DE19757215A1 - Enzymgranulat - Google Patents
EnzymgranulatInfo
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- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D3/00—Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
- C11D3/16—Organic compounds
- C11D3/38—Products with no well-defined composition, e.g. natural products
- C11D3/386—Preparations containing enzymes, e.g. protease or amylase
- C11D3/38672—Granulated or coated enzymes
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Enzymgranulat, ein Verfahren zu seiner Herstellung und
die Verwendung des Granulats zur Herstellung fester Wasch- und Reinigungsmittel.
Enzyme, insbesondere Proteasen, finden ausgedehnte Verwendung in Wasch-, Waschhilfs- und
Reinigungsmitteln. Üblicherweise kommen die Enzyme dabei nicht als Konzentrate, sondern in
Mischungen mit einem teilchenförmigen Verdünnungs- und Trägermaterial zum Einsatz. Das
Aufbringen der Enzyme auf Trägersalze unter gleichzeitiger Granulation gemäß der deutschen
Offenlegungsschrift DT 16 17 190 beziehungsweise durch Aufkleben mit nichtionischen
Tensiden gemäß der deutschen Offenlegungsschrift DT 16 17 188 ist bekannt; es führt
normalerweise aber nicht zu einer nennenswerten Verbesserung der Lagerstabilität des
Enzyms, da sich die empfindlichen Enzyme in solchen Aufinischungen in der Regel auf der
Oberfläche der Trägersubstanz befinden. Zwar kann die Lagerstabilität der Enzyme wesentlich
erhöht werden, wenn man die Enzyme mit dem Trägermaterial umhüllt beziehungsweise in
dieses einbettet und anschließend durch Extrudieren, Pressen und Marumerisieren in die ge
wünschte Partikelform überführt, wie zum Beispiel in der deutschen Patentschrift
DE 16 17 232, der deutschen Offenlegungsschrift DT 20 32 768 und den deutschen Auslege
schriften DE 21 37 042 und DE 21 37 043 beschrieben. Derartige Enzymzubereitungen
besitzen jedoch nur mangelhafte Löslichkeitseigenschaften. Die ungelösten Partikel können sich
im Waschgut verfangen und dieses verunreinigen beziehungsweise sie werden ungenutzt in das
Abwasser überführt.
Bisher in teilchenförmigen Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzte Enzymgranulate
bestehen nur zu einem geringen Anteil aus dem enzymatisch aktiven Protein und enthalten als
weitaus überwiegenden Teil organische und anorganische Trägermaterialien, welche zwar das
Konfektionieren des Enzyms in Teilchenform ermöglichen, aber zum Wasch- beziehungsweise
Reinigungsergebnis nichts beitragen und im eigentlichen Wasch- beziehungsweise
Reinigungsvorgang keine Funktion besitzen. So sind zum Beispiel aus der europäischen
Patentschrift EP 0 168 526 B1 Enzymgranulate bekannt, die zwar 5-25 Gew.-% Protease
und/oder Amylase und 10-60 Gew.-% Zeolith NaA und/oder NaX, aber auch 10-50 Gew.-% in
Wasser quellfähige Stärke und 5-50 Gew.-% wasserlösliches Granulierhilfsmittel sowie bis zu
15 Gew.-% anorganische Salze als Desintegrationshilfsmittel enthalten. In diesem Dokument
wird ein Herstellungsverfahren für derartige Formulierungen vorgeschlagen, das im
wesentlichen darin besteht, eine von unlöslichen Bestandteilen befreite Fermenterlösung aufzu
konzentrieren, mit den genannten Zuschlagstoffen zu versetzten, das entstandene Gemisch zu
granulieren und gegebenenfalls das Granulat mit filmbildenden Polymeren und Farbstoffen zu
umhüllen.
Aus der internationalen Patentanmeldung WO 92/11347 sind Enzymgranulate zum Einsatz in
körnigen Wasch- und Reinigungsmitteln bekannt, die 2 Gew.-% bis 20 Gew.-% Enzym,
10 Gew.-% bis 50 Gew.-% quellfähige Stärke, 5 Gew.-% bis 50 Gew.-% wasserlösliches orga
nisches Polymer als Granulierhilfsmittel, 10 Gew.-% bis 35 Gew.-% Getreidemehl und 3 Gew.-%
bis 12 Gew.-% Wasser enthalten. Durch derartige Zuschlagstoffe wird die Enzymverarbei
tung ohne größere Aktivitätsverluste möglich, doch wird dieses Ziel auch hier nur durch die
Anwesenheit größerer Mengen an nicht zum Wasch- beziehungsweise Reinigungsergebnis
beitragenden Stoffen erreicht.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Enzymgranulat zu entwickeln, das bei weitgehendem
Verzicht auf nicht zum Wasch- beziehungsweise Reinigungsergebnis beitragenden Kompo
nenten im Trägermaterial eine gute Löslichkeit und hohe Enzymstabilität bei seiner Lagerung,
insbesondere in Abmischung mit sonstigen Waschmittelinhaltsstoffen, aufweist.
Dies wurde erfindungsgemäß durch ein für die Einarbeitung in insbesondere teilchenförmige
Wasch- oder Reinigungsmittel geeignetes Enzymgranulat, enthaltend Enzym und organisches
und/oder anorganisches Trägermaterial sowie Granulierhilfsmittel, welches dadurch ge
kennzeichnet ist, daß es mehr als 60 Gew.-%, vorzugsweise 62 Gew.-% bis 85 Gew.-% und
insbesondere 65 Gew.-% bis 80 Gew.-% zum Wasch- beziehungsweise Reinigungsergebnis
beitragende Inhaltsstoffe enthält, ausgewählt aus Buildern, Tensiden und deren Mischungen,
gelöst.
Außer dem Enzym enthält ein erfindungsgemäßes Enzymgranulat weitere insbesondere feste
Bestandteile, die sich in zwei Gruppen zusammenfassen lassen: Trägermaterial und Gra
nulierhilfsmittel. Während das Trägermaterial seiner Bezeichnung entsprechend das Enzym
trägt und für die Festigkeit des Granulats im wesentlichen verantwortlich ist, kann das Gra
nulierhilfsmittel im Rahmen der Granulatherstellung benötigt werden und erleichtert das
Herstellverfahren beziehungsweise macht es durch seine Funktion als Bindemittel überhaupt
erst möglich. Daraus folgt, daß Trägermaterial in jedem Fall vorhanden sein muß, während das
Granulierhilfsmittel gegebenenfalls auch fehlen kann. Das Trägermaterial beziehungsweise die
Kombination aus Trägermaterial und Granulierhilfsmittel muß so gewählt werden, daß nach
Einarbeitung des Enzyms das entstehende Granulat mehr als 60 Gew.-% zum Wasch
beziehungsweise Reinigungsergebnis beitragende Inhaltsstoffe, ausgewählt aus Buildern,
Tensiden und deren Mischungen, enthält.
