DE19750799C1 - Verfahren zum Überwachen der Funktionsfähigkeit einer Filteranlage zum Entstauben von Gasen - Google Patents
Verfahren zum Überwachen der Funktionsfähigkeit einer Filteranlage zum Entstauben von GasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen der
Funktionsfähigkeit einer Filteranlage zum Entstauben von Gasen,
wobei die Anlage zahlreiche poröse, gasdurchlässige
Filterelemente mit mindestens einer Rohgasseite und mindestens
einer Reingasseite aufweist, wobei die Rohgasseite vom zu
reinigenden Gas (Rohgas) angeströmt wird und die Reingasseite
mit einem Reingaskanal verbunden ist, wobei in den Reingaskanal
und in die Filterelemente zum periodischen Ablösen von an der
Rohgasseite haftendem Staub Pulsgas in die Filterelemente
geleitet wird, welches aus einem Druckbehälter kommt.
Filteranlagen dieser Art sind bekannt und zum Beispiel in
EP 0 428 862 B1 und DE 195 27 311 A1 beschrieben. Die porösen
Filterkerzen oder Filterelemente sind z. B. aus Keramik,
Fasermaterial oder auch Metall, sie können z. B. stehend oder
hängend oder in beliebiger anderer Lage angeordnet und mit dem
zugehörigen Reingaskanal verbunden sein. Eine Filteranlage weist
üblicherweise mehrere Gruppen von Filterelementen auf, die
nebeneinander und/oder übereinander in einem Gehäuse angeordnet
sind, wobei jede Gruppe getrennt von den anderen Gruppen
abgereinigt werden kann. Hierzu sind Ventile nötig, wobei es
wichtig ist, Störungen der Funktionsfähigkeit dieser Ventile
frühzeitig festzustellen, um negative Auswirkungen auf die
Filterelemente vermeiden zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktionsfähigkeit
der Filteranlage zu überwachen und insbesondere mechanische
Störungen festzustellen, die das Abreinigen mit Pulsgas
beeinträchtigen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe beim eingangs
genannten Verfahren dadurch gelöst, daß der Druckbehälter über
einen gasdurchlässigen Kanal mit einer Meßkammer mit kleinerem
Volumen als der Druckbehälter verbunden ist, und daß während
des Ausströmens von Pulsgas aus dem Druckbehälter in den
Reingaskanal und zu den Filterelementen die Druckdifferenz
Δp = p1 - p2 gemessen und überwacht wird, wobei p1 der statische
Druck in der Meßkammer und p2 der statische Druck im
Druckbehälter ist. Die kurzzeitige Druckdifferenz zwischen der
Meßkammer und dem Druckbehälter tritt mit dem schlagartigen
Ausströmen des Pulsgases aus dem Druckbehälter dadurch auf, daß
das Gas, z. B. Luft, nur verzögert von der Meßkammer durch den
Kanal teilweise in den Druckbehälter abströmt.
Es kann zweckmäßig sein, im Kanal zwischen der Meßkammer und dem
Druckbehälter eine Blende anzuordnen, die verstellbar oder
leicht auswechselbar ist und die den Strömungsquerschnitt im
Innern des Kanals in regelbarer Weise bestimmt.
Ausgestaltungsmöglichkeiten des Verfahrens werden mit Hilfe der
Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Filteranlage in schematischer Darstellung,
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der Druckdifferenz und
Fig. 3 eine Ausgestaltung des Kanals zwischen der Meßkammer und
dem Druckbehälter.
Die Filteranlage der Fig. 1 weist im Gehäuse (1) einen Einlaß
(2) für das zu entstaubende Rohgas auf. Das Rohgas kann heiß
sein und Temperaturen bis etwa 1000°C aufweisen. Im Gehäuse (1)
sind zahlreiche starre Filterelemente (3) angeordnet, die aus
porösem, gasdurchlässigem Material, zum Beispiel Keramik,
gefertigt sind. Im vorliegenden Fall haben die Filterelemente
die Form hohler Zylinder, die oben geschlossen sind. Die
Außenseite der Zylinder ist die Rohgasseite und der Innenraum
gehört zur Reingasseite. In Fig. 1 bilden die Filterelemente
eine erste Gruppe (A) und eine zweite Gruppe (B), die jeweils
mit getrennten Reingaskanälen (5) und (6) verbunden sind. Das
entstaubte Gas wird vom Innenraum der Filterelemente (3) durch
den Reingaskanal (5) oder (6) zum Sammelkanal (7) geführt und
abgeleitet. Der abgetrennte Staub löst sich von der Außenseite
der Filterelemente, fällt zum Gehäuseboden (9) und wird
ausgeschleust.
Nach einer gewissen Betriebszeit ist es zweckmäßig, die
Rohgasseite der Filterelemente von anhaftendem Staub möglichst
weitgehend zu befreien. Zu diesem Zweck leitet man einen oder
mehrere Gasstöße (Pulsgas) aus einem Druckbehälter (15) zum
Beispiel durch die Leitung (16) und das kurzzeitig geöffnete
Ventil (17) in den Reingaskanal (5), in den Innenraum der
Filterelemente (3) und durch deren poröse Wand nach außen. In
analoger Weise verfährt man zum Abreinigen der Filterelemente
(3) der Gruppe (B), indem man das Ventil (17a) kurzzeitig öffnet
und Pulsgas durch die Leitung (16a), durch den Reingaskanal (6)
und in die zugehörigen Filterelemente (3) leitet. Der
Druckbehälter (15) ist zum Beispiel mit Luft oder einem anderen
Gas gefüllt, sein maximaler Druck ist erheblich größer als der
Druck im Gehäuse (1). Der Druck im Behälter (15) beträgt
üblicherweise ein Mehrfaches des Drucks im Gehäuse (1). Zum
Erzeugen eines Gas-Impulses wird das Ventil (17) oder (17a) für
eine kurze Zeit üblicherweise im Bereich von 0,1 bis 1 sec
geöffnet. Dabei sinkt der Druck im Behälter (15) deutlich ab.
