DE19751952A1 - C¶8¶-C¶2¶¶2¶-Carbonsäureamidethersulfate in hautmilden Tensidkombinationen - Google Patents
C¶8¶-C¶2¶¶2¶-Carbonsäureamidethersulfate in hautmilden TensidkombinationenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von C8-C22-Carbonsäureamidether
sulfaten in hautfreundlichen Handgeschirrspülmitteln und hautfreundliche Handgeschirr
spülmittel, die neben C8-C22-Carbonsäureamidethersulfaten als weitere tensidische
Komponenten Betain-Verbindungen und Alkylpolyglykoside aufweisen und darüber hinaus
C8-C22-Alkylethersulfate enthalten können, wobei unter hautfreundlich insbesondere zu
verstehen ist, daß die Quellung der Haut durch den Handkontakt mit der Spülflotte
möglichst wenig gefördert oder sogar gehemmt wird.
Flüssige Reinigungsmittel bestehen meist aus wäßrigen Lösungen von synthetischen anioni
schen und/oder nichtionischen Tensiden und üblichen Zusatzstoffen. Sie werden besonders
zum Reinigen harter Oberflächen, z. B. von Glas, keramischen Materialien, Kunststoffen,
lackierten und polierten Oberflächen verwendet. Ein wichtiges Anwendungsgebiet für
flüssige Reinigungsmittel ist das manuelle Spülen von Eß- und Kochgeschirr. Die Ge
schirreinigung wird üblicherweise bei leicht erhöhten Temperaturen von etwa 25 bis 45°C
in stark verdünnten Flotten durchgeführt. Dabei wird vom Verbraucher die Reinigungskraft
eines Mittels im allgemeinen als um so besser beurteilt, je stärker und je länger die Reini
gungsflotte schäumt. Wegen des Kontakts der Hände mit der Reinigungsflotte über einen
längeren Zeitraum, wobei die Haut unter anderem aufquillt, ist beim manuellen Spülen von
Geschirr auch die Hautfreundlichkeit des Mittels von besonderer Bedeutung. Die
unerwünschte Quellung der Haut stellt über ihre physiologischen Nebenwirkungen wie dem
Austrocknen der Haut hinaus einen vom Verbraucher stark wahrgenommenen und als
störend empfundenen Effekt dar. Aus diesen Gründen stellt der Fachmann bei der Auswahl
der Komponenten und der Zusammensetzung eines Mittels für das manuelle Reinigen von
Geschirr andere Überlegungen an als bei flüssigen Reinigungsmitteln für sonstige harte
Oberflächen.
In jüngerer Vergangenheit gingen die Entwicklungen von wäßrigen Handgeschirr
spülmitteln insbesondere dahin, den Tensidgehalt in diesen Mitteln zu erhöhen, um
sogenannte Handgeschirrspülmittel-Konzentrate zu erhalten. Bei der Entwicklung von
solchen Konzentraten treten dann insbesondere Probleme hinsichtlich der Lös
lichkeitsgrenzen der gewünschten hohen Tensidgehalte auf.
Handgeschirrspülmittel enthalten als aktiven Bestandteil hohe Anteile an Aniontensiden.
Diese Aniontenside sind sowohl die Leistungsträger für den Spülvorgang, als auch die
Komponenten, die den größten Beitrag zur Schauinbildung beitragen. Nachteilig wirken
sich die Aniontenside jedoch auf die menschliche Haut aus, die bei dem Spülvorgang
aufquillt, entfettet und so angegriffen wird. Aus diesem Grund ist man bemüht, neue
Aniontenside oder Tensidkombinationen zu entwickeln, die sehr hautfreundlich sind, wobei
andere Parameter der Mittel, wie beispielsweise die Reinigungskraft, nicht beeinträchtigt
werden sollten.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 195 34 269 A1 sind hautfreundliche
Handgeschirrspülmittel bekannt, die 3 bis 30 Gew.-% Carbonsäureamidethersulfate und 2,5
bis 45 Gew.-% Fettalkylsulfate in wäßriger Lösung enthalten. Die Hautfreundlichkeit der
beschriebenen Mittel ist jedoch weder in ihrer Qualität noch Quantität spezifiziert,
insbesondere auch nicht bezüglich des beim Handgeschirrspülen unerwünschten Effektes
der Hautquellung.