Außerdem, das heißt zusätzlich zu Enzym, Trägermaterial und gegebenenfalls Granulier
hilfsmittel, kann das Enzymgranulat einen üblich zusammengesetzten äußere Überzug in Form
einer Umhüllungsschicht aufweisen, die bezogen auf umhülltes Enzymgranulat vorzugsweise
in Mengen von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% vorliegen kann. Dadurch wird die mechanische
Stabilität des Enzymgranulats weiter erhöht und ein eventueller Staubabrieb vermieden.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Enzymgranulates mit einer
mittleren Korngröße von 0,3 mm bis 3 mm aus einem durch Vermischen einer wäßrigen
enzymhaltigen Flüssigkeit mit Trägermaterial und gegebenenfalls Granulierhilfsmittel als Zu
schlagstoffen entstandenen Enzym-Vorgemisch mit Hilfe eines verdichtenden Form
gebungsschrittes, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die wäßrige enzymhaltige Flüs
sigkeit, die eine gegebenenfalls durch Mikrofiltration von unlöslichen Bestandteilen befreite,
aufkonzentrierte Fermentationsbrühe sein kann, mit einem Zuschlagstoffgemisch vermischt,
das mehr als 60 Gew.-% zum Wasch- beziehungsweise Reinigungsergebnis beitragende
Inhaltsstoffe, ausgewählt aus Buildern, Tensiden und deren Mischungen, enthält. Die
verdichtende Formgebung kann durch übliche Verfahren, in denen Verdichtungskräfte
aufgewandt werden, wie Granulieren, Kompaktieren, beispielsweise Walzenkompaktieren oder
Extrudieren, Tablettieren oder Pelletieren erfolgen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht im Extrudieren
eines durch Vermischen einer wäßrigen enzymhaltigen Flüssigkeit mit dem Trägermaterial und
gegebenenfalls dem Granulierhilfsmittel als Zuschlagstoffen entstandenen Enzym-Vor
gemischs, gegebenenfalls Sphäronisierung des Extrudats in einem Rondiergerät, gegebenen
falls Trocknung und gegebenenfalls Aufbringen eines Farbstoff und/oder Pigment enthaltenden
Überzugs.
Trägermaterial ist in erfindungsgemäßen Enzymgranulaten vorzugsweise in Mengen von
50 Gew.-% bis 95 Gew.-%, insbesondere von 60 Gew.-% bis 85 Gew.-% enthalten. Anorgani
sche und/oder organische Buildersubstanzen gehören zu den bevorzugten Komponenten des
Trägermaterials im erfindungsgemaßen Enzymgranulat. Unter den anorganischen Buildern sind
die wasserunlöslichen Builder bevorzugt. Ein erfindungsgemäßes Enzymgranulat enthält
vorzugsweise eine Kombination aus anorganischem Builder zu insbesondere wasserlöslichem
organischen Builder im Verhältnis von 50 : 1 bis 5 : 1, insbesondere 25 : 1 bis 10 : 1. Zu den
anorganischen wasserunlöslichen Buildersubstanzen gehören feinkristalline, synthetische und
gebundenes Wasser enthaltende Zeolithe, insbesondere Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P
wird beispielsweise Zeolith MAP® (Handelsprodukt der Firma Crosfield) eingesetzt. Geeignet
sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Der Zeolith kann als
sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte,
stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen, wird jedoch auch in letztgenanntem Fall für die
Berechnung seiner im Enzymgranulat enthaltenen Menge als Feststoff berücksichtigt. Für den
Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an
nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf Zeolith, an ethoxylierten C12-C18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C12-C14-
Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen. Geeignete
Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%,
insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser. Geeignete Substitute beziehungsweise
Teilsubstitute für Phosphate und Zeolithe sind kristalline, schichtförmige Natriumsilikate der
allgemeinen Formel NaMSixO2x+1.yH2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine
Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind.
Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen
Patentanmeldung EP 0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der
angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3
annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na2Si2O5.yH2O bevorzugt.
Zu den bevorzugten Buildersubstanzen gehören auch amorphe Natriumsilikate mit einem
Modul Na2O : SiO2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2
bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die
Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf
verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung,
Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im
Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden.
Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe
liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere
Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des
Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Builder
eigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten
verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die
Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10 nm bis einige Hundert nm aufweisen, wobei
Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den
herkömmlichen Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen
Patentanmeldung DE 44 00 024 A1 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kom
paktierte amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete
röntgenamorphe Silikate. Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein als
Buildersubstanzen bekannten Phosphate im Trägermaterial erfindungsgemäßer
Enzymgranulate möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen
vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der
Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate. In einigen Fällen zeigt es sich
bekanntlich, daß insbesondere Tripolyphosphate schon in geringen Mengen bis zu etwa 10
Gew.-% in Kombination mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung
des Sekundärwaschvermögens führen. Geeignete Substitute beziehungsweise Teilsubstitute für
den Zeolith sind auch Schichtsilikate natürlichen und synthetischen Ursprungs. Derartige
Schichtsilikate sind beispielsweise aus den Patentanmeldungen DE 23 34 899, EP 0 026 529
und DE 35 26 405 bekannt. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf eine spezielle Zusammensetzung
beziehungsweise Strukturformel beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch Smectite, insbesondere
Bentonite. Geeignete Schichtsilikate, die zur Gruppe der mit Wasser quellfähigen Smectite
zählen, sind beispielsweise Montmorrilonit, Hectorit oder Saponit. Zusätzlich können in das
Kristallgitter der Schichtsilikate gemäß den vorstehenden Formeln geringe Mengen an Eisen
eingebaut sein. Ferner können die Schichtsilikate aufgrund ihrer ionenaustauschenden
Eigenschaften Wasserstoff-, Alkali-, Erdalkali-Ionen, insbesondere Na⁺ und Ca⁺⁺ enthalten. Die
Hydratwassermenge liegt meist im Bereich von 8 bis 20 Gew.-% und ist vom Quellzustand
beziehungsweise von der Art der Bearbeitung abhängig. Brauchbare Schichtsilikate sind bei
spielsweise aus US 3 966 629, EP 0 026 529 und EP 0 028 432 bekannt. Vorzugsweise werden
Schichtsilikate verwendet, die aufgrund einer Alkalibehandlung weitgehend frei von Cal
ciumionen und stark färbenden Eisenionen sind.
Als Bestandteile des Trägermaterials brauchbare organische Buildersubstanzen sind beispiels
weise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren wie
Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu
beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der
Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure,
Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Auch der Einsatz der Säuren an sich ist möglich.
Die Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer
Säuerungskomponente und dienen somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen
pH-Wertes von Wasch- oder Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen
zu nennen. Vorzugsweise werden diese Säuren wasserfrei eingesetzt. Weitere geeignete
organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere beziehungsweise
Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten werden
können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten
Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit
mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500 000. Dabei ist ein Polysaccharid mit einem
Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30 bevorzugt,
wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids im
Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE
zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Mol
massen im Bereich von 2000 bis 30 000. Ein bevorzugtes Dextrin ist in der europäischen Pa
tentanmeldung EP 0 703 292 A1 beschrieben. Bei den oxidierten Derivaten von
Oligosacchariden beispielsweise von derartigen Dextrinen handelt es sich um deren Um
setzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkohol
funktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige oxidierte
Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen Pa
tentanmeldungen EP 0 232 202, EP 0 427 349, EP 0472 042 und EP 0 542 496 sowie den
internationalen Patentanmeldungen WO 92/18542, WO 93/08251, WO 94/28030,
WO 95/07303, WO 95/12619 und WO 95/20608 bekannt. Ein an C6 des Saccharidrings oxi
diertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein. Ebenfalls geeignet sind auch oxidierte Oli
gosaccharide gemäß der deutschen Patentanmeldung DE 196 00 018. Weitere geeignete
Cobuilder sind Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylen
diamindisuccinat. Besonders bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerin
disuccinate und Glycerintrisuccinate, wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen Pa
tentschriften US 4 524 009, US 4 639 325 und in der europäischen Patentanmeldung
EP 0 150 930 beschrieben werden. Weitere brauchbare organische Cobuilder sind
beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren beziehungsweise deren Salze, welche
gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche mindestens 4
Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei Säuregruppen
enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO 95/20029 beschrieben. Als organische Builder geeignet sind polymere Polycarboxylate,
beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure,
beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150 000 (auf Säure
bezogen). Geeignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure mit
Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders
geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-%
Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse,
bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis
120 000 und insbesondere 50 000 bis 100 000. Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch
abbaubare Polymere aus mehr als zwei verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise
solche, die gemäß der deutschen Patentanmeldung DE 43 00 772 als Monomere Salze der
Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol beziehungsweise Vinylalkohol-Derivate
oder gemäß der deutschen Patentschrift DE 42 21 381 als Monomere Salze der Acrylsäure und
der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate enthalten. Weitere bevorzugte Copolymere
sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen DE 43 03 320 und DE 44 17 734
beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze
beziehungsweise Acrolein und Vinylacetat aufweisen. Ebenso sind als weitere bevorzugte
Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren, deren Salze oder deren
Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren
beziehungsweise deren Salze und Derivate, von denen in der deutschen Patentanmeldung
DE 195 40 086 offenbart wird, daß sie neben Cobuilder-Eigenschaften auch eine
bleichstabilisierende Wirkung aufweisen. Weitere geeignete Buildersubstanzen sind
Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis
7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der
europäischen Patentanmeldung EP 0 280 223 beschrieben, erhalten werden können.
Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd,
Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure
und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Tenside, die als Bestandteil des Trägermaterials in Frage kommen, sind insbesondere anio
nische Tenside vom Sulfat- oder Sulfonat-Typ und nichtionische Tenside, wobei auch deren
Mischungen eingesetzt werden können und in diesen das Gewichtsverhältnis von anionischem
Tensid zu nichtionischem Tensid vorzugsweise im Bereich von 100 : 1 bis 1 : 1, insbesondere
50 : 1 bis 10 : 1 liegt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C9-C13-
Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, das heißt Gemische aus Alken- und Hydroxyalkan
sulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-C18-Monoolefinen mit end-
oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und
anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht.
Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-C18-Alkanen beispielsweise durch Sulfo
chlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen
werden. Geeignet sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die
α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, die durch
α-Sulfonierung der Methylester von Fettsäuren pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs mit 8
bis 20 C-Atomen im Fettsäuremolekül und nachfolgende Neutralisation zu wasserlöslichen
Mono-Salzen hergestellt werden, in Betracht. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um die
α-sulfonierten Ester der hydrierten Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, wobei auch
Sulfonierungsprodukte von ungesättigten Fettsäuren, beispielsweise Ölsäure, in geringen
Mengen, vorzugsweise in Mengen nicht oberhalb etwa 2 bis 3 Gew.-%, vorhanden sein
können. Insbesondere sind α-Sulfofettsäurealkylester bevorzugt, die eine Alkylkette mit nicht
mehr als 4 C-Atomen in der Estergruppe aufweisen, beispielsweise Methylester, Ethylester,
Propylester und Butylester. Mit besonderem Vorteil werden die Methylester der
α-Sulfofettsäuren (MES), aber auch deren verseifte Disalze eingesetzt. Weitere geeignete
Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester, welche Mono-, Di- und Triester sowie deren
Gemische darstellen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung durch ein Monoglycerin
mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol
Glycerin erhalten werden. Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die
Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole beispielsweise aus
Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der
C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die
ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von
fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C12-C16-Alkylsulfate und C12-
C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate insbesondere bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate,
welche beispielsweise gemäß den US-amerikanischen Patentschriften US 3 234 258 oder
US 5 075 041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter der
Bezeichnung DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside. Auch die
Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder
verzweigten C7-C21-Alkohole, wie 2-Methylverzweigte C9-C11-Alkohole mit im Durchschnitt
3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-C18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden
in Waschmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens normalerweise nur in relativ geringen
Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt. Weitere bevorzugte
Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate
oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der
Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere
ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C8- bis C18-
Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich
betrachtet nichtionische Tenside darstellen. Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren
Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung
ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit
vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen Fettsäure-Derivate von Aminosäuren, beispielsweise
von N-Methyltaurin (Tauride) und/oder von N-Methylglycin (Sarkoside) in Betracht.
Insbesondere bevorzugt sind dabei die Sarkoside beziehungsweise die Sarkosinate und hier vor
allem Sarkosinate von höheren und gegebenenfalls einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäuren wie Oleylsarkosinat. Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen,
vorzugsweise in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, in Betracht. Geeignet sind insbesondere
gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, hydrierten Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen
Fettsäuren, zum Beispiel Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Zusammen mit diesen Seifen oder als Ersatzmittel für Seifen können auch die bekannten
Alkenylbernsteinsäuresalze eingesetzt werden. Die anionischen Tenside (inklusive der Seifen)
können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze
organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die
anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der
Natriumsalze vor. Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte,
vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18
C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in
denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann
beziehungsweise lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie
üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit
linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, zum Beispiel aus
Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol
bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-C14-
Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-C11-Alkohole mit 7 EO, C13-C15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7
EO oder 8 EO, C12-C18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie
Mischungen aus C12-C14-Alkohol mit 3 EO und C12-C18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen
Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine
ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine
eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zu den nichtionischen
Tensiden zählen auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel R1O(G)x, in der R1 einen
primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten
aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G für eine
Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oli
gomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist
eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4. Ebenfalls geeignet
sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I), in der R2CO für einen aliphatischen Acylrest
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit
3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide von reduzierenden Zuckern mit 5
oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Zur Gruppe der Polyhydroxyfett
säureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
in der R4 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlen
stoffatomen, R5 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylenrest oder einen
Arylenrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R6 für einen linearen, verzweigten oder cycli
schen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
steht, wobei C1-C4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind, und [Z] für einen linearen
Polyhydroxyalkylrest, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist,
oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes steht.
[Z] wird auch hier vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers wie Glucose,
Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose erhalten. Die N-Alkoxy- oder N-
Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der
internationalen Patentanmeldung WO 95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in
Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide
überführt werden. Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die
entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen
Tensiden, insbesondere zusammen mit alkoxylierten Fettalkoholen und/oder Alkylglykosiden,
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und
propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der
Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen
Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der
internationalen Patentanmeldung WO 90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Als Niotenside sind C12-C18-Fettsäuremethylester mit durchschnittlich 3 bis 15 EO, insbeson
dere mit durchschnittlich 5 bis 12 EO bevorzugt. Auch nichtionische Tenside vom Typ der
Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-
dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanol-amide können geeignet sein. Die Menge
derartiger nichtionischer Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten
Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon. Als weitere Tenside kommen
sogenannte Gemini-Tenside in Betracht. Hierunter werden im allgemeinen solche
Verbindungen verstanden, die zwei hydrophile Gruppen und zwei hydrophobe Gruppen pro
Molekül besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen sogenannten "Spacer"
voneinander getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette, die lang genug sein
sollte, daß die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand haben, damit sie unabhängig
voneinander agieren können. Derartige Tenside zeichnen sich im allgemeinen durch eine
ungewöhnlich geringe kritische Micellkonzentration und die Fähigkeit, die
Oberflächenspannung des Wassers stark zu reduzieren, aus. In Ausnahmefällen werden jedoch
unter dem Ausdruck Gemini-Tenside nicht nur dimere, sondern auch trimere Tenside
verstanden. Geeignete Gemini-Tenside sind beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether
gemaß der deutschen Patentanmeldung DE 43 21 022 A1 oder Dimeralkohol-bis- und Tri
meralkohol-tris-sulfate und -ethersulfate gemäß der deutschen Patentanmeldung
DE 195 03 061 A1. Endgruppenverschlossene dimere und trimere Mischether gemäß der
deutschen Patentanmeldung DE 195 13 391 zeichnen sich insbesondere durch ihre Bi- und
Multifunktionalität aus. So besitzen die genannten endgruppenverschlossenen Tenside gute
Netzeigenschaften und sind dabei schaumarm, so daß sie sich insbesondere für den Einsatz in
maschinellen Wasch- oder Reinigungsverfahren eignen. Eingesetzt werden können aber auch
Gemini-Polyhydroxyfettsäureamide oder Poly-Polyhydroxyfettsäureamide, wie sie in den
internationalen Patentanmeldungen WO 95/19953, WO 95/19954 und WO 95/19955
beschrieben werden.
Das Granulierhilfsmittel ist im Vergleich zum obengenannten Trägermaterial nur in unter
geordneten Mengen von vorzugsweise 1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis
15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Enzymgranulat, vorhanden. Üblicherweise werden als
Granulierhilfsmittel beziehungsweise als Komponente des Granulierhilfsmittels Cellulose- und
Stärkederivate wie nichtionische Cellulose- und Stärkeether, beispielsweise Methylcellulose
beziehungsweise -stärke, Ethylcellulose beziehungsweise -stärke, Propylcellulose beziehungs
weise -stärke und deren hydroxylgruppenhaltige Derivate wie zum Beispiel Hydroxy
ethylcellulose beziehungsweise -stärke, Hydroxypropylcellulose beziehungsweise -stärke, und
anionische Cellulose- oder Stärkeether, die in Form wasserlöslicher Salze, insbesondere der
Alkalisalze, vorliegen, wie Carboxymethylcellulose, Carboxymethylstärke und phosphatierte
Stärke, sowie sogenannte Mischether wie zum Beispiel Methylhydroxyethylcellulose
beziehungsweise -stärke, Methylhydroxypropylcellulose beziehungsweise -stärke, Methyl
carboxymethylcellulose beziehungsweise -stärke und deren Gemische, eingesetzt. Unter
phosphatierter Stärke wird ein Stärkederivat verstanden, bei der Hydroxylgruppen der Stärke-
Anhydroglukoseeinheiten durch die Gruppe -O-P(O)(OH)2 oder deren wasserlösliche Salze,
insbesondere Alkalisalze wie Natrium- und/oder Kaliumsalze, ersetzt sind. Unter dem mittleren
Substitutionsgrad der Stärke beziehungsweise Cellulose ist die Zahl der substituierten
Sauerstoffatome, die Teil einer Ether- beziehungsweise Phosphatgruppe sind, pro Saccharid-
Monomer des Polysaccharids gemittelt über alle Saccharid-Einheiten, zu verstehen. Bei
phosphatierten Starken liegt der mittlere Substitutionsgrad (in diesem Falle
Phosphatierungsgrad) vorzugsweise im Bereich von 1,5 bis 2,5, da besonders bei deren Einsatz
relativ geringe Mengen ausreichend sind, um eine gewünschte Granulatfestigkeit zu erreichen.
Die genannten Stärkederivate können Abkömmlinge nativer Stärke oder deren Bruchstücken,
sogenannter teilhydrolysierter Stärken, sein. Unter teilhydrolysierten Stärken sollen im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Oligo- beziehungsweise Polymere von Kohlenhydraten verstanden
werden, die nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten Verfahren durch
partielle Hydrolyse von Stärke zugänglich sind. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyse
produkte mit mittleren Molmassen im Bereich von 440 bis 500 000. Bevorzugt sind Poly
saccharide mit einem Dextrose-Equivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2
bis 30, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids
im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind nach
Veretherung beziehungsweise Phosphatierung sowohl Maltodextrine (DE 3-20) und Trocken
glukosesirupe (DE 20-37) als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren
mittleren Molmassen im Bereich von etwa 2000 bis 30 000.
Gegebenenfalls können als Bestandteile des Granulierhilfsmittels auch weitere dafür bekannt
brauchbare Substanzen, wie Glycerin, Gelatine, Casein, Getreidemehlprotein, Traganth oder
andere in Wasser lösliche beziehungsweise dispergierbare Polymere natürlichen oder
synthetischen Ursprungs verwendet werden. Brauchbare synthetische wasserlösliche Polymere
sind, falls diese nicht schon Teil des vorgenannten Trägermaterials sind, Polyacrylate,
Polymethacrylate, Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure oder vinylgruppenhaltige Ver
bindungen, ferner Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, das auch teilverseift sein kann, Polyvinyl
pyrrolidon, Polyethylenglykol mit einer mittleren Molmasse von 200 bis 6000, 1,2-Propylen
glykol sowie Polyethoxylate gemäß Formel III,
R-(OCH2CH2)n-OH (III)
in der R einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit bis zu 3
C-C-Doppelbindungen mit 8 bis 22, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen und der mittlere Ethoxy
lierungsgrad n eine Zahl von 10 bis 80, insbesondere von 30 bis 45 bedeutet. Soweit es sich bei
den vorgenannten Verbindungen um solche mit freien Carboxylgruppen handelt, liegen sie
normalerweise in Form ihrer Alkalisalze, insbesondere ihrer Natriumsalze vor. Auch unter
diesen Granulierhilfsmittelkomponenten befinden sich Builder (z. B. die Polyacrylate) oder
Tenside (z. B. manche Vertreter gemäß allgemeiner Formel III), die zusammen mit den
Buildern beziehungsweise Tensiden des Trägermaterials in Mengen von mehr als 60 Gew.-%
im erfindungsgemäßen Enzymgranulat enthaltern sein müssen.
Vorzugsweise enthält ein erfindungsgemäßes Enzymgranulat als Granulierhilfsmittel phos
phatierte Stärke in Kombination mit Glycerin und/oder Polyethylenglykol. Dies trägt we
sentlich zur Lagerstabilität der Enzymgranulate bei.
Falls ein erfindungsgemäßes Enzymgranulat neben Buildern auch Tenside enthält, beträgt das
Gewichtsverhältnis von Builder zu Tensid vorzugsweise 100 : 1 bis 5 : 1, insbesondere 50 : 1 bis
8 : 1. Das Tensid und zumindest anteilig der Builder wird in einer bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung in Form eines teilchenförmigen builderhaltigen Compounds
eingebracht, wobei weiterhin bevorzugt ist, einen Teil des Builders separat, das heißt nicht in
Form dieses Compounds, einzuarbeiten. Bei dem genannten Tensid- und Builder-enthaltenden
Compound handelt es sich vorzugsweise um ein durch Sprühtrocknen einer wäßrigen
Aufschlämmung seiner Inhaltsstoffe hergestelltes teilchenförmiges Produkt, das neben Tensid
und Builder noch weitere übliche und thermisch relativ unempfindliche Inhaltsstoffe von
Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten kann. Zu diesen sind beispielsweise optische Auf
heller und anorganische Salze wie die Alkalichloride, Alkalisulfate und Alkalicarbonate zu
rechnen. Vorzugsweise enthält ein solches Compound 10 Gew.-% bis 50 Gew.-% Tensid und
50 Gew.-% bis 90 Gew.-% Builder.
Ein erfindungsgemäßes Enzymgranulat kann mit einem Überzug oder einem aus mehreren
Komponenten bestehenden Überzugssystem versehen werden. Vorzugsweise verwendet man
dafür Kombinationen aus 5 Gew.-% bis 70 Gew.-%, insbesondere 10 Gew.-% bis 50 Gew.-%
feinteiligem anorganischem wasserunlöslichem Pigment, mit dem eventuelle störende Fär
bungen des Enzymgranulats überdeckt werden können, 45 Gew.-% bis 90 Gew.-%, insbeson
dere 50 Gew.-% bis 85 Gew.-% bei Raumtemperatur festen wasserlöslichen organischen Stoff
mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 40°C bis 70°C und bis zu 20 Gew.-%
Rieselfähigkeitsverbesserer, wie dies aus der deutschen Patentanmeldung DE 196 51 446
bekannt ist. Soweit es sich hierbei um Substanzen handelt, die auch als Builder oder Tenside
wirken können, bleiben diese bei der Betrachtung der für Builder und Tenside angegebenen
Mengen außer Berücksichtigung.
Als in erfindungsgemäßen Enzymgranulaten enthaltene Enzyme kommen in erster Linie die
aus Mikroorganismen, wie Bakterien oder Pilzen, gewonnenen Proteasen, Lipasen, Amylasen
und/oder Cellulasen, aber auch Cutinasen, Pullulanasen, Hemicellulasen, Oxidasen und/oder
Peroxidasen in Frage, wobei von Bacillus-Arten erzeugte Proteasen sowie ihre Gemische mit
Amylasen bevorzugt sind. Sie werden in bekannter Weise durch Fermentationsprozesse aus
geeigneten Mikroorganismen gewonnen, die zum Beispiel in den deutschen
Offenlegungsschriften DE 19 40 488, DE 20 44 161, DE 21 01 803 und DE 21 21 397, den
US-amerikanischen Patentschriften US 3 632 957 und US 4 264 738 sowie der europäischen
Patentanmeldung EP 006 638 beschrieben sind. Besonders vorteilhaft kann das erfindungsge
mäße Verfahren zur Konfektierung von sehr aktiven Proteasen, die beispielsweise aus der inter
nationalen Patentanmeldung WO 91/2792 bekannt sind, angewendet werden, weil deren
lagerstabile Einarbeitung in Wasch- und Reinigungsmittel oft Probleme bereitet und
erfindungsgemäß die Entstehung unerwünschter Enzymstäube vermieden wird. Enzyme sind,
bezogen auf Protein, in den erfindungsgemäßen Granulaten vorzugsweise in Mengen von
4 Gew.-% bis 20 Gew.-% enthalten. Falls es sich bei dem erfindungsgemäßen Enzymgranulat
um eine proteasehaltige Formulierung handelt, beträgt die Proteaseaktivität vorzugsweise
150 000 Proteaseeinheiten (PE) bis 350 000 PE, insbesondere 160 000 PE bis 300 000 PE, pro
Gramm Enzymgranulat. Die Proteaseaktivität wird gemäß dem nachfolgend beschriebenen
standardisierten Verfahren, wie in Tenside 7 (1970), 125 beschrieben, bestimmt: Eine Lösung,
die 12 g/l Casein und 30 mM Natriumtripolyphosphat in Wasser des Härtegrades 15°dH
(enthaltend 0,058 Gew.-% CaCl2.2 H2O, 0,028 Gew.-% MgCl2.6 H2O und 0,042 Gew.-%
NaHCO3) wird auf 70°C erwärmt, der pH-Wert wird durch Zugabe von 0,1 N NaOH auf 8,5
bei 50°C eingestellt. Zu 600 ml der Substratlösung werden 200 ml einer Lösung des auf
proteolytische Aktivität zu testenden Mittels in 2 gewichtsprozentiger Natriumtripolyphosphat-
Pufferlösung (pH 8,5) gegeben. Die Reaktionsmischung wird bei 50°C für 15 Minuten
inkubiert. Die Reaktion wird danach durch Zugabe von 500 ml TCA-Lösung (0,44 M
Trichloressigsäure und 0,22 M Natriumacetat in 3 volumenprozentiger Essigsäure) und
Abkühlen (Eisbad bei 0°C, 15 Minuten) gestoppt. Das TCA-unlösliche Protein wird durch
Zentrifugation entfernt, 900 ml des Überstandes werden mit 300 ml 2 N NaOH verdünnt. Die
Absorption dieser Lösung bei 290 um wird mit Hilfe eines Absorptionsspektrometers
bestimmt, wobei der Absorptionsnullwert durch das Messen einer zentrifugierten Lösung, die
durch Mischen von 600 ml der obengenannten TCA-Lösung mit 600 ml der obengenannten
Substratlösung und anschließender Zugabe der Enzymlösung hergestellt wird, zu bestimmen
ist. Die proteolytische Aktivität einer Lösung, die unter den angegebenen Meßbedingungen
eine Absorption von 0,500 OD bewirkt, wird zu 10 PE pro ml definiert.
Als zusätzliche Trägermaterialien für das Enzym sind im Prinzip alle organischen oder an
organischen pulverförmigen Substanzen brauchbar, welche die zu granulierenden Enzyme
nicht oder nur tolerierbar wenig zerstören oder desaktivieren und unter Granulationsbedin
gungen stabil sind. Zu derartigen Substanzen gehören beispielsweise Stärke, Getreidemehl und
Cellulosepulver. Bevorzugt wird allerdings ein Trägermaterialgemisch eingesetzt, das
möglichst wenig an Substanzen enthält, die keinen Beitrag zum Wasch- beziehungsweise
Reinigungsergebnis leisten.
Bei der gegebenenfalls enthaltenen in Wasser quellfähigen Stärke handelt es sich vorzugsweise
um Maisstarke, Reisstarke, Kartoffelstärke oder Gemische aus diesen, wobei der Einsatz von
Maisstärke besonders bevorzugt ist. Bei dem gegebenenfalls enthaltenen Getreidemehl handelt
es sich insbesondere um ein aus Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer herstellbares Produkt oder
um ein Gemisch dieser Mehle, wobei Vollkornmehle bevorzugt sind. Unter einem
Vollkornmehl wird dabei ein nicht voll ausgemahlenes Mehl verstanden, das aus ganzen, unge
schälten Körnern hergestellt worden ist oder zumindest überwiegend aus einem derartigen
Produkt besteht, wobei der Rest aus voll ausgemahlenem Mehl beziehungsweise Stärke
besteht. Vorzugsweise werden handelsübliche Weizenmehl-Qualitäten, wie Type 450 oder
Type 550, eingesetzt. Auch die Verwendung von Mehlprodukten der zu vorgenannten quell
fähigen Stärken führenden Getreidearten ist möglich, wenn darauf geachtet wird, daß die
Mehle aus den ganzen Körnern hergestellt worden sind. Durch die Mehlkomponente des
Zuschlagstoffgemisches wird bekanntermaßen eine wesentliche Geruchsreduzierung der En
zymzubereitung erreicht, welche die Geruchsverminderung durch die Einarbeitung gleicher
Mengen entsprechender Stärkearten bei weitem übertrifft.
Erfindungsgemäß ist es möglich, bei Fermentationsprozessen anfallende Brühen extrazellulärer
Enzyme nach Abtrennen der unlöslichen Begleitstoffe beispielsweise durch Mikrofiltration
sowie nachfolgende Aufkonzentration durch Ultrafiltration und gegebenenfalls anschließendes
Eindampfen im Vakuum unmittelbar in lagerbeständige, weitgehend geruchlose Granulate zu
überführen. Die Entstehung unerwünschter Enzymstäube und die bei zusätzlichen
Trocknungsprozessen auftretenden Aktivitätsverluste werden durch das besonders angepaßte
Zuschlagstoffgemisch vermieden.
Zur Herstellung erfindungsgemäßer Enzymgranulate geht man vorzugsweise von Fermen
terbrühen aus, die durch Mikrofiltration von unlöslichen Begleitstoffen befreit werden können.
Die Mikrofiltration wird dabei vorzugsweise als Querstrom-Mikrofiltration unter Verwendung
poröser Rohre mit Mikroporen größer 0,1 µm, Fließgeschwindigkeiten der Konzentratlösung
von mehr als 2 m/s und einem Druckunterschied zur Permeatseite von unter 5 bar durchgeführt,
wie beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP 0 200 032 beschrieben.
Anschließend wird das Mikrofiltrationspermeat vorzugsweise durch Ultrafiltration, gegebenen
falls mit anschließender Vakuumeindampfung, aufkonzentriert. Die Aufkonzentration kann
dabei, wie im europäischen Patent EP 0 564 476 für andere Enzyme beschrieben, so geführt
werden, daß man nur zu relativ niedrigen Gehalten an Trockensubstanz von vorzugsweise
5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-% gelangt. Die
Enzymlösung wird einem zweckmäßigerweise zuvor hergestellten trockenen, pulverförmigen
bis körnigen Gemisch der oben beschriebenen Zuschlagstoffe zudosiert. Der Wassergehalt der
Mischung sollte so gewählt werden, daß sie sich bei der Bearbeitung mit Rühr- und Schlag
werkzeugen in körnige, bei Raumtemperatur nicht klebende Partikel überführen und bei
Anwendung höherer Drücke plastisch verformen, insbesondere extrudieren läßt. Vorzugsweise
werden 10 Gew.-Teile bis 50 Gew.-Teile der wäßrigen Enzymlösung mit 70 Gew.-Teilen bis
90 Gew.-Teilen des Trägermaterials und 0,5 Gew.-Teilen bis 10 Gew.-Teilen des Granulier
hilfsmittels vermischt.
Das enzymhaltige Vorgemisch wird anschließend in im Prinzip bekannter Weise, zum Beispiel
mit Hilfe von Extrudern oder Pelletpressen, in Granulate überführt. Bevorzugt wird es in
einem Kneter sowie einem angeschlossenen Extruder zu einer plastischen Masse verarbeitet,
wobei sich die Masse als Folge der mechanischen Bearbeitung auf Temperaturen zwischen
40°C und 60°C, insbesondere 45°C bis 55°C erwärmen kann. Das den Extruder verlassende
Gut wird durch eine Lochscheibe mit nachfolgendem Abschlagmesser geführt und dadurch zu
zylinderförmigen Partikeln definierter Größe zerkleinert. Zweckmäßigerweise beträgt der
Durchmesser der Bohrungen in der Lochscheibe 0,3 mm bis 3 mm, vorzugsweise 0,5 mm bis
1,5 mm. Die in dieser Form vorliegenden Partikel können anschließend getrocknet und der
späteren Verwendung zugeführt werden. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, die den
Extruder und Zerhacker verlassenden zylindrischen Partikel anschließend zu sphäronisieren,
das heißt sie in geeigneten Vorrichtungen zu verrunden und zu entgraten. Ein solches Sphäro
nisierungsverfahren ist beispielsweise in den deutschen Auslegeschriften DE 21 37 042 und
DE 21 37 043 beschrieben. Man verwendet hierzu eine Vorrichtung, die aus einem zylin
drischen Behälter mit stationären, festen Seitenwänden und einer bodenseitig drehbar
gelagerten Reibplatte bestehen. Vorrichtungen dieser Art sind unter der Warenbezeichnung
Marumerizer® in der Technik verbreitet. Gegebenenfalls können die noch feuchten Kügelchen
nach der Verrundung kontinuierlich oder chargenweise, vorzugsweise unter Verwendung einer
Wirbelschichttrockenanlage, bei vorzugsweise 35°C bis 60°C und insbesondere bei einer
maximalen Produkttemperatur von 45°C, bis zu einem Restfeuchtegehalt von 4 Gew.-% bis
10 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% bis 8 Gew.-% getrocknet werden. Nach oder vorzugs
weise während der Trocknung können zusätzlich Stoffe zum Umhüllen und Beschichten der
Partikel eingebracht werden. Geeignete Hüllstoffe sind insbesondere die Filmbildner unter den
vorgenannten wasserlöslichen organischen Polymeren. Weiterhin lassen sich in diesem
Stadium auch Farbstoffe oder Pigmente auf die Partikel aufbringen, um so eine eventuelle
Eigenfarbe, die meist vom Enzymkonzentrat herrührt, zu überdecken beziehungsweise zu
verändern. Als inertes und physiologisch unbedenkliches Pigment hat sich insbesondere
Titandioxid bewahrt, das vorzugsweise in wäßriger Dispersion eingebracht wird. Das über die
Pigmentdispersion beziehungsweise über die Polymer-Lösung zugeführte Wasser wird bei der
gleichzeitig vorgenommenen oder anschließend erneut erforderlichen Trocknung wieder
entfernt.
Durch Sieben oder Windsichten können bei der Herstellung eventuell auftretende staubformige
Anteile sowie eventuelle Grobanteile entfernt und gegebenenfalls in den Herstellungsprozeß
zurückgeführt werden. Die erfindungsgemäßen Granulate enthalten vorzugsweise weniger als
5 Gew.-%, insbesondere höchstens 1 Gew.-% an Partikeln mit Korngrößen unterhalb von
0,3 mm beziehungsweise oberhalb von 1,6 mm.
Das erfindungsgemäße oder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Enzymgranulat
wird vorzugsweise zur Herstellung fester, insbesondere teilchenförmiger Wasch- oder Reini
gungsmittel verwendet, die durch einfaches Vermischen der Enzymgranulate mit in derartigen
Mitteln üblichen weiteren Pulverkomponenten erhalten werden können. Für die Einarbeitung in
teilchenförmige Wasch- und Reinigungsmittel weist das Enzymgranulat vorzugsweise mittlere
Korngrößen im Bereich von 0,3 nun bis 3 mm, insbesondere von 0,5 nun bis 1,5 mm auf.
Die erfindungsgemäß erhaltene Enzymzubereitung besteht aus weitgehend abgerundeten,
staubfreien Partikeln, die in der Regel ein Schüttgewicht von etwa 500 bis 900 Gramm pro
Liter, insbesondere 650 bis 880 Gramm pro Liter, aufweisen. Ihre Enzymaktivität kann, be
dingt durch den flexiblen Gehalt der Enzymlösungen vor dem Vermischen mit den Zuschlag
stoffen, bei Einsatz von Protease-haltigen Fermenterbrühen auf Werte im Bereich von vorzugs
weise 150 000 PE/g bis 350 000 PE/g, insbesondere 160 000 PE/g bis 300 000 PE/g, eingestellt
werden. Die erfindungsgemäßen Granulate zeichnen sich durch eine sehr hohe Lagerstabilität,
insbesondere bei Temperaturen über Raumtemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit, eine gute
Freisetzung der in ihnen enthaltenen enzymatischen Aktivität sowie eine gute Einspülbarkeit in
Waschmaschinen und ein rasches Lösungsverhalten in der Waschflotte aus. Vorzugsweise
setzen die erfindungsgemäßen Granulate innerhalb von 5 Minuten in Wasser bei 21°C über
90%, insbesondere 100% ihrer enzymatischen Aktivität frei.