Mit dem Druckbehälter (15) ist eine Meßkammer (19) durch einen
Kanal (20) verbunden. Üblicherweise beträgt das Volumen des
Behälters (15) ein Vielfaches des Volumens der Kammer (19). Der
Kanal (20) hat einen relativ kleinen inneren Durchmesser, der
üblicherweise im Bereich von 0,2 bis 50 mm liegt.
Durch die Leitungen (22) und (23) ist eine
Differenzdruck-Meßeinrichtung (4) mit dem Druckbehälter (15) und
der Meßkammer (19) verbunden, und eine Signalleitung (28) führt
zur Steuereinheit (30). Ferner bestehen Signalleitungen (24) und
(25) zu den Ventilen (17) und (17a).
Sobald zum Beispiel das Ventil (17) kurzzeitig geöffnet wird, um
Pulsgas in den Kanal (5) zu leiten, entsteht kurzzeitig eine
Druckdifferenz Δp = p1 - p2, wobei p1 der statische Druck in der
Meßkammer (19) und p2 der statische Druck im Druckbehälter (15)
ist.
Fig. 2 zeigt den kurzzeitigen Anstieg dieser Druckdifferenz
innerhalb einiger Millisekunden in Abhängigkeit von der Zeit t
bis zu einem Druckmaximum p(max) und der anschließende rasche
Abfall der Druckdifferenz bis zum Wert 0. Die Steuereinheit (30)
stellt fest, ob der Druck p(max) größer, gleich oder niedriger
als ein Schwellenwert p(x) ist. Erreicht p(max) den Wert p(x)
nicht, so wird zweckmäßigerweise ein Alarm ausgelöst. Wenn
nämlich zum Beispiel die Abreinigung der Filtergruppe (A)
vorgesehen ist und zu diesem Zweck das Ventil (17) kurzzeitig
geöffnet wird, entsteht dann, wenn das Ventil (17) nicht oder
nicht richtig öffnet, eine zu niedrige Druckdifferenz im
Druckverlauf der Fig. 2.
Durch das frühzeitige Erkennen einer Ventilstörung können
Folgeschäden im Filterprozeß, wie:
- - Erhöhung des Filterdruckverlustes aufgrund nicht abgereinigter Filterelemente,
- - Bildung von Staubbrücken zwischen den Filterelementen und
- - Bruch von Filterelementen
vermieden werden.
Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung eine im Kanal (20)
angeordnete Blende (26), die verstellbar oder zumindest
auswechselbar ausgebildet ist. Durch die Blende (26) läßt sich
der Strömungsquerschnitt für das von der Meßkammer (19) zum
Druckbehälter (15) strömende Gas im Kanal (20) einstellen und so
der gewünschte Verlauf der Druckdifferenz über die Zeit,
vergleiche Fig. 2, in gewünschter Weise regulieren.
Eine der Zeichnung entsprechende Filteranlage weist 56
Filterelemente (3) aus Keramik auf. Dem Gehäuse (1) führt man
ein Rohgas mit 850°C zu, das pro Nm3 30 g Staub enthält, der
Druck im Gehäuse (1) beträgt 12 bar. Das aus der Anlage durch
den Sammelkanal (7) abgeführte Reingas enthält noch 3 mg/Nm3
Staub.
Der Behälter (15) hat ein Volumen von 0,34 m3, er enthält Luft
von 22 bar und 50°C. Beim Abreinigen der Filterelemente sinkt
der Druck im Behälter (15) zeitweise auf 20 bar. Die Meßkammer
(19) hat ein Volumen von nur 1 Liter, die Blende (26) im
Verbindungskanal (20) läßt der Luftströmung eine Öffnung mit
einem Durchmesser von 1 mm frei. Beim Ausströmen von Pulsgas
beträgt p(max) = 1,5 bar; der Schwellenwert p(x) liegt bei 1
bar.
Claims (3)
1. Verfahren zum Überwachen der Funktionsfähigkeit einer
Filteranlage zum Entstauben von Gasen, wobei die Anlage
zahlreiche poröse, gasdurchlässige Filterelemente (3) mit
mindestens einer Rohgasseite und mindestens einer
Reingasseite aufweist, wobei die Rohgasseite vom zu
reinigenden Gas (Rohgas) angeströmt wird und die Reingasseite
mit einem Reingaskanal(5, 6) verbunden ist, wobei in den
Reingaskanal und in die Filterelemente zum periodischen
Ablösen von an der Rohgasseite haftendem Staub Pulsgas in die
Filterelemente geleitet wird, welches aus einem Druck
behälter (15) kommt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckbehälter (15) über einen gasdurchlässigen Kanal (20) mit
einer Meßkammer (19) mit kleinerem Volumen als der
Druckbehälter verbunden ist, und daß während des Ausströmens
von Pulsgas aus dem Druckbehälter in den Reingaskanal (5, 6)
und zu den Filterelementen (3) die Druckdifferenz Δp = p1 -
p2 gemessen und überwacht wird, wobei p1 der statische Druck
in der Meßkammer und p2 der statische Druck im Druckbehälter
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dann,
wenn das Maximum (p(max))der Druckdifferenz einen
vorgegebenen Mindestwert (p(x)) unterschreitet, ein
Alarmsignal ausgelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kanal (20) zwischen dem Druckbehälter (15) und der
Meßkammer (19) eine den Strömungsquerschnitt bestimmende
Blende (26) aufweist.
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