu der rechnerisch der Einsatz in der reinen Au
ßenkühlerausführung möglich ist, eingesetzt werden.
Claims (7)
1. Elektrische Antriebseinrichtung für Schiffe, bestehend aus
einem an der Unterseite des Schiffsrumpfes gondelartig ange
ordneten Gehäuse (1) zur Aufnahme eines Elektromotors mit
Läufer (3) und Stator (2), wobei an der den Läufer (3) tra
genden Welle (8) wenigstens ein Propeller (9) angeordnet ist
und wobei der elektrische Motor als Synchronmotor ausgebildet
ist, wobei der Läufer Permanentmagnete zur Erregung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
häuse (1) als Außenwandkühler ausgebildet ist, wobei im In
nenraum des Gehäuses (1) zusätzlich Kühleinrichtungen, die
als auf im Gehäuse (1) vorhandene Wickelköpfe (10) wirkend
ausgebildet sind, und die Form von Wärmebrücken aus gut wär
meleitendem Material aufweisen, angeordnet sind und wobei die
Permanentmagnete (11) als Luftspaltmagnete ausgebildet auf U-
förmigen, geblechten oder massiven Jochen (16) angeordnet
sind.
2. Elektrische Antriebseinrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete
(11) als Flußkonzentrationsanordnung angeordnet sind.
3. Elektrische Antriebseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete
(11) von einem Blechpaket umschlossen angeordnet sind.
4. Elektrische Antriebseinrichtung nach Ansprüche 1, 2 oder
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1)
aus Leichtmetall besteht.
5. Elektrische Antriebseinrichtung nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Schaft (4) aus
Leichtmetall besteht.
6. Elektrische Antriebseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ihre Außenwandung
aus einer Aluminiumlegierung besteht.
7. Elektrische Antriebseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Antrieb für
ein Marineschiff verwendet wird.
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