Ein nach der Fermentation gewonnener Erntebrei, wie in der internationalen Patentanmeldung
WO 91/2792 beschrieben, mit ca. 75 000 Proteaseeinheiten pro g (PE/g) wurde nach der Ent
fernung der Fermentationsrückstände durch Dekantieren und Mikrofiltration in einer Ultra
filtrationsanlage aufkonzentriert. Nach der weiteren Aufkonzentrierung mittels Vakuumein
dampfung enthielt die wäßrige Enzymsuspension ca. 700 000 PE/g. Dieses Proteasekonzentrat
(PK) wurde mit einer zuvor mit Hilfe eines Pflugscharmischers mit eingeschaltetem Zerhacker
(Hersteller Fa. Lödige®) hergestellen Mischung der in der nachfolgenden Tabelle 1
angegebenen Zuschlagstoffe vermischt, homogenisiert und anschließend in einem Extruder mit
Schneidevorrichtung in Granulate E1 bis E4 überführt. Der Lochdurchmesser der Lochplatte
des Extruders betrug 0,85 mm. Das Verhältnis von Länge zu Dicke des Granulatkorns lag bei 1.
Nach der Verrundung und Trocknung der Granulate wurden die Partikel mit Teilchengröße
kleiner 0,4 mm und größer 1,6 mm abgesiebt. Die Kornfraktion zwischen 0,4 mm und 1,6 mm
wurde in einem Wirbelschichttrockner mit einer Coatingschicht überzogen, wobei eine wäßrige
Suspension aus 16,3 Gew.-% Polyethylenglykol (mittlere Molmasse ca. 12 000), 0,3 Gew.-%
Natriumcarboxymethylcellulose und 16,3 Gew.-% Titandioxid zum Einsatz kam. Die Zusam
mensetzung des durch Sprühtrocknung hergestellten tensidhaltigen Pulvers SP ist in Tabelle 2
angegeben.
Zur Bestimmung des rückstandsfreien Auflösens der Enzymgranulate wurden 1000 ml Wasser
(16°dH, bei 30°C temperiert) in ein 2000 ml-Becherglas (hohe Form) gegeben, ein Labor
rührer mit Propellerrührkopf wurde 1,5 cm vom Becherglasboden entfernt zentriert fixiert und
mit 800 Umdrehungen pro Minute in Bewegung gesetzt. Jeweils 8 g eines der gemäß
Beispiel 1 hergestellten Granulate E1 bis E4 (gecoatet) wurden eingestreut und 90 Sekunden
gerührt. Anschließende wurde die im Becherglas befindliche Flüssigkeit durch ein Sieb
(Maschenweite 0,2 mm) mit bekanntem Gewicht gegossen, das Becherglas mit möglichst
wenig kaltem Wasser nachgespült und das Sieb nach Trocknen bei 40°C bis zur
Gewichtskonstanz ausgewogen. Es ergab sich ein Siebrückstand von jeweils unter 2%.
Claims (14)
1. Für die Einarbeitung in insbesondere teilchenförmige Wasch- oder Reinigungsmittel
geeignetes Enzymgranulat, enthaltend Enzym und organisches und/oder anorganisches
Trägermaterial sowie Granulierhilfsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es mehr als
60 Gew.-% an zum Wasch- beziehungsweise Reinigungsergebnis beitragenden Inhalts
stoffen, ausgewählt aus Buildern, Tensiden und deren Mischungen, enthält.
2. Enzymgranulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 62 Gew.-% bis 85 Gew.-%,
insbesondere 65 Gew.-% bis 80 Gew.-% an zum Wasch- beziehungsweise
Reinigungsergebnis beitragenden Inhaltsstoffen, ausgewählt aus Buildern, Tensiden und
deren Mischungen, enthält.
3. Enzymgranulat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es anorganischen
wasserunlöslichen Builder enthält.
4. Enzymgranulat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es eine
Kombination aus anorganischem Builder zu insbesondere wasserlöslichem organischen
Builder im Verhältnis von 50 : 1 bis 5 : 1, insbesondere 25 : 1 bis 10 : 1, enthält.
5. Enzymgranulat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Builder
und Tensid in Gewichtsverhältnissen von 100 : 1 bis 5 : 1, insbesondere von 50 : 1 bis 8 : 1
enthält.
6. Enzymgranulat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es eine
Mischung aus Builder und Tensid enthält, wobei das Tensid in Form eines teilchenför
migen builderhaltigen Compounds eingebracht wird.
7. Enzymgranulat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Compound 10 Gew.-%
bis 50 Gew.-% Tensid und 50 Gew.-% bis 90 Gew.-% Builder enthält.
8. Enzymgranulat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 Gew.-%
bis 20 Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Granulierhilfsmittel enthält.
9. Enzymgranulat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es als Granulierhilfsmittel
phosphatierte Stärke in Kombination mit Glycerin und/oder Polyethylenglykol enthält.
10. Enzymgranulat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es
Protease, Amylase, Lipase und/oder Cellulase enthält.
11. Enzymgranulat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es Protease mit einer
Aktivität von 150 000 PE bis 350 000 PE, insbesondere 160 000 PE bis 300 000 PE, pro
Gramm Enzymgranulat enthält.
12. Verfahren zur Herstellung eines für die Einarbeitung in partikelförmige Wasch- oder
Reinigungsmittel geeigneten Enzymgranulates mit einer mittleren Korngröße von 0,3 mm
bis 3 mm aus einem durch Vermischen einer wäßrigen enzymhaltigen Flüssigkeit mit
Trägermaterial und gegebenenfalls Granulierhilfsmittel als Zuschlagstoffen entstandenen
Enzym-Vorgemisch mit Hilfe eines verdichtenden Formgebungsschrittes, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die wäßrige enzymhaltige Flüssigkeit mit einem Zuschlagstoffgemisch
vermischt, das mehr als 60 Gew.-% zum Wasch- beziehungswiese Reinigungsergebnis
beitragende Inhaltsstoffe, ausgewählt aus Buildern, Tensiden und deren Mischungen,
enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Enzymflüssigkeit
eine gegebenenfalls durch Mikrofiltration von unlöslichen Bestandteilen befreite, aufkon
zentrierte Fermentationsbrühe ist.
14. Verwendung eines Enzymgranulats gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 oder erhältlich
nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 oder 13 zur Herstellung fester, insbe
sondere teilchenförmiger Wasch- oder Reinigungsmittel.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE1997157215 DE19757215A1 (de) | 1997-12-22 | 1997-12-22 | Enzymgranulat |
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PCT/EP1998/008088 WO1999032593A1 (de) | 1997-12-22 | 1998-12-11 | Enzymgranulat |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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