Die in der Offenlegungsschrift DE 195 34 269 A1 zitierten japanischen Patentanmeldungen
JP 05339596 A und JP 05339597 A beschreiben Tensidzusammensetzungen, die ebenfalls
Carbonsäureamidethersulfate enthalten, jedoch eine für wäßrige Handgeschirrspülmittel
nicht ausreichende Reinigungswirkung aufweisen.
Laut der in der Schrift DE 195 34 269 A1 weiterhin zitierten deutschen Patentschrift
DE 39 14 336 C2 sind Geschirrspülmittel bekannt, die 20 bis 30 Gew.-% sekundärer
Alkalialkansulfonate, 10 bis 20 Gew.-% Carbonsäureamidethersulfate und 0,1 bis 1 Gew.-%
Milchsäure in wäßriger Lösung enthalten. Die Hautfreundlichkeit dieser Mittel ist jedoch
aufgrund des hohen Anteils sekundärer Alkansulfonate nicht zufriedenstellend.
Die durch Einwirken wäßriger Lösungen auf die Haut, dem insbesondere die Hände beim
manuellen Geschirrspülen ausgesetzt sind, bedingten Quellungsvorgänge lassen sich
quantifizieren. Eine Möglichkeit der Quantifizierung dieses unerwünschten Effektes in
Tensidlösungen besteht in der gravimetrischen Untersuchung des Quellungsverhaltens
isolierter Schweineepidermis in Gegenwart von Tensiden (U. Zeidler, G. Reese Ärztliche
Kosmetologie 1983, 13, 39-45), die hier als in-vitro-Q-Test bezeichnet sei. Dieser Test
liefert als Ergebnis die standardisierte, relative Quellungsänderung Q, die im folgenden auch
als Quellwert referenziert sei, gegenüber Wasser als Standard gemäß Gleichung 1,
in der t und w das Wassergewicht der behandelten Haut in Vielfachen des Trockengewichtes
gemäß Gleichung 2 angeben, wobei t der Wert für die tensidbehandelte Haut und w der
Wert für die wasserbehandelten Haut ist.
Per definitionem beträgt der Quellwert der wasserbehandelten Haut 0%. Eine durch das
Tensid verursachte Verdoppelung des Wassergehalts entspricht einem Wert von 100%. Die
Skala ist für positive Werte nach oben offen gemäß einer steigenden Quellung (t < w), für
negative Werte jedoch theoretisch auf -100%, d. h. das Trockengewicht, begrenzt.
Demgemäß bedeutet ein Quellwert um 0% quellungsneutrales Verhalten, während positive
Quellwerte quellungsfördernde Tensidlösungen charakterisieren und negative Quellwerte
quellungshemmende Lösungen repräsentieren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Tensidkombinationen für hautfreundliche
wäßrige Handgeschirrspülmittel zur Verfügung zu stellen, die die Quellung der Haut beim
Handgeschirrspülen möglichst wenig fördern oder sogar hemmen.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die Verwendung von C8-C22-Carbonsäure
amidethersulfaten in Handgeschirrspülmitteln sowie Handgeschirrspülmittel auf der Basis
der speziellen Tensidkombinationen aus C8-C22-Carbonsäureamidethersulfaten, Betain-
Verbindungen und Alkylpolyglykosiden sowie gegebenenfalls C8-C22-Alkanolethersulfaten
weitgehend quellungsneutral sind oder sogar quellungshemmend wirken können.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher die Verwendung von
C8-C22-Carbonsäureamidethersulfaten der Formel I,
R1-CO-NH(CH2CH2O)n-SO3⁻4⁺ (I)
in der R1 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, n für Zahlen von 1 bis
10 und M⁺ für ein Alkalimetall-, Erdaikalimetall- oder quartäres Ammoniumion stehen, in
Handgeschirrspülmitteln, wobei die in den Handgeschirrspülmitteln enthaltenen Tensid
kombinationen im in-vitro-Q-Test einen Quellwert von nicht mehr als 25% ergeben.
Ein weiterer Gegenstand vorliegender Anmeldung sind hautfreundliche Tensid
kombinationen, enthaltend
- A) C8-C22-Carbonsäureamidethersulfaten der Formel I,
- B) Betain-Verbindungen der Formel II,
(R2)(R3)(R4)N⁺-CH2COO⁻ (II)
in der R2 einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit S bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R3 und R4 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit I bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, und - C) Alkylpolyglykoside der Formel III,
R5O[G]x (III)
in der R5 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest und x für eine Zahl von 1 bis 10 stehen, die keine weiteren anionischen Tensidkomponenten oder als einzige zusätzliche anionische Tenside D) Fettalkoholethersulfate der Formel IV,
R6-CH2CH2O)m-SO3M' (IV)
in der R6 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, in für Zahlen von 1 bis 10 und M' für ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall stehen, wobei dann das Verhältnis von Komponente A) zu Komponente D), bezogen auf die Gewichtsmengen, mindestens 2,5 zu 1 beträgt, enthalten.
Weiterhin Gegenstand vorliegender Anmeldung sind hautfreundliche Tensidkombinationen,
enthaltend
- A) C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate der Formel I,
- B) Betain-Verbindungen der Formel II und
- C) Alkylpolyglykoside der Formel III,
die als weitere anionische Tensidkomponente D) Fettalkoholethersulfate der Formel IV
enthalten können, wobei dann das Verhältnis von Komponente A) zu Komponente D),
bezogen auf die Gewichtsmengen, mindestens 2,5 zu 1 beträgt, und die im in-vitro-Q-Test
einen Quellwert kleiner als 25% ergeben.
Schließlich sind Gegenstand vorliegender Anmeldung auch hautfreundliche wäßrige
Handgeschirrspülmittel, enthaltend diese hautfreundlichen Tensidkombinationen.
Besonders niedrige Quellwerte werden im in-vitro-Q-Test erhalten, wenn in den
erfindungsgemäßen Tensidkombinationen die Mischungsverhältnisse von C8-C22-Carbon
säureamidethersulfaten zur Summe von Betain-Verbindungen und Alkylpolyglykosiden,
bezogen auf ihre Gewichtsmengen, mindestens 5 zu 3, bevorzugt mindestens 2 zu 1,
betragen. Weiterhin wirkt es sich diesbezüglich günstig aus, wenn in den erfindungs
gemäßen Tensidkombinationen die Komponenten B) und C) in Mischungsverhältnissen,
bezogen auf die Gewichtsmengen, zwischen 1 zu 1 und 3 zu 1, bevorzugt von 2 zu 1,
vorliegen.
Die in Handgeschirrspülmitteln verwendeten Tensidzusammensetzungen unter erfindungs
gemäßer Verwendung der C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate bzw. die erfindungsge
mäßen Tensidkombinationen, die Bestandteil der erfindungsgemäßen wäßrigen Hand
geschirrspülmittel sind, ergeben in-vitro-Q-Test vorzugsweise Quellwerte kleiner 20%,
insbesondere kleiner 10%, äußerst bevorzugt kleiner 0%.
Die erfindungsgemäß eingesetzten C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate stellen bekannte
anionische Tenside dar, die über ein ausgeprägtes Schaumvermögen und geringe Härte
empfindlichkeit verfügen (vgl. A. Reng Parf u. Kosinetik 1980, 6], 87-97). Sie können
nach aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden (vgl. z. B. J. Falbe
Surfactants in Consumer Products 1987, Springer Verlag, S. 93 ff.).
Typische Beispiele für C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate sind die sulfatierten Addukte
von 1 bis 10 Mol Ethylenoxid (konventionelle oder eingeengte Homologenverteilung) an
jeweils 1 Mol Carbonsäurealkanolamid, wie z. B. das Amid von Caprylsäure, Caprinsäure,
Laurylsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidin
säure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure. Wie in der Fettchemie üblich, kann sich die Fettsäurekomponente der
Amide auch von technischen Fettsäureschnitten ableiten, wie sie bei der Druckspaltung von
natürlichen Fetten und Ölen, beispielsweise Palmöl, Palmkernöl, Kokosöl, Rüböl oder Rin
dertalg anfallen. Bevorzugte Einsatzstoffe sind die Carbonsäureamidethersulfate von
Kokosfettsäure.
Die C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate können in den erfindungsgemäßen Handgeschirr
spülmitteln in Mengen von 1 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, vorzugsweise 3
bis 50 Gew.-%, insbesondere 5 bis 35 Gew.-%, äußerst bevorzugt 10 bis 25 Gew.-%,
enthalten sein.
Als weitere Bestandteile enthält die erfindungsgemäße Tensidkombination als Kompo
nente B) Betain-Verbindungen, die bekannte amphotere Tenside darstellen. Bevorzugt sind
C10-C18-Alkyl-dimethylcarboxymethylbetain und C11-C17-Alkylamidopropyl-dimethyl
carboxymethyl-betain. Die Betain-Verbindungen mit der Formel II können in einer Menge
bis zu 10 Gew.-% in der erfindungsgemäßen Handgeschirrspülmittelzusammensetzung
enthalten sein.
Als weitere Bestandteile enthält die erfindungsgemäße Tensidkombination außerdem als
Komponente C) Alkylpolyglykoside (APG), die bekannte nichtionische Tenside darstellen
und nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten
werden können. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften
EP 0 301 298 A1 und WO 90/03977 verwiesen.
Die Indexzahl x in der allgemeinen Formel III gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad)
an, d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden, und steht für eine Zahl zwischen 1
und 10. Während x in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muß und hier vor
allem die Werte x = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert x für ein bestimmtes Alkylglykosid
eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt.
Vorzugsweise werden Alkylglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad x von 1,1
bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkylglykoside bevorzugt,
deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen 1,2 und 1,6 liegt.
Als glykosidische Zucker werden vorzugsweise Glucose und Xylose verwendet.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R5 (Formel III) kann sich von primären Alkoholen mit 8 bis
18, vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Capronal
kohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische
Gemische, wie sie beispielsweise im Verlauf der Hydrierung von technischen Fett
säuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der ROELENschen
Oxosynthese anfallen.
Vorzugsweise leitet sich der Alkyl- bzw. Alkenylrest R5 aber von Laurylalkohol, Myristyl
alkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol oder Oleyl
alkohol ab. Weiterhin sind Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachidylalkohol,
Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol sowie deren technische Gemische zu
nennen.
Die erfindungsgemäßen Tensidkombinationen können noch weitere anionische, nicht
ionische und amphotere Tenside enthalten, solange diese zusätzlichen Tensidkomponenten
die Hautfreundlichkeit der Tensidkombinationen nicht entscheidend herabsetzen, d. h. die
Tensidkombinationen im in-vitro-Q-Test keine Quellwerte über 25% liefern.
Bevorzugt können als zusätzliche anionische Tenside C8-C22-Alkylethersulfate gemäß der
Formel IV eingesetzt werden, wobei in den erfindungsgemaßen Tensidkombinationen die
Mengen, in Gew.-% bezogen auf die Zusammensetzung, der Komponente A) und der
C8-C22-Alkylethersulfate in Verhältnissen von mindestens 2,5 zu 1, vorliegen können.
Auch bei diesen Stoffen handelt es sich um bekannte chemische Verbindungen, die durch
Sulfatierung von C8-C22-Alkoholpolyglykolethern erhalten werden können. Auch C8-C22-
Alkylethersulfate mit eingeengter Homologenverteilung (NRE = narrow range ethoxylates),
wie sie beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 91/05764 sowie in der
Übersicht von D.L. Smith (J Am. Oil. Chem. Soc. 1991, 68, 629) beschrieben werden,
können eingesetzt werden.
Typische Beispiele sind die Sulfatierungsprodukte von Addukten von 0,5 bis 10 Mol Ethy
lenoxid (konventionelle oder eingeengte Homologenverteilung) an jeweils 1 Mol Caprylal
kohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Ste
arylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylal
kohol, Behenylalkohol und Emcylalkohol sowie deren technische Gemische. Bevorzugt
sind Sulfate von Addukten von 1 bis 7 Mol Ethylenoxid an gesättigte Kokosfettalkohole in
Form ihrer Natrium,- Kalium- und/oder Magnesiumsalze und Ammoniumsalze, wie
Monoisopropanolammoniumsalze. Beispielsweise können Fettalkoholethersulfate eingesetzt
werden, die sich von entsprechenden Fettalkoholpolyglykolethern ableiten, die ihrerseits in
Gegenwart von calciniertem oder insbesondere hydrophobiertem Hydrocalcit hergestellt
worden sind und daher eine besonders vorteilhafte eingeengte Homologenverteilung aufwei
sen.
Besonders niedrige Quellwerte werden im in-vitro-Q-Test erhalten, wenn in den
erfindungsgemäßen Tensidkombinationen Komponente A) und die C8-C22-Alkylether
sulfate in Mischungsverhältnissen, bezogen auf die Gewichtsmengen, von mindestens 3,5 zu
1, insbesondere mindestens 5 zu 1, vorliegen. Weiterhin werden die C8-C22-Alkylether
sulfate bevorzugt in Mengen von nicht mehr als 15 Gew.-%, bezogen auf die
Zusammensetzung des Mittels, bevorzugt nicht mehr als 8 Gew.-%, insbesondere nicht
mehr als 3 Gew.-%, eingesetzt. Auf C8-C22-Alkylethersulfate kann diesbezüglich auch
vollständig verzichtet werden.
Aniontenside wie z. B. Alkylsulfate mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest,
n-Alkylbenzolsulfonate mit 9 bis 16 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, Alkansulfonate mit
10 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkylrest oder Olefinsulfonate mit 12 bis 16 Kohlen
stoffatomen im Alkylrest sind aufgrund ihres ungünstigen Quellungsverhaltens in den
erfindungsgemäßen Tensidkombinationen vorzugsweise nur in untergeordneten Mengen
oder gar nicht enthalten. Insbesondere wird nach der erfindungsgemäßen Lehre der Verzicht
auf C8-C22-Alkylsulfate sowie auf die noch weniger hautfreundlichen C10-C20-Alkan
sulfonate propagiert.
Seifen, d. h. Alkali- oder Ammoniumsalze gesättigter oder ungesättigter C8-C22-Fettsäuren,
sind wegen ihrer schaumdampfenden Eigenschaften in den erfindungsgemäßen
Tensidkombinationen vorzugsweise nicht enthalten.
Das Merkmal "vorzugsweise nicht enthalten" soll dabei bedeuten, daß sehr geringe Mengen
an Seife von bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, im Sinne der Erfindung
noch tolerierbar sein können.
Als weitere nichtionische Tenside können C8-C18-Alkoholalkoxylate der Formel V ein
gesetzt werden,
R6O-(CH2CH2O)i-H (V)
worin R6 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C18-Alkylgruppe und i für Zahlen von 1
bis 20 steht.
Die Fettalkoholalkoxylate sind bekannte Verbindungen, die durch Alkoxylierung der Fettal
kohole erhalten werden können. Die Fettalkoholalkoxylate können in einer Menge bis zu
15 Gew.-% im erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein.
Als weitere nichtionische Tenside können Fettsäurealkanolamide eingesetzt werden, z. B.
C10/22-Fettsäuremonoethanolamid oder Anlagerungsprodukte von 4 bis 20, vorzugsweise
von 4 bis 10 Mol C2-3-Alkylenoxid, vorzugsweise Ethylenoxid an C10-C20-, vorzugsweise
C12-C18-Alkanole, aber auch die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Propylengly
kole, die unter dem Namen Pluronics® bekannt sind, sowie Anlagerungsprodukte von 1 bis
7 Mol Ethylenoxid an mit 1 bis 5 Mol Propylenoxid umgesetzte C12-C18-Alkanole geeignet.
Auch Fettalkylaminoxide sind geeignet.
Als weitere nichtionische Tenside können Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide einge
setzt werden, bei denen es sich ebenfalls um bekannte Stoffe handelt, die üblicherweise
durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin
oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem
Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können. Hinsichtlich der
Verfahren zu ihrer Herstellung sei auf die US-Patentschriften US 1,985,424, US 2,016,962
und US 2,703,798 sowie die Internationale Patentanmeldung WO 92/06984 verwiesen. Eine
Übersicht zu diesem Thema von H. Kelkenberg findet sich in Tens. Surf. Det. 1988, 25, 8.
Bevorzugt eingesetzte Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen die Fettsäure-
N-alkylglykamide dar, die sich von reduzierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen,
insbesondere von Glucose ableiten.
Vorzugsweise liegt der Gesamttensidgehalt den erfindungsgemäßen Handgeschirrspül
mitteln über 15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel. Der Tensidgehalt liegt bevorzugt
nicht über 75 Gew.-%, insbesondere nicht über 50 Gew.-%.
Bei den bei Bedarf zuzusetzenden Lösungsmitteln handelte es sich um niedermolekulare
Alkanole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül, vorzugsweise um Ethanol und Isopro
panol. Als weitere Lösungsvermittler, etwa für Farbstoffe und Parfümöle, können fakultativ
beispielsweise Alkanolamine, Polyole wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin sowie
Alkylbenzolsulfonate mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest dienen.
Zu den bevorzugten Verdickungsmitteln zählen Harnstoff, Natriumchlorid und
Ammoniumchlorid, Polysaccharide und dergleichen, die auch kombiniert eingesetzt werden
können. Als Konservierungsmittel sind beispielsweise Natriumbenzoat, Formaldehyd und
Natriumsulfit zu nennen. Die erfindungsgemäßen Mittel können auch übliche
Desinfektionsmittel enthalten.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel liegt vorzugsweise zwischen 5,0 und 7,5.
Im folgenden werden Beispiele für Rezepturen der erfindungsgemäßen Tensidkombi
nationen gegeben. Die erfindungsgemäßen Tensidkombinationen und Handgeschirrspül
mittel wurden durch Zusammenrühren der einzelnen Bestandteile in beliebiger Reihenfolge
und Stehenlassen des Gemisches bis zur Blasenfreiheit erhalten.
Als weitere Bestandteile können die erfindungsgemäßen Mittel auch Parfüm, Farbstoffe und
Trübungsmittel enthalten, sowie Hautschutzkomponenten, wie sie z. B. aus der
EP-A-1 522 756 bekannt sind. Zur Einstellung der Viskosität der Mittel können Substanzen
wie z. B. Gelatine oder Casein eingesetzt werden, ohne das Leistungsvermögen der
erfindungsgemäßen Mittel zu beeinträchtigen.
Es wurden die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E4 (Zusammensetzung in Gew.-% nach
Tabelle 1) hergestellt und auf ihre Hautfreundlichkeit mittels des in-vitro-Q-Tests
überprüft.
Das Quellungsverhalten von erfindungsgemäßen und vergleichsrelevanten Tensidlösungen
wurde im in-vitro-Q-Test bestimmt. Hierbei werden ausgestanzte Schweine
epidermisstreifen der Größe 1 × 6 cm für eine Dauer von 30 Minuten in wäßrige
Tensidlösungen getaucht, die einheitlich 2 Gew.-% Aktivsubstanz, worunter hier die
Gesamtheit der enthaltenen Tenside zu verstehen ist, aufweisen, auf 40°C temperiert und
auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt sind. Nach kurzem Spülen und Entfernen des
anhaftenden Wassers durch leichtes Abpressen wird das Gewicht der gequollenen Streifen
bestimmt, die anschließend 24 Stunden über Calciumchlorid entwässert und erneut
gewogen werden. Die Berechnung des Quellwerts Q erfolgt nach Gleichungen 1 und 2
(s. o.).
Als Tensidkomponenten wurden eingesetzt
A: C12-Fettsäureamidether(2EO)-sulfat-Na-Saiz,
B: Kokosfettsäureamidopropylbetain,
C: C8/14-Alkylpolyglucosid und
D: Laurylethersulfat-Na-Salz
in den in Tabelle 2 angegebenen Gew.-%-Verhältnissen, wobei gemäß den Bedingungen des in-vitro-Q-Tests die Gesamttensidmenge jeweils 2 Gew.-% betrug und der Rest zu 100 Gew.-% Wasser war.
A: C12-Fettsäureamidether(2EO)-sulfat-Na-Saiz,
B: Kokosfettsäureamidopropylbetain,
C: C8/14-Alkylpolyglucosid und
D: Laurylethersulfat-Na-Salz
in den in Tabelle 2 angegebenen Gew.-%-Verhältnissen, wobei gemäß den Bedingungen des in-vitro-Q-Tests die Gesamttensidmenge jeweils 2 Gew.-% betrug und der Rest zu 100 Gew.-% Wasser war.
Die Ergebnisse der in-vitro-Q-Test-Reihe zeigen, daß die erfindungsgemäßen
Tensidzusammensetzungen (EI bis E4) eine deutlich geringere Quellwirkung zeigen als
nicht erfindungsgemäße Tensidzusammensetzungen (V2 bis V4) und die Einzelsubstanzen
A (V1) bzw. D (V5).
Claims (13)
1. Verwendung von C8-C22-Carbonsäureamidethersulfaten der Formel I,
R1-CO-NH(CH2CH2O)n-SO3⁻M⁺ (I)
in der R1 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, n für Zahlen von 1 bis 10 und M⁺ für ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder quartäres Ammoniumion stehen, in Handgeschirrspülmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Handgeschirrspülmitteln verwendeten Tensidkombinationen im in-vitro-Q-Test einen Quellwert kleiner 25% ergeben.
R1-CO-NH(CH2CH2O)n-SO3⁻M⁺ (I)
in der R1 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, n für Zahlen von 1 bis 10 und M⁺ für ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder quartäres Ammoniumion stehen, in Handgeschirrspülmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Handgeschirrspülmitteln verwendeten Tensidkombinationen im in-vitro-Q-Test einen Quellwert kleiner 25% ergeben.
2. Verwendung von C8-C22-Carbonsäureamidethersulfaten nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die in den Handgeschirrspülmitteln verwendeten Tensid
kombinationen im in-vitro-Q-Test einen Quellwert kleiner 20%, vorzugsweise kleiner
10%, insbesondere kleiner 0%, ergeben.
3. Hautfreundliche Tensidkombination, enthaltend
R6-CH2CH2O)m-SO3M' (IV)
in der RU für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, in für Zahlen von 1 bis 10 und M' für ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall stehen, wobei dann das Verhältnis von Komponente A) zu Komponente D), bezogen auf die Gewichtsmengen, mindestens 2,5 zu 1 beträgt, enthält.
- A) C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate der Formel I,
R1-CO-NH(CH2CH2O)n-SO3⁻M⁺ (I)
in der R1 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, n für Zahlen von 1 bis 10 und M⁺ für ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder quartäres Ammoniumion stehen, - B) Betain-Verbindungen der Formel II,
(R2)(R3)(R4)N⁺-CH2COO⁻ (II)
in dem R2 einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R3 und R4 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoff atomen bedeuten, und - C) Alkylpolyglykoside der Formel III,
R5O[G]x (III)
in der R5 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest und x für eine Zahl von 1 bis 10 steht,
R6-CH2CH2O)m-SO3M' (IV)
in der RU für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, in für Zahlen von 1 bis 10 und M' für ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall stehen, wobei dann das Verhältnis von Komponente A) zu Komponente D), bezogen auf die Gewichtsmengen, mindestens 2,5 zu 1 beträgt, enthält.
4. Hautfreundliche Tensidkombination, enthaltend
- A) C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate der Formel I,
R1-CO-NH(CH2CH2O)n-SO3⁻M⁺ (I)
in der R1 für eine gesättigte oder ungesättigte C8-C22-Alkylgruppe, n für Zahlen von 1 bis 10 und M+ für ein Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder quartäres Ammoniumion stehen, - B) Betain-Verbindungen der Formel II,
(R2)(R3)(R4)N⁺-CH2COO⁻ (II)
in der R2 einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R3 und R4 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoff atomen bedeuten, und - C) Alkylpolyglykoside der Formel III,
R5O[G]x (III)
in der R5 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest und x für eine Zahl von 1 bis 10 steht,
5. Tensidkombination nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sie ein Mischungsverhältnis von C8-C22-Carbonsäureamidethersulfaten A) zur Summe
von Betain-Verbindungen B) und Alkylpolyglykosiden C), bezogen auf ihre
Gewichtsmengen, von mindestens 5 zu 3, bevorzugt mindestens 2 zu 1, aufweist.
6. Tensidkombination nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
sie die Komponenten B) und C) in einem Mischungsverhältnis, bezogen auf die
Gewichtsmengen, zwischen 1 zu 1 und 3 zu 1, bevorzugt von 2 zu 1, aufweist.
7. Tensidkombination nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sie die Komponenten A) und D) in einem Mischungsverhältnis, bezogen auf die
Gewichtsmengen, von mindestens 3,5 zu 1, bevorzugt mindestens 5 zu 1, enthält.
8. Tensidkombination nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine Tensidkombination enthält, die neben den tensidischen Komponenten A), B), C)
und D) keine weiteren anionischen Tenside, insbesondere keine Alkylsulfate oder
Alkylsulfonate, aufweist.
9. Tensidkombination nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine Tensidkombination enthält, die als tensidische Bestandteile ausschließlich die
Komponenten A), B) und C) enthält.
10. Tensidkombination nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es
eine Tensidkombination enthält, die im in-vitro-Q-Test einen Quellwert kleiner als
25%, vorzugsweise kleiner als 20%, insbesondere kleiner als 10%, äußerst bevorzugt
kleiner als 0%, ergibt.
11. Hautfreundliches wäßriges Handgeschirrspülmittel, enthaltend eine hautfreundliche
Tensidkombination nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
die Komponente A) in Mengen von 1 bis 70 Gew.-% enthält.
12. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es Komponente A) in Mengen
von 3 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 35 Gew.-%, insbesondere 10 bis 25 Gew.-%,
enthält.
13. Mittel nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß es die
Komponente D) in Mengen von nicht mehr als 15 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr
als 8 Gew.-%, insbesondere nicht mehr als 3 Gew.-%, enthält.
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