DE19755302A1 - Neuer Transkriptionsfaktor CPCR1 zur Regulation des Isopenicillin N-Synthetase-Gens (pcbC) und des AC-/ACV-Synthetase-Gens (pcbAB) - Google Patents
Neuer Transkriptionsfaktor CPCR1 zur Regulation des Isopenicillin N-Synthetase-Gens (pcbC) und des AC-/ACV-Synthetase-Gens (pcbAB)Info
- Publication number
- DE19755302A1 DE19755302A1 DE1997155302 DE19755302A DE19755302A1 DE 19755302 A1 DE19755302 A1 DE 19755302A1 DE 1997155302 DE1997155302 DE 1997155302 DE 19755302 A DE19755302 A DE 19755302A DE 19755302 A1 DE19755302 A1 DE 19755302A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dna
- gene
- protein
- cpcr1
- seq
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/37—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from fungi
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K2319/00—Fusion polypeptide
Description
Die Erfindung betrifft ein DNA bindendes Protein, welches an doppelsträngige DNA
der Sequenz GTTGCCGGGCCAATCCCTGAGCTT (SEQ ID NO.: 4) aus dem
intergenischen Bereich des pcbAB und pcbC-Gens von Acmmonium chrysogenum
bindet und in der Lage ist, die Transkription des pcbAB und/oder pcbC-Gens zu
beeinflussen.
Die Genexpression wird u. a. über die Häufigkeit der Transkriptionsinitiation
reguliert. Das Vorhandensein von sogenannten Transkriptionsfaktoren kann dabei
einen positiven oder einen negativen Einfluß haben. Transkriptionsfaktoren sind
trans-wirkende DNA-Bindeproteine, die zum Beispiel an DNA-Elemente innerhalb
der regulatorischen Sequenzen eines Gens binden können. Die Spezifität der
DNA-Protein-Interaktion wird durch Kontakte zwischen den beteiligten Nukleotiden, bzw.
dem DNA-Rückgrad und den Aminosäuren und ihren Seitenketten erreicht
(Zusammenfassung bei Pabo und Sauer 1992).
Transkriptionsfaktoren werden nach den strukturellen Eigenschaften ihrer DNA-Bin
dedomänen in verschiedenen Klassen eingeteilt. So kennt man zum Beispiel
Helix-Turn-Helix-, Homeodomain-, Zinkfinger oder auch Leucin-Zipper-Proteine
(Zusammenfassung bei Pabo und Sauer 1992). Die meisten Klassen von
Transkriptionsfaktoren wurden auch bei Hyphenpilzen entdeckt und
charakteristische Beispiele werden in Tabelle 1 genannt. Insgesamt wurden etwa 50
Transkriptionsfaktoren von Hyphenpilzen molekular charakterisiert. Mit circa 20
klonierten Transkriptionsfaktoren gehört Aspergillus nidulans unter den
Hyphenpilzen zu den Organismen, über deren transkriptionelle Regulation der
Genexpression am meisten bekannt ist. Bei Neurospora crassa liegen detaillierte
Kenntnisse zum Beispiel über die Regulation der Gene für die Verwertung von Nitrat
zur Deckung des Stickstoffbedarfs vor (Marzluff 1993). Das nit-3 Gen kodiert für die
Nitratreduktase und stellt das erste Gen des Stoffwechselweges für die
Nitratassimilation dar. Die Expression dieses Gens wird von zwei regulatorischen
Proteinen (NIT2 und NIT4) gesteuert. Wobei es sich bei NIT2 um ein allgemeines
regulatorisches Protein und bei NIT4 um einen Stoffwechselweg-spezifischen
Transkriptionsfaktor handelt (Chiang und Marzluff 1995). NIT4 gehört zur Klasse der
Zn(II)2Cys6-Zinkfingerproteine, die bislang nur bei Pilzen gefunden wurden
(Schjerling und Holmberg 1996). Ein anderes sehr gut analysiertes Beispiel dieser
Klasse ist das GAL4-Protein der Hefe Saccharomyces cerevisiae.
Aus dem β-Lactam-Produzenten Acmmonium chrysogenum wurden bisher keine
Transkriptionsfaktoren isoliert. Es wurden lediglich biochemische
Charakterisierungen von DNA-Bindeproteinen vorgenommen, die mit Cephalosporin
C-Biosynthese-Genen in Wechselwirkung treten (Radzio 1996, Then Bergh et al.
1996).
Die β-Lactame sind seit der Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming im
Jahre 1929 eine der erfolgreichsten Wirkstoffgruppen mit antibakterieller Potenz.
Ursprünglich als eine Kontamination auf einer Petrischale mit Staphylococcen
aufgrund seiner wachstumshemmenden Eigenschaften entdeckt, konnte der Pilz
Penicillium notatum zur ersten biotechnologischen Produktion eines Medikamentes
genutzt werden. Chain und Florey isolierten 1940 den Wirkstoff Penicillin und
setzten ihn klinisch ein. Das chemische Grundgerüst der Penicilline, die
6-Aminopenicillansäure (6-APA), kann verschiedene Substituenten tragen, was die
große Vielfalt der β-Lactame bedingt. Penicilline zeigen sich äußerst wirksam gegen
Gram-positive Bakterien wie Staphylococcus aureus. Allerdings haben viele
Bakterienstämme im Laufe der Zeit Resistenzen entwickelt.
Bei der Entwicklung neuer Penicillin-Derivate wurden z. B. halbsynthetische
Antibiotika eingesetzt, bei denen eine fermentativ produzierte Vorstufe, das
Penicillin G, chemisch oder enzymatisch zu 6-APA umgesetzt wird. Diese kann
anschließend zu den Wirksubstanzen weiterverarbeitet werden. Zum anderen wurde
schon frühzeitig damit begonnen, nach weiteren natürlichen β-Lactamen zu suchen.
1953 konnte aus dem Kulturfiltrat des Hyphenpilzes Acremonium chrysogenum (syn.
Cephalosporium acremonium) neben dem bereits bekannten Penicillin N eine
weitere β-Lactam-Stammverbindung, das Cephalosporin C isoliert werden. A.
chrysogenum zählt wie Penicillium chrysogenum zu den filamentös wachsenden
Pilzen, die sich morphologisch deutlich von Hefen oder einzelligen Bakterien
abgrenzen lassen.
Cephalosporine unterscheiden sich von den Penicillinen durch ein modifiziertes
Grundgerüst. Sie werden im Gegensatz zu den Penicillinen außer von Hyphenpilzen
auch von Bakterien synthetisiert.
Ähnlich wie bei den Penicillinen werden in der Pharmakologie im wesentlichen
halbsynthetische Cephalosporine eingesetzt, die ausgehend von der
7-Aminocephalosporansäure (7-ACS) synthetisiert werden. Die heute verwendete
"dritte Generation" der Cephalosporine zeichnet sich durch ein breites
Aktivitätsspektrum auch gegen Gram-negative Bakterien, von denen viele
Resistenzen gegen Antibiotika zeigen, geringe Humantoxizität und gute Stabilität
gegen bakterielle β-Lactamasen aus. A. chrysogenum ist bis heute der wichtigste
Produzent der entsprechenden Vorstufen. Der Biosyntheseweg und die äußeren
Faktoren, die auf die Synthese wirken, sind im Prinzip bekannt. Durch
konventionelle Mutagenseverfahren und Auswahl hat man Hochleistungsstämme
erzeugt, die Antibiotika in großen Mengen synthetisieren. Produzierte der von
Fleming isolierte Stamm noch 0,0012 g Penicillin pro Liter Kultur, so erzielt man in
heutigen Prozessen ca. 50 g Penicillin oder über 20 g Cephalosporin C pro Liter
Kulturmedium. Eine notwendige weitere Verbesserung der Selektivität und
Produktivität erfordert jedoch immer bessere Produktionsstämme. Dieses ist nicht
mehr allein durch Zufallsmutagenese zu erreichen, sondern erfordert alternative
Methoden. Der Einsatz molekulargenetischer Techniken zur gezielten Beeinflussung
der Biosyntheseenzyme erscheint deshalb vielversprechend zu sein.
Beim Versuch, aus Streptomyces coelicolor Gene zu klonieren, die an der
Biosynthese des Antibiotikums Actinorhodin beteiligt sind, wurde zunächst
festgestellt, daß die gesamte Information, die zur Biosynthese notwendig war, auf
einem 33 000 Basenpaare langen DNA-Fragment lag. Nach Transformation dieses
Fragmentes in einen anderen Stamm von Streptomyces, welcher diese Gene nicht
enthielt, konnte dieser Actinorhodin synthetisieren. Dieses war der erste Hinweis auf
eine Vielzahl von Antibiotikasynthesegenen auf einem relativ kurzen DNA-Abschnitt
in einem Prokaryonten. Später konnte gezeigt werden, daß die Kopplung der
Biosynthesegene für ein anderes Antibiotikum, das Cephamycin, bei Streptomyces
soweit geht, daß die Information aus zwei verschiedenen Genen, dem für die
Epimerase (cefD) und dem für die Expandase (cefEF), gemeinsam in RNA
umgeschrieben wird. Parallel dazu wurde untersucht, ob in Eukaryonten ähnliche
Verhältnisse vorliegen. Experimente mit Penicillium zeigten, daß das penDE-Gen,
das für eine Isopenicillin-N-Acyltransferase kodiert, unmittelbar stromabwärts des
pcbC-Gens lag. Das entgegengesetzt transkribierte pcbAB-Gen ist ebenfalls dem
pcbC-Gen unmittelbar benachbart. Damit wurde gezeigt, daß die Gene für den
Biosyntheseweg der Penicilline als "Cluster" organisiert sind.
In A. nidulans findet sich die gleiche Anordnung der Pernicillinbiosynthesegene wie
bei P. chrysogenum. Untersuchungen an A. chrysogenum oder beim Actinomyceten
Nocardia Lactamdurans zeigten, daß hier ebenfalls die für die generellen Schritte
der Penicillinbiosynthese verantwortlichen Gene in gleicher Weise organisiert sind.
Bei den bakteriellen β-Lactamproduzenten, welche die Biosynthese über den
Cephamring fortsetzen, liegen die Gene für die darauffolgenden Schritte ebenfalls
nebeneinander, in Acremonium dagegeben in einem separaten "Gen-cluster" auf
dem Chromosom II. Interessant sind Untersuchungen an Hochleistungsstämmen
von P. chrysogenum bezüglich ihrer Gendosis. In einem Stamm mit erhöhter
Penicillinproduktion liegt das pcbC-Gen in mehreren Kopien und im
Hochleistungsstamm As-P-78 der gesamte "Clüster" der Gene fünffach vor. Durch
die Genvervielfachung kommt es zu einer erhöhten Biosynthese der Genprodukte,
da mehrere Kopien gleichzeitig exprimiert werden können.
Das β-Lactamantibiotikum Cephalosporin C wird durch die enzymatische Aktivität
mehrerer Proteine in A. chrysogenum synthetisiert. Die ersten beiden
Syntheseschritte werden durch die AC-/ACV-Synthetase und die Isopenicillin
N-Synthetase katalysiert. Beide Enzyme werden durch das pcbAB- bzw. das
pcbC-Gen kodiert, welche im Genom benachbart und divergent angeordnet sind. Die
Transkription beginnt im gemeinsamen intergenischen Promotorbereich der beiden
Gene.
Das ONE-HYBRID-SYSTEM (Clontech 1995) bietet die Möglichkeit, Interaktionen
zwischen DNA-Sequenzen und Proteinen zu untersuchen. Die Analyse der
DNA-Protein-Interaktion wird ähnlich wie bei dem analogen TWO-HYBRID-SYSTEM
(Protein-Protein-Interaktion, Fields und Song 1989) mit Hilfe eines Reportergens in
der Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae durchgeführt. Das Verfahren wurde von
Wang und Reed (1993) entwickelt und erstmals erfolgreich bei der Klonierung eines
olfaktorischen Transkriptionsfaktors eingesetzt.
Sowohl die analysierte DNA-Sequenz als auch die präsumptiven DNA-bindenden
Proteine des untersuchten Organismus werden in einen Hefestamm eingebracht
(gehe Fig. 1). Das DNA-bindende Protein wird als Fusionsprotein mit der
transkriptionsaktivierenden Domäne des GAL4-Proteins der Hefe exprimiert. Eine
Interaktion des DNA-bindenden Polypeptids mit der analysierten DNA-Sequenz,
welche stromaufwärts eines Reportergens integriert wird, ermöglicht die
Transkriptionsinitiation des Reportergens durch die fusionierte GAL4-Domäne.
Diese transkriptionsaktivierende Proteindomäne gelangt bei der beschriebenen
DNA-Protein-Interaktion in räumliche Nähe des Transkriptionsstartpunktes. Als
Reportergene werden das HIS3-Gen (in dem Vektor pHISi) und das lacZ-Gen (in
dem Vektor pLACZi) eingesetzt. Das HIS3-Gen ermöglicht die direkte Selektion auf
solche Hefezellen, bei denen die beschriebene DNA-Protein-Interaktion stattfindet.
Das lacZ-Gen erlaubt die Quantifizierung der Reportergenaktivität und damit die
Messung der Bindungsaffinität zwischen Protein und analysierter DNA-Sequenz.
Neben dem Nachweis der DNA-Protein-Interaktion zwischen zwei bekannten
Komponenten kann das ONE-HYBRID-SYSTEM auch zur Isolation bislang
unbekannter trans-wirkender Faktoren einer DNA-Sequenz eingesetzt werden.
Hierbei wird mit einer Expressionsgenbank (cDNA-Bank) des untersuchten
Organismus gearbeitet. Die cDNA-Bank wird in dem Hefe-Expressionsvektor
pGAD424 angelegt, so daß die klonierten cDNAs zusammen mit der GAL4-Domäne
in der Hefe exprimiert werden können. Durch die Selektion auf die Expression von
Reportergenen können solche cDNAs identifiziert werden, deren Proteinprodukte in
diesem in vivo-System eine funktionelle DNA-Bindeaktivität besitzen.
Aus dem 1,2 kb umfassenden Promotor wurde eine DNA-Sequenz von 24
Nukleotiden (Position -447 bis -423) ausgewählt und als Zielelement im
ONE-HYBRID-SYSTEM zur Isolation eines spezifischen Transkriptionsfaktors eingesetzt
(Fig. 2). Die Sequenz enthält eine sogenannte CCAAT-Box, die in den Promotoren
und Enhancer-Regionen vieler eukaryontischer Gene gefunden wurde (z. B.
Nussinov R 1992). Es existieren mehrere unterschiedliche Transkriptionsfaktoren,
die an dieses Motiv binden (z. B. Raymondjean et al. 1988). Z.B. wurde das Am
Alpha Binding-Protein (AAB) von Neurospora crassa aufgrund seiner Affinität zu
einem CCAAT-enthaltendem Promotorfragment kloniert. Durch Mutagenese des
CCAAT-Motivs konnte die Spezifität des AAB-Transkriptionsfaktors für diese
Sequenz gezeigt werden (Chen und Kinsey 1995). Bei Aspergillus nidulans konnte
eine DNA-Protein-Interaktion im Bereich einer solchen CCAAT-Box nachgewiesen
werden (Then Bergh et al. 1996).
Die Synthese des Antibiotikums in A. chrysogenum unterliegt einer Reihe von
Faktoren (Kohlenstoffquellen, pH-Wert und Sauerstoffgehalt des Mediums, usw.),
deren Umsetzung auf die molekulare Regulation der Genexpression unbekannt ist
(Übersicht bei Nosek et al. 1997). Transkriptionsfaktoren mit spezifischen Affinitäten
für DNA-Sequenzen des regulatorischen Bereichs der pcbAB/pcbC-Gene sind Mittel
der molekularen Regulation. Bei Kenntnis und Verfügbarkeit solcher
Transkriptionsfaktoren und der entsprechenden Gene erschließen sich neue
Möglichkeiten, die Regulation der Cephalosporin C-Biosynthese zu untersuchen und
die gewonnenen Erkenntnisse auf die Antibiotika-Produktion zu übertragen.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist demgemäß das
Auffinden von Genen für Transkriptionsfaktoren, die an der Genregulation der
Biosynthesegene von Cephalosporin C beteiligt sind, um letztlich eine
Ausbeutesteigerung an Cephalosporin C in entsprechenden
Fermentationsprozessen zu erreichen.
Überraschenderweise wurde bei der Lösung dieser Aufgabe mittels des Hefe
ONE-HYBRIDSYSTEMS das Gen eines DNA-bindenden Proteins (cpcR1-Gen) entdeckt,
dessen Gen-Produkt (CPCR1) im intergenischen Bereich der pcbAB und pcbC-Gene
von A. chrysogenum bindet und der Familie der RFX-proteine (Emery et al.,
1996) zuzurechnen ist. Dies ist um so überraschender, als daß man aufgrund des
Vorliegens einer CCAAT-Box im zum Screening benutzten DNA-Fragment eigentlich
ein Protein aus einer Protein-Familie erwartet hätte, welche aus Mitgliedern besteht,
die spezifisch an das Sequenzmotiv "CCAAT-Box" binden. Eine mögliche Erklärung
für diesen überraschenden Befund ist die Struktur der erfindungsgemäßen DNA
Bindestelle: GTTGCCGGGCCAATCCCTGAGCTT (SEQ ID No.: 4). Die Sequenz
enthält ein palindromisches Sequenzmotiv, welches wohl die Bindungsstelle für das
CPCR1-Protein darstellt; die CCAAT-Box überlappt lediglich teilweise mit dieser
Sequenz.
Ein Gegenstand der Erfindung ist ein DNA-bindendes Protein, welches als
Monomer, Homodimer oder Teil eines Heterodimer an doppelsträngige DNA der
Sequenz GTTGCCGGGCCAATCCCTGAGCTT (SEQ ID NO.: 4) aus dem
intergenischen Bereich des pcbAB und pcbC-Gens von Acremonium chrysogenum
bindet und in der Lage ist, die Transkription des pcbAB und/oder pcbC-Gens zu
beeinflussen, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß es die Aminosäuresequenz
des CPCR1-Proteins gemäß Tabelle 7 (SEQ ID NO.: 20) oder Teile davon enthält.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Fusionsprotein, enthaltend die
Aminosäuresequenz des CPCR1-Proteins gemäß Tabelle 7 (SEQ ID NO.: 21) oder
Teile davon und eine Transaktivierungsdomäne, welche in der Lage ist, die
Transkription des pcbAB und/oder pcbC-Gens zu beeinflussen.
Insbesondere ist das Fusionsprotein dadurch gekennzeichnet, daß die genannten
Teile des CPCR1 Proteins der DNA-Bindungsdomäne (Aminosäuren 180 bis 254
gemäß Tabelle 7) und der Dimerisierungsdomäne (Aminosäuren 502 bis 660 gemäß
Tabelle 7) entsprechen und/oder die Transaktivierungsdomäne vom
Transkriptionsfaktor GAL4 (Aminosäuren 768 bis 881) stammt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein DNA-Molekül, kodierend für ein
Protein wie vorgehend beschrieben. Dieses DNA-Molekül ist insbesondere dadurch
gekennzeichnet, daß
- (a) es eine DNA-Sequenz gemäß Tabelle 6 (SEQ ID NO.: 20) oder Teile davon enthält;
- (b) es eine DNA-Sequenz enthält, die in der Lage ist, mit dem DNA-Molekül gemäß (a) unter stringenten Bedingungen zu hybridisieren, oder Teile davon;
- (c) es eine DNA-Sequenz enthält, die aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes von den DNA-Molekülen gemäß (a) und (b) verschieden ist, jedoch die Expression der entsprechend mit den DNA-Molekülen gemäß (a) und (b) exprimierbaren Proteinen ermöglicht, oder Teile davon.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Vektor, enthaltend eine DNA wie
vorhergehend beschrieben. Insbesondere ist dieser Vektor dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Vektor geeignet zur Expression in Acremonium chrysogenum oder
Saccharomyces cerevisiae ist.
Bevorzugt ausgewählt wird der Vektor aus der Gruppe enthaltend die Vektoren
pGC1 und pGC1ΔDIM1.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Wirtszelle, enthaltend eine oder
mehrere Kopien eines Vektors oder einer DNA wie vorhergehend beschrieben,
insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß sie ausgewählt ist aus der Gruppe
enthaltend Acremonium chrysogenum und Saccharomyces cerevisiae.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
DNA-bindenden Proteins wie vorhergehend beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß
eine DNA wie vorhergehend beschrieben mittels eines Vektors wie vorhergehend
beschrieben in einer Wirtszelle wie vorhergehend beschrieben exprimiert und isoliert
wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Steigerung der
Cephalosporin C-Ausbeute in Acremonium chrysogenum, bei dem die Expression
des cpcR1-Genprodukts variiert wird, insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß
die variierte Expression durch Einbringen einer oder mehrerer Kopien des
cpcR1-Gens in den Wirtsorganismus zusätzlich zum endogenen cpcR1-Gen, erreicht wird
oder auch dadurch gekennzeichnet, daß die variierte Expression durch Integration
einer oder mehrerer zusätzlicher DNA-Bindesequenzen UGCCGGGCCAAT (SEQ
ID NO.: 1) oder Varianten gleicher Funktion des DNA-bindenden Proteins wie
vorhergehend beschrieben, im pcbAB/pcbC-Promotors erreicht wird.
Ferner ist Gegenstand der Erfindung eine DNA-Bindungsstelle für ein
DNA-bindendes Protein wie vorhergehend beschrieben, ausgewählt aus der Gruppe
enthaltend die doppelsträngigen Sequenzen GTTGCCGGGCCAATCCCTGAGCTT
(SEQ ID NO.: 3), TTGCCGGGCCAAT (SEQ ID NO.: 1) und
GTTGCCGGGCGTATCCCTGAGCTT (SEQ ID NO.: 8).
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Vektor wie vorhergehend
beschrieben, enthaltend eine oder mehrere Kopien der DNA-Bindesequenzen des
erfindungsgemäßen DNA-bindenden Proteins wie vorhergehend beschrieben.
Die Erfindung wird nun anhand der Beispiele, Figuren und Tabellen beschrieben,
ohne darauf beschränkt zu sein.
Die im vorausgegangenen beschriebene DNA-Sequenz aus dem pcbAB/pcbC-Pro
motorbereich wurde eingesetzt um mittels des ONE-HYBRID-SYSTEMS
cDNA-Klone von A. chrysogenum zu isolieren, die für DNA-Bindeproteine kodieren. Es
wurde grundsätzlich so vorgegangen, wie im "Matchmaker One Hybrid System
protocol" von Clontech beschrieben. Es wurde ein Oligonukleotid mit einer Länge
von 80 Nukleotiden (nt) synthetisiert, welches die DNA-Sequenz (Position -447 bis
-423 im pcbAB/pcbC-Promotor) in dreifacher Kopie enthält (Tabelle 3). Am 5'-Ende
wurden die Nukleotide AATTC zugefügt, um einen EcoRI-Überhang zu erzeugen.
Am 3'-Ende besitzt das Oligonukleotid die Nukleotide CCC, die zur
Erkennungssequenz des Restriktionsenzyms Smal gehören. Zudem wurde ein
Oligonukleotid von 76 nt synthetisiert, dessen Sequenz komplementär zum ersten
Oligonukleotid ist. Das 3'-Ende dieses Oligonukleotids schließt mit einem G, so daß
bei der Hybridisierung der beiden Oligonukleotide ein doppelsträngiges
DNA-Molekül entsteht, dessen 5'-Ende durch einen EcoRI-Überhang charakterisiert ist.
Dieses doppelsträngige DNA-Molekül (BSII) wurde in die Reportergenplasmide
pHISi und pLACZi (Clontech) integriert. Die Plasmide wurden zuvor mit den
Restriktionsenzymen EcoRI und Smal geschnitten. Die erhaltenen Plasmide pHISi-BSII
und pLACZi-BSII (siehe Tabelle 4) wurden mittels DNA-Transformation in das
Genom des Rezipientenstammes integriert.
Der resultierende Hefestamm (siehe Tabelle 5) wurde zur Transformationen einer
cDNA-Bank von A. chrysogenum eingesetzt. Als Ausgangsmaterial für die cDNA-Syn
these diente mRNA des A. chrysogenum-Stammes A312 (Radzio und Kück,
1997; DSM 11878) und für die Konstruktion der cDNA-Bank wurde der Hefevektor
pGAD424 (Clontech) verwendet.
Es wurden zwei identische Klone identifiziert, die auch in wiederholten in vivo-Ex
perimenten zu einer nachweisbaren DNA-Protein-Interaktion mit dem Zielelement
führten. Die DNA-Sequenz der isolierten cDNA von A. chrysogenum ist in Tabelle 6
dargestellt. Der isolierte Klon umfaßt ein cDNA-Fragment von 2541 bp und
zusätzlich ein PolyA-Ende von ca. 80 Nukleotiden.
Die DNA-Sequenz der beschriebenen aus A. chrysogenum isolierten cDNA enthält
einen offenen Leserahmen für 786 Aminosäuren (Tabelle 7). Ein Computervergleich
der Proteinsequenz des cpcR1-Gens mit der EMBL-Datenbank ergab Homologien
von 28 bis 22 Prozent zu verschiedenen Mitgliedern der Familie der RFX-Proteine.
Die höchste Homologie besteht mit 28% zum SAK1-Protein von
Schizosaccharomyces pombe. Das humane RFX1-Protein ist von allen Mitgliedern
der Familie am besten charakterisiert und besitzt zum CPCR1-Protein eine
Homologie von 23,9% über einen Bereich von 476 Aminosäuren. Die Homologien
innerhalb der konservierten Proteindomänen liegen deutlich höher (Abb. 3 und
Tabellen 8 und 9). Die Transkriptionsfaktoren der RFX-Familie sind durch eine
Reihe von konservierten Proteindomänen gekennzeichnet (Übersicht bei Emery et
al. 1996). Die Proteine besitzen eine 76 Aminosäuren umfassende sogenannte
RFX-DNA-Bindedomäne, deren Konsensus-Sequenz keine Homologie zu anderen
bekannten DNA-Bindedomänen aufweist. Daneben enthalten die meisten Mitglieder
der Proteinfamilie eine putative Dimerisationsdomäne, die weniger stark konserviert
ist. Durch Homologievergleiche der RFX-Proteine konnten weitere konservierte
Proteinregionen (A, B und C) lokalisiert werden, deren Funktion unbekannt ist.
Außerdem enthalten einige Mitglieder der Familie Bereiche, in denen bestimmte
Aminosäuren besonders häufig vorkommen. Das CPCR1-Protein besitzt die
konservierten Regionen B und C, sowie im N-terminalen Bereich eine Prolin- und
Glutamin-reiche und im C-terminalen Teil eine Asparaginsäure- und Glutaminsäure
reiche Region (Abb. 3).
Die Deletion der C-terminalen 1,3 kb des CPCR1-Proteins in dem Vektor pGC1 führt
zu dem Plasmid pGC1ΔDIM1. Bei dieser Deletionsmutante sind die Nukleotide 1213
bis 2372 gemäß Tabelle 6 deletiert. Dies bedeutet, daß das mit dem Plasmid
pGC1ΔDIM1 exprimierbare Protein die Aminosäuresequenz von Position 1 bis
Position 402 gemäß Tabelle 6 hat.
Hefezellen des Stammes BSII (siehe Tabelle 2) mit dem Plasmid pGC1ΔDIM1 sind
im Gegensatz zu solchen mit dem Ausgansplasmid pGC1 nicht mehr in der Lage auf
HIS-Selektionsplatten mit 55 mM 3-Aminotriazol zu wachsen. Dies deutet darauf hin,
daß die DNA-Bindeaktivität des CPCR1-Proteins von der Dimerisationsdomäne
abhängt. Möglicherweise bindet der Transkriptionsfaktor in diesem in vivo-Ex
periment nur als Homodimer an die DNA-Zielsequenz und führt somit zur
Expression des HIS3-Reportergens.
Transkriptionsfaktoren sind DNA-Bindeproteine, die in den meisten Fällen durch
eine spezifische Interaktion mit DNA-Sequenzen eines Promotors an der
transkriptionellen Regulation der Genexpression beteiligt sind. Zur exakten
Bestimmung der Nukleotide, die für die spezifische Interaktion des CPCR1-Proteins
mit Bereichen des pcbAB/pcbC-Promotors notwendig sind, wurden Mutationen in die
präsumptive Bindestelle eingebracht. Es wurden hierzu Oligonukleotide synthetisiert
(BSIIm 1-3), deren Sequenz jeweils an einer Stelle über einen Bereich von 2 bis 5
Nukleotiden von der Ausgangssequenz (BSII) abweicht. In der Tabelle 2 sind die
Sequenzen der mutierten Oligonukleotide angegeben. Die dargestellen Sequenzen
wurden in dreifacher Kopie synthetisiert und wie in Beispiel 1 beschrieben in das
Hefegenom integriert. Die Reportergenaktivität des lacZ-Gens bei Expression des
CPCR1-Proteins in den resultierenden Hefestämmen ist in der Tabelle 2
angegeben. Die Substitution der Nukleotide CCAAT zu GGTTA in dem
Oligonukleotid BSIIm1 führt zu einem Verlust der lacZ-Aktivität des entsprechenden
Hefestammes. Die Nukleotide CAA bilden möglicherweise die rechte Hälfte einer
palindromischen Erkennungssequenz für den Faktor CPCR1. Bei einer Substitution
der entsprechenden Nukleotide (TTG zu AAC) in der putativen linken Hälfte des
Palindroms ist ebenfalls ein Verlust der lacZ-Aktivität festzustellen (siehe BSIIm3).
Diese Ergebnisse sprechen dafür, daß die Erkennungssequenz des
Transkriptionsfaktors CPCR1 eine palindromische Struktur aufweist. Eine
Substitution der Nukleotide GT in dem Oligonukleotid BSIIm2 zerstört das Palindrom
nicht vollständig und bewirkt auch keinen Verlust der lacZ-Aktivität.
10 In der Fig. 4 ist eine Southern-Hybridisierung unter stringenten Bedingungen mit
genomischer DNA des Acremonium chrysogenum Stammes A312 dargestellt. Die
DNA wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI, BamHI bzw. HindIII geschnitten
und gelelektrophoretisch aufgetrennt. Als Sonde diente ein 2,4 kb-Fragment der
cpcR1-cDNA, welches mit 32Phosphor radioaktiv markiert wurde. Bei dem 2,4 kb
großen Hybridisierungsfragment handelt es sich um ein Pstl-Fragment, welches
innerhalb des rekombinanten Plasmids pGC1 folgende Position einnimmt: das
Fragment erstreckt sich von der Pstl Erkennungsstelle an der Nukleotidposition 129
innerhalb des offenen Leserahmens des cpcRI-Gens bis zur Pstl-Erkennungsstelle
innerhalb der multiplen Klonierungsstelle des rekombinanten Plasmids. Die multiple
Klonierungsstelle stammt von dem Ausgangsvektor pGAD424. Somit sind in dem
Hybridisierungsfragment alle Genbereiche enthalten, mit Ausnahme der ersten 129
Nukleotide. Da in der genomischen DNA jeweils nur 1 Fragment markiert wird (7 bis
ca. 15 kb), liegt das cpcR1-Gen wahrscheinlich in Einzelkopie im Genom von A.
chrysogenum vor.
Hybridisierungspuffer: 50% Formamid; 5 × SSPE; 0,2% SDS; 100 µg/ml
Heringssperma-DNA; Hybridisierungsbedingungen: 1 h Vorhybridisierung bei 37°C;
12 h Hybridisierung mit radioaktiv (32P)-markierter Sonde; Waschpuffer: 5 × SSPE,
0,2% SDS; Waschbedingungen: 10 min bei 60°C.
Die Expression des cpcR1-Gens in 3 verschiedenen Acremonium chrysogenum
Stämmen wurde mittels einer Northern-Hybridisierung untersucht (Fig. 5). Das als
Sonde eingesetzte radioaktiv-markierte Fragment des cpcR1-Gens (s. o.) markiert
in der Gesamt-RNA von A. chrysogenum ein RNA-Molekül von etwa 3,5 kb. Die
Unterschiede in der Intensität der Hybridisierung zwischen den 3 Pilzstämmen (A. c.
ATCC 14553, A3/2 und Ac1) deuten auf eine unterschiedlich starke Expression des
cpcR1-Gens hin. Eine höhere Expression des Transkriptionsfaktors CPCR1 in den
beiden Semi-Produzentenstämmen A3/2 und Ac1 korreliert mit der erhöhten
Cephalosporin-Syntheseleistung dieser Stämme. Dieses Ergebnis weist auf die
mögliche regulatorische Wirkung des CPCRI-Proteins für die Cephalosporin
C-Biosynthese hin. Hybridisierungspuffer: 50% Formamid; 5 × SSPE; 0,2% SDS; 200
µg/ml Heringssperma-DNA; Hybridisierungsbedingungen: 2 h Vorhybridisierung bei
37°C; 12 h Hybridisierung mit radioaktiv (32P)-markierter Sonde; Waschpuffer: 5 ×
SSPE, 0,2% SDS; Waschbedingungen: 10 min bei 60°C.
Im folgenden werden die Expressionsvektoren plR11, plR12, plRl3, plR21, plR22,
plR23, plR31, plR32 und plR33 beschrieben. Die Konstruktion der Vektoren wurde
nach Standardmethoden der molekularen Genetik vorgenommen (Sambrook et al.
1989). Die Nukleotidsequenz der Vektoren ist aus Tabelle 10 abzuleiten.
Allgemeine Beschreibung der Vektoren:
- 1. Alle Vektoren basieren auf dem bakteriellen Plasmid PCRScript+AmpSK(+) (Stratagene, Heidelberg) und erhalten für die Vermehrung in E. coll einen Replikationsursprung, welcher in E. collwirksam ist. Außerdem tragen sie ein Ampicillin-Resistenzgen, welches für eine β-Lactamase kodiert. Die Selektion in E. coll wird durch das Resistenzgen ermöglicht. In Tabelle 10 wird der PCRScript+AmpSK(+)-Anteil als "bakterieller Anteil" bezeichnet.
- 2. Alle Vektoren enthalten den Promotorbereich des pcbC-Gens (Samson et al. 1985, Menne et al. 1994).
- 3. Alle Vektoren enthalten die Transkriptions-Terminationssignale des pcbC-Gens (Samson et al. 1985)
- 4. Die Vektoren enthalten variable Klonierungsinsertionsschnittstellen, die durch
die Linker der Tabelle 11 bestimmt werden.
Die drei unterschiedlichen Klonierungsinsertionsstellen unterscheiden sich lediglich durch einzelne Nukleotide (unterstrichen in der Tabelle 11). Dadurch ist eine Translationsfusion von zwei Gensequenzen in den drei möglichen Leserahmen eines Protein-kodierenden Gens möglich. - 5. Die Vektoren plR21, plR22, plR23 und plR31, plR32, plR33 enthalten
Sekretions-Signalsequenzen für Translationsfusionen.
Um eine effiziente Expression und eine möglichst einfache Reinigung des heterologen Genprodukts zu ermöglichen, wurden unmittelbar vor der Klonierungsinsertionsstelle sogenannte Sekretions-Signalsequenzen eingefügt, die einen Transport des exprimierten Proteins in das endoplasmatische Reticulum und schließlich eine Sekretion aus den Zellen bewirken. Das Genprodukt sollte somit in den Kulturüberständen der entsprechenden Pilztransformanten vorliegen. Es wurden zwei verschiedene Export-Signalsequenzen verwendet: - a) Zum einen handelt es sich um eine Sequenz mit einer Länge von 42 bp, die Teil eines Gens ist, das für eine alkalische Protease aus dem Pilz Fusarium sp. kodiert. Das kodierte Signalpeptid hat eine Länge von 14 Aminosäuren und wurde bereits in Saccharomyces cerevisiae und in A. chrysogenum auf seine Funktionalität getestet, jedoch nicht in Verbindung mit einem heterologen Gen (Kitano et al. 1992). Die Signalsequenz ist in den Vektoren plR21, plR22 und plR23 enthalten.
- b) Die zweite verwendete Signalsequenz stammt aus A. chrysogenum und ist ebenfalls Teil eines Gens, das für eine alkalische Protease kodiert. Diese Sequenz hat eine Länge von 60 bp, wobei das resultierende Signalpeptid, dessen Funktionalität gleichfalls in S. cerevisiae und A. chrysogenum verifiziert wurde, eine Länge von 20 Aminosäuren hat (Isogai et al. 1991). Die Signalsequenz aus A. chrysogenum ist in den Vektoren plR31, plR32, plR33 enthalten.
Zusammenfasend werden die Übergangssequenzen der neun Expressionsvektoren
in der Tabelle 12 angegeben.
Die im Beispiel 6 beschreibenen Vektoren können benutzt werden, um das CPCR1
Protein in A. chrysogenum zu exprimieren.
Zu diesem Zweck kann das cpcR1-Gen aus dem Plasmid pGC1 durch PCR-Am
plifikation (Sambrook et al. 1989) synthetisiert werden. Bei dieser Amplifikation
werden die folgenden zwei Primer eingesetzt (in Klammern sind die Positionen der
Oligonukleotide innerhalb der Nukleotidsequenz gemäß Tabelle 6 genannt).
- 1. 5'CCT GCT ATG TAC GGA CAA GGG3' (10-30) (SEQ ID NO.: 54)
- 2. 5'CC TCG TCA TGC AGG AGC CGC CC3' (2351-2372) (SEQ ID NO.: 55)
Durch die Amplifikation erhält man ein 2362 bp großes DNA-Fragment, das durch
DNA-Sequenzierung auf seine Korrektheit hin überprüft wird. Dieses Fragment wird
in die Nrul-Restriktionsstelle des Plasmids plR11 kloniert. Durch das Enzym Nrul
wird ein sogenanntes "stumpfes Ende" hergestellt, mit dem die Klonierung des
PCR-Fragments ohne vorausgegangene Restriktrion möglich wird. Durch die Ligation des
Vektors und des PCR-Fragments entsteht ein rekombinantes Plasmid mit der
Bezeichnung plRS11, das anschließend in E. coll kloniert und vermehrt werden
kann.
Durch anschließende DNA-Kotransformationsexperimente (Menne et al. 1994) wird
das Plasmid in A. chryso gen um eingebracht. In der Regel erfolgt eine ektopische
Integration des Plasmids in mehreren Kopien in das pilzliche Genom. Es können
also pilzliche Transformanten mit mehreren Kopien des cpcR1-Gens unter der
Kontrolle des pcbC-Promotors erhalten werden. Die anschließende molekulare
Analyse der Pilztransformanten erlaubt die Selektion geeigneter Stämme. Diese
sollten das CPCR1-Protein übersynthetisieren und somit eine erhöhte Expression
der Cephalosporin C-Biosynthesegene aufgrund der CPCR1-Wirkung zur Folge
haben.
Fig. 1 Schema des ONE-HYBRID-SYSTEMS. Ein Hefe-Reportergenstamm wird mit
einer Expressionsgenbank von A. chrysogenum transformiert. Bei einer DNA-Pro
tein-Interaktion zwischen dem heterologen Anteil des Fusionsproteins und dem
analysierten DNA-Element (E) kommt es zur Expression des Reportergens (HIS3).
Dieses Prinzip der Selektion auf Histidin-Auxotrophie erlaubt die direkte
Identifizierung von Transformanden, deren Expressionsplasmid für einen möglichen
trans-Faktor kodiert. Abkürzungen: AD: transkriptionsaktivierende GAL4-Domäne,
BP: DNA-Bindeprotein, E: analysiertes DNA-Element, HIS3: Histidin-Bio
synthesegen, P: Promotor
Fig. 2 Schematische Darstellung des intergenischen Promotorbereiches der
pcbAB/pcbC-Gene von Acremonium chrysogenum. Der Promotorbereich ist
schraffiert, die Translationsstartpunkte der beiden divergenten Gene sind durch
Pfeile markiert. Dargestellt ist die Sequenz (Position -447 bis -423) des Promotors,
welche in dem ONE-HYBRID-SYSTEM zur Selektion spezischer
Transkriptionsfaktoren eingesetzt wurde.
Fig. 3 Schematische Darstellung des CPCR1-Proteins. Die DNA-Bindedomäne
(DBD) und die Dimerisationsdomäne (DIM) sind durch einen fettgedruckten Rahmen
gekennzeichnet. Außerdem sind die innerhalb der RFX-Familie konservierten
Regionen B und C eingezeichnet. Proteinregionen, die einen erhöhten Anteil
bestimmter Aminosäuren enthalten sind mit PQ (Prolin und Glutamin) bzw. mit DE
(Asparaginsäure und Glutaminsäure) markiert.
Fig. 4 Southern-Hybridisierung von Gesamt-DNA des A. chrysogenum-Stammes
Ac1. Die Gesamt-DNA wurde mit Restriktionsenzymen wie angegeben geschnitten
und gelelektrophoretisch aufgetrennt. Als Sonde wurde ein radioaktiv-markiertes
Pstl-Fragment des cpcR1-Gens mit einer Größe von 2,4 kb eingesetzt. Als
Positivkontrolle für die Hybridisierung diente das Plasmid pGC1, welches die
cpcR1-cDNA enthält.
Fig. 5 Northern-Hybridisierung mit Gesamt-RNA der A. chrysogenum-Stämme
ATCC 14553 (Spur1), A312 (Spur2) und Ac1 (Spur3). Als Sonde wurde ein
radioaktiv-markiertes Pstl-Fragment des cpcR1-Gens mit einer Größe von 2,4 kb
eingesetzt.
Cheng H, Kinsey JA (1995) Purification of a heteromeric CCAAT binding protein
from Neumspom crassa. Mol Gen Genet 249: 301-308
Chiang T, Marzluff GA (1995) Binding affinity and functional significance of NIT2 and NIT4 binding sites in the promoter of the highly regulated nit-3 gene, which encodes nitrate reductase in Neumspora crassa. J Bacteriol 177: 6093-6099
Clontech (1995) Matchmaker One-Hybrid System protocol. Catalog # K1603-1
Emery P, Durand B, Mach B, Reith W (1996) RFX proteins, a noval family of DNA binding proteins conserved in the eukaryotic kingdom. Nucl Acids Res 24: 803-807
Fields S, Song O (1989) A novel genetic system to detect protein-protein interactions. Nature 340: 245-246
Fu YH, Paietta JV, Mannix DG, Marzluf GA (1989) Cys-3, the positive-acting sulfur regulatory gene of Neumspora crassa, encodes a protein with a putative leucine zipper DNA-binding element. Mol Cell Biol 9: 1120-1127
Isogai T, Fukagawa M, Kojo H., Kohsaka M, Aoki H, Imanaka H (1991) Cloning and nucleotide sequences of the complementary and genomic DNAs for the alkaline protease from Acremonium chrysogenum Agric. Biol. Chem. 55: 471-477
Kang S, Metzenberg RL (1990) Molecular ananlysis of nuc-1+, a gene controlling phosphorus acquisition in Neurospora crassa. Mol Cell Biol 10: 5839-5848
Kitano K, Morita S, Kuriyama M, Mejima K (1992) Alkaline protease gene from Fusarium. European Patent No. 0 519 229 A2
Kudla B, Caddick MX, Langdon T, Martinez-Rossi NM, Bennett CF, Sibley S, Davis RW, Arst HN Jr (1990) The regulatory gene areA mediating nitrogen metabolite repression in Aspergillus nidulans. Mutations affecting specificity of gene activation alter a loop residue of a putative zinc finger. EMBO J 9: 1355-1364
Marzluff GA (1993) Regulation of sulfur and nitrogen metabolism in filamentous fungi. Annu Rev Microbiol 47: 31-55
Menne S, Walz M, Kück U (1994) Expression studies with the bidirectional pcbAB-pcbC promoter region from Acremonium chrysogenum using reporter gene fusions. Appl. Microbiol. Biotechnol. 42: 57-66
Nosek J, Radzio R, Kück U (1997) Produktion von ß-Lactamantibiotika durch Mikroorganismen. Chemie in unserer Zeit 31: 172-182
Nussinov R (1992) The eukaryotic CCAAT and TATA boxes, DNA spacer flexibiltity and looping. J Theor Biol 155: 243-270
Pabo CO, Sauer RT (1992) Transcription factors: structural families and principles of DNA recognition. Annu Rev Biochem 61: 1053-1095
Payne GA, Nystrem GJ, Bhatnagar D, Cleveland TE, Woloshuk CP (1993) Cloning of the alfl-2 gene involved in aflatoxin biosynthesis from Aspergillus flavus. Appl Environ Microbiol 59: 156-162
Radzio R (1996) Heterologe Genexpression in dem Cephalosporin C-produzierendem Hyphenpilz Acremonium chrysogenum. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum
Radzio R, Kück U (1997) Efficient synthesis of the blood-coagulation inhibitor hirudin in the filamentous fungus Acremonium chrysogenum. Appl. Microbiol Biotechnol (199) 48: 58-65
Raymondjean M, Cereghini S, Yaniv M (1988) Several distinct "CCAAT" box binding proteins coexist in eukaryotic cells. Proc Natl Acad Sci 85: 757-761
Sambrook J. Fritsch EF, Maniatis T (1989) Molecular cloning - A laboratory manual. Cold Spring Harbour Laboratory Press, New York
Samson SM, Belagaje R, Blankenship DT, Chapman JL, Perry D, Skatrud PL, VanFrank RM, Abraham EP, Baldwin JE, Queener SW, Ingolia TD (1985) Isolation, sequence determination and expression in Escherichia coll of the isopenicillin N synthetase gene from Cephalosporium acremonium. Nature 318: 191-194
Schjerling P, Holmberg S (1996) Comparative amino acid sequence analysis of the C6
Chiang T, Marzluff GA (1995) Binding affinity and functional significance of NIT2 and NIT4 binding sites in the promoter of the highly regulated nit-3 gene, which encodes nitrate reductase in Neumspora crassa. J Bacteriol 177: 6093-6099
Clontech (1995) Matchmaker One-Hybrid System protocol. Catalog # K1603-1
Emery P, Durand B, Mach B, Reith W (1996) RFX proteins, a noval family of DNA binding proteins conserved in the eukaryotic kingdom. Nucl Acids Res 24: 803-807
Fields S, Song O (1989) A novel genetic system to detect protein-protein interactions. Nature 340: 245-246
Fu YH, Paietta JV, Mannix DG, Marzluf GA (1989) Cys-3, the positive-acting sulfur regulatory gene of Neumspora crassa, encodes a protein with a putative leucine zipper DNA-binding element. Mol Cell Biol 9: 1120-1127
Isogai T, Fukagawa M, Kojo H., Kohsaka M, Aoki H, Imanaka H (1991) Cloning and nucleotide sequences of the complementary and genomic DNAs for the alkaline protease from Acremonium chrysogenum Agric. Biol. Chem. 55: 471-477
Kang S, Metzenberg RL (1990) Molecular ananlysis of nuc-1+, a gene controlling phosphorus acquisition in Neurospora crassa. Mol Cell Biol 10: 5839-5848
Kitano K, Morita S, Kuriyama M, Mejima K (1992) Alkaline protease gene from Fusarium. European Patent No. 0 519 229 A2
Kudla B, Caddick MX, Langdon T, Martinez-Rossi NM, Bennett CF, Sibley S, Davis RW, Arst HN Jr (1990) The regulatory gene areA mediating nitrogen metabolite repression in Aspergillus nidulans. Mutations affecting specificity of gene activation alter a loop residue of a putative zinc finger. EMBO J 9: 1355-1364
Marzluff GA (1993) Regulation of sulfur and nitrogen metabolism in filamentous fungi. Annu Rev Microbiol 47: 31-55
Menne S, Walz M, Kück U (1994) Expression studies with the bidirectional pcbAB-pcbC promoter region from Acremonium chrysogenum using reporter gene fusions. Appl. Microbiol. Biotechnol. 42: 57-66
Nosek J, Radzio R, Kück U (1997) Produktion von ß-Lactamantibiotika durch Mikroorganismen. Chemie in unserer Zeit 31: 172-182
Nussinov R (1992) The eukaryotic CCAAT and TATA boxes, DNA spacer flexibiltity and looping. J Theor Biol 155: 243-270
Pabo CO, Sauer RT (1992) Transcription factors: structural families and principles of DNA recognition. Annu Rev Biochem 61: 1053-1095
Payne GA, Nystrem GJ, Bhatnagar D, Cleveland TE, Woloshuk CP (1993) Cloning of the alfl-2 gene involved in aflatoxin biosynthesis from Aspergillus flavus. Appl Environ Microbiol 59: 156-162
Radzio R (1996) Heterologe Genexpression in dem Cephalosporin C-produzierendem Hyphenpilz Acremonium chrysogenum. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum
Radzio R, Kück U (1997) Efficient synthesis of the blood-coagulation inhibitor hirudin in the filamentous fungus Acremonium chrysogenum. Appl. Microbiol Biotechnol (199) 48: 58-65
Raymondjean M, Cereghini S, Yaniv M (1988) Several distinct "CCAAT" box binding proteins coexist in eukaryotic cells. Proc Natl Acad Sci 85: 757-761
Sambrook J. Fritsch EF, Maniatis T (1989) Molecular cloning - A laboratory manual. Cold Spring Harbour Laboratory Press, New York
Samson SM, Belagaje R, Blankenship DT, Chapman JL, Perry D, Skatrud PL, VanFrank RM, Abraham EP, Baldwin JE, Queener SW, Ingolia TD (1985) Isolation, sequence determination and expression in Escherichia coll of the isopenicillin N synthetase gene from Cephalosporium acremonium. Nature 318: 191-194
Schjerling P, Holmberg S (1996) Comparative amino acid sequence analysis of the C6
zinc cluster family of transcriptional regulators. Nucl Acids Res 24: 4599-4607
Then Bergh K, Litzka O, Brakhage AA (1996) Identification of a major cis-acting DNA element controlling the bidirectionally transcribed penicillin biosynthesis genes acvA (pcbAB) and ipnA (pcbC) of Aspergillus nidulans. J Bacteriol 178: 3908-3916
Wang MM, Reed RR (1993) Molecular cloning of the olfactory neuronal transcription factor Olf-1 by genetic selection in yeast. Nature 364: 121-126.
Then Bergh K, Litzka O, Brakhage AA (1996) Identification of a major cis-acting DNA element controlling the bidirectionally transcribed penicillin biosynthesis genes acvA (pcbAB) and ipnA (pcbC) of Aspergillus nidulans. J Bacteriol 178: 3908-3916
Wang MM, Reed RR (1993) Molecular cloning of the olfactory neuronal transcription factor Olf-1 by genetic selection in yeast. Nature 364: 121-126.
Abkürzungen: bZIP: basic Leucin-Zipper, bHLH: basic Helix-Loop-Helix,
Transfaktor: transaktivierender Faktor
Transfaktor: transaktivierender Faktor
Tab. 2. Monomere Teilsequenzen von Oligonukleotiden, die im ONE-HYBRID-SYS
TEM eingesetzt wurden. Die Sequenz BSII entspricht dem Bereich von -447 bis
-423 des pcbAB/pcbC-Promotors von A. chrysogenum. Die mutierten
Oligonukleotide BSIIm1-3 wurden zur Bestimmung der Bindesequenz des CPCR1-Pro
teins eingesetzt. Die von der Ausgangssequenz abweichenden Nukleotide sind
in Fettdruck angegeben. Neben den Ergebnissen der Reportergenanalysen ist auch
die Konsensus-Sequenz der Bindestellen des humanen RFX1-Proteins angegeben.
Unterstrichen sind solche Nukleotide innerhalb der Sequenzen, die an der Bildung
eines Palindroms beteiligt sein könnten.
Tab. 4: Übersicht über die verwendeten Hefeplasmide. Der Teil A der Tabelle enthält
Hefeplasmide mit Integrationen der in Tabelle 3 aufgeführten Oligonukleotide. Es
handelt sich um integrative Hefeplasmide. Der Teil B der Tabelle enthält Hefe-Ex
pressionsplasmide, welche in die erzeugten Hefestämmen transformiert wurden
und dort als autonom replizierende Plasmide vorliegen.
Tab. 5: Übersicht über die verwendeten Hefestämme. Die transgenen Hefestämme
wurden durch die Transformation mit integrativen und/oder frei replizierenden
Hefeplasmiden (siehe Tabelle 4) erzeugt.
Tab. 6: DNA-Sequenz des isolierten cDNA-Klons (cpcR1) von Acremonium
chrysogenum. Die angegebene Sequenz umfaßt 2546 bp (SEQ ID NO.: 20) und ist
als einzelsträngiges, linearen DNA-Molekül in 5'-3'-Richtung dargestellt.
Tab. 7: Aminosäuresequenz, abgeleitet vom ORF 786 aus dem cDNA-Klon (cpcR1)
von Acremonium chrysogenum. Der offenen Leserahmen kodiert für 786
Aminosäuren (SEQ ID NO.: 21)
Tab. 11: Die charakteristischen Klonierungsstellen der neun Vektoren und die davon
abgeleiteten Restriktionsschnittstellen, welche für Klonierungen geeignet sind. Zu
beachten ist, daß sich die drei Klonierungsstellen nur durch ein bzw. zwei
Basenpaare unterscheiden.
Tab. 12: Übergangssequenzen im Bereich der multiplen Klonierungsstelle
(eingerahmt) in den angegebenen Expressionsvektoren. In den Sequenzen wurden
solche Nukleotide unterstrichen, die gegenüber dem erstgenannten Plasmid
verschieden sind.
Claims (17)
1. DNA-bindendes Protein, welches als Monomer, Homodimer oder Teil eines
Heterodimer an doppelsträngige DNA der Sequenz GTTGCCGGGCCAAT
CCCTGAGCTT (SEQ ID NO.: 4) aus dem intergenischen Bereich des pcbAB und
pcbC-Gens von Acremonium chrysogenum bindet und in der Lage ist, die
Transkription des pcbAB und/oder pcbC-Gens zu beeinflussen.
2. DNA-bindendes Protein gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
die Aminosäuresequenz des CPCR1-Proteins gemäß Tab. 7 (SEQ ID NO.: 21) oder
Teile davon enthält.
3. Fusionsprotein, enthaltend die Aminosäuresequenz des CPCR1-Proteins
gemäß Tab. 7 (SEQ ID NO.: 21) oder Teile davon und eine Transaktivierungs
domäne, welches in der Lage ist, die Transkription des pcbAB und/oder pcbC-Gens
zu beeinflussen.
4. Fusionsprotein gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
genannten Teile des CPCR1 Proteins der DNA-Bindungsdomäne (Aminosäuren 180
bis 254 gemäß Tab. 7) und/oder der Dimerisierungsdomäne (Aminosäuren 502 bis
660 gemäß Tabelle 7) entsprechen und die Transaktivierungsdomäne vom
Transkriptionsfaktor GAL4 (Aminosäuren 768 bis 881) stammt.
5. DNA-Molekül, kodierend für ein Protein gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4.
6. DNA-Molekül gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) es eine DNA-Sequenz gemäß Tabelle 6 (SEQ ID NO.: 20) oder Teile davon enthält
- (b) es eine DNA-Sequenz enthält, die in der Lage ist, mit dem DNA-Molekül gemäß (a) unter stringenten Bedingungen zu hybridisieren, oder Teile davon;
- (c) es eine DNA-Sequenz enthält, die aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes von den DNA-Molekülen gemäß (a) und (b) verschieden ist, jedoch die Expression der entsprechend mit den DNA-Molekülen gemäß (a) und (b) exprimierbaren Proteinen ermöglicht, oder Teile davon.
7. Vektor, enthaltend eine DNA gemäß Anspruch 5 oder 6.
8. Vektor gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Vektor
geeignet zur Expression in Acremonium chrysogenum oder Saccharomyces
cerevisiae ist.
9. Vektor gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß er ausgewählt wird
aus der Gruppe enthaltend die Vektoren pGC1 und pGC1ΔDIM1.
10. Wirtszelle, enthaltend eine oder mehrere Kopien eines Vektors gemäß einem
oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9 oder eine DNA gemäß einem der Ansprüche 5
oder 6.
11. Wirtszelle gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie ausgewählt
ist aus der Gruppe enthaltend Acremonium chrysogenum und Saccharomyces
cerevisiae.
12. Verfahren zur Herstellung eines DNA-bindenden Proteins gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine DNA gemäß
einem der Ansprüche 5 oder 6 mittels eines Vektors gemäß einem der Ansprüche 7
bis 9 in einer Wirtszelle gemäß Anspruch 10 oder 11 exprimiert und isoliert wird.
13. Verfahren zur Steigerung der Cephalosporin C-Ausbeute in Acremonium
chrysogenum, bei dem die Expression des cpcR1-Genprodukts mit gentechnischen
Mitteln variiert wird und das Cephalosporin C isoliert wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die variierte
Expression durch Einbringen einer oder mehrerer Kopien des cpcR1-Gens in den
Wirtsorganismus zusätzlich zum endogenen cpcR1-Gen erreicht wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die variierte
Expression durch Integration einer oder mehrerer zusätzlicher DNA-Bin
desequenzen TTGCCGGGCCAAT (SEQ ID NO.: 1) des DNA-bindenden
Proteins gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 im pcbAB/pcbC-Promotor erreicht
wird.
16. DNA-Bindungsstelle für ein DNA-bindendes Protein gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4, ausgewählt aus der Gruppe enthaltend die
doppelsträngigen Sequenzen GTTGCCGGGCCAATCCCTGAGCTT (SEQ ID NO.:
4), TTGCCGGGCCAAT (SEQ ID NO.: 1) und GTTGCCGGGCGTATCCCTGAGCTT
(SEQ ID NO.: 8).
17. Vektor gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, enthaltend eine
oder mehrere Kopien der DNA-Sequenzen gemäß Anspruch 16.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155302 DE19755302A1 (de) | 1997-12-12 | 1997-12-12 | Neuer Transkriptionsfaktor CPCR1 zur Regulation des Isopenicillin N-Synthetase-Gens (pcbC) und des AC-/ACV-Synthetase-Gens (pcbAB) |
PCT/EP1998/007971 WO1999031244A1 (de) | 1997-12-12 | 1998-12-08 | NEUER TRANSKRIPTIONSFAKTOR CPCR1 ZUR REGULATION DES ISOPENICILLIN N-SYNTHETASE-GENS (PCbC) UND DES AC-/ACV-SYNTHETASE-GENS (pcbAB) |
AU24131/99A AU2413199A (en) | 1997-12-12 | 1998-12-08 | Novel transcription factor cpcr1 for regulation of isopenicillin n synthetase gene (pcbc) and ac/acv synthesase gene (pcbab) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997155302 DE19755302A1 (de) | 1997-12-12 | 1997-12-12 | Neuer Transkriptionsfaktor CPCR1 zur Regulation des Isopenicillin N-Synthetase-Gens (pcbC) und des AC-/ACV-Synthetase-Gens (pcbAB) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19755302A1 true DE19755302A1 (de) | 1999-06-17 |
Family
ID=7851715
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997155302 Withdrawn DE19755302A1 (de) | 1997-12-12 | 1997-12-12 | Neuer Transkriptionsfaktor CPCR1 zur Regulation des Isopenicillin N-Synthetase-Gens (pcbC) und des AC-/ACV-Synthetase-Gens (pcbAB) |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU2413199A (de) |
DE (1) | DE19755302A1 (de) |
WO (1) | WO1999031244A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6806082B2 (en) * | 2000-12-22 | 2004-10-19 | Microbia, Inc. | Isolated nucleic acid molecule encoding a regulator of fungal gene expression |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0200425B1 (de) * | 1985-04-22 | 1991-12-27 | Eli Lilly And Company | Rekombinante DNS-Expressionsvektoren und DNS-Verbindungen |
TW400381B (en) * | 1993-03-20 | 2000-08-01 | Hoechst Ag | Bidirectional promoter of the pcbAB and pcbC gene of Acremonium chrysogenum and its use |
ES2094088B1 (es) * | 1994-05-04 | 1997-09-01 | Antibioticos Sa | Identificacion, clonacion y utilizacion de una region de dna amplificada en cepas de p. chrysogenum superproductoras de penicilina. |
-
1997
- 1997-12-12 DE DE1997155302 patent/DE19755302A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-12-08 WO PCT/EP1998/007971 patent/WO1999031244A1/de active Application Filing
- 1998-12-08 AU AU24131/99A patent/AU2413199A/en not_active Abandoned
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1999031244A1 (de) | 1999-06-24 |
AU2413199A (en) | 1999-07-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Tilburn et al. | The Aspergillus PacC zinc finger transcription factor mediates regulation of both acid‐and alkaline‐expressed genes by ambient pH. | |
Nehlin et al. | Yeast SKO1 gene encodes a bZIP protein that binds to the CRE motif and acts as a repressor of transcription | |
EP0257542B1 (de) | Resistenzgen gegen Phosphinothricin und seine Verwendung | |
WO1995026406A2 (de) | Riboflavin-biosynthese in pilzen | |
DE69734669T2 (de) | Enzymatische cofaktor-regeneration unter verwendung von pyridin-nucleotid transhydrogenase | |
JP3095391B2 (ja) | クラスター状生合成遺伝子を用いた二次代謝産物生産増加法 | |
EP0875567B1 (de) | Myc-bindende Zinkfinger-Proteine, ihre Herstellung und ihre Verwendung | |
DE69838681T2 (de) | Escherichia coli hochexpressionsvektor | |
EP0324712B1 (de) | Hirudin-Derivat | |
EP0915981A1 (de) | Isolierung der biosynthesegene für pseudo-oligosaccharide aus streptomyces glaucescens gla.o und ihre verwendung | |
CH640268A5 (en) | Process for the preparation of filamentous hybrid phages, novel hybrid phages and their use | |
DE69627787T2 (de) | Actinomyceten-Promotor | |
DE19755302A1 (de) | Neuer Transkriptionsfaktor CPCR1 zur Regulation des Isopenicillin N-Synthetase-Gens (pcbC) und des AC-/ACV-Synthetase-Gens (pcbAB) | |
HU218265B (hu) | V-penicillin amidohidrolázt kódoló izolált nukleinsav-szekvenciák Fusarium oxysporumból, ezeket tartalmazó expressziós vektorok és gazdasejtek, és eljárás az általuk kódolt polipeptidek előállítására | |
DE69432963T2 (de) | Plasmid und damit transformierte E. Coli Stämme | |
DE69832783T2 (de) | Mikroorganismen mit erhöhter herstellung von clavulansäure | |
EP0161629A1 (de) | Signalpeptid für die Exkretion von Peptiden in Streptomyceten | |
DE4204103A1 (de) | Expression cytotoxischer gaba-permeasegene, verfahren zu ihrer isolierung und ihre verwendung | |
EP1918379B1 (de) | Expressionsvektoren zur multiplen Gen-Integration und Überexpression von homologen und heterologen Proteinen in Hefen der Gattung Arxula | |
DE4420785A1 (de) | Riboflavin-Biosynthese in Pilzen | |
DE4024158A1 (de) | Klonierung und ueberexpression von glucose-6-phosphat-dehydrogenase aus leuconostoc dextranicus | |
WO1989009821A1 (en) | GENE AND GENE PRODUCT FOR PREPARING beta-LACTAM COMPOUNDS | |
DE10012283A1 (de) | Wirts-Vektor-Systeme zur phosphatregulierten Überproduktion von Polypeptiden in Becillus | |
EP0569806B1 (de) | DNA-Verbindungen und rekombinante, die Ribloflavinsynthetaseaktivität von S. cerevisiae codierende DNA-Expressionsvektoren | |
EP0307730B1 (de) | Expression von Mutarotase |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AVENTIS PHARMA DEUTSCHLAND GMBH, 65929 FRANKFURT, |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BIOCHEMIE GESELLSCHAFT M.B.H., KUNDL, AT |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |