DE19754432A1

DE19754432A1 - Sprechventil für Trachealkanülen

Info

Publication number: DE19754432A1
Application number: DE19754432A
Authority: DE
Inventors: Norbert Neubauer; Gerhard Wienzek
Original assignee: Primed Halberstadt Medizintechnik GmbH
Current assignee: Primed Halberstadt Medizintechnik GmbH
Priority date: 1997-12-08
Filing date: 1997-12-08
Publication date: 1999-06-10

Description

Stand der Technik

In der Patentschrift DE 25 05 123 wird eine Endotrachealkanüle mit einem Sprechventil beschrieben, bei der das Sprechventil schwenkbar an der Innenkanüle befestigt ist und bei dem in dem Sprechventilgehäuse eine aus Metall bestehende und über einen Drehpunkt gelagerte Ventilklappe vorhanden ist. Gemäß der Patentschrift DE 35 03 874 ist ein Luftröhrenventil bekannt, bei dem ein Membranelement zwischen dem Gehäuse und dem Deckel verschiebbar eingesetzt ist. Diese Sprechventile haben den Nachteil, daß durch die Ventilklappe beziehungsweise Membran ein Klappergeräusch beim Ein- und Ausatmen des Patienten entsteht. Eine weitere Patentschrift DE 39 00 183 beinhaltet ein weiterentwickeltes Atemventil, bei dem eine sich in einem Ventilgehäuse mit Kappe befindliche scheibenförmige Membran mittels eines Außenringes an einem Zapfen befestigt ist. Bekannt ist weiterhin die Gebrauchsmusterschrift G 94 12 064, in der ein Sprechventil dargestellt wird, in welchem eine an zwei Fixpunkten befestigte Silikonzunge vorhanden ist. Hier sind die Klappergeräusche beim Ein- und Ausatmen gering, sie haben aber den Nachteil, daß die Herstellung aufivendig ist.

Zur Filterung der Atemluft wurde beispielsweise die Patentschrift DE 41 38 045 gefunden, die eine Atemhilfe beschreibt, bei der ein Filtergehäuse mit Filtereinheit und perforiertem Deckel mittels einer Selbstklebefolie direkt an der Halsöffnung des Patienten oder aber an dem Sprechventil von außen angeschlossen wird. Die Nachteile einer solchen Filtereinheit bestehen darin, daß einerseits der Filter sehr schnell verkeimt und deshalb oft gewechselt werden muß, wobei er nicht wiederverwendet werden kann, und andererseits diese Innenfilter eine größere Bauweise erfordern, insgesamt also kostenaufwendig sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sprechventil zu schaffen, welches geräuscharm und sicher arbeitet, das Eindringen von Fremdkörpern, wie Insekten und Staub, verhindert sowie einfach hergestellt und unkompliziert an der Trachealkanüle befestigt werden kann.

Diese Aufgabe wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen des Sprechventils gelöst.

Mit der Erfindung wird erreicht, daß das Sprechventil geräuscharm und schnell schließt, langlebig arbeitet, die Atemluft reinigt, unkompliziert hergestellt, einfach an der Trachealkanüle angeordnet und in kleiner Bauweise ausgeführt werden kann.

Am Filter entstehen keine Keimherde, er kann leicht gewechselt, gereinigt und wiederverwendet werden.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in den Schutzansprüchen 7 und 8 angegeben.

Ausführungsbeispiel

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird jeweils anhand der Fig. 1 bis 5 erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Sprechventil mit am Umfang angeordneten radialen Ventilzungen

Fig. 2 Sprechventil mit einzelnen am Umfang angeordneten Ventilzungen

Fig. 3 Sprechventil mit einer an der Seitenwand angeordneten Ventilzunge

Fig. 4 Sprechventil mit einer einzelnen inneren Seitenwandbefestigung

Fig. 5 Sprechventil mit einer einzelnen äußeren Seitenwandbefestigung.

Mit dem erfindungsgemäß gestalteten Sprechventil für Trachealkanülen, bei dem eine oder mehrere Öffnungen am Rohrumfang und/oder eine Öffnung an der Stirnseite des rohrförmigen Außenkörpers 1 angeordnet sind, ist ein kleines, handliches und patientenfreundliches Sprechventil entwickelt worden, welches einerseits trotz Atemluftfilterung den Durchlaß eines genügend großen Luftvolumens garantiert und andererseits durch die Ventilgestaltung geräuscharm arbeitet und nach dem Einatmen schnell schließt.

Die Ausführung in der Fig. 1 zeigt in der Haupt- und Schnittdarstellung ein Sprechventil, bei dem in einem rohrförmigen Außenkörper 1 mit Seitenwand 2 eine oder mehrere Bohrungen oder Aussparungen 3 am Rohrumfang angeordnet sind. In diesem rohrförmigen Außenkörper 1 wird ein weicher rohrförmiger Innenkörper 4 mit einer oder mehreren integrierten flexiblen Ventilzungen 5 gelagert, wobei die Ventilzungen 5 deckungsgleich zu den Bohrungen beziehungsweise Aussparungen 3 angeordnet werden. Die Aussparungen 3 und die Ventilzungen 5 werden in radialer, wie dargestellt, oder axialer Richtung am Umfang eingebracht. Ah einer äußeren Endseite des rohrförmigen Außenkörpers 1 ist eine Rille 6 angeordnet, in die ein Ring 7 des Filterkörpers 8 einrastet. Der Filterkörper 8 besteht aus dem Ring 7, den Mittelstreben 9, einem Filtergewebe 10 und einer Seitenwand 11. Als Filtergewebe 10 wird vorzugsweise eine feinmaschige Gaze, insbesondere eine Kunststoffgaze verwendet, die in einem Abstand zum rohrförmigen Außenkörper 1 an den Mittelstreben 9 befestigt wird. Der rohrförmige Außenkörper 1 wird an den bekannten Flansch der Innenkanüle 12 der Trachealkanüle angeklebt oder mittels Arretierstiften 13 oder mit anderem bekannten Verschluß befestigt.

In der Fig. 2 wird eine Variante im Schnitt aufgezeigt, bei der die vorgespannte Ventilzunge 14 als Einzelteil an der jeweiligen Bohrung oder Aussparung 3 des rohrförmigen Außenkörpers 1 mittels Nippel in einer Zusatzbohrung befestigt wird. Die Ventilzunge 14 kann an den rohrförmigen Außenkörper 1 auch angeklebt oder mit einer anderen Halterung befestigt werden. Vom Filterkörper 8 werden die Mittelstreben 9 und das Filtergewebe 10, insbesondere die Lage des Filtergewebes 10 gezeigt. Der Filterkörper 8 wird am rohrförmigen Außenkörper 1, wie in der Fig. 1 beschrieben, befestigt.

Das in der Fig. 3 dargestellte Sprechventil zeigt eine Ausführung, bei der in dem rohrförmigen Außenkörper 1 mit Seitenwand 2 ein rohrförmiger Innenkörper 4 mit stirnseitig angeordneter flexibler Ventilzunge 15 gelagert wird, wobei der rohrförmige Außenkörper 1 an den Flansch der Innenkanüle 12 der Trachealkanüle geklebt wird. Bei dieser Ausführung wird die Seitenwand 2 mit einer Bohrung 16 versehen, wobei an der Innenseite der Seitenwand 2 nahe der Bohrung 16 eine Innenwölbung 17 gestaltet ist, so daß unmittelbar an der Bohrung 16 eine wulstförmige Dichtungslippe 18 gebildet wird, die es ermöglicht, daß die Ventilzunge 15 direkt nur an der wulstförmigen Dichtungslippe 18 anliegt und abdichtet. Dabei ist die Ventilzunge 15 derart gestaltet, daß an einem Ende des rohrförmigen Innenkörpers 4 rechtwinklig ein Steg 19 in Richtung Mitte verläuft, dem eine breitere Zunge mit einseitig bogenförmiger Wölbung 20 nachfolgt. Die so gestaltete und im Stegbereich 19 vorgespannte Ventilzunge 15 besitzt eine vorteilhafte Stabilität an der wulstförmigen Dichtungslippe 18 und beugt einem Vibrieren und damit einer Geräuschbildung vor. Einseitig an der Außenwand des rohrförmigen Außenkörpers 1 ist eine Rille 21 angeordnet, in die eine Wulst 22 des Filterkörpers 23 einrastet. Der Filterkörper 23 besteht aus einem hohlzylindrisches Teil, an dessen einer Seite eine Ringwand 24 und an der anderen Seite die Wulst 22 angeordnet ist. Innen an der Ringwand 24 wird ein Filtergewebe 25, vorzugsweise eine Kunststoffgaze befestigt.

In der Fig. 4 wird eine Variante gezeigt, bei der ein rohrförmiger Körper 26 mit integrierter Ventilzunge 15 derart gestaltet ist, daß er die Aufgaben des rohrförmigen Außenkörpers mit übernimmt, indem an beiden Enden Rillen 27, 28 angeordnet sind, die einerseits mit der einen Rille 27 die Befestigung an den Flansch der Innenkanüle 12 der Trachealkanüle gewährleistet und andererseits mit der zweiten Rille 28 die Fixierung der aus härterem Material bestehenden mit der Bohrung 16 und wulstförmigen Dichtungslippe 18 versehenen Seitenwand 29 garantiert. Auf dem rohrförmigen Körper 26 wird außen an der Seite der Seitenwand 29 ein Filterkörper 23 ohne Wulst 22 positioniert.

Die Fig. 5 zeigt eine Ausführung, bei der sich der rohrförmige Körper 30 mit integrierter Ventilzunge 15 nach einer Seite konisch verjüngt und an dessen einer Endseite eine Rille 27 zur Befestigung des Sprechventils an den Flansch der Innenkanüle 12 der Trachealkanüle angeordnet ist und an der anderen Endseite eine Wulst 31 zwecks Arretierung einer aus härterem Material bestehenden mit einer Bohrung 16 und wulstförmigen Dichtungslippe 18 versehenen Seitenwand 32 zugeordnet wurde. Über die Seitenwand 32 wird ein Filterkörper 23 geschoben. Vorteilhaft werden die rohrförmigen Innenkörper 4, rohrförmigen Körper 26, 30 und die Ventilzungen 5, 14, 15 aus Silikon oder einem ähnlichen Material hergestellt.

Bezugszeichenliste

1

rohrförmiger Außenkörper

2

Seitenwand

3

Aussparung

4

rohrförmiger Innenkörper

5

Ventilzunge

6

Rille

7

Ring

8

Filterkörper

9

Mittelstrebe

10

Filtergewebe

11

Seitenwand

12

Flansch der Innenkanüle

13

Arretierstift

14

Ventilzunge

15

Ventilzunge

16

Bohrung

17

Innenwölbung

18

wulstförmige Dichtungslippe

19

Steg

20

bogenförmige Wölbung

21

Rille

22

Wulst

23

Filterkörper

24

Ringwand

25

Filtergewebe

26

rohrförmiger Körper

27

Rille

28

Rille

29

Seitenwand

30

rohrförmiger Körper

31

Wulst

32

Seitenwand

Claims

1. Sprechventil für Trachealkanülen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem rohrförmi gen Außenkörper (1) mit einer Seitenwand (2) eine oder mehrere flexible Ventilzungen (5, 14, 15) an der oder den Körperöffnungen am Rohrumfang und/oder stirnseitig an der Seitenwand (2) angeordnet sind, wobei die jeweilige Ventilzunge Teil eines weichen rohrförmigen Innenkörpers (4) oder als einzeln arretierbare Ventilzunge (14) ausgebildet ist, daß außen am Umfang des rohrförmigen Außenkörpers (1) und/oder an einer Seitenwand (2, 29, 32) ein auswechselbarer Filterkörper (8, 23) platziert ist, und daß der rohrförmige Außenkörper (1) am Flansch der Innenkanüle (6) der Trachealkanüle fest verklebt oder leicht montierbar angeordnet wird.

2. Sprechventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im rohrförmigen Außenkörper (1) eine oder mehrere Bohrungen oder Aussparungen (3) am Rohrumfang angeordnet sind, wobei die Aussparungen (3) in radialer oder axialer Richtung ausgeführt sind.

3. Sprechventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Seitenwand (2) des rohrförmigen Außenkörpers (1) eine Bohrung (16) angeordnet ist, und daß an der Innenseite der Seitenwand (2) eine Innenwölbung (17) vorhanden ist, so daß unmittelbar an der Bohrung (16) eine wulstförmige Dichtungslippe (18) gebildet wird.

4. Sprechventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang des inneren rohrförmigen Körpers (4) eine oder mehrere flexible Ventilzungen (5) in radialer oder axialer Richtung angeordnet sind.

5. Sprechventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende des inneren rohrförmigen Körpers (4) der Steg (19) der Ventilzunge (15) rechtwinklig in Richtung Mitte verläuft und diesem Steg (19) eine breitere Zunge mit einseitig bogenförmiger Wölbung (20) nachfolgt.

6. Sprechventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelne Ventilzunge (14) entsprechend der Größe des Innendurchmessers des rohrförmigen Außenkörpers (1) vorgeformt ist, mit einer bogenförmigen Wölbung (20) versehen ist und innen am rohrförmigen Außenkörper (1) angeklebt oder mit einem Nippel oder mit einer anderen Befestigungsvariante angeordnet wird.

7. Sprechventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Körper (26) mit stirnseitig integrierter Ventilzunge (15) derart gestaltet ist, daß an beiden Enden je eine Rille (27, 28) angeordnet ist, so daß mittels der Rille (27) die Befestigung am Flansch der Innenkanüle (12) der Trachealkanüle erfolgt und mittels der weiteren Rille (28) die mit der Bohrung (16) und wulstförmigen Dichtungslippe (18) versehene Seitenwand (29) arretiert wird.

8. Sprechventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Körper (30) mit integrierter Ventilzunge (15) konisch gestaltet ist und an einem Ende eine Rille (27) zur Befestigung an den Flansch der Innenkanüle (12) der Trachealkanüle vorhanden ist und an der anderen Endseite eine Wulst (31) zur Arretie rung der mit der Bohrung (16) und wulstförmigen Dichtungslippe (18) versehenen Seitenwand (32) angeordnet ist.

9. Sprechventil nach den Ansprüchen 1, 7, 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Filterkörper (8, 23) aus einem Gehäuse, insbesondere aus einem Kunststoffgehäuse und das Filtergewebe aus einer feinmaschigen Gaze, insbesondere einer Kunststoffgaze besteht.

10. Sprechventil nach den Ansprüchen 1, 4, 5, 6, 7 und 8 dadurch gekennzeichnet, daß der jeweilige rohrförmige Körper (4, 26, 30) und die Ventilzungen (5, 14, 15) aus Silikon oder einem ähnlichen Material bestehen.