DE19752802C2 - Strahlerzeugungssystem für Elektronenkanonen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Strahlerzeugungssystem für Elektronenkanonen vom
Axialtyp. Elektronenkanonen mit diesem Strahlerzeugungssystem werden für die
verschiedensten elektronenstrahltechnologischen Prozesse, wie z. B. Schweißen,
Verdampfen oder Bearbeiten, eingesetzt. Die Strahlerzeugungssysteme werden dem
jeweiligen Anwendungsgebiet und der erforderlichen Leistung angepaßt.
Die wesentliche Baugruppe der Elektronenkanonen vom Axialtyp ist das
Strahlerzeugungssystem. Es besteht aus der Katode, die direkt oder indirekt geheizt
sein kann, der Wehneltelektrode (Fokussierungselektrode) und der Anode. Diese
Baugruppe befindet sich in der sogenannten Strahlerzeugungskammer, die evakuiert
und von den übrigen Baugruppen, wie Strahlfokussierung und Strahlablenkung
druckentkoppelt ist. D. h. alle einzelnen Kammern der gesamten Elektronenkanonen
sind getrennt evakuierbar. Das gleiche gilt auch für die eigentliche Prozeßkammer,
in der der Elektronenstrahl z. B. auf den Verdampfertiegel einwirkt
[DE 195 37 230 C1, Schiller et al, Eletronenstrahltechnologie, Verlag Technik
1977, S. 115]. Diese Ausführungen haben den Nachteil, daß durch den Gasstrom bedingt positive Ionen in
den Strahlerzeugungsraum gelangen und die Katode zerstäuben.
Es ist bekannt, für Prozesse mit hohem Restgasdruck in der Prozeßkammer die
Druckentkopplung zwischen der Prozeßkammer und der Strahlerzeugungskammer
durch einen in Strahlrichtung der Anode nachfolgenden Rohrwiderstand zu
verstärken, der zusätzlich zum Widerstand der Anodenbohrung als
vakuumtechnischer Strömungswiderstand wirkt.
Es sind weitere Ausführungen von Elektronenkanonen bekannt, die zur Erhöhung
der Druckentkopplung zwischen der Prozeß- und Strahlerzeugungskammer
mehrstufig differentiell evakuierbar aufgebaut sind, d. h., es sind mehrere
hintereinander angeordnete Kammern über Rohrwiderstände (Strömungs
widerstände) verbunden, die separat evakuiert werden [Schiller et al, Elektronen
strahltechnologie, Verlag Technik 1977, S 115].
Bei Elektronenkanonen hoher Leistung und hoher Perveanz wird die Divergenz des
Elektronenstrahls bereits innerhalb der Rohrwiderstände so groß, daß etwa
5 bis 10% der Elektronenstrahlleistung als Verlustleistung an den Rohrwiderstand
abgeführt wird. Dieser Effekt ist auf der der Katode abgewandten Seite des
Rohrwiderstandes am stärksten ausgeprägt.
Zur Beseitigung dieses Nachteiles der relativ hohen Verlustleistung ist es bekannt,
diese bei den für die Elektronenstrahlerzeugung notwendigen niedrigen Drücken
klein zu halten. Dazu wird üblicherweise Gas zwischen den Rohrwiderständen
eingelassen, um unter Ausnutzung der magnetischen Gasfokussierung einen nahezu
parallelen Elektronenstrahl mit niedriger Divergenz zu erzeugen.
Diese magnetische Gasfokussierung erfordert einen Restgasdruck innerhalb des
Rohrwiderstandes und einer angrenzenden Zwischenkammer, der im Bereich von
10-3 bis 10-4 mbar und damit mindestens eine Zehnerpotenz über dem zum Betrieb
der Katode erforderlichen Mindestvakuumwert in der Strahlerzeugungskammer liegt.
Diese Lösung ist jedoch mit dem Mangel behaftet, daß bedingt durch den
Druckunterschied ein Gasstrom von der Prozeß- bzw. einer Zwischenkammer durch
die Anode in die Strahlerzeugungskammer fließt. Dieses Gas weist einen hohen
Ionisationsgrad auf und seine positiven Ionen werden im Raum zwischen Anode und
Katode auf die Katode zu beschleunigt und bombardieren sie. Dies führt zur
Zerstäubung der Katode. Dadurch wird die Lebensdauer der Katode wesentlich
begrenzt.
Es ist weiterhin bekannt, die Nutzungsdauer der Katode durch Verringerung des Auftreffens
von Fremdteilchen zu verlängern, indem die Achse des Strahlerzeugungssystems zu der der
Strahlführung seitlich verschoben wird. Es wird eine bzw. zwei Strahlknickungen durchgeführt
(DE 44 30 534 A1; DE 24 54 139). Es ist auch bekannt, unterhalb der Anode koaxial einen
Potentialring anzuordnen, der auf einem gegenüber dem Anodenpotential positiven Potential
liegt (EP 0 417 638 A2). Auch diese Lösungen verhindern nicht, daß mit dem Gasstrom eine
erhebliche Menge Fremdteilchen, insbesondere positive Ionen, auf die Katode gelangen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Strahlerzeugungssystem für
Elektronenkanonen vom Axialtyp zu schaffen, das die Erzeugung eines
leistungsstarken, magnetisch gasfokussierten Elektronenstrahles ermöglicht und
eine hohe Lebensdauer der Katode gewährleistet. Der Aufbau der Elektronenkanone
soll keine wesentlichen, insbesondere apparativen, zusätzlichen Bauelemente
erfordern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung von mindestens einer Öffnung in der Nähe
der Anodenbohrung außerhalb des Bereiches der Katodenfläche gelangt Gas von der
Prozeßkammer her durch die Strahlführungskammer durch die dazwischen
angeordneten Rohrwiderstände, bedingt durch den Druckunterschied, in die
Strahlerzeugungskammer. Die zusätzlichen Öffnungen stellen einen Bypass dar. Das
Gas bzw. der Teilchenstrom enthält positive Ionen und auch störende Partikel vom
Prozeßort und wird durch gleiche Druckverhältnisse an der Anodenbohrung und den
zusätzlichen Öffnungen aufgeteilt. Damit wird der die Katode zerstäubende
Teilchenstrom reduziert, was die Lebensdauer der Katode erhöht.
Zweckmäßigerweise sollen die Öffnungen so bemessen werden, daß ihr
Strömungswiderstand geringer ist als der der Anodenbohrung.
Da ohne die erfindungsgemäßen Öffnungen der Strömungswiderstand im
wesentlichen durch den Rohrwiderstand zwischen der Strahlerzeugungskammer und
der Strahlführungskammer und weniger durch die Anode bestimmt wird, erhöht sich
durch die Öffnungen der Gesamt-Gasstrom von der Prozeßkammer bzw. der
Strahlführungskammer in die Strahlerzeugungskammer nur unwesentlich.
Durch diese Anordnung von Öffnungen wird erreicht, daß besonders bei kleinen
Drücken im kritischen Strahlbereich der Rohrwiderstände der optimale Restgasdruck
zur Gasfokussierung eingestellt werden kann. Gleichzeitig gelangt jedoch nur wenig
Gas direkt zwischen Katode und Anode, wo die zum Katodenverschleiß führende
Beschleunigung der Ionen in Richtung Katode stattfindet.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. Die zugehörige
Zeichnung zeigt einen Schnitt durch eine Elektronenkanone.
Im Gehäuse 1 der Axialkanone sind eine Strahlerzeugungskammer 2, eine
Strahlführungskammer 3 und eine an die Prozeßkammer 5 angrenzende Ablenk
kammer 4 aneinander angeordnet und über Rohrwiderstände 6 als Strömungs
widerstände verbunden. Die Kammern 2; 3; 5 sind getrennt evakuierbar. In der
Strahlerzeugungskammer 2 sind in bekannter Weise eine Katode 7,
Fokussierungselektrode 8 und Anode 9 mit der Anodenbohrung 10 angeordnet.
In einen Anodenträger 11 sind am Umfang verteilt Öffnungen 12 eingebracht. Sie
sind derart angeordnet, daß sie sich nicht gegenüber der Katode 7 befinden.
Da der Druck in der Prozeßkammer 5 in der Regel deutlich über dem Druck der
Strahlerzeugungskammer 2 liegt, entsteht ein Gasstrom in die Strahlerzeugungs
kammer 2. Der Anodenträger 11 mit den Öffnungen 12 bewirkt die Aufteilung von
einströmenden Gasteilchen in einen Gasstrom durch die Anodenbohrung 10 und die
Öffnungen 12. Bei Nichtvorhandensein der Öffnungen 12 würden alle Gasteilchen
durch die Anodenbohrung 10 in die Strahlerzeugungskammer 2 gelangen, wo sie
ionisiert und auf die Katode 7 beschleunigt würden und diese durch Zerstäuben
zerstören.
Claims (5)
1. Strahlerzeugungssystem für Elektronenkanonen vom Axialtyp, bestehend aus
einer Katode, Fokussierungselektrode und Anode, die in einer getrennt
evakuierbaren Strahlerzeugungskammer angeordnet sind, die über einen
Strömungswiderstand als Rohrwiderstand mit einer nachfolgenden, getrennt
evakuierbarer Strahlführungskammer verbunden ist, die ebenfalls über einen
Strömungswiderstand mit einer getrennt evakuierbaren Prozeßkammer verbunden
ist, wobei der Elektronenstrahl vom Strahlerzeugungssystem durch eine
Anodenbohrung in der Anode und die Strömungswiderstände zum Prozeßort
führbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die bestehenden Volumina der
Strahlerzeugungskammer (2) und der Strahlführungskammer (3) beiderseits der
Anode (9) neben der Anodenbohrung (10) durch mindestens eine weitere Öffnung
(12) verbunden sind.
2. Strahlerzeugungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gesamtquerschnitt der Öffnungen (12) gleich oder größer als der Querschnitt der
Anodenbohrung (10) ist.
3. Strahlerzeugungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt der Öffnungen (12) unterschiedlich ist.
4. Strahlerzeugungssystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anode (9) so ausgebildet ist, daß die Öffnungen (12) in ihr angeordnet sind.
5. Strahlerzeugungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die in die Strahlerzeugungskammer (2) einströmende
Gasmenge durch den Rohrwiderstand (6), der in Richtung des Elektronenstrahls
zwischen der Strahlerzeugungskammer (2) und der nachfolgenden
Strahlführungskammer (3) angeordnet ist, begrenzt ist.
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- 1997-11-28 DE DE1997152802 patent/DE19752802C2/de not_active Expired - Fee Related
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Schiller/Heisig/Panzer:ElektronenstrahltechnologieWiss. Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 1977, S.115 * |
Also Published As